Es sieht so aus, als habe Dr. Lippisch unter der gleichen
Projektbezeichnung (P.01-116) verschiedene Versionen geplant.
Seltsamerweise entstand das Projekt P.01-116 mehr als
sechs Monate vor der P.01-111 (Das Projekt ist mit dem 13.04.1939 datiert).
Dr. Lippisch und sein Entwicklungsteam wollten sich
nicht auf einen Raketenantrieb für ihr Projekt festlegen lassen, da diese
Technologie noch als zu neu und unausgereift angesehen wurde. Dies hatte zur
Folge, daß sie eine Reihe von Entwürfen mit Strahltriebwerken
entwickelten.
Es handelte dich bei der P.01-116 um ein
experimentelles Flugzeug ohne Höhenleitwerk, mit sehr gedrungenen, kantigen
Tragflächen und abgeplattetem Rumpfbug. Die Klarsichtkanzel folgte der
Rumpfkontur und war sehr weit vorne angeordnet. Die Länge des Flugzeugs sollte
5,40m betragen und die Flügelspanne
6m.Die zweite Version, datiert auf den 12.06.1941,
repräsentierte einen klaren Fortschritt entlang der Entwicklungslinie hin zur
Erscheinungsform der Messerschmitt Me 163.
Diese Version hatte ebenfalls kein Höhenleitwerk mit
mittig angesetzten, gepfeilten (35°) Tragflächen. Das einsitzige Cockpit war
konventionell gehalten und relativ weit vorne in die Rumpfbugsektion integriert.
Der Antrieb bestand aus einem BMW Strahltriebwerk (mit
800 kg Schub, welches im Rumpf so angeordnet war, daß sich der Lufteintritt
unmittelbar unter dem Cockpit befand und das Triebwerk selbst im hinteren
Drittel des Rumpfes) und einem BMW 109-510 Raketentriebwerk (mit 300 - 1.500 kg
variablem Schub). Für die Bewaffnung waren zwei 20 mm Kanonen und zwei 13
mm Maschinengewehre vorgesehen. Die Länge des Flugzeugs sollte 7,0 m
betragen und die Tragflächenspannweite 8,90
m.