Kaiserreich / China
Beschießung der Takuforts
Die
Taku-Forts (chinesisch 大沽炮台; Pinyin Dàgū Pàotái, wörtlich
Taku-Batterien; auch Peiho-Forts genannt, chinesisch 白河碉堡; Pinyin: Báihé
Diāobǎo) sind Forts an der Mündung des Flusses Hai He (Peiho), im
Stadtbezirk Tanggu der Stadt Tianjin (Tientsin), die in Nordostchina
unweit von Peking liegt. Die Forts befinden sich etwa 60 km südöstlich
des Stadtzentrums von Tianjin.
Die Verteidigungsanlagen wurden zu
Beginn des 20. Jahrhunderts größtenteils geschleift. Zwei Forts
bestehen noch heute, eines am Südufer, das andere am Nordufer des Hai
He. Das südlich gelegene Taku-Fort wurde seit 1988 restauriert und für
die Öffentlichkeit im Juni 1997 zugänglich gemacht.
Das erste
Fort entstand zwischen 1522 und 1527 während der Ming-Dynastie unter der
Regierung des Kaisers Jiajing. Es sollte dem unmittelbaren Schutz von
Tianjin vor fremden Invasoren, wie den Wokou schützen. 1816 wurde die
Anlage um zwei Forts an der Mündung des Hai He erweitert. So wollte die
Qing-Dynastie einer zunehmenden Bedrohung aus dem Westen begegnen.
1841
während des ersten Opiumkriegs wurde die Anlage noch einmal wesentlich
erweitert und umfasste schließlich fünf große und 20 kleinere Forts.
Zehn Jahre später wurde unter dem Militärmachthaber Senggerinchin eine
umfangreiche Erneuerung durchgeführt. Es wurden sechs große Fort
errichtet: zwei auf dem südlichen Teil der Flussmündung mit Namen „Wēi“
(威-Macht) und „Zhèn“(震-Donner oder Beben), drei an der Nordseite,
„Hǎi“(海-Meer), „Mén“(门-Tor) „Gāo“ (高-Höhe), und ein Sechstes, das
"Shitoufeng" (石头缝-Steinsaum)-Fort, welches auf einem schmalen Grat an
der nördlichen Küste errichtet wurde. Jedes Fort besaß drei groß- und 20
kleinkalibrige Kanonen. Die zwischen 10 und 15 m hohen Anlagen
bestanden aus einer Struktur aus Holz und Stein mit einer 60 cm dicken
Außenverstärkung aus Beton.
Im Zweiten Opiumkrieg wurden die
Forts zweimal von den westlichen Truppen erobert, am 20. Mai 1858 durch
Admiral Michael Seymour und erneut im August 1860 nach der
Wiedereröffnung der Feindseligkeiten.
Die meisten der Forts
wurden während der anlässlich des Boxeraufstands (1899–1901)
durchgeführten Invasion Chinas durch die Vereinigten acht Staaten
geschleift. Am 17. Juni 1900 wurden die Forts nach heftigen Gefechten
von verbündeten Truppen erobert.