Walchwil - von Albert Müller 1979

Eine Gemeindegeschichte herausgegeben vom Einwohnerrat

Verlag Zürcher AG, Zug

Geleitwort

Zum Selbstverständnis einer jeden Gemeinschaft gehört die Kenntnis der eigenen Vergangenheit. Kein Problem der Gegenwart und der Zukunft kann mit bloßem dynamischem Gestaltungswillen gelöst werden. Ebenso wichtig ist die Einfühlung in die gesunden Kräfte, welche die bisherige Entwicklung bestimmten, die Ehrfurcht vor dem Gewordenen und Gewachsenen, die Fähigkeit zur Synthese zwischen bleibenden Werten und neuen Aufgaben.

 

Wir sind deshalb Herrn Prof. Dr. Albert Müller, Zug, zu tiefem Dank verpflichtet, dass er der Gemeinde Walchwil auf das Jubiläum ihrer sechshundertjährigen Zugehörigkeit zum Lande Zug hin eine wertvolle Festgabe schenkte, indem er ihre einfache und doch eindrückliche Geschichte schrieb und damit die Zustände, Ereignisse und Persönlichkeiten, welche im Laufe der Jahrhunderte unsere Eigenart prägten, der Vergessenheit entriss. Der Verlag Zürcher AG gab dem Werk eine gediegene Ausstattung. Die Einwohnergemeinde der Sammlung von Walchwil und der Regierungsrat des Kantons Zug ermöglichten mit großzügigen Beschlüssen die Finanzierung, so dass wir die Gemeindegeschichte als sinnvolles Andenken an das Jubiläumsjahr 1979 allen Haushaltungen gratis abgeben können.

 

Dies soll mehr als nur eine Geste sein. Jubiläen sind zwar bedeutungsvolle, zu einem Halt des Verschnaufens und Nachdenkens anregende Meilensteine an der Straße der Geschichte. Diese Geschichte selbst aber lässt sich nicht nach solchen zufälligen Daten einteilen und messen. Sie ist Leben und untersteht den Gesetzen, die Werden, Wachsen und Vergehen des Menschen regeln. Der uns von Prof. Dr. Albert

 

Müller vermittelte Einblick in die Entwicklung der Gemeinde Walchwil soll uns deshalb Anlass und Anregung sein, unsere eigene Verantwortung für die Weitergestaltung der von den Ahnen in mühsamer Kleinarbeit geschaffenen Gemeinschaft klarer zu erfassen. Jede Generation hat die Pflicht, die Fackel des Geistes leuchtend und wärmend weiterzugeben. Wo dies wegen innerer Zersetzung oder äußerem Zwang nicht mehr möglich ist, endet die Geschichte. Sie ist zur Tragödie geworden.

 

Nur ein einziges Mal, im Jahre 1798, beim Einfall der französischen Revolutionsheere, schlugen die Wogen des großen Weltgeschehens über die Gemarkungen von Walchwil hinweg. Aber auch diese düstere Episode der fremden Besetzung und der brutalen Requisitionen wirkt im Rückblick versöhnlich, war sie doch Begleiterscheinung einer geistigen Bewegung, die uns die Freiheit und die Gleichberechtigung brachte. Die Lehre daraus liegt auf der Hand: Wenn es uns gelingt, die enge kleine Welt, die Gott uns anvertraute, menschenfreundlich zu erhalten als eine echte Heimat, an der wir mit Leib und Seele hangen, brauchen wir nicht Angst zu haben vor den Stürmen der Zeit.

 

Mögen spätere Geschlechter, wenn auch sie ihre Jubiläen feiern, von uns sagen können, dass wir diesen Auftrag der Geschichte nicht verkannt haben!

 

Walchwil, an Ostern 1979

Dr. Alois Hürlimann, Gemeindepräsident

 

Einleitung

Die politische und wirtschaftliche Geschichte eines Landes, insbesondere einer Gemeinde, wird nicht nur von den Bewohnern geprägt, sondern ganz wesentlich auch von der Lage, vom Nutzungswert und der territorialen Bedeutung des Siedlungsraumes. Walchwil, das gleichsam wie in einer Loge am Zugersee und vor dem Rigipanorama sitzt, hat eine überaus reiche geschichtliche Vergangenheit, die stark durch seine herrliche Lage mitbestimmt wurde. Diese Walchwiler Gunstlandschaft grenzt mit dem Rufibach im Südosten an das schwyzerische Arth, beim Eielenwald mit dem Blatten- und Lotenbach im Norden sowie der Walchwiler Oberallmig im Nordosten an das städtische Zug und die Gemeinde Unterägeri. Die gegen Zug und Schwyz geschützte Lage des Walchwiler Territoriums am Zugersee und Zugerberg hätte gern und gut, wie bei der Rigigemeinde Gersau am Vierwaldstättersee, zu einer unabhängigen Eigenentwicklung, zu einer Republik, führen können; an der Eigenwilligkeit, am Unabhängigkeitswillen und Tatendrang seiner Bewohner hätte es wahrlich nicht gefehlt!

 

Wieweit die Geschichte der beiden alten Weiler Walchwil und Oberdorf in voralemannische Zeit hineinreicht, kann ohne archäologische Untersuchung nicht gesagt werden. Aufgrund der schriftlichen Dokumente können aber die grundherrschaftlichen Rechte, die Aufnahme ins innere Amt Zug und die Entwicklung von der Vogtei zur Gemeinde historisch dargestellt werden.

 

Die Wahl des Walchwiler Gemeindebürgers Hans Hürlimann zum Bundesrat und — just im Walchwiler Jubiläumsjahr 1979 — zum Bundespräsidenten stellt einen Höhepunkt in der Gemeindegeschichte von Walchwil dar!

Aus dem Inhalt:

Walchwil und Emmetten

Wenn auch die frühesten urkundlichen Erwähnungen von Walchwil erst aus dem 13. Jahrhundert stammen, so heisst das nicht, dass am Walchwiler Berg nicht schon seit alters ein Hof, eine Hofstatt, bestanden hat. Der dichte Wald und die saftigen Matten, durchflossen von einer Vielzahl kleiner Bergbäche, dürften den Alemannen für eine Besiedlung willkommen gewesen sein. Auf der fruchtbaren Moränenlandschaft am See und den sandsteinigen Anhöhen zum Walchwiler Berg standen kleine Einzelhöfe. Die ersten Bewohner mussten aus der Landwirtschaft, der Viehzucht, dem Obst- und Gartenbau sowie aus der Fischerei in harter Arbeit die notwendigen Einkünfte herauswirtschaften. Die günstigen Voraussetzungen für eine ideale landwirtschaftliche Nutzung lagen im Walchwiler Wies- und Weideland: das Wies-land, durchsetzt damals noch von Waldungen, erstreckte sich ungefähr vom Seeufer (St. Adrian — Wihel — Chlimattli) bis etwas über die Höhe von Oberdorf und Obergaden; das Weideland fand sich in der abgeforsteten (Schwendi — Dietschwand) unteren Allmend, der sog. Heimkuhallmend, zwischen Gülisingen, Hohbüel, Allmigried. Die obere Allmend war die über der Wasserscheide gelegene grosse Walchwiler Oberallmig zwischen Ewegstafel, Sürenmoos und Rossberg. Die Walchwiler pflegten durchwegs das Sennten: im Frühling trieben sie das Vieh zuerst auf die Weiden ob der Egg, dann auf die Allmend und im Herbst wieder auf die unteren Weiden. Ein Sennhof oder Bauernhaus bestand damals aus Holz, und der Keller wurde auf ebener Erde errichtet. Wohnstube, Stübli (= Schlaf gemach der Eltern) und eine offene Küchenhalle bildeten das 1. Stockwerk; darüber befanden sich die sog. Kammern, die Schlafzimmer der weiblichen und männlichen ..............

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