LOTTE KÖRBE
„Fasnacht + Sylvester – 1925-26“ (XIII)

Technik: Gouache auf dickem Papier

Maß: 13cm x 16,5cm, 
Passepartout 30x40cm

Rahmung: Naturholzrahmen

Der Käufer bekommt den Text/Einführung von Frank Schablewski und die originale Einladung zur Ausstellung 
und eine Galerierechnung mit eingebundenem Foto.
 


TEXTAUSCHNITT ZUR AUSTELLUNG IN MEINER GALERIE 2015.
Text und Einführung Frank Schablewski, Düsseldorf.

Die Malerin Lotte Körber gehört zu den Künstlern, die durch den Nationalsozialismus, den zweiten

Weltkrieg und die Nachkriegszeit in Vergessenheit gerieten. Lebensläufe endeten abrupt.

Künstlerische Laufbahnen wurden unterbrochen und konnten nicht an vorangegegangene Erfolge

anknüpfen. Manche Lebenswege nahmen eine gänzlich andere Ausrichtung. Von Lotte Körber

konnte nur in Erfahrung gebracht werden, dass sie Deutschland verlassen hatte und nach England

ging. Über die Beweggründe lassen sich nur Mutmaßungen anstellen. Ihre Kunst wäre ein Beispiel

für „Entartete Kunst“. Der Name Körber war auch ein jüdischer Familienname.

Lotte Körber ist durch die beiden Werkzyklen „Fasnacht + Sylvester – 1925-26“ dem sogenannten

Adolf Hölzel Kreis zuzuordnen. Die Bildsprache der hier erstmals gezeigten Arbeiten verweist auf

das künstlerische Erbe dieses Lehrmeisters, der auch so namenhafte Schüler wie Oskar Schlemmer,

Johannes Itten und Willi Baumeister unterrichtete. Körbers Werkzyklen „Fasnacht“ wie „Sylvester“

haben die Erkenntnisse von Adolf Hölzel über Harmonie und Simunltaneität in einer ganz

originären Weise verinnerlicht. Mit dem ersten Werkzyklus „Fasnacht“ erfand Lotte Körber ihren

ganz eigenen Farbkanon aus den Grundfarben Rot, Gelb und Blau, sowie den Komplemetärfarben

Grün, Orange und Violett. Mit geometrischen Formen maß die Künstlerin die menschliche Figur

derart aus, dass sich stark die Idee des Tanzes auf allen Blättern dieses Zyklus' zu manifestieren

scheint. Die künstlerische Geometrisierung auch der Gesichter schaffte die Form der Maske und

stiftete somit den Titel der Arbeiten „Fasnacht“. Aber wie immer in der reinen Kunst werden die

menschlichen Gefühle und Regungen nicht vorgeschrieben oder festgelegt. Die Formensouveränität

der Malerin Lotte Körber macht auch eine ganz andere Deutung dieser Darstellung einer bunten

Geisterwelt der allemannischen Fasnacht möglich. Es könnte auch ein vorweggenommener

Totentanz sein, als wäre somit die höchste Form der Kunst erreicht, im Anwendungsfall

gleichermaßen Fest und Trauer zu zeigen, sichtbar zu machen. Die Künstlerin verließ Deutschland,

wahrscheinlich nach 1933. Ihre Spur verlor sich in England. Es ist anzunehmen, dass sie geheiratet

hatte. Dieser Umstand, der wohl mit einer Namensänderung einherging, machte bisher jede

Recherche unmöglich........

Der komplette Text kann als PDF zugeschickt werden.