Musikinstrument Pianoakkordeon Ziehharmonika Handharmonika Schifferklavier Marke Hohner/Mollenhauer Fulda ~1920

                 

Antike Ziehharmonika deutsches (chromatisches?) Piano Akkordeon, dem Art Deco Dekor nach vermutlich um 1920 hergestellt. Bezeichnet "Hohner" und "Made by M. Hohner Germany" sowie Hersteller Metallschild "Musikinstumentenfabrik J. Mollenhauer & Söhne, Gegr. 1822 Fulda". Ca-Masse, Höhe 34 cm, Breite 39 cm, Tiefe 23 cm, Gewicht ca. 4 kg. Das Instrument stammt aus dem Nachlass eines ehemaligen Münchner Musikers, Knöpfe und Tasten bewegen sich gut, Akkordeon ist in gutem gebrauchten originalen Fund-Zustand, Balg dicht, ohne für mich erkennbare Beschädigung, ohne Restaurierung, nicht gereinigt, geputzt oder sonst wie geschönt. Ich bin kein Kenner von Musikinstumenten, hoffe richtig beschrieben zu haben, eine Aussage zu Klang, Volumen und Ansprache des Instuments ist mir nicht möglich. Das Instument kann nach telefonischer Absprache gerne in München besichtigt, ausprobiert und gespielt werden. Wenn es dann gefällt und gekauft wird - und so der Versandaufwand entfällt - erhält der Käufer noch einen kleinen Nachlass.


Die Gustav Mollenhauer & Söhne KG gehört zu den ältesten Werkstätten für Musikinstrumente in Deutschland. Sie hat ihren Sitz heute in Kassel und stellt Fagotte, Kontrafagotte, Oboen, Englischhörner und Klarinetten her. Im Alter von 16 Jahren begab sich Johann Andreas Mollenhauer im Rahmen seiner Drechslerlehre auf Wanderschaft. 1815 verließ er Fulda. Sein Wanderbuch belegt, dass er es neben anderen Tätigkeiten sehr häufig mit dem Bau von Musikinstrumenten zu tun hatte.


1822 kehrte er nach Fulda zurück und begann sein Gewerbe als Instrumentenmacher. Bereits ein Jahr später wurden seine Instrumente in Kassel ausgestellt, um von einem fachkundigen Publikum unter der Leitung von Hofkapellmeister Louis Spohr begutachtet zu werden. Spohr war begeistert, so dass es nicht lange dauerte, bis Mollenhauers Instrumente über die Landesgrenzen hinaus berühmt wurden. Bereits in dieser Zeit arbeiteten seine Söhne Gustav und Valentin mit. Sein Nachfolger wurde sein Sohn Thomas. Thomas Mollenhauers Tätigkeit führte zu zahlreichen Verbesserungen an bekannten Instrumenten, wobei er auch ganz neue Tonwerkzeuge entwickelte.Diverse Medaillen und Auszeichnungen sind Zeugen des hohen Ansehens der Instrumente aus Thomas Mollenhauers Werkstatt. Seine Erfolge wurden von seinen Söhnen Josef und Conrad fortgesetzt. Josef Mollenhauer erweiterte sein Können beim Fagotthersteller Heckel in Wiesbaden-Biebrich, während sein Bruder sich auf den Bau von Böhmflöten und Piccoli spezialisierte, was ihm als begeisterten Flötisten wohl auch lag. Die Zusammenarbeit der Brüder war jedoch nicht von Dauer. Conrad Mollenhauer löste sich vom väterlichen Betrieb und eröffnete eine eigene Flöten-Werkstatt. In seiner Nachfolge begann Thomas Mollenhauer nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Herstellung von Blockflöten.


Der Betrieb Conrad Mollenhauer Fulda ist heute ein Hersteller hochwertiger Blockflöten und wurde unter der Leitung von Bernhard Mollenhauer Böhmflöten fortgeführt. Sein Sohn Johannes (Hans genannt) führte die Firma durch die Zeit des Zweiten Weltkriegs, in dessen Verlauf die Werkstatt in der Wilhelmshöher Allee bei einem Bombenangriff zerstört wurde. Hans Mollenhauer wagte den Neuanfang, verstarb aber bereits 1952.


Akkordeon (von französisch accordéon), auch Ziehharmonika, Handharmonika oder Schifferklavier genannt, ist ein Handzuginstument bei dem der Ton bei Zug oder Druck auf einen Balg durch freischwingende, durchschlagende Zungen erzeugt wird und das nicht nur Einzeltöne hervorbringt, sondern auch (mechanisch voreingestellte) Akkordeone. Der Name Akkordeon geht zurück auf den Wiener Instrumentenbauer Cyrill Demian, der seine Ziehharmonika durch Hinzufügen von in Akkorden zusammengefassten Bässen verbesserte und unter dem Namen Accordion (1829) patentieren ließ.