Schlachtenmaler Karl Röchling vor seinem Gemälde „Die Schlacht bei Hohenfriedberg“.
2. Schlesischer Krieg 1744–45, Schlacht bei Hohenfriedberg am 4. Juni 1745, Preußen unter Friedrich dem Großen siegt über Österreich und Sachsen unter Karl Alexander von Lothringen.
Fotoabbildung im Originaldruck von 1900.
Nach einer Spezialaufnahme von Hermann Boll, Berlin.
Journalausschnitt in der Größe 185 x 140 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
100%-Echtheitsgarantie – kein Repro, kein Nachdruck!!!
Besichtigung jederzeit möglich.
100% guarantee of authenticity - not a reproduction, not a reprint!
Visit any time.
Bitte warten, hier kommt gleich ein großes Bild!!!
Aus großem Bildarchiv, weitere Angebote in meinem ebay-shop!
Out of a large archiv, more offers in my ebay shop!
Das Angebot wird als Sammlerstück verkauft - Urheberrechte sind im Kauf ausdrücklich NICHT enthalten!!!
This offer is sold as a collector's item only and no copyrights are being sold here.
Weitere historische Originale finden Sie in meinem ebay-shop!!!
For more original historical prints please take a look in my ebay-shop!!!
Versand ausschließlich per Einschreiben.
Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!18. Jahrhundert, 1744, 1900, 2. Schlesischer Krieg, 20. Jahrhundert, 4. Juni 1745, Achtzehntes Jahrhundert, Adel, Akademie der Bildenden Künste, Akademische Kunst, Akademische Malerei, Altdeutschland, Altmeisterlichkeit, Armee, Ars gratia artis, art history, Atelier, Befehlshaber Friedrich II., bildende Kunst, Bildnis, Bildniskunst, cultural history, D-10557 Berlin, D-14467 Potsdam, D-14469 Potsdam, Deutsche Geschichte, Deutsches Kaiserreich, Deutsches Reich, Deutschland, Elite, Elitetruppe, Feldzug, Fin de siècle, Fridericus Rex, friderizianisch, Friderizianische Zeit, Friedrich der Große, Front, Garde-Infanterieregimenter, Garde-Jägerbataillon, Garde-Kürassiere, Garde-Regimenter, Gemälde, Genre, genre painting, Genremalerei, Gestaltung, Gründerzeit, Habsburg, Habsburgerreich, Heer, Heeresleitung, Heerführer, Heerwesen, Heldenkampf, Heldentaten, Heldentum, Herrscher, Histoire de Moeurs, Historically, Historisch, Historische Bilder, history, History of Manners, Hochadel, Hohenzollern, Johann Adolf II. von Sachsen-Weißenfels, Kampf, Karl Alexander von Lothringen, Königlich Preußische Armee, Kriegsbilder, Kriegs-Bilder, Kriegsführung, Kriegsgeschichte, Kriegsland, Kriegsmaler, Kriegsmalerei, Kultur, Kulturgeschichte, Kunst, Kunstgeschichte, Künstler, Künstleratelier, Künstlerporträt, Künstlerwerkstatt, Landeskunde, Landesverteidigung, Majestät, Maler, Maleratelier, Malerei, Militär, Militärgeschichte, Militaria, military, Monarchie, Neunzehntes Jahrhundert, nostalgia, Nostalgie, Oberster Kriegsherr, Opfergang, Österreichischer Erbfolgekrieg (1740–1748), Österreich-Ungarn, Patriotismus, Perönlichkeiten, Phantasie, Preußen, Preußenkorps, Preußischer Adler, Preußisches Heer, Pro Gloria et Patria, Prominente, Regimentsgeschichte, Sachsen, Schlachtfelder, Schlesien, Soldat, Soldaten, Stadtgeschichte Berlin, Striegau, Tapferkeit, Tradition, Truppe, Truppenformationen, Uniform, Uniformkunde, Vaterland, Waffendienst, Waffengattung, Wehrfähigkeit, Wehrhaftigkeit, Wehrkraft, Wilhelminische Ära, wilhelminische Epoche, Wilhelminisches Kaiserreich, Wilhelminisches Zeitalter, zeitgenössische Kunst, Zweites Kaiserreich Hermann Boll, deutscher Fotograf. Geboren am 31.08.1848 in Berlin. Hatte sein Atelier in der Friedrichstraße 176. Carl (Karl) Röchling, war ein deutscher Maler und Illustrator vornehmlich militärischer und militärhistorischer Themen. Geboren am 18.10.1855 in Saarbrücken, gestorben am 6.5.1920 in Berlin. Das Bild The Germans to the Front von 1900 wurde zu einer Ikone des Kaiserreichs wie des deutschen Militarismus schlechthin. Carl Röchling studierte von 1875 bis 1880 an der Kunstschule in Karlsruhe bei Ludwig des Coudres und Ernst Hildebrand (1883-1924) sowie an der Akademie in Berlin. In Berlin war er Meisterschüler von Anton von Werner, in dessen Auftrag er an der Erstellung verschiedener Panoramagemälde mitwirkte. Er arbeitete bei Staatsaufträgen an Panoramabildern bei Anton von Werner und Eugen Bracht mit. Später wurde er durch seine eigenständigen Arbeiten zu einem der bekanntesten Schlachten- und Historienmaler am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Eigenständig hat er mehrer Wandbilder in Rathäusern (Danzig, Celle, Falkenstein) mit historischen Gemälden gestaltet. In Zusammenarbeit mit seinem Malerkollegen Richard Knötel war er der künstlerisch freiere Zeichner. Mit ihm illustrierte er gemeinsam zwei seinerzeit sehr beliebte Kinderbücher. Er profilierte sich als Schlachten-, Genre- und Landschaftsmaler. Zu seinen Gemälden zählen "Der erste Gefangene von Saarbrücken" (1881), "Schwarzwälder Flößer auf der Enz" und "Einzug der Preußen in Danzig" (Wandgemälde für das Danziger Rathaus). Carl Röchling lebte ab 1890 in Berlin. Zunächst wohnte er in der Maaßenstraße 13 und ab 1900 in der Hardenbergstraße 24. Carl Röchling wurde auf dem Friedhof der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirchengemeinde, Fürstenbrunner Weg 69 bestattet. Carl Röchling gehörte Ende des 19. Jahrhunderts, Anfang des 20. Jahrhunderts zu den bekanntesten seiner Zunft. Neben seinen militärhistorischen Gemälden und zahlreichen Buchillustrationen sind seine Bilder zum Soldatenalltag bemerkenswert. Insbesondere die 51 Lichtdrucke der Bildmappe "Unser Heer" gewähren künstlerischen Einblick in den "kleinen Dienst" der Soldaten, Details zur Organisation, Ausrüstung, Bewaffnung und Uniformierung sowie zum Leben der Soldaten im und nach dem Dienst. Er gehörte zur bevorzugten Auswahl zeitgenössischer Künstler, die das „Komité zur Beschaffung und Bewertung von Stollwerckbildern“ dem Kölner Schokoladeproduzent Ludwig Stollwerck zur Beauftragung für Entwürfe vorschlug. Werke (Auswahl) Episode aus der Schlacht bei Gravelotte (Tod des Majors von Hadeln am 18. August 1870), Deutsches Historisches Museum, 1897, 115 × 181 cm Mitarbeit am Berliner Sedan-Panorama (unter Anton von Werner) Panorama der Schlacht von Chattanooga (zusammen mit Georg Koch und Eugen Bracht) Panoramabild Flößereibetrieb auf der Enz, 1889, zunächst in der Flößerstube des Besigheimer Gasthofs Sonne, nach dem Abbruch dieses Gebäudes jetzt im Rathaus Besigheim Wandbilder im Rathaus Danzig, Kreishaus Teltow, Kaiser-Wilhelm-Akademie, Vaterländisches Museum Celle und in Falkenstein/Taunus Angriff der Brandenburger gegen Spichern bei der Goldenen Bremm am Abend des 6. August 1879 1908, Sitzungssaal Altes Rathaus in Völklingen Erstürmung des Geisbergschlößchens bei Weißenburg im Elsass Die Franzosen in der Pfalz 1689 von Carl Röchling in Berlin, Stiefelappell, Eine drastische Humoreske aus dem modernen Soldatenleben im Frieden. Panoramabild Belagerung Besigheims durch Herzog Ulrich von Württemberg 1504, 1918, Rathaus Besigheim Illustrationen: Saarbrückener Kriegschronik Der Krieg gegen Frankreich 1870/71 Unser Heer Kinderbücher 1895 Der Alte Fritz in 50 Bildern für Jung und Alt 1896 Die Königin Luise in 50 Bildern für Jung und Alt Die Schlacht bei Hohenfriedeberg fand am 4. Juni 1745 während des Zweiten Schlesischen Krieges statt. Vorgeschichte Nach dem ungünstigen Ausgang des Feldzuges in Böhmen von 1744 beschloss der preußische König Friedrich II., den Gegner in Schlesien zu erwarten. Am 29. Mai 1745 versammelte der König seine Armee bei der Stadt Frankenstein: Es waren 65.000 Mann mit 192 schweren Geschützen. An demselben Tage hatten die Österreicher und Sachsen unter Prinz Karl Alexander von Lothringen und dem Herzog Johann Adolf von Sachsen-Weißenfels die Grenze über den Landeshuter Pass überschritten: Es waren 72.000 Mann mit 121 Geschützen. Am 3. Juni nachmittags gingen die Österreicher aus dem Gebirge bis auf die Höhen nordöstlich von Hohenfriedeberg vor („Prinz Karl ist erschienen auf Friedbergs Höhn“) und errichteten den Befehlsstand des Prinzen Karl auf dem Galgenberg (späterer Siegeshöhe). Friedrich beschloss, den Gegner überraschend anzugreifen und brach deshalb am 3. Juni gegen 9 Uhr abends aus seinem Lager bei Alt-Jauernick, nordwestlich von Schweidnitz ab, wo die Wachtfeuer zur Täuschung brennen blieben. Um 2 Uhr nachts gab er seine Befehle: Die Armee sollte rechts abmarschieren und die Kavallerie des rechten Flügels sich in Richtung Pilgramshain entwickeln; der rechte Infanterieflügel hatte sich gegenüber der Gule, einer Wiesenniederung südwestlich von Pilgramshain, zu entwickeln. Die Kavallerie des linken Flügels sollte den Aufmarsch des linken Flügels der Infanterie decken. Verlauf der Schlacht Der Angriff der Gegner begann um 4 Uhr früh, und Pilgramshain wurde durch die sächsische Armee besetzt; der linke Flügel ihrer Kavallerie marschierte südlich davon auf. Um 5:30 Uhr gingen die Preußen zum Angriff über, und die Kavallerie des Gegners wurde vom Schlachtfeld hinweggefegt. Die 46 Schwadronen des rechten preußischen Flügels unter Feldmarschall Wilhelm Dietrich von Buddenbrock (damals schon 72 Jahre alt) gingen nun gegen die Gule vor, von 15 Bataillonen von links unterstützt, sodass die Sachsen aus Pilgramshain geworfen wurden. Um 7 Uhr war der linke Flügel der österreichisch-sächsischen Armee geschlagen. Inzwischen war ihr rechter Flügel (nur Österreicher) zwischen Günthersdorf und dem Fluss Striegauer Wasser aufmarschiert. Um 6:30 Uhr begann der preußische linke Flügel seinen Aufmarsch, es kam zu heftigen Reiterkämpfen, denen auf preußischer Seite Generalmajor Hans Joachim von Zieten durch sein Eingreifen den Ausschlag gab. Um 8:30 Uhr ging der preußische linke Flügel gegen Günthersdorf-Thomaswaldau zum Angriff vor. Die Preußen erlitten bedeutende Verluste, die Österreicher hielten tapfer stand, bis ihr Regiment Thüngen gegen 9 Uhr zu wanken begann. Daraufhin brach das Dragonerregiment Bayreuth (1.500 Mann) unter General Friedrich Leopold von Geßler und Oberstleutnant Otto Magnus von Schwerin durch eine Lücke in den Reihen der eigenen Infanterie gegen die 20 österreichischen Bataillone vor. Durch diesen Stoß wurden die Gegner völlig überrascht und gänzlich in die Flucht geschlagen. Die Bayreuther machten 2.500 Gefangene und erbeuteten 66 Fahnen bei nur 94 Dragonern eigenen Verlusten. So wurde die Schlacht zugunsten Preußens entschieden. Nachwirkungen Die preußischen Verluste betrugen 183 tote oder verwundete Offiziere sowie 4.554 Mann. Erbeutet wurden 76 Fahnen, 7 Standarten und 72 Kanonen. Von den Österreichern waren 1.821 Soldaten getötet, 2.856 verwundet und 5.655 gefangen worden. Die Sachsen verloren 2.029 Mann an Toten, Vermissten und Gefangenen sowie 915 Verwundete. Am Nachmittag inspizierte Friedrich der Große die erbeuteten Fahnen und die gefangenen Offiziere auf dem Galgenberg, dem Befehlstand des flüchtigen österreichischen Kommandanten Karl von Lothringen. Auf dem Schlachtfeld oder im Pavillon „Favorite“ des benachbarten Schlosses Rohnstock, wo er übernachtete, soll Friedrich den bekannten Hohenfriedeberger Marsch komponiert haben. Der Text soll von einem einfachen Soldaten stammen. Gegen diese Legende spricht aber, dass der Marsch das Regiment „Ansbach-Bayreuther“ nennt, und dieser Name erst über 20 Jahre nach der Schlacht eingeführt wurde. Friedrich II., auch Friedrich der Große oder der Alte Fritz genannt, (* 24. Januar 1712 in Berlin; † 17. August 1786 in Potsdam) war seit 1740 König in Preußen und seit 1772 König von Preußen. Er war das vierte Kind König Friedrich Wilhelms I. in Preußen und dessen Gattin Sophie Dorothea von Hannover. Seine beiden älteren Brüder starben bereits als Kleinkinder. In seiner Eigenschaft als Kurfürst und Markgraf von Brandenburg wird er als Friedrich IV. gezählt. Leben Jugend Friedrich wurde von seinem Vater Friedrich Wilhelm I., dem „Soldatenkönig“, autoritär, hart und militärisch erzogen und dieser machte nie einen Hehl daraus, dass er die schöngeistigen Ambitionen seines Sohnes, die er „weibisch“ nannte, verachtete. Es wird mittlerweile kaum noch bezweifelt, dass Friedrich homosexuell war (dagegen Kunisch). Vor allem aus Briefen mit seiner Schwester Wilhelmine sowie Aufzeichnungen dieser ist bekannt, dass Friedrich schon im Alter von 16 Jahren mit dem 17jährigen Pagen seines Vaters, Peter Christopher Keith, mehr als nur befreundet war. Zwar entließ Wilhelm den Pagen, als er dieser Beziehung gewahr wurde, aber auch in den Leutenant Borcke, den ihm sein Vater nun als Freund zuwies, verliebte sich Friedrich, was von diesem jedoch nicht erwidert wurde. Mit seinem ebenfalls homosexuellen Bruder Heinrich geriet er in den 1740er Jahren sogar aus Eifersucht um einen Pagen in heftigen Streit und Voltaire schmähte Friedrich ab 1753 wegen dessen Homosexualität, nachdem sich die beiden überworfen hatten. Friedrichs Arzt Johann Georg Zimmermann behauptete jedoch nach Friedrichs Tod, der König habe die Berichte um seine Homosexualität bewusst selbst in Umlauf gebracht, um von einer organisch bedingten Impotenz abzulenken, für die bei der Obduktion jedoch keine Anzeichen gefunden wurden und die Friedrich selbst in keinem seiner Briefe je erwähnt hat. Kurz nach der unerfüllten Liebe zu Brocke entwickelte sich eine Beziehung zum acht Jahre älteren Leutnant Hans Hermann von Katte. 1730 unternahm er gemeinsam mit diesem einen möglicherweise bewusst dilettantisch geplanten Fluchtversuch nach England, der jedoch bereits in seinen Ansätzen vereitelt wurde. Beide wurden in der Festung Küstrin inhaftiert, wo Katte hingerichtet wurde. Ob der Richtplatz von Friedrichs Zelle aus einsehbar war (ob die Hinrichtung also vor Friedrichs Augen hätte stattfinden sollen) ist umstritten, aber Friedrich soll ohnehin vor der Hinrichtung ohnmächtig geworden sein. Zunächst war Katte von einem preußischen Kriegsgericht wegen Desertion zu lebenslanger Festungshaft verurteilt worden, Friedrichs Vater aber ließ dem Gericht mitteilen, es möge sich nochmals zusammensetzen und ein neues Urteil fällen, womit er die Richter unmissverständlich aufforderte, ein Todesurteil gegen Katte zu verhängen. Sogar seinen Erbfolger Friedrich verschonte Wilhelm hauptsächlich nur aus außenpolitischen Überlegungen. Enge Freundschaften verbanden den Kronprinz ebenfalls wiederum mit Mitgliedern des Hofes wie Friedrich Wilhelm von Grumbkow und Jacob Paul von Gundling, die in österreichischem Sold standen. Unter ihrem Einfluss heiratete er 1733 im Schloss Salzdahlum Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern (1715-1797), eine entfernte Verwandte des Hauses Habsburg. Die Ehe blieb kinderlos, was, wenn auch in der Vergangenheit die erzwungene Ehe und Impotenz infolge einer Krankheit in der Jugend als Grund hierfür favorisiert wurden, vor allem in Friedrichs Homosexualität begründet gewesen sein dürfte. Obwohl Friedrich die aufgezwungenen Ehe nie akzeptierte und sich anfänglich lieber das Leben nehmen als in diese einwilligen wollte, blieb seine Frau ihm zeitlebens ergeben. Friedrich lebte von Februar bis kurz vor Weihnachten in Potsdam, während die Königin im Berliner Stadtschloss oder in Schönhausen logierte und auf die Befehle des Monarchen wartete. Nach 1740 sah man das Königspaar lediglich zu Galafesten gemeinsam auftreten. Seine Frau nicht zu verstoßen, hatte er seinem Vater noch kurz vor dessen Tod versprechen müssen. Lediglich während der Rheinsberger Jahre (1736–40) sah man das junge Paar ehetypisch zusammen leben. Inwieweit Friedrich seiner Gemahlin in dieser Zeit zugetan war, ist schwer nachzuvollziehen. Möglicherweise galt die "traute Zweisamkeit" des Kronprinzenpaares vor allem der Beruhigung des misstrauischen Königs. König Sechs Monate nach seiner Thronbesteigung im Jahre 1740 begann Friedrich den Ersten Schlesischen Krieg, in dem er für das stark zergliederte und an Naturgütern arme Preußen eine wirtschaftlich starke Region erobern und eine Grenze schaffen wollte, die leichter zu verteidigen war. Auslöser für den Überfall auf Schlesien war der Tod des habsburgischen österreichischen Erzherzogs und deutschen Kaisers Karl VI., der keine männlichen Erben hinterließ. Karl hatte sich zwar durch die Pragmatische Sanktion die weibliche Erbfolge Maria Theresias von den meisten deutschen Fürsten und europäischen Monarchen zusichern lassen, doch erhoben nach dessen Tod mehrere Fürsten, darunter v.a. Karl I. Albrecht von Bayern, Erbansprüche auf Österreich bzw. dessen Territorien. Unter diesen hatte Preußen mit seinen veralteten und im Reich schon lange als abgegolten angesehenen Ansprüchen auf Teile Schlesiens die schwächste Position, weswegen Friedrichs Besetzung des unverteidigten Landes (und der erst danach angebotenen Hilfe, Österreich bei der Sicherung der Pragmatischen Sanktion zu unterstützen) im Reich und in Europa als ungeheurer Rechtsbruch wahrgenommen wurde. Mit den aus preußischer Sicht als Ersten Schlesischen Krieg bezeichneten Kampfhandlungen wurde der bis 1748 währende Österreichische Erbfolgekrieg ausgelöst, aus dem Preußen mit dem damals verbündeten Sachsen 1742 in einem Separatfrieden mit Österreich (Friede von Berlin) und unter der Garantie der eroberten schlesischen Gebiete ausschied. Die mit diesem Separatfrieden öffentlich im Stich gelassenen preußischen Alliierten Frankreich und Bayern zeigten deutliche Enttäuschung und die nun Österreich zugesicherte Hilfe Preußens für dessen fortdauernden Krieg wurde kaum umgesetzt. Nach diesem Ersten Schlesischen Krieg und dem enormen Achtungs- und Gebietsgewinn für Preußen sind die ersten Bezeichnungen Friedrichs als „Friedrich der Große“ belegt. Der sogenannte Zweite Schlesische Krieg hatte zunächst nichts mit Schlesien zu tun. Das von vielen Seiten bedrängte Österreich war durch eine Allianz mit England und der Eroberung Bayerns soweit erstarkt, dass Friedrich II. auf der Seite der Gegner Österreichs erneut in den Krieg eingriff. Unter der Begründung, dem besetzten Bayern zur Hilfe zu kommen, marschierte er 1744 in Böhmen ein, womit er erneut vertragsbrüchig wurde. Dies festigte endgültig den Ruf Friedrichs als höchst unzuverlässiger Bündnispartner. Der Angriff auf Böhmen wurde zu einem militärischen Desaster, so dass sich Friedrich wieder nach Schlesien zurückziehen musste. In der Zwischenzeit starb der wittelsbachische Kaiser und Bayern erreichte mit der Unterstützung eines habsburgischen Kaiserkandidaten einen Frieden mit Österreich. Dies gab den österreichischen Truppen die Möglichkeit, Friedrich nach Schlesien zu folgen, wo sie jedoch seinen gewagten "Alles-oder-Nichts"-Schlachtmanövern unterlagen. Damit erreichte der preußische König 1745 zumindest die erneute Garantie seiner schlesischen Eroberungen im Frieden von Dresden. Die Behauptung, er habe den „Zweiten Schlesische Krieg" zur Verteidigung Schlesien begonnen, wurde erst im Nachhinein von Preußen propagiert und diente der Rechtfertigung des offenen Bruchs des Friedens von Berlin von 1742.. Im Ersten Schlesischen Krieg eroberte er mit seinem Generalfeldmarschall Kurt Christoph Graf von Schwerin Schlesien. Im Zweiten Schlesischen Krieg verteidigte der Monarch diese Eroberung erfolgreich. Im Siebenjährigen Krieg marschierten seine Truppen in Kursachsen ein. Damit kam er einem koordinierten Angriff einer Allianz praktisch aller direkten Nachbarn Preußens einschließlich der Großmächte Österreich, Frankreich, Russland um wenige Monate zuvor, die vom österreichischen Kanzler Graf Kaunitz initiiert worden war. Das Zahlenverhältnis der Armee Preußens gegenüber dieser Allianz betrug etwa 1:3, das der reinen Bevölkerungszahl der Staaten etwa 1:20. Seines strategischen Geschicks wegen, das einige schwerwiegende taktische Fehlentscheidungen, die sich beispielsweise in den Niederlagen bei Kolin, Hochkirch und Kunersdorf zeigten, wieder relativierte, bürgerte sich für ihn der Beiname „der Große“ ein. Allein der Siebenjährige Krieg kostete eine Million Menschen das Leben, weite Landstriche wurden verwüstet. Thomas Mann nannte Friedrich II. in diesem Zusammenhang ein „Ungeheuer“. Bei der Eroberung Schlesiens im Ersten Schlesischen Krieg (1740–42) nutzte Friedrich die Schwäche Österreichs, die durch die Pragmatische Sanktion und den erst im Jahre 1739 beendeten Türkenkrieg entstanden war. Die mehrfach gefährdete Sicherung der neuen evangelischen – Niederschlesien war zu 95 % deutschsprachig und überwiegend evangelisch (68 %) – und reichen Provinz Schlesien im darauf folgenden Zweiten (1744–45) und Dritten Schlesischen Krieg, dem so genannten Siebenjährigen Krieg (1756–63), ließen das protestantische Preußen zum gleichberechtigten Partner in der europäischen „Pentarchie“ (Leopold von Ranke) werden. Die wenig angesehene preußische „Streusandbüchse des Heiligen Römischen Reiches“ hatte sich gegen den Widerstand von schließlich fünf europäischen Großmächten (Frankreich, Österreich, Russland, Schweden, Sachsen-Polen) behauptet. Dadurch verschaffte er dem – gemäß dem Urteil vieler Geistesgrößen von Voltaire und Mirabeau bis Walther Rathenau und Sebastian Haffner – modernsten der damaligen Staaten eine sichere existenzielle Basis im politischen Konzert der damaligen Mächte. Neben Russland, Österreich, Frankreich und England hatte sich Preußen endgültig als fünfte europäische Großmacht etabliert. Die Erste Teilung Polens (1772) ging auf eine Initiative des Diplomaten Graf Lynar zurück und stand vor dem Hintergrund kriegerischer Unruhen in Polen und des sich daraus ergebenen russisch-türkischen Krieges. Nach dem Tod des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs August III. 1763 konnte Katharina II. mit der Unterstützung Friedrichs einen russischen Nachfolger (und ehemaligen Geliebten Katharinas) auf dem polnischen Thron durchsetzen, König Stanislaus. Der darauf folgende russische Einfluss in Polen hatte massive Widerstände weiter Teile des polnischen Adels zur Folge, dem Stanislaus trotz des Einmarschs russischer Truppen 1768 in Polen machtlos gegenüberstand. In dieser Situation erklärten die Türken 1768 Katharina II. den Krieg und österreichische Truppen besetzten (jedoch wohl unter Einverständnis Stanislaus') 1769 südliche Gebiete Polens. In einem Brief an seinen Gesandten von Solms in Petersburg schrieb Friedrich II. 1769 von einer „seltsamen Idee" und einem „interessanten" und „verführerischen" Plan Lynars, sich für die Schwierigkeiten in Polen und die Hilfe in Russlands Krieg gegen die Türken an einigen Landesteilen Polens schadlos zu halten. Dies wurde in Russland ebenso mit Interesse aufgenommen. Österreich nahm auf Drängen Kaunitz' und gegen anfänglichen Widerstand Maria Theresias an den Verhandlungen teil, die 1772 zur Annektierung polnischer Gebiete durch Russland, Preußen und Österreich führten. Preußen annektierte das sogenannte Polnisch-Preußen bzw. Westpreußen. Seitdem nannte sich der Monarch Friedrich II., König von Preußen und nicht mehr, wie seine beiden Vorgänger, König in Preußen. Als junger König erregte er Aufsehen in Europa, weil er zumindest inoffiziell die Folter abschaffte (Befehl vom 3. Juni 1740 an den Justizminister Cocceji, zunächst noch mit dem Vorbehalt, dass Folter bei „großen Mordtaten, wo viele Menschen ums Leben gebracht“, noch angewendet werden könne; ohne jeden Vorbehalt abgeschafft 1754; im selben Jahr Verbot der Veröffentlichung des Folterverbotes), die Religionsfreiheit verkündete und das bis dahin österreichische Schlesien einverleibte. Sein Wahlspruch lautete: „Ich bin der erste Diener meines Staates“. Sehr verdient machte er sich um die Entwicklung des Rechts, insbesondere des Allgemeinen Landrechts. Als Anekdote zum Umgang des Königs mit dem Recht wird gern die Legende des Müllers von Sanssouci bemüht. Weitere, seine Regierungszeit kennzeichnenden, innenpolitischen Taten waren in der Landwirtschaft die Einführung der Kartoffel als Nahrungsmittel, die Trockenlegung des Drömlings und des Oderbruches, Reformen im Militär- und Erziehungswesen sowie die Schaffung eines starken Beamtenstandes, der angehalten war, jeden Bürger gleich zu behandeln. Die für Preußen in wirtschaftlicher Hinsicht nicht ganz uneigennützige Toleranz und Offenheit gegenüber Einwanderern und religiösen Minderheiten wie Hugenotten und Katholiken ist eine feste Größe seiner Amtszeit: „Alle Religionen seindt gleich und guht, wan nuhr die Leute, so sie profesieren [(öffentlich) bekennen], erliche Leute seindt, und wen Türken und Heiden kähmen und wolten das Land pöbplieren [bevölkern], so wollen wier sie Mosqueen und Kirchen bauen“ (aus einem Brief, 1740). Am 22. Juni 1740 schreibt er „Jeder soll nach seiner Façon selig werden“. In der diskriminierenden Behandlung der Juden knüpfte Friedrich II. jedoch nahtlos an die Politik seiner Vorgänger an (Revidiertes General-Privileg 1750). Preußen war die erste absolute Monarchie Europas, in der eine zumindest eingeschränkte Pressefreiheit eingeführt wurde. Außerdem war es im Preußen Friedrichs II. für alle Bürger möglich, sich brieflich oder sogar persönlich an den König zu wenden. Gemäß seiner berühmten Maxime „Der König ist der erste Diener des Staates“ versuchte er, zu große Auswüchse des Feudalsystems zu unterbinden. Dabei war er insbesondere misstrauisch gegenüber seinen eigenen Beamten, denen er im Zweifelsfall einen ausgeprägten Standesdünkel zum Nachteil der ärmeren Schichten unterstellte. „Es mißfällt mir sehr, daß mit den armen Leuten, die in Prozeßsachen in Berlin zu tun haben, so hart umgegangen wird und daß man sie mit Arrest bedroht, wie das beispielsweise mit dem Jacob Dreher aus Ostpreußen geschehen ist, der sich eines Prozesses wegen in Berlin aufhält und den die Polizei hat arrestieren wollen. Ich habe das bereits untersagt und möchte Euch hiermit zu erkennen geben, daß in meinen Augen ein armer Bauer ebenso viel gilt wie der vornehmste Graf und der reichste Edelmann. Das Recht gilt ebenso für vornehme wie für geringe Leute!“ (Brief Friedrichs an seinen Justizminister, 1777) Die von ihm gewünschte und angeregte allgemeine Abschaffung bzw. Milderung der Leibeigenschaft scheiterte am massiven Widerstand des preußischen Landadels, wurde aber auf den königlichen Krondomänen schrittweise durchgesetzt. In den neu erschlossenen Gebieten wurden Dörfer errichtet und freie Bauern angesiedelt. Es war bei anstehender Verlängerung eines Pachtvertrags für staatlichen Grund üblich, dass Angestellte, Mägde, Knechte über ihre Behandlung befragt wurden und bei Missständen der Pächter, auch bei erfolgreichem Wirtschaften, ausgetauscht wurde. Während der Regentschaft Friedrich II. wurden ebenfalls Hunderte von Schulen gebaut. Das Landschulsystem krankte allerdings an der ungeregelten Lehrerausbildung. Häufig wurden ehemalige Unteroffiziere herangezogen, die des Lesens, Schreibens und Rechnens oft nur lückenhaft mächtig waren. Friedrich starb am 17. August 1786 in Schloss Sanssouci in seinem Sessel. Obwohl er in einer Gruft auf der Terrasse von Schloss Sanssouci neben seinen Hunden beerdigt werden wollte, ließ ihn sein Neffe und Nachfolger Friedrich Wilhelm II. in der Potsdamer Garnisonkirche in einer hinter dem Altar befindlichen Gruft an der Seite seines Vaters, Friedrich Wilhelm I., beisetzen. 1944 wurde der Sarg in die Elisabethkirche nach Marburg verbracht und kam 1952 – auf Initiative von Louis Ferdinand von Preußen – in die Kapelle der Burg Hohenzollern. Erst nach der Wiedervereinigung der deutschen Staaten 1990, am 17. August 1991, wurde der letzte Wille des großen Königs erfüllt und der Sarg Friedrichs II. wieder nach Potsdam überführt, um dort in der bereits zu Lebzeiten Friedrichs vollendeten Gruft beerdigt zu werden. Somit wurde Friedrichs altes Bonmot, in Französisch, „Quand je suis là, je suis sans souci“ (Wenn ich da bin, bin ich ohne Sorgen) endlich zur Wahrheit. Dennoch wurde der testamentarische Wunsch des Königs bei der Überführung seines Leichnams nach Sanssouci wiederum missachtet. Der König verlangte, nachts, nur in kleinstem Gefolge und beim Schein einer Laterne beigesetzt zu werden. Das entsprach seinem philosophischen Anspruch. Stattdessen gestaltete sich die Beisetzung auf dem Weinberg von Sanssouci zu einer Art Staatsbegräbnis. Feldherr In Ergänzung seiner Leistungen auf nichtmilitärischen Gebieten ist Friedrich II. auch als bedeutender Feldherr ins Geschichtsbewusstsein der Mit- und Nachwelt eingegangen. Er schlug in elf Kriegsjahren 15 Schlachten, siegte zwölfmal (Mollwitz 1741; Chotusitz 1742; Hohenfriedberg 1745, Soor 1745; Lobositz 1756; Prag 1757; Roßbach 1757, Leuthen 1757; Zorndorf 1758; Liegnitz 1760; Torgau 1760; Burkersdorf 1762), unterlag dreimal (Kolin 1757, Hochkirch 1758, Kunersdorf 1759). Im Belagerungskrieg war er weit weniger glücklich; einer erfolgreichen Belagerung (Schweidnitz 1762) stehen drei Fehlschläge gegenüber (Prag 1757; Olmütz 1758; Dresden 1760). Seine Generäle schlugen sieben Schlachten, unterlagen fünfmal (Groß-Jägersdorf 1757; Breslau 1757; Kay 1759; Maxen 1759; Landshut 1760), siegten zweimal (Kesselsdorf 1745 unter Generalfeldmarschall Leopold von Anhalt-Dessau, Freiberg 1762 unter General Prinz Heinrich von Preußen). Zwar verlor Friedrich durch die Niederlage von Kolin den Nimbus der Unbesiegbarkeit, aber er galt bei seinen Gegnern weiterhin als sehr schnell, unberechenbar und kaum zu bezwingen. Seit 1760 konnte er sich auf seinen vierzehn Jahre jüngeren Bruder Prinz Heinrich stützen, dem er das Kommando auf dem jeweils untergeordneten Kriegsschauplatz übertrug. Über die Strapazen und persönlichen Verluste der Feldzüge war Friedrich II. früh gealtert. Die intellektuelle Weltoffenheit des jungen Königs wich der Verbitterung und dem Zynismus. Im Bayerischen Erbfolgekrieg (1778/79), auch als „Kartoffelkrieg“ bekannt, vereitelte Friedrich II. die Bestrebungen des Habsburgers und Kaisers Joseph II., Belgien gegen große Teile Bayerns zu tauschen. Ohne das Eingreifen Preußens wäre Bayern heute mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit Teil Österreichs. Das österreichische Festhalten am bayerisch-belgischen Tauschprojekt beantwortete Preußen mit der Gründung des protestantisch dominierten Fürstenbundes (1785). Persönlichkeit Friedrich korrespondierte mit Voltaire und empfing ihn über längere Zeit in Potsdam. Als dieser sich jedoch aus einer misslichen Lage wenden wollte, indem er das Land verließ, ohne um Erlaubnis zu fragen, ließ ihn Friedrich für längere Zeit in Frankfurt am Main inhaftieren. Voltaire schrieb ihm 1760: „Der Schatz Ihrer Weisheit ist verdorben durch die unselige Freude, die es Ihnen immer gemacht hat, alle anderen Menschen demütigen zu wollen...“ Friedrich schrieb zahlreiche Werke in französischer Sprache. Europaweit berühmt wurde sein „Anti-Machiavell“ (1740), in dem er staatspolitische Grundsätze des Machiavelli einer kritischen, aufgeklärten Analyse unterwarf. Er war an Kunst in jeder Form interessiert, skizzierte beispielsweise selbst sein Potsdamer Schloss Sanssouci und ließ es von Knobelsdorff ausführen, legte eine bedeutende Bildersammlung an, spielte sehr gut Querflöte (Flötenlehrer Johann Joachim Quantz) und komponierte auf gehobenem Niveau. Sein Kunstgeschmack war sehr gefestigt, aber statisch, so dass er europäische Entwicklungen in vielen Bereichen kaum beachtete. Weithin bekannt ist sein – von Friedrichs Hofmusiker Carl Philipp Emanuel Bach arrangiertes – Treffen mit Johann Sebastian Bach 1747 in Sanssouci. Im Zuge dieser Begegnung schrieb Bach sein berühmtes „Musikalisches Opfer“ über das von Friedrich vorgegebene „Königliche Thema“. Ein aus der Sicht des deutschen Bildungsbürgertums großes Ärgernis war seine Schrift De la Littérature Allemande (Über die deutsche Literatur, 1780), in der er durchaus kenntnisreich, aber aus einer an der Hofkultur und am europäischen Zentrum Paris orientierten Sicht den Aufschwung der deutschsprachigen Literatur verurteilte. Als einer von wenigen traute sich Erich Kästner 1925, eine Dissertation darüber zu verfassen. Friedrich schonte sich wenig, so dass insbesondere die zahlreichen Kriegszüge, an denen er persönlich teilnahm – was bei Regenten der damaligen Zeit durchaus nicht selbstverständlich war – sehr an ihm zehrten. Doch nicht zuletzt trug diese eiserne Konsequenz des „roi charmant“ aus Sanssouci in den schweren Zeiten des Siebenjährigen Krieges, die zudem vom Tod enger Freunde, wie des Generals von Winterfeldt, seiner geliebten Schwester Wilhelmine von Bayreuth oder des Feldmarschalls Keith überschattet wurden, zu seinem bis heute nicht verblassten Ruhm bei. Der zu dieser Zeit oft von Selbstmordgedanken geplagte Monarch hielt bis zum mühsam errungenen Sieg durch und bewahrte Preußen vor Besetzung, Teilung und einer französisch-österreichischen Hegemonie. Nicht nur seine Schlachtensiege, sondern auch seine Charakterstärke und Durchhaltefähigkeit und der dabei nie geschwundene, wenn auch eigenwillige Sinn für Gerechtigkeit und Mitleid machten ihn zum „Großen König“. Bekannt ist, dass er ein sehr distanziertes Verhältnis zu Frauen hatte, wofür von einigen Historikern Homosexualität als Ursache angenommen wird (siehe Jugend). Einige der wenigen Frauen, denen er Respekt zollte, waren die so genannte „große Landgräfin“ Henriette Karoline von Pfalz-Zweibrücken und Katharina die Große, der er mehrere Gedichte widmete und mit der er in einem regen Briefverkehr stand. Er erwartete von Frauen den gleichen schöngeistigen Esprit, für den seine Tafelrunden gerühmt wurden. Historische Bedeutung Die Bemühungen des aufgeklärt-absolutistischen Königs zur Entwicklung des Rechtssystems gehörten zu seiner Zeit zu den umwälzendsten auf dem europäischen Kontinent und fanden Nachahmer wie Joseph II.. Dabei ging er durchaus rücksichtslos vor, wenn es ihm notwendig schien. Das gilt auch für seine europäische Großmachtpolitik, zu deren Durchsetzung er die bereits unter seinem Vater, dem so genannten Soldatenkönig, aufgebaute Armee einsetzte und für die er mehr Kriege vom Zaun brach, als jeder seiner Vorgänger und Nachfolger. Die kurz vor seinem Lebensende von ihm angestoßenen Rechtsreformen führten schließlich unter den Preußischen Reformern zur Befreiung der Bauern aus der Leibeigenschaft, nicht nur auf den Staatsdomänen, sondern auch auf den großen Gütern des dagegen frondierenden preußischen Adels (siehe Friedrich August Ludwig von der Marwitz). Grundlage für eine auch real wirksame Humanisierung wurden 1779/80 in der großen Justizreform und der damit einhergehenden Befreiung der niederen Stände von der Willkür des Adels eingeleitet. „Sie müssen nur wissen, dass der geringste Bauer, ja was noch mehr ist, der Bettler ebenso wohl ein Mensch ist wie seine Majestät sind, und dem alle Justiz widerfahren muss; indem vor der Justiz alle Leute gleich sind, es mag sein ein Prinz, der gegen einen Bauern klagt oder umgekehrt, so ist der Prinz vor der Justiz dem Bauern gleich, und bei solchen Gelegenheiten muss nach der Gerechtigkeit widerfahren werden, ohne Ansehen der Person.“ Nichtsdestotrotz galt es wegen des brutalen Drills als Unglück, als einfacher Soldat in Friedrichs Armee dienen zu müssen. („Die Soldaten müssen durch härteste Gewalt an die Fahne gebunden werden“, Friedrich II.). Zehntausende von Deserteuren flohen aus Preußen. Mirabeau bemerkte: „Andere Staaten besitzen eine Armee, Preußen ist eine Armee, die einen Staat besitzt“. Bereits bei seinem Regierungsantritt gab er dem Professor Formey den Auftrag, in Berlin eine französische Zeitung für Politik und Literatur zu gründen. An den Minister Heinrich von Podewils erging der Befehl, die Zensur für den nichtpolitischen Teil der Zeitungen aufzuheben. „Gazetten, wenn sie interessant sein sollen, dürfen nicht genieret werden!“, so Friedrich in seiner Order. Politische Äußerungen unterlagen freilich nach wie vor der Zensur. „Jeder Untertan in diesem Land wird als geborener Sklave betrachtet“, schrieb Graf Ernst Christof von Manteuffel an den verbannten Philosophen Christian Wolff. Folgende Denker wurden auf Befehl Friedrichs II. verbannt oder verhaftet: Herder, Lessing, Winckelmann, Klopstock, Wieland, Knobelsdorff, Carl Philipp Emanuel Bach, Nahl, Boumann (der Ältere), Büring, Legeay, Gontard und viele andere. Friedrich ist ein typischer Repräsentant des sogenannten aufgeklärten Absolutismus. Er selbst bezeichnete sich als erster Diener des Staates, dem das Wohl seiner Untertanen vor das eigene zu gehen habe. Ihm zu Ehren wurde seine Büste in der Walhalla aufgestellt. Nach seinem Tod wurden zahlreiche weitere Denkmale errichtet; das bedeutendste ist das große Reiterstandbild Friedrichs des Großen Unter den Linden in Berlin. Diese Statue wurde im Krieg gerettet und noch zu Zeiten der DDR wieder aufgestellt. Dies geschah im Jahre 1980, als in der DDR ein Umdenkprozess über die historische Rolle Friedrich II. stattfand. Jedoch war und ist die Aufgeklärtheit Friedrichs nicht unumstritten. Freiherr vom Stein stellte 1807 bezüglich der preußischen Staatsform fest:„... keine ständische Verfassung, kein als Vereinigungspunkt dienender, tätiger Staatsrat, keine Einrichtungen, wo sich Gemeingeist, Übersicht des Ganzen bilden, gewisse feste Verwaltungsmaximen sich entwickeln konnten“. Ein weiterer bedeutender Zeitgenosse – Johann Joachim Winckelmann – schrieb über Friedrich II.: „Es schaudert mich die Haut – vom Haupte bis zu den Zehen – wenn ich an preußischen Despotismus und an den Schinder der Völker denke“. Franz Mehring urteilte über die Herrschaft Friedrichs II.: „Es hieße Wasser in die Spree tragen, wenn wir noch nachweisen wollten, daß dieser aufgeklärte Despotismus mit dem Zeitalter der deutschen Humanität, dem Lessing die erste Bahn brach, schlechterdings gar nichts zu tun hat“. Verklärung In den letzten zwei Jahrhunderten war der Mythos rund um Friedrich II. einem stetigen Wandel unterworfen. Galt der „Alte Fritz“ bis 1870 noch als Begründer des deutschen Dualismus, so nutzten ihn spätere Generationen schamlos für ihre propagandistischen Zwecke aus. Viele Politiker und Aristokraten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts versuchten, ihm nachzueifern und stilisierten ihn zum Wegbereiter des protestantischen Deutschland. Ein Beispiel für solcherlei Verklärung sind die Fridericus-Rex-Filme der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts. Friedrich war einer der ersten Prominenten, deren Biographie für das zu jener Zeit gerade im Kommen begriffene Medium Kino aufbereitet wurde. Ihren Höhepunkt erreichte die Glorifizierung Friedrichs im Dritten Reich unter der Federführung des Propagandaministers Joseph Goebbels. Das Regime bezeichnete ihn nicht nur als „ersten Nationalsozialisten“ – Friedrich und dessen Gefolgsleute wurden auch zum Inbegriff deutscher Disziplin, Standhaftigkeit und Vaterlandstreue hochstilisiert. So rechtfertigten die Nazis in den letzten Kriegsmonaten beispielsweise die Einberufung der „Hitlerjungen“ zum sogenannten „Volkssturm“ mit der Begründung, Friedrich habe auch 15-jährige Adelssöhne zu Leutnants erhoben. So wurde die Legende des charismatischen Preußenkönigs jahrhundertelang von politischen Machthabern missbraucht; ob er als „undeutsch“ oder „deutschnational“ bezeichnet wurde, unterlag dabei dem jeweiligen Zeitgeist.