Mischtechnik Gemälde Huhn- Ei - Diskurs Paul Schmidt-Roller Steinpleis Werdau Sachsen Deutsche Demokratische Republik ~1950

 

Altes Aquarell Gemälde "Was war zuerst da: Das Huhn oder das Hühnerei?", links unten monogramiert "P. S.-R" und rechts schlecht lesbar ein Widmungsname "Herrn Lamgr....(?). Höfische mit Mühlsteinkragen gekleideter Gelehrte im Streitgespräch. Grafische Ausführung auf Papier 20,5 x 27,5 cm groß. Die Arbeit stammt aus dem Nachlass des Künstlers und ist in gutem gebrauchten originalen Zustand, ohne Beschädigung. Das letzte Foto zeigt einen Zettel mit vier anderen Gemälden des sächsischen Künstlers.


Der deutsche Maler, Grafiker, Zeichner, Textilgestalter und Kunstlehrer Paul Schmidt-Roller (1891 Cainsdorf bei Zwickau - 1963 Zwickau) besuchte von1905 bis 1909 die Kunstschule in Plauen und war bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Textilgestalter tätig. Durch den 1. Welt Krieg wurde er am Besuch der Kunstakademie Dresden gehindert. Seit 1920 war er als freischaffender Maler tätig, ab 1930 arbeitete er als Lehrer an der Plauener Kunstschule wo er auch wohnte. 1945 hatte er durch die Bombenangriffe des Zweiten Weltkrieges den Verlust seines Hauses in Plauen und zahlreicher Arbeiten zu beklagen und  war in Steinpleis bei Werdau ansässig. Ab 1958 kommt es in der DDR unter dem Motto „Kunst hilft Kohle“ zu Studieneinsätzen von Künstlern in Regionen des Bergbaus und der kohleverarbeitenden Industrie der DDR. Paul Schmidt-Roller nahm dabei in einer Künstlerbrigade mit dreizehn Künstlern, darunter Erhard Zierold, Karl Heinz Jakob, Edgar und Erika Klier, Käthe Walther und Erik Winnertz, an Produktions- und Porträtstudien von Bergarbeitern des Steinkohlenwerks Martin Hoop in Zwickau teil. Ziel war vor allem, die Werktätigen in der Produktion im Sinn des Sozialistischen Realismus darzustellen. In den Nachkriegsjahren war Schmidt-Roller langjähriger Vorsitzender des Arbeitsgebietes Zwickau im Verband Bildender Künstler Deutschlands (VBKD) und als Dozent im Fach Malen an der Mal- und Zeichenschule (MuZ) in Zwickau zusammen mit Tatjana Lietz und Erik Magnus Winnertz tätig. 1960 erhielt er den Max-Pechstein-Preis der Stadt Zwickau. Teilnahme an diversen Ausstellungen, so 1953 an der 3. Deutsche Kunstausstellung Dresden, im Albertinum mit vier Gemälden („In der Schmiede der MTS“, „Brucker im Garten“, „Nationalpreisträger Alfred Naumann“, „Alte Weide“). 1961: Jubiläumsausstellungen Paul Schmidt-Roller und Albert Schwarz, Zwickau, Städtisches Museum 2010: Kunst und Kohle, posthum in den Kunstsammlungen Zwickau des Städtischen Museums Zwickau.



In der Galerie des Werdauer Verwaltungszentrums, Königswalder Str. 18, fand die Ausstellung „Bilder aus der Kunstsammlung des Landkreises Zwickau” statt. Die Sammlung vereinte seit der Kreisreform 2008 Werke der Malerei und Grafik aus den Landratsämtern der ehemaligen Landkreise, bei der über 500 Bildwerke erfasst und inventarisiert, darunter Arbeiten von bedeutenden Künstlern wie Louis Lejeune (1877 bis 1954), Schüler von Eugen Bracht und Louis Corinth, der in Niederlungwitz lebte sowie von Erich Fraaß aus Glauchau (1893 bis 1974), der Meisterschüler von Robert Sterl war. Künstlern, die ab 1945 in der Region ihre Spuren hinterlassen haben, waren Doris und Erik-Magnus Winnertz, Tatjana Lietz, Paul Schmidt-Roller, Carl-Heinz Westenburger, Fritz Keller, Georg Schindler, Heinz Tetzner, Heinz Lanzendorf, Erhard Zierold, Klaus Matthäi, Heinz Jähn, Johannes Feige und Lutz Voigtmann.