Kapitän zu See Heinrich Löhlein, der Chef des deutschen U-Bootamts (von Juni 1916 bis August 1918 Kommandant der SMS Oldenburg).
Fotoabbildung im Originaldruck von 1918.
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Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!1. Weltkrieg, 1. WK, 1.WK, 1918, 1st World War, 20. Jahrhundert, Altdeutschland, Armee, Atlantik, blaue Jungs, Blaujacken, D-24103 Kiel, D-26382 Wilhelmshaven, Der Europäische Krieg, Deutsche Geschichte, Deutsches Kaiserreich, Deutsches Reich, Deutschland, Edler von Tiechler, Ehrenzeichen, Ehrenzeichen, Erster Weltkrieg, Feindfahrt, Feindfahrten, Flotte, Front, Fronteinsatz, Frontgeschehen, Germany, Große Zeit, Heer, Heerwesen, Heimatverteidigung, Heimatwehr, Heldenkampf, Heldenleben, Heldentaten, Heldentum, Historically, Historisch, Historische Bilder, History, Hochsee, Hochseeflotte, Imperial German Navy, Kaiserlich deutsches Marineoffizierkorps, Kaiserliche Marine, Kaiserreich, Kaiserzeit, Kampf, Kapitän, Kommandant, Kriegsauszeichnung, Kriegsbilder, Kriegs-Bilder, Kriegsflotte, Kriegsführung, Kriegsgebiet, Kriegsgeschichte, Kriegsgeschichte, Kriegsjahr 1918, Kriegsland, Kriegsmarine, Kriegsschauplatz, Küste, Küstenschutz, Landesverteidigung, Marine, Marineeinheiten, Marineoffizier, Marinetruppen, Militär, Militärgeschichte, Militaria, Militärmacht zur See, military, Monarchie, Nautik, naval, navy, Niedersachsen, Norddeutschland, Nordmeer, Nordsee, North sea, Opfergang, Orden, Patriotismus, Reichsmarineamt, Schiff, Schiffahrt, Schiffsverkehr, Seefahrer, Seefahrt, Seegefecht, Seekrieg, Seekriegführung, Seekriegswaffe, Seemann, Seeschlacht, Seestreitkräfte, Seewehr, Skagerrakschlacht, SM Unterseeboot, Soldat, submarine, Taktik, Tapferkeit, Tauchboot, Technik, Technikgeschichte, Tradition, Truppe, U-Boot, U-Bootamt, U-Bootkrieg, U-Boot-Krieg, Uniform, Unterseeboot, Untersee-Boot, Unterseeboots-Kommandant, Unterwasser, Unterwasserfahrzeug, Vaterland, Vereinigtes Königreich, Vizeadmiral Ritter von Mann, Waffen, Waffentechnik, wilhelminische Epoche, Wilhelminisches Kaiserreich, Wilhelminisches Zeitalter, World War I, WWI, WWI U-boat commanders, Zeitgeschehen, Zeitgeschichte, Zweihüllen-Hochsee-Boot, Baden-Württemberg, Regierungsbezirk Karlsruhe, D-76131, D-76229, 08 2 12 000, D-76133 Karlsruhe, Bayern, Regierungsbezirk Oberbayern, Landkreis Starnberg, 09 1 88 124, D-82211 Herrsching am Ammersee Kapitän zur See Heinrich Löhlein (1871-1960). 1888 Eintritt als Kadett in die Marine, 1894 Leutnant z.See, 1893-1895 Wachoffizier Kanonenboot "Iltis", 1895-1897 Kommandant Tender "Ulan", 1901 Kapitänleutnant, 1901-1902 Artillerieoffizier Großer Kreuzer "Vineta", 1904-1906 Navigationsoffizier Linienschiff "Wittelsbach", 1909-1910 Kommandant Kleiner Kreuzer "Pfeil", 1910-1911 Kommandant Kleiner Kreuzer "Berlin", 1911 Fregattenkapitän, 1912 Kapitän z. See, 1916 Kommandant der Linienschiffe "Oldenburg" und "König Albert", 1916-1918 Kommandant Linienschiff "Oldenburg", 1918-1919 Chef des U-Bootsamtes im Reichsmarineamt, 1919 Konteradmiral / 1920 Vizeadmiral und b.m.d.V. des Chefs der Admiralität# Heinrich Ludwig Löhlein (* 1. Februar 1871 in Karlsruhe; † 2. März 1960 in Herrsching am Ammersee) war ein deutscher Vizeadmiral und Chef des Allgemeinen Marineamtes. Leben Familie Heinrich Löhlein war ein Sohn des Offiziers, Schriftstellers, Regierungsrates und Gefängnisdirektors Ludwig Wilhelm Löhlein und dessen Ehefrau Emilie, geborene Bleidorn (1848–1920), Tochter des Bürgermeisters von Durlach. Er hatte noch drei Schwestern sowie vier Brüder. Kaiserliche Marine Nach dem allgemeinen Schulbesuch trat Löhlein im April 1888 in die Kaiserliche Marine ein und erhielt seine seemännische Grundausbildung. Seine Beförderung zum Leutnant zur See erfolgte 1894 und in der Zeit von 1893 bis 1895 war er als Wachoffizier auf dem Kanonenboot Iltis beim Ostasiengeschwader eingesetzt. Ab 25. Februar 1895 war er dann bis September 1897 Kommandant auf dem Tender Ulan. Zum Kapitänleutnant wurde er 1901 befördert und daraufhin bis 1902 als Artillerieoffizier auf dem Großen Kreuzer Vineta in Mittelamerika tätig. Im Jahre 1904 stieg er als Navigationsoffizier auf das Linienschiff Wittelsbach auf. Von dort wurde er 1906 als Dezernent in die Militärische Abteilung des Reichsmarineamtes nach Berlin versetzt. Anschließend versah er seinen Dienst als Kommandant des Kleinen Kreuzer Pfeil und wurde am 15. September 1910 in gleicher Eigenschaft auf den Kleinen Kreuzer Berlin versetzt. Am 28. Juni 1911 lief die Berlin von Kiel mit Kurs auf Agadir aus, um dort das während der zweiten Marokkokrise („Pantersprung nach Agadir“) stationierte Kanonenboot Panther abzulösen. Der Kreuzer verblieb in Agadir gemeinsam mit der Eber bis November 1911. Als Fregattenkapitän wechselte Löhlein am 12. November 1911 in das Nachrichtenbüro des Reichsmarineamtes. Nach einer kurzen Einarbeitung wurde er 1912 Chef des Nachrichtenbüros und zum Kapitän zur See befördert. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 war durch die Mobilmachungsordnung das Nachrichtenbüro des Reichsmarineamtes de facto dem Admiralstab zugeteilt worden. Wegen der daraus entstandenen Spannungen zwischen den militärischen Einrichtungen, trat Ende August 1914 Löhlein und Hugo-Ferdinand Dähnhardt in Zustimmung mit dem Staatssekretär Clemens von Delbrück an den Referenten des Reichstages für Militär- und Kolonialfragen Matthias Erzberger mit dem Vorschlag heran, eine zentrale Stelle für die Pressearbeit und den Nachrichtenaustausch unter seiner Führung zu schaffen. So entstand bis Oktober 1914 die „Zentralstelle für Auslandsdienst“ beim Auswärtigen Amt, wohin u. a. Löhleins Mitarbeiter Ernst Jäckh und Paul Rohrbach wechselten. Mit der Gründung der Zentralstelle war er als ehrenamtlicher Vertreter für das Reichsmarineamt im beratenden Ausschuss der Zentralstelle gemeinsam u. a. mit Arnold Wahnschaffe, Paul Rohrbach und Ernst Jäckh. Mitte 1914 hatte Löhlein die regelmäßige Pressekonferenz im Reichstag übernommen, welche eigentlich vom Heer eingerichtet worden war. Als er im Zuge dieser Pressekonferenz die Medienvertreter gegen das Auswärtige Amt verteidigte, forderte Theobald von Bethmann Hollweg von Alfred von Tirpitz Mitte Dezember 1914 die sofortige Absetzung von Löhlein. Kurze Zeit später legte Löhlein von sich aus die Leitung der Pressekonferenz nieder und der Konflikt ebbte ab. Auch Heinrich Löhlein erhielt einen neuen Aufgabenbereich und war ab Juni 1915 Chef der Zentralabteilung im Reichsmarineamt und wird Beauftragter von Alfred von Tirpitz. Seinen bisherigen Arbeitsbereich im Nachrichtenbüro übernahm der ehemalige Marineattachés des Deutschen Reiches für Japan, Kapitän zur See Paul Fischer. Bereits im September 1914 hatte Löhlein maßgeblich am Aufruf An die Kulturwelt! mitgewirkt. Da sich aber die kritischen, öffentlichkeitswirksamen Positionen zwischen dem Staatssekretär im Reichsmarineamt Alfred von Tirpitz und dem Reichskanzler bzgl. der Führung des U-Bootkrieges und auch an von Löhlein als Vertreter von von Tirpitz falsch interpretierte Zahlen zur Flottengröße (Löhlein unterschied dabei u. a. in Schulschiffe, Prototypen und Planfertigstellungen, welche in der Gesamtzahl als aktuelle Flottengröße verstanden wurde) verschärfte, kam es am 16. März 1916 zu von Tirpitz Rücktritt und weiteren personellen Umstrukturierungen in der Marinebehörde, die auch Löhlein betrafen. Anfang März 1916 hatte Bethmann Hollweg Tirpitz in einem Brief direkt für die vermeintlich fehlerhaften Zahlen, welche Löhlein präsentiert hatte, verantwortlich gemacht. In Folge dieser Konsequenzen übernahm Löhlein kurzfristig im Juni 1916 das Kommando über das Linienschiff SMS Oldenburg und wurde im Anschluss daran Kommandant des Großlinienschiffes SMS König Albert. Am 14. Juli 1916 kehrte er als Kommandant auf die Oldenburg zurück. Vom 16. August bis zum 7. Oktober 1918 fungierte Löhlein als Befehlshaber der Sicherung der Nordsee. Anschließend kehrte er in das Reichsmarineamt zurück und wurde Chef des U-Boot-Amtes (U). Für sein Wirken während des Krieges hatte Löhlein neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes den Kronen-Orden II. Klasse mit Schwertern erhalten. Nach Konstituierung der Weimarer Republik war er 1919 in der Admiralität eingesetzt, zum Konteradmiral befördert worden und anschließend bis 1921 in den Kabinetten Bauer, Müller I, Fehrenbach und Wirth I Chef des Allgemeinen Marineamtes (B) der 1920 gebildeten Marineleitung. In dieser Position nahm er an ausgewählten Kabinettssitzungen und Besprechungen des Ministerrates teil. Am 20. Dezember 1920 erfolgte mit RDA vom 1. November 1920 seine Beförderung zum Vizeadmiral, bevor er am 26. September 1921 aus dem Militärdienst verabschiedet wurde. Er nahm noch bis Sommer 1921 an den jeweiligen Kabinettssitzungen teil. Heinrich Löhlein verstarb im Jahre 1960. U-Boot-Krieg Erster Weltkrieg Die technische Entwicklung der U-Boote bis zum Beginn des ersten Weltkrieges beschreibt ein Boot, das durch Dampf-, Petrol- oder Dieselmaschinen über Wasser und batteriegetriebene Elektromotoren unter Wasser betrieben wurde. Die völkerrechtlichen Doktrinen des Kreuzerkrieges zwangen dem U-Boot eine Überwasserkriegführung auf. Folgerichtig bekam das typische U-Boot nun Kanonen, eine offene Brücke zur Beobachtung des Seeraums und Torpedos. Die Unterwassereigenschaften traten zurück, so dass sich ein Tauchboot etablierte, dass sich mit kräftiger Maschine über Wasser schnell und durch kleine Batteriekapazitäten unter Wasser nur langsam bewegen konnte, um den schnellen Überwasserstreitkräften und Handelsschiffen folgen zu können. Seekrieg Um das ungünstige deutsch-britische Kräfteverhältnis der Seestreitkräfte (1:1,8) auszugleichen, entschloss sich die deutsche Kriegsführung entgegen der Auffassung des Großadmirals Alfred von Tirpitz zum Kleinkrieg durch Minen- und U-Booteinsatz gegen Großbritannien. Die britische Fernblockade (Linie Shetlands - Norwegen), die am 2. November 1914 die Nordsee zum Kriegsgebiet erklärte, wurde am 4. Februar 1915 erwidert durch die deutsche Erklärung der Gewässer rings um Großbritannien als Kriegsgebiet. Am 22. Februar 1915 befahl die deutsche Reichsregierung den uneingeschränkten U-Boot-Krieg gegen Handelsschiffe Krieg führender und neutraler Staaten innerhalb dieser Gewässer. Am 13. Mai 1915 wurde der U-Boot-Krieg eingeschränkt, nachdem U 20 den mit 10 Tonnen Waffen beladenen britischen Passagierdampfer RMS Lusitania versenkt hatte. Da 139 US-Staatsbürger umgekommen waren, protestierten die USA in Großbritannien gegen die Blockade und drohten Deutschland nach weiteren scharfen Protestnoten mit Kriegseintritt. Am 29. Februar 1916 verschärfte die deutsche Admiralität den U-Boot-Krieg durch warnungsloses Versenken bewaffneter Handelsschiffe. Tirpitz und Falkenhayn konnten sich mit ihrer Forderung nach einem uneingeschränkten U-Boot-Krieg jedoch nicht bei Bethmann-Hollweg und dem Kaiser durchsetzen. Tirpitz trat daraufhin am 17. März 1916 von seinem Amt zurück. Nach der Skagerrak-Schlacht, die Deutschland taktisch gewann, jedoch strategisch verlor, war die deutsche Admiralität der Ansicht, durch einen uneingeschränkten U-Boot-Krieg Großbritannien innerhalb von sechs Monaten besiegen zu können. Gegen die Meinung der politischen Führung erklärte Deutschland am 1. Februar 1917 erneut den uneingeschränkten U-Boot-Krieg. Bis zum 31. Dezember 1917 wurden 6,141 Millionen BRT alliierter Schiffsraum und 1,127 Millionen neutraler Schiffsraum versenkt. In der Folge traten die USA, wie von Bethmann-Hollweg vorhergesagt, am 6. April 1917 in den Krieg ein. Trotz anhaltender Versenkungen von 600 000 BRT/Monat konnte nun der Nachschub von den USA nach Großbritannien nicht mehr nachhaltig gestört werden. Der "Uneingeschränkte U-Boot-Krieg" wurde im Zuge des Notenaustausches mit Präsident Woodrow Wilson auf der Grundlage seiner 14-Punkte-Rede schon am 21. Oktober 1918 eingestellt. U-Boot-Einsatz Die Bedeutung der U-Boot-Waffe wurde allgemein sichtbar, als U 9 am 22. September 1914 die britischen Panzerkreuzer HMS Aboukir, HMS Cressy und HMS Hogue versenkte. Zu Beginn des Krieges gab es keine zielgerichtete Einsatzdoktrin für U-Boote. Beide Seiten setzten sie für Patrouillenfahrten im feindlich kontrollierten Seegebiet ein, um gegnerische Kriegsschiffe zu bekämpfen. Diverse Begegnungen der Überwasserstreitkräfte führten in der deutschen Admiralität schnell zur Auffassung, die U-Boote als Handelsstörer gegen Grossbritannien einzusetzen. Bei einem Handelskrieg nach Prisenordnung riskierten die deutschen U-Boote, von bewaffneten Frachtern oder britischen U-Boot-Fallen versenkt zu werden, da die Prisenordnung vorschrieb, dass Handelsschiffe durch Schuss vor den Bug aufzustoppen waren, um nach Durchsicht der Frachtpapiere zu entscheiden, ob eine Prise vorlag oder der Handelsfahrer freie Fahrt zu bekommen hatte. Im Falle einer Versenkung waren die Schiffbrüchigen aufzunehmen und zu versorgen. Diese Vorschriften entstanden historisch aus Kriegen mit Linienschiffen und Kreuzern und konnten daher nicht der Kriegführung mit kleinen, verletzlichen U-Booten entsprechen. Obwohl Großbritannien größte Anstrengungen unternahm, die U-Boote zu bekämpfen, darunter auch mit Q-Schiffen (Handelsschiffe mit versteckt aufgestellter Bewaffnung, mitunter sogar unter neutraler Flagge fahrend), stiegen die Schiffsverluste stetig an. Erst 1918 führte die Einführung des Konvoi-Systems dazu, dass die einzeln operierenden U-Boote gegen die von zahlreichen Geleitschiffen eskortierten Handelsschiffe nur noch im Unterwasserangriff erfolgreich waren, der wegen der geringen Unterwassergeschwindigkeit der U-Boote nur bei günstigem Kurs des Konvois Erfolgsaussichten hatte. Die Hauptwaffe der U-Boote im Ersten Weltkrieg waren die Deckgeschütze, die im Krieg nach Prisenordnung zum Stoppen der Schiffe benutzt wurde, die dann, wenn sie versenkt werden durften, durch Sprengladungen oder durch Fluten versenkt wurden. Torpedos wurden fast nur für Überraschungsangriffe, bei denen das Boot getaucht blieb, benutzt. Darüber hinaus legten die deutschen U-Boote tausende von Minen, besonders auch von Basen im besetzten Flandern. Im Kanal waren die U-Boote dermaßen erfolgreich, dass die Royal Navy starke Kräfte einsetzen musste, darunter Monitore, um die U-Boot-Basen an der belgischen Küste zu beschießen. Trotz zahlreicher Angriffsunternehmen, wie dem Raid gegen Zeebrügge und Ostende am 22.-23. April 1918, gelang es bis Kriegsende nicht, diese Stützpunkte zu blockieren. Die größten Erfolge bei minimalen Verlusten erzielten deutsche U-Boote im Mittelmeer, sowohl gegen Kriegs- als auch gegen Handelsschiffe. Obwohl dort streng nach Prisenordnung vorgegangen wurde, waren die Versenkungserfolge, bezogen auf die Zahl der eingesetzten U-Boote, größer als im Zweiten Weltkrieg. Die erfolgreichsten Kommandanten (de la Perière, Forstmann, Valentiner, Steinbrinck) versenkten erheblich mehr Tonnage als ihre Nachfolger bei der Kriegsmarine, was allerdings auch auf die erheblich verbesserten Techniken der U-Bootbekämpfung im Zweiten Weltkrieg zurückzuführen ist. Auch die Österreichische Marine besaß und benutzte Unterseeboote, nach 3 Prototypen entschloss man sich, Uboote für den Schutz der Kriegshäfen und der Adria zu bauen. Auf deutscher Seite wurden 3.274 Einsätze von 320 Booten durchgeführt, auf denen sie 6.394 zivile Schiffe mit insgesamt 11.948.792 BRT (außerdem 100 Kriegsschiffe mit 366.249 BRT) versenkten. Nach Admiral Jellicoe wurden im November 1917 gegen damals zur Zeit aktive 178 U-Boote aufgewendet: 277 Zerstörer 30 Kanonenboote 44 P-Boote 338 Motorboote 65 U-Boote 68 Küstenmotorboote 49 Dampfjachten 849 Fischdampfer 687 Drifter (Netzfischer) 24 Minensucher 50 Luftschiffe 194 Flugzeuge 77 U-Bootfallen Im U-Boot-Krieg starben auf deutscher Seite 4.744 Mann der U-Bootwaffe, 200 U-Boote sanken oder gelten als verschollen. Nach der Kapitulation aller deutschen Streitkräfte im Jahr 1918 wurden die noch vorhandenen 170 U-Boote der kaiserlich-deutschen Marine an die Siegermächte übergeben. Der Großteil dieser Boote wurde verschrottet. An der Selbstversenkung der Überwassereinheiten der kaiserlichen-deutschen Marine in Scapa Flow auf Befehl des Admirals Ludwig von Reuter waren keine U-Boote beteiligt. Ernst Karl August Klemens Ritter von Mann Edler von Tiechler (* 11. April 1864 in Burghausen/Oberbayern; † 2. Oktober 1934 in Bad Reichenhall) war ein deutscher Vizeadmiral. Leben Ritter von Mann trat am 21. April 1884 in die Kaiserliche Marine ein und wurde 1887 Unterleutnant zur See. Er besuchte die Kriegsakademie und war im Anschluss daran Kommandant einiger Torpedoboote. Krankheitsbedingt schied er im Frühjahr 1905 aus der Marine aus und war dann bis 1907 bei der Germaniawerft als marinetechnischer Berater und stellvertretender Direktor tätig. Nach seinem Wiedereintritt in die Marine erfolgte 1908 die Beförderung zum Fregattenkapitän. Er übernahm das Kommando über den Kleinen Kreuzer SMS Hamburg. Im Dezember 1908 wurde er Kapitän zur See und 1909 bis 1911 stand er an der Spitze des Torpedoversuchskommandos. In dieser Funktion war er zunächst Kommandant des Großen Kreuzers SMS Friedrich Carl. Vom 30. September 1911 bis zum Januar 1913 war er mit der Führung des Großen Kreuzers SMS Moltke betraut, dem Flaggschiff des Befehlshabers der Aufklärungsschiffe. Am 12. Januar 1913 übernahm Ritter von Mann das Kommando auf dem Großlinienschiff SMS Kaiser bis zum September 1913. Die Kaiser war im Januar 1913 Flaggschiff der V. Division, bestehend aus den Großlinienschiffen: Kaiser SMS Kaiserin SMS Friedrich der Große SMS König Albert SMS Prinzregent Luitpold Erster Weltkrieg Von 1914 bis Ende 1917 fungierte er als Inspekteur Torpedowesen. Am 22. September 1915 erfolgte die Beförderung zum Konteradmiral. Im Dezember 1917 wurde Mann Direktor des neu gegründeten U-Boot-Amtes im Reichsmarineamt, wo am 27. Januar 1918 die Beförderung zum Vizeadmiral erhielt. Im Oktober gleichen Jahres wurde er Staatssekretär des Reichsmarineamts. Am 2. November 1918 wählte Ritter von Mann kaisertreue U-Boot-Kommandanten aus, um Schlachtschiffe, die während des Kieler Matrosenaufstandes von meuternden Soldaten besetzt waren, zu versenken. Am 5. November 1918 bat er das Kabinett in Berlin um Erlaubnis, Kiel von Land- und Seeseite her anzugreifen, um so die Rebellion zu beenden. Beiden Anfragen wurde nicht stattgegeben. Am 13. Februar 1919 quittierte Ritter von Mann seinen Dienst und ging in den Ruhestand. Ernst Karl August Klemens Ritter von Mann Edler von Tiechler starb am 2. Oktober 1934 in Bad Reichenhall. Er ist der Vater des Generalleutnants der Wehrmacht Hermann Ritter von Mann Edler von Tiechler (* 3. Januar 1889 in Nürnberg; † 22. August 1961 in München). Auszeichnungen Roter Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern Kronenorden II. Klasse Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse Preußisches Dienstauszeichnungskreuz Ritterkreuz II. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen mit Eichenlaub Bayerischer Militärverdienstorden II. Klasse mit Schwertern Hanseatenkreuz Lübeck Friedrich-August-Kreuz I. Klasse Mauritius und Lazarus Orden 12.Februar 1914 Die Kaiserliche Marine entstand nach der Reichsgründung 1871 aus der Marine des Norddeutschen Bundes. Die Reichsverfassung vom 16. April 1871 bezeichnet die Marine des Reichs meist als Kriegsmarine, an einer Stelle aber auch als Kaiserliche Marine. Für den Marinegebrauch wurde letztere Bezeichnung am 1. Februar 1872 eingeführt. Sie bestand bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918. Den Schiffsnamen der Kaiserlichen Marine wurde – vergleichbar der Tradition in der britischen Marine (HMS = His/Her Majesty's Ship) – das Kürzel S.M.S. (für "Seiner Majestät Schiff") vorangestellt. 1871 bis 1890 1. Februar 1872 wurden deren bisherige Marinebehörden zur Kaiserlichen Admiralität zusammengefasst, deren erster Chef General der Infanterie Albrecht von Stosch wurde. Den Oberbefehl hatte der Kaiser inne. Anfangs bestand die Hauptaufgabe im Küstenschutz und im Schutz der deutschen Seehandelswege, obwohl schon bald erste Auslandsstationen gegründet wurden. In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts beteiligte sich die Kaiserliche Marine an der Gewinnung von Kolonien in Afrika, Asien und Ozeanien. Kiel an der Ostsee und Wilhelmshaven an der Nordsee waren gemäß der Reichsverfassung Reichskriegshäfen. Zu den Aufgaben der Marine gehörte auch die allgemeine Repräsentanz des Reichs im Ausland und vor allem in Übersee. Bereits die Preußische Marine hatte, wie in der damaligen Zeit üblich, Auslandskreuzer eingesetzt, die die diplomatische Interessenvertretung Preußens und später des Reichs insbesondere gegenüber kleineren Staaten zu unterstützen hatten. Ein besonderes Beispiel für diese Form der Zusammenarbeit von Diplomatie und Marine, der klassischen Kanonenbootdiplomatie, war die sogenannte Eisenstuck-Affäre in Nicaragua 1876-1878. 1890 bis 1914 Unter dem flottenbegeisterten Kaiser Wilhelm II. (1888 - 1918) gewann die Marine an Bedeutung, und eine große maritime Rüstungsindustrie entstand. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal wurde 1895 fertiggestellt und erlaubte eine schnelle Verlegung der Seestreitkräfte zwischen Nord- und Ostsee. Ab 1889 änderte sich die Führungsstruktur. Marinekabinett, Oberkommando der Marine und Reichsmarineamt (von 1897-1916 war Großadmiral (seit 1911) Alfred von Tirpitz dessen Staatssekretär) entstanden. 1898 beschloss der Reichstag ein neues Flottengesetz, welches den weiteren Ausbau festlegte. Das Oberkommando wurde 1899 durch den Generalstab abgelöst, und der Kaiser übernahm erneut den Oberbefehl. Tirpitz gelang es mit Hilfe seines "Nachrichtenbüros" und des Deutschen Flottenvereins, durch geschickte Propaganda im Deutschen Reich eine große Begeisterung für die Flotte zu erzeugen. Die Flottenrüstung war, wie auch in den anderen Marinen der damaligen Zeit, von einer schnellen technischen Entwicklung gekennzeichnet. Nacheinander wurden neue Waffensysteme eingeführt, wie die Seemine, der Torpedo, das U-Boot und die Marineflieger mit Flugzeugen und Luftschiffen. Obwohl alle diese Entwicklungen bereits mit einfachen Modellen im amerikanischen Bürgerkrieg zum Einsatz gekommen waren, war ihre Bedeutung für künftige Seekriege zunächst kaum erkannt worden. Eine Veränderung der Doktrin zu Verteidigungskrieg und Seeschlacht mündete mit dem Aufbau der Hochseeflotte in einem Wettrüsten mit England. Die aus dem deutsch-englischen Gegensatz entstandene Isolierung des Deutschen Reichs hatte entscheidenden Einfluss auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Eines der wesentlichen Probleme der Kaiserlichen Marine war bis gegen Ende des Ersten Weltkriegs die mangelhafte interne Koordination. Da der Kaiser selber den Oberbefehl ausübte, fehlte es an der Koordination zwischen den diversen direkt unterstellten Marinedienststellen mit direktem Vorspracherecht beim Kaiser, den sogenannten Immediatstellen, von denen es zeitweise bis zu acht gab. Dazu gehörten der Staatssekretär des Reichsmarineamts, der Chef der Hochseeflotte, die Chefs der Marinestationen. Organisatorisch bildete die Hochseeflotte ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts den Kern der Kaiserlichen Marine. Daneben gab es das Ostasiengeschwader, die Mittelmeer-Division und diverse Landdienststellen, wie etwa die Marinestationen der Nordsee und der Ostsee. Hochseeflotte Noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war es allgemein üblich, Flotten nur in den Sommermonaten aktiv zu halten, während im Winter die meisten Schiffe aufgelegt wurden. Nach der Aktivierung im Frühjahr bedurfte es großer Übungen, um die Schiffe einsatzfähig zu machen. Zu diesem Zweck wurde in der Kaiserlichen Marine alljährlich die so genannte Übungsflotte zusammengezogen, an deren Spitze ein Admiral als Flottenchef stand. Um 1900 wurde die Übungsflotte zunächst in Schlachtflotte und 1906 in Hochseeflotte umbenannt. Ihr erster Chef war der Bruder des Kaisers, Prinz Heinrich. Die Hochseeflotte bildete den Kern der Kaiserlichen Marine. Bei Kriegsausbruch im August 1914 betrug ihre Stärke: 14 Schlachtschiffe 22 Linienschiffe 8 Küstenpanzerschiffe 5 Große Kreuzer (Schlachtkreuzer) 7 Große Kreuzer (Panzerkreuzer) 12 Kleine Kreuzer 89 Torpedoboote (im Flottendienst) 19 U-Boote Die Schlachtschiffe, Linienschiffe und Küstenpanzerschiffe bildeten zu dieser Zeit sechs Geschwader, die Kreuzer bildeten fünf Aufklärungsgruppen, die Flottentorpedoboote waren in acht, die U-Boote in zwei Flottillen eingeteilt. Zusätzlich zu den oben aufgeführten Einheiten gehörten zur Hochseeflotte vier Hafenflottillen mit Kleinen Kreuzern und Torpedobooten. Die Chefs der Hochseeflotte im Ersten Weltkrieg waren: 1914 - 1915 Admiral Friedrich von Ingenohl 1915 - 1916 Admiral Hugo von Pohl 1916 - 1917 Admiral Reinhard Scheer 1917 - 1918 Admiral Franz Ritter von Hipper Ostasiengeschwader Das Ostasiengeschwader ging 1897 aus dem vormaligen Kreuzergeschwader hervor. Es war ein selbständiger Verband, der die Aufgabe hatte, deutsche Interessen im asiatisch-pazifischen Raum zu unterstützen. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs versuchte das Geschwader, unter Vizeadmiral Graf Spee, rund um Südamerika nach Deutschland durchzubrechen, wurde aber bei den Falklandinseln durch überlegene britische Kräfte gestellt und vernichtet. Der Erste Weltkrieg Der Erste Weltkrieg offenbarte schnell die konzeptionellen Fehler der deutschen Flottenrüstung. Großbritannien verhängte eine Fernblockade gegen das Deutsche Reich und hielt seine Schlachtflotte außerhalb der Reichweite der Hochseeflotte. Die Seeschlachten des Ersten Weltkriegs (u.a. Gefecht auf der Doggerbank, Skagerrakschlacht) hatten deshalb für den Gesamtverlauf keine entscheidende Bedeutung. Zum Kriegsende sollte die Kaiserliche Marine gemäß einem Flottenbefehl vom 24. Oktober 1918 zu einer letzten großen Schlacht ("ehrenvoller Untergang") gegen die Royal Navy antreten. Das wurde durch den Matrosenaufstand verhindert. Dieser mündete in die Novemberrevolution, die das Ende des Kaiserreichs bedeutete. Die Verluste an Menschenleben im Seekrieg werden für das Deutsche Reich mit 1.569 Offizieren, 8.067 Deck- und Unteroffizieren und 25.197 Mannschaften angegeben. An sie erinnert das 1936 am 20. Jahrestag der Skagerrakschlacht eingeweihte Marineehrenmal in Laboe bei Kiel. Selbstversenkung der Hochseeflotte Nach Ende der Kampfhandlungen wurde die Hochseeflotte gemäß den Waffenstillstandsbestimmungen im schottischen Scapa Flow interniert. Die Schiffe waren entwaffnet worden und nur mit Notbesatzungen besetzt. Als im Sommer 1919 die Bedingungen des Versailler Vertrages und die damit verbundene Ablieferung großer Teile der Flotte an die Siegermächte bekannt wurde, ließ Konteradmiral Ludwig von Reuter die unter seinem Kommando befindliche Hochseeflotte am 21. Juni 1919 versenken. Damit war der Kern der Kaiserlichen Marine zerstört. Mit der Selbstversenkung hatte die Marine zwar einen Teil des im Krieg und insbesondere während der Revolution verlorenen Ansehens zurückgewonnen, jedoch waren harte Konsequenzen zu tragen. Die Alliierten verlangten nicht nur die Übergabe anderer, zum Teil recht moderner Schiffe, die für die neue Reichsmarine hätten den Grundstock bilden sollen, sondern auch den größten Teil der noch bestehenden deutschen Handelsflotte. Die durch die Versenkung unbrauchbar gewordenen Schiffe hatten noch einen großen Schrottwert. Außerdem blockierten sie die besten Ankerplätze in der Bucht von Scapa Flow. Deshalb wurden sie bis zum Zweiten Weltkrieg zum größten Teil gehoben und verschrottet. Bis heute wird jedoch gelegentlich hochwertiger Stahl aus den Wracks für medizinische Geräte geborgen. Dieser Stahl ist deswegen wertvoll, weil er nicht atmosphärischer Strahlung während der Zeit der oberirdischen Nukleartests ausgesetzt war und sich deshalb gut zum Bau von derartigen Messgeräten eignet. Bilanz Hatte die Marine in den Einigungskriegen von 1866 und 1871 noch keine praktische Rolle gespielt, so wurde sie in den Folgejahren mit Augenmaß und den Bedürfnissen des Reichs entsprechend aufgebaut. Nach Bismarcks Entlassung 1890 begann unter Kaiser Wilhelm II. und Tirpitz das große Flottenwettrüsten, das eine der wesentlichen, jedoch nicht die einzige Ursache des Ersten Weltkriegs war. Es war ein Element einer verfehlten Bündnis- und Rüstungspolitik. Im Ersten Weltkrieg zeigte sich, dass die Hochseeflotte falsch konzipiert und schlecht geführt war. Sie konnte nicht entscheidend zum Kriegsausgang beitragen, und der Unmut ihrer Soldaten entlud sich in Meutereien, die wesentlich zum Ende der Monarchie beigetragen haben.