Münchner Schule Historismus Jugendstil Ölgemälde Melancholie Brustbild Mädchen Gabriel von Max ~1900

 

Großes symbolistisches Öl-Gemälde Bildnis "junge Frau in Gedanken verloren", rückseitig bezeichnet "Gab. v. Max - Melancholie". Gesenkter Blick des mit rotem Schultertuch bekleideten Mädchens in melancholischer Gemütsstimmung. Mystische Psychologisierung,  akademisch lasierende Malweise um 1900, Ölfarben auf Malplatte, Format 58 x 77 cm. Das Gemälde ist in gutem gebrauchten Zustand mit  minimalen Krakelee und Rand-Bereibung, ohne Beschädigung, ohne Reinigung. Eine Besichtigung ist nach Terminabstimmung in München möglich. Gabriel von Max  ist in der Literatur gut verzeichnet, so  bei Thieme Becker, Katalog Neue Pinakothek München Malerei der Gründerzeit, Bruckmann und vielen anderen mehr. Gemälde des Künstlers befinden sich in Museen Hamburg, Leipzig, München und Schweinfurt. Die letzten beiden Fotos zeigen den Eintrag zu Gabriel von Max im Bruckmann Lexikon der Münchner Maler.


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Der deutsche Maler und Professor für Historienmalerei an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste München, Gabriel Cornelius Ritter von Max (1840 in Prag, Kaisertum Österreich - 1915 München) war auch Darwinist und Spiritist. Seine erste künstlerische Ausbildung in der Historienmalerei erhielt er durch seinen Vater dem Bildhauer Joseph Max. Schon mit 15 Jahren begann er ein dreijähriges Studium an der Kunstakademie Prag als Schüler von Eduard von Engerth. Durch dessen Empfehlung wurde Gabriel Max 1858 an der Wiener Akademie aufgenommen. Dort war er bis 1861 Schüler bei den Professoren Karl von Blaas, Karl Mayer, Christian Ruben und Carl Wurzinger. 1863 ging er nach München an die Königliche Akademie der Bildenden Künste zu Carl Theodor von Piloty und blieb dort bis 1867. Durch seine Münchner Studienkollegen Hans Makart und Franz von Defregger machte er dann auch Bekanntschaft mit dem Malerfürsten Franz von Lenbach. 1873 heiratete Max in München Emma Kitzing. Mit ihr hatte er eine Tochter und zwei Söhne; die späteren Maler Cornelius und Columbus Max. 1878 wurde Max zum Professor für Historienmalerei an der Münchner Akademie berufen; doch dieses Amt gab er bereits 1883 wieder zurück. 1884 trat er der Loge Germania der Theosophischen Gesellschaft bei, im Park von Maxens Haus in Ambach am Starnberger See fand auch die erste Versammlung der Loge Germania statt, die kurz zuvor in Elberfeld gegründet worden war. 1893, kurz nach der Scheidung von seiner ersten Ehefrau,  heiratete Max in München seine langjährige Geliebte Ernestine Harlander, mit der er bereits seit Anfang der 1880er Jahre in Ambach am Starnberger See lebte. Die großzügige Künstlervilla mit Atelier in der Holzbergstraße 10 in Ambach steht heute unter Denkmalschutz.


Mit Wirkung vom 2. Dezember 1900 wurde Max in den bayerischen Personaladel erhoben. Ungefähr ab dieser Zeit lebte und wirkte Gabriel von Max sehr zurückgezogen meistenteils in seiner Villa in Ambach am Starnberger See. In der Nähe lebten auch Albert von Schrenck-Notzing und Carl du Prel, die er aus München kannte und deren Ansichten und Ideen ihn in seinem Spätwerk sehr beeinflussten. Neben der Malerei beschäftigte sich Max u. a. mit der Anthropologie von Affen. In München hielt er in einem Gartenhaus in der Schwanthalerstraße bis zu seiner Hochzeit mit Emma Kitzing eine kleine Affenherde mit bis zu 14 Tieren. Danach hielt er immer nur ein oder zwei Affen, die ihn im Sommer auch nach Ambach begleiteten. Er gehörte zur bevorzugten Auswahl zeitgenössischer Künstler, die das „Komité zur Beschaffung und Bewertung von Stollwerckbildern“ dem Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck zur Beauftragung für Entwürfe vorschlug. Sein Werk war von der gründerzeitlichen Thematik von Genre und Historie sowie allegorisch-mystischen Bildlösungen und spiritistisch-religiösen Motiven bestimmt, da er sich, beeinflusst von seinen Freunden, besonders für Somnambulismus und Hypnotismus interessierte. Im Alter von 75 Jahren starb Gabriel von Max am 24. November 1915 in München.


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