GALERIE  BERNHARD  HALMER       -       WIEN


Günter Brus, "Der helle Wahnsinn" für Aachen: "Die Architektur des hellen Wahnsinns" 1968

Günter Brus, "Der helle Wahnsinn" für Aachen: "Die Architektur des hellen Wahnsinns". Essen. 1968 (2013). Foto: Henning Wolters, Essen.

Außer diesen Abzügen, die in einer sehr kleinen Auflage (wohl unter 10 Stück) für einen kleinen Kreis 2013 abgezogen wurden (diese besitzt z.B. auf zwei Fotografien eine persönliche Widmung des Fotografen für Oliver und Andrea Pasch), existieren noch ein Abzug in etwas größerem Format, gefertigt für das Museum Joanneum Graz, sowie ein Abzug in kleiner Größe für das MUMOK Wien. Für die Auskünfte danke ich dem Museum Joanneum BRUSEUM Graz.

Sehr selten!

10 Original-Schwarzweißfotos (jeweils ca. 30 x 46 cm) mit geringfügigen Größenunterschieden. Jeweils verso vom Fotografen signiert (zwei gewidmet).

Reiff-Museum, (Rheinisch-Westfällische Technische Hochschule, Schinkelstraße 1, Aachen Eingeladen von der Fachschaft Architektur, führt Günter Brus diese Aktion im Aachener Reiff-Museum durch – einem Gebäude der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule –, worauf er sich im Titel der Arbeit bezieht. Er agiert in Alltagskleidung in einer durch die ZuseherInnen gebildeten kreisförmigen Arena. Zu Beginn liegt er in embryonaler Haltung auf dem Boden, vor sich einen Teller mit einem aufgeschlagenen Hühnerei, das er unter konvulsivischen Bewegungen einsaugt und wieder ausstößt. Im weiteren Verlauf der Aktion uriniert er in einen Kübel und fügt sich mit einer Rasierklinge durch das Hemd auf der Brust einen blutenden Schnitt zu. Mit diesen bewusst und reduziert gesetzten, in der Wirkung auf das Publikum aber sehr starken Gesten öffnet er seinen Körper in einer Form, die im gängigen kulturellen Verhalten als schockierend bis pathologisch gelesen wird. Er transferiert damit das in seinen frühen „Selbstverstümmelungsaktionen“ inszenierte Bild des „Schmerzensmannes“ zu dem eines souveränen Körpers der Freiheit und Auflehnung gegen kulturelle und politische Repression mittels einer Art von Autotherapie. In seiner letzten Aktion, "Zerreißprobe", sollte diese Entwicklung auf eine fast selbstzerstörerische Spitze getrieben werden.

Der einzige Fotograf dieser Brus-Aktion war Henning Wolters, Mitorganisator des Festivals der Neuen Musik in Aachen (Juli 1964) und Co-Manager der Galerie Aachen von 1965 bis 1967. Die Fotografien wurden nicht offiziell veröffentlicht und Wolters hat erst vor kurzem, im Jahr 2013, alle 10 Fotos zusammen als Set veröffentlicht.

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10 original black and white photographs, (each c.30 x 46 cm), with minor size differences. Each signed on verso by the photographer. The concentration on Brus' own body as action space in combination with a reduced implementation of objects, is discernible in his actions of the late 1960s. However this type of action was taken to radical heights by Brus in "Der helle Wahnsinn" für Aachen: "Die Architektur des hellen Wahnsinns". The first time Brus actually injured, and thus opened, his body was in 1968 during this infamous action at the Reiff-Museum in Aachen, the building of the Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule. He had been invited by the Faculty of Architecture, to which he referred in the title "Der helle Wahnsinn" für Aachen: "Die Architektur des hellen Wahnsinns". Wearing everyday clothing, the artist performed in a circular arena created by the onlookers. At the beginning Brus lay on the floor in foetal position, in front of him a plate with the contents of a cracked chicken's egg which, while jerking convulsively, he sucked in and spat back out. In the further course of the action Brus urinated in a bucket, and using a razor blade sliced through his shirt inflicting a bleeding wound on his chest. With this deliberate but reduced gesture that had a strong impact on the audience, Brus broke through the usual parameters of body language and opened up his body in a way perceived as shocking, even pathological by current cultural norms. The sole photographer of this Brus action was Henning Wolters, a co-organiser of the Festival der Neuen Musik in Aachen (July 1964), and a co-manager of the Galerie Aachen from 1965 to 1967. The photographs were not officially published at the time, and Wolters has only recently, in 2013, issued all 10 photographs together as a set.







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