Biedermeier Schnupftabak Deckeldose goldfarben alpenländisch Bayern Tirol Österreich Alpenraum ~1900
 
Handliche alte goldfarbene alltags Blech-Schnupftabak Dose um 1900, scharnierter Deckel, Accessoire zur traditionellen alpenländischen Männer-Tracht. Wohl um 1900 im Alpenraum, Bayern, Tirol oder Österreich hergestellt. Durchmesser 6,5 cm, Höhe 2,7 cm breit, Gewicht 40,8 Gramm. Gut schließender, gebrauchter originaler Fund-Zustand mit Patina, ohne Restaurierung, ohne Reinigung. 
 
Bei Schnupftabak handelt es sich um eine fein gemahlene Mischung aus einer oder mehreren Sorten von Tabak, die durch Einsaugen in die Nase konsumiert wird und seit ungefähr dem 17. Jahrhundert in Europa bekannt ist. Das Nikotin entfaltet seine Wirkung über die vorderen Nasenschleimhäute. Um 1561 brachte Jean Nicot, französischer Gesandter am portugiesischen Hof, Tabakblätter und -saat nach Frankreich. Die französische Königin Katharina von Medici war bereits im 16. Jahrhundert eine der ersten und berühmtesten Schnupferinnen, die gepulverte Tabakblätter gegen Kopfschmerzen und Migräne einnahm und dadurch das Schnupfen hoffähig machte. Daher hieß der Schnupftabak lange Zeit das Pulver der Königin, poudre de la reine. Nachdem in den deutschen Ländern Schnupftabake lange Zeit nur als Importware in Apotheken erhältlich waren, entstand 1733 die erste Schnupftabakfabrik in Offenbach am Main, die noch heute existierende Firma Bernard. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts setzten sich jedoch zunehmend die Rauchtabake, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts insbesondere die Zigaretten durch. Die meisten Schnupftabakfabriken setzten seit den 1920er Jahren, spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg, auf Zigaretten- und Pfeifentabake, sodass heute nur noch fünf Hersteller in Deutschland existieren.

Suchhilfen: Schmalzler, Snuff bottle, Brasil Tabak, Bandtabakmachers, Prise, Fuhrmann, Besteck, Tracht, Trachten, Volkskunst, Trachten Accessoire, alpenländische Volkskunst, Südtirol, Tabakaufbewahrung, Tobackhpixl, Tabakbüchsel, Büchsel, Schnupftabakschnupfen