Blick von Halensee über die neuen Brückenbauten auf das Berliner Messegelände.
Originaldruck von 1939.
Nach dem Originalaquarell von F. A. Wittig.
In der Platte monogrammiert.
Journalausschnitt in der Größe 155 x 120 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Der Berliner Funkturm ist ein 146,7 Meter hoher Stahlfachwerkturm auf dem Messegelände im Berliner Ortsteil Westend und eines der Wahrzeichen der Stadt. Der vom Architekten Heinrich Straumer entworfene Sendeturm wurde 1926 zur 3. Großen Deutschen Funk-Ausstellung Berlin in Betrieb genommen und ist damit 43 Jahre älter als der Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz. Seit 1966 steht der Funkturm unter Denkmalschutz. Das öffentlich zugängliche Bauwerk besitzt auf 50 Metern Höhe ein Turmrestaurant sowie einen Aussichtsbereich an der Turmspitze. In der Geschichte des Hörfunks in Deutschland steht er an hervorgehobener Position. Vom Berliner Funkturm wurden ab 1926 Sendungen des Hörfunks und ab 1929 zunächst versuchsweise Fernseh-Testsendungen ausgestrahlt. Auch die weltweit erste Fernsehsendung kam 1932 vom Berliner Funkturm. Im Laufe der 1970er und 1980er Jahre nahm seine Bedeutung als Sendeturm ab und seit 1989 strahlt er nur noch Amateur-, Land- und BOS-Funk aus. Eigentümer des Berliner Funkturms ist das Land Berlin, Betreiber des Restaurants und der Aussichtsplattform ist die Capital Catering GmbH, eine hundertprozentige Tochter der Messe Berlin GmbH. Geschichte Planung und Bau Die Planungen für einen reinen Sendeturm gingen auf die Forderung für einen Antennenträger in Witzleben zurück, der die Sender Vox-Haus und Berlin II am Magdeburger Platz ersetzen sollte. Das Radio stand in den 1920er Jahren noch in der Entwicklungsphase, der Bau von adäquaten Sendetürmen galt mangels Erfahrung als Pionierarbeit. Da die Höhenlage des Witzlebener Gebietes nur durch den Kreuzberg überragt wurde, genügte es, die Antenne etwa 120 bis 130 Meter über dem Boden aufzuhängen. Daraus resultierte, dass der zu projektierende Turm auf eine Höhe von 138 Metern festgesetzt wurde. Die ursprüngliche Idee, einen stählernen Turm mit einem Aluminiumring zu errichten, wurde verworfen. Der damalige Direktor des Berliner Messe-Amtes Alfred Schick plädierte allerdings für den Ausbau der Funkanlage vom reinen Sender zum Aussichtsturm mit Restaurantgeschoss. Die eigentliche Idee für das Turmrestaurant kam vom Journalisten Karl Vetter, der zu jener Zeit auch einer der Direktoren des Messeamtes war. Vetter verhinderte später auch den Abriss des Funkturms, der ins Gespräch kam, nachdem der Antennenmast technisch überholt war. Als der Auftrag zum Bau am 8. November 1924 vergeben worden war, konnte nach Ende der 1. Großen Deutschen Funkausstellung, die vom 4. bis zum 14. Dezember 1924 dauerte, mit dem Bau begonnen werden. Zunächst wurde ein 120 Meter hoher Stahlgittermast errichtet, der als Kran fungierte. Der Turm selbst wurde bis zum 15. April 1925 aufgestellt. Dann folgte der weitere Ausbau, der sich bis zum Frühjahr 1926 hinzog. Die Bauabnahme fand schließlich am 26. April desselben Jahres statt. Der Architekt Straumer war für den Entwurf der beiden Besucherplattformen (Aussichts- und Restaurantetage) und das Empfangs- und Wartehäuschen am Boden verantwortlich. Die bauliche Leitung hatten die Ingenieure Heiligenthal und Behrens. Neben der Auflage, eine vollkommene Betriebssicherheit zu garantieren, war das Turmbauprojekt auch einem enormen Kostendruck ausgesetzt. Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, wurde auf gestalterische Zierelemente wie beim Eiffelturm verzichtet. Das reduzierte die Masse, lässt das Bauwerk aber auch feingliedrig wirken. In insgesamt 140 Konstruktionszeichnungen wurden alle technischen Details dargestellt. Der Innenraum des Restaurants wurde von dem der Wiener Werkstätte angehörenden Künstler Victor Lurjé gestaltet. Auf den Vertäfelungen aus kaukasischem Nussholz schuf Lurjé kunstvolle Intarsien, die Decke wurde in Rippenstuck ausgeführt. Die Bauarbeiten konnten ohne tödliche Unfälle abgeschlossen werden. Vier Tage vor der Eröffnung entstand durch Lötarbeiten ein Schwelbrand, der durch den Fahrstuhlschacht auf das Restaurantdach des Funkturms gelangte. Da die Holzkonstruktion noch nicht vollständig mit Zink verkleidet war, konnten starke Winde das Feuer anfachen. Die Bauarbeiter konnten allerdings das Feuer, noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr, mit Handfeuerlöschern erfolgreich bekämpfen und damit eine Katastrophe abwenden. Funk- und fernsehtechnische Bedeutung und Sendebetrieb Da der für den Mittelwellensender Berlin-Witzleben errichtete Funkturm mit seiner vergleichsweise geringen Höhe nicht die notwendige Leistung liefern konnte, wurde etwa 160 Meter jenseits des Messedamms – auf dem heutigen Geländes des Kongresszentrum¬s – parallel ein zusätzlicher 80 Meter hoher Sendemast errichtet, der bereits ein Jahr vor Fertigstellung des Funkturms zur Verfügung stand. Ein anderer 120 Meter hoher Mast hielt vor Errichtung des Funkturms die Antenne. Mit dem Bau des Funkturms wurde der Mast auf dem heutigen Standort des Funkturms zu seinem Baukran umfunktioniert und wurde sogar Teil seines Skeletts. Aus diesem Grund konnte der Funkturm bereits vor seiner offiziellen Eröffnung am 25. September 1925 den Sendebetrieb auf der Mittelwellenfrequenz 520,8 kHz aufnehmen. Zwischen den beiden Sendetürmen wurde mit 50 Meter Abstand vom Funkturm eine zehn Meter breite und 68 Meter lange Mehrfach-T-Antenne aus fünf Drähten aufgehängt. Diese dem damaligen Stand der Technik entsprechende Konstruktion erfüllte zwar nicht ganz die Erwartungen, die man an das Sendevermögen stellte, blieb jedoch bis zum Brand der Radio-Messehalle 1935 bestehen. Obwohl die Sendeleistung gegenüber dem Sender am Magdeburger Platz verdoppelt worden war, war die Reichweite des Senders vor allem nach Osten hin schlechter, so dass ab 1929 ein zusätzlicher Sender in der Boxhagener Straße betrieben wurde. Es gab vor allem zwei Gründe dafür, dass der Funkturm trotz der aufwendigen Behelfslösung mit dem zweiten Sendemasten nicht die in die Sendeleistung gesetzten Erwartungen erfüllte. Zum einen war er trotz seiner Porzellanisolatoren sowohl durch den zu den Plattformen führenden Aufzug als auch durch die hinaufführenden Versorgungsleitungen elektrisch geerdet. Zum anderen entsprach seine Grundschwingungszahl zufälligerweise ziemlich genau der elektromagnetischen Wellenlänge des abgestrahlten Hochfrequenzsignals. Während die Ausstrahlung als Mittelwellensender nicht zufriedenstellend verlief, funktionierte die Ausstrahlung von UKW-Strahlen vom Berliner Funkturm hervorragend. Im Jahr 1929 wurden auf der Turmspitze zwei Rundantennen als Versuchsanordnung für das Ausstrahlen des Fernsehprogramms montiert. In der Nacht zum 9. März 1929 strahlte der Funkturm von 23:10 Uhr bis 0:30 Uhr ein Fernsehbild testweise noch ohne Ton aus. Die erste Fernsehsendung über UKW erfolgte 1932. Am 22. März 1935 sendete eine zusätzliche Antenne auf der Spitze des Turms das weltweit erste reguläre Fernsehprogramm aus. Es handelte sich um den Fernsehsender „Paul Nipkow“ des Deutschen Fernseh-Rundfunks, damals mit 180 Bildschirmzeilen ausgestrahlt. Baukosten und Eröffnung Die Baukosten des Berliner Funkturms wurden ursprünglich auf 180.000 Mark festgesetzt. Dafür erteilte am 8. Dezember 1924 die Gemeinnützige Berliner Messe-Aufbau G.m.b.H. einen Auftrag an Hein, Lehmann & Co., eine Eisenkonstruktionen-, Brücken- und Signalbaugesellschaft. Aufgrund der Vergrößerung der Fundamente und der gegenseitigen, unterirdischen Verankerung sowie weiterer Änderungen entstanden Mehrkosten. Abweichend vom Auftrag erhielt die obere Treppe ein günstigeres Steigungsverhältnis, das Geländer wurde erhöht, die Diagonalen verstärkt und Horizontalverbände nachträglich verlegt. So ergab die Endabrechnung Baukosten in Höhe von 203.660 Reichsmark (inflationsbereinigt in heutiger Währung: rund 740.000 Euro). Am 3. September 1926 wurde der Berliner Funkturm unter Anwesenheit von Reichsinnenminister Wilhelm Külz, Johannes Bell, Heinrich Haslinde, dem damaligen Berliner Oberbürgermeister Gustav Böß und rund 1000 geladenen Gästen feierlich eröffnet und für den Publikumsverkehr freigegeben. Der Vorsitzende der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft, der Hochfrequenztechniker und Chefsprecher der Berliner Funkstunde Hans Bredow, trug ein Weihegedicht vor, dessen erste Zeilen folgende waren: Hoch vom Berliner Himmel umblaut Ist ein stählerner Turm gebaut Steil in die Berliner Luft, Umleuchtet vom letzten Sommerduft. Im neuen Berlin im Berliner Wind Das allerjüngste Berliner Kind! Berliner Jahre werden gehn: Sturm wird kommen der Turm wird stehn! Das Bauwerk war – ähnlich wie der Eiffelturm während der Weltausstellung 1889 in Paris – eine Attraktion der 3. Großen Deutschen Funkausstellung in Berlin. Die Abendausgabe des Berliner Tageblattes schrieb am Eröffnungstag: „Der Funkturm, das neue Wahrzeichen Berlins, ist heute dem Verkehr übergeben worden. Es war eine feierliche Stunde, einfach in ihrem äußeren Rahmen, bedeutungsvoll aber in der Geschichte der Reichshauptstadt, in der Entwicklung des deutschen Rundfunks. […]“ Mit 138 Metern war der Berliner Funkturm gleichzeitig der erste und damit höchste Sende- und Aussichtsturm im Deutschen Reich der Weimarer Republik. Betrieb in den ersten Jahren Die Berliner Carl Flohr AG installierte die erste Aufzugsanlage hinauf zur Aussichtsplattform. Mit 120 Metern Förderhöhe war diese der höchste elektrische Lift im Deutschen Reich. Der 20 PS (14,7 kW) starke Elektromotor befand sich an der Spitze des Turms und ermöglichte bis zu zehn Personen die Fahrt zur Aussichtsetage. Die Geschwindigkeit war mit 1,5 Metern pro Sekunde relativ gering und wurde kurze Zeit später auf 2,5 Meter pro Sekunde erhöht. Da in den 1920er Jahren die Berliner Wasserwerke das Wasser nur bis zu einer Gebäudehöhe von etwa 40 Metern pumpen konnten, mussten im Turmhaus eigens für die Wasserversorgung des Funkturms zwei Hochdruck-Kreiselpumpen installiert werden, die einander ablösten. Die Restaurant-Etage wurde ursprünglich über die Niederdruck-Dampfheizungsanlage betrieben, die aus der Radio-Messehalle angezapft wurde. Damit war auch bei strengem Frost eine angenehme Raumtemperatur gewährleistet. Ein installiertes Fernthermometer zeigte dem Heizer am Kessel, ob die Befeuerungsleistung ausreichend war. Auch das Belüftungssystem war für die damalige Zeit komfortabel. Über zwei elektrische Schleuderlüfter konnten fünfmal stündlich die 600 Kubikmeter Luft vollständig umgewälzt werden. Abzugsklappen im Restaurantdach sorgten dafür, dass sich der Zigarrenqualm im Speisesaal nicht sammelte. Da der Turm nicht nur beheizt, sondern auch gekühlt werden sollte, befand sich zu Anfang eine 1,3 PS starke Kältemaschine im Dachboden des Restaurants. Als Kälteträger wurde konzentriertes Salzwasser verwendet, das durch ein Leitungssystem in die Küche und an die Theke transportiert wurde. In den Jahren 1926 bis 1930 wurden ein Sender von Telefunken als Reserve sowie zusätzlich zwei Sender der C. Lorenz AG installiert. Da zur damaligen Zeit die Leistung der Sender auf maximal 1,5 kW begrenzt war, mussten weitere Sender über Frequenzwechsel aufgebaut werden. Das machte häufige Änderungen an den Antennen nötig. Bekannt geworden ist die Rede Albert Einsteins am 22. August 1930 zur Eröffnung der 7. Deutschen Funkaufstellung und Phonoschau am Fuße des Funkturms, die im Rundfunk übertragen wurde. Von seiner Eröffnung bis 1928 verzeichnete der Berliner Funkturm 500.000 Besucher. Mit dem ersten Faltauto, dem Zaschka-Threewheeler, erklomm der deutsche Ingenieur und Erfinder Engelbert Zaschka im selben Jahr die oberste Plattform des Berliner Funkturms. Ähnlich wie am Eiffelturm diente der Funkturm in seinen Anfangsjahren als überdimensionaler Werbeträger. An der dem Messedamm zugewandten Seite bildeten auf der Eingangsseite des Funkturmrestaurants 4000 Glühlampen eine Matrixanzeige-Reklamefläche, die wahlweise statische oder laufende Schriftzüge darstellen konnte. Brandkatastrophe und Kriegszeit Am 19. August 1935 brach gegen 20.30 Uhr in der alten Ausstellungshalle 4 ein Brand aus. Durch Windeinfluss breitete sich das Feuer aus. Die Installation des Funkturms erlitt durch die Hitzeentwicklung einen Kurzschluss; aber auch die Ostseite des Restaurantbereichs fing Feuer. Gleichzeitig hielt der Wind das Feuer in Schach, sodass schlimmere Schäden verhindert wurden. Die Funkhalle brannte jedoch völlig nieder. Gegen 22 Uhr konnten die mit 50 Feuerwehrfahrzeugen angerückten Löschkräfte das Feuer umkreisen und Schlimmeres verhindern. Da der Brand nach Messeschließung ausbrach und sich nur das Standpersonal um diese Zeit in der Halle 4 befand, kamen bei diesem Großbrand lediglich drei Menschen ums Leben. Nach dem Brand wurde der 80 Meter hohe Behelfsmast entfernt und eine einfache Schrägdrahtantenne von der Funkturmspitze zu einem auf dem Dach des Sendergebäudes angebrachten Durchführungsisolator gespannt. Mit dieser Maßnahme war der Sender Witzleben bereits in der Stadtmitte Berlins kaum noch, im Ostteil gar nicht mehr zu empfangen. Allerdings war der Sender durch die Inbetriebnahme des Senders Tegel entbehrlich geworden. Während des Z. W.s diente er als militärischer Warn- und Beobachtungsposten. Bei der Sch. um Berlin wurde er 1945 durch eine Granate getroffen und das Turmrestaurant noch einmal beschädigt. Ein weiterer Treffer in einem Knotenpunkt eines Stützpfeilers in 38 Metern Höhe ließ den Turm praktisch auf nur drei Pfeilern stehen. Nach dem Ende der Kämpfe konnten die Schäden durch den zusätzlichen Einbau von 7,2 Tonnen Stahl und 800 Kilogramm Schrauben behoben und damit der Funkturm vor dem damals erwogenen Abriss bewahrt werden. Dabei ersetzte man das eckige Kassenhäuschen am Fuße des Turms durch einen abgerundeten Neubau mit gläserner Fassade.