Brückenbau bei Oslavija.
Nach der 12. Isonzoschlacht. Wiederaufbau der zerstörten Brücke über den Isonzo auf der Eisenbahnstrecke von Görz nach Lucinico.
Neuanfertigung nach dem Originalgemälde von Rudolf Alfred Höger.
In der Platte signiert und datiert: R. A. Höger.
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Größe 247 x 200 mm.
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Februar 1877 in Proßnitz, Mähren; † 7. November 1930 in Wien) war ein österreichischer Genre- und Kriegsmaler. Leben Höger widmete sich vorwiegend der Genremalerei, so malte er zahlreiche Szenen aus dem Alten Wien mit romantischen Bezeichnungen wie etwa „Beim Heurigen in Grinzing“, „Susanne und die beiden Alten“, „Gaudeamus Igitur“, „Obstmarkt in Venedig“, „Picknick in Dürnstein“ oder „Im Maien“. Ansonsten ist wenig Biografisches über Rudolf Adolf Höger bekannt. Als gesichert scheint, dass er während des Ersten Weltkrieges, zumindest in den Jahren von 1914 bis 1917, Mitglied der Kunstgruppe im k.u.k. Kriegspressequartier war. Dort entstanden zahlreiche Arbeiten, welche sich heute in den Sammlungen des Wiener Heeresgeschichtlichen Museums befinden. Diese Ölgemälde entstanden hauptsächlich an der russischen Front und an der Balkanfront. Der Gebirgskrieg 1915–1918 im Ersten Weltkrieg war ein großangelegter Stellungskrieg in gebirgigem Gelände an der Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Italien, und war als Gebirgskrieg in den Alpen in seiner Art einmalig. Vorgeschichte: Italien war vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges im sogenannten Dreibund mit Österreich-Ungarn und Deutschland verbündet. 1914 weigerte sich Italien, auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg einzutreten. Als Grund führte Italien an, dass der Dreibund ein Defensivpakt sei. Es bestehe nur eine Bündnispflicht, wenn einer der Bündnispartner angegriffen würde, laut italienischer Ansicht hätten jedoch Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg begonnen und somit bestehe keine Bündnispflicht. Der eigentliche Grund war, dass die Entente von Beginn an Italien Versprechungen machte. In Friaul und Südtirol, sowie im Trentino und in Triest lebten unterschiedlich starke italienische Minderheiten und die Entente versprach diese österreichischen Gebiete Italien im Falle eines Kriegseintrittes auf ihrer Seite. Österreich wies zwar darauf hin, dass mehr Italiener als Minderheit in Frankreich und in der Schweiz lebten, fand damit aber kein Gehör. Ein weiterer Grund dafür war wohl auch, dass Italien Österreich als den vermeintlich schwächeren Gegner betrachtete. So gab es Pläne im italienischen Generalstab, binnen vier Wochen bis nach Wien vorzurücken. Auch die italienische Wirtschaft hatte kein Interesse daran, an der Seite der Mittelmächte zu kämpfen. Die italienische Wirtschaft war sehr abhängig von Rohstoffimporten auf dem Seeweg, diese wären im Falle eines Krieges gegen die Entente blockiert worden. Die italienische Bevölkerung war allerdings keineswegs kriegsbegeistert und musste mittels Propaganda erst motiviert werden. Hier tat sich vor allem der italienische Dichter Gabriele d'Annunzio hervor, der es verstand, antiösterreichische Stimmung zu erzeugen. Auch General Luigi Cadorna gelang es, mit optimistischen Versprechungen und Prognosen das italienische Parlament auf seine Seite zu ziehen. Am 23. Mai 1915 trat Italien trotz des Bündnisses auf Seiten der Entente gegen Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg ein. Italien verfügte bei Kriegsbeginn über ein Heer von 900.000 Mann, das sich in vier Armeen sowie die Karnische Gruppe gliederte. Oberbefehlshaber war General Luigi Cadorna. Der festgelegte Operationsplan sah vor, mit der 2. und 3. Armee über den Fluss Isonzo in Richtung Laibach vorzustoßen, um ein strategisches Zusammenwirken mit dem russischen und serbischen Heer zu ermöglichen. Die Karnische Gruppe sollte Richtung Villach in Kärnten vorstoßen, die 4. Armee Toblach angreifen. Die gegen Südtirol eingesetzte 1. Armee sollte sich defensiv verhalten. Bereits in den ersten Wochen zeigte sich, dass die geplanten Operationsziele völlig unrealistisch waren. General Cadorna war zwar ein gewandter Redner, sein militärisches Geschick stand jedoch in keiner Relation dazu. Die österreichische Grenze war zwar in Erwartung eines italienischen Kriegseintrittes gut befestigt worden, allerdings nur mit schwachen Landsturmeinheiten besetzt. Für manche Frontabschnitte waren zu Beginn überhaupt keine k.u.k. Truppen verfügbar. Hier marschierten Freiwillige nachts von Gipfel zu Gipfel und täuschten durch viele Fackeln eine stärkere Besetzung vor. General Cadorna scheute jedes Risiko wie auch eine rasche Offensive. Die Österreicher brachten ihrerseits schließlich Verstärkung von der serbischen und russischen Front an die italienische Grenze und schafften es so, bereits nach zwei Wochen eine geschlossene Verteidigung zu organisieren. Der deutsche Verbündete griff der Donaumonarchie unter die Arme: das neuaufgestellte Alpenkorps wurde noch im Mai 1915 nach Südtirol verlegt und blieb dort bis in den Herbst. Deutschland war allerdings erst seit August 1916 formell mit Italien im Kriegszustand. Das gebirgige Gelände stand einem schnellen italienischen Vormarsch entgegen und begünstigte die Verteidiger zusätzlich. Der Kriegsschauplatz: Die Front befand sich zum größten Teil in gebirgigem Gelände und stellte somit besondere Anforderungen an die Kriegsführung (vgl. Gebirgskrieg). So musste buchstäblich jede Wasserflasche und jedes Stück Feuerholz von Maultieren in die Stellungen transportiert werden. Da ab dem Winter 1916/17 die Pferde und Maultiere auf Grund von Futtermangel kaum noch leistungsfähig waren, wurden diese mehr und mehr durch elektrisch betriebene Seilbahnen bzw. Zugverbindungen ersetzt. Die kürzeste Verbindung nach Kärnten bzw. ins nördliche Slowenien wurden außerdem durch noch in der napoleonischen Zeit errichtete Forts (z.B. Fort Herrmann oder Herrmannswerk) versperrt. Der österreichisch-ungarischen Armeeführung war jedoch bewusst, dass diese Sperranlagen einem Beschuss mit modernen Artilleriegeschützen nicht standhalten würden. Die Geschütze und Besatzungen dieser Forts waren deshalb noch vor Kriegsausbruch, bis auf eine minimale Restmannschaft, die eine Vollbesetzung vortäuschte, abgezogen worden. Die italienischen Truppen wurden vor diesen Forts gestoppt und die italienische Artillerie schoss die Forts nieder, was der österreichischen Armee die Zeit verschaffte, die sie zum Aufbau ihrer Verteidigungslinien benötigte. Am Isonzo und in Richtung Triest war das Gelände eher hügelig und verkarstet und somit offen für Großangriffe. Demzufolge konzentrierten sich die italienischen Angriffe immer wieder in diesem Abschnitt. Vor allem die einzigen zwei österreichischen Brückenköpfe westlich des Isonzo, bei Tolmein und bei Görz, wurden immer wieder angegriffen. Hier zeigte sich jedoch das mangelnde militärische Geschick Cadornas. General Cadorna hatte zu Beginn eine konservative, veraltete Kriegsführung bei Angriffen seiner Soldaten. So gingen seine Soldaten dicht gedrängt und gestaffelt vor, was alle anderen kriegsführenden Länder wegen der außerordentlich hohen Verluste, die diese Taktik durch gegnerische Maschinengewehre forderte, längst vermieden. Die österreichischen Verteidiger fügten so einzelnen italienischen Kompanien in den Anfangstagen hohe Verluste (bis 90 %) zu. Außerdem war Cadorna zu zögerlich und verschenkte so des Öfteren bereits erkämpfte Anfangserfolge. Die Österreicher ihrerseits hatten mit Generaloberst Svetozar Boroevic von Bojna einen ihrer fähigsten Kommandanten an die italienische Front entsandt. Vor allem die Defensive war eine Spezialität General Boroevics und so schaffte er es immer wieder, trotz deutlicher Unterlegenheit gegen einen bis zu dreimal stärkeren Gegner, einen italienischen Durchbruch zu verhindern. Sein Geschick trug ihm bald den Beinamen „der Löwe vom Isonzo“ ein. Am 1. Februar 1918 wurde er von Kaiser Karl I. zum Feldmarschall befördert. Beide Seiten hatten aufgrund der ungeheuren Strapazen und Entbehrungen mit Disziplinproblemen bis hin zur Desertion zu kämpfen. In der k.u.k. Armee waren italienische und tschechische Einheiten stark betroffen. Der Nationalismus und die Propagierung eines eigenen tschechischen Nationalstaats durch die Entente begann Wirkung zu zeigen. Die schlechte Versorgungslage der k.u.k. Einheiten tat ein Übriges, um die Moral zu senken. Bei den italienischen Einheiten war oft der noch heute existierende Unterschied zwischen den Nord- und Süditalienern Grund für das Überlaufen zum Feind. Süditaliener betrachteten den Krieg häufig als einen sie nichts angehenden Krieg „Roms und des Nordens“. Besondere Gefahren drohten den Soldaten beider Seiten nicht nur vom Feind, sondern auch aus der Natur. Teilweise kamen mehr Soldaten durch Lawinen, Felsstürze und sonstige Unfälle ums Leben als durch feindlichen Beschuss. Aufgrund des schwierigen Geländes wurde auch wieder auf den Minenkrieg zurückgegriffen, wobei feindliche Stellungen, zum Teil sogar ganze Berggipfel, untergraben und in die Luft gesprengt wurden. Das bekannteste Beispiel hierfür ist der Col di Lana. Schlachten: Während in den Dolomiten eher Halteschlachten geschlagen wurden, fanden die wesentlichen Ereignisse in den Karnischen und Julischen Alpen statt. Hierbei ragten besonders die Isonzo- und Piaveschlachten heraus. Erst nach dem erfolgreichen Feldzug gegen Serbien im Herbst 1915 ergab sich für Österreich eine Möglichkeit, gegen Italien offensiv zu werden. Geplant war eine Offensive von zwei österreichischen Armeen, ausgehend von der Hochfläche von Lavarone in Richtung Venedig. Durch ungünstige Witterungsverhältnisse konnte der Angriff jedoch erst am 15. Mai 1916 beginnen, wodurch der Überraschungseffekt verloren ging. Trotz des schwierigen Geländes erzielte die Offensive Anfangserfolge, lief sich jedoch bald fest. Die Anfang Juni 1916 einsetzende russische Brussilow-Offensive zwang die Österreicher endgültig zum Einstellen des Angriffes. Die österreichische Frühjahrsoffensive 1916 auf dem Gebiet der Sieben Gemeinden blieb erfolglos. Lediglich an der Kärntner und Isonzo-Front gelang es, den Stellungskrieg in den Bewegungskrieg zu überführen. Die 12. Isonzo-Schlacht im Herbst 1917 führte zum Zusammenbruch der italienischen Dolomitenfront im Hochgebirge, ein Erfolg, der nicht ausgenutzt werden konnte. Die Gebirgsfront bestand zwischen dem Stilfser Joch und dem Piave bis 1918 weiter. Der südliche Abschnitt der österreichischen Gebirgsfront brach Ende Oktober 1918 nach der Schlacht von Vittorio Veneto zusammen. Italienfront ist die deutsche Bezeichnung für die zwischen Italien und Österreich-Ungarn verlaufende Front des Ersten Weltkrieges. Die Front verlief zwischen 1915 und 1917 vom Stilfser Joch an der Schweizer Grenze über den Ortler und den Adamello zum nördlichen Gardasee. Östlich der Etsch verlief die Front dann über den Pasubio und weiter auf die Sieben Gemeinden. Von dort aus bedrohte Österreich-Ungarn die italienischen Isonzoarmeen im Rücken, weswegen durchaus von einem Zweifrontenkrieg gesprochen werden kann. Ausgangslage Italien war vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges im sogenannten Dreibund mit Österreich-Ungarn und Deutschland verbündet. 1914 weigerte sich Italien, auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg einzutreten mit der Begründung, dass der Dreibund ein Defensivpakt sei. Es bestehe nur eine Bündnispflicht, wenn einer der Bündnispartner angegriffen würde, laut italienischer Ansicht hätten jedoch Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg begonnen und somit bestehe keine Bündnispflicht. Der tatsächliche Grund war, dass die Entente von Beginn an Italien Versprechungen machte, welche den Bestrebungen der italienischen Irredenta entsprachen. In Friaul und Südtirol sowie im Trentino und in Triest lebten unterschiedlich starke italienische Minderheiten und die Entente versprach diese österreichischen Gebiete Italien im Falle eines Kriegseintrittes auf ihrer Seite. Österreich wies zwar darauf hin, dass mehr Italiener als Minderheit in Frankreich und in der Schweiz lebten, fand damit aber kein Gehör. Ein weiterer Grund dafür war wohl auch, dass Italien Österreich als den vermeintlich schwächeren Gegner betrachtete. So gab es Pläne im italienischen Generalstab, binnen vier Wochen bis nach Wien vorzurücken. Auch die italienische Wirtschaft hatte kein Interesse daran, an der Seite der Mittelmächte zu kämpfen. Die italienische Wirtschaft war sehr abhängig von Rohstoffimporten auf dem Seeweg, diese wären im Falle eines Krieges gegen die Entente blockiert worden. Die italienische Bevölkerung war allerdings keineswegs kriegsbegeistert und musste mittels Propaganda erst motiviert werden. Hier tat sich vor allem der Dichter Gabriele d'Annunzio hervor, der es verstand, antiösterreichische Stimmung zu erzeugen. Auch General Luigi Cadorna gelang es, mit optimistischen Versprechungen und Prognosen das Parlament auf seine Seite zu ziehen. Kriegshandlungen Am 23. Mai 1915 trat Italien trotz des Bündnisses auf Seiten der Entente gegen Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg ein. Im Manifest vom 23. Mai 1915 An meine Völker! sagte dazu Kaiser Franz Josef: “Der König von Italien hat mir den Krieg erklärt. Ein Treubruch, dessengleichen die Geschichte nicht kennt, ist von dem Königreiche Italien an seinen beiden Verbündeten begangen worden.“ Italien verfügte bei Kriegsbeginn über ein Heer von 900.000 Mann, das sich in vier Armeen sowie die Karnische Gruppe gliederte. Oberbefehlshaber war General Luigi Cadorna. Der festgelegte Operationsplan sah vor, mit der 2. und 3. Armee über den Fluss Isonzo in Richtung Laibach vorzustoßen, um ein strategisches Zusammenwirken mit dem russischen und serbischen Heer zu ermöglichen. Die Karnische Gruppe sollte Richtung Villach in Kärnten vorstoßen, die 4. Armee Toblach angreifen. Die gegen Südtirol eingesetzte 1. Armee sollte sich defensiv verhalten. Bereits in den ersten Wochen zeigte sich, dass die geplanten Operationsziele völlig unrealistisch waren. Bis Oktober 1917 lief die Front in nördlicher Richtung durch die Dolomiten und dann in östlicher Richtung durch die Karnischen Alpen. In den Julischen Alpen verlief sie im Wesentlichen entlang der heutigen italienisch-slowenischen Grenze und am Isonzo entlang nach Süden. Südlich von Görz fanden etliche Schlachten auf dem östlich des Isonzounterlaufes gelegenen Karstplateau statt (1.–12. Isonzoschlacht), von wo aus die italienische Armee in Richtung Triest und Laibach vorstoßen wollte. Die Frontlinie endete bei Duino an der Adria. Insgesamt handelte es sich um eine ca. 600 km lange Front (Luftlinie), die zwischen der Schweiz und der Adria in Form eines liegenden „S“ verlief. Der Großteil der Front lag im Hochgebirge, weswegen die genannten 600 km aus topografischen Gründen in Wirklichkeit um mehrere hundert Kilometer verlängert werden müssen. Von Oktober 1917 bis Oktober 1918 verlief die Front nach der Schlacht von Karfreit (12. Isonzoschlacht) von der Hochfläche der Sieben Gemeinden über den Monte Grappa und im Tiefland am Piave entlang bis zur Adria. An der Italienfront fanden folgende größere Ereignisse statt: der Gebirgskrieg 1915–1918 zwölf Isonzoschlachten drei Piaveschlachten Die Kaiserjäger waren vier Infanterieregimenter der k.u.k. Armee, die sich während des ersten Weltkrieges besonders durch ihre hohe Kampfkraft an der Ost- und Südwestfront auszeichnete. Ein hoher Prozentsatz (ca 40%) der Kaiserjäger bestanden aus Trientinern (sog. Welschtirolern). Der Rest setzte sich nicht nur aus Tirolern, sondern auch aus Angehörigen der gesamten Monarchie zusammen. Trotz der vielen italienischsprachigen Jäger, kam es bei den Kämpfen gegen das Königreich Italien zu so gut wie keinerlei Desertationen - im Gegenteil, über die Welschtiroler konnte man nichts negatives berichten. Oft werden die Kaiserjäger mit den Tiroler Kaiserschützen verwechselt, die der k.k. Landwehr angehörten, und ebenso Teil der regulären Streitkräfte Österreich-Ungarns waren. Die Verwechslung entsprang dem Dekret vom April 1917, in dem Kaiser Karl I. den Tiroler Landesschützen den Titel Kaiserschützen verlieh, ob in Anerkennung ihrer Taten während der bisherigen Feldzüge oder aus welchens sonstigen Gründen auch immer, ist nicht bekannt. Aufgestellt wurden die vier Regimenter 1895 wie folgt: Das 1. Regiment mit Stab / II. / III. und IV. Bataillon in Innsbruck, das I. Bataillon in Bregenz. Das 2. Regiment mit Stab / I. / II. und IV. Bataillon in Wien, das III. Bataillon in Brixen. Das 3. Regiment mit Stab / III. und IV. Bataillon in Trient, I. Bataillon in Riva und II. Bataillon in Rovereto. Das 4. Regiment mit Stab / II. / III. und IV. Bataillon in Linz, das I. Bataillon in Hall i. Tirol, Bedingt durch das, in Österreich-Ungarn übliche häufige Wechseln der Garnisonen, lagen die Einheiten (offizielles Kürzel: TJR = Tiroler Jäger Regiment) 1914 in den folgenden Städten der drei Tiroler Landesteile (Süd- Nord- Welschtirol/Trentino) in Garnison: 1.Regiment, Kommandeur: Oberst Guido Novak von Arienti, Stab / I. / II. Bataillon in Trient, III. Bataillon in Levico, IV. Bataillon in Innsbruck. 2.Regiment, Kommandeur: Oberst Alexander Brosch von Aarenau, Stab / I. / II. Bataillon in Bozen, III. Bataillon in Meran, IV. Bataillon in Brixen. 3.Regiment, Kommandeur: Oberst Heinrich Vonbank, Stab / II. / III. Bataillon in Rovereto (Rofreit), I. Bataillon in Riva, IV. Bataillon in Trient. 4.Regiment, Kommandeur: Oberst Ernst Dietrich, Stab / III. Bataillon in Trient, I. Bataillon in Mezzolombardo (Welschmetz), II. Bataillon in Mezzocorona (Kronmetz), IV. Bataillon in Hall i. Tirol. Die Kaiserjäger waren reguläre Infanterie, die jedoch ohne alpine Erfahrung im Jahre 1915 an die Hochgebirgsfront verlegt wurde. Auch die Tiroler Standschützen wurden nach der Kriegserklärung Italiens am 23. Mai 1915 an Österreich aufgeboten. Die regulären Truppen waren zu dieser Zeit im Galizien gegen Russland im Einsatz. Die Südgrenze Österreichs war entblösst. Ca. 30.000 Schützen, Mitglieder der örtlichen Schützenkompanien, besetzten als Erste die hohen Grenzberge und verteidigten diese erfolgreich, bis zum Eintreffen der Kaiserjäger und Landesschützen gegen die Italienische Armee. Ohne dem raschen Eingreifen der Tiroler Standschützen hätte die Italienische Armee Tirol im Handstreich eingenommen. Die Gruppierung der Standschützen geht ebenfalls auf das Landlibell von 1511 zurück, das den Tirolern gestattet ihr Land im Kriegsfall selbst zu verteidigen. Die Grundlage dieses Landlibells, die Waffenfreiheit aller Tiroler, konnte Kaiser Maximilian I nur in einem Land wagen, das keine Leibeigenen kannte, wo vom Ritter bis zum Bauernknecht jeder ein freier Mann war. Das Landlibell hatte bis 1918 Gültigkeit. Die „Tiroler Kaiserjäger“ erwarben sich 1916 bis 1918 den Ruf hoher Tapferkeit und Ausdauer im Süden Tirols und den angrenzenden Regionen. Der Abwehrkampf gegen die Entente und Italien musste dort - ähnlich wie 1809 - teilweise lokal geführt werden, weil der Großteil der Armee an anderen Fronten gebunden war. Die Kaiserjäger bildeten meistens kleine Gruppen: hochalpine Detachements, Bergführerkompanien und besonders Streifkompanien (im alpinen Gelände sehr bewegliche Hochalpin-Soldaten). Die Leistungen von Kaiserjäger-Einheiten im schwierigsten alpinen Gelände ist in diesen Fällen als besonders hoch einzuschätzen: handelte es sich doch nicht um eine Hochgebirgstruppe ... Desto größer ist die Bewunderung, die uns ihre Einsätze auf Graten, Gipfeln und Eisstollen abverlangen. Die Kaiserjäger waren vier Infanterieregimenter der k.u.k. Armee, die sich während des ersten Weltkrieges besonders durch ihre hohe Kampfkraft an der Ost- und Südwestfront auszeichnete. Bekannt ist der Name bis heute durch die gleichnamige Musikkapelle und den „Kaiserjägermarsch“. Gliederung Aufgestellt wurden die vier Regimenter 1895 wie folgt: Das 1. Regiment mit Stab / II. / III. und IV. Bataillon in Innsbruck, das I. Bataillon in Bregenz Das 2. Regiment mit Stab / I. / II. und IV. Bataillon in Wien, das III. Bataillon in Brixen Das 3. Regiment mit Stab / III. und IV. Bataillon in Trient, I. Bataillon in Riva und II. Bataillon in Rovereto Das 4. Regiment mit Stab / II. / III. und IV. Bataillon in Linz, das I. Bataillon in Hall i. Tirol Bedingt durch das, in Österreich-Ungarn übliche häufige Wechseln der Garnisonen, lagen die Einheiten (offizielles Kürzel: TJR = Tiroler Jäger Regiment) 1914 in den folgenden Städten der drei Tiroler Landesteile (Süd- Nord- Welschtirol/Trentino) in Garnison: 1.Regiment Kommandeur: Oberst Guido Novak von Arienti Stab / I. / II. Bataillon in Trient III. Bataillon in Levico IV. Bataillon in Innsbruck 2.Regiment Kommandeur: Oberst Alexander Brosch von Aarenau Stab / I. / II. Bataillon in Bozen III. Bataillon in Meran IV. Bataillon in Brixen 3.Regiment Kommandeur: Oberst Heinrich Vonbank Stab / II. / III. Bataillon in Rovereto (Rofreit) I. Bataillon in Riva IV. Bataillon in Trient 4.Regiment Kommandeur: Oberst Ernst Dietrich Stab / III. Bataillon in Trient I. Bataillon in Mezzolombardo (Welschmetz) II. Bataillon in Mezzocorona (Kronmetz) IV. Bataillon in Hall i. Tirol Kampfeinsätze Ein hoher Prozentsatz (ca 40%) der Kaiserjäger bestanden aus Trientinern (sog. Welschtirolern). Der Rest setzte sich nicht nur aus Tirolern, sondern auch aus Angehörigen der gesamten Monarchie zusammen. Trotz der vielen italienischsprachigen Jäger, kam es bei den Kämpfen gegen das Königreich Italien zu so gut wie keinerlei Desertationen - im Gegenteil, über die Welschtiroler konnte man nichts negatives berichten. Wegen möglicher Unruhen in der tschechischen Provinz, verlegte man das 2. TJR im Jahre 1916 mit Garnison (bzw. dem Ersatzbataillonskader) nach Beneschau in Böhmen. Große Verluste erlitten die Kaiserjäger während des Feldzuges in Galizien, als der größte Teil des gut ausgebildeten Friedenspersonals regelrecht aufgeopfert wurde. In der Schlacht von Gorlice-Tarnow verlor das 2. Regiment fast 80 % an Gefallenen, Verwundeten, Vermissten - am 2. und 3. Mai 1915 allein 26 Offiziere, sowie über 600 Unteroffiziere und Mannschaften. Das 4. Regiment verliert an diesen beiden Tagen 1300 Mann. Oft werden die Kaiserjäger mit den Tiroler Kaiserschützen verwechselt, die der k.k. Landwehr angehörten, und ebenso Teil der regulären Streitkräfte Österreich-Ungarns waren. Die Verwechslung entsprang dem Dekret vom April 1917, in dem Kaiser Karl I. den Tiroler Landesschützen den Titel Kaiserschützen verlieh, ob in Anerkennung ihrer Taten während der bisherigen Feldzüge oder aus welchens sonstigen Gründen auch immer, ist nicht bekannt. Die Kaiserjäger waren reguläre Infanterie, die jedoch ohne alpine Erfahrung im Jahre 1915 an die Hochgebirgsfront verlegt wurde. Auch die Tiroler Standschützen wurden nach der Kriegserklärung Italiens am 23. Mai 1915 an Österreich aufgeboten. Die regulären Truppen waren zu dieser Zeit im Galizien gegen Russland im Einsatz. Die Südgrenze Österreichs war entblösst. Ca. 30.000 Schützen, Mitglieder der örtlichen Schützenkompanien, besetzten als Erste die hohen Grenzberge und verteidigten diese erfolgreich, bis zum Eintreffen der Kaiserjäger und Landesschützen gegen die Italienische Armee. Ohne dem raschen Eingreifen der Tiroler Standschützen hätte die Italienische Armee Tirol im Handstreich eingenommen. Die Gruppierung der Standschützen geht ebenfalls auf das Landlibell von 1511 zurück, das den Tirolern gestattet ihr Land im Kriegsfall selbst zu verteidigen. Die Grundlage dieses Landlibells, die Waffenfreiheit aller Tiroler, konnte Kaiser Maximilian I nur in einem Land wagen, das keine Leibeigenen kannte, wo vom Ritter bis zum Bauernknecht jeder ein freier Mann war. Das Landlibell hatte bis 1918 Gültigkeit. Die „Tiroler Kaiserjäger“ erwarben sich 1916 bis 1918 den Ruf hoher Tapferkeit und Ausdauer im Süden Tirols und den angrenzenden Regionen. Der Abwehrkampf gegen die Entente und Italien musste dort - ähnlich wie 1809 - teilweise lokal geführt werden, weil der Großteil der Armee an anderen Fronten gebunden war. Die Kaiserjäger bildeten meistens kleine Gruppen: hochalpine Detachements, Bergführerkompanien und besonders Streifkompanien (im alpinen Gelände sehr bewegliche Hochalpin-Soldaten). Die Leistungen von Kaiserjäger-Einheiten im schwierigsten alpinen Gelände ist in diesen Fällen als besonders hoch einzuschätzen: handelte es sich doch nicht um eine Hochgebirgstruppe ... Desto größer ist die Bewunderung, die uns ihre Einsätze auf Graten, Gipfeln und Eisstollen abverlangen. Geschichte Mit dem 16. Januar 1816 - dieser Tag wird als Geburtstag der Kaiserjäger gefeiert - begann die Aufstellung des Regiments mit den Namen „Tiroler Kaiserjäger“. Die Soldaten dieses Regimentes in der Stärke von 5000 rekrutierten sich durch die Konskription, - bis zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht 1868 wurde die Stellung durch Los bestimmt - weiterhin durch die Übernahme von 1400 Mann aus dem ehemaligen Fennerjägerkorps, dem Vorläufer der Kaiserjäger, und von 600 Tiroler Soldaten, welche nach Ende der napoleonischen Kriege wieder in die Heimat zurückkehrten. Betrug die Dienstzeit anfangs 12 Jahre, verringerte sich diese später von 8 auf 6 Jahre, wobei die Bezahlung der Soldaten angemessen war. Regimentsinhaber war der Kaiser persönlich, Zweitinhaber sowie die Kommandanten wurden durch ihn persönlich ernannt. Das Regiment - ursprünglich aus sechs Bataillonen gebildet - zählte im Jahr 1894 bereits 16 Bataillone. Hauptergänzungsländer blieben Tirol und Vorarlberg. Ein Jahr später - am 1. Mai 1895 - wurde aus den 16 Bataillonen des „Tiroler Jägerregiments Kaiser Franz Joseph“ die Errichtung von 4 Regimenter angeordnet. Die neu aufgestellten Regimenter erhielten die Bezeichnung Kaiserliches und königliches 1, 2, 3, und 4. Regiment der Tiroler Kaiserjäger. Im Ersten Weltkrieg setzte die österreichische Generalität die Kaiserjäger im Schwergewicht ein. Feldmarschall Svetozar Boroëvić von Bojna, Kommandant der Isonzoarmee 1915 sagte über die Kaiserjäger: „In meiner mehr als 40 jährigen Dienstzeit kenne ich die Kaiserjäger nur als Aristokraten der Infanterie. Ich betrachte sie daher als Gardetruppen und werde sie dort verwenden, wo ich einen todsicheren Erfolg haben will.“ Leistungen der Kaiserjäger sind die Erstürmung des Casina Fersada am 23. Februar 1849, der Sturm auf das Dorf Pregasina am 16. Juni 1848, das Nachtgefecht in Volta am 26. Juni 1848, die Eroberung einer französischen Kanone am 4. Juni 1859 in Magenta, die Erstürmung von Oliosi am 24. Juni 1866, der Sturm auf die Insurgentenstellung im Kremenac am 21. Oktober 1878 während der Okkupation von Bosnien und der Herzegowina. Im Sinne der Traditionspflege hat der im Jahr 2000 in die Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie zu Wiener Neustadt eingetretene Jahrgang sich den Namen Kaiserjäger gegeben. Im Jahr 2004 wurden die 82 Berufsoffiziere des Jahrgangs Kaiserjäger in das österreichische Bundesheer übernommen. Die Zwölfte Isonzoschlacht oder auch Schlacht von Karfreit (dem heutigen Kobarid), italienisch Battaglia di Caporetto, ist die Bezeichnung der letzten Isonzoschlacht im Ersten Weltkrieg. Sie begann am 24. Oktober 1917 und endete als solche am 27. Oktober 1917, mit dem Erreichen des als Minimalziel festgesetzten Tagliamento. Die weiteren Ereignisse machen es jedoch erforderlich die untrennbar damit verbundenen Kampfhandlungen bis zum Übergang in den Stellungskrieg am Piave zu behandeln. Letzteres geschah nach dem Befehl zum Einstellen der Offensive am 3. Dezember 1917. Ausgangslage Im österreichisch-ungarischen Hauptquartier in Baden bei Wien war man zu der Erkenntnis gekommen, dass ein weiterer Angriff wie der vorangegegangene (Elfte Isonzoschlacht) nicht mehr würde abgewehrt werden können. Man war daher gezwungen zu reagieren und sah die einzige Möglichkeit darin, selbst zum Angriff überzugehen. Mit eigenen Kräften allein würde dieses Vorhaben jedoch nicht durchfürbar sein, weswegen man den deutschen Bündnispartner um Unterstützung bat. Obwohl der deutsche Chef des Generalstabes Generalfeldmarschall von Hindenburg und mit ihm sein „Erster Generalquartiermeister“ General der Infanterie Ludendorff den Schwerpunkt auf den Osten legen wollten, sahen sie ein, dass eine Entlastung Österreich-Ungarns notwendig sein würde. Als operatives Minimalziel war zunächst nur die Rückeroberung der verlorenen Gebiete bis zur Reichsgrenze und falls der Angriffsschwung ausreichen sollte, ein Vordringen bis zum Tagliamento vorgesehen. Die deutschen Truppen sollten spätestens nach dem Erreichen des Flusses wieder abgezogen werden. Wortlaut des Operationsbefehls BEFEHL * Ziel der Operation ist, die Italiener über die Reichsgrenze und, wenn möglich über den Tagliamento zurückzuwerfen. Hierzu wird die ganze Heeresfront an einem noch zu bestimmenden Tage gleichzeitig die Offensive ergreifen. * Der deutschen 14. Armee wird die Aufgabe zufallen, die feindliche Front im Raume der Jeza-Höhe westlich Tolmein zu durchbrechen, dann zunächst die Linie: Höhen nördlich Cividale - Reichsgrenze nordwestlich der Korada zu gewinnen. Die Armee wird ferner dem rechten Flügel der 2. Isonzo-Armee das Überschreiten des Isonzo zu erleichtern haben. * Dem Korps Krauß (k.u.k. I. Korps) wird obliegen, aus dem jetzigen Raum der k.u.k. 93. Infanterie-Truppendivision (bei Flitsch) vorbrechend, die rechte Flanke der 14. Armee zu decken. * Die 2. Isonzo-Armee wird, den Nordflügel stark haltend, den Angriff gleichzeitig mit der 14. Armee aufnehmen und vorerst die Reichsgrenze nordwestlich Korada - Mt. Santo zu erreichen haben. * Die 1. Isonzo-Armee wird zunächst durch kräftiges Anfassen möglichst starke feindliche Kräfte zu binden, bzw. auf sich zu ziehen haben. * Als Angriffstag wird vorläufig der 22. Oktober in Aussicht genommen. Kdo. der Südwestfront Truppen Neu aufgestellt wurde für diesen Zweck die 14. Armee, ein zunächst rein deutscher, später ein gemischter deutsch-österreich-ungarischer Verband unter dem Kommando von General der Infanterie Otto von Below, die den Hauptstoß (dieser zielte auf die linke Schulter der italienischen 2. Armee) führen sollte. Österreich-Ungarn zog die bisherige 1. und 2. Isonzoarmee zur „Heeresgruppe Boroëvić“ am linken Flügel zusammen und setzte zur Unterstützung die 10. (k.u.k) Armee unter dem Kommando von Feldmarschall Freiherr von Krobatin aus den Karnischen Alpen von Norden gegen die italienische Flanke an. Im Verlauf der Kampfhandlungen griff dann auch noch die 11. (k.u.k) Armee unter Feldmarschall Franz Conrad von Hötzendorf aus Tirol her ein. An Verbänden standen sich 41 italienische Divisionen mit 3626 Geschützen und 34 Divisionen der Verbündeten mit 3302 Geschützen gegenüber. Beteiligte Großverbände I. II. 10. Armee (Österreich-Ungarn) unter Feldmarschall Freiherr von Krobatin 14. Armee (Deutsches Reich) unter General der Infanterie Otto von Below Heeresgruppe Boroëvić (Österreich-Ungarn) unter Generaloberst Boroëvić 11. Armee (Österreich-Ungarn) unter Feldmarschall Franz Conrad von Hötzendorf 1. Amee - General Brusati 2. Armee - General Capello 3. Armee - General Herzog von Aosta 4. Armee - General Giardino Bereitstellungen der 14. Armee Links: „Gruppe Scotti“ mit 1. (k.u.k.) InfTrpDiv bei Selo, dahinter 5. (d) InfDiv „Gruppe Berrer“ mit 200 (d) InfDiv im Südteil des Tolmeiner Brückenkopfes, dahinter die 26. (d) InfDiv Mitte: „Gruppe Stein“ (kgl. bay. III. Korps) mit Alpenkorps im Nordteil des Brückenkopfes, 12. (d) InfDiv nördl. Tolmein, 50. (k.u.k.) InfTrpDiv bis zum Krn. Hinter dem Alpenkorps östl. Sela die 117. (d) InfDiv Rechts: Gruppe Krauß: (I. k.u.k. Korps) mit 55. (k.u.k.) InfTrpDiv bis zum Becken von Flitsch, 22. (k.u.k.) SchtzDiv im Becken von Flitsch, k.u.k. Edelweißdivision bis zum Rombon. Dahinter nordöstlich Soca die Deutsche Jägerdivision. Armeereserven: Hinter dem linken Flügel in der Tiefe: 13. (k.u.k.) SchtzDiv, 4. (k.u.k.) InfTrpDiv und 33. (k.u.k.) InfTrpDiv Angriffsrichtungen „Gruppe Scotti“: Globocak - Tribil - Castel del Monte „Gruppe Berrer“: Monte Hum - Monte San Martino - Cividale „Gruppe Stein“: linker Flügel: Jeza - Kolowratrücke - Monte Matajur - Natisonetal rechter Flügel: Idersko - Karfreit - Monte Mia - Monte Juanes - Monte Madlessena „Gruppe Krauß“: Hauptstoß im Tal von Flitsch über Saga auf den Stol linker Flügel 55. (k.u.k.) InfTrp: Vrsic - Ravna - Starosela alle Kräfte dann: Monteaperta - Monte le Zuffine Nördliche Nebenkolonne im Gebirge: Prevalascharte - Neveasattel - Resiutta - Venzone Die Italienischen Streitkräfte standen: 2. Armee: Vom Rombon bei Flitsch bis zur Wippach bei Görz (28 Divisionen) 3. Armee: Von der Wippach bei Görz über die südliche Karsthochfläche bis zum Meer (13 Divisionen) Lageentwicklung bis zum 24. Oktober 1917 Obwohl der Angriffszeitpunkt von zwei übergelaufenen tschechischen und rumänischen Offizieren verraten worden war und auch die italienische Feindaufklärung bereits früher entsprechende Meldungen an die Heeresleitung weitergegeben hatte, konnte man sich auf italienischer Seite nicht rechtzeitig zu wirksamen Gegenmaßnahmen entschließen. Ein Untersuchungsausschuss unter Vorsitz von General Caneva stellte nach dem Krieg fest, dass die Evindenz folgende Erkenntnisse gewonnen und gemeldet habe: 14. September 1917: Sperrung der Österreichisch-Schweizer Grenze, Anwesenheit einer deutschen Division in Südtirol, Abzug Österreich-Ungarischer Truppenteile aus Südtrol und Verlegung an andere Fronten, Verlegung von etwa 15 Österreich-Ungarischen Divisionen von der russischen Front nach Kärnten und Krain 30. September 1917: Deutsche Offiziere erscheinen in größerer Zahl an der Front bei Tolmein, deutsche Truppen treffen in Grahovo ein 2. Oktober 1917: eine Österreich-Ungarische Division wird in das Baca-Tal verlegt, die 12. deutsche Infanterie-Division wird aus dem Elsaß nach Kärnten verlegt, deutsche Truppen erscheinen in Villach 3. Oktober 1917: an der Front bei Tolmein trifft deutsche Infanterie und Artillerie ein 18. Oktober 1917: umfangreiche Truppenbewegungen von Villach nach Laibach General Cadorna war jedoch der Meinung, die Stellungen seien stark genug, um die Angreifer lange genug aufzuhalten bis Verstärkungen herangeführt seien. Aus diesem Grund unternahm er nichts gravierendes, es wurden lediglich Hindernisse ausgebaut, sowie die Artillerie etwas verstärkt und einige Bersaglieri und Alpini Kompanien in die betroffenen Abschnitte gelegt. Durch die nun folgenden Ereignisse sah sich die 4. italienische Armee, die westlich der Linie Feltre - Belluno - Pieve stand und die Front nach Tirol hielt, plötzlich massiv im Rücken bedroht und war letztendlich gezwungen sich schnellstens aus den Höhenstellungen der Dolomiten zurückzuziehen. Chronologischer Ablauf der Ereignisse der Schlacht 24. Oktober 1917 Von dem um 02.00 Uhr einsetzenden Artillerieschlag der Verbündeten wurden die italienischen Truppen völlig überrascht. Der hohe Anteil an Gasgranaten, sowie die, von den italienischen Soldaten auf ihrer Seite bisher nicht gekannt Intensität des Artilleriefeuers, führten unverzüglich nicht nur zu starken Verlusten in den viel zu dicht belegten vordersten Gräben, sondern auch zu ersten Auflösungserscheinungen. Der besonders angegriffene rechte Abschnitt der 2. (it) Armee gab fast sofort nach und begann die dadurch entstandenen und in der Luft hängenden Flügel mitzureissen. Aus diesem Grund konnten bereits am Morgen des gleichen Tages im Raum Flitsch und Tolmein tiefe Einbrüche erzielt und eine nicht erwartete Anzahl an Gefangenen gemacht werden. Der 12. (d) InfDiv war es bis zum Abend gelungen, 27 Kilometer zu überwinden und bis nahe Robic an der Landesgrenze vorzustoßen. 25. Oktober 1917 Trotz der numerischen Überlegenheit der italienischen Infanterie und Artillerie ermöglichte das beginnende Chaos und letztendlich der falsche und zu späte Einsatz der Reserven den Erfolg der Verbündeten. Es standen zwar italienischerseits 144 Infanteriebataillone als Reserven zur Verfügung, diese waren jedoch nicht sofort verfügbar, sondern weit verstreut im Bereich der Ebene südlich des Gebirges zwischen Civedale, Palmanova und dem Isonzo disloziert. Sie wurden überstürtzt und ohne Plan den Angreifern entgegengeworfen und aufgerieben. Am Abend dieses Tages war das vordere italienische Stellungsstem, sowie der Monte Stol genommen. Die südlich bis zur Adria operierende 3. (it) Armee begann an diesem Tag ebenfalls zu weichen, da ihre linke Flanke in der Luft hing und die Gefahr einer Einkesselung immer drohender wurde. Große Teile wurden in die Panik mit hineingezogen und vergößerten das Chaos noch. Die auf den Karnischen Alpen stehenden Teile der 2. (it) Armee begannen ebenfalls zu weichen. Einerseits dem Druck der 10. (k.u.k.) Armee nachgebend, andererseits um nicht durch die vorwärtsdrängenden Teile der 14. (d/ö) Armee abgeschnitten zu werden. Obwohl die Führung der 14. (d/ö) Armee von Anfang an bestrebt war, den Angriff über das ursprünglich fixierte Nahziel (Görz und die Reichsgrenze) hinaus weiterzutragen wurde man doch von den bisherigen Ergebnissen überrascht. Das Kommando der k.u.k. Südwestfront befahl nach den bisherigen Ergebnissen dann jedoch unverzüglich die Verfolgung zunächst bis an den Tagliamento und setzte diesen als vorläufiges operatives Ziel fest. 26. Oktober 1917 Nach der Erstürmung des Monte Matajur, Monte Hum und Globocak war die zweite italienische Stellung überwunden. Die dritte Stellung war praktisch nicht mehr vorhanden, der operativen Durchbruch somit gelungen. Der beginnende Druck machte sich im Bereich vor der 1. (k.u.k.) Isonzoarmee bemerkbar. Auch hier wichen die Italiener zurück. Am Abend dieses Tages hatte die 2. (k.u.k.) Isonzoarmee den Isonzo erreicht. Lediglich der rechte Flügel der Armee kam im Rombon-Gebiet wegen des schwierigen Geländes und sehr schlechten Wetters langsamer vorwärts. Auch war hier der Widerstand erheblich stärker als in den übrigen Frontabschnitten. 27. Oktober 1917 Görz fiel ohne Widerstand an die österreichisch-ungarischen Truppen, womit das ursprünglich vorgegebene Minimalziel bereits erreicht war. Die 14. (d/ö) Armee traf auf die Ebene und begann mit der Verfolgung der 2. (it.) Armee. Zu diesem Zeitpunkt bestand diese nur noch aus einem Konglomerat von hastig zurückfluteten Truppenteilen, die von den Angreifern oftmals überflügelt und zu tausenden gefangengenommen wurden. Bis dahin hatte die italienische Armee bereits etwa 200.000 Gefangene und eine ungeheure Menge an Kriegsgerät verloren. Als sich abzuzeichenen begann, dass man die Operation über den Tagliamento hinaus würde fortführen können, begann man die die Ziele weiter zu stecken. Die Truppen wurden angewiesen sich der Brücken über den Fluss zu bemächtigen, bevor sie zerstört werden konnten. Es galt die Masse der italienischen Isonzo Armeen vor oder hinter dem Fluss einzuholen und zu vernichten. Dazu erließ der der General von Below den folgenden Armeebefehl: A.H.Qu. 27. Oktober 1917 10° Abends Armeebefehl 1.Tagliamento-Brücken bei Ragogna-Dignano-Codroipo gewinnen, ehe sie der Feind zerstört 2.Gefechtsstreifen: - Krauß links:Colloredo (ausschl.) - Daniele Süd (einschl.) - Vacile (einschl.) - Stein links: Plaino (einschl.) - Silvella - (einschl.) - Gradiska (einschl.) - Scotti links: Eisenbahn Udine -- Codroipo - (einschl.) - Casarsa - (einschl.) 3. A.O.K. am 28.10. Kneza, am 29.10. Karfreit. Höchstkdo. Krainburg Der italienische Generalstabschef, General Cadorna erließ den allgemeinen Rückzugsbefehl für das italienische Isonzo-Heer. Er selbst verließ sein Hauptqaurtier in Udine am Nachmittag. Die Zivilbevölkerung begann ebenfalls die Stadt zu verlassen und das Durcheinander auf den Rückzugsstrassen noch zu vergrößern. Ablauf der folgenden Ereignisse vom 28. Oktober bis zum 11. November 28. Oktober Am Abend begann der Angriff der 10. (k.u.k) Armee in die linke Flanke der 2. (it) Armee. Der Große Pal östlich des Plöcken Passes und Pontebba werden erobert. Die 2. (k.u.k.) Isonzo-Armee erreicht die Linie Prepotto - Cormòns, die 1. (k.u.k.) Isonzo-Armee den Unterlauf des Isonzo. Zwischen dem Meer und Kärnten befanden sich die gesamten italienischen Streitkräfte auf dem Rückzug. Um 10.00 Uhr hatten die letzten Nachuten unbehelligt den Isonzo überschritten. Die 3. (it) Armee zog sich auf die Höhe von Palmanova zurück, stark behindert durch etwa 250.000 Versprengte der 2. (it) Armee und unzählige zivile Flüchtlinge. Am Tagliamento waren bedingt durch das Hochwasser mehrere Kriegsbrücken zerstört und weggerissen worden. Die zurückflutenten Truppenteile der 2. (it) und 3. (it) Armee konzentrierten sich daher in zwei Flügeln auf die Brücke von Pinzano im Norden und die von Codroipo im Süden. In dieses Vakuum zwischen den beiden Flüchtlingsströmen stießen die Spitzen der 14. (d/ö) Armee und standen bei Rivis kurz vor dem Tagliamanto. Udine wurde an diesem Tag von der 29. (d) Infanteriedivision eingenommen. Das Wetter war an diesem Tag geprägt von ungewöhnlich starken Regenfällen, die ein kämpfendes Vorwärtskommen stark erschwerten. Dazu kamen die bereits vorher hochgehenden Flüsse und Bäche, deren Pegel dadurch noch weiter anschwoll. Den abziehenden Italienern standen genügend feste Brücken zur Verfügung, die sie jedoch hinter sich weitgehend zerstörten, sodass die Verfolger auf Kriegsbrücken und die nicht gänzlich zerstörten Festbrücken angewiesen waren. Erstere mußten allerding zuerst gebaut, letztere instandgesetzt werrden. Bei Salt konnte die feste Brücke über den Torrente Torre im brauchbaren Zustand eingenommen und das Gewässer vom (d) Reserve Jäger Bataillon Nr. 18 überquert werden. Des weiteren fanden Kämpfe im Rombon - Gebiet und Resia Tal statt. 29. Oktober Die Armeestäbe befanden sich ab diesem Tag in Krainburg (14. (d) Armee), Tarvis (10. (k.u.k.) Armee), Ober-Loitsch (2. (k.u.k.) Isonzo Armee), Sana (1. (k.u.k.) Isonzo-Armee), Adelsberg (Hgrp. Boroevic) und in Marburg a.d.Drau das Kdo k.u.k. Südwestftont. Die 14. (d/ö) Armee erreichte mit Masse den Tagliamento, der weitere Vormarsch verzögerte sich jedoch zunächst, da die Truppen der Verbündeten umgruppiert und geordnet werden mussten. Die k.u.k Verbände des linken Abschnitts (1. (k.u.k.) und 2. (k.u.k.) Isonzo Armee) hingen noch zurück. Die 1. (k.u.k.) Isonzo-Armee hatte Schwierigkeiten bei der Überwindung des Isonzo. Die Funktelegraphische Verbindung war wegen ungünstiger Witterungseinflüsse unterbrochen, man war sich im Hauptquartier der 14. (d/ö) Armee zu diesem Zeitpunkt über die Lage dieser Verbände im unklaren. Die 2. (k.u.k.) Isonzo-Armee konnte mit ihrem rechten Flügel Anschluss an die 14. (d/ö) Armee finden. Die 10. (k.u.k.) Armee erreichte die Linie Forni Avoltri - Rigolata - Paluzza - Paidaro - Moggio - Udinese. Generalleutnant Albert von Berrer war an diesem Tag gefallen, den Befehl über die „Gruppe Berrer“ übernahm Generalleutnant Eberhard von Hofacker. Die 22. (k.k.) Schützendivision erhielt den Befehl bei Tarcento eine Kriegsbrücke über den „Torrente Torre“ zu schlagen. Nach der Fertigstellung gelangte noch während des Vormittags die 43. (k.k.) Schützenbrigade auf das westliche Ufer und besetzte Tarcento. Am Abend war das Panzerwerk „Chiusaforte“ im Raccolanatal durch das k.u.k. Feldjägerbtaillon Nr. 30 eingenommen worden. Die 200. (d) InfDiv eroberte bei Bonzicco einen Brückenkopf Die 7. (k.u.k.) Gebrigsbrigade rückt über die nicht vollständig gesprengte Brücke von Firmano vor und erreichte ohne Feindberührung das Gebiet um San Gottardo - La Buse dai Veris - Laipacco. In der irrigen Annahme, diese Brücke sei nicht mehr passierbar bog die 22. (k.k.) Gebirgsbrigade über Cividale in den Raum Remanzacco - Selvis - Orzano ab. Auch diese Brigade hatte keinen Feindkontakt. Die 3. (it) Armee begann mit dem XXIII. (it) und dem XIII. (it) Korps im südlichen Bereich mit dem Übergang über den Tagliamento. Am nördlichen Flügel vermengte sich der Rückzug stark mit den ohne Ordnung zurückflutenden Teilen der 2. (it) Armee, was hier teilweise zu chaotischen Zuständen führte. 30. Oktober Der linke Flügel der 14. (d/ö) Armee schwenkte nach Südwesten ab und griff bei Codroipo und östlich davon an, um die italienischen Truppen vor dem Tagliamento abzuschneiden. Als Folge dessen wurde die Brücke bei Codroipo gegen 14:30 Uhr gesprengt. Dadurch gerieten über 60.000 Mann des II., VI., XXIV. und XXVII. Korps der 2. (it) Armee, sowie des V. und IX. Korps der 3. (it) Armee in Gefangenschaft. Die hier diszipliniert zurückmarschierenden Truppenteile der 2. (it) Armee konnten rechtzeitig nach Süden ausweichen und zusammen mit den Resten der 3. (it) Armee (die alles schwere Gerät bereits vor Ort zurückgelassen hatte) bei Madrisio und Latisana ungehindert den Fluss überschreiten. Als Folge der nicht mit der Führung der 2. (k.u.k) Isonzo-Armee abgesprochenen Linksschwenkung der 14. (d/ö) Armee kam es dazu, dass sich die beiden Truppenkörper im Vormarsch kreuzten, was einerseits zu Problemen vor Ort als auch zu Unstimmigkeiten auf der Kommandoebene führte. Bei der 10. (k.u.k.) Armee erreicht die 22. (k.k.) Schützendivision Gemona. Dort wurde ein, sich aus dem Gebirge zurückziehendes Alpinibataillon gefangengenommen. Die Sperrwerke von Osoppo und Ospedaletto waren bereits verlassen und wurden besetzt. Spitzen der Division erreichten den Tagliamento, auf dessen gegenüberliegenden Ufer die Ortschaften Bordano, Braulins, Trasaghis und Peonis noch von italienischen Truppen besetzt waren. Für die Gruppe Stein wurde die Verfolgung der zurückweichenden Italiener in südwestlicher Richtung befohlen. Die (k.u.k.) 50. InfTrpDiv und die (d) 12. InfDiv griffen die italienischen Stellungen auf dem Monte Ragogna an Der Ort Pozzuolo wurde von der 10. (k.u.k.) Gebirgsbrigade eingenommen. 31. Oktober 1917 Die 10. (k.u.k.) Armee war auf ganzer Breite bis zum Plöckenpass auf dem Vormarsch. Italienische Truppen begannen bereits bis hinauf nach Cortina d'Ampezzo ihr stationäres Gerät abzubauen und zurückzuschaffen. Auf Seiten der Verbündeten schloss man hieraus, dass die Italiener nicht beabsichtigten am Tagliamento stehen zu bleiben, sondern erst am Piave eine neue Front zu errichten. Am Spätabend dieses Tages stellte sich die Situation am linken Flügel der 14. (d/ö) Armee folgendermaßen dar: Das Alpenkorps stand östlich Dignano mit der Absicht den Übergang über den Tagliamento zu erzwingen. Dazu stand eine große Menge an erbeutetem Brückengerät zur Verfügung. Die 200.(d) InfDiv befand sich bei San Odorico und östlich davon Die 26. (d) InfDiv hatte Condroipo eingenommen und versuchte die Brücken (eine Eisenbahnrücke, eine Holzbrücke und eine Kriegsbrücke) intakt in die Hände zu bekommen. Die 5. (d) InfDiv kämpfte in der Linie Rivolto-Galleriano-Sclaunico. Die Artillerie litt hier bereits unter Munitionsmangel. Die 117. (d) InfDiv Stand mit Teilen bei Pasian di Prato, bei Pozzuolo und in Udine Die (k.u.k.) 1. InfTrpDiv bei Udine und in Mortigliano Die 28. (k.u.k) InfTrpDiv mit Teilen zwischen Pozzuolo und Udine Die 57. (k.u.k) InfTrpDiv mit Teilen zwischen Pozzuolo und Udine Die 15. (k.u.k.) Gebirgsbrigade erhielt den Befehl, den Monte Ragnogna einzunehmen. Dieser Berg beherrschte die Brücken von Cornino und San Pietro und musste unbedingt erobert werden. (Was aber an diesem Tage nicht mehr gelang.) Danach sollte die 5. (k.u.k.) Gebirgsbrigade den Tagliamento auf der Brücke von Cornino überschreiten und auf Pinzano vorstoßen. Im Bereich der 3. (it) Armee befanden sich zu diesem Zeitpunkt nur noch vier Infanteriebrigaden als Nachhuten auf dem östlichen Ufer des Tagliamento. Sechs Infanteriebrigaden hatten sich in völliger Ordnung über den Fluss zurückgezogen. Noch warteten dagegen die Teile der 2. (it) Armee mit den Resten des II., VI. und XXIV. Korps auf eine Möglichkeit zum Übergang. Wegen unzureichender Absprachen gerieten wieder Teile der 14. (d/ö) Armee und der 2. (k.u.k.) Isonzo-Armee ineinander Gegen 17.00 Uhr erreichten die 60. (k.u.k.) InfTrpDiv von Süden und die 5. (d) InfDiv von Norden den Ort Roveredo. Zu nennenswerten Kämpfen kam es an diesem Tag lediglich östlich von Latisana, wo die deutsch/österreichischen Kräfte starken Druck auf die zurückweichenden Italiener ausübten. 1. November 1917 Die Truppen der Verbündeten versuchten an diesem Tag an mehreren Stellen vergeblich den Tagliamento zu überschreiten. Frühmorgens wurde die Tagliamentobrücke bei Cornino von italienischen Pionieren gesprengt. Die Sprengungen waren jedoch nur unvollständig, sodass es gelang ein Bataillon des (k.u.k.) InfRgt Nr. 30 auf die unter der Brücke liegenden Flussinsel vorzuschieben. Bedingt durch den starken Widerstand vom westlichen Ufer und den immer noch reißenden Fluss (obwohl er inzwischen um ca. 80 cm gefallen war) gelang zu diesem Zeitpunkt kein weiteres Vordringen. Die von den Italienern nur unzureichend gesprengte Brücke bei Madrisio wurde instandgesetzt und würde in absehbarer Zeit wieder benutzbar sein. Der Monte Ragogna wurde an diesem Tag eingenommen, die rückwärtige Bedrohung der Flussübergänge war somit ausgeschaltet. Die gesprengte Brücke bei Pinzano war vorläufig nicht wieder herzustellen. Dieser Flussübergang fiel somit zunächst aus. Die weniger schlagkräftige 10. (k.u.k) Armee rückte nur stockend vor und verhinderte dadurch zunächst die wichtige Wegnahme des Panzerwerks „Monte Festa“, das das für den Nachschub wichtige Fellatal sperrte. Daraufhin wurde umgruppiert und die 10. (k.u.k) Armee erhielt die (k.u.k.) Edelweiß-Division und die 22. (k.k.) Schützendivision zugeteilt. Versuche der (d) Jägerdivision, den Fluss bei Braulins zu überqueren scheiterten am Feindwiderstand und der immer noch reißenden Strömung. Den ganzen Tag über erfolgten Verschiebungen und Umgruppierungen, um die durcheinandergeratenen Truppenteile in ihre zugewiesenen Gefechtsabschnitte einzuweisen. Nach hartnäckigem Widerstand im Häuserkampf erreichte die 10. (k.u.k.) InfTrpDiv in Latisana die (bereits gesprengten) Brücken. 2. November 1917 Auf dringliche Forderungen des AOK 14 begannen an diesem Tag die 50. (k.u.k.) InfTrpDiv und die 55. (k.u.k.) InfTrpDiv (General d. Inf. Krauß) mit Versuchen den Tagliamento zu überqueren. Die 55. (k.u.k.) InfTrpDiv hatte hierzu bei Cornio, die 50. (k.u.k.) InfTrpDiv bei Pontaiba anzutreten. (Die hier stehende Holzbrücke war nur ungenügend zerstört und wieder begehbar zu machen.) Die 55. (k.u.k.) InfTrpDiv würde von den nachfolgenden 22. (k.k.) Schützendivision und der (k.u.k.) Edelweiß-Division unterstützt. Die (d) Jäger-Division sollte bei Braulins den Fluss überqueren und von dort aus die 55. (k.u.k.) InfTrpDiv unterstützen. Nach mehreren missglückten Versuchen bei Codroipo und Madrisio gelang es dem IV. Bataillon des bosnisch-herzegowinischen Infanterieregiments Nr. 2 den Fluss gegen 18.00 Uhr auf einer wiederhergestellten Brücke zu überqueren und einen Brückenkopf zu bilden. Bis zum späten Abend hatte der Brückenkopf ausgeweitet werden können, musste sich aber die ganze Nacht über gegen starke italienische Gegenangriffe behaupten, die nur mit Mühe abgewiesen werden konnten. Am oberen Tagliamento machte die 10. (k.u.k.) Armee erhebliche Fortschritte. Die 1. (k.u.k.) und die 2. (k.u.k.) Isonzo Armee waren den ganzen Tag mit dem Umgruppieren ihrer Verbände beschäftigt und traten dadurch zunächst auf der Stelle. Der Versuch der 50. (k.u.k.) InfTrpDiv bei Pontaiba überzusetzen scheiterte an der Strömung, die den Bau von Schwimmbrücken nicht zuließ. 3. November 1917 Bis zum Abend waren die Umgruppierungen abgeschlossen. Neue Angriffe sollten jedoch erst nach dem Nachziehen der schweren Artillerie erfolgen. Desungeachtet brach am Morgen die 38. (k.u.k.) Infanteriebrigade unter ihrem Kommandanten Oberst Graf Zedtwitz aus dem Brückenkopf aus, drangen über den Torrento Pontaiba vor und besetzten den Monte Santos bei Manazzos. Die Übergangsstellen über den Tagliamento waren damit gesichert. Die Feindaufklärung fing Telegramme von General Cadorna ab mit denen er, in völliger Unkenntnis der tatsächlichen Lage immer noch versuchte die Front am Tagliamento zu stabilisieren. An Truppen stand ihm im Zentrum lediglich noch das Korps des Generalleutnant di Giorgio, bestehend aus den Resten der 20. (it) InfDiv bei Ragogna und der 33. (it) InfDiv bei Pinzano zur Verfügung. Der für diesen Zeitpunkt geplante Abzug von zunächst fünf deutschen Divisionen wurde zurückgestellt. Die Versuche, den Tagaliamento bei Amaro, Venzone und Braulins zu überqueren, wurden von der Deutschen Jägerdivision ergebnislos abgebrochen. Sie erhielt nunmehr den Befehl, den Fluss bei Cornino zu passieren. Die nach Norden zur Unterstützung der 10. (k.u.k.) Armee in Marsch gesetzte 22. (k.k.) Schützendivision wurde zurückgerufen um der 55. (k.u.k.) InfTrpDiv über den Tagliamento zu folgen. 4. November 1917 Im Laufe des Vormittags drangen die Verbündeten bis an den Torrente Arzino vor und besetzten die Brücken. Durch selbstständiges Vorgehen konnte auch der Torrente Pontaiba überschritten werden. Der Kommandeur der 14. (d/ö) Armee, General d. Inf. von Below trug dem Oberbefehlshaber der k.u.k. Südwestfront, Erzherzog Eugen seine Absicht vor, das Operationsziel bis an die Etsch auszudehnen. Dieser hielt jedoch an der Piave als größtmöglicher Geländegewinn fest. Des weiteren wurde das Eingreifen der 11. (k.u.k.) Armee aus dem Trentino besprochen zu der von Below glaubte, größere Kräfte abgeben zu können. Von Below wollte möglichst bald von Belluno aus über das westliche Piaveufer vordringen um dann nach Süden abzudrehen, während gleichzeitig die 11. (k.u.k.) Armee Rückendeckung gewähren sollte. Gleichzeitig wurde eine eventuelle amphibische Landung hinter der Piavemündung besprochen. Nunmehriges Fernziel sollte die Etsch und Verona sein. Der Versuch der 216. (d) InfBrig den Taglaimento bei Tolmezzo zu überschreiten scheiterte am Widerstand der auf dem Westufer stehenden 36. (it) InfDiv und 63. (it) InfDiv. Abgefangene Funknachrichten des italienischen Oberkommandos sagten aus, dass die 4. (it) Armee den rechten Flügel der 14. (d) Armee aus Norden her anzugreifen habe. Die 55. (k.u.k.) InfTrpDiv überquert den Taglaimento bei Cornino. Hinter ihr folgten Teile der (d) Jägerdivision mit dem Garde-Reserve-Jäger-Bataillon und dem Garde-Reserve-Schützen-Bataillon. 5. November 1917 Wohl auch durch den ständigen Rückgang des Hochwassers gelang es der 9. (k.u.k.) InfTrpDiv gegen 21:00 Uhr bei schwacher Abwehr den Tagliamento bei Cordroipo zu überqueren. Ab etwa 03:00 Uhr konnte dieser Brückenkopf ausgebaut und Verstärkungen nachgeführt werden. Ein großer Teil der hier das Westufer verteidigenden italienischen Soldaten wurde gefangengenommen. Die 22. (k.k.) Schützendivision überquerte am Morgen bei Cornino den Tagliamento. In Treviso wurde das Haupquartier der „Gruppe Krauß“ eingerichtet. Der bei Pinzano geschaffene Brückenkopf konnte durch die 12. (d) InfDiv und Teile der 50. (k.u.k.) InfTrpDiv nach Westen und Süden ausgweitet werden. Von der 11. (k.u.k.) Armee wurde gemeldet, dass die Italiener das Gebiet der Drei Zinnen, der Tofana Gruppe mit Cortina d'Ampezzo sowie südlich von Arabba bis zum Rolle-Pass räumen würden. Ein Befehl des Oberkommandos der Südwestfront verlangte die unausgesetzte Verfolgung über den Piave hinaus, sowie inzwischen die Brenta als operatives Ziel. Von der Einkesselung bedrohte Teile der 4. (it) Armee setzten sich nach Südwesten in Bewegung und versuchten Anschluss an die zurückgehenden Verbände der 2. (it) Armee zu gewinnen. Die Deutsche Jägerdivision brachte diese Bewegung nach schweren Kämpfen bei Gerchia zum stehen. Bis zum Abend befanden sich die italienischen Truppen der Dolomitenfront bis zum Colbricon auf dem völligen Rückzug. Österreich-Ungarische Truppen besetzten Cortina d'Ampezzo und Tredolo. Die 1. (k.u.k.) und 2. (k.u.k.) Isonzo Armee überquerten den nur noch schwach verteidigten Tagliamento und erreichten die Linie Azzano Decimo - Villotta - Pramaggiore - Belflore - Lison. 6. November 1917 Der linke Flügel der 10. (k.u.k.) Armee setze die Verfolgung im Gebirge fort. Die 59. (k.u.k.) GebBrig und die 216. (k.u.k.) InfBrig erreichten Tramonti. Die Deutsche Jägerdivision wehrte starke italienische Gegenagriffe im Raum Gerchia ab und griff dann ihrerseits die hier kämpfende 36. (it) InfDiv an. Bis zum Abend konnte bis in den Raum Pielungo - Palamagior und mit einzelnen Abteilungen bis Palazzo Ceonis vorgestoßen werden. An diesem Tag wurden etwa 4.000 Gefangene gemacht und eine große Menge an Material erbeutet. Bei der „Gruppe Krauß“ erreichten die 55. (k.u.k.) und die 50. (k.u.k.) InfTrpDiv ihre Marschziele in Malnisio, bzw. Montereale ohne auf größeren Widerstand zu stoßen. Die 22. (k.k.) SchützenDiv erreichte Meduno und erhielt dort den Befehl über das Gebirge auf Belluno vorzugehen. Die 55. (k.u.k.) und die 50. (k.u.k.) InfTrpDiv erhielten den Auftrag entlang des Torrente Cellina den Vormarsch auf Vittorio fortzusetzen. Die 12. (d) InfDiv setzte die Verfolgung fort und erreichte, in drei Kolonnen marschierend die Livenza-Übergänge bei Fiaschetti, Sacile und Carolana. Alle Brücken waren jedoch zerstört worden. Die 13. (k.k.) SchützenDiv überschritt den Tagliamento und drang bis Vivaro vor. Inzwischen waren die Truppen der italienischen Tirolfront bereits bis zum Valsugana zurückgewichen. Das AOK 14 hatte jetzt vor, die sich vom Valsugana über das Grappa-Massiv zum Piave langsam bildende feindliche Front an der schwächsten Stelle zwischen Brenta und Piave anzugreifen und hier durchzustoßen. Die 10. (k.u.k.) Armee rückte im Gebirge weiter vor, die 1. (k.u.k.) und 2. (k.u.k.) Isonzo-Armee erreichten in der Ebene die Livenza. 7. November 1917 Erste Meldungen über das Auftauchen von englischen und französischen Divisionen bei Conegliano und Treviso erreichten das AOK 14. Die „Gruppe Krauß“ erhielt den Befehl noch vor der 10. (k.u.k) Armee bis Longarone und Belluno vorzudringen und den Angriff der 14 (d/ö) Armee auf den Piave durch einen Angriff auf Feltre zu unterstützen. Die „Gruppe Scotti“ sollte am Gebirgsfuß gegen den Piave vorrücken. Die italienische Tirolfront wich vor der nachdrängenden 11. (k.u.k.) Armee weiter zurück. Primör, das Cordevole- und Boite-Tal sowie Auronzo wurden eingenommen. Das Panzerwerk „Monte Festa“ ergab sich, nachdem ein Ausbruchversuch der Besatzung gescheitert war. Die Radfahr-Kompanie des (d) Reserve-Jäger-Bataillons Nr. 8 konnte bei einer eigenen Stärke von 60 Mann bei Tramonti ein 3.000 Mann starkes italienisches Infanterieregiment mit 22 Maschinengewehren und zwei Revolverkanonen gefangennehmen. Die 117. (d) InfDiv erkämpfte sich gegen hinhaltenden Widerstand bei Brugnera den Übergang über die Livenza. Am Abend konnte auf dem westlichen Ufer ein Brückenkopf gebildet werden. Die 1. (k.u.k.) und 2. (k.u.k.) Isonzo Armee überquerten die Livenza. 8. November 1917 Wegen des erwarteten heftigen Widerstandes hinter Vittorio wurden hier die Truppen durch das Nachziehen schwerer Artillerie, der 1. (k.u.k.) InfTrp Div und der 5. (d) InfDiv verstärkt. Das I. (k.u.k.) Korps erhielt den Befehl, über Longarone - Belluno auf Feltre vorzugehen. Die 15. (k.u.k.) GebBrig erreichte Vittorio und drang weiter nach Westen vor um möglichst eine oder mehrer Piavebrücken in die Hand zu bekommen. Der Vormarsch blieb jedoch bei Revine Lago stecken. Südlich der (d/ö) 14 Armee erreichten die 1. (k.u.k.) und 2. (k.u.k.) Isonzo Armee den Monticano-Abschnitt 9. November 1917 Eine Kompanie des Württembergischen Gebirgsbataillons unter Oberleutnant Erwin Rommel und eine Kompanie des (k.k.) slowenischen Schützeregiments „Marburg“ Nr. 26 überquerten südlich Langarone den Piave auf einem Wehr und errichteten einen Brückenkopf auf dem westlichen Ufer. Der Kommandant der 22. (k.k.) Schützdivision, Generalmajor Müller, schob sofort Verstärkungen nach, sodass dieser Brückenkopf gegen italienische Angriffe gehalten werden konnte. Die Spitzen der 10. (k.u.k.) Armee hatten inzwischen das östlich Piaveufer bei Codissaga (nördlich von Langarone) erreicht und schossen von dort auf die zusammengedrängten italienischen Truppen in der Stadt. Die 55. (k.u.k.) InfTrpDiv trat um 07:00 Uhr von Vittorio aus den Vormarsch gegen Belluno an. Bei Fadalto blieb dieser jedoch zunächst vor einer italienischen Riegelstellung liegen und konnte auch bis zum Abend nicht fortgesetzt werden. Die 117. (d) InfDiv erreichte mit Teilen gegen 15:00 Uhr den Piave und wurden vom gegenüberliegenden Ufer mit Artillerie beschossen. Die 200. (d) InfDiv überschritt als Armeereserve den Tagliamento bei Bonzicco und hielt zunächst im Raum Pordenone - Pozzo an. Die 1. (k.u.k.) InfTrpDiv verlegte in den Raum Flaibano - Plasencis, die 5. (d) InfDiv, sowie die 4. (k.u.k) und die 33. (k.u.k.) InfTrpDiv verblieben in ihren Verfügungsräumen westlich und östlich von Udine. Im Bereich der „Heeresgruppe Conrad“ (11. (k.u.k.) Armee) räumten die Italiener ihre Stellungen im Raum Asiago. Nördlich des Valsugana zogen sie sich in den Bereich östlich Castello Tesino zurück. Die 1. (k.u.k.) und 2. (k.u.k.) Isonzo Armee erreichte nach Kämpfen mit italienischen Nachhuten den Piave. 10. November 1917 Das Württembergische Gebirgsbataillon als Vorhut der 22. (k.k.) Schützendivision erreichte Belluno. Die Division selbst traf am Abend ebenfalls dort ein. Die Edelweiß-Division wurde nach Longarone beordert um dort den Rücken der 22. (k.k.) Schützedivision gegen aus dem Norden anrückende italienische Verbände zu decken. Die 55. (k.u.k.) InfTrpDiv marschierte bis Castione gegenüber Belluno. Die Piavebrücken waren jedoch hier, bei Ponte nelle alpi und Cesana bereits gesprengt.Die 50. (k.u.k) InfTrpDiv gelangte bei Bas und San Vito an den Piave. Wegen der gesprengten Brücken und des heftigen Artillerifeuers unterblieb der Versuch den Fluss zu überqueren. Bei Vidor versuchte die 12. (d) InfDiv den hier vorhandenen italienischen Brückenkopf einzudrücken und gleichzeitig mit Masse über die Brücke vorzudringen. Starke italienische Gegenwehr, unterstützt von massivem Artilleriefeuer verhinderte dieses Vorhaben. In der Nacht wurde der Brückenkopf jedoch aufgegeben und die Brücke gesprengt. Die 13. (k.k.) Schützendivision erreichte bei Nervesa den Fluss und entwickelte sich in ganzer Breite auf dem östlichen Ufer. Dabei wurden auf der gegenüberliegenden Seite starke feindliche Kräfte und Feldbefestigungen erkannt. Auf Grund einlaufender Meldungen und sonstiger Informationen musste das Oberkommando zur Kenntnis nehmen, dass am Piave nun doch mit erheblichem Widerstand zu rechnen sein würde. Des weiteren drohte eine Überdehnung der Nachschublinien, da sich der letzte nutzbare Bahnhof in San Lucia bei Tolmein befand. Nichstdestoweniger stand die „Gruppe Krauß“ (noch vor den Einheiten der 10. (k.u.k.) Armee) auf beiden Seiten des Flusses und war bereit, flussabwärts die italienischen Stellungen flankierend aufzurollen. Allerdings befand sich südlich von Feltre das Grappa Massiv, was sich dann als unüberwindbares Hinernis herausstellen sollte. Die italienischen Einheiten hatten das Becken von Feltre bereits unter Zurücklassung nahezu der gesamten Ausrüstung geräumt und sich so der Umklammerung entzogen. Die nachdrängende (k.u.k.) 10. Armee unter Generaloberst von Krobatin und (k.u.k.) 11. Armee unter Feldmarschall Conrad von Hötzendorf durchbrachen die italienischen Sperrriegel bei Pieve di Cadore und im Val Sugana, kamen jedoch über die Linie Asiago - Monte Baldo nicht hinaus. Der Mangel an Artilleriemunition bewog die Führung, von einem gewaltsamen Vordringen über den Piave auf breiter Front zunächst abzusehen. 11. November 1917 Am 11. November wurde an mehreren Stellen der Piave überschritten und auf dem westlichen Ufer Brückenköpfe eingerichtet. ein weiters vordringen war jedoch nicht mehr möglich. Ausklingen der Offensive vom 12. November - 3. Dezember 1917 Insbesondere durch den Mangel an Artilleriemunition zur Unterstützung eines weiteren Angriffs über den Piave hinaus, kam die Offensive hier zum Stillstand. Es folgten bis Ende des Monats noch weitere verlustreiche Versuche das Grappa Massiv zu erobern, diese hatten jedoch gegen die stark ausgebauten Gebirgsstellungen keinen Erfolg. Auch die 11. (k.u.k.) Armee kam nicht weiter vorwärts. Beides wäre jedoch nötig gewesen, um die italienische Verteidigungsstellung am Piave vom Norden her zum Einsturz zu bringen und so Vicenza, Padua und letztendlich Venedig zu bedrohen. Es rächte sich jetzt, dass man nicht dem Vorschlag von Generalfeldmarschall von Hindenburg gefolgt war, der angeregt hatte durch Judikarien und am Gardasee entlang einen Stoß auf Brescia und Mailand zu führen. Am 29. November 1917 entschloss sich das Oberkommando der Südwestfront zum Einstellen der Offensivbewegungen. Dieser Befehl wurde am 3. Dezember 1917 erlassen.Die Umstände sind bis heute nicht gänzlich geklärt, eine nicht unwesentliche Rolle dürfte jedoch die schlechte allgemeine Versorgungslage gespielt haben. Die Brückenköpfe auf dem Westufer wurden aufgegeben, die k.u.k. Truppen zogen sich auf das Ostufer zurück und gingen in den Stellungskrieg über. Der größte Teil der italienische Armee war zu diesem Zeitpunkt völlig demoralisiert und am Ende. Man hatte jedoch begonnen, am Piave frische Truppen eingesetzt die an dem vorhergegangenen Desaster nicht beteiligt waren und deren Widerstnd sich zusehends versteifte, je mehr sich die Front dem italienischen Kernland näherte. Die sofort einsetzenden alliierten Verstärkungen und der Materialnachschub kamen zu diesem Zeitpunkt noch nicht zur Entfaltung. Mit Hilfe der USA konnten dann aber die existenzbedrohenden italienischen Materialverluste schnell wieder ausgeglichen werden. Am Korsett der englischen und französischen Unterstützungsdivisionen richtete man die Armee wieder auf. Italienische Verluste Die Angaben über die italienischen Verluste während der Zwölften Isonzoschlacht und den unmittelbar darauffolgenden Kämpfen differenzieren stark. Das ist hauptsächlich auf die massive Geschichtsklitterung der faschistischen Ära Mussolini zurückzuführen, als man aus Gründen des Nationalstolzes solche Ereignisse schönredete und eigene Erfolge wie die sog. Schlacht von Vittorio Veneto über Gebühr aufbauschte. Diese verfälschten Angaben findet man heute noch in diverser italienischer Literatur ebenso wie auf der it.wp. Auch gibt es manchmal Zahlen, die sich nur auf die 2. (it) Armee beziehen und die daher ebenfalls irreführend sind. Die tatsächlichen italienischen Verluste von Menschen und Material wurden 1918 von einer Kommission des k.u.k. Evidenzbureaus unter der Leitung von Oberst Ritter von Pohl für den Zeitraum 20. Oktober 1917 bis 20. November 1917 wie folgt eruiert: Personalverluste: ca. 13.000 Gefallene ca. 30.000 Verwundete ca. 300.000 Versprengte ca. 66.000 Deserteure 298.745 Gefangene + 6220 Überläufer Gesamtverluste (wenn auch nur temporär)ca: 714.000 Mann. Das entsprach bei einer Truppenstärke von ca. 667.000 Mann bei der 2. (it) Armee und ca. 207.000 Mann bei der 3. (it) Armee einem Prozentsatz von 84 % Materialverluste: 3152 Geschütze aller Kaliber 1732 Minenwerfer aller Kaliber 2899 Maschinengewehre ca. 300.000 Gewehre eine nicht mehr feststellbare Menge an Pionier, - und Traingerät, Kleidung und Ausrüstung, Munition, Verpflegung und Schlachtvieh Politische Folgen Die italienische Regierung überlegte im November bereits eine Umsiedlung nach Neapel, da sich westlich des Piave zunächst ein militärisches Vakuum aufgetan hatte und man das schlimmste befürchtete. Erst die Niederlage von Caporetto bewog die italienische Politik von den Forderungen des Londoner Vertrags etwas abzugehen und eine Verständigung mit Serbien und dem Südslawischen Komitee unter Ante Trumbić zu suchen. Die, im Abschnitt „Lageentwicklung bis zum 24. Oktober 1917“ erwähnte Untersuchungskommission, deckte schonungslos die Mängel auf die zu dieser Katastrophe geführt hatten und brachte teilweise erschreckendes Versagen in Organisation und Führung zum Vorschein. Dem vormaligen Generalstabschef Luigi Cadorna wurde im Jahre 1919 vom Parlament sein Rang kassiert und die Bezüge gestrichen. Sonstiges Der Roman von Ernest Hemingway A Farewell to Arms (deutsch In einem andern Land), in dem er seine persönlichen Erlebnisse mit verarbeitet, spielt vor dem Hintergrund der Schlacht von Karfreit. Erwin Rommel nahm als Oberleutnant im württembergischen Gebirgsbataillon an der Schlacht teil und spielte eine wichtige Rolle durch die Eroberung des Monte Matajur. Für seine Leistungen erhielt er den Orden Pour le Mérite verliehen. Fazit Die Zwölfte Isonzoschlacht war keinesfalls als Durchbruchschlacht geplant, sondern sollte lediglich der Entlastung der äußerst bedrängten Isonzofront dienen. Bei anderer Vorbereitung und mehr Ressourcen wäre es vielleicht möglich gewesen, die Zangenbewegung aus dem Trentino nach Süden zu vollenden um damit auch die 4. italienische Armee zu vernichten, was für Italien die endgültige Niederlage bedeutet hätte. Die österreichisch-ungarische Führung war von dem anfänglichen Erfolg völlig überrascht worden. Im großen und Ganzen gesehen hat man strategisch versagt (wie bereits 1916 bei der Südtiroloffensive), als man in Deutschland die ungeheuere Tragweite eines Durchbruchs nach Venetien nicht sehen wollte und statt dessen seine Kräfte bei Verdun vergeudete. Man war wieder einmal nicht Willens oder in der Lage gewesen, so etwas als möglich vorherzusehen und es dann vollständig auszunutzen. Zur Unterstützung der italienischen Seite mussten mehrere britische und französische Divisionen nach Italien verlegt werden. So wurde ein Auseinanderfallen des italienischen Heeres und ein Ausscheiden Italiens aus dem Krieg verhindert. (hierzu vgl. „Erste Piaveschlacht“). In diesem Falle hätte die Entente nicht nur Russland, das in Folge der nach westlichem gregorianischem Kalender im November 1917 stattfindenden Oktoberrevolution aus dem Weltkrieg ausschied, sondern auch noch Italien verloren. „Caporetto“ wurde in Italien zum Synonym für eine „schwere Niederlage“. Benito Mussolini bezeichnete den gescheiterten Generalstreik in Italien 1922 als das „Caporetto des italienischen Sozialismus“. Die Gebietsgewinne für die Mittelmächte gingen bis zum Kriegsende auf Grund der sich rapide verschlechternden militärischen Stärke wieder verloren. Aufstellung 14. Armee und 2. (it) Armee Deutschland/Österreich-Ungarn 14. Armee Armeeoberkommando: General der Infanterie Otto von Below Chef des Stabes: Generalleutnant Konrad Krafft von Dellmensingen Höherer Artilleriekommandeur: Generalmajor Richard von Berendt Stabssitz: Gorenji Log I. k.u.k. Korps (Gruppe Krauß - General der Infanterie Alfred Krauß) Stabssitz: Am Monte Nero (Krn) 33. k.u.k. Infanterie-Truppendivision (Edelweiß-Division) 22. k.u.k. Schützendivision 55. k.u.k. Infanterie-Truppendivision Deutsche Jägerdivision Kgl. Bay. III. Armeekorps (Gruppe Stein - Generalleutnant Hermann von Stein) Stabssitz: Mengore 50. Infanterie-Truppendivision 12. (d) Infanteriedivision 117. (d) Infanteriedivisison Deutsches Alpenkorps LI. (d) Armeekorps (Gruppe Berrer - Generalleutnant Albert von Berrer) Stabssitz: Santa Lucia d'Isonzo 26. (d) Infanteriedivision 200. (d) Infanteriedivision XV. k.u.k. Korps (Gruppe Scotti - Feldmarschalleutnant Karl Scotti Stabssitz: Santa Lucia d'Isonzo 1. k.u.k. Infanterie-Truppendivision 5. (d) Infanteriedivision Armeereserve 4. k.u.k. Infanterie-Truppendivision (Feldmarschalleutnant Alfred Pfeffer von Ehrenstein) 13. k.u.k. Infanterie-Truppendivision (Feldmarschalleutnant von Kalser) 33. k.u.k. Infanterie-Truppendivision (Generalmajor Arthur Iwansky von Iwanina) Der 14. Armee in der Folgezeit noch zugewiesene Großverbände 35. k.u.k. Infanterie-Truppendivision (Feldmarschalleutnant von Podhoransky) 94. k.u.k. Infanterie-Truppendivision (Feldmarschalleutnant Lawrowski) Stärke: 98.400 Soldaten (nur Infanterie) 164 Bataillone (einschl. 65 deutsche) 1.759 Geschütze aller Kaliber Italien 2ª ARMATA (2. Armee) Comandante in capo: (Oberbefehlshaber) Generalleutnant Luigi Capello Stabschef: Oberst Silvio Egidi Stabssitz: Am Monte Rombon in Vipacco Erste Linie: IV Corpo d'armata (IV. Armeekorps) Generalleutnant Alberto Cavaciocchi Stabssitz: Am Monte Rombon in Dolje 50ª Divisione (50. Infanteriedivision) Generalmajor Giovanni Arrighi Brigata (Brigade) "Friuli" - 87. und 88. Infanterieregiment Brigata "Foggia" - 280. Infanterieregiment Battaglioni alpini (Alpinibataillone) "Borgo S. Dalmazio", "Dronero" und "Saluzzo" 2º Gruppo alpini - (2. Alpinigruppe) mit den Alpinibatillonen "Ceva", "Mondovì" und "Monviso" 43ª Divisione Generalleutnant Angelo Farisoglio Brigata "Genova" und "Etna" - 223. Infanterieregiment V raggruppamento alpini: 5º gruppo (5. Alpinigruppe) mit den Bataillonen "Albergian", "Chisone" und "Belluno") 9º reggimento bersaglieri (9. Bersaglieriregiment) 46ª Divisione Generalleutnant Giulio Amadei Brigata "Caltanissetta" - 147. und 148. Infanterieregiment Brigata "Alessandria" - 155. und 156. Infanterieregiment Brigata "Etna" - 224. Infanterieregiment 2º reggimento bersaglieri (2. Bersaglieriregiment) 34ª Divisione, riserva di corpo d'armata (Korpsreserve) Brigata "Foggia" (ohne 280. Infanterieregiment) Battaglione alpini (Alpinibataillon) "Argentera". XXVII Corpo d'armata (XXVII. Armeekorps) Generalleutnant Pietro Badoglio Stabssitz: Breg 19ª Divisione - Generalmajor Giovanni Villani Brigate "Napoli", "Taro" und "Spezia" 65ª Divisione - 274. Infanterieregiment, I. und II. Bataillon /275. Infanterieregiment 22ª Divisione - brigata (Brigade) "Pescara" 64ª Divisione - 276. Infanterieregiment, III. Btl /275. Infanterieregiment und II. Btl/208. Infanterieregiment Riserva di corpo d'armata: (Korpsreserve) X Gruppo Alpini: (X. Alpinigruppe) Bataillone "Vicenza", "Monte Berico", "Morbegno" und "Adige" Brigata "Puglie" und brigata "Roma" (bereits in die Front eingeschoben) XXIV Corpo d'armata (XXIV. Armeekorps) Generalleutnant Enrico Caviglia Stabssitz: Breg al monte Zgorevnice 49ª Divisione - brigata "Lambro", "Sele" und "Ravenna" (am Morgen des 24. Oktober wurde die „brigata Lambro“ dem XIV Corpo d'armata zugewiesen und ersetzte dort die Brigade "Palermo") 68ª Divisione - brigata "Grosseto" 10ª Divisione - brigate "Verona" und "Campobasso" II Corpo d'armata (II. Armeekorps) Generalmajor Alberico Albricci Stabssitz: Zgorevnice al monte Sella di Dol 67ª Divisione - brigate "Cremona" und "Tortona" 44ª Divisione - brigate "Re" und "Brescia" 8ª Divisione - brigate "Udine" und "Forlì" Riserva di corpo d'armata: (Korpsreserve) brigata "Aquila" VI Corpo d'armata (VI. Armeekorps) Generalleutnant Giacomo Lombardi Stabssitz: Sella di Dol a Borgo Carinzia (Gorizia) 66ª Divisione - brigate "Cuneo" ed "Abruzzi" (die brigata "Milano" war aus taktischen Gründen dem AOK direkt unterstellt) 24ª Divisione - brigate "Gaeta" ed "Emilia" VIII Corpo d'armata (VIII. Armeekorps) Generalamajor Francesco Grazioli Stabssitz: Borgo Carinzia (Gorizia) al Vipacco 48ª Divisione - brigate "Piemonte" und "Borgo Maurizio" 59ª Divisione - brigate "Pesaro" und "Modena" 7ª Divisione - brigate "Lucca" und "Bergamo" Brigata "Sesia" in Görz (aus taktischen Gründen dem AOK direkt unterstellt) Zweite Linie: VII Corpo d'armata (VII. Armeekorps) Generalmajor Luigi Bongiovanni Stabssitz: Zwischen dem Monte Matajur und dem Globočak 3ª Divisione - brigate "Elba" und "Arno" 62ª Divisione - brigata "Salerno" und IV brigata bersaglieri (IV. Bersaglieri Brigade) Riserva di Corpo d'armata: (Korpsreserve) brigata "Firenze" XIV Corpo d'armata (VII. Armeekorps) Generalleutnant Sagramoso - (Armeereserve) Stabssitz: zwischen der Quelle des Judrio und demIsonzo 20ª Divisione brigate "Palermo" und "Livorno" 30ª Divisione brigate "Treviso" und "Girgenti" XXVIII Corpo d'armata (XXVII. Armeekorps) Generalmajor Saporiti - (Armeereserve) Stabssitz: Im Judrio-Tal nördlich von Cormons 23ª Divisione - brigate "Messina", "Sassari", "Venezia" und "Avellino" 47ª Divisione I. und V. brigate bersaglieri Brigata "Milano" Riserve del Comando Supremo (Reserve des Oberkommandos) 60ª Divisione - brigate "Taranto" und "Ferrara" (bei VIII Corpo d'armata) 53ª Divisione - brigate "Vicenza" und "Potenza" (bei XIV Corpo d'armata) 13ª Divisione - brigate "Massa Carrara" und "Jonio" (bei XXVIII Corpo d'armata ausgenommen brigata "Teramo" ) Stärke der 2. Armee: 20.222 Offiziere 646.795 Unteroffiziere und Mannschaften 353 Infanteriebataillone (davon 17. Alpinibataillone und 24 Bersaglieribataillone 2430 Geschütze aller Kaliber Gorizia (deutsch Görz, slowenisch Gorica, furlanisch Gurize) ist eine Stadt im Nordosten Italiens, direkt an der Grenze zu Slowenien. Gorizia hat etwa 36.401 Einwohner (Stand am 31. Januar 2006) und ist Hauptstadt der Provinz Gorizia, die zur Region Friaul-Julisch Venetien gehört. Die Stadt war seit dem Spätmittelalter Sitz der Grafen von Görz, die sich vom Patriarchat Aquileia unabhängig gemacht hatten. Um 1500 kam ihr Gebiet an die Habsburger, wo es die Hauptstadt der Gefürsteten Grafschaft Görz und Gradisca war. 1809-1815 gehörte sie zu Frankreichs Illyrischen Provinzen, danach bis 1815 zum Königreich Illyrien. Von 1815 bis 1850 gehörte das Königreich Illyrien wieder zu Österreich. 1850 wurde die gefürstete Grafschaft als östereichisches Kronland wieder hergestellt. In dieser Zeit (bis 1866) gehörte auch das benachbarte Königreich Lombardo-Venetien zu Österreich. Ab 1867 gehörte Görz zum Österreichischen Küstenland bzw. zu Cisleithanien. Im Osten grenzte die Grafschaft an das Königreich Kroatien und Slawonien (Seit 1867) welches zu den Ländern der Ungarischen Krone zählte. Die Stadt war von alters her dreisprachig (Italienisch, Slowenisch, Deutsch). 1900 hatte Görz 25.432 Einwohner, davon 16.112 Italiener, 4654 Slowenen und 2760 Deutsche, der Rest Garnison. Nach dem Kriegseintritt Italiens im Mai 1915 war es erklärtes Ziel der italienischen Heeresleitung, am Isonzo vorzustoßen. Im Sommer 1916 gelang Italien die Eroberung der Stadt Görz, im Herbst 1917 wurde sie von Österreich-Ungarn wieder zurückerobert. 1918 nach dem Waffenstillstand kam das gesamte Gebiet doch an Italien; nach dem Zweiten Weltkrieg 1947 dann der größte Teil zu Jugoslawien beziehungsweise der damaligen Teilrepublik Slowenien. Als mit dem Frieden von Paris (1947) von den Siegermächten die Staatsgrenze zwischen Italien und Jugoslawien neu gezogen wurde, hat man auch die Teilung der Stadt Görz sanktioniert. Der kleinere östliche Teil mit dem Bahnhof kam zu Slowenien und bildet seitdem die Stadt Nova Gorica. Erst der EU-Beitritt Sloweniens 2004 beendete die abgeschlossene Grenzsituation und Teilung der Stadt. Geographie Die Stadt liegt am Fluss Isonzo. Östlich von Gorizia liegt das slowenische Nova Gorica, welches nach der Teilung der Stadt 1945 geplant und erbaut wurde. Die Isonzoschlachten waren zwölf große Kampfhandlungen im Ersten Weltkrieg zwischen dem Königreich Italien und den beiden verbündeten Mittelmächten Österreich-Ungarn und dem Deutschen Kaiserreich. Mit über einer Million getöteten, verwundeten und vermissten Soldaten gehörten die Isonzoschlachten zu den verlustreichsten Schlachten des Ersten Weltkriegs. Benannt wurden sie nach dem Fluss Isonzo (slowenisch Soča), um dessen Tal sich die Fronten zogen. Das Gebiet liegt größtenteils im heutigen Slowenien. Die Kämpfe in den Julischen Alpen am Oberlauf des Isonzo waren auch Teil des Gebirgskrieges 1915–1918. Während die ersten elf Isonzoschlachten durch italienische Offensiven gekennzeichnet waren, die trotz großer Verluste auf beiden Seiten keine Entscheidung brachten, gingen in der letzten Schlacht die an der Isonzofront vor dem Zusammenbruch stehende österreichisch-ungarischen Armee mit der neu eingetroffenen 14. Deutsche Armee zu einem Entlastungsangriff über und drängten die italienische Armee bis zum Piave zurück. Vorgeschichte und Kriegseintritt Italiens Italien war ab 1882 zusammen mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn im sogenannten Dreibund verbündet. Der Vertrag verpflichtete die Unterzeichner zu gegenseitiger Unterstützung im Falle eines gleichzeitigen Angriffs zweier anderer Mächte oder eines unprovozierten französischen Angriffs auf Deutschland oder Italien. Doch war das Verhältnis zwischen Italien und Österreich-Ungarn schon lange vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs durch eine Rivalität belastet, die ihren Ursprung in den Italienischen Unabhängigkeitskriegen hatte. Sie gipfelte darin, dass 1911 der Chef des österreichischen Generalstabs Conrad von Hötzendorf, wie schon vier Jahre zuvor, die österreichische Regierung zu einem Krieg gegen das im Dreibund verbündete Italien aufforderte, das sich in dieser Zeit gerade im Italienisch-Türkischen Krieg befand. Durch die Intervention des Außenminister Alois Lexa von Aehrenthal wurde der Generalstabschef Conrad von Hötzendorf deswegen zwar seines Amtes enthoben, jedoch bereits ein Jahr später, nach Aehrenthals Tod, wieder in sein Amt eingesetzt. Aber auch der italienische Nationalstaat verlangte immer vehementer die Abtretung italienischer Gebiete im Machtbereich der Donaumonarchie. Diese Forderung machte Italien auch zur Bedingung für das Einverständnis eines österreichischen Angriff auf Serbien. Doch als Österreich-Ungarn den Text des Ultimatums an Serbien der italienischen Regierung in Rom erst mit Verspätung übergab, verdeutlichte es, dass es wie schon während der gesamten Julikrise nicht beabsichtigte, Italien in die Entscheidungen der beiden Bündnispartner Deutschland und Österreich-Ungarn miteinzubeziehen und auch nicht Gebietsabtretungen an Italien in Betracht zog. Da der Dreibund als ein reines Verteidigungsbündnis aufgesetzt worden war und die Kriegserklärung an Serbien ohne vorgängige Konsultation Italiens zudem formal ein Vertragsbruch gemäß Artikel V des Dreibundsvertrags darstellte, entschied sich Italien nach der Kriegserklärungen Österreich-Ungarns an Serbien, die in den Ausbruch des Ersten Weltkriegs mündete, neutral zu bleiben. Die deutsche Regierung drängte Österreich-Ungarn in den darauffolgenden Monaten zu Gebietskonzessionen an Italien, um den drohenden Kriegseintritts Italiens zu verhindern. Und auch in der österreichischen Regierung war man sich der Gefahr bewusst. So führte die strikte Verweigerung des Kaisers Franz Josephs von Konzessionen gegenüber Italien am 11. Januar 1915 sogar zum Rücktritt von Außenminister Leopold Berchtold. Als man schließlich kurz vor dem Kriegseintritt Italiens doch noch Konzessionen signalisierte, war es jedoch bereits zu spät. Denn der Triple Entente war sehr am Aufbau einer zusätzlichen Front gegen die Mittelmächte gelegen. Deshalb nahm sie fast alle territorialen Forderungen Italiens in einem Vertrag auf, die vor allem die italienischsprachigen Gebiete der k.u.k. Monarchie beinhalteten und zusätzlich sogar auch nichtitalienische Gebiete miteinschloss. Nach der Unterzeichnung des geheimen Londoner Vertrages am 26. April 1915 in London, kündigte Italien den Dreibundvertrag und trat mit der Kriegserklärung vom 23. Mai 1915 an Österreich-Ungarn auf der Seite der Entente in den Ersten Weltkrieg ein. Die Schlachten Als Oberbefehlshaber der österreichisch-ungarischen Isonzo-Verteidigung wurde General der Infanterie Svetozar Boroević von Bojna bestimmt, der am 27. Mai von der Ostfront kommend, in Laibach eingetroffen war, als Generalstabschef der 5. Armee wurde FML Aurel von le Beau berufen. Am Isonzo waren bis zum 27. Mai abends erst 32 Bataillone und 9 Batterien im Kampfraum eingetroffen. Wegen der unterschiedlichen Geländegestaltung wurden am 28. Mai vier Verteidigungsabschnitte eingerichtet. Abschnitt I: XV. Korps unter General der Infanterie Vinzenz Fox zwischen Krn bis Tolmein. 1. Division: FML Stephan Bogat (Tolmein) 50. Division: FML Franz Kalser von Maasfeld Abschnitt II: XVI. Korps unter Feldzeugmeister Wenzel Wurm an der Isonzolinie von Auzza bis zur Wippach. 18. Division: GM Eduard Böltz (Auzza-Plava) 58. Division: GM Erwin Zeidler (Görz) Abschnitt III: Gruppe Goiginger von der Wippach bis Parenzo. 57. Division: FML Heinrich Goiginger (Hochfläche von Doberdò) 93. Division: GM Adolf von Boog (Zwischen Krn und Wippach) 94. Division: FML Hugo Kuczera (Küstenabschnitt bis Parenzo) Abschnitt IV: Küstenrayon Fiume unter Generalmajor Karl Marić, vom Monte Maggiore bis zur kroatisch-dalmatinischen Grenze. Vorkämpfe Die österreichisch-ungarische Armee war auf einen Angriff Italiens nur unzulänglich vorbereitet, obwohl zwischen der italienischen Kündigung des Dreibunds und Italiens Kriegserklärung an Österreich-Ungarn mehrere Wochen vergangen waren. Doch wollte man an der Grenze zu Italien im Vorfeld angeblich keine größeren Abwehrmaßnahmen ergreifen, um den potentiellen Gegner „nicht zu reizen“ (so die Lesart des k.u.k Oberkommandos). Der italienische Generalstabschef General Cadorna befahl seinen Truppen, nach der Kriegserklärung schnell auf österreichisches Staatsgebiet vorzudringen. Am unteren Isonzo wurde die italienische 3. Armee (Herzog von Aosta) von den schwachen k.u.k. Kräften zwei Tage lang aufgehalten, bis sie sich letztendlich am 25. Mai zwischen Pieris und Gradisca an den Fluss herankämpfen konnte. Auch am Nachbarabschnitt erreichten die Spitzen der italienischen 2. Armee (General Frugoni) am gleichen Tag zwischen dem Monte Sabatino und dem Dorf Selz das Westufer des Isonzo. Der k.u.k. Oberstleutnant Richard Körner befahl seiner schweren Artilleriebrigade die sofortige Aufnahme des Feuerkampfes gegen die Angreifer. Damit rettete er, obwohl ein gegenteiliger Befehl des Kommandos der Südwest-Front vorlag, den Brückenkopf Görz und schuf damit die Voraussetzung für den Aufbau der Isonzofront. Die italienische 3. Armee setzte das VII. und XI. Korps gegen das Plateau von Doberdò an. Bei der 2. Armee hatte das VI. Korps gegen Görz anzugreifen, während das II. Korps einen Scheinangriff gegen den Monte Sabotino führte, um vom geplanten Hauptangriff auf den Kuk abzulenken, wozu zuerst der Fluss bei Plava überbrückt werden musste. Am 6. Juni besetzte das XI. Korps Gradisca, scheiterte aber bei Sagrado beim geplanten Flussübergang. Das Eintreffen der k.u.k. 48. Division (FML Theodor Gabriel) am 10. Juni stabilisierte die Front bis Mitte des Monats. Während Cadorna bereits über 214 Bataillone, 40 Schwadronen und 118 Batterien verfügte, konnte die k.u.k. 5. Armee dem Gegner lediglich 36 Bataillone, 16 Schwadronen und 75 Batterien gegenüberstellen. Zwischen dem 12. und 16. Juni gelang es dem italienischen II. Korps bei Plava den Isonzo zu überschreiten. Cadornas strategisches Ziel für die nächste Schlacht blieb der Durchbruch nach Triest. Erste Isonzoschlacht, 23. Juni bis 7. Juli 1915 Die Schwerpunkte der Italiener waren gegen den Monte San Michele, die Höhen im Osten und Norden von Monfalcone und um den Brückenkopf von Görz gerichtet. Oslavija und die Podgorahöhen konnten nicht genommen werden, ebenso mussten sich die Italiener vor Plava wieder zurückziehen. Das von den Österreichern bereits aufgegebene Gelände vor Sdraussina blieb in italienischer Hand. Angriffe gegen Selz und Doberdò scheiterten. Nach mehreren Angriffen gelang es der italienischen 14. Division, den Ort Redipuglia einzunehmen. Wiederholte Angriffe nördlich davon bei Polazzo wurden so entschieden abgewehrt, dass die Italiener keine weiteren Angriffe mehr unternahmen. Nur bei Sagrado wurde der Rand der Hochfläche erstiegen und südlich davon der Rand des Karstgebietes erreicht. Zweite Isonzoschlacht, 17. Juli bis 3. August 1915 Den Italienern gelang es auch in der zweiten Schlacht nicht, den Durchbruch zu erzielen. Weder der Frontbogen zwischen dem Monte San Michele und Seiz noch der Görzer Brückenkopf oder der bei Tolmein konnten eingedrückt werden. General Cadorna konnte lediglich geringfügige Geländegewinne vorweisen, die in keinem Verhältnis zu den dafür in Kauf genommenen Verlusten standen. Dritte Isonzoschlacht, 18. Oktober bis 4. November 1915 Die wieder mit Schwerpunkt gegen den Görzer Brückenkopf, den Nordteil der Doberdò-Hochfläche und gegen Zagora gerichteten Anstrengungen der italienischen 3. Armee waren nirgendwo von Erfolg gekrönt. Die gleichzeitig von der italienischen 2. Armee von 21. bis 24. Oktober am Oberlauf des Isonzo geführten Angriffe zwischen Flitsch und Plava brachen ebenfalls unter schweren Verlusten zusammen. Auf italienischer Seite werden die Verluste mit 62.466 Mann an Gefallenen, Verwundeten, Vermissten und Gefangenen angegeben. Die k.u.k. Truppen hatten in dieser dritten Schlacht etwa 40.000 Mann an Verlusten zu beklagen. Vierte Isonzoschlacht, 10. November bis 14. Dezember 1915 Bis zum 15. November lag der Schwerpunkt der erneuten italienischen Angriffe auf der nördlichen Hochfläche von Doberdò, zwischen 18. und 22. November waren ihre Durchbruchsversuche bei Oslavija konzentriert. Danach versuchte man erfolglos, durch Angriffe auf der gesamten Isonzofront die österreichisch-ungarischen Streitkräfte zu zermürben. Allein in den ersten vier Isonzoschlachten verloren die Italiener insgesamt etwa 175.000 Mann. Die österreichischen Verluste betrugen rund 123.000 Soldaten. Fünfte Isonzoschlacht, 11.–16. März 1916 Die fünfte italienische Offensive war eine der kürzesten Isonzoschlachten, die überhaupt nur auf Verlangen der Entente durchgeführt wurde. Frankreich und Großbritannien wollten so eine Entlastung ihrer Soldaten in der Schlacht um Verdun erreichen. General Cadorna überließ in dieser Schlacht das Vorgehen völlig den Befehlshabern der italienischen 2. und 3. Armee. Die Truppenstärke der Italiener betrug 286 Bataillone und 1.360 Geschütze, plus 90 Bataillone Reserve, Österreich-Ungarn verfügte über 100 Bataillone und 470 Geschütze, plus 30 Bataillone in Reserve (Kräfteverhältnis erneut 3:1). Ziel der Italiener war erneut die Eroberung des Hochplateaus von Doberdò sowie der Stadt Görz. Die Offensive wurde ohne Geländegewinn abgebrochen. Die Verluste waren bedingt durch die Kürze der Schlacht sowie das eher halbherzige Vorgehen Italiens gering, beide Seiten verloren ca. 2.000 Mann. Sechste Isonzoschlacht, 4.–15. August 1916 Am 4. August begann das italienische VI. Korps mit dem Angriff gegen den Frontbogen von Görz, der von der verstärkten k.u.k. 58. Division (FML Zeidler) mit 18 Bataillonen gehalten wurde. In leichterem Gelände südlich des Monte Sabatino gelang es, den Brückenkopf in seinem nördlichen Teil einzudrücken und mit starken Kräften das östliche Flussufer zu erreichen. Da der Monte San Michele den Brückenkopf von Görz flankierend beherrschte, war es für die Italiener aber zwingend notwendig, auch diesen einzunehmen. Verteidigt wurde der Abschnitt vom k.u.k. VII. Korps (17. und 20. Division). Gleichzeitig mit dem Angriff auf den Brückenkopf und den Monte Sabotino begann auch der Kampf um den Monte San Michele. Zwischen 9. und 11. August musste der Frontbogen von Görz und die Stellungen am Monte San Micheles von den Österreichern schrittweise geräumt werden. Weitere italienische Angriffe auf den Monte Santo blieben aber ergebnislos. Äußerst verlustreiche Kämpfe fanden auf der Hochfläche von Comen statt, da hier für die Verteidiger noch keine vorbereiteten Stellungen vorhanden waren und diese im Felsboden des Karsts erst mühevoll angelegt werden mussten. Siebente Isonzoschlacht, 14.–18. September 1916 Nach langem Trommelfeuer traten die Italiener am 14. September 1916 auf einer Breite von etwa 20 Kilometern südlich der Wippach zum Angriff an. Am 16. September richteten sich wieder schwere Angriffe gegen den Nordteil der Karsthöhe, die jedoch alle unter großen Verlusten zusammenbrachen. Die großen Verluste der Angreifer hatten zur Folge, dass sie im Bereich nördlich von Görz bei Plava einen intensiven Angriff nicht mehr durchführen konnten. Die Gefechtstätigkeit, die hier über das normale Maß ohnehin kaum einmal hinausgegangen war, wurde deutlich schwächer. Generaloberst Boroević verlegte auf Grund dieser Lageeinschätzung seine wenigen Reserven in den Bereich südlich von Görz, wo es am 17. und 18. September 1916 nochmals zu massiven italienischen Angriffen kam, die jedoch alle erfolgreich abgewehrt werden konnten. Achte Isonzoschlacht, 9.–12. Oktober 1916 Die achte Isonzoschlacht war eine direkte Fortsetzung der siebenten. Das Angriffsziel der Italiener, Triest, war dasselbe. Zusätzlich wurde ein Ablenkungsangriff zwischen der Wippach und St. Peter bei Görz unternommen. Die Italiener schafften es jedoch nur, östlich von Görz einige Schützengräben zu erobern, sowie einen minimalen Geländegewinn bei Hudi log und Kostanjevica zu erzielen. Die italienischen Verluste betrugen etwa 24.000 Mann, Österreich-Ungarn verlor 25.000 Mann. Neunte Isonzoschlacht, 31. Oktober bis 4. November 1916 Ziel der italienischen Angriffe war erneut der Durchbruch Richtung Triest, wobei sie im Raum Görz Ablenkungsangriffe durchführten. Nach einem Artilleriebeschuss von 5 Tagen ging die italienische Armee zum Angriff über. Diesmal versuchte man mit enormer Truppenkonzentration (8 Divisionen auf nur 8,5 km Frontbreite), den Durchbruch zu erzwingen. Den Italienern gelang tatsächlich der Durchbruch beim Berg Volkovnjak (Kote 284) und die vorübergehende Eroberung der Anhöhe Fajti Hrib sowie der Vorstoß bis Kostanjevica und die Einkesselung des Dorfes Hudi Log. Boroević’ Armee stand nun kurz vor dem Zusammenbruch, doch wieder setzte die italienische Armee nicht energisch genug nach und zögerte nach den bereits errungenen Erfolgen zu lange. So konnte Boroević die 5. k. u. k. Armee wieder sammeln, einen Gegenangriff unternehmen, das Dorf Hudi Log zurückerobern und die Italiener sogar wieder über die Anhöhe Fajti Hrib zurückschlagen. Die Frontlinie nach dieser Schlacht verlief von Fajti Hrib über Kostanjevica und Korita bis zum Fluss Timavo. Die Kämpfe kosteten etwa 16.000 Italiener und 11.000 Österreicher das Leben. Zehnte Isonzoschlacht, 12. Mai bis 5. Juni 1917 In der zehnten Schlacht setzte Italien 450 Bataillone und 4.000 Geschütze ein, Österreich-Ungarn 210 Bataillone und 1.400 Geschütze sowie Minenwerfer. Ziel der italienischen Offensive war wieder der Durchbruch nach Triest. Nach einem 2½-tägigen Trommelfeuer auf dem ganzen Frontabschnitt von Tolmein bis zur Adria und einem Ablenkungsangriff bei Görz erfolgte der Hauptangriff südlich von Görz. Den Italienern gelang vorübergehend die Eroberung des Dorfes Jamiano, sie wurden jedoch nach einem österreichischen Gegenangriff von der Höhe Hermada herab wieder zurückgeworfen. Zwischen dem Monte Santo und Zagora, nördlich von Görz, gelang ihnen der Übergang über den Isonzo, die Bildung eines Brückenkopfes und auch dessen Verteidigung. Die Verluste waren höher als in den vorangegangenen Schlachten, Italien verlor 160.000 Mann, darunter ca. 36.000 Tote, Österreich-Ungarn 125.000 Mann (17.000 Tote). Die italienische Armee konnte 23.000 österreichische Soldaten gefangen nehmen, die österreichische Armee machte 27.000 italienische Gefangene, was die schwache Kampfmoral zu diesem Zeitpunkt verdeutlicht. Elfte Isonzoschlacht, 17. August bis 12. September 1917 Trotz der zu diesem Zeitpunkt durch die Niederlage Rumäniens und dem faktischen Ausscheiden Russlands für die Entente eher ungünstigen Lage konnte Italien dennoch die bisher größte Streitmacht aufstellen. Ziel dieser Offensive war es, die österreichischen Nachschubverbindungen zu durchschneiden und Triest zu erobern. Die italienische Armee konnte zwar Erfolge verbuchen, scheiterte jedoch an den gesteckten Zielen, wie schon in den Schlachten zuvor. Die italienische 2. Armee schaffte es an mehreren Stellen den Isonzo zu überqueren und das Hochplateau Bainsizza zu erobern, während die Angriffe der italienischen 3. Armee auf die Anhöhe Hermada trotz Geländegewinns scheiterten. Wieder setzten die italienischen Truppen nicht konsequent nach, so dass der österreichische Oberbefehlshaber Boroević seine Truppen in der zweiten Verteidigungslinie sammeln und eingraben lassen konnte. Die neue Frontlinie verlief im Gebiet der italienischen 2. Armee nach der Schlacht auf der Linie: Monte Santo (Kote 682) – Vodice (Kote 652) – Kobilek (Kote 627) – Jelenik (Kote 788) – Levpa. Und im Abschnitt der 3. italienischen Armee auf der Linie: Log – Hoje – Zagorje – San Gabriele. Die Kämpfe waren heftig. Zentraler Eckpunkt der österreichisch-ungarischen Verteidigung war der Monte San Gabriele. Um diesen Berg mit seiner knapp 1500 Meter langen Frontlinie entbrannten schwere Kämpfe, denn mit dem Verlust des Monte San Gabriele hätte den italienischen Truppen der Weg ins Wippachtal, nach Adelsberg und auch Triest offen gestanden. Schon die österreichischen Anmarschwege zum Monte San Gabriele lagen unter fortwährendem italienischen Geschützfeuer und waren zum Teil in eine Staub- und Giftgaswolke gehüllt. Der Berg selber war durch die Kämpfe ein einziger unkenntlicher wasserloser Stein- und Schutthaufen, durchzogen mit Kavernen, Felshöhlen und zerschossenen Gräben. Da Tote und Verwundete oft nicht geborgen werden konnten, verbreitete sich überall süßlicher Verwesungsgeruch und waren dadurch alle umliegenden Brunnen und Quellen vergiftet. Der Gipfel wurde immer wieder von ungefähr 100 italienischen Bataillonen (mehr als 80.000 Mann) bestürmt und lag unaufhörlich unter Minenwerfer-, Gasgranaten- und Artilleriebeschuss. In der Nacht erhellten Feuerwerke und italienische Scheinwerfer die Front und Zustiegswege. Trotz größtem Aufwand, dem Einsatz von Elitesoldaten wie den Arditi und fast ununterbrochenen Trommelfeuer gelang den Italienern die vollständige Eroberung nicht. Zur Zeit der schwersten Kämpfe (Mitte August 1917 bis 12. September 1917) starben auf dem Monte San Gabriele auf italienischer Seite 25.000 und auf der habsburgischen Seite 15.000 Soldaten. Zur Anzahl der Verwundeten, Gefangenen und Erkrankten gibt es keine genauen Zahlen. Die Verluste der italienischen Armee betrugen ca. 150.000 Mann (die Angaben schwanken stark, davon ca. 30.000 Tote), Österreich-Ungarn verlor 100.000 Mann (die Angaben schwanken ebenfalls stark, davon ca. 20.000 Tote). Zusätzlich wurden beide Armeen durch grassierende Krankheiten (Ruhr, Typhus) geschwächt, so dass auf beiden Seiten bis zu 500.000 Mann durch Krankheit ausfielen. Diese Ausfälle sind jedoch nicht in den Verlustzahlen enthalten. Zwölfte Isonzoschlacht, 24.–27. Oktober 1917 Die zwölfte und letzte Isonzoschlacht unterschied sich stark von den übrigen. Nach den schweren Verlusten in der Zehnten und Elften Isonzoschlacht sah sich das k.u.k. Oberkommando vor die Frage gestellt, den nächsten Angriff abzuwarten und bei nicht mehr ausreichenden Abwehrkräften die militärische Niederlage zu riskieren, oder selbst einen Gegenangriff zu wagen. Man entschied sich für die Offensive und überraschte damit die Italiener. Nachdem die deutsche Oberste Heeresleitung starke Truppenhilfe zugesagt hatte, die durch das Ende der Kämpfe mit Russland möglich geworden war, wurde der 24. Oktober 1917 als Angriffstag festgelegt. In dieser Zwölften Isonzoschlacht gelang es der von der 14. deutschen Armee unterstützten Armee der k.u.k.-Monarchie, unter anderem auch aufgrund des massiven Einsatzes von Giftgas durch deutsche Pioniere, zwischen Flitsch und Tolmein in dreitägigem Ringen den Durchbruch an der Isonzofront zu erzwingen. So verschossen deutsche Pioniereinheiten während der Offensive mit Gaswerfern 70.000 Grün- und Blaukreuzgranaten und setzten dabei die an der Südfront bis dahin unbekannten Kampfstoffe Chlorarsen und Diphosgen ein, gegen die die italienischen Gasmasken wirkungslos waren. Dieser Sieg hatte zugleich den Zusammenbruch der noch intakten italienischen Fronten im Fleimstal und in den Dolomiten sowie in den Julischen- und Karnischen Alpen zur Folge. Die italienische 2., 3. und 4. Armee sowie die Karnische Gruppe (Zona Carnica) waren zum Rückzug aus Friaul bis in die veneteische Tiefebene gezwungen. Die Verluste der Italiener betrugen in dieser Schlacht etwa 40.000 Tote und Verwundete, 298.745 Gefangene, 3512 Geschütze, 1732 Minenwerfer, 2899 Maschinengewehre und sonstiges Kriegsmaterial. Am Hochwasser führenden Piave lief sich der Vormarsch der Mittelmächte Anfang November 1917 schließlich fest. Das italienische Heer konnte sich hier mit letzten Anstrengungen wieder stabilisieren; dazu trug auch die langsam anlaufende Truppenunterstützung durch Großbritannien, Frankreich und die USA bei. Allgemeines Die Schlachten am Isonzo unterschieden sich kaum, abgesehen von der zwölften und letzten. Tagelange Artillerievorbereitung auf engstem Raum, Angriffe der Infanterie, teilweise erbitterte Kämpfe bis auf Nahkampfentfernung, Gegenangriffe. Wie die meisten Generalstäbe in den ersten beiden Kriegsjahren unterschätzte auch die italienische Armeeführung die technischen Möglichkeiten der modernen Defensive, die insbesondere durch den flächendeckenden Einsatz von Maschinengewehren die Erfolgsaussichten von Frontalangriffen vor allem im gebirgigen und deckungsfreien Gelände radikal verringert hatte, massiv. Laut Schätzung des Historikers MacGregor Knox waren die habsburgischen Verluste deshalb viel geringer als die italienischen. Statistisch kamen im Jahr 1915 und 1916 auf jeden gefallenen österreichischen Soldaten 2,2 italienische, im Jahr 1917 war das Verhältnis bei 1 zu 10; der Mittelwert für den ganzen Krieg betrug 1 zu 4,3. Größere Geländegewinne gelangen in den ersten elf Schlachten keiner Seite. Auch im Hochgebirge wurde der Kampf trotz des ungeeigneten Geländes nicht minder heftig ausgetragen. So kam es mehrfach vor, dass Pioniereinheiten Stollen unter einen Gipfel gruben, der von feindlichen Soldaten besetzt war; die Stollen wurden dann mit Sprengstoff gefüllt und der ganze Berggipfel mitsamt der feindlichen Besatzung gesprengt (z. B. der Col di Lana in Buchenstein). Die Natur tat ein Übriges. Im Kriegswinter 1916/17 starben mehr Soldaten durch Lawinen als durch direkte feindliche Waffeneinwirkung. Allerdings halfen beide Seiten nach, indem sie durch Artilleriebeschuss gezielt Lawinen über den feindlichen Stellungen auslösten. Noch heute sind Spuren des Kriegsschauplatzes vorhanden. Zahlreiche von den Soldaten in den Fels gesprengte Kavernen, Bunker und Versorgungsschächte sind erhalten geblieben. Einige der damaligen Verteidigungsanlagen wurden als Anschauungsobjekte restauriert, so sind vor allem die Anlagen am kleinen Pal und am Cellon sehenswert. Am Cellon konnte auch der österreichische Nachschubweg von den Italienern eingesehen und mit Artillerie angegriffen werden, deshalb bauten hier österreichische Pioniereinheiten einen fast senkrecht emporsteigenden und mit Holztreppen versehenen Nachschubschacht im Berg, den sogenannten Cellonstollen. Manche heutigen Klettersteige, Wanderwege oder Straßen wurden damals während der Kriegszeit u. a. auch von russischen Kriegsgefangenen erbaut. Wegen der günstigen Erhaltungsbedingungen im karstigen Kampfgebiet gibt es Stellen, an denen noch heute Knochen, verrostete Gürtelschnallen, Bajonette, Stacheldraht und Ähnliches zu finden sind. Unter anderem ist der Berg Krn heute einige Meter niedriger als vor den Kämpfen, weil sein Gipfel durch Artillerie- und Pionierattacken weggeschossen und weggesprengt wurde. Einige Gebiete wurden von österreichisch-ungarischen Soldaten Todeskuppe oder Todesberg genannt. Italienische Soldaten nannten den Monte Santo Santo Maledetto (verdammter Heiliger) und sangen u. a. ein Lied mit dem Text „O Monte Nero … Verräter meiner Jugend“. Kriegsentscheidend für Italien waren die Isonzoschlachten nicht. Als entscheidender italienischer Sieg gilt vielmehr (jedenfalls aus italienischer Sicht) die Schlacht von Vittorio Veneto, die dritte und letzte der auf die Isonzoschlachten folgenden Piaveschlachten kurz vor Kriegsende, die zum Waffenstillstand von Villa Giusti führte. Diese Schlacht sowie das Fronterlebnis und die riesigen Verluste nährten in der Nachkriegszeit den italienischen Mythos vom „verlorenen Sieg“. Die Unzufriedenheit breiter Schichten entzündete sich vor allem daran, dass dem Königreich Italien in den Pariser Vorortverträgen nach dem Ersten Weltkrieg nicht alle erhofften Gebiete in Dalmatien zugesprochen wurden. Ein Umstand, der neben dem Scheitern des italienischen Generalstreiks 1922 (von Mussolini in Anspielung auf die Schlacht von Karfreit auch „Caporetto des italienischen Sozialismus“ genannt) dem Sieg des Faschismus und der Machtübernahme durch Benito M. mit den Weg bereitete.