Niemeyer-Holstein, Otto (1896 Kiel – 1984 Lüttenort)

„Achtersteven eines Wracks“ 

Holzschnitt, unten rechts signiert, 1927 (späterer Abzug von 1981), Maße: 46x35,8 cm (St.), WVZ-Nr. 9 (Schmidt), Passepartout 

1918 lernt Niemeyer-Holstein in Ascona Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin kennen, die ihm wichtige Anreger werden. Er nimmt ab 1919 Malunterricht bei Arthur Segal in Ascona, später auch in Berlin.1924 gehört er zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe „Der Große Bär“ in Ascona. 1930 lernt er Otto Manigk und Herbert Wegehaupt kennen. 1932 erwirbt er ein Grundstück zwischen Koserow und Zempin: Lüttenort, das ab 1938 ständiger Aufenthaltsort wird. Nach 1945 verstärkt Niemeyer-Holstein seine künstlerische Betätigung, was sich auch an zahlreichen Teilnahmen an Ausstellungen und seinem Engagement beim Aufbau des Künstlerverbandes zeigt. 1961 erhält er die Möglichkeit zur Ausstellung in der Berliner Nationalgalerie. Weitere Stationen sind im Jahr 1963 die Wahl zum Präsidenten der internationalen Ostsee-Biennale, 1964 die Zuerkennung des Professorentitels, 1969 die Mitgliedschaft in der Akademie der Künste sowie 1974 der Nationalpreis für Kunst (II. Klasse). - Frühe Arbeit des Künstlers! Die zwei Holzschnitte aus dem Jahr 1927 ("Achtersteven eines Wracks", "Schiffswrack") überraschen und beeindrucken durch die Sicht des Motivs und die erreichte Souveränität in der Handhabung der Mittel. Die insgesamt vierzehn in den Jahren 1956/57 entstandenen Holzschnitte weisen Niemeyer-Holstein als bedeutenden Grafiker seiner Zeit aus. Sie gelten als "großer Wurf" und zeugen von der künstlerischen Kraft des nunmehr Sechzigjährigen. - In 1918, Niemeyer-Holstein met Alexey von Jawlensky and Marianne von Werefkin in Ascona, who became important stimulators to him. From 1919 he took painting lessons with Arthur Segal in Ascona, later also in Berlin. In 1924 he was one of the founding members of the artist group "The Big Bear" in Ascona. In 1930 he met Otto Manigk and Herbert Wegehaupt. In 1932 he acquired a property between Koserow and Zempin: Lüttenort, which became a permanent residence from 1938. After 1945, Niemeyer-Holstein intensified his artistic activities, as evidenced by numerous participations in exhibitions and his involvement in the development of the artists' association. In 1961 he was given the opportunity to exhibit in the Berlin National Gallery. Other stations in 1963 are the election as President of the International Baltic Biennial, 1964 the award of the title of professor, in 1969 membership in the Academy of Arts and 1974, the National Prize for Art (II. Class).- The fourteen woodcuts created in 1956/57 show Niemeyer-Holstein as an important graphic artist of his time. They are considered a "big hit" and testify to the artistic power of the now sixty-year-old. The "doubter" stands out among these works as the most popular sheet out.