Eine zeitgeschichtliche Dokumentation des Post- und Geldwesens im Getto Litzmannstadt / Lodz

263 Seiten, inkl. Katalogteil und einer englisch / polnischen Zusammenfassung dazu über 200 Abbildungen, davon 50 Farbtafeln, Format A4 (21 x 27,5 cm), Farbumschlag. Ausgabe 1995

Die Autoren unternehmen mit diesem Fachbuch den Versuch, das Wissen um die historischen, speziell aber um die philatelistisch-numismatischen Entwicklungen der Post in im Getto Litzmannstadt / Lodz zusammenzufassen und systematisch aufzuarbeiten.

Dabei berücksichtigen sie einerseits die wenigen, vorwiegend in Polen bisher zum Thema erschienen Artikelbeiträge, reichern diese aber durch eigene Forschung und Studien an, die sie dank des Zugriffs auf die wohl größte Sammlung zu diesem Spezialgebiet durchführen konnten. Dabei veröffentlichen sie zahlreiche Fotos und Abbildungsmaterialien, die bisher noch nie einer Öffentlichkeit vorgestellt wurden, lassen Zusammenhänge und Entwicklungen deutlich werden, die gerade heute nichts von ihrer Brisanz und Deutlichkeit verloren haben.

Den zeitgeschichtlichen Zusammenhängen gilt das erste Kapitel, in dem der Aufbau und der Betrieb des Gettos und der Getto-Post beschrieben sind.  Es folgt ein Exkurs zu den deutschen Zwangsarbeitslagern für Juden aus dem Getto Lodz, gefolgt von einer vollständigen Darstellung des Geldwesens im Getto.

Der Leser wird es zu schätzen wissen, dass die Reproduktion in exzellenter Qualität, bei möglichen philatelistisch-numismatischen Belegen häufig sogar in Farbe abgebildet sind. Eine detaillierte Beschreibung zu den jeweiligen Objekten ergänzt die Sachdarstellung.

Für den postgeschichtlichen interessierten Sammler, für den Historiker, aber auch in erster Linie für die Betroffenen Nachkommen, lässt dieses aufwendig ausgestatte Handbuch ein Kapitel einer traurigen Vergangenheitsgeschichte transparent werden, das nicht vergessen sein sollte.

Somit erhält dieses Buch einen hohen edukativ - bildenden Wert, so dass gerade seine Verbreitung in den Bildungsinstitutionen wünschenswert wäre.

Faschistische Strukturen hinterlassen Spuren. Gerade in den rigide reglementierenden Kommunikationsmöglichkeiten und –formen. Das Buch trägt mit dazu bei, dies im Gedächtnis zu bewahren.