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Ein
sehr seltenes
Buch über die Geschichte der St. Katharinenkirche
St. Katharinen zu Brandenburg (Havel)
Ein Führer durch die Katharinenkirche und ihre Kunstschätze
Bearbeitet von Friedrich Grasow
Mit 32 Bildern
Verlag J. Wiesike, Brandenburg (Havel)
Ich habe noch etliches an Material zur Stadt Brandenburg
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Sankt Katharinen ist eine dreischiffige spätgotische Hallenkirche und die evangelische Pfarrkirche der Neustadt in Brandenburg an der Havel. Sie ist ein Meisterwerk der norddeutschen Backsteingotik und die größte Kirche der Stadt.
Bis 1395 stand eine Feldsteinkirche an ihrem Platz. Der Stettiner Baumeister Hinrich Brunsberg schuf die Katharinenkirche, die größte Kirche der Stadt. Sie wurde 1401 der heiligen Katharina, der heiligen Amalberga und dem heiligen Nikolaus geweiht.
Beachtlich die Maße der Kirche mit einer Länge von 73 m und einer Breite von 29 m. Das Dach erreicht 38 m. Die Höhe des imposanten Dachstuhls, eines zu besichtigenden Meisterwerkes spätmittelalterlicher Zimmermannskunst, übertrifft die Höhe des Schiffes bis zur Traufe. Der Turm ist 72,5 m hoch. Das Schiff wurde, was in Höhe des Dachstuhls noch sehr gut zu erkennen ist, in der ersten Bauphase mit einem glatten Ostgiebel abgeschlossen. Erst später wurde ein polygonaler Chor angefügt.
Außen dominieren durchbrochene Rosetten und figürlicher Schmuck. Besonders beeindruckend ist die Schöppenkapelle an der Südseite mit reichen Verzierungen. An der Nordkapelle wird die norddeutsche Backsteingotik einem unbestrittenen Höhepunkt zugeführt. Mit ihrer imposanten Größe und Ausstattung sollte die St. Katharinenkirche den Anspruch der Neustadt Brandenburg im Mittelalter verdeutlichen, mit der Schwesterstadt am gegenüberliegenden Havelufer die reichste, vornehmste und bedeutendste Stadt der Mark Brandenburg zu sein.
Die Kirche ist reich ausgestattet. Sehenswert sind der große Flügelaltar von 1474, der Altar in der Schöppenkapelle, der achteckige Bronze-Taufkessel von 1440 sowie der reichhaltige Figurenschmuck in den spitzgiebeligen Nischen der Seiten. Sämtliche Glasfenster wurden 1912 von Otto Linnemann aus Frankfurt entworfen und ausgeführt.
Die Orgel wurde 1898 von dem Orgelbauer Wilhelm Sauer (Frankfurt/Oder) erbaut. Genutzt wurde dabei das Gehäuse der einstigen Orgel des Orgelbauers Joachim Wagner, welche in den Jahren 1725–1726 erbaut wurde, und 35 Register auf drei Manualen und Pedal hatte. Von diesem Instrument sind nur noch die Prospektpfeifen erhalten. Das reich verzierte Orgelgehäuse der Wagner-Orgel wurde von Johann Georg Glume entworfen. 1936 wurde das Instrument von der Orgelbaufirma Schuke (Potsdam) umgebaut und 1993 restauriert. Das Kegelladen-Instrument hat 48 Register auf drei Manualwerken und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind elektropneumatisch.[1]
Turmkatastrophe
Eine Katastrophe traf die Kirche am 30. März 1582 um 3:00 Uhr morgens. Der Turm hatte während eines Orkans im Jahre 1580 bereits Risse bekommen und wies bei einer Messung im Jahre 1582 bereits einen Abstand von drei Zoll zum Giebel auf. In der Nacht vom 29. zum 30. März 1582 schliefen die drei Kunstpfeifergesellen Anton Störtewein, Andreas Drichel und Georg Wolff in der Kunstpfeiferwohnung in den oberen Geschossen des Turmes. Ihr Lehrherr, der Kunstpfeifer Martin Nehring[2], weilte auswärts. Störtewein hatte gerade die Stunde ausgeblasen, als der Turm in sich zusammenfiel. Dabei hatten die betroffenen Gesellen ungeheures Glück: Störtewein erlitt eine Ritzwunde am linken Ohr, Drichel bohrte sich ein „derbes Stück Holz“ in die Hüfte und Wolff wurde an einem Bein verletzt. Alle drei überlebten das Unglück mit diesen leichten Verletzungen.[3] Beim Turmeinsturz wurde die Westwand mit der an ihr aufgehängten Orgel zerschlagen.
Der Mailänder Baumeister Johann Baptista de Sala errichtete den Turm aufs Neue und schloss ihn mit einem „verlorenen Dach“ ab. de Sala kehrte nach Mailand zurück, nachdem ihn der Rat der Neustadt Brandenburg nicht länger bezahlen konnte. Zehn Jahre später wurde der Neuaufbau des Turmes mit der achteckigen Haube und der durchbrochenen Laterne abgeschlossen. Diese Arbeit wurde von dem Dresdner Zimmermannsmeister Balthasar Richter zu Ende gebracht. Richters Herkunft scheint sich in der Gestalt des Turmabschlusses zu spiegeln, weist doch die Form, Größe und Gestalt der Laterne eine erstaunliche Ähnlichkeit mit der Turmbedeckung der alten Dresdner Kreuzkirche auf, wie sie ein Stich des Gebäudes von 1680 zeigt.[4] Es handelt sich dabei um einen achteckigen Aufbau mit Kuppel und durchbrochener Laterne. Michael von Utrecht deckte die Turmspitze mit Blei ab und gebrauchte dazu 60 Zentner Blei.[5]
Die Kirche besaß bis 1734 einen Dachreiter, der die Glocken „Salvator“, „Johannes“ und „Maria“ trug. Aufgrund seiner Marodität wurde er 1734 ersatzlos entfernt, die Glocken in den Hauptturm überführt. Von dem einstigen Dachreiter zeugt noch heute die an dieser Stelle besonders verstärkte
Der Gemeinde St. Katharinen gehört eine beachtenswerte Bibliothek aus der Zeit des späten Mittelalters und der Reformationszeit, bzw. der nachreformatorischen Zeit, die etwa 1000 Bände umfasst. Darunter befinden sich Schriften aus dem Besitz bedeutender Gelehrter wie der Familie Garcaeus, Georg Sabinus, Johannes Mathesius, Abdias Praetorius u. a. m. Ebenfalls unter den Beständen befinden sich Inkunabeln oder Wiegendrucke aus der Frühzeit des europäischen Buchdrucks. Des Weiteren verfügt die Bibliothek von St. Katharinen, die im Domstiftsarchiv des Domes gelagert ist, über eine wertvolle, mittelalterliche Musikbibliothek. Sie umfasst 350 Handschriftenbände und 319 Musikalien, die bis ins 16. Jahrhundert hineinreichen. Die Kirchenbibliothek von St. Katharinen ist die jüngste der drei Kirchenbibliotheken der Stadt Brandenburg an der Havel. Sie wurde mit dem Erwerb der nachgelassenen Privatbibliothek des Joachim Garcaeus im Jahre 1634 gegründet.
Nach der Schlacht bei Lützen wurde der tote König Gustav Adolf im Zuge seiner Überführung nach Schweden vom 11. bis 19. Dezember 1632 in St. Katharinen zu Brandenburg an der Havel aufgebahrt, „da man hier die Ankunft der Königin Witwe, Marie Eleonore, einer Tochter der Mark, abwarten wollte …“.[6]
Die Kirche steht im Zentrum der Neustadt Brandenburg auf dem geografisch höchstgelegenen Gelände der mittelalterlichen Stadtgründung. Der Zugang von der Hauptstraße ist etwas versteckt. An der Ecke Steinstraße / Hauptstraße links, dann sind es nur noch wenige Schritte. Traditionell war die Katharinenkirche immer komplett von Wohn- und Zweckbauten eingerahmt. Es gab nur vier schmale Zuwegungen: eine schmale Gasse von der Steinstraße, des Weiteren die Kirchgasse (bis 1886 nur 2,65 m breit, dann auf 8 m Breite erweitert), dann der Zugang südlich des Gumpert’schen Hauses am Paradeplatz (Hauptstraße) und ein Durchschlupf von der Hauptstraße. Die schmale Gasse zwischen den Grundstücken Hauptstraße 8 und 10, sowie die der Paulinerstraße (ehem. Klappgasse) gegenüberliegende Gasse zwischen Steinstraße und Katharinenkirchplatz sind namenlos und nur fußläufig passierbar. Der Grund lag in der Nutzung des Katharinenkirchplatzes als Kirchhof/Friedhof zwischen 1333 (urkundl. Ersterwähnung) und 1809 (letzte Bestattung 1788), wie es noch auf dem sogenannten Hedemann-Plan von 1722–1724 deutlich ausgewiesen ist. Es fand also vom Mittelalter bis in die Neuzeit hinein kein Markttreiben oder gesellschaftliches Leben um den Kirchenbau herum statt. Erst mit der Erstürmung der Neustadt durch die Sowjetische Armee in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs fielen bedeutende Patrizierhäuser wie das Kurfürsten- oder Storbeck’sche Haus und das zur Hauptstraße hin benachbarte Riedel’sche Haus (heutiger Standort der historischen Postmeilensäule) den Kampfhandlungen zum Opfer und geben seither an der Südostecke des Katharinenkirchplatzes den Blick auf den Chor der Katharinenkirche frei. Insgesamt wurden sieben Parzellen nicht wieder bebaut und vermitteln somit einen großzügigen Zugang zum Katharinenkirchplatz. Das Gelände des südlichen Katharinenkirchplatzes wird gegenwärtig als Markt genutzt.
Literatur
Otto Tschirch: Geschichte der Chur- und Hauptstadt Brandenburg in zwei Bänden. Brandenburg (Havel) 1928
Friedrich Grasow: Brandenburg – die tausendjährige Stadt. Ein Gang durch Kultur und Baukunst vergangener Jahrhunderte. Im Selbstverlage der Stadt Brandenburg, 1928
Nikolaus Zaske: Hinrich Brunsberg. In: Ule Lammert (Hrsg.): Große Baumeister. Berlin 1990, ISBN 3-362-00455-5, Band 2, S. 9 ff.
Marcus Cante: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Brandenburg, Stadt Brandenburg an der Havel, Dominsel -– Altstadt – Neustadt, Band 1.1. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms am Rhein 1994, ISBN 3-88462-105-X, S. 281 ff., 304 ff., u. m.
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