Dieser chinesische Tee ist, im Gegensatz zu Schwarztee, der streng genommen oxidiert ist, tatsächlich im eigentlichen Sinne des Wortes fermentiert. Mikroorganismen wirken mit ihrem Stoffwechsel auf die Blätter ein und verwandeln bittere Gerbstoffe in Polyphenole. Was Sie davon haben? Einen weichen, milden, leicht süßen Tee - oder auch, je nach Sorte, einen erdig und intensiv schmeckenden.Die Blätter werden traditionell gepresst, beispielsweise zu Fladen, Kugeln, Rollen, Kuchen, Quadern, und sie sind auf diese Weise leicht zu transportieren und sehr lange haltbar, Jahre oder gar Jahrzehnte. Quellen belegen, dass Pu-Erh-Tee spätestens seit dem 10. Jahrhundert über lange Wege gehandelt wurde. Es gibt ihn heute aber auch in loser, blättriger Form.


WAS BEDEUTET DER NAME UND WOHER KOMMT ER? 

Benannt ist er nach der Stadt Pu'Er in der Provinz Yunnan im Süden Chinas, die an Vietnam, Laos und Myanmar grenzt und damit Südostasien nahe ist. In Yunnan, am Oberlauf des Mekong, wird er bis heute angebaut.
Der Name Pu-Erh-Tee ist in China geschützt. Nur Tee, der aus diesen Regionen stammt, darf so genannt werden.


ROH ODER REIF?

Man unterscheidet Rohen (Sheng Pu-Erh) von Reifem (Shu Pu-Erh).

Roher Pu-Erh ist ein bisschen mit jungem Wein vergleichbar. Er ist noch nicht lange gelagert und gereift. Aminosäuren verleihen ihm einen leicht fruchtigen Geschmack.

Die natürlich ablaufende Fermentation braucht einige Zeit, auf konventionelle Art mindestens fünf Jahre. Dann erst erhält man den wertvollen reifen Shu Pu-Erh, dessen Aufguss dunkelbraun ist und der überraschend sanft und zart schmeckt. Er reift weiter, wenn er gelagert wird, und gewinnt an Qualität und Wert.


Seit Anfang der 1970er Jahre wird in China ein neues, beschleunigtes Fermentationsverfahren angewandt. Luftfeuchtigkeit und Temperatur werden optimiert und kontrolliert und so ein nach sechs Wochen ausgereifter Tee gewonnen, der dem natürlich und langsam fermentierten in nichts nachsteht.


BESONDERHEITEN
Mikroorganismen und Pilze sorgen für die Fermentation. Ihr Stoffwechsel verwandelt dabei nicht nur Tannine in Polyphenole, sondern verändert auch Kohlenhydrate und Aminosäuren. Pu-Erh-Tee enthält anregendes Koffein und ist überdies reich an Mineralstoffen. Sein Geschmack ist unvergleichlich. Seine Aromen werden oft wie die von kostbarem Wein oder hochwertigem Cognac beschrieben. Von Malz- und Röstaromen sowie von Fruchtnoten und Moschus schwärmen Kenner.

WIE BEREITEN SIE IHN ZU?
Pu-Erh-Tee wird gewaschen, das heißt, der erste Aufguss wird weggegossen, erst der zweite getrunken. Aber der Reihe nach. Zuerst wärmen Sie die Kanne vor, indem Sie sie heiß ausspülen. Geben Sie danach höchstens 20 Gramm Teeblätter auf 250 ml kochendes Wasser und schwenken diesen Aufguss 10 Sekunden in der Kanne, bevor Sie die Flüssigkeit weggießen. Die nassen Teeblätter überbrühen Sie nun mit einem Liter kochend heißem Wasser. Nur ganz kurz ziehen lassen, 15 Sekunden reichen!
Bis zu viermal können Sie Pu-Erh-Tee aufgießen. 


Immer kühl und trocken, luftdicht und lichtdicht lagern. Bei richtiger Lagerung ist der Shou Pu Erh ca. 24 Monate haltbar.


GENIEßEN SIE DIESEN TEE ALS ETWAS BESONDERES, BEREITEN SIE IHN ZEREMONIELL ZU, WENN SIE GÄSTE EINLADEN ODER IHRE FAMILIE AUF NICHT ALLTÄGLICHE ART VERWÖHNEN MÖCHTEN.