Otto Westphal (1878-1975): Schloss Pillnitz bei Dresden 
Öl auf Leinwand, eigenhändig signiert und datiert 1918


Bildmaße:
Spannrahmen: H 555 mm, B 707 mm.

Zustand / Restaurierungen:
Komplett. Der Spannrahmen bildet sich aufgrund von Pressungen als leichte Kante im Bildfeld ab. Leichte Farbverluste an den Rändern. Insgesamt: Gut.

Inschriften:
Im Bildfeld unten rechts (hs. Öl): „Otto Westphal 18“
Verso Aufkleber auf Spannrahmen (hs. Tinte): „94. Pillnitz imFrühjahr (Seitenflügel)“
Verso auf Spannrahmen (hs. Bleistift): „2266“ und„Westphal Dresden Nöthnitzerstr“

Bildthema / Kunstgeschichte:
Im Vorfeld des Gemäldes fertigte Westphal im Jahr 1908 Zeichnungen und Skizzen an, die teilweise publiziert sind, vgl. arcadja.com>westphal. 

Vgl. auch Otto Westphal: Ölbilder, Ölstudien, Zeichnungen, Radierungen, Holzschnitte aus Jahren 1908 - 1959, Meininger Museen, 1959. 

Zum Künstler:
Die jüngsten Auktionsergebnisse von Werken Otto Westphals sind beispielsweise bei artnet, invaluable oder  schmidt-auktionen dokumentiert. 

Literatur:
Erste Auskunft zu Leben und Werk von Otto Westphal ist u.a. bei wikipedia>Otto Westphal oder wikipedia>Willingshäuser Malerkolonie oder www>Bildatlas-DDR-Kunst zu erhalten. 

Das Allgemeine Künstlerlexikon (2022) stellt folgende Informationen zur Verfügung: 

Westphal, Otto (WilhelmOtto), dt. Maler, Grafiker, *17.4.1878 Leipzig, †5.9.1975 Dresden.
Ausb./Stud.: Ab 1885 inSchmalkalden priv. Zeichenunterricht; 1894-96 Besuch der KGS Kassel; 1896-99Ausb. zum Textilzeichner an der Preußischen Höheren FS für Textilindustrie inKrefeld; 1899-1904 Belegung von Abendkursen an der Unterrichtsanstalt am KGMBerlin bei Eugen Hanetzog und der Schule von Arthur Lewin-Funcke; 1904-07 KADresden, Malerei bei Carl Bantzer und Richard Müller (1874). Bantzer führt ihnin den Goppelner Künstlerkreis ein. 1907 lässt sich W. als freischaffenderKünstler in Dresden nieder; er wohnt ab 1943 in der Pillnitzer Landstraße 57,dem „Kleinen Künstlerhaus“. Auf seinen Reisen (ab 1908) geht er an der Ostseezw. Rügen und der Kassubei, in Hessen, Franken und in der Schweiz aufMotivsuche, hier v.a. in Genf und am Genfer See. Außerdem besucht er Italien(Rom, Venedig, Pompeji, Florenz) und das Erzgebirge (1942), wo er Motive amPöhlberg bei Annaberg, in Ehrenfriedersdorf, in Frohnau und Scheibenbergentdeckt. Ganz bes. widmet er sich Thür., weilt immer wieder in Schmalkalden,das er noch aus Kindertagen kennt. Dresdengehört seine ungeteilte Künstlerliebe mit Loschwitz als dem besonderen Motiv.W. ist zunächst stark von der Dresdner Maltradition um 1900 beeinflusst,z.B. das Gem. Frauenkirche und Secundogenitur (1907). Die Mitgl. inder Willingshäuser Malerkolonie eröffnet ihm die gestalterischen Möglichkeitender Freiluftmalerei. Sein Malstilentwickelt sich im Einklang mit dem wachsenden Gespür für die Wirkungen vonLicht und Luft sowie für die Natur. All das belebt v.a. seinekleinformatigen Ölstudien. Er setzt aufdie Farbe als kompositorisches Mittel wie etwa in dem Gem. Spaziergang imSchlosspark von Pillnitz (1912) oder dem Ölbild Der Zwinger imSchnee (1912). Atmosphärisch gelungen ist die Komp. DresdenHauptbahnhof im Winter (vor 1945). Neben seiner Arbeit als Maler, erweistsich W. als exzellenter Zeichner und virtuoser Meister der Rad., der Lith. unddes Holzschnitts. Exemplarisch steht hier der Hschn. FINIS (1914),auf dem der Tod Pinsel und Palette schwingt. In Würdigung seines Schaffensrichtet ihm die GG NM in Dresden 1971 eine große Personalausstellung (K, Bearb.H.Fuhrmann) aus.

Werke:
Bautzen, SM. Dresden, GGNM. - Mus. für Sächsische Volkskunst. SKS. - StG. Freital, KS. Jena,SM. Leipzig, SM. Pirna, SM. Schlettau, Schloss, SlgErzgebirgische Lsch.-Kunst. Sondershausen,Schloss-Mus. Willllingshausen, Mus.

Bibliographie:
ThB35, 1942; Vo5, 1961.– Davidson II.2, 1992; D.Eisold, Lex. Künstler in der DDR, B.2010; P.Rochhaus, Künstler-Lex. Erzgebirge, Chemnitz 2017. – H.J.Neidhardt, Dresden, wie es Maler sahen, L. 1983; Wilhelmi, 1996; 100 JahreKünstlerhaus. Dresden-Loschwitz, 1898-1998 (K), D. 1998. – Online:personen-wiki.slub-dresden.de.

 

Darüber hinaus ist Otto Westphal in den Künstlerlexika von Thieme-Becker XXXV, 1942, S. 456 und Hans Vollmer V, 1961, S. 120 verzeichnet (siehe dort).