Die Tage unmittelbar nach der Entbindung sind im Leben jeder Mutter
ganz besondere Zeiten. Zur Feier der glücklich verlaufenen Entbindung war
es in ganz Europa bereits seit dem Mittelalter üblich, der jungen Mutter Geschenke
in Form von Suppen (Kindbettsuppe, Wöchnerinnensuppe, Wochensuppe)
zu überreichen. Schon früh spielten auch besonders verzierte Gefäße
für den Geschenkcharakter eine ganz besondere Rolle. Und so lösten
schließlich die Gefäße als Geschenk den eigentlichen Inhalt ab. In adligen
Kreisen wurden vielfach gar Schüsseln aus Silber und Gold als Gabe für
die junge Mutter gefertigt. Auch das kostbare Porzellan nahm als Geschenk
im Laufe des 18. Jh. eine besondere Rolle ein.
Ein herrliches Beispiel für eine besonders große und fein gestaltete
Wöchnerinnen-Terrine ist das hier vorgestellte Stück.
Die Tasse selbst ist eine nahezu ideale Halbkugel, der an den Seiten
zwei elegante, aus miteinander verdrehten Strängen gebildete
Henkel angesetzt sind. Der flach gewölbte Deckel mit leicht gewelltem
Rand ist mit einem fein modellierten Ast als Henkel bekrönt.
Als Untersatz dient eine besonders große Unterschale mit sanft gewellter
Randlinie und vertieftem Einstellring. Alle Teile sind mit bunten Blumen
bemalt, die Ränder mit gezahlten Goldkanten versehen und die Henkel
zusätzlich in Gold staffiert.
Erhaltung
Die Deckelschüssel ist bemerkenswert gut erhalten.
Außer einem kleinen Chip am Rand des Deckels (siehe Bild 9)
gibt es keine Beschädigungen. Die Goldränder sind schön erhalten
und weisen nur an wenigen Stellen geringen Abrieb auf.
Die Malerei ist frisch und Strahlend erhalten.
Marken
Tasse und Unterschale tragen am Boden die Meissner Marken
mit den gekreuzten Schwertern in unterglasur Blau.
Dazu kommt jeweils ein Punkt zwischen den Griffenden.
Das Stück dürfte in der Zeit zwischen 1760 und 1765 entstanden sein.
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