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MfS / BND
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Harald Schultze , Waltraut Zachuber:
Spionage gegen eine Kirchenleitung.
Detlef Hammer - Stasi-Offizier im Konsistorium Magdeburg
Magdeburg 1994
Ergebnisse der kirchlichen Untersuchungen zu einem der größten (bekanntgewordenen) Stasi-Skandale in der Kirche. Hammer, Konsistorialrat wie Manfred Stolpe, hatte Jahrzehnte als Offizier im besonderen Einsatz (OibE) für das MfS gearbeitet, bezog sein Gehalt vom MfS und der Kirche. Er kam 1991 unter bis heute ungeklärten Umständen ums Leben (oder evtl. eine andere Person mit ähnlichem Aussehen). Die Leiche wurde sofort eingeäschert.
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Aus Wikipedia:
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Detlef Hammer (* 2. April 1950 in
Gersdorf, Erzgebirge; † 3. April 1991 in Magdeburg) war Jurist am Evangelischen
Konsistorium in Magdeburg und Konsistorialpräsident.[1] Gleichzeitig war er
Offizier im besonderen Einsatz der Staatssicherheit der DDR.[2]
Leben
Als Sohn eines Betriebsleiters
aufgewachsen, studierte Detlef (auch Detlev[3]) Hammer von 1968 bis 1972 Jura
an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zum Dr. jur. wurde er 1988
mit einer „Studie zur Regelung der Stiftung in der Deutschen Demokratischen
Republik auf der Grundlage des Zivilgesetzbuches“[4] an der
Humboldt-Universität zu Berlin promoviert. Gutachter waren Professor Dr. sc.
jur. J. (Joachim) Göhring (1931–2008) von der HU-Berlin, Dr. A. (Gustav-Adolf)
Lübchen vom MdJ und G. (Gerhard) Behnke.[5] Bereits während des Studiums
verpflichtete er sich 1970 als Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit.
IM „Detlef“ wurde Informant im Bereich der Evangelischen Studentengemeinde.
Erst dort ließ er sich konfirmieren, erwarb sich das Vertrauen im engsten
Mitarbeiterkreis und wurde Delegierter der Synode der Kirchenprovinz, wo man
ihm den Eintritt in den kirchlichen Dienst anbot. Nach Zusage eines
Gehaltszuschusses durch das MfS nahm er 1974 (als „OibE Günther“) den Dienst im
Konsistorium der Kirchenprovinz Sachsen als juristischer Konsistorialrat auf,
später wurde er Oberkonsistorialrat und Dezernent für die Pfarrerausbildung
sowie Diakonie und Ökumene.
Hammer wirkte erfolgreich bei der
juristischen Begleitung diakonischer und anderer kirchlicher Einrichtungen und
Gemeinden, auch beim Ausbau ökumenischer Beziehungen ins westliche Ausland,
wovon er dem MfS regelmäßig Mitteilung machte. Zugleich nahm er
personalpolitisch in der Landeskirche im Sinne des MfS Einfluss, wie es sich
etwa bei der Maßnahme gegen den Halle-Neustädter Jugenddiakon Lothar Rochau
zeigte, der isoliert und verhaftet wurde. Hammer setzte sich beim MfS für
Menschen ein, die wegen „ungesetzlichen Grenzübertritts“ inhaftiert waren,
andererseits für Menschen, die einen Ausreiseantrag aus der DDR gestellt
hatten.
Im April 1989 wurde Hammer zum
Konsistorialpräsidenten berufen, Dienstbeginn war der 1. Mai 1990. Seinem
Entlassungsantrag aus dem kirchlichen Dienst im Februar 1991 wurde nicht
entsprochen.
Hammer wurde am 3. April 1991 tot in
seiner Wohnung aufgefunden. Die Todesumstände und die genaue Todesursache sind
bis heute umstritten. Offiziell starb Hammer an einem plötzlichen Herztod.
Im August 1991 machten
Medienveröffentlichungen Hammers Tätigkeit für das MfS bekannt. Bei den heute
erhaltenen Stasi-Akten fehlen seine Unterlagen für den Zeitraum von 1978 bis
1989, so dass das tatsächliche Ausmaß seiner Spionagetätigkeit bis heute nicht
endgültig geklärt ist.
Detlef Hammers Fall wird nach
Alexander Schalck-Golodkowski zu den dramatischsten MfS-Spionagefällen
innerhalb der DDR gezählt.[6] Seine Berufung zum Kirchenbeamten wurde post
mortem widerrufen.
Hammer war verheiratet und hatte zwei
Kinder.
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