Die Heldentaten der "Möwe".
Zweiseitiger Originaldruck von 1916.
Mit zwei Fotoabbildungen nach Originalaufnahmen von Hofphotographen Friedrich Kloppmann, Wilhelmshaven:
Die Offiziere der S.M.S. "Möwe".
Von links nach rechts: Marine-Zahlmeister-Aspirant Schönwald, Oberleutnant zur See Bethke, Leutnant zur See Meisel, Vize-Wachtmeister der Reserve Wellensiek (an Bord als Vize-Steuermann der Reserve eingestellt), Korvetten-Kapitän Burggraf und Graf zu Dohna-Schlodien, Torpeder Oberleutnant Kuhl, Kapitänleutnant Wolf (Fritz), Oberleutnant zur See der Reserve Pohlmann, Leutnant Köhler, Assistenzarzt Dr. Pietsch.
Deckoffiziere und Mannschaften von S.M.S. "Möwe" mit den Indern, die die "Möwe" von den verschiedenen gekaperten Dampfern übernahm.
Journalausschnitt in der Größe 185 x 213 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!1. Weltkrieg, 1. WK, 1.WK, 1916, 1st World War, 20. Jahrhundert, Adel, adlig, Altdeutschland, Alte Berufe, aristocracy, aristocratic, Aristokratie, Armee, army, Besatzung, blaue Jungs, Blaujacken, D-01809 Heidenau, D-24103 Kiel, D-26382 Wilhelmshaven, D-26384 Wilhelmshaven, D-83071 Stephanskirchen, Der Europäische Krieg, Deutsche Geschichte, Deutsche Kriegsmarine, Deutsche Marine, Deutsches Kaiserreich, Deutsches Reich, Deutschland, Dienst, Dienstzeit, Dohna-Müglitztal, Ehrenzeichen, Elite, Elitetruppe, Erster Weltkrieg, Feindfahrt, Feindfahrten, Festung Wilhelmshaven-Rüstringen, Flotte, Front, Fronteinsatz, Frontgeschehen, German Empire, Germans, Germany, Große Zeit, Heer, Heeresdienst, Heeresleitung, Heereswesen, Heerführer, Heerwesen, Heimatverteidigung, Heimatwehr, Heldenkampf, Heldenkraft, Heldenleben, Heldentaten, Heldentum, Historically, Historienbilder, Historisch, Historische Bilder, History, Hochsee, Hochseeflotte, Imperial German Navy, Kaiserlich deutsche Marineoffizierkorps, Kaiserliche Marine, Kaiserliche Werft, Kaiserreich, Kaiserzeit, Kampf, Kapitän, Kommandant, Kommando, Kreuzer, Kriegsauszeichnung, Kriegsbilder, Kriegs-Bilder, Kriegschiffe, Kriegsflotte, Kriegsführung, Kriegsgebiet, Kriegsgeschichte, Kriegshafen, Kriegsheld, Kriegsjahr 1916, Kriegsland, Kriegsmarine, Landeskunde, Landesverteidigung, Landkreis Rosenheim, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Marine, Marineeinheiten, Marineoffizier, Marinetruppen, Maritim, Matrose, Matrosen, Militär, Militärgeschichte, Militaria, Militärmacht zur See, military, Monarchie, Nautic, Nautik, naval, navy, Niedersachsen, Norddeutschland, Nordmeer, Nordsee, Nordseeküste, North sea, Nostalgia, Nostalgie, Oberbayern, Offizier, Offiziere, Opfergang, Orden, Ostfriesland, Patriotika, Patriotismus, PL-67-320 Małomice, Pro Gloria et Patria, Reichsmarine, Reichsmarineamt, Reichs-Marine-Amt, Sachsen, Schiffahrt, Schlesien, schwarz-weiß-rot, Seefahrer, Seefahrt, Seekrieg, Seekriegführung, Seemacht, Seemann, Seestreitkräfte, Seewehr, Silesia, Soldat, Soldaten, Stadtgeschichte Wilhelmshaven, Streitkräfte, Tapferkeit, Tatentradition, Tradition, Truppe, Truppenformationen, Truppengattung, Uniform, Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser, Vaterland, Wehrfähigkeit, Wehrhaftigkeit, Wehrkraft, Wilhelminische Ära, wilhelminische Epoche, Wilhelminisches Kaiserreich, Wilhelminisches Zeitalter, World War I, WWI, Zeitgeschehen, Zeitgeschichte, Zweites Kaiserreich, Zweites Reich Friedrich Kloppmann (1860- 1938), deutscher Fotograf. Hof-Photograph seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich von Preußen. Sein Atelier befand sich in der Oldenburger Straße 16 in Wilhelmshaven. Sein Grab befindet sich im Friedhof an der Friedenstraße in Wilhelmshaven. SMS Möve war ein Hilfskreuzer der Kaiserlichen Marine des Deutschen Reiches. Das Schiff war eine von zwei Einheiten der Pionier-Klasse und lief 1914 unter dem Namen Pungo für die Afrikanische Frucht-Compagnie vom Stapel, die in der deutschen Kolonie Kamerun Bananenplantagen unterhielt. Benannt war die Pungo nach einer Lokalität in Fako. Sie wurde zunächst von der Firma F. Laeisz bereedert und 1915 von der Kaiserlichen Marine übernommen. Auf zwei Fahrten im Atlantik 1916/1917 unter dem Kommando von Korvettenkapitän Nikolaus Graf zu Dohna-Schlodien brachte der Hilfskreuzer insgesamt 39 alliierte Handelsschiffe auf oder versenkte sie. Er wurde dadurch auf angloamerikanischer Seite zum Symbol für den Kreuzerkrieg schlechthin. Der Name des Schiffes wird in der Literatur oft als Möwe wiedergegeben, jedoch beweist das Dienstsiegel, dass der Name offiziell mit v geschrieben wurde. Die beiden Fahrten der Möve wurden von deutscher Seite aus sowohl literarisch als auch im Film propagandistisch genutzt. Graf Dohnas Bücher S.M.S. Möwe (1916) und Der Möwe zweite Fahrt (1917) erzielten Auflagen von 150.000 bzw. 250.000 Exemplaren. Grundlagen und Vorbild Der deutsche Kreuzerkrieg bzw. Handelskrieg mit Kriegsschiffen, Hilfskreuzern und U-Booten war am Anfang des Ersten Weltkriegs wenig effektiv gewesen. Das Kreuzergeschwader (Ostasiengeschwader) schied durch seinen Untergang am 8. Dezember 1914 vor den Falklandinseln aus. Als Hilfskreuzer waren kurz nach Kriegsausbruch einige große und schnelle, aber für den Kreuzerkrieg ungeeignete Passagierdampfer eingesetzt worden. Sie wurden wenige Monate nach Kriegsausbruch entweder durch alliierte Flotteneinheiten gestellt und versenkt oder mussten sich mangels Kohlen oder Verpflegung in neutralen Häfen internieren lassen. Mit SMS Meteor war im Frühjahr 1915 zum ersten Mal ein normaler Frachtdampfer für den Minen- und Kreuzerkrieg eingesetzt worden. Aufgrund der Erfolge der Meteor entschied sich der Stab der Hochseeflotte, ein weiteres Fahrzeug nach seinem Vorbild auszurüsten, das allerdings bis weit in den Südatlantik hinein Kreuzerkrieg führen sollte. Herkunft und technische Daten Die Auswahl des Schiffes wurde dem zukünftigen Kommandanten des Hilfskreuzers überlassen. Graf Dohna suchte ab der Annahme des Kommandos im September 1915 ein unauffälliges Handelsschiff, das allerdings normalen Dampfern in der Geschwindigkeit überlegen sein sollte. Nach den Angaben von Graf Dohna gab ihm schließlich nach längerer, fruchtloser Suche Albert Ballin, der Generaldirektor der HAPAG, den entscheidenden Hinweis. Es handelte sich um die erst am 9. Mai 1914 bei der Werft Joh. C. Tecklenborg in Geestemünde vom Stapel gelaufene Pungo. Dieses Schiff war ein Bananendampfer, der für die Afrikanische Frucht-Compagnie gebaut worden war und von F. Laeisz in Hamburg bereedert wurde. Ursprünglich sollte die Pungo im Frachtverkehr von Kamerun nach Deutschland eingesetzt werden, lag aber nun kriegsbedingt in Bremen auf. Von dort aus wurde sie nach Wilhelmshaven überführt und zum Hilfskreuzer umgerüstet und bekam zuerst die Bezeichnung Hilfsdampfer 10 (HD 10). Sie besaß eine Größe von 4788 BRT, eine Länge von 123,7 m, eine Breite von 14,44 m sowie einen Tiefgang von 7,2 m. Die Dreifach-Expansionsdampfmaschine erzeugte eine Leistung von 3200 PSi, die dem Schiff eine Geschwindigkeit von 13,3 kn verlieh. Die Bewaffnung bestand aus vier 15-cm-Schnelladegeschützen, einem 10,5-cm-Schnelladegeschütz, zwei 50-cm-Torpedorohren (ab 1916 vier Torpedorohre) sowie 500 Minen. Die Besatzung umfasste 16 Offiziere und 223 Mann. Erste Reise, Dezember 1915 bis März 1916 Am 29. Dezember 1915 trat die Möve von Wilhelmshaven ihre Ausreise an. Die Idee für den Schiffsnamen hatte Graf Dohna nach eigener Darstellung von einer Möwe, die sich auf dem Schiff niedergelassen hatte. Sie fuhr zuerst unter der Maske des schwedischen Frachters Sagoland. Gedeckt wurde das Schiff beim Auslaufen durch U 68 und UC 30. Anfang Januar 1916 wurden bei Kap Wrath nördlich von Schottland zehn Minensperren gelegt, auf denen einige Tage später das britische Einheitslinienschiff HMS King Edward VII auflief und sank. Der Rest der Minen wurde vor der Loire- und Girondemündung gelegt. Ab dem 10. Januar 1916 begann die Möve mit dem Handelskrieg im Atlantik. Als Maske benutzte sie wahlweise den britischen Dampfer Sutton Hall aus Liverpool und den französischen Dampfer Theodore Monte aus Marseille mit dem angeblichen Kurs Buenos Aires. Innerhalb der nächsten Wochen brachte sie 14 gegnerische Dampfer und ein Segelschiff auf. Unter den Dampfern waren die Farringford mit 3146 BRT, die Corbridge, die Dromonby mit 3627 BRT, die Author mit 3496 BRT, die Trader mit 3608 BRT, die Appam mit 7781 BRT, die Ariadne mit 3000 BRT und die Clan Mac Tavish. Mit dem britischen Dampfer Clan MacTavish kam es zu einem kurzen Gefecht, bei dem insgesamt 20 Besatzungsmitglieder des Dampfers getötet wurden. Zwei Prisen, der Passagierdampfer Appam und der Dampfer Westburn, wurden mit Prisenbesatzungen und den zivilen Gefangenen in die neutralen USA entlassen. Eine weitere Prise war der Kohlendampfer Corbridge, der als Kohlenversorger der Möve dienen sollte. Anfang März 1916 traf die Möve wieder in Wilhelmshaven ein. Insgesamt versenkte die Möve 63.000 BRT auf ihrer ersten Feindfahrt. Einsatz in der Ostsee, Sommer 1916 Vom 6. März bis zum 6. Mai 1916 befand sich die Möve zu Reparaturarbeiten auf der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven. Offenbar schon zu diesem Zeitpunkt wurde sie aus Tarnungsgründen in Vineta umbenannt und nach der Fertigstellung der Reparaturen über den Kaiser-Wilhelm-Kanal in die Ostsee verlegt. Vom 12. Juni bis 16. Juni 1916 und vom 25. bis zum 29. Juli 1916 führte die Vineta zwei Reisen ins Kattegat durch. Auf der zweiten Reise wurde der britische Dampfer Eskimo aufgebracht, der als Prise nach Swinemünde eingebracht wurde. Vom 20. bis 23. August fand eine dritte Fahrt statt, die aber ereignislos verlief. Zweite Reise, November 1916 bis März 1917 Am 22. November 1916 trat die Möve ihre zweite Reise in den Atlantik an. Sie wurde dabei durch U 58, UC 29 und UC 30 weiträumig bis nach Norwegen abgesichert. Insgesamt brachte die Möve auf der zweiten Reise, die bis vor die brasilianische und südafrikanische Küste führte, 21 Dampfer und drei Segelschiffe auf. Eine Prise, der britische Dampfer St. Theodore, diente dabei zeitweilig unter dem Namen SMS Geier als Hilfsschiff und Hilfskreuzer und brachte zwei Segelschiffe auf. Da ihre Kohlenvorräte zu Ende gingen, wurde sie am 14. Februar 1917 selbst versenkt. Am 10. März traf die Möve auf den britischen Dampfer Otaki, der über ein 12,0-cm-Heckgeschütz und eine Geschützmannschaft der Royal Navy verfügte. Ihr Kommandant, Kapitän Archibald Bissett-Smith, entschloss sich zu einer Gefechtsaufnahme. Bei dem anschließenden Gefecht wurde die Otaki in Brand geschossen und kenterte, aber bis auf sechs ihrer Besatzungsmitglieder, darunter auch Bissett-Smith, konnte die Möve die Angehörigen des Dampfers retten. Auf der Möve waren fünf Tote und zehn Verwundete zu beklagen. Die Prise Yarrowdale wurde von der Prisenbesatzung zusammen mit den Überlebenden des am 6. Dezember 1916 versenkten Handelsschiffs Mount Temple nach Swinemünde gebracht und dort später in den Hilfskreuzer SMS Leopard umgerüstet, der schon bei seiner Ausfahrt vernichtet wurde. Am 14. März 1917 kam es zum Gefecht mit dem britischen Dampfer Governor, der ebenfalls mit Hilfe seines Heckgeschützes versuchte, der Möve zu entkommen. Dabei starben vier britische Seeleute; die Mannschaft wurde von der Möve komplett übernommen und die Governor durch einen Torpedoschuss versenkt. Da sich inzwischen 800 Gefangene an Bord der Möve befanden, brach Graf Dohna den Kreuzerkrieg ab und entschloss sich zur Heimreise. Am 22. März 1917 lief sie in Kiel ein. Propagandistische Nutzung Die beiden Möve-Fahrten wurden ausgiebig propagandistisch genutzt. Vor allem der Dokumentarfilm Graf Dohna und seine Möwe wurde zum erfolgreichsten deutschen Propagandafilm des Ersten Weltkriegs. Erhalten gebliebene Sequenzen des Films werden auch heute noch für Dokumentationen über den Ersten Weltkrieg genutzt. Der eigentliche Film gilt als verschollen. Von Graf Dohnas Buch: Der „Möwe“ zweite Fahrt erschienen noch 1917 sowohl eine spanische als auch eine ungarische Ausgabe. Weiteres Schicksal Nach ihrer Rückkehr wurde die Möve als Sperrbrecher 10 bis zum Kriegsende in der Ostsee eingesetzt. Er ging 1920 als Kriegsbeute an Großbritannien und wurde als Greenbrier von einer Londoner Reederei betrieben. 1933 wurde die Greenbrier an die Deutsche Seeverkehrs-A.G. „Midgard“ in Nordenham verkauft und in Oldenburg umbenannt. Am 7. April 1945 wurde die Oldenburg im norwegischen Vadheim im Sognefjord durch einen alliierten Luftangriff versenkt. Entgegen anders lautenden Berichten – dass das Wrack 1953 gehoben und anschließend verschrottet wurde – liegt es noch immer am Versenkungsort. Heutige Situation Das Wrack liegt heute in Ufernähe (61°12'29"N. 5°49'02"E) auf 28 m (Bug) bis 80 m (Heck) Tiefe mit ca. 110 Grad Drehung auf der Steuerbordseite und kann – insbes. von technischen Tauchern – betaucht werden. Der Schiffskörper und die Aufbauten sind Stand 2017 noch in einem guten intakten Zustand. Besonderes Merkmal des Wracks ist der auf ca. 75 m Tiefe frei stehende Propeller mit Ruderanlage. Kommandanten November 1915 bis März 1917 Korvettenkapitän zu Dohna-Schlodien März bis Dezember 1917 Kapitänleutnant Wolf Januar bis November 1918 Kapitänleutnant Julius Lauterbach. Nikolaus Burggraf und Graf zu Dohna-Schlodien, war ein deutscher Marineoffizier, Führer eines Freikorps und Schriftsteller. Geboren am 5. April 1879 in Mallmitz; gestorben am 21. August 1956 in Baierbach. Träger des Ordens „Pour le Mérite (Verleihung am 07.03.1916 als Korvetten-Kapitän und Kommandant des Hilfskreuzer Möwe). Nikolaus Burggraf und Graf zu Dohna-Schlodien (* 5. April 1879 in Mallmitz; † 21. August 1956 in Baierbach) war ein deutscher Marineoffizier, Führer eines Freikorps und Schriftsteller. Leben vor dem Ersten Weltkrieg Nikolaus Burggraf und Graf zu Dohna-Schlodien stammte aus der weitverzweigten Adelsfamilie der Burggrafen zu Dohna. Sein Vater war der Kammerherr und Rittmeister Burggraf und Graf Alfred zu Dohna-Schlodien (1849-1907), Landesältester und Kreisdeputierter des Kreises Sprottau-Hagen; seine Mutter war Margarethe von der Hagen (1845-1932). Graf Nikolaus zu Dohna-Schlodien trat 1896 in die Kaiserliche Marine ein, wurde 1899 Leutnant zur See und 1902 Oberleutnant zur See. In der Zeit nach dem Boxeraufstand diente er von 1901 bis 1902 auf dem Kanonenboot SMS Tiger, das in Ostasien stationiert war. Von 1910 bis 1912 war Dohna-Schlodien Kommandant des Flusskanonenboots SMS Tsingtau. 1913 wurde er Navigationsoffizier auf dem Großlinienschiff SMS Posen. Als solcher wurde er noch vor Beginn des Weltkrieges zum Korvettenkapitän befördert. Pirat des Kaisers Der Bananenfrachter Pungo der Hamburger Reederei F. Laeisz wurde 1915 in Wilhelmshaven zum Minenleger und Hilfskreuzer umgebaut. Während des Umbaus erhielt das Schiff die Bezeichnung H.D.10 - für Hilfsdampfer 10. In Dienst gestellt wurde es als Hilfskreuzer SMS Möve. Erster Kommandant des Hilfskreuzers wurde Korvettenkapitän Graf zu Dohna-Schlodien, der auch zuvor die grundlegenden Umrüstungen plante und weitere vorbereitende Maßnahmen anordnete und überwachte. Auf der ersten Kaperfahrt von Dezember 1915 bis März 1916 versenkte die Möve Handelsschiffe mit 60.000 BRT und Kriegsschiffe mit 16.000 BRT. Am 15. Januar 1916 wurde der britische Passagierdampfer Appam in der Nähe der Kanaren durch die Möve aufgebracht. An Bord befanden sich auch 20 deutsche Zivilisten, darunter drei Frauen; sowie acht Kriegsgefangene von der Schutztruppe aus Kamerun, sowie Goldbarren aus südafrikanischen Minen im Wert von einer Million Mark. Ein Prisenkommando unter Führung von Leutnant zur See Hans Berg verbrachte die Appam quer über den Atlantik in die zu dem Zeitpunkt noch neutralen Vereinigten Staaten. Gerade diese Kaperung brachte der Besatzung der Möve und ihrem Kommandanten auch im Ausland Respekt für ihre soldatische Tapferkeit ein. Von November 1916 bis März 1917 wurden auf einer zweiten Kaperfahrt der Möve im Atlantik 20 Schiffe mit insgesamt 120.000 BRT versenkt. Am 10. Dezember 1916 traf die Möve im Atlantik 950 km südöstlich von Kap Race, Neufundland auf das britische 10.077 BRT Dampfschiff Georgic (Baujahr 1895) von der White Star Line, das mit 1200 Pferden, Öl und Weizen an Bord auf dem Weg von Philadelphia nach Brest in Frankreich war. Die RMS Georgic ignorierte die Signale mit der Aufforderung zu stoppen und setzte ihre Fahrt fort. Die Möve feuerte und tötete ein Besatzungsmitglied der Georgic. 142 Offiziere und Mannschaften wurde gefangen genommen und an Bord der Möve gebracht. Obwohl die Besatzung der Georgic darauf drängte, das Schiff als Prise in das besetzte Frankreich bringen zu lassen, um die Pferde zu retten, versenkte Dohna-Schlodien die Georgic vor Ort. Mit der ebenfalls gekaperte britischen Dampfer Yarrowdale und einer Prisenbesatzung wurde 400 Mann der Besatzungen der bisher versenkten Schiffe sowie 60 US-Bürger von der Georgic nach Swinemünde gebracht. Dohna-Schlodien wurde nach seiner Rückkehr zum Flügeladjutanten Kaiser Wilhelms II. ernannt, der ihm folgendes Telegramm sandte: „Ich heiße Sie und Ihre tapfere Besatzung von Herzen in der Heimat willkommen. In dankbarer Würdigung Ihrer Taten, die für alle Zeiten ein Ruhmesblatt meiner Marine bilden werden, ernenne ich Sie zu meinem Flügeladjutanten. Wilhelm I. R.“ Nikolaus Graf zu Dohna-Schlodien war einer von nur zwei deutschen Offizieren des Ersten Weltkriegs, die die höchsten militärischen Auszeichnungen der fünf wichtigsten deutschen Länder erhielten: den preußischen Orden Pour le Mérite, den bayrischen Militär-Max-Joseph-Orden, den Sächsischen Militär-Sankt-Heinrichs-Orden, den Württembergischen Militär-Verdienstorden und den Militär-Karl-Friedrich-Verdienstorden des Staates Baden. Die Kommandanten und Besatzungen der Hilfskreuzer erhielten den Beinamen „Piraten des Kaisers“, damit waren die drei Hilfskreuzer SMS Möve, SMS Wolf unter dem Kommando von Fregattenkapitän Karl August Nerger, und SMS Seeadler unter Kapitänleutnant Felix Graf von Luckner gemeint. Leben nach dem Ersten Weltkrieg Nikolaus Graf zu Dohna-Schlodien bildete nach dem Ersten Weltkrieg ein Freikorps, und kämpfte in Oberschlesien gegen polnische Freischärler. 1919 nahm er als Korvettenkapitän seinen Abschied und ergriff in Hamburg den Kaufmannsberuf; seit Mitte der 1930er Jahre lebte er in Baierbach (heute Stephanskirchen) am Simssee in Oberbayern. 1956 starb er dort im Alter von 77 Jahren an einem Herzanfall. Rezeption Die Versenkung des Frachters Georgic mit 1200 Pferden an Bord fand Eingang in Karl Kraus´ Weltkriegsdrama Die letzten Tage der Menschheit,[3][4] in dessen letztem Akt auch die getöteten Pferde auftreten. Werke S. M. S. „Möwe“. Perthes, Gotha 1916 Der Möwe zweite Fahrt. Perthes, Gotha 1917 Der „Möwe“ Fahrten und Abenteuer. Erzählt von ihrem Kommandanten. Perthes, Stuttgart 1927 (Neuausgabe der Veröffentlichungen 1916 und 1917) Die Kaiserliche Marine entstand nach der Reichsgründung 1871 aus der Marine des Norddeutschen Bundes. Die Reichsverfassung vom 16. April 1871 bezeichnet die Marine des Reichs meist als Kriegsmarine, an einer Stelle aber auch als Kaiserliche Marine. Für den Marinegebrauch wurde letztere Bezeichnung am 1. Februar 1872 eingeführt. Sie bestand bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918. Den Schiffsnamen der Kaiserlichen Marine wurde – vergleichbar der Tradition in der britischen Marine (HMS = His/Her Majesty's Ship) – das Kürzel S.M.S. (für "Seiner Majestät Schiff") vorangestellt. 1871 bis 1890 1. Februar 1872 wurden deren bisherige Marinebehörden zur Kaiserlichen Admiralität zusammengefasst, deren erster Chef General der Infanterie Albrecht von Stosch wurde. Den Oberbefehl hatte der Kaiser inne. Anfangs bestand die Hauptaufgabe im Küstenschutz und im Schutz der deutschen Seehandelswege, obwohl schon bald erste Auslandsstationen gegründet wurden. In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts beteiligte sich die Kaiserliche Marine an der Gewinnung von Kolonien in Afrika, Asien und Ozeanien. Kiel an der Ostsee und Wilhelmshaven an der Nordsee waren gemäß der Reichsverfassung Reichskriegshäfen. Zu den Aufgaben der Marine gehörte auch die allgemeine Repräsentanz des Reichs im Ausland und vor allem in Übersee. Bereits die Preußische Marine hatte, wie in der damaligen Zeit üblich, Auslandskreuzer eingesetzt, die die diplomatische Interessenvertretung Preußens und später des Reichs insbesondere gegenüber kleineren Staaten zu unterstützen hatten. Ein besonderes Beispiel für diese Form der Zusammenarbeit von Diplomatie und Marine, der klassischen Kanonenbootdiplomatie, war die sogenannte Eisenstuck-Affäre in Nicaragua 1876-1878. 1890 bis 1914 Unter dem flottenbegeisterten Kaiser Wilhelm II. (1888 - 1918) gewann die Marine an Bedeutung, und eine große maritime Rüstungsindustrie entstand. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal wurde 1895 fertiggestellt und erlaubte eine schnelle Verlegung der Seestreitkräfte zwischen Nord- und Ostsee. Ab 1889 änderte sich die Führungsstruktur. Marinekabinett, Oberkommando der Marine und Reichsmarineamt (von 1897-1916 war Großadmiral (seit 1911) Alfred von Tirpitz dessen Staatssekretär) entstanden. 1898 beschloss der Reichstag ein neues Flottengesetz, welches den weiteren Ausbau festlegte. Das Oberkommando wurde 1899 durch den Generalstab abgelöst, und der Kaiser übernahm erneut den Oberbefehl. Tirpitz gelang es mit Hilfe seines "Nachrichtenbüros" und des Deutschen Flottenvereins, durch geschickte Propaganda im Deutschen Reich eine große Begeisterung für die Flotte zu erzeugen. Die Flottenrüstung war, wie auch in den anderen Marinen der damaligen Zeit, von einer schnellen technischen Entwicklung gekennzeichnet. Nacheinander wurden neue Waffensysteme eingeführt, wie die Seemine, der Torpedo, das U-Boot und die Marineflieger mit Flugzeugen und Luftschiffen. Obwohl alle diese Entwicklungen bereits mit einfachen Modellen im amerikanischen Bürgerkrieg zum Einsatz gekommen waren, war ihre Bedeutung für künftige Seekriege zunächst kaum erkannt worden. Eine Veränderung der Doktrin zu Verteidigungskrieg und Seeschlacht mündete mit dem Aufbau der Hochseeflotte in einem Wettrüsten mit England. Die aus dem deutsch-englischen Gegensatz entstandene Isolierung des Deutschen Reichs hatte entscheidenden Einfluss auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Eines der wesentlichen Probleme der Kaiserlichen Marine war bis gegen Ende des Ersten Weltkriegs die mangelhafte interne Koordination. Da der Kaiser selber den Oberbefehl ausübte, fehlte es an der Koordination zwischen den diversen direkt unterstellten Marinedienststellen mit direktem Vorspracherecht beim Kaiser, den sogenannten Immediatstellen, von denen es zeitweise bis zu acht gab. Dazu gehörten der Staatssekretär des Reichsmarineamts, der Chef der Hochseeflotte, die Chefs der Marinestationen. Organisatorisch bildete die Hochseeflotte ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts den Kern der Kaiserlichen Marine. Daneben gab es das Ostasiengeschwader, die Mittelmeer-Division und diverse Landdienststellen, wie etwa die Marinestationen der Nordsee und der Ostsee. Hochseeflotte Noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war es allgemein üblich, Flotten nur in den Sommermonaten aktiv zu halten, während im Winter die meisten Schiffe aufgelegt wurden. Nach der Aktivierung im Frühjahr bedurfte es großer Übungen, um die Schiffe einsatzfähig zu machen. Zu diesem Zweck wurde in der Kaiserlichen Marine alljährlich die so genannte Übungsflotte zusammengezogen, an deren Spitze ein Admiral als Flottenchef stand. Um 1900 wurde die Übungsflotte zunächst in Schlachtflotte und 1906 in Hochseeflotte umbenannt. Ihr erster Chef war der Bruder des Kaisers, Prinz Heinrich. Die Hochseeflotte bildete den Kern der Kaiserlichen Marine. Bei Kriegsausbruch im August 1914 betrug ihre Stärke: 14 Schlachtschiffe 22 Linienschiffe 8 Küstenpanzerschiffe 5 Große Kreuzer (Schlachtkreuzer) 7 Große Kreuzer (Panzerkreuzer) 12 Kleine Kreuzer 89 Torpedoboote (im Flottendienst) 19 U-Boote Die Schlachtschiffe, Linienschiffe und Küstenpanzerschiffe bildeten zu dieser Zeit sechs Geschwader, die Kreuzer bildeten fünf Aufklärungsgruppen, die Flottentorpedoboote waren in acht, die U-Boote in zwei Flottillen eingeteilt. Zusätzlich zu den oben aufgeführten Einheiten gehörten zur Hochseeflotte vier Hafenflottillen mit Kleinen Kreuzern und Torpedobooten. Die Chefs der Hochseeflotte im Ersten Weltkrieg waren: 1914 - 1915 Admiral Friedrich von Ingenohl 1915 - 1916 Admiral Hugo von Pohl 1916 - 1917 Admiral Reinhard Scheer 1917 - 1918 Admiral Franz Ritter von Hipper Ostasiengeschwader Das Ostasiengeschwader ging 1897 aus dem vormaligen Kreuzergeschwader hervor. Es war ein selbständiger Verband, der die Aufgabe hatte, deutsche Interessen im asiatisch-pazifischen Raum zu unterstützen. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs versuchte das Geschwader, unter Vizeadmiral Graf Spee, rund um Südamerika nach Deutschland durchzubrechen, wurde aber bei den Falklandinseln durch überlegene britische Kräfte gestellt und vernichtet. Der Erste Weltkrieg Der Erste Weltkrieg offenbarte schnell die konzeptionellen Fehler der deutschen Flottenrüstung. Großbritannien verhängte eine Fernblockade gegen das Deutsche Reich und hielt seine Schlachtflotte außerhalb der Reichweite der Hochseeflotte. Die Seeschlachten des Ersten Weltkriegs (u.a. Gefecht auf der Doggerbank, Skagerrakschlacht) hatten deshalb für den Gesamtverlauf keine entscheidende Bedeutung. Zum Kriegsende sollte die Kaiserliche Marine gemäß einem Flottenbefehl vom 24. Oktober 1918 zu einer letzten großen Schlacht ("ehrenvoller Untergang") gegen die Royal Navy antreten. Das wurde durch den Matrosenaufstand verhindert. Dieser mündete in die Novemberrevolution, die das Ende des Kaiserreichs bedeutete. Die Verluste an Menschenleben im Seekrieg werden für das Deutsche Reich mit 1.569 Offizieren, 8.067 Deck- und Unteroffizieren und 25.197 Mannschaften angegeben. An sie erinnert das 1936 am 20. Jahrestag der Skagerrakschlacht eingeweihte Marineehrenmal in Laboe bei Kiel. Selbstversenkung der Hochseeflotte Nach Ende der Kampfhandlungen wurde die Hochseeflotte gemäß den Waffenstillstandsbestimmungen im schottischen Scapa Flow interniert. Die Schiffe waren entwaffnet worden und nur mit Notbesatzungen besetzt. Als im Sommer 1919 die Bedingungen des Versailler Vertrages und die damit verbundene Ablieferung großer Teile der Flotte an die Siegermächte bekannt wurde, ließ Konteradmiral Ludwig von Reuter die unter seinem Kommando befindliche Hochseeflotte am 21. Juni 1919 versenken. Damit war der Kern der Kaiserlichen Marine zerstört. Mit der Selbstversenkung hatte die Marine zwar einen Teil des im Krieg und insbesondere während der Revolution verlorenen Ansehens zurückgewonnen, jedoch waren harte Konsequenzen zu tragen. Die Alliierten verlangten nicht nur die Übergabe anderer, zum Teil recht moderner Schiffe, die für die neue Reichsmarine hätten den Grundstock bilden sollen, sondern auch den größten Teil der noch bestehenden deutschen Handelsflotte. Die durch die Versenkung unbrauchbar gewordenen Schiffe hatten noch einen großen Schrottwert. Außerdem blockierten sie die besten Ankerplätze in der Bucht von Scapa Flow. Deshalb wurden sie bis zum Zweiten Weltkrieg zum größten Teil gehoben und verschrottet. Bis heute wird jedoch gelegentlich hochwertiger Stahl aus den Wracks für medizinische Geräte geborgen. Dieser Stahl ist deswegen wertvoll, weil er nicht atmosphärischer Strahlung während der Zeit der oberirdischen Nukleartests ausgesetzt war und sich deshalb gut zum Bau von derartigen Messgeräten eignet. Bilanz Hatte die Marine in den Einigungskriegen von 1866 und 1871 noch keine praktische Rolle gespielt, so wurde sie in den Folgejahren mit Augenmaß und den Bedürfnissen des Reichs entsprechend aufgebaut. Nach Bismarcks Entlassung 1890 begann unter Kaiser Wilhelm II. und Tirpitz das große Flottenwettrüsten, das eine der wesentlichen, jedoch nicht die einzige Ursache des Ersten Weltkriegs war. Es war ein Element einer verfehlten Bündnis- und Rüstungspolitik. Im Ersten Weltkrieg zeigte sich, dass die Hochseeflotte falsch konzipiert und schlecht geführt war. Sie konnte nicht entscheidend zum Kriegsausgang beitragen, und der Unmut ihrer Soldaten entlud sich in Meutereien, die wesentlich zum Ende der Monarchie beigetragen haben. Die Burggrafen von Dohna (oder Donin) sind ein weitverzweigtes edelfreies Adelsgeschlecht. Seinen Ausgang nahm das Geschlecht von der südlich von Dresden bei Pirna gelegenen Burg Dohna, mit der einer seiner Vertreter im 12. Jahrhundert belehnt worden war. Geschichte Entstehung Im Jahr 1152 kommt Dohna als Reichslehen von Kaiser Friedrich I. Barbarossa an den edelfreien Heinrich von Rothowa (Rötha), der erstmals im Jahr 1144 als Zeuge Henricus nobilis de Rotowe in einer Urkunde erwähnt wird.[1] Er gilt damit als Begründer des Adelsgeschlechts der Donins. Die Burggrafschaft Dohna lag zwischen der Markgrafschaft Meißen und dem Königreich Böhmen. Das Herrschaftsgebiet wurde in etwa eingegrenzt von den Flüssen Müglitz und Gottleuba im Osten, der Elbe im Norden und der Weißeritz im Westen. Damit reichte es von Gottleuba im Südosten über Lockwitz, Kaitz und der Burg Thorun bei Pesterwitz im Norden bis Rabenau, Dippoldiswalde bzw. Ruppendorf im Westen. Die Wilde Weißeritz markierte die Westgrenze des burggräflich-dohnaisch beherrschten und aufgesiedelten Gebietes. Die Burg Dohna war bis zur Niederlage der Donins in der Dohnaischen Fehde 1402 Mittelpunkt der reichsunmittelbaren Burggrafschaft. Bei den Streitigkeiten mit dem Bischof von Meißen um die Burg Thorun musste der Markgraf von Meißen, Dietrich der Bedrängte 1206 schlichten. Als reichsunmittelbare Burggrafen hatten die Donins großen Einfluss auf die Besiedlung des Osterzgebirges. Mit der Anlage einer Vielzahl von Dörfern gelangten sie zu großem Besitz und dadurch auch zu Macht und Einfluss. So wurden sie durch Kaiser Friedrich I. „Barbarossa“ beauftragt, Dresden und die erste Dresdner Brücke zu planen. Wegen der Schwäche der Meißner Markgrafen im 13. Jahrhundert, gelang es ihnen, als königliche Statthalter und Inhabern der Obergerichte auch die Befestigungshoheit in Dresden zu erlangen. Dies bedeutete, dass ihnen der 3. Pfennig und 1/3 des Zolls der Dresdner Elbbrücke zustand. Der erstmals 1390 bezeugte Dohnaer Schöppenstuhl war als adliges Lehnsgericht von großer Bedeutung. Seine Funktion übernahm in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts der Leipziger Schöppenstuhl. Dohnaische Fehde und Niedergang Dieses Erstarken der Burggrafen von Dohna und der Kampf um die Vorherrschaft im Gau Nisan führte zu ständigen Machtkämpfen mit dem Markgrafen Wilhelm I. von Meißen und gipfelte in der Dohnaischen Fehde von 1385 bis 1402, in der die Donins (Burggraf Otto Heide II. und seine Söhne Jeschke, Otto Heide III. und Otto Mul) vollständig unterlagen und ihren gesamten Besitz an die Wettiner verloren. Die Auseinandersetzung begann zunächst als persönlicher Streit zwischen Hans von Körbitz und dem jungen Burggrafen Jeschke. Ein Nickel von Köckeritz verfasste 1482 folgenden Bericht: „Es war einer von Korbs, der schlug dem jungen her Jeschken ein beyn under uff dem tantzhawse zu Dresden, so slugk her Jeschko Korbs uffs mawl.“ Diese auf einem Adelstanz in Dresden begonnene Fehde führte dazu, dass Hans von Körbitz Dohna belagerte und die Donins gefangen nahm, was die Wettiner nutzten und schließlich zum bereits beschriebenen Ende führte. Burggraf Otto Heide II. starb wahrscheinlich in Gefangenschaft, zumindest verschwindet er aus der Überlieferung. Sein Sohn Jeschke konnte zunächst fliehen, wurde aber eingefangen und 1403 in Ofen (Budapest) enthauptet. Der wahrscheinlich einzig Überlebende aus dieser Fehde war Jeschkes Bruder Otto Heide III., der 1415 in Prag starb. Ihre Verwandten versuchten noch lange den alten Familienbesitz zurückzugewinnen. Zweige in Böhmen, Meißen und Schlesien Nachdem 1402 die Burg von Wilhelm, Markgraf von Meißen, zerstört und deren Lehen eingezogen worden waren, hielten sich Burggrafen von Dohna am böhmischen Hof auf (dort auch tschech. als Herren von Donín bezeichnet, z.B. Friedrich von Donin). Andere Dohnas erwarben Güter in Schlesien. 1423 erneuerte Kaiser Siegmund die Belehnung mit der Reichsburggrafschaft Dohna. Ein dritter Zweig, der in der Lausitz die Herrschaften Staupitz, Königsbrück, Muskau etc. erworben hatte, erlosch zu Anfang des 17. Jahrhunderts. Im 15. Jahrhundert zerfiel das Geschlecht in eine schlesische und eine preußische Linie. Die schlesische Linie erlosch 1711, die preußische Linie spaltete sich wieder in zwei. Die ältere Linie teilte sich in die Linien Dohna-Lauck und Dohna-Reichertswalde, die jüngere, Vianische Linie in die Linien Dohna-Schlobitten, Dohna-Schlodien mit Carwinden, die sich wieder in das Haus Schlodien mit Carwinden und das Haus Kotzenau (in Schlesien) scheidet, und Dohna-Carwinden (schwedische Linie), die 1820 im Mannesstamm ausstarb. Kaiser Ferdinand III. anerkannte 1648 die Burggrafschaft der Familie. König Friedrich Wilhelm IV. erhob am 10. September 1840 die Majorate zu Schlobitten, Lauck, Reichertswalde und Schlodien mit Carwinden zu einer Grafschaft Dohna und verlieh den Inhabern dieser Majorate 1854 die erbliche Mitgliedschaft im preußischen Herrenhaus. Wappen Das Stammwappen zeigt in Blau zwei schräg-gekreuzte fünfendige silberne Hirschstangen. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken steht eine gold-gekrönte Jungfrau mit langem goldenen Haar in von Silber und Blau gevierteltem Gewande zwischen den Hirschstangen, welche sie mit den Händen hält. Bekannte Vertreter Adelheid von Dohna († vor 1267), erste Äbtissin des Klosters St. Marienthal in der Oberlausitz Adelheid von Dohna († 15. Juni 1342/52), geb. von Schönburg-Glauchau, Burgräfin, Gemahlin von Otto (Heide) Ludwig Wilhelm zu Dohna-Lauck (1805–1895), Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung Alexander Graf zu Dohna-Schlodien (1876–1944), Rechtswissenschaftler und Politiker der DVP Heinrich Graf zu Dohna-Schlobitten (1882–1944), Gutsbesitzer, als Mitglied des Widerstandes gegen Hitler hingerichtet Nikolaus Graf zu Dohna-Schlodien (1879–1956), Marineoffizier Adelheid zu Dohna-Poninska (1804–1878), Stadtplanerin Richard Fürst zu Dohna-Schlobitten (1843–1916), preußischer Politiker und Vertrauter Kaiser Wilhelms II. Stammliste Preußische Linie Stanislaus von Dohna (1433–1504), Burggraf und Herr von Donen, Begründer der preußischen Linie Peter von Dohna (1483–1553), Hauptmann zu Braunsberg und Mohrungen, erwarb die Herrschaft Carwinden (9 Söhne) Achatius von Dohna (1533–1619), herzoglich-preußischer Rat und Amtshauptmann (11 Söhne) Fabian II. von Dohna (1577–1631), Direktor des preußischen Landrats (Begründer der Reichertswalder Linie, 2 Söhne) Friedrich von Dohna (1619–1688), erwarb Herrschaftshäuser in Coppet und Prangins (Schweiz) und wird Bernburger Fabian III. von Dohna (1617–1668), kurbrandenburgischer Staatsmann Christoph von Dohna (1583–1637), kurpfälzischer Diplomat und Gouverneur des Fürstentums Oranien, Begründer der Vianischen Linie Friedrich von Dohna (1621–1688), niederländischer General, niederländisch-preußischer Staatsmann (8 Kinder) Alexander zu Dohna-Schlobitten (1661–1728), Oberhofmeister und Gouverneur des Prinzen Friedrich Wilhelm, Ahnherr des Hauses Schlobitten Albrecht Christoph zu Dohna-Schlobitten (1698–1752), Oberstleutnant Alexander Aemilius zu Dohna-Schlobitten (1704–1745), Oberst, gefallen in der Schlacht bei Soor Friedrich Alexander Burggraf und Graf zu Dohna-Schlobitten (1741–1810), wurde gefürstet Friedrich Ferdinand Alexander Burggraf und Graf zu Dohna-Schlobitten (1771–1831), preußischer Staatsmann Ludwig zu Dohna-Schlobitten (1776–1814), preußischer Politiker und Landwehrführer, Kommandant von Danzig Karl Friedrich Emil zu Dohna-Schlobitten (1784–1859), preußischer Generalfeldmarschall, Schwiegersohn Scharnhorsts Wilhelmine Amalie zu Dohna-Schlobitten (1686–1757) – verheiratet mit Otto Magnus von Dönhoff (1665–1717) Christoph I. von Dohna-Schlodien (1665–1733), preußischer General und Diplomat, Ahnherr des Hauses Schlodien Wilhelm Alexander von Dohna-Schlodien (1695–1749), pr. General, Ritter d. Schwarzen Adlerordens Wilhelm von Dohna-Schlodien (1724–1787) – verheiratet mit Friederike von Reichenbach-Goschütz (1740–1814) Wilhelm von Dohna-Schlodien (1769–1837) – verheiratet mit Henriette Friederike von Reichenbach-Goschütz (1785–1839) Adelheid von Dohna-Schlodien (1804–1878), Stadtplanerin Hermann von Dohna-Schlodien (1809–1872), auf Kotzenau, Reichstagsabgeordneter, der "rote Graf"; oo Gräfin Marie von Nostiz (1813-1888) Christoph II. von Dohna-Schlodien (1702–1762), preußischer General Christian Albrecht von Dohna (1621–1677) Christoph Delphicus von Dohna (1628–1668), Militär und Feldmarschall in schwedischen Diensten, Begründer der schwedischen Linie Fabian I. von Dohna (1550–1622), Rat, Hofmarschall und Abgesandter des Pfalzgrafen Johann Casimir (kinderlos) Schlesische Linie Abraham von Dohna († 1612), Herr auf Wartenberg in Schlesien, Rat Kaiser Rudolfs II., Landvogt der Oberlausitz und Präsident der Böhmischen Kammer (1611). Karl Hannibal von Dohna (1588 – 1633), Sohn des vorigen, Landvogt der Oberlausitz, Kammerpräsident in Schlesien Lausitzische Linie Christoph von Dohna (Oberlausitz), Herr auf Königsbrück und 1549–1560 Landvogt der Oberlausitz