Ölgemälde Landschaft mit Gut, Kloster, Burg, Schoss, Adelssitz, Gehöft? Professor Fritz Bernhard Winterthur Schweiz ~1935  


Schönes altes impressionistisches Öl Gemälde "beflaggter Landsitz mit Kirche", möglicherweise bei Winterthur in der Schweiz(?) rechts unten signiert "F. Bernhard", rückseitig bezeichnet "Winterthur 1935". Schöne akademische impressíonistische Malweise, Ölfarben auf Leinwand auf Keilrahmen Format 28,5 x 19,5 cm. Das Gemälde ist in gutem originalen gebrauchten Fund-Zustand, ohne Beschädigung, ohne Übermalungen, ohne Restaurierung. Das letzte Foto zeigt biografische Angaben zu Fritz Bernhard Mitglied der Künstlergruppe Winterthur. 

 

Der Schweizer Kunstmaler Fritz Bernhard (7. Oktober 1895 Winterthur - 28. August 1966 Winterthur) freundete sich schon während dem Besuch der Primarschule in Winterthur mit seinem späteren Künstlerkollegen Werner Meyer an. Bernhard absolvierte er die städtische Industrieschule, besuchte von 1914 bis 1919 Kurse und Vorlesungen an der Kunstschule des Technikums Winterthur, an der Universität Zürich, an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich sowie an der École des Beaux-Arts in Genf (cours d’Académie et de Modelage). 1919 erlangt Bernhard das zürcherische Diplom eines Zeichenlehrers für Volks- und Mittelschulen. Anschließend Studienreisen, journalistische Tätigkeit und von 1928 bis 1960 war er Professor für Freihandzeichnen, Modellieren und Architekturmodellbau am Technikum Winterthur, das heute Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften heißt. 1923 heiratete Fritz Bernhard Maria Vittoria Torti (1897–1981), deren Vater in Biasca TI ein Bildhaueratelier für Grabmalkunst betrieb. Die Verbundenheit zum Tessin und zur italienischen Sprache sowie zu Tessiner Dialekten prägten den Künstler Fritz Bernhard stark.


Bernhard war Mitinitiant und Mitglied der 1916 gegründeten Winterthurer Künstlergruppe, Mitglied der Gesellschaft schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten (GSMBA) und seit 1926 Ehrenmitglied der Société mutuelle artistique Genève. Bernhards Landschaftsmalerei zeigte bis in die 1930er-Jahre Anklänge an Plenairismus und Impressionismus. In der Folge berücksichtigte er vermehrt die zeichnerische Komponente in seiner Malerei. Autodidaktisch orientierte sich Bernhard in seiner Genfer Zeit an Ferdinand Hodler. In den 1940er-Jahren entwickelte er sein Zeichnen zu altmeisterlicher Akkuratesse.  In privaten Studien und Entwürfen für meist nicht realisierte Wandbilder zeigte Bernhard einen Zug zu Monumentalem. Allegorische, illustrative und anekdotische Darstellungen finden sich in Radierungen und Ölgemälden. Mit Szenen aus Homer oder aus Carl Spittelers Epen wirkte Bernhard als Malerpoet. Symbolhafter Ausdruck der Friedenssehnsucht oder des Todes steht neben Bildern, die aus Offenbachs Operetten Die schöne Helena und Orpheus in der Unterwelt sowie von Cervantes‘ Don Quijote inspiriert sind. Hier liess Bernhard sich von der narrativen Veranlagung eines Arnold Böcklin und dessen Schüler Albert Welti beeinflussen. Neben graphischen Arbeiten, zu denen auch Buchillustrationen gehörten, hinterliess Fritz Bernhard in seinem Nachlass rund 140 Ölbilder.


Der Künstler ist in Literatur gut erfasst: Fritz Bernhard. „Neue Zürcher Graphik“ In: Das Graphische Kabinett, Zürich 1919. Roberto Bernhard. „Die Senioren der Künstlergruppe.“ In: Neues Winterthurer Tagblatt, Nr. 285, 6. Dezember 1966, Roberto Bernhard. Fritz Bernhard (1895–1966), Winterthur. Eigenverlag, 1995. (Schrift aus Anlass der Ausstellung zum 100. Geburtstag des Künstlers in der Sammlung Deringer. Hans Kägi. „Fritz Bernhard“, in: Winterthurer Heimatblätter 1948: pp. 137-144, Hans Kägi. „Die Entschlafenen in der Zeit von Oktober 1965 bis August 1966.“ Winterthurer Jahrbuch 1967 und Weblinks Bernhard, Fritz. In: Sikart.