YUM YUM CLUB ist eine Band, ein loses Kollektiv womöglich, so viel weiß ich sicher. Da ist Julian Knoth, der umtriebige Zuffenhäuser, seit Jahren in die hiesige(n) Musikszene(n) verwoben. Dann Philipp, Julians jüngerer Bruder, der schon bei Die Nerven und Karies hinterm Kit saß, den ich bis dato aber noch nicht derart hektisch, losgelöst und musikalisch hab trommeln hören. Weiter mit Paul Abbrecht alias Sloe Paul, ein unverschämt talentierter Multi-Instrumentalist und Sänger und zuletzt Mari Schwingel, mittlerweile als Filmemacher auch verantwortlich für Visuelles. Über "FULL HD" zu schreiben ist ein bisschen wie ein 10-Gänge-Menü zu Tanzen: Den roten Faden bildet hier einzig der völlige Verzicht auf einen roten Faden, etwaige Genregrenzen verschwimmen zwischen atonalen Bassläufen, Trompeten, Autotune und Mantra-esquen Textfragmenten: Alles kann, alles muss. YUM YUM CLUB sind eine, sind die moderne Band, weil sie sich selbst nicht ein- und genau dadurch abgrenzen. "FULL HD" wirkt impulsiv, Schnapsideen ohne Umweg aus dem Kopf in die Hände ins Ohr, aus dem Stegreif zum Hörer. Produziert hat die Band das Album selbst, gemischt wurde, wie soll es anders sein, vom regsten Produzent dieser Generation, Max Rieger. Ist das etwa New No Wave oder darf man den Wagen gar nahe dem zeitgenössischen Rap parken? Oder ist das schon Jazz?! Völlig egal. Ich schäme mich jedenfalls zum ersten Mal nicht, zu sagen, dass etwas groovt. Am besten beschreibt es diese Band, wie soll es anders sein, noch immer selbst mit Track 4, einem Skit mit dem Namen "TIMBO SKIT": "Yooo, sau geil, Hammer, cool, richtig fett, geil! Geile Sounds, ey, richtig geil! Schön man, freut mich, freut mich!" Mich auch.- Max Gruber

Trackliste

A1 Security Mann
A2 Abgebrannt
A3 Alles Ist Tot
A4 Timbo Skit
A5 Musste
A6 Bankomat
A7 Bird
B1 Hast Du Mich
B2 Der Hund Sieht Aus Wie Ein Schal
B3 Heute Nicht Raus
B4 Ich Verdiene
B5 Saubermann