Volkskunst Hinterglasbild S. Giorgio Martire St. Georg der Märtyrer Sizilien Italien ~1820 

 

Sehr großes altes wohl in Italien gemaltes Hinterglasbild, in ovaler Kartusche der Heilige Georg zu Pferd, mit Lanze den Drachen tötend, unter der Abbildung bezeichnet "S. Giorgio Martire". Feine Volkskunst Malerei Anfang des 19. Jahrhunderts vermutlich in Italien entstanden. Das Hinterglasbild ca. 44 x 34 cm groß, im 50,5 x 42,5 cm großen originalen Biedermeier-Rahmen mit Messing-Applikationen. Hinterglasbild und Rahmen guter gebrauchter originaler Fundzustand aus Sizilien kommend, ohne Restaurierung, nicht gereinigt, Rahmen original - siehe bitte Fotos die Bestandteil der Beschreibung sind. Eine bruchsichere Doppelbox-Verpackung ist zugesagt. Bitte beachten sie auch meine anderen Angebote mit Hinterglasbildern - danke!


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S. Georgio, St. Georg der Märtyrer St. George der Märtyrer. Georg (lateinisch Georgius, italienisch Giorgio) ist ein legendärer christlicher Heiliger, welcher der Überlieferung zufolge zu Beginn der Christenverfolgung unter Diokletian (284–305) ein Martyrium erlitt. Georg zählt zu den vierzehn Nothelfern und wird meist als Ritter dargestellt. Er ist Schutzpatron verschiedener Länder, Adelsfamilien, Städte und Ritterorden. Heiligenattribute, die neben dem Georgskreuz als Erkennungszeichen des Heiligen dienen, sind der Drache sowie seine Darstellung als Ritter mit Lanze. Erstmals wurde der heilige Georg zur Zeit der Kreuzzüge im 12. Jahrhundert mit dem Begriff des Drachentöters in Verbindung gebracht. Georg rettet die jungfräuliche Königstochter vor einer Bestie, dem Drachen, indem er ihn schwer verletzt, wonach ihn die Jungfrau auf Geheiß zahm in die Stadt führt. Dort bringt Georg den König und das Volk dazu, sich taufen zu lassen, und erschlägt anschließend den Drachen. Der Drachenkampf symbolisiere den mutigen Kampf gegen das Böse. Der heilige Georg war zu allen Zeiten ein beliebtes Motiv in der Kunst. Am 23. April wird St. Georg gefeiert. Im Mittelalter wurde die Ikonographie des Drachen verwendet, um den Teufel darzustellen und der Kampf des heiligen Georg gegen dieses Tier wurde zum Symbol des Kampfes zwischen Gut und Böse. Genau aus diesem Grund sah die Welt der Ritterlichkeit ihre Ideale verkörpert.  Allein in Italien gibt es 21 Gemeinden unter dem Namen San Giorgio und es ist der Schutzpatron von 169 Gemeinden und anderen kleineren Städten.


Als Hinterglasmalerei werden Glasbilder bezeichnet, deren Glasplatten-Rückseite seitenverkehrt bemalt sind und in Aufsicht betrachtet werden. Sie sind ein Zweig der Volkskunst und religiös-volkstümliche Hinterglasbilder des späten 18. und des 19. Jahrhunderts haben weite Verbreitung gefunden. Glas war inzwischen kein Luxusmaterial mehr. Für einen ländlichen Käufermarkt produzierten spezialisierte, oft im winterlichen Nebenerwerb tätige Klein- und Familienbetriebe Hinterglasbilder, meist mit Devotionalcharakter. Diese Werkstätten waren häufig in der Nähe von Glashütten zu finden. Zentrum der deutschen Hinterglasmalerei war ursprünglich Augsburg, neue Produktionsorte traten um 1800 auf: Murnau, Uffing und Seehausen rund um den Staffelsee, Rötenbach im Schwarzwald, Elsaß und Lothringen, die Oberpfalz und Niederbayern, Schlesien, Orte an der oberösterreichisch-böhmischen Grenze wie Sandl, Buchers, Schwertberg, Gratzen und Karlstift im Waldviertel. Die Bilder wurden in Serie nach fremden Vorlagen hergestellt, Arbeitsteilung, Verlagssystem und weitreichende Vertriebswege gehörten zu den Entstehungsbedingungen der Glasbilder. Für Stil und Komposition blieben die barocken Vorbilder bis weit ins 19. Jahrhundert bestimmend, allerdings vereinfacht zu starkfarbigen, flächenhaften, perspektivlosen Bildformen. Bei den Darstellungen handelt es sich nahezu ausnahmslos um religiöse Themen, Gnadenbilder aus Wallfahrtsorten, Andachtsbildtypen und Darstellungen einzelner Heiliger. Die böhmischen und oberösterreichischen Bilder wurden durch Hausierer, sogenannte „Kraner“ oder „Bandlkramer“ in der ganzen k.u.k. Monarchie verkauft. Sie wurden in Pilgerorten, auf Märkten und von Hausierern feilgeboten, um in Haus- und Wegkapellen und im Herrgottswinkel des Hauses aufgestellt zu werden. Diese private Bestimmung, wie auch an den Bildthemen abzulesen ist, war häufiger als Kreuzwegstationen oder Ex voto für den Kirchenraum.  Zwischen 1905 und 1917 entstanden Paul Klees Hinterglasbilder, die aber nicht auf die Motive der Volkskunst zurückgreifen. In Murnau ließ sich Gabriele Münter von der Hinterglasmalerei-'Tradition des Ortes stilistisch anregen, ihr Partner Wassily Kandinsky, ebenfalls aus der Künstlergruppe Der Blaue Reiter schuf dort etwa 50 Werke in dieser Technik. Der Verzicht auf Perspektive, die Konturierung, die Reduzierung und Abstrahierung der Formen reizte auch andere Künstler dieser Generation wie August Macke und Heinrich Campendonk die sich ebenfalls an Hinterglasbildern versuchten.


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