Hinterglasbild Augsburg Abraham Hagar Philipp Andreas Kilian 1714-1759, Guiseppe Zocchi 1711-1767 orig. Rahmen ~1760 


Schönes Augsburger Hinterglasbild 2. Hälfte 18. Jahrhundert "Abraham verstösst Hagar".  Nach Stichvorlage von Philipp Andreas Kilian Augsburg (1714-1759), nach Gemälde von Guiseppe Zocchi (1711-1767). Aus der sogenannten Kilian-Bibel, deren Kupferstiche bei den süddeutschen Hinterglasmalerei beliebte Vorlage war. Motiv aus dem Alten  Testament:"Am Morgen stand Abraham auf, nahm Brot und einen Schlauch Wasser, übergab beides Hagar, legte es auf Ihre Schulter, übergab ihr das Kind und entließ sie. Sie zog fort und irrte in der Wüste von Beerscheba umher"Feine Augsburger Schule Hinterglas-Malerei, von einem Meister des 18. Jahrhunderts ausgeführt. Ca.-Masse: Glasplatte 31 x 24 cm groß, originaler teilverspiegelter Rahmen mit Eckdekor 36 x 29 cm groß. Guter gebrauchter originaler Fund-Zustand mit Patina und kleinen Farbfehlstellen, ohne Restaurierung, ohne Reinigung - siehe bitte auch Fotos die Bestandteil der Beschreibung sind. Eine bruchsichere Doppelbox-Verpackung ist zugesagt. Bitte beachten sie auch meine anderen Angebote mit Hinterglasbildern. Das Bild wurde 1978 in Münchens renommiertem Kunsthandel "Kunstkammer Laue" erworben wie beiliegendem Zettel zu entnehmen ist. Das vorletzte Foto zeigt die Stichvorlage für das Gemälde. 


Als Hinterglasmalerei werden Glasbilder bezeichnet, deren Glasplatten-Rückseite seitenverkehrt bemalt sind. Sie sind ein Zweig der Volkskunst und religiös-volkstümliche Hinterglasbilder des späten 18. und des 19. Jahrhunderts haben weite Verbreitung gefunden. Glas war inzwischen kein Luxusmaterial mehr. Für einen ländlichen Käufermarkt produzierten spezialisierte, oft im winterlichen Nebenerwerb tätige Klein- und Familienbetriebe Hinterglasbilder, meist mit Devotional-Charakter. Diese Werkstätten waren häufig in der Nähe von Glashütten zu finden. Zentrum der deutschen Hinterglasmalerei war ursprünglich Augsburg, neue Produktionsorte traten um 1800 auf: Murnau, Uffing, Seehausen Staffelsee, Rötenbach, Sandl, Buchers, Raimundsreut, Schwertberg, Gratzen und Karlstift im Waldviertel. Hinterglasbilder kamen  aus Süddeutschland, Oberpfalz, Niederbayern Schlesien, Böhmen, Schwarzwald, Oberösterreich, Tirol, Elsaß und Lothringen. Die Bilder wurden in Serie nach fremden Vorlagen hergestellt, Arbeitsteilung, Verlagssystem und weitreichende Vertriebswege gehörten zu den Entstehungs-Bedingungen der Glasbilder. Für Stil und Komposition blieben die barocken Vorbilder bis weit ins 19. Jahrhundert bestimmend, allerdings vereinfacht zu starkfarbigen, flächenhaften, perspektivlosen Bildformen. Bei den Darstellungen handelt es sich meist um religiöse Themen, Gnadenbilder aus Wallfahrtsorten, Andachtsbildtypen und Darstellungen einzelner Heiliger. Die Bilder wurden durch Hausierer, sogenannte „Kraner“ oder „Bandlkramer“ verkauft und in Pilgerorten, auf Märkten und von Hausierern feilgeboten, um in Haus- und Wegkapellen und im Herrgottswinkel des Hauses aufgestellt zu werden. Im 18. Jahrhundert hat sich die oberbayerische Hinterglasmalerei in Murnau, Seehausen, Uffing und Oberammergau zu einem blühenden Hausgewerbe entwickelt, dessen Produkte über Kraxenträger und Verleger nicht nur in Bayern, sondern in ganz Europa bis nach Amerika verkauft wurden. Am Staffelsee und in Oberammergau malte man in vereinfachten, flächigen Formen mit leuchtenden Farben. Die "Ammergauer Taferln" Bilder waren an Wallfahrtsorten beliebt. 


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