Kampfjet North American F-86D Sabre Dog der 12th US Air Force auf dem Wiesbaden Army Airfield (Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim).
Fotoabbildung im Originaldruck von 1957.
Nach einer Originalaufnahme von Helmut G. Haak.
Auf dunkelgrauem Karton aufgezogen.
Auf der Rückseite mit aufgeklebtem Textzettel.
Größe 272 x 210 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sehr guter Zustand.
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Der T1 war das erste Modell des VW-Busses, der offiziell VW Transporter und intern Typ 2 genannt wurde. Nach dem VW Käfer, intern Typ 1, war der VW-Bus die zweite Baureihe des VW-Werkes für die zivile Nutzung. Der Transporter wurde ab 1949 entwickelt und 1950 zur Marktreife gebracht. Der Wagen, der während seiner Bauzeit Marktführer war, gilt als ein Symbol des deutschen Wirtschaftswunders. Auf seiner Basis entstand eines der ersten Reisemobile. Im Werk Wolfsburg und im Volkswagenwerk Hannover (ab 1956) liefen insgesamt 1,8 Millionen T1 in verschiedenen Ausführungen vom Band. Mit Beginn der Produktion des Nachfolgemodells VW T2 im Werk Hannover endete 1967 die Fertigung des T1. Geschichte Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Volkswagenwerk Wolfsburg unter der Kontrolle der britischen Besatzungsmacht. Major Ivan Hirst war für die „Wolfsburg Motor Works“ verantwortlich. Um die Produktion aufrechtzuerhalten, lieh er von der britischen Armee Transporter und Gabelstapler aus. Wenn die Armee diese an anderen Orten benötigte, standen sie dem Werk nicht mehr zur Verfügung. Um die Transportengpässe aufzulösen, wurde ein Plattenwagen mit Teilen des VW Typ 82 „Kübelwagen“ entwickelt, bei dem der Fahrer am Heck über dem Motor saß. Konzept Während eines Besuchs in Wolfsburg Anfang 1947 sah der spätere niederländische Generalimporteur Ben Pon die Pritschenwagen und schlug einen kommerziellen Ableger für den niederländischen Markt vor, der auf dem Chassis des VW Käfer basieren sollte. Die Planung scheiterte jedoch an den niederländischen Behörden, die keine Betriebsgenehmigung für ein Fahrzeug erteilen wollten, dessen Fahrer hinter der Ladung sitzt. Pon traf am 23. April 1947 in Minden auf Colonel Charles Radclyffe von der „Trade and Industry Division“ der britischen Militärverwaltung. Bei dem Treffen fertigte Pon eine Skizze eines geschlossenen Transporters für eine Zuladung von 750 kg an, bei dem der Fahrer vorn sitzen und der Motor im Heck unter dem Boden des Laderaums eingebaut sein sollte. Durch die Form eines Kastens entstand der Begriff „Kastenwagen“. Entwicklung Nach dem Treffen teilte Radclyffe Hirst mit, dass es wegen der fehlenden Produktionskapazitäten nicht zu einem Transporter auf Käfer-Basis kommen werde. Hirst, der einen Markt für kleine Transporter in Deutschland sah, stellte Pon eine Weiterentwicklung des Konzepts in Aussicht, wenn sich die Lage in Wolfsburg verbessere. Heinrich Nordhoff wurde Anfang Januar 1948 neuer Generaldirektor des Volkswagenwerkes. Er beauftragte den neuen Entwicklungsleiter Alfred Haesner im Herbst 1948 mit der Entwicklung eines Prototyps nach Ben Pons Konzept. Haesner schuf zwei Entwürfe mit einer flachen und gewölbten Front. Nordhoff entschied sich für die gewölbte Form. In ersten Windkanaltests fiel das Maßstabsmodell des Transporters mit einem cw-Wert von 0,75 negativ auf. Ein neuer, stromlinienförmigerer Entwurf erreichte einen cw-Wert von 0,45. Der erste Prototyp war am 11. März 1949 betriebsbereit. Bei ausschließlich nächtlich durchgeführten Tests stellte sich nach einem Monat heraus, dass das Chassis des Käfer nicht für die Belastungen des Transporters geeignet war. Trotz des Misserfolgs und der anfänglichen Ratlosigkeit der Ingenieure bestand Nordhoff auf dem Produktionsbeginn Ende 1949. Fortan verzichteten die Entwickler auf das Chassis des Käfer und konstruierten für den zweiten Prototyp eine neue Bodengruppe, die schwerer als die ursprüngliche war. Auch der Motor des Käfer zeigte sich nicht den Anforderungen gewachsen. Die mit der Weiterentwicklung beauftragte Porsche KG veränderte für eine bessere Beschleunigung die Getriebeübersetzung, begrenzte dadurch aber die Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h. Der neue Prototyp bewährte sich in den Tests. Neben dem Kastenwagen mit einem Ladevolumen von 4,59 Kubikmeter, von dem es insgesamt sechs Prototypen gab, wurde auch ein Bus mit Fenstern zum Personentransport entwickelt. Zwischen dem Fahrer und den hinteren Passagieren war eine Trennwand vorgesehen, die bis zur Unterkante der Fenster reichte. Bei der Umstellung auf die maschinelle Serienproduktion stellten sich besonders die Dächer als problematisch dar. Der neue Transporter wurde am 12. November 1949 mit einer Woche Verspätung nach einer 51-wöchigen Entwicklungszeit den Journalisten vorgestellt. Serienproduktion Am 8. März 1950 begann die Serienproduktion des Transporters im Wolfsburger VW-Werk. Der Preis des „Typ 2“ lag bei 5850 DM und somit 150 DM über dem Preis eines voll ausgestatteten Käfers. Dieser Betrag entspricht inflationsbereinigt in heutiger Währung etwa 14.200 Euro. Der Serien-T1 hatte eine Front mit einer geteilten Frontscheibe aus ebenem Glas. In der Mitte einer V-förmigen Sicke prangte das Markenzeichen von VW. Die Abmessungen des ersten Serienmodells waren 4150 mm Länge, 1660 mm Breite und 1900 mm Höhe, bei einem Radstand von 2400 mm. Das Leergewicht waren 975 kg und die Zuladung, wie von Ben Pon skizziert, 750 kg. Ebenso wie die Frontscheiben waren die Seitenscheiben aus ebenem Glas, das billiger in der Produktion war. Die Türen des Fahrerhauses hatten je ein kleines Ausstellfenster. Anders als beim Käfer wurde die Karosserie mit dem Rahmen verschweißt. Im Fahrerhaus war das Armaturenbrett aus Blech mit integriertem Tachometer mit der Karosserie verschraubt. Das Lenkrad stand flach und war größer als beim Käfer. Die ersten T1 hatten wie die Prototypen keine hintere Stoßstange und kein Heckfenster. Der Kraftstofftank war nur über die Motorraumklappe zugänglich. Ab 1952 wurde ein trapezförmiges Heckfenster eingebaut. In den ersten Jahren war der T1 nur in Taubenblau oder grundiert lieferbar. Später waren zwei Grautöne, Taubenblau, Braun und Beige sowie zweifarbige Lackierungen im Angebot. Unter der Ladefläche im Heck arbeitete der aus dem Käfer übernommene Boxermotor mit 18 kW/25 PS und 1131 cm³ Hubraum. Durch das Heckantriebskonzept hatte der T1 keine durchgehende Ladefläche. Das Fahrwerk bestand aus einer hinteren Pendelachse mit Vorgelege (Portalachse), die auch schon im VW Typ 82 verwendet wurde, und einer vorderen Doppel-Kurbellenkerachse, die mit zwei übereinanderliegenden Drehstabfedern (Federpaketen) ausgestattet waren. Aus dem Käfer wurde das Getriebe mit einer geänderten Übersetzung des zweiten Gangs übernommen, dessen Differential jedoch spiegelbildlich eingebaut. Die Achsantriebswellen in den Pendelachsrohren drehten sich somit gegenüber denen des Käfers rückwärts. In den beiden seitlichen Vorgelegegehäusen sorgten je zwei Zahnräder für die Umkehrung der Drehrichtung sowie eine weitere Untersetzung. An beiden Achsen wurden hydraulisch betätigte Trommelbremsen verwendet. Der neue Transporter hatte eine Rosslenkung und nicht die Spindellenkung des Käfers. Spitzname Bulli Die Entstehung des Spitznamens „Bulli“ ist nicht eindeutig belegt. Eine Version besagt, dass die Verbindung der ersten beiden Buchstaben von „Bus“ und „Lieferwagen“ zu dem Namen führten. Eine andere Version schreibt den Namen dem Adjektiv „bullig“ zu, das VW-Mitarbeiter schon während der Entwicklung des T1 zur Beschreibung genutzt haben sollen. Bis 2007 konnte VW den Namen nicht offiziell verwenden, da die Namensrechte bei der Kässbohrer Geländefahrzeug AG lagen. Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Baureihe verkaufte Kässbohrer die Erlaubnis, den Namen zu verwenden, an VW. Im englischen Sprachraum hat sich wegen der geteilten Frontscheibe der Spitzname „Splittie“ für die erste VW-Bus-Generation durchgesetzt. Dort ist „Bully“ (englisch für „Tyrann“) negativ behaftet; „Bullying“ bedeutet Mobbing. Weitere Entwicklung Ab Mitte 1953 baute das Werk ein Getriebe mit synchronisiertem 2. bis 4. Gang ein. Im Jahr darauf bekam der T1 einen stärkeren Motor mit 1192 cm³ Hubraum und 22 kW/30 PS Leistung. Zusätzlich bekamen alle Transporter einen hinteren Stoßfänger. Ab August 1955 kam über der Windschutzscheibe eine Frischluftzufuhr für den Innenraum hinzu. Das Ersatzrad wurde vom Motorraum hinter den Fahrersitz verlegt und an der Vorderachse wurden Duplexbremsen verwendet. Die T1-Produktion verlegte VW 1956 in das neue Volkswagenwerk Hannover. Im Modelljahr 1959 kamen geänderte Stoßfänger zum Einsatz. Nachdem 1960 die Blinker gesetzlich eingeführt wurden, entfielen die bis dahin in der B-Säule eingebauten Winker. Fortan wurden kegelförmige Blinker oberhalb der Frontscheinwerfer eingebaut, die Volkswagen später durch ovale Blinker ersetzte. Gleichzeitig bekam der Transporter wie der VW Käfer das asymmetrische Abblendlicht, damals noch mit 6 Volt Spannung. Die Rückleuchten durchliefen ebenso mehrere Veränderungen. Angefangen mit kleinen runden Leuchten mit einem einzelnen separaten Bremslicht bis hin zu einer größeren ovalen Form mit integrierten Blinkern und Bremslichtern. Die Leistung des 1200-cm³-Aggregates erhöhte sich 1960 auf 25 kW/34 PS, und das Getriebe war vollsynchronisiert. Zwei Jahre später wurde die Heizung wegen einer behördlichen Auflage geändert: Es wurde nicht mehr die von den Zylindern direkt erwärmte und evtl. mit Öl- und Benzindämpfen verunreinigte Kühlluft des Motors in den Fahrgastraum geleitet. Bei der neuen „Frischluftheizung“ wurde dem Motorkühlgebläse entnommene Luft durch verrippte Wärmetauscher („Heizbirnen“) an den Auspuffrohren erhitzt und zur Wagenheizung verwendet. Im selben Jahr 1963 gab es, zunächst nur für den Pritschenwagen, den stärkeren 31-kW-Motor mit 1500 cm³ Hubraum. Der 25-kW-Motor wurde ab 1964 im Transporter nicht mehr verwendet und der ausschließlich angebotene 31-kW-Motor 1965 mit einem anderen Vergaser auf 32 kW/44 PS Leistung gebracht. Im letzten Modelljahr 1967 bekamen die Wagen ein Bordnetz mit 12 Volt Spannung. Auch die Karosserie erfuhr im Laufe der Zeit Veränderungen. Im Jahre 1963 gab es die meisten Neuerungen: Die Heckklappe wurde verbreitert und bekam ein größeres Fenster. Statt der doppelflügligen Laderaumtür konnte eine Schiebetür bestellt werden, und mit verstärktem Chassis war der VW Transporter mit einer Nutzlast von einer Tonne erhältlich. Produktionszahlen Der 100.000ste T1 wurde am 9. Oktober 1954 im VW-Werk Wolfsburg hergestellt. Nach der Verlagerung der T1-Fertigung in das neue Werk Hannover lief dort am 2.Oktober 1962 das millionste Exemplar vom Band. Bis zur Ablösung des T1 im Juli 1967 wurden insgesamt 1,8 Millionen Einheiten produziert. Mit der Produktionsaufnahme 1950 begann der Export des Transporters innerhalb Europas, nach Südamerika und in die Vereinigten Staaten. Von 1950 zwei eingeführten Exemplaren steigerte sich der Import in die USA auf 3198 Exemplare 1955. Die Exportrate lag 1950 bei fast 20 Prozent. Von insgesamt 8041 Fahrzeugen gingen 1579 ins Ausland. Modelle Den T1 gab es als Kastenwagen, Kombi und Kleinbus. Es waren auch Transporter mit Hochdach, einer großen, nach oben aufstellbaren Seitenklappe als mobiler Verkaufsstand sowie Kranken-, Polizei-, Feuerwehr- und Leichenwagen erhältlich. Das „Samba“ genannte Sondermodell, der Campingbus von Westfalia, der Pritschenwagen und eine Ausführung mit verstärkten Stoßfängern und aufstellbaren Frontscheiben für Jäger waren weitere Bauformen. VW fertigte für andere Märkte und auf Bestellung Varianten mit anderen Kombinationen der vorgestellten Karosseriemerkmale. Für verschiedene Exportländer gab es den T1 als Rechtslenker. Kastenwagen, Kombi und Kleinbus Der geschlossene Kastenwagen war mit einem flachen und einem Hochdach lieferbar. Beim Kombi waren hinter dem Fahrerhaus drei Fenster an den Seiten. Zum Personentransport hatte der Kleinbus sieben bis neun Plätze, dabei ließen sich die hinteren Sitzbänke für den Lastentransport ausbauen. Der Preis für einen Kastenwagen lag 1955 bei 5925 DM und für den Kombi bei 6600 DM. Pritschenwagen Ab 1951 waren zusätzlich zu den Kastenwagen Pritschenwagen im Angebot, zunächst mit einem dreisitzigen Fahrerhaus. Die Ladefläche war in der Höhe des Motorraums durchgehend. Die Seitenwände konnten ebenso wie die Heckklappe heruntergeklappt werden. Zwischen dem Motorraum und dem Fahrerhaus gab es einen geschützten Laderaum unterhalb der Ladefläche, der über eine seitliche Klappe zu erreichen war. Die Pritsche konnte mit einer Plane und Spriegel abgedeckt werden. Kommerziell war der Pritschenwagen ein Erfolg und rangierte in den Verkaufszahlen nur geringfügig unter dem Kastenwagen. Der Pritschenwagen war auch mit einer vergrößerten Pritsche in Holzbauweise erhältlich. 1955 kostete der Pritschenwagen 5725 DM. Ab 1959 gab es die Doppelkabine mit sechs Sitzplätzen, abgekürzt „Doka“ genannt. Im Regelfall erfolgte der Zugang zur hinteren Sitzbank bei der Doppelkabine nur durch eine zweite Tür auf der Beifahrerseite. Unter der hinteren Sitzbank war ein Zugang zu einem geschützten Stauraum. Sondermodell („Samba“) Das Sondermodell, das unter dem Namen „Samba“ und im englischen Sprachraum als „Microbus Deluxe“ bekannt wurde, hatte seine Vorstellung auf der ersten Nachkriegs-IAA im April 1951 in Frankfurt. Äußerlich unterschied es sich durch Chromradkappen, ein poliertes VW-Emblem auf der Front und eine zweifarbige Lackierung. Die Bereiche zwischen den zwei Farben wurden durch Chromleisten getrennt. Zur Ausstattung gehörte auch ein Röhrenradio und ein Faltschiebedach über dem Passagierbereich sowie von Anfang an eine hintere Stoßstange. Der neunsitzige Bus hatte insgesamt 23 Fenster, wovon die beiden hinteren Eck- und die acht Dachfenster aus 4 mm starkem, gewölbtem Plexiglas gefertigt waren. Das Fenster der Heckklappe war größer als bei den anderen T1. Im Innenraum hatte das Sondermodell ein durchgehendes Armaturenbrett, das erst 1955 in die Serienfertigung übernommen wurde, und einen weniger spartanisch ausgerüsteten Fahrgastraum. Der Zugang zur letzten Sitzreihe wurde durch eine wegklappbare Rückenlehne des äußeren Sitzes der mittleren Reihe erleichtert. Die hinteren Eckfenster wichen ab August 1963 einer geänderten Heckklappe mit einem größeren Fenster. Bei Modellen mit vorderen Einzelsitzen war das Reserverad links über dem Motorraum angebracht. Im Angebot war das Sondermodell bis zum Generationswechsel 1967, ohne ein Äquivalent beim Nachfolgemodell T2 zu bekommen. Im ersten Jahr wurden 269 Einheiten produziert. Die Produktion stieg bis 1959 auf 6241 Einheiten an. Im letzten Jahr produzierte VW 18.790 Sondermodelle. Der Preis für das Sondermodell lag 1955 bei 8.475 DM, was einer heutigen Kaufkraft von etwa 20.300 Euro entspricht. Westfalia Die Firma Westfalia bot ab 1950 eine Campingbox für den T1 an. Damit sollte der Bus für ein Wochenende unterwegs ausgestattet sein. Die Box enthielt einen Gaskocher, Platz für zwei Gasflaschen und einen Klapptisch. Für den Platz über dem Motorraum war ein zusätzlicher Schrank vorgesehen. An die Doppeltüren konnten Regale gehängt werden. Alle Teile waren herausnehmbar entwickelt, um die Kombination von Arbeitsgerät und Freizeitmobil zu bieten. Einen permanenten Umbau zum Campingbus gab es von Westfalia in Kooperation mit VW ab 1961. Die Campingbusse hatten eine umklappbare Rückbank für zwei Schlafplätze, einen Wassertank und mehrere Schränke. Im Fahrerhaus waren längs zwei Schlafplätze für Kinder vorgesehen. Gegen Aufpreis waren eine zweiflammige Kochstelle, eine Kühlbox und eine mobile Chemietoilette erhältlich. Als Sonderausstattung wurde ein Klappdach und ein Aufstelldach angeboten. Mit diesen konnte ein Erwachsener im T1 aufrecht stehen. VW Brasil Die Volkswagen do Brasil Ltda. stellte den T1 erstmals 1953 aus vorgefertigten, importierten Teilen her. Dabei wurde eine Sonderform ohne Heizung gebaut, die hinter der Fahrerkabine vier Seitenfenster hatte. Von 1957 bis 1975 wurden Kombi- und Busversionen mit eigenen Teilen in Serie produziert. Ein weiteres Modell hatte zweiflüglige Klapptüren auf beiden Seiten. Nach dem T1 wurde in Brasilien eine Mischung aus dem T1 und dem Nachfolgemodell T2 produziert. Das bis 1997 gefertigte Modell bestand aus dem verlängerten Frontteil des T2 mit einteiliger gebogener Windschutzscheibe und dem Heck des T1. Weiterhin hatte dieses Modell Trommelbremsen vorne und hinten, aber bereits eine Kugelgelenkvorderachse mit längerem Federweg. Einen wassergekühlten Dieselmotor gab es von 1982 bis 1984. Eisenbahn-Draisine Klv 20 der DB Im Jahr 1955 wurden 30 Eisenbahn-Draisinen mit VW-Transporter-Karosserien von Beilhack (Klv 20-5001 bis Klv 20-5015) und WMD (Waggon- und Maschinenbau Donauwörth) (Klv 20-5016 bis Klv 20-5030) für die Deutsche Bundesbahn gebaut. Die Fahrzeuge mit sieben Sitzplätzen erhielten eine starre Vorderachse ohne Lenkung und Räder mit Spurkränzen. Durch eine mittig unter der Draisine montierte hydraulische Hebevorrichtung konnten die Fahrzeuge angehoben und gedreht bzw. ausgegleist werden. Das Gewicht (bei der Bahn „Betriebsmasse" genannt) stieg auf 1500 kg, die zugelassene Höchstgeschwindigkeit war 70 km/h. Die Fahrzeuge blieben bis Mitte der 1970er Jahre in Betrieb. Marktsituation Das Angebot an Transportern mit einer Zuladung von etwa 750 kg war zu Beginn der Entwicklung eingeschränkt. Konkurrenten des T1 waren die 1949 auf den Markt gekommenen dreirädrigen Transporter Goliath GD 750 und Tempo Hanseat, basierend auf einer Vorkriegsentwicklung. Ebenfalls 1949 kam der vierrädrige Tempo Matador hinzu, der zunächst mit gebrauchten Motoren von VW-Kübelwagen und -Käfern aus Wehrmachtsbeständen motorisiert war. Im gleichen Jahr erschien der DKW-Schnellaster auf dem deutschen Markt, Anfang der 1950er-Jahre gefolgt von den Lieferwagen von Lloyd, beides Fahrzeuge mit Zweizylinder-Zweitaktmotoren und Frontantrieb. Der zu Ford gewechselte ehemalige VW-Entwicklungsleiter Alfred Haesner konstruierte 1953 den Ford FK 1000 mit einer Zuladung von einer Tonne. Der T1 hatte den größten Marktanteil bei Kleintransportern bis 1250 kg und erreichte 1956 33,7 Prozent. 1960 lag der Anteil bei 41,6 Prozent. Bei den sieben- bis achtsitzigen Bussen lag der Marktanteil 1956 bei 91 Prozent. Die Fachpresse nahm den T1 vorwiegend positiv auf. Zum Kleinbus schrieb Werner Buck im September 1957 in Das Auto: „Es gibt schnellere, stärkere und nicht weniger schöne Achtsitzer als diejenigen der Wolfsburger, aber sie sind dafür auch teurer und müssen es auch sein, weil niemand mit so hohen Herstellungszahlen rechnen kann wie Wolfsburg. Dazu kommt der legendäre Ruf des VW-Motors, die robuste Konstruktion und der Vertrauenskredit …“ Kulturelle Bedeutung Als der T1 1950 auf den Markt kam, war Nachkriegsdeutschland am Beginn des Wirtschaftswunders. Die Städte und Transportwege des Landes waren zum Teil noch in Trümmern und Produktionsstätten durch Kriegsschäden beeinträchtigt. Das Wirtschaftswachstum und die sinkende Arbeitslosigkeit sorgten für eine bessere Lage in Deutschland. Neben dem Käfer gilt auch der T1 als ein Symbol des Wirtschaftswunders. Reisemobil Mit dem Wirtschaftswunder setzte Ende des Jahrzehnts der Trend zum Massentourismus, der vor dem Krieg durch die Einführung von Urlaubsanspruch und andere Entwicklungen begann, wieder ein. Mit der Entwicklung der Campingbox von Westfalia war der T1 eines der ersten Fahrzeuge, die zum Reisen verwendet werden konnten. Da die Box nicht fest montiert war, konnte der Wagen im Alltag weiter als Nutzfahrzeug verwendet werden. Mit dem 1960 folgenden Campingbus entstand die neue Fahrzeugklasse der Reisemobile. Hippie-Bus In den 1960ern und 1970ern begannen die Hippie trails von Europa in Richtung Osten und Süden. Dabei kam dem Typ 2 eine besondere Bedeutung zu: Bunt bemalte und bewohnbar gemachte T1 und T2 waren als Reisefahrzeuge verbreitet, auch in der Hippie-Bewegung der Vereinigten Staaten, dort gingen die Reisen an die Westküste. Noch mehr als der Käfer wurden die Transporter zum Symbol der Bewegung. In Kunst und Kultur sind Darstellungen von Hippies mit dem T1 gängig bis hin zu stereotypisch, so z. B. im Computerspiel Grand Theft Auto: San Andreas oder dem Film über Uschi Obermaiers Leben Das wilde Leben von 2007. The Who besangen den Typ 2 in Going mobile (1971, Who’s Next). Dazu kommentierte Pete Townshend: „Der VW Bus, über den ich in diesem Song schrieb, war das rollende Hippie-Heim“. In dem 2006 gedrehten Animationsfilm Cars spielt ein 1960er VW-Bus den freundlichen Hippie Fillmore. VW war über die Verbreitung des VW-Bus bei den Hippies nicht erfreut. Das Management befürchtete einen Imageverlust und einen negativen Einfluss auf die Verkaufszahlen der beiden wichtigsten Produkte des Unternehmens. Die Volkswagen AG (abgekürzt VW AG) mit Sitz in Wolfsburg, ist die Konzern-Muttergesellschaft der Automobilmarken Audi, Bentley, Bugatti, Lamborghini, MAN, Scania, Seat, Škoda, Volkswagen Pkw, Volkswagen Nutzfahrzeuge. Der Konzern ist der größte Automobilhersteller Europas und der zweitgrößte der Welt. Ursprung des heutigen Konzerns ist die Entwicklung eines Volkswagens durch Ferdinand Porsche. Zu diesem Zweck wurde von der NS-Organisation „Kraft durch Freude“ am 28. Mai 1937 in Berlin die Gesellschaft zur Vorbereitung des Volkswagens mbH (Gezuvor) gegründet. Anfang 1938 begann zunächst der Bau des „Vorwerkes“ Braunschweig; gefolgt vom eigentlichen Volkswagenwerk bei Fallersleben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen von der Militärverwaltung der Britischen Besatzungszone unter dem Namen Wolfsburg Motor Works weiterbetrieben. Am 22. August 1960 wurde die Volkswagenwerk G.m.b.H., die sich nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Besitz des Landes Niedersachsen befand, in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Auf Beschluss der Hauptversammlung 1985 ist der Name des Unternehmens seither „Volkswagen AG“. Neben der Automobilherstellung gehören auch Finanz- und Logistikdienstleistungen zum Volkswagen Konzern. Geschichte Gründung Am 7. März 1934 forderte H., A. bei der Eröffnung der Internationalen Automobilausstellung in Berlin den Bau eines Wagens für breite Schichten der Bevölkerung. Es schwebte ihm die Konstruktion eines Autos vor, das 100 km/h Dauergeschwindigkeit auf der Autobahn halten kann, mit vier Sitzen für Familien geeignet ist, sparsam im Verbrauch ist und vor allem unter 1000 Reichsmark kostet. Ferdinand Porsche, der in Stuttgart ein eigenes Konstruktionsbüro betrieb, erhielt am 22. Juni 1934 vom Reichsverband der Deutschen Automobilindustrie den Entwicklungsauftrag zum Bau eines Prototyps. Die um die Beurteilung der Machbarkeit befragten deutschen Automobilfirmen bezweifelten, dass der Volkswagen zu H.s Wunschpreis von weniger als 1000 RM zu realisieren sei. Schon andere Fahrzeugkonzepte zuvor, die bereits den Begriff Volkswagen nutzten, konnten aufgrund zu hoher Materialkosten und – mangels rationeller Fertigungsmethoden – zu hoher Produktionskosten nicht zu einem „volkstümlichen“ Preis angeboten werden. So hatte auf der oben erwähnten Automobilausstellung auch Josef Ganz einen Volkswagen mit dem Namen Maikäfer präsentiert. Da die Automobilindustrie an einer Subventionierung des Volkswagens kein Interesse hatte, beauftragte H. die Deutsche Arbeitsfront mit dem Bau der größten Automobilfabrik Europas. Am 28. Mai 1937 wurde unter der Aufsicht des Leiters der DAF Robert Ley die Gesellschaft zur Vorbereitung des Deutschen Volkswagens mbH (GeZuVor) mit Sitz in Berlin-Grunewald, Taubertstr. 4, gegründet. Ihr erstes und einziges Produkt sollte der „K.-Wagen“ (K. = Kraft durch Freude) werden. Sie finanzierte den Aufbau des Volkswagenwerkes vor allem aus dem Verkauf des 1933 beschlagnahmten Gewerkschaftsvermögens. Die spätere Produktion wurde nach einem von der DAF entwickelten Konzept vorfinanziert, dem zufolge die künftigen Käufer des Volkswagens Vorauszahlungen zu leisten hatten. Der Kaufpreis von 990 RM wurde in Raten von 5 RM angespart und mit Sparmarken auf einer Sparkarte quittiert. Allerdings ergaben 1939 die kalkulierten Kosten einen Verlust von 1080 RM für jedes auszuliefernde Fahrzeug. Nach einer Bereisung durch den Geschäftsführer Bodo Lafferentz wurde der Standort des Werkes mehr oder weniger zufällig im ländlich geprägten und dünn besiedelten Gebiet bei der Gemeinde Fallersleben nahe dem Schloss Wolfsburg mit dem dortigen Gutshof gefunden. Die 1938 neu gegründete „Stadt des K.-Wagens bei Fallersleben“ (ab 1945 Wolfsburg) wurde von dem Architekten Peter Koller geplant. Der Standort im Urstromtal der Aller in der geografischen Mitte des Reiches bot verkehrsgünstige Anbindungen durch den Mittellandkanal, die Autobahn von Berlin nach Hannover (heute Bundesautobahn 2), die Eisenbahnstrecke Berlin-Ruhrgebiet und die Nähe zu Stahlwerken in Peine (Ilseder Hütte) bzw. Salzgitter („Hermann-Göring-Werke“) und zur Großstadt Braunschweig. Von besonderer Bedeutung für die Standortwahl war zusätzlich die Tatsache, dass das gesamte ausgewählte Gelände dem Grafen von der Schulenburg, Schlossherr von Wolfsburg, gehörte. Dadurch wurde der Landerwerb bedeutend einfacher. Allerdings musste der Autobahnanschluss erst gebaut und eine Verbindung zur Eisenbahnhauptstrecke geschaffen werden. Daneben war eine ausreichende Infrastruktur zur Elektrizitäts- und Wasserversorgung sowie Telekommunikation zu errichten. Da Ferdinand Porsche seinen Volkswagen in einer komplett neu erbauten Fabrik produzieren konnte, war es ihm möglich, das Produkt und seine Produktionsanlagen optimal aufeinander abzustimmen. So wurde die Zahl der zu pressenden Blechteile durch eine optimierte Formgebung (möglichst große Einzelbleche) reduziert. Die konsequente Fließbandfertigung orientierte sich an Beispielen von Ford in Detroit, deren Produktionsmethoden Porsche auf einer USA-Reise studierte. Die Gesellschaft zur Vorbereitung des Deutschen Volkswagens mbH wurde 1938 in Volkswagenwerk G.m.b.H. umbenannt. Der Firmensitz war weiterhin im Haus der Deutschen Arbeitsfront in der Knesebeckstraße 48/49, Berlin W15 (Charlottenburg). Ferdinand Porsche wurde Hauptgeschäftsführer und Mitglied des Aufsichtsrats der neuen GmbH. Dem Aufbau des Werkes bei Fallersleben als modernste Automobilfabrik Europas galt in den folgenden Jahren sein ganzes Engagement. Im Herbst 1939 war der Rohbau der Produktionshallen fertig. Zu einer planmäßigen Produktion des K.-Wagens (geplant waren 150.000/Jahr) kam es aber nicht mehr, denn es fehlten Spezialwerkzeugmaschinen, weil sich die Wirtschaft auf den Krieg vorbereiten musste. Der für die Produktion benötigte Stahl sollte größtenteils aus der „Stadt der Hermann-Göring-Werke“ (Salzgitter) geliefert werden. K.-Wagen, auf die viele Menschen gespart hatten, wurden nie ausgeliefert, sondern die Technik, die Porsche mitentwickelt hatte, wurde im Kübelwagen und Schwimmwagen für die W. verwendet. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Volkswagenwerk auf die Produktion von Rüstungsgütern, unter anderem auch die Vergeltungswaffe V1, umgestellt. Dies organisierte vor allem Porsches Schwiegersohn Anton Piëch, der ab 1941 Werksleiter und einer der drei Hauptgeschäftsführer war. Von 1940 bis 1945 mussten dazu etwa 20.000 Menschen im Volkswagen-Werk Zwangsarbeit leisten, darunter Kriegsgefangene und Insassen von Konzentrationslagern. 1942 wurde eigens das KZ Arbeitsdorf angelegt, das allerdings Ende des Jahres wieder geschlossen wurde. Am 10. April 1945 begab sich Anton Piëch mit 10 Millionen RM unter dem Vorwand der Verlegung der Konzernleitung über Neudek nach Zell am See, wo die Familie Porsche ein Anwesen besaß. Das Geld sollte für die Auslagerung eines Betriebsteils des Volkswagenwerkes von Neudek in das Allgäu verwendet werden, was aber nicht mehr möglich war. Die Gelder dienten der Finanzierung der Porsche KG. Bis November 1945 handelte Anton Piëch als Geschäftsführer der Volkswagenwerk G.m.b.H. und beglich Rechnungen der Porsche KG. Anton Piëch war Vater des heutigen Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch. Die FAZ schrieb am 12. November 2006: „Porsche-Piëch und VW, das ist eine uralte Beziehungskiste. Der Einstieg des kleinen Sportwagenbauers Porsche beim größten Autohersteller auf dem europäischen Kontinent war in gewisser Weise der materielle Vollzug einer Verbindung, die schon immer da war.“ Nachkriegszeit Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ging die Zuständigkeit für das Volkswagenwerk auf die Militärregierung der britischen Besatzungszone über, die nach der Umbenennung der Stadt des K.-Wagens bei Fallersleben am 26. Mai 1945 in Wolfsburg das Werk ab Mitte Juni 1945 als „Wolfsburg Motor Works“ weiter betrieben. 20 Prozent der Werksbauten waren zerstört, 93 Prozent der Maschinenausrüstung befand sich noch in verwendungsfähigem Zustand. 1945 wurde der erste Käfer produziert, aber in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg war die Zukunft des Werkes sowie des „Käfers“ ungewiss. Erst danach erhielten das Unternehmen und seine Produkte offiziell die Bezeichnung „Volkswagen“. Sowohl eine Demontage des Werkes als auch eine Weiterführung der Käferproduktion in anderen Ländern waren mögliche Optionen. Unter anderem waren die britische Firma Humber sowie Ford am VW-Werk interessiert. Aufgrund falscher Markteinschätzung, der Nähe zur sowjetischen Besatzungszone sowie einer vernichtenden technischen Bewertung des VW-Käfers durch einen britischen Untersuchungsbericht gaben alle Interessenten jedoch ihre Absichten zum Kauf des VW-Werkes auf. In besagtem Untersuchungsbericht wurde der Käfer als eine nicht nachahmungswürdige Konstruktion beurteilt, die angeblich nicht den Anforderungen genügte, die man zur damaligen Zeit an Kleinwagen stellen musste. Sehr großen Einfluss auf die Entwicklung des Volkswagenwerkes in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg hatte der britische Major Ivan Hirst, der zusammen mit dem deutschen Management dafür sorgte, dass die Produktion anlief. Die deutsche Werksleitung bestand unter anderem aus dem Berliner Industrieanwalt Hermann Münch, der zunächst als Treuhänder mit dem Wiederaufbau des Werkes beauftragt war und nach der Ablösung von Rudolf Brörmann am 17. Juni 1946 zum Generaldirektor sowie zum Haupttreuhänder berufen wurde. Anfangs wurde nur die Nachfrage der Besatzungsverwaltung nach Dienstfahrzeugen gedeckt. Ab 1946 konnte der VW mit Bezugsschein zum Preis von 5000 Reichsmark auch privat gekauft werden. Auf Initiative von Hirst wurde ein Kundendienst- und Vertriebssystem – auch im Ausland – aufgebaut sowie Qualität und Produktionskapazitäten gesteigert. Hirst empfahl schließlich Heinrich Nordhoff, bis Kriegsende Leiter des Opelwerks Brandenburg, als Nachfolger Münchs einzusetzen. 1948 wurde Nordhoff Generaldirektor. 1949 übergab die britische Militärregierung das Unternehmen in die Treuhandschaft des Landes Niedersachsen; verbunden mit der Auflage, die Eigentümerrechte gemeinsam mit dem Bund auszuüben und den anderen Bundesländern sowie den Gewerkschaften großen Einfluss einzuräumen. Das Unternehmen wurde von da an als Volkswagenwerk G.m.b.H. geführt. Das Volkswagenwerk in Wolfsburg sollte zur größten Automobilfabrik der Welt werden. Die Werksfläche nimmt heute eine Fläche vergleichbar mit der von Gibraltar ein. Allein die überdachte Hallenfläche ist ungefähr so groß wie das Fürstentum Monaco. 1955 wurde in Wolfsburg die Fertigstellung des einmillionsten Volkswagens gefeiert. Der Deutsche Bundestag beschloss am 17. März 1960 das in staatlicher Hand befindliche Unternehmen überwiegend zu privatisieren. Die Volkswagenwerk G.m.b.H. wurde in der Folge am 22. August 1960 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, teilprivatisiert und hieß nunmehr mit neuem Namen „Volkswagenwerk Aktiengesellschaft“. 60 Prozent des VW-Stammkapitals wurden in Form von sogenannten Volksaktien im Gesamtnennwert von 360 Millionen DM an Privatpersonen ausgegeben mit einem Erlös von umgerechnet circa 500 Millionen Euro. Je 20 Prozent der Anteile behielten die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen. Mit dem Verkaufserlös und den Gewinnansprüchen aus den verbliebenen 40 Prozent Aktien der öffentlichen Hand wurde nach langjährigem Tauziehen zwischen Bund und Niedersachsen zur Förderung der Wissenschaft 1961 als gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts die Stiftung Volkswagenwerk mit Sitz in Hannover gegründet. Eine Besonderheit dabei ist das sogenannte VW-Gesetz vom 21. Juli 1960, das nicht nur die Privatisierung regelte, sondern auch trotz Minderheitenposition der öffentlichen Hand deren entscheidenden Einfluss weitersichern soll. Es besagt, dass kein Anteilseigner mehr als 20 Prozent an Stimmrechten ausüben darf. Damit werden feindliche Übernahmen oder Sperrminoritäten verhindert. 1962 beschäftigte der Gesamtkonzern 69.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 6,4 Milliarden DM. Im Oktober 1964 übernahm die Volkswagenwerk AG die Auto Union GmbH von Daimler-Benz. Das Unternehmen mit Sitz in Ingolstadt sicherte den Wolfsburgern neue Technologien, wie die Wasserkühlung im Motorenbau und den Frontantrieb. Unter dem Markennamen Audi hatte Volkswagen erstmals eine zweite Konzernmarke im Angebot, in die 1969 das Unternehmen NSU integriert wurde. Nach dem Tode von Heinrich Nordhoff im April 1968 wurde Kurt Lotz Vorstandsvorsitzender von VW. Die 1970er-Jahre Mit dem von NSU entwickelten K 70 brachte Volkswagen 1970 erstmals ein Fahrzeug mit Frontmotor, Frontantrieb und Wasserkühlung auf den Markt und markierte damit einen Umbruch in der VW-Geschichte. Im September 1971 trat Lotz zurück und Rudolf Leiding wurde VW-Vorstandsvorsitzender. 1972 waren 192.100 Mitarbeiter bei Volkswagen beschäftigt und erwirtschaften einen Jahresumsatz von 16 Milliarden DM. Volkswagen wurde 1972 Produktionsweltmeister: Mit 15.007.034 montierten Wagen löste der VW Käfer den bis dato gültigen Produktionsrekord des Anfang des 20. Jahrhunderts von der Ford Motor Company gebauten T-Modells ab. Im Jahre 2002 verwies der VW Golf mit 21,5 Millionen gebauten Einheiten den Käfer auf Platz drei in der Rangfolge der am meisten produzierten Automobile. Produktionsweltmeister blieb der Toyota Corolla, gefolgt vom VW Golf. Das T-Modell von Ford belegte den vierten Platz. Allerdings ist dabei zu bedenken, dass sowohl der Käfer als auch das T-Modell nahezu unverändert produziert wurden, während bei Corolla und Golf mehrere Modelle unter demselben Namen laufen. VW war Anfang der 1970er-Jahre in wirtschaftliche Probleme geraten: Die Käfer-Nachfrage ging stetig zurück und die auf dem gleichen Konzept basierenden größeren Modelle VW 1500/1600 und VW 411/412 konnten keinen Ausgleich mehr bieten. Als Retter erwies sich die Mitte der 1960er Jahre von Daimler-Benz an VW verkaufte Auto Union GmbH in Ingolstadt (ab 1969 Audi NSU Auto Union AG): Mit Verwendung von Motor- und Fahrwerkskomponenten der Tochterfirma gelang es in kürzester Zeit, ein modernes, attraktives Modellprogramm anzubieten. Von der bereits 1970 vorgestellten NSU-Entwicklung VW K 70 abgesehen, war erster Vertreter der wassergekühlten Frontantriebs-Modelle der mit dem 1972 eingeführten Audi 80 fast identische Passat, welcher im Mai 1973 in Produktion ging. Im Frühjahr 1974 erschien der Scirocco und im Sommer 1974 folgte der Golf, der sich schnell zum umsatzstärksten VW-Modell entwickelte. 1975 erschien der Polo; der äußerlich mit dem bereits 1974 eingeführten Audi 50 bis auf eine Krümmung des Kofferraumdeckels identisch war. Gefertigt wurde nach dem Baukastenprinzip, das durch in verschiedenen Modellen einsetzbare Bauteile erhebliche Einsparpotenziale freisetzte. Nachteilig war, dass sich nun VW- und Audi-Modelle sehr ähnelten. Um Kapazitäten für das gut laufende Modell Passat freizubekommen, wurde 1978 die Produktion des „Käfers“ vom Werk Emden in das Werk Puebla (Mexiko) verlagert, wo das Symbol des westdeutschen „Wirtschaftswunders“ noch bis 2003 gebaut wurde. Der Übergang vom VW Käfer zum VW Golf ist ein Standardbeispiel für ein nicht durchgeführtes Lebenszyklusmanagement (Lifecycle-Management) eines Produktes und die daraus resultierenden Folgen für ein Unternehmen. Am 10. Februar 1975 trat Toni Schmücker den Posten des VW-Vorstandsvorsitzenden an. Unter Schmücker wurden Pläne zur Ausweitung des Konzerns durch Hereinnahme neuer Marken und der Erschließung neuer Marktsegmente geschmiedet. Kauf oder Beteiligung an einem Nutzfahrzeughersteller standen im Raum. Auch die Hinzunahme weiterer Pkw-Marken wurde nicht ausgeschlossen. Die Überlegungen forderten eine neue Konzernstruktur, mit einer Holding an der Spitze und nachgelagerten Marken bzw. Tochterunternehmen. In den firmeninternen Debatten konkurrierte das „Ford-Modell“ mit dem „GM-Modell“. Ford hatte eine starke Marke, die zugleich als Konzernspitze diente. Darunter lagen eher schwächere Marken wie Lincoln und Mercury. General Motors hatte eine pure Konzernspitze, mit daruntergelagerten Fahrzeugmarken wie Buick, Cadillac, Chevrolet, GMC, Holden, Opel, Pontiac, und Vauxhall. Dies ließ weitere Freiheiten für markenübergreifende Unternehmen, wie GM Performance Parts, GM Goodwrench, GM Powertrain, GMAC Financial Services, und später GM OnStar zu. Das konsequentere GM-Modell wurde bei Volkswagen zunächst favorisiert. Es wurde nach Namen für die Holding gesucht, wobei auch Auto Union Gegenstand der Überlegungen war. Letztlich wollte sich die Führungsspitze doch nicht von dem VW-Logo über dem Wolfsburger Verwaltungshochhaus trennen. Es wurde beschlossen, zunächst die gemeinsame Volkswagen- und Audi-Vertriebsorganisation (fusioniert seit Anfang der 1970er-Jahre) unter einen neuen Namen zu stellen. Tochterunternehmen wie Bank oder Leasing sollten denselben Namen bekommen. Im Jahre 1978 wurde unter dem Namen V.A.G eine gemeinsame Vertriebsplattform für Audi und Volkswagen eingeführt. Die Händlerbetriebe bekamen in Form eines umlaufenden blauen Bandes ein einheitliches Erscheinungsbild. Die VW Kredit Bank GmbH wurde im gleichen Jahr in V.A.G Kredit Bank GmbH umbenannt. Die Leasing-Tochter änderte ihren Namen in V.A.G Leasing GmbH. Die Bedeutung der drei Buchstaben wurde nie von Volkswagen aufgelöst. Gängige Deutungen waren „Volkswagen-Audi-Gemeinschaft“ oder „Volkswagen Audi-Gruppe“ – was auch den Sinn der Firmierung widerspiegelt. Andere Meinungen gehen von „Volkswagen AG“ aus. Der gesamte Konzern firmierte zu dieser Zeit immer noch als Volkswagenwerk AG (bis 1985). Die Intention der neuen V.A.G-Vertriebsorganisation ging von großen „Fahrenhäusern“ aus, in denen viele Automarken und Dienstleistungen im Bereich Mobilität angeboten werden sollten. Die Vision nahm die Auto Malls, die sich in den USA in den 1990er-Jahren und später auch in Europa entwickelten, vorweg. Die Begrifflichkeit „V.A.G-Partner“ setzte sich in der Öffentlichkeit nicht durch und verschwand um 1992 wieder. An V.A.G erinnern heute noch die Sonderwerkzeuge und Testgeräte, wie das VAG 1551. In den USA eröffnete VW als erster ausländischer Kraftfahrzeugproduzent am 10. April 1978 in Westmoreland (Pennsylvania) ein Autowerk. Dort wurde die US-Version des VW Golf unter dem Namen „Rabbit“ im CKD-Verfahren aus zugelieferten Teilen montiert. Die 1980er-Jahre Ab 1982 leitete Carl H. Hahn die Gesellschaft. Der Sohn von Carl Hahn senior, einer der Mitbegründer der Auto Union, war von 1958 bis 1965 Jahren Präsident von Volkswagen of America (VoA) und baute dort das Überseegeschäft auf. Nachdem Hahn jun. zehn Jahre als Vorstandsvorsitzender der Continental AG tätig war, übernahm er 1982 den Vorsitz der VW-AG. Unter seiner Führung wurde VW zum „Global Player“ im wahrsten Sinn. 1986 übernahm die Volkswagen AG die Mehrheit von Seat, 1991 wurde Škoda Auto dazugekauft. In der Volksrepublik China, heute größter Automarkt und größter Autoproduzent der Welt , bewies Hahn früh Weitblick. Im Oktober 1984 wurde mit der Shanghai Tractor Automobile Corporation (STAC), Vorläufer der SAIC-Gruppe, mit der China National Automotive Industry Corporation (CNAIC) und der Bank of China ein Vertrag über die Produktion des VW Santana in der VR China unterzeichnet. Die erste Montagestraße lief im Oktober 1985 an. Heute ist China der größte Absatzmarkt des Unternehmens. Die Einführung des VW Golf II brachte den Beginn neuer Fertigungsmethoden mit sich (z. B. der Einsatz von Robotern). Bekannt wurde das neue Fertigungsverfahren unter dem Begriff „Halle 54“, bezogen auf eine Produktionshalle am Standort Wolfsburg, die nach neuesten CIM-Gesichtspunkten (Computer-integrated manufacturing) ausgerüstet war. Im Nachhinein wurde das Verfahren jedoch in vielen Punkten wieder eingestellt, da sich zeigte, dass eine menschenleere Produktion nicht funktionierte. Unter anderem machten der Instandhaltungsaufwand und die Ausfallzeiten die Einsparungen durch weniger Personal zunichte. Die Hauptversammlung beschloss 1985, das Unternehmen von „Volkswagenwerk AG“ in „VOLKSWAGEN AG“ umzubenennen. 1986 fiel das Unternehmen einem groß angelegten Devisenschwindel zum Opfer. Volkswagens Chefdevisenhändler Burkhard Junger veruntreute zusammen mit dem Frankfurter Devisenhändler Hansjoachim Schmidt 480 Millionen Mark. Beide wurden zu sechs Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Weitere Mitarbeiter der Devisenabteilung gingen ebenfalls ins Gefängnis. Am 24. März 1988 begann die Bundesregierung über ein Konsortium von Banken, ihren restlichen 16-Prozent-Anteil an der Volkswagen AG zu verkaufen. Im Juli 1988 wurde das US-Werk in Westmoreland (Pennsylvania) aufgrund eines Konzernvorstandsentscheids vom November 1987 geschlossen. Die Kapazitätsauslastung überzeugte nicht mehr und ein Auflaufen weiterer Verluste sollte gestoppt werden. Die Baulichkeiten übernahm im Oktober 1990 der Bundesstaat Pennsylvania. Die 1990er-Jahre 1992 wurde das gemeinsame Vertriebsnetz von Volkswagen und Audi, welches seit 1978 unter der Bezeichnung V.A.G. bekannt war, wieder aufgeteilt, um den beiden Marken ein profilierteres und eigenständigeres Image zu verleihen. Seither werden Volkswagen- und Audi-Fahrzeuge getrennt vertrieben. Am 1. Januar 1993 übernahm Ferdinand Piëch, ein Enkel von Ferdinand Porsche, den Vorsitz im Vorstand der Volkswagen AG. Kurz nach seinem Amtsantritt holte Piëch 1993 José Ignacio López und sieben seiner Mitarbeiter, u. a. den jetzigen Konzernvorstand Beschaffung, Francisco Javier Garcia Sanz, von General Motors nach Wolfsburg. Lopéz übernahm den Vorstandsbereich „Produktionsoptimierung und Beschaffung.“ Zusammen mit Lopez wurde die Fertigung auf Just-in-time-Produktion umgestellt und die sogenannte „Fertigungstiefe“ verringert. Das Ziel war, die Investitionen für Produktivitätszuwächse vor allem den Zulieferern aufzubürden. Im Frühjahr 1993 wurde Lopéz von seinem ehemaligen Arbeitgeber Industriespionage vorgeworfen. Opel und General Motors erstatteten Strafanzeige gegen die neuen VW-Mitarbeiter. Parallel wurde in den USA eine Klage erhoben auf Grundlage des RICO-Acts, einem ursprünglich zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens geschaffenen Gesetz, wovon auch Piëch betroffen war. Die Klagen wurden nach einem Vergleich zurückgezogen, der unter Vermittlung von Bundeskanzler Helmut Kohl und US-Präsident Bill Clinton zustande kam. López musste 1996 zurücktreten. VW zahlte 100 Millionen US-Dollar Schadensersatz an GM und bezog für eine Milliarde US-$ Bauteile von GM. Der „López-Effekt“ sorgte für eine schmerzhafte Konzentration in der Zulieferindustrie und machte dem Konzern noch lange durch geringere Qualität und hohe Gewährleistungskosten zu schaffen. Der 1995 vorgestellte VW Sharan war der erste erfolgreiche Versuch von VW, sich auch im Markt der Nischenfahrzeuge zu etablieren und am damals boomenden Markt der Vans zu partizipieren. Der Sharan wird mit kleinen Änderungen auch als Alhambra von Seat angeboten. Für die Entwicklung und Produktion wurde eine strategische Allianz mit Ford geschlossen, wo der Wagen als Ford Galaxy auf den Markt kam. Für den Bau der drei Modelle wurde Anfang der 1990er Jahre von Ford und VW als Joint Venture in Palmela (Portugal) die Gesellschaft Autoeuropa - Automóveis Ltda. gegründet, die seit Anfang 1999 als VW Autoeuropa im Alleinbesitz von VW ist. Aus Portugal kommen auch der Scirocco III und der Eos. Bis Februar 2006 baute VW den Galaxy im Auftrag von Ford in Palmela, seitdem produziert Ford den Galaxy in Belgien . Im Jahre 1998 präsentierte VW in den USA den VW New Beetle. Das als sogenanntes „Fun-Car“ positionierte Fahrzeug wurde mit seiner markanten Karosserie im Retrodesign vor allem auf dem US-Markt ein Erfolg. Mit Einführung der Vier-Tage-Woche für die Beschäftigten von Volkswagen beschritten Vorstand (u. a. Peter Hartz), Betriebsrat und IG Metall 1994 einen neuen Weg zur Standort- und Beschäftigungssicherung. Nach dem Übernahmepoker zwischen der Volkswagen AG und BMW um den britischen Luxuswagenhersteller Rolls-Royce entschieden sich die Aktionäre des Mutterkonzerns Vickers am 5. Juni 1998 für das Angebot des VW-Konzerns in Höhe von 1,3 Milliarden DM. Dabei wurde entweder übersehen oder ignoriert, dass die Markenrechte von Rolls-Royce im Fall einer Übernahme an den Markeninhaber, den Turbinenhersteller Rolls-Royce Plc. zurückgingen. Rolls-Royce Plc. kooperierte im Turbinensektor mit BMW. Ab dem Jahr 2002 gab VW Rolls-Royce an BMW ab, um sich dann auf die Produktion der Luxusmarke Bentley zu konzentrieren. Im Jahre 1999 brachte VW mit dem Lupo 3L TDI das erste Dreiliterauto auf den Markt. Dafür erhielt VW von den Umweltverbänden viel Anerkennung, das Auto hatte aber keinen nennenswerten Markterfolg. In Dresden legte Volkswagen im gleichen Jahr den Grundstein für die Gläserne Manufaktur, in der der Phaeton endmontiert wird. Die 2000er-Jahre Der Volkswagen-Konzern eröffnete 2000 die in Wolfsburg erbaute „Autostadt“, ein Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum kombiniert mit einem Freizeitpark. In der Autostadt können Kunden ihren Neuwagen abholen, ein Automobilmuseum besuchen und sich über die Produktpalette des Konzerns in verschiedenen Markenpavillons informieren. Das 2002 vorgestellte „Ein-Liter-Auto“ erhob Anspruch auf die Technologieführerschaft der Volkswagen AG bei sparsamen Fahrzeugen. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Konzeptstudie aber in der vorgestellten Form nicht umgesetzt. Bernd Pischetsrieder übernahm 2002 von Ferdinand Piëch den Posten des Vorstandsvorsitzenden. Pischetsrieder war während der Rolls-Royce-Übernahme Piëchs Widersacher bei BMW. Er verließ BMW 1999 und wechselte als Seat-Chef zum Volkswagen-Konzern. 2004 geriet Volkswagen unter wirtschaftlichen Druck. Der Konzern erlitt im Geschäftsjahr 2003 einen Gewinneinbruch von über 50 Prozent. Der Vorstand kündigte eine umfassende Restrukturierung des Unternehmens an, um in Zusammenarbeit mit der Belegschaft die Kosten zu senken und die deutschen Produktionsstandorte wettbewerbsfähiger zu machen. Als Gründe für die Unternehmenskrise galten vor allem die hohen Löhne und Produktionskosten bei VW. Nach eigenen Angaben hatte VW elf Prozent höhere Personalkosten als der Durchschnitt der anderen deutschen Automobilproduzenten. Dies führte zu vergleichsweise hohen Produktionskosten für die Fahrzeuge des Konzerns. Kritikern nannten zudem die hohen Dividendenausschüttungen von circa 336 Millionen Euro jährlich (durch 320,3 Millionen Stammaktien zu je einer Dividende von 1,05 Euro) an die Stammaktionäre, zu hohe Managergehälter und Abfindungen als Gründe für die hohen Kosten. Die 2003 vorgestellte fünfte Generation des Golf hatte 2004 mit Absatzschwierigkeiten zu kämpfen. Der im Vergleich zum Golf IV identische Einstiegspreis passte nicht zur schlechten Konjunktursituation und der damit verbundenen Kaufzurückhaltung in Deutschland. Zudem verstärkte sich 2004 der Preiskampf in der Automobilbranche weiter. Um den Absatz zu steigern, entschied sich der Konzern für eine in der VW-Modellgeschichte einzigartige Rabattaktion, die „Jubiläumsaktion 30 Jahre Golf“ genannt wurde. Alle Golf-V-Käufer erhielten bis zum September 2004 die Klimaanlage gratis dazu. Im gleichen Jahr enttäuschten die Verkaufszahlen des Modells Phaeton. Daraufhin wurden 2005 und 2006 freie Kapazitäten in der gläsernen Fabrik mit der Produktion des britischen Bentley Continental Flying Spur ausgelastet. Im Herbst 2005 wurde Porsche mit einem Anteil von 20 % größter Aktionär bei VW. Die Übernahme der Anteile kostete Porsche rund 3 Milliarden Euro, die aus dem Betriebsvermögen stammen. Als Hauptgrund für den Einstieg wird die Verhinderung einer feindlichen Übernahme von VW benannt, die dann die Zusammenarbeit mit VW beeinträchtigen könne. Der von Porsche an VW gehaltene Aktienbesitz stieg über 30 %, sodass Porsche allen VW-Aktienbesitzern ein Übernahmeangebot unterbreiten musste. Das geschah am 28. März 2007, jedoch wurden pro Stammaktie nur 100,92 Euro geboten, was weit unter dem damals aktuellen Aktienkurs von circa 112 Euro lag. Damals ließ Porsche verlauten, keine industrielle Führerschaft bei VW anzustreben. Ab diesem Zeitpunkt waren jedoch keine weiteren Formalien wie Pflichtübernahmeangebote oder Ähnliches mehr vonnöten, wenn Porsche noch weitere Anteile an VW kaufen sollte. Im Frühjahr 2005 wurde die neue Generation des Passat, des zweitwichtigsten Modells der Marke VW, vorgestellt. Die zweite wichtige Neuerscheinung in diesem Jahr war der VW Fox, der den Lupo ablöste und in Brasilien gebaut wird. Die Verkaufszahlen des Passat entsprachen den Erwartungen. Bei einigen Modellen zeigten sich Qualitätsprobleme, ausgelöst auch durch den weitverbreiteten Einbau empfindlicher Elektronik. Im Sommer 2005 erschütterte eine Korruptionsaffäre den Konzern. Interne Verfehlungen einzelner Mitarbeiter (Luxusreisen und Bordellbesuche der Betriebsräte auf Firmenkosten usw.) machten Schlagzeilen. Das Modell des Zusammenwirkens von Betriebsrat, Gewerkschaften, Vorstand und Landesregierung im Aufsichtsrat des Konzerns geriet daraufhin in öffentliche Kritik. Das Rücktrittsgesuch des VW-Personalchefs Peter Hartz, auch als Namensgeber der Arbeitsmarktreform der rot-grünen Bundesregierung bekannt, in dessen Verantwortungsbereich die Verfehlungen fielen, wurde vom VW-Management angenommen. Auch im Sommer 2006 sorgte Volkswagen für ein nationales Medieninteresse. Durch die geplante Rekonstruierung strich der Konzern seinen Arbeitnehmern die viertägige 28,8-Stunden-Woche und verlängerte diese auf 35 Stunden ohne Erhöhung der Löhne und Gehälter. Im gleichen Zuge wurde aufgrund konzernweiter Streiks die Vertrauensgleitzeit eingeführt, zudem wurden nach Verhandlungen mit der IG Metall betriebsbedingte Kündigungen bis 2011 ausgeschlossen. Im Oktober 2006 legte Volkswagen den Grundstein für ein neues Automobilwerk Russland, in dem ein auf den russischen Markt zugeschnittenes Modell gefertigt werden soll. Im November 2006 wurde überraschend ein Wechsel an der Konzernspitze angekündigt. Nach der Zustimmung des Aufsichtsrats vom 17. November 2006 trat Martin Winterkorn am 1. Januar 2007 die Nachfolge von VW-Chef Bernd Pischetsrieder als Vorstandschef von VW an. Winterkorn war unter Piëch Entwicklungsvorstand bei Volkswagen und führte seit 2003 die Erfolgsserie der VW-Tochter Audi fort. Winterkorns erste Aufgabe war, die Kernmarke VW wieder profitabel zu machen und sie insbesondere auf dem Heimatmarkt Europa wieder in die Gewinnzone zurückzuführen sowie den gesamten Konzern im globalen Wettbewerb zu stärken. Als treibende Kraft für die Ablösung Pischetsrieders wird der Aufsichtsratsvorsitzende und ehemalige Vorstandsvorsitzende Ferdinand Piëch vermutet. Ebenfalls im November 2006 erhöhte die Porsche AG ihren Anteil an VW auf 27,4 Prozent und hat diesen Anteil am 26. März 2007 auf 30,9 Prozent ausgebaut. Damit wurde Porsche mit Abstand größter Anteilseigner vor dem Land Niedersachsen mit 20,20 Prozent. Porsche sprach sich zudem gegen das VW-Gesetz aus und beanspruchte entsprechend seinen Anteilen Sitze im Aufsichtsrat. Am 23. Oktober 2007 wurde mit Urteil des Europäischen Gerichtshofs das VW-Gesetz für europarechtswidrig erklärt. Im Juli 2008 verkündete Volkswagen die Eröffnung eines Werkes in Chattanooga, im US-Bundesstaat Tennessee. Mit dem Bau wurde 2009 begonnen. Das Werk, in dem der Konzern mit rund 2.000 Arbeitern jährlich 150.000 Fahrzeuge vom Typ Passat produzieren will, wurde am 24. Mai 2011 von Martin Winterkorn eröffnet. Damit errichtet Volkswagen zum ersten Mal in den U.S.A. eine Produktionsstätte, nachdem im Juli 1988 das US-Werk in Westmoreland geschlossen worden war. Die neue Produktionsstätte mit einem Investitionsvolumen von einer Milliarde US-Dollar liegt im Enterprise South Industrial Park, rund 20 km nordöstlich von Chattanoogas Innenstadt. Im August 2008 verkündete die Volkswagen AG, dass das Unternehmen zum ersten Mal „in die Top Drei der weltweit größten Automobilhersteller“ aufgestiegen ist. Das Unternehmen berichtete: „Mit 3,31 Millionen Fahrzeugen, die im ersten Halbjahr 2008 ausgeliefert wurden, steigerte der Volkswagen Konzern seinen Absatz im ersten Halbjahr 2008 um 7,2 Prozent. Damit stiegen die Wolfsburger im weltweiten Absatzranking um einen Platz an die dritte Stelle, vorbei an Konkurrent Ford, der im Berechnungszeitraum nach eigenen Angaben 3,22 Millionen Fahrzeuge verkaufte.“ Am 16. September 2008 verkündete die Porsche Automobil Holding SE die Erhöhung des Anteils an der Volkswagen AG auf 35,14 %. Somit ist die Volkswagen AG nun nach § 2 Abs. 6 WpÜG ein Tochterunternehmen. Da sich Porsche teilweise auch über Optionen 74,1 % der VW-Aktien gesichert hatte und 20 % vom Land Niedersachsen gehalten werden, kam es zu einer starken Verknappung von VW-Aktien, sodass Spekulanten, die umfangreiche Leerverkäufe von VW-Aktien getätigt hatten, in eine Klemme gerieten (sogenannte short squeeze). Zeitweise überschritt die VW-Aktie am 28. Oktober 2008 die 1000-Euro-Marke, wodurch die Volkswagen AG nach dem Aktienwert kurzzeitig das teuerste Unternehmen der Welt war. Am 5. Januar 2009 gab Porsche bekannt, nun 50,76 % der Volkswagen Stammaktien zu halten und damit Mehrheitseigner der Volkswagen AG zu sein. Am 6. Mai 2009 folgte die Pressemitteilung der Porsche Automobil Holding SE, die Schaffung eines integrierten Automobilkonzerns mit der Volkswagen AG anzustreben. Finanzierungsprobleme bei den Bankkrediten zwangen Porsche – Medienberichten zufolge – die geplante Übernahme aufzugeben. Am 9. Dezember 2009 vereinbarten die Volkswagen AG und die Suzuki Motor Corp. eine Allianz. Am 15. Januar 2010 zahlte Volkswagen $2,4 Milliarden für eine 19.9-Prozent-Beteiligung an Suzuki. Suzuki kaufte für eine Milliarde US Dollar Aktien der Volkswagen AG. Suzuki Vorstandsvorsitzender Osamo Suzuki schloss weitergehende Beteiligungen vorerst aus. Am 25. Mai 2010 übernahm die Volkswagen AG Giorgio Giugiaros Italdesign. 90,1 Prozent der Aktien wurden von der Audi AG Tochter Lamborghini Holding S.p.A. übernommen. Giugiaro entwarf die Karosserien der ersten Generation von Golf, Scirocco, Passat und Audi 80. Ein langfristiges Ziel des Konzerns ist es, den größten Automobilhersteller der Welt, Toyota, bis zum Jahr 2018 abzulösen. Dafür erwägt der VW-Vorstand Übernahmen weiterer Hersteller, z.B. des Nutzfahrzeugeherstellers MAN. Platz in der weltweiten Rangreihe Volkswagen zählt offiziell als drittgrößter Autohersteller der Welt, gemäß der gültigen OICA-Rangreihe von 2009. Laut OICA führte die Toyota Gruppe im Jahre 2009 mit 7,23 Millionen Einheiten. General Motors schloss das Jahr auf Platz 2 mit 6,46 Millionen Einheiten ab.Volkswagen nahm mit 6,06 Millionen Einheiten den dritten Platz ein. Offizielle OICA-Rangreihen für das vergangene Jahr werden im Sommer des Folgejahres veröffentlicht. 2010 setzte sich nach Angaben der drei Hersteller der Trend fort. Volkswagen bleibt auf Platz 3 mit 7,1 Millionen ausgelieferten Einheiten. Die GM-Gruppe ist weiterhin auf Platz 2 mit 8,38 Millionen Einheiten. Die Toyota Gruppe führt auf Platz eins mit 8,55 Millionen produzierten Einheiten. Hyundai-Kia rückte auf Platz vier. Nicht zuletzt verursacht durch die Nachwirkungen des Erdbebens und Tsunamis in Japan am 11. März 2011, werden für 2011 Verschiebungen in der Rangreihe vorhergesagt. Historische und soziale Verantwortung Durch die Gründung während des Dritten Reichs, die Beschäftigung von Zwangsarbeitern im Zweiten Weltkrieg und durch den Großaktionär Niedersachsen nimmt das Unternehmen Volkswagen eine Sonderstellung im deutschen Automobilbau ein, die sich vor allem im Umgang mit der eigenen Vergangenheit und im sozialen Engagement niederschlägt. Entschädigungsfonds Da bei Volkswagen während der Zeit des Nationalsozialismus auch Zwangsarbeiter eingesetzt wurden, richtete Volkswagen am 7. Juli 1998 einen privaten humanitären Fonds in Höhe von 20 Millionen DM ein, aus dem bis Ende 2001 über 2.000 Menschen in 26 Staaten eine Entschädigung erhielten. Volkswagen war damit einer der Vorreiter in der deutschen Wirtschaft. Im Werk Wolfsburg befindet sich eine „Erinnerungsstätte an die Zwangsarbeit auf dem Gelände des Volkswagenwerkes“. Wolfsburg AG Als 1998 die Arbeitslosigkeit rapide anstieg, legte VW der Stadt Wolfsburg ein Konzept vor, das eine Zukunftsperspektive für den Wirtschaftsstandort Wolfsburg aufzeigte. Das 1999 von der Stadt Wolfsburg und VW gegründete Gemeinschaftsunternehmen Wolfsburg AG, eine Public Private Partnership, setzt das Konzept um. Ihr Ziel ist es, die Arbeitslosigkeit von etwa 18 Prozent (Stand 1997) in der Region zu halbieren und neue Wirtschaftsfelder zu erschließen. Auto 5000 GmbH Die Auto 5000 GmbH wurde im August 2001 gegründet und baut als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Volkswagen AG den Kompakt-Van Touran sowie den Kompakt-SUV Tiguan. Die Gesellschaft wurde gegründet, um den Standort Deutschland als Produktionsstätte zu erhalten und Arbeitsplätze in der Region zu schaffen. Heute sind 3500 direkte Mitarbeiter bei der Auto 5000 GmbH beschäftigt. Seit dem 1. Januar 2009 wurden ein Großteil der Auto-5000-Mitarbeiter in ein Arbeitsverhältnis der Volkswagen AG übernommen. Der Produktionsbereich der Auto 5000 GmbH wird nunmehr Fertigungsbereich 2 genannt. Derzeitiger Geschäftsführer ist Siegfried Fiebig (Werksleiter Wolfsburg). Volkswagen und die Politik VW verpflichtete 1998 auf Empfehlung von Peter Hartz den ehemaligen saarländischen Wirtschaftsminister und Juristen Reinhold Kopp als "Beauftragten des Vorstandes für Regierungsbeziehungen". Zwei Jahre später wurde er zum Generalbevollmächtigten ernannt und leitete in dieser Funktion die Außenbeziehungen des Konzerns. Der Ex-VW-Vorstandsvorsitzende Bernd Pischetsrieder hatte angekündigt, dass der Automobil-Konzern im Januar 2005 eine Liste von Mandatsträgern vorlegen will, die europaweit für Volkswagen tätig geworden sind. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Hans-Jürgen Uhl, sowie zwei niedersächsische SPD-Landtagsabgeordnete legten Lobbyarbeit für den Konzern offen , darunter der damalige Wolfsburger Bürgermeister Ingolf Viereck. Struktur, Marken, Tochtergesellschaften Der Volkswagen-Konzern teilt sich in die Bereiche Automobile und Finanzdienstleistungen auf. Hinzu kommen weitere Unternehmensbereiche und Beteiligungen. Automobile Marken und Tochtergesellschaften der Volkswagen AG Marke VW-Anteil ausgelieferte Fahrzeuge 2009 Volkswagen (Pkw) 100 % 3.954.454 Audi 99,55 % an Audi AG 949.792 Škoda Auto 100 % an Škoda Auto, a.s. 684.226 Seat 100 % an Seat S.A. 336.683 Bentley 100 % an Bentley Motors, Ltd. 4.616 Lamborghini Audi AG hält 100 % der Automobil Lamborghini Holding S.p.A. 1.515 Bugatti 100 % an Bugatti Automobiles S.A.S. 50 Volkswagen Nutzfahrzeuge 100 % 361.506 Scania (LKW und Busse) 49,29 % des Kapitals / 71,81 % der Stimmrechte 43.443 MAN (LKW und Busse) 55,9 % (seit Juli 2011) Automobilbeteiligungen Porsche Beteiligung zu 49,9 % MAN Beteiligung zu 28,67 % Kapitalanteil; 29,9 % der Stimmrechte damit indirekt auch Beteiligung an der 100-Prozent-Tochter von MAN: Volkswagen Trucks and Buses Suzuki Beteiligung zu 19,9 % Persönlichkeiten Heinrich Nordhoff, erster Vorstandsvorsitzender der Volkswagen GmbH Rudolf Leiding (* 4. September 1914 in Busch in der Altmark; † 3. September 2003 in Baunatal) war von 1971 bis 1975 Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG. Folker Weißgerber, leitete von März 2001 bis Juni 2005 als Vorstandsmitglied der Volkswagen AG den Geschäftsbereich Produktion. Ferdinand Piëch Aufsichtsratsvorsitzender der VW AG und Enkel von Ferdinand Porsche Ignacio Lopez: Früher Manager bei GM und danach bei VW. Der VW Karmann-Ghia (Typ 14) (['gia], nicht ['dʒia]) ist der Name eines Automobils des Volkswagenwerkes, das bei Karmann in Osnabrück gebaut wurde. Insgesamt 443.466 Wagen (362.585 Coupés und 80.881 Cabriolets) konnte Volkswagen zwischen 1955 und 1974 absetzen. Die Technik des Karmann-Ghia Typ 14 war bis auf wenige Details weitgehend identisch mit dem VW Käfer. Der Typ 14 (interne Typennummern 141 bis 144 für die verschiedenen Ausführungen Coupé/Cabriolet, Rechts-/Linkslenker) wird oft auch als „kleiner" Karmann-Ghia bezeichnet - VW hatte von 1961 bis 1969 mit dem Typ 34 ein Coupé gleichen Namens im Programm, das auf dem größeren Typ 3 (VW 1500/1600) basierte. Ferner gab es noch den Typ TC (für Touring Coupé, Typ 145), der nur im Karmann-Werk São Bernardo do Campo (Brasilien) gebaut wurde. Karosserie Die Karosserielinie des Karmann-Ghia hat mehrere Väter, deren Anteile sich heute nicht mehr klar abgrenzen lassen: Lange galt der Italiener Luigi Segre, Mitarbeiter von Carrozzeria Ghia in Turin, als Designer des Karmann-Ghia. Segre war Maschinenbauer und für Ghia als Kontaktmann zu Karmann tätig. Im Turiner Karosseriebaubetrieb wurde der Prototyp des Typs 14 von Felice Mario Boano und dessen Sohn Gian Paolo entworfen. Grundlage ihrer Arbeit war ein zuvor von Ghia gebauter Prototyp für Chrysler in den USA. Dessen Entwurf wiederum stammt vom Chefdesigner der US-amerikanischen Firma, Virgil Exner. Produktion Die Serienproduktion begann 1955. Der Wagen war ein Erfolg – in der Zeit von 1964 bis 1970 wurden jährlich über 30.000 Fahrzeuge produziert. 61 Prozent (271.736 Fahrzeuge) verkaufte VW in den USA, auch wenn der „kleine" Karmann-Ghia in Deutschland oft als „Hausfrauen-Porsche“ und „Sekretärinnen-Ferrari“ tituliert wurde: Das Auto sieht zwar aus wie ein Sportwagen, war aber mit anfänglich 30 PS und 118 km/h Spitzengeschwindigkeit weit entfernt von sportlichen Rekorden. Von 1962 bis 1972 wurden in Brasilien im Werk São Bernardo do Campo nahe São Paulo fast 23.500 Coupés und 176 Cabriolets einer veränderten Typ 14-Version mit anderen Stoßstangen und Heckleuchten, ab 1970 mit zusätzlichen Ausstellfenstern vorn, gefertigt. In diesem Werk wurden in den Jahren 1970 bis 1976 auch 18.119 Exemplare des Karmann-Ghia TC (Typ 145) nur als Coupé gebaut. Karmann-Ghia heute Mit „Karmann-Ghia“ ist heute meist der Typ 14 gemeint, während der Typ 34 als „großer Karmann“ bezeichnet wird. Der Typ TC wurde in Europa nicht angeboten und ist hier weitgehend unbekannt. Wie viele andere Fahrzeuge aus den 1950er und 1960er Jahren hat auch der Karmann-Ghia eine beachtliche Fangemeinde. Die Fahrer sind oft in Interessengruppen oder Clubs organisiert und pflegen ihr gemeinsames Hobby bei Treffen und Ausfahrten. Die Versorgung mit Ersatzteilen ist zumeist sehr gut, wenn auch nicht durchgehend preiswert – ausgenommen sind die Karosserieteile für den Typ 14. Insbesondere Stoßstangen und komplette (geschweißte) Vorderwagen sind schwierig zu ersetzen; der Karmann-Ghia ist zwar vom Käfer abgeleitet, aber in manchen Details, verglichen mit der Käfer-Limousine und auch mit dem Käfer Cabrio, ein deutlich aufwändigeres Fahrzeug. Der Preis für gut erhaltene Fahrzeuge liegt bei der Limousine im fünfstelligen Euro-Bereich, die offene Version wird höher bewertet (Stand Mai 2014). Repliken Repliken, also Karosserie-Nachbauten, erfreuen sich seit geraumer Zeit wachsender Beliebtheit. Schon seit den frühen 1990er Jahren bieten Unternehmen Nachbauten des Karmann-Ghia auf Basis eines (früher bereits einmal zugelassenen) Käferchassis an, auf das eine Glasfaserkunststoffkarosserie aufgesetzt wird. Ein Vorteil solcher Neu(auf-)bauten ist die Benutzung moderner Werkstoffe und Motoren. Repliken bleibt das H-Kennzeichen und die entsprechend günstige Kfz-Versicherung verwehrt. Geschichte 1951 Wilhelm Karmann und der Volkswagen-Generaldirektor Heinrich Nordhoff sprechen erstmals über ein Sportcoupé auf Käferbasis. Entwürfe des Typs 14 entstehen in Osnabrück. Die Front ähnelt zu diesem Zeitpunkt noch sehr der des Käfer, während die Heckpartie schon ihre charakteristischen Züge hat. 1953 Luigi Segre fertigt in Turin den Prototyp. Wilhelm Karmann ist spontan begeistert und führt den Entwurf am 16. November 1953 VW-Chef Nordhoff vor. Beide beschließen noch am selben Tag, die Serienproduktion in die Wege zu leiten. 1954 Karmann entwickelt den Prototyp zur Serienreife, richtet in Osnabrück ein Montageband ein und legt die logistischen Grundlagen für die Serienfertigung. 1955 Der VW Karmann-Ghia Coupé wird VW-Händlern und Journalisten vorgestellt. Bereits kurz nach der Veröffentlichungsfeier am 14. Juli im Kasino-Hotel Georgsmarienhütte ist festzustellen, dass die Meinungen über den Wagen auseinander gehen. Die Zeitschrift „Das Auto, Motor und Sport“ lobt einerseits Eleganz und Solidität, hält den getesteten Typ 14 aber auch für die „Parodie eines schnellen Auto“ (Heft 11, 26. Mai 1956, Seite 4). Der Wagen, den das Fachpublikum am 14. Juli zu sehen bekommt, ist außen „gazellenbeige“ und innen in braunem Leder gehalten. Im darauf folgenden Monat beginnt die Serienfertigung des Typ 14 (werksintern Typ 143) auf Basis des Export- Käfers. Der von einem 30 PS starken luftgekühlten Vier-Zylinder-Boxermotor angetriebene Wagen kostet ab Werk Osnabrück 7.500 DM. 1956 Das zehntausendste Typ 14 Coupé rollt vom Band. Mehr als die Hälfte der Produktion wird exportiert. Die technische Entwicklung bei Karmann übernimmt der erfahrene Karosseriebauer und Designer Johannes Beeskow. 1957 Auf der 38. IAA wird das Karmann-Ghia Cabriolet vorgestellt. Das ab dem 1. November 1957 in Osnabrück produzierte Fahrzeug kostet 8.250 DM. 1958' Gas-Fußpedal statt Gas-Rolle, Defroster-Anlage an Heckscheibe, verbesserte Sitze. 1959 Nach den Werksferien erhält der Typ 14 eine erste Modellpflege. Zu den Änderungen gehören größere Scheinwerfer, die nun ca. 5 cm höher montiert werden, die vorderen Lufteinlässe (umgangssprachlich Nasenlöcher genannt) werden vergrößert und in Chrom eingefasst, die Fenster im Fond werden ausstellbar, die Heckleuchten erhalten getrennte Gehäuse für Schluss-, Stopp- und Blinklicht, an der Innenseite der Fahrertür wird eine Armlehne eingebaut, Scheibenwaschanlage und Lichthupe sind Serie 1960 Karmann eröffnet sein Werk in São Bernardo do Campo. Die Produktion bei Karmann-Ghia do Brasil beginnt am 31. Dezember 1960. Der Typ 14 wird nun mit einem neukonstruierten 34-PS-Motor ausgestattet, wie ihn auch der VW Käfer in der Export-Version hat. 1961 Der „große" Karmann-Ghia (Typ 34) geht am 1. September in Serienproduktion. Der Öffentlichkeit wird er erst acht Tage später auf der IAA vorgestellt. Mit dem 45 PS starken Motor erreicht der Typ 34 137 km/h. Die ebenfalls vorgestellte Cabriolet-Version geht jedoch nie in Serie. Dafür ist er von Anfang an mit einem elektrischen Schiebedach für 750,-DM Aufpreis zu haben. Der Preis des Coupés ist mit 8.750 DM für damalige Verhältnisse sehr hoch und wird später um 450 DM gesenkt (zum Vergleich: der Typ 14 mit 34-PS-Motor kostete 6935 DM). Trotz der Preissenkung bleibt der Absatz des „großen" Karmann-Ghia schleppend. 1963 ab August: Der Typ 34 wird zum 1500 S mit 54 PS. Jetzt erst besitzt er eine für die Klasse erforderliche Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 18 s. Der Motor ist jedoch relativ empfindlich und benötigt wegen der höheren Verdichtung Superbenzin. 1965 Ab August erhält der Typ 14, wie parallel der VW Käfer, einen 40-PS-Motor mit 1300 cm³ Hubraum. Der Typ 34 wird zum 1600 L mit wiederum 54 PS, nunmehr wieder mit Normalbenzin zu fahren. Nun hat der große Karmann Scheibenbremsen vorne. Der 1600 L besitzt eher schlechtere Fahrleistungen (145 km/h, in 19 s von 0–100 km/h), jedoch ist er deutlich unempfindlicher als der 1500 S. 1966 Für den Typ 14 gibt es bereits nach einem Jahr einen neuen Motor, der aus 1500 cm³ nun 44 PS leistet, wieder parallel zum stärksten Käfer-Modell. Neben Änderungen am Fahrwerk werden die vorderen Trommelbremsen durch Scheibenbremsen ersetzt. 1967 Beide Karmann-Typen 14 und 34 erhalten eine weitere Modellpflege. Die Tanköffnung wird aus dem Kofferraum auf den Kotflügel verlegt und die Fahrzeugelektrik auf 12 Volt umgestellt. Ab September gibt es den Typ 14 mit einer Halbautomatik (Aufpreis 465 DM), die eine fahrsicherere hintere Schräglenkerachse mit sich bringt. 1968 Der kleine Karmann bekommt nun serienmäßig eine Warnblinkanlage. Fahrer- und Beifahrersitz rücken näher aneinander, was zu einer besseren Sicht der vorderen Passagiere führt. Der große Typ ist nun wie die VW 1600 ebenso mit Vollautomatik lieferbar. Mit der Einführung der optionalen Vollautomatik geht beim großen Karmann die Umstellung auf Schräglenker-Hinterachse einher, und auch die Schaltgetriebe-Wagen bekommen die sicherere Achse. Die Hinterachse des "kleinen Karmann" in Schaltgetriebe-Ausführung bleibt bis Mitte 1970 die altbekannte Pendelachse. 1969 Im Juni 1969 wird die Produktion des Typ 34 nach (nur) 42.505 Stück eingestellt. Der Typ 14 erhält vorn eckige Blinker. Bei der Cabriolet-Version wird die Heckscheibe jetzt aus Glas statt aus Kunststoff hergestellt. 1970 Die in Brasilien gebaute Version des Typ 14 erhält vorn zusätzlich ausstellbare Seitenscheiben. Außerdem läuft im August in Brasilien die Produktion des Typ TC an. Das Fahrgestell des Typ TC kommt wiederum von Volkswagen, diesmal jedoch nicht vom VW Käfer, sondern von einem Typ 3. Der Karmann rollt ab 1970 nun, ob aus deutscher oder brasilianischer Produktion, mit dem gleichen 50-PS- Motor mit 1.600 cm³ über die Straßen, wie ihn auch der neue Käfer 1302 S hat. Dessen neue Federbein-Vorderachse erhält der "kleine" Karmann nicht; sie lässt sich in die Karmann-Front nicht integrieren. Nun besitzen jedoch alle neuen Karmann-Ghia die sichere Schräglenker-Achse. 1972 Die brasilianische Version des Typ 14 wird eingestellt. Die in Deutschland gebauten Karmann-Ghia bekommen eine weitere Modellpflege mit großen Rückleuchten. 1972 Letzte optische Änderungen, „große“ Stoßstangen und leichte Änderung an der Karosserie. Große Blinker vorne. 1974 Im Frühjahr kommt der Nachfolger VW Scirocco auf den Markt und die deutsche Produktion des Karmann-Ghia endet am 31. Juli. 1976 In Brasilien wird die Produktion des Coupés Typ TC eingestellt. Das Modell wurde dort ca. 18.000mal gebaut. Der Leiter der technischen Entwicklung, Johannes Beeskow, tritt in den Ruhestand. Produktionszahlen Produktionszahlen laut Firmenangabe: Typ 14 Coupé 385.803 Typ 14 Cabriolet 81.053 Typ 34 Coupé 42.505 Typ TC 18.119. Die Wilhelm Karmann GmbH war ein Automobil- und Karosseriebauunternehmen mit Hauptsitz im niedersächsischen Osnabrück. Karmann fertigte Gesamtfahrzeuge, insbesondere Cabriolets und Coupés, im Auftrag und auf der Plattform der OEM. Das bekannteste Modell des Unternehmens war der VW Karmann-Ghia auf Basis des VW Käfers. Insgesamt wurden von Karmann rund drei Millionen Fahrzeuge gefertigt. Daneben entwickelte und fertigte das Unternehmen Dachsysteme, Produktionsanlagen und Großwerkzeuge für andere Fahrzeughersteller. In den letzten Jahrzehnten übernahm Karmann auch Entwicklungsaufträge der OEM. Neben dem Hauptsitz in Osnabrück existierten auch in São Bernardo do Campo, Brasilien sowie in Rheine Fertigungsstätten für Automobile. Weitere Produktionsstandorte insbesondere für Dachsysteme wurden in Plymouth (Michigan, USA), Puebla (Mexiko), Vendas Novas (Portugal), Żary (Polen) und Yokohama (Japan) und Sunderland (England) aufgebaut. Eine Fertigungsstätte für Produktionssysteme wurde in Chorzów (Polen) errichtet. Nachdem die Volkswagen AG ab Ende 2009 große Teile des insolventen Unternehmens übernommen hatte, begann die neugegründete Volkswagen Osnabrück GmbH im März 2011 mit der Produktion des VW Golf VI Cabriolet, des Porsche Boxster im September 2012 und des Porsche Cayman im November 2012 auf dem ehemaligen Karmann-Gelände. Geschichte Die Anfänge 1901 bis 1945 Wilhelm Karmann sen. übernahm zum 1. August 1901 den Wagenbaubetrieb von Christian Klages am Kamp in der Osnabrücker Innenstadt und begann mit insgesamt zehn Mitarbeitern seine Selbstständigkeit. Wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch üblich lagen die Prioritäten noch immer im Kutschenbau, doch bereits 1902 lieferte er seine ersten Karosseriebauten an die Dürkopp-Werke in Bielefeld. Weitere Einzelaufträge von Privatkunden und den Automobilfabrikanten Adler, DKW, Opel und Minerva folgten. Für die Karosserievariante des 1902er „Doppel-Phaeteon“ wurde 1908 als Hardtop der nachrüstbare „Coupé-Aufsatz“ für den „Dürkopp-Motorwagen“ angeboten. 1911 erfolgte der Umzug der Karmann-Werke an die Martinistraße im Stadtteil Wüste. 1913 meldete Wilhelm Karmann das erste Patent an: eine Mechanik für Klappverdecke. 1921 erhielt Karmann von der Aktiengesellschaft für Automobilbau in Berlin seinen ersten Großauftrag. 1924 reiste Karmann in die USA u. a. zur damals größten Karosseriefabrik der Welt, der Fisher Body Company, um die dortigen Fertigungsmethoden zu studieren und für seine Fahrzeugfertigung umzusetzen. Nach Rückkehr aus den USA gab er seine bisherige Holzbauweise der Karosserie auf und stellte zunächst auf Halbstahlbauweise um. Wilhelm Karmann erkannte die Bedeutung der Entwicklung und Herstellung von Presswerkzeugen für die serielle Automobilproduktion. Seit 1926 arbeitete er mit den Adlerwerken in Frankfurt am Main zusammen und wurde zum Pionier der Serienfertigung von Sonderfahrzeugen insbesondere für Cabriolets und Coupés. In den 1930er Jahren startete die Produktion in den neuen Werkshallen im Fledder. 1940 musste Karmann diese Fertigung einstellen, produzierte während des Zweiten Weltkriegs Heeres-Kraftfahrzeug-Aufbauten und Teile für die Flugzeugindustrie. Der Aufstieg Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Werks fokussierte sich Karmann hauptsächlich als Auftragsfertiger und Entwickler für das Volkswagenwerk. Schon 1935/36 hatte Ferdinand Porsche den Unternehmensgründer Wilhelm Karmann gebeten, die Möglichkeiten zur Entwicklung eines Prototypen für ein Volkswagen-Cabriolet zu untersuchen. Die Kriegswirren verhinderten, dass die Idee vorangetrieben wurde und die Zusammenarbeit mit Volkswagen begann. Am 1. August 1949 unterzeichnete Wilhelm Karmann einen Auftrag von Volkswagen „auf 1.000 Stück viersitziges, vierfenstriges Kabriolet Typ 15“. Aus diesen „1.000 Stück“ sind dann im Verlauf der nächsten 50 Jahre insgesamt 2.548.765 Fahrzeuge für den Auftraggeber Volkswagen vom Band gefahren. Neben den drei VW-Karmann-Ghia-Modellen (Typ 14/Coupé bzw. Cabriolet und Typ 34/nur Coupé) baute Karmann sämtliche Cabriolets (außer Hebmüller-Käfer) für Volkswagen. Hauptsächlich waren dies die offenen Modelle des Käfers (bis 1980) bzw. Golfs (ab 1979). Zusätzlich waren der Scirocco I (1974–1981), sein Nachfolger (1981–1992) sowie von 1988 bis 1995 der VW Corrado im Fertigungsprogramm. Karmann expandierte und baute in den 1960er Jahren weitere Fahrzeugwerke in São Bernardo do Campo (Brasilien) und Rheine auf. In den Jahren ab 1965 wurden Gesamtfahrzeuge und Karosserien vom BMW Coupé 2000 C/CS (Vierzylinder), später auch die größeren BMW E9-Sechszylinder-Coupés (2.5 CS, 2.8 CS, 3.0 CS/CSi) im westfälischen Werk Rheine hergestellt. „Hochzeit“ (Einbau des Motors in die Karosserie) und Endmontage war im Werk München. In den späten 1970er und den 1980er Jahren fertigte Karmann den Rohbau des Coupés der 6er-Reihe von BMW und die Cabriomodelle des Ford Escort als Gesamtfahrzeuge. Ab Anfang der 1990er Jahre wurden das Mercedes CLK Cabriolet (A208 und A209), der Ford Escort RS Cosworth, der KIA Sportage und ab 1997 das Audi Cabriolet (Typ 89) bzw. das Audi A4-Cabriolet (ab 2002) und das Chrysler Crossfire Coupé (2003) und Roadster (2004) als Gesamtfahrzeuge gefertigt. Hinzuzurechnen sind die Auslauffertigungen des VW Golf II (1992/93) und des VW Golf III Variant (1997/99). Außerdem wurden ab dem Jahr 1977 auch Reisemobile und später auch Wohnwagen unter dem Namen Karmann-Mobil hergestellt. Die Idee für sein erstes Reisemobil bekam Wilhelm Karmann auf einer Reise in Südafrika. Die ersten Fahrzeuge wurden auf der Basis eines Volkswagen T2 gebaut, gefolgt vom T3 und LT sowie dem Mercedes-Benz T 1. Parallel wurden die Wohnwagenmodelle Postillion 4500 und 5000 entwickelt und im Jahr 1982 auf den Markt gebracht. Es etablierten sich vor allem die Reisemobile, die Wohnwagenproduktion wurde nach einigen Jahren wieder eingestellt. Es folgten weitere Modelle, wie Gipsy, Davis und Distance. Im Jahr 2000 wurde das Unternehmen Karmann-Mobil an den Reisemobilspezialisten Eura Mobil verkauft. Auftragsfertiger in der Krise Mitte der Jahre zwischen 2000 und 2010 zeigten sich Probleme für die europäischen Auftragsfertiger von Nischenfahrzeugen. Die Beschäftigungssicherungsverträge der großen OEM mit den Gewerkschaften einerseits und die technischen Fortschritte im Fahrzeugbau führten dazu, dass der Bau auch von Nischenfahrzeugen nicht mehr ausgelagert, sondern innerhalb des OEM-Produktionsverbundes erfolgte. Zusätzliche Liquidität wurde benötigt, um die sich abzeichnende Krise bewältigen zu können. Nicht zum Kerngeschäft gehörende Geschäftsfelder wurden verkauft. Diesem Trend musste auch Karmann folgen. Nach dem bereits 2000 erfolgten Verkauf der Reisemobilsparte an Eura Mobil wurde die 100 %-Karmanntochtergesellschaft Heywinkel GmbH an den Finanzinvestor Nord Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH aus Hannover veräußert. Weiterhin erfolgte zum 31. März 2008 der Verkauf der brasilianischen Tochtergesellschaft an die Grupo Brasil, einen bedeutenden brasilianischen Autozulieferer. Somit beendete Karmann nach fast 48 Jahren sein Engagement in Brasilien. Wie an den deutschen Standorten in Osnabrück und Rheine wurden nahe São Paulo seit den 1960er Jahren komplette Fahrzeuge gefertigt. Neben Abwandlungen des Karmann Ghia lief zuletzt der in Lizenz gebaute Land Rover Defender vom Band. Der Weg in die Insolvenz Da Audi die Produktion des neuen und vom A5 abgeleiteten Cabrio und auch Mercedes die Produktion des neuen CLK-Cabrios aufgrund der Beschäftigungssicherungsverträge wieder in die eigene Fertigung nehmen wollten, suchte Karmann seit Mitte der nuller Jahre erfolglos nach Anschlussaufträgen für die Fahrzeugwerke in Osnabrück und Rheine. Noch bevor die Fahrzeugproduktion eingestellt wurde, meldete Karmann am 8. April 2009 die vorläufige Insolvenz an. Davon waren auch die mit der Wilhelm Karmann GmbH verbundenen inländischen Tochterunternehmen in Rheine (Kreis Steinfurt) und Bissendorf (Landkreis Osnabrück) betroffen. Als Insolvenzverwalter wurde Ottmar Hermann bestellt, der parallel zum vorläufigen Insolvenzverwalter von Woolworth bestellt wurde und bereits den Baukonzern Philipp Holzmann abgewickelt hatte. Als letztes Fahrzeug rollte am 23. Juni 2009 um 11:35 Uhr ein schwarzes Mercedes CLK-Cabriolet vom Band. Die Auflösung der Karmanngruppe Sechs Monate nach Eröffnung der vorläufigen Insolvenz konnte der Insolvenzverwalter erste Erfolge bei der Restrukturierung der insolventen Karmanngruppe verzeichnen. Am 20. November 2009 teilte Volkswagen mit, Teile von Karmann übernehmen zu wollen. Somit wurden in Osnabrück ab 2011 wieder Fahrzeuge produziert. Aus der Karmann-Insolvenzmasse übernahm Volkswagen die Fabrikgebäude sowie Maschinen, Anlagen und Grundstücke. Die Volkswagen Osnabrück GmbH umfasst heute mit Ausnahme der Dachsyssteme alle ehemaligen Karmann-Sparten von den Produktionssystemen (Metallgruppe) über Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei, Montage bis hin zur Technischen Entwicklung. Mit Wirkung zum 25. Februar 2010 wurde der japanische Produktionsstandort der Karmann Japan Co. Ltd. von dem Wettbewerber Magna International erworben. Somit fertigte Magna Steyr neben dem Dachsystem für den Nissan 370Z Roadster nun auch das Dachsystem des Infiniti G Cabrio. Anfang August 2010 wurden die Standorte in den USA und Mexiko für ca. 60 Mio. US-Dollar an den Autozulieferer Webasto veräußert. Mit Übernahme dieser beiden Produktionsstätten erweiterte Webasto sein Produktionsportfolio um die Dachsysteme für den Ford Mustang, den Chrysler Sebring sowie um die Auslaufproduktion des Volkswagen Beetle Cabriodaches. Der Bereich „Karmann Dachsysteme“ mit den verbliebenen Fertigungsstätten in Osnabrück und Żary in Polen wurden Ende 2010 von dem finnischen Autozulieferer Valmet Automotive, einer Tochtergesellschaft des finnischen Großunternehmens Metso, übernommen. Zum 1. März 2011 gab Volkswagen bekannt, die Metallgruppe der Karmann GmbH zu übernehmen, die für die Produktion von Presswerkzeugen verantwortlich ist. Der polnische Standort der Metallgruppe mit etwa 34 Mitarbeitern wurde an die auf Automatisierungstechnik spezialisierte IWM Automation GmbH (Porta Westfalica) verkauft. Die Karmann Engineering Services (KES) mit rund 70 Mitarbeitern wurde zum 1. Januar 2010 an Ferchau Engineering verkauft. Die Firma trägt nun den Namen CES Engineering GmbH. Die Standorte Bissendorf, Wolfsburg, Sindelfingen, Ingolstadt und München sollen erhalten bleiben. Im Juni 2011 hat die Daimlertochter MBtech Group den 60-prozentigen Anteil der Karmann GmbH an der Automotive Testing Papenburg (ATP GmbH) gekauft. MBtech ist nun alleinige Eigentümerin. Fahrzeuge VW Karmann-Ghia Der VW Karmann-Ghia Typ 14 ist das bekannteste Fahrzeugmodell von Karmann. Die Idee hatte Wilhelm Karmann 1953, ein Jahr nach der Übernahme der väterlichen Karosseriefirma in Osnabrück. Karmann wollte einen sportlichen und offenen Zweisitzer auf der technischen Basis des VW Käfers herstellen. Auch Volkswagen war an einem sportlichen Roadster interessiert, der gerade von den in Europa stationierten amerikanischen Soldaten geliebt und mit in die USA genommen werden sollte. Luigi Segre, der Chef von Carrozzeria Ghia in Turin, wurde anlässlich des Genfer Automobilsalons in den Plan einbezogen. Er bezog aus Osnabrück ein Fahrgestell des Käfers und setzte eine selbst gestaltete Karosserie auf das Fahrgestell. Zur Verblüffung von Karmann präsentierte ihm Luigi Segre dann auf dem Pariser Salon nicht einen Roadster, sondern ein Coupé. VW-Chef Heinrich Nordhoff gefiel das Coupé mit den fließenden Linien und den rundlichen Formen, und er stimmte dem Bau des Wagens noch am selben Tag zu. Schon im ersten Produktionsjahr wurden statt der geplanten 3.000 Einheiten insgesamt 10.000 Coupés ausgeliefert. Die weitere Arbeit an diesem wie auch an vielen anderen Fahrzeugen bei Karmann leistete Johannes Beeskow, der von 1956 bis 1976 die technische Entwicklung leitete. Der VW Karmann-Ghia wurde zum Verkaufserfolg mit über 360.000 Exemplaren, auch wenn die Leistungen des Wagens mit nur 30 PS und 115 km/h Spitzengeschwindigkeit nicht dem sportlichen Äußeren entsprachen. 1957 folgte das Karmann-Ghia Cabriolet und 1961 folgte der größere Typ 34, der Karmann-Ghia 1550, dessen Design ebenfalls von der Carrozzeria Ghia stammte. In den bei Karmann produzierten Stückzahlen wurden die Karmann-Ghia Coupés und Cabrios später sowohl vom Golf Cabriolet als auch vom Scirocco leicht übertroffen; nur wenn man die ersten Karmann-Ghia-Typen über Coupé und Cabrio zusammenrechnet, war der Karmann-Ghia das erfolgreichste Fahrzeug von Karmann. Patentstreit und Fahrzeugentwicklung 1991 stellte Karmann den Prototyp des Karmann Idea vor, der den Erfolg des Karmann Ghia wieder aufleben lassen sollte. Die neuartige Z-Faltung bei der Ablage des Verdecks verwendete Porsche auch beim Porsche Boxster. Karmann hatte die Patentverletzung viele Jahre hingenommen. Erst als Porsche das Karmann-Patent infrage stellte, gab Karmann ein Gutachten in Auftrag, dessen Ergebnisse Porsche nicht akzeptierte. Die daraufhin folgenden rechtlichen Auseinandersetzungen führten zu einer von Porsche zu entrichtenden Entschädigungszahlung. Neben der Entwicklung des Audi-A3-Cabriolets war Karmann an der Entwicklung des Mercedes Vaneo sowie weiterer Entwicklungen im Nutzfahrzeugbereich (MAN) beteiligt. Es folgten zahlreiche weitere Entwicklungsaufträge deutscher OEMs. Fahrzeugmodelle und Designstudien Für folgende Fahrzeughersteller wurden bei Karmann Fahrzeuge bzw. Karosserien produziert. Adlerwerke AMC Audi BMW viele Coupévarianten, z. B. der 6er E24 Chrysler Daimler AG Daimler-Benz DaimlerChrysler DKW, z. B. DKW F 91- und DKW F 93-3=6-Kabriolett Ford Jaguar z. B. XJS ab 1989 Kia Motors Land Rover Porsche Renault Volkswagen Außerdem überraschte Karmann auf den internationalen Automobilausstellungen immer wieder mit Designstudien, wie 1997 mit der Geländewagen-Studie Karmann Open View, 1999 mit dem Karmann Coupé oder 2001 mit dem Karmann Transformer. Ein besonderes Fahrzeug präsentierte Karmann auf der IAA in Frankfurt 2005. Es war ein Geländewagen mit Cabriodach und gegenläufig zu öffnenden Türen. Damit wurde ein neues Marktsegment begründet, das der Sports Utility Cabrio. Seit 2020 läuft bei Volkswagen Osnabrück ein solcher Aufbautyp vom Band, das VW T-Roc Cabrio. Als Partner bei Entwicklung, Design und Produktion beteiligte sich die Wilhelm Karmann GmbH auch am neuerlichen Marktauftritt eines traditionsreichen Sportwagen-Herstellers: In einer exklusiven Kleinserie wurde seit Herbst 2006 der Supersportwagen Spyker C8 Spyder der niederländischen Marke Spyker gefertigt. Innerhalb von drei Jahren sollten 350 Exemplare des extravaganten Zweisitzers produziert werden. Produktion Gesamtproduktion Insgesamt produzierte Karmann in seiner Firmengeschichte über vier Millionen Fahrzeuge. Werkzeugbau Ferner war Karmann ein Hersteller von Werkzeugen für Tiefziehpressen (Sparte Karmann Werkzeug- und Produktionsmittelbau). Auch dieser Bereich wurde 2011 von Volkswagen übernommen. The North American F-86D/K/L Sabre, initially known as the YF-95, and widely known informally as the "Sabre Dog", was an American transonic jet fighter aircraft. Developed for the United States Air Force in the late 1940s, it was an interceptor derivative of the North American F-86 Sabre. While the original F-86 Sabre was conceived as a day fighter, the F-86D was specifically developed as an all-weather interceptor. Originally designated as the YF-95 during development and testing, it was re-designated the F-86D before production began, despite only sharing 25% commonality of parts with the original F-86. Production models of the F-86D/K/L differed from other Sabres in that they had a larger fuselage, a larger afterburning engine, and a distinctive nose radome. The most-produced Sabre Dog variants (the ‘D’ and ‘G’ models) also mounted no guns, unlike the Sabre with its six M3 Browning .50 caliber machine guns, instead mounting air-to-air rockets (the ‘K’ and ‘L’ Sabre Dog variants mounted four 20mm M24A1 cannons). 9External links Design and development The YF-95 was a development of the F-86 Sabre, the first aircraft designed around the new 2.75-inch (70 mm) "Mighty Mouse" Folding-Fin Aerial Rocket (FFAR). Begun in March 1949, the unarmed prototype, 50-577, first flew on 22 December 1949, piloted by North American test pilot George Welch and was the first U.S. Air Force night fighter design with only a single crewman and a single engine, a J47-GE-17 with afterburner rated at 5,425 lbf (24.1 kN) static thrust. Gun armament was eliminated in favor of a retractable under-fuselage tray carrying 24 unguided Mk. 4 rockets, then considered a more effective weapon against enemy bombers than a barrage of cannon fire. A second prototype, 50-578, was also built, but the YF-95 nomenclature was short-lived as the design was subsequently redesignated YF-86D. The fuselage was wider and the airframe length increased to 40 ft 4 in (12.3 m), with a clamshell canopy, enlarged tail surfaces and AN/APG-36 all-weather radar fitted in a radome in the nose, above the intake. Later models of the F-86D received an uprated J-47-GE-33 engine rated at 5,550 lbf (24.7 kN) (from the F-86D-45 production blocks onward). A total of 2,504 D-models were built. Operational history On 18 November 1952, F-86D 51-2945 set a speed record of 698.505 mph (1,124.1 km/h). Captain J. Slade Nash flew over a three km (1.8 mi.) course at the Salton Sea in southern California at a height of only 125 ft (38 m). Another F-86D broke this world record on 16 July 1953, when Lieutenant Colonel William F. Barns, flying F-86D 51-6145 in the same path of the previous flight, achieved 715.697 mph (1,151.8 km/h). Variants YF-95A prototype all-weather interceptor; two built; designation changed to YF-86D (North American model NA-164) YF-86D originally designated YF-95A. F-86D Production interceptor originally designated F-95A, 2,504 built. F-86G Provisional designation for F-86D variant with uprated engine and equipment changes, 406 built as F-86Ds. YF-86K Basic version of F-86D intended for export with rocket tray replaced by four 20 mm cannon and simplified fire control system, two conversions. F-86K NATO version of F-86D; MG-4 fire control system; four 20 mm M24A1 cannon with 132 rounds per gun; APG-37 radar. 120 were built by North American, 221 were assembled by Fiat. F-86L Upgrade conversion of F-86D with new electronics, extended wingtips and wing leading edges, revised cockpit layout, and uprated engine; 981 converted. Specifications (F-86D-40-NA) General characteristics Crew: one Length: 40 ft 3 in (12.27 m) Wingspan: 37 ft 1.5 in (11.31 m) Height: 15 ft 0 in (4.57 m) Empty weight: 13,518 lb (6,132 kg) Gross weight: 19,975 lb (9,060 kg) Powerplant: 1 × General Electric J47-GE-17B , 5,425 lbf (24.13 kN) thrust dry, 7,500 lbf (33 kN) with afterburner Performance Maximum speed: 715 mph (1,151 km/h, 621 kn) Maximum speed: Mach .93 Range: 330 mi (531 km, 290 nmi) Service ceiling: 49,750 ft (15,163 m) Rate of climb: 12,150 ft/min (61.7 m/s) Armament 24 × 2.75 in (70 mm) Mighty Mouse FFAR rockets in ventral tray Avionics AN/APG-36 all-weather radar Die Twelfth Air Force (deutsch 12. US-Luftflotte), seit 2008 auch Air Forces Southern (AFSOUTH), ist eine seit 1942 aktive Numbered Air Force der United States Air Force, die dem Air Combat Command untersteht. Sie bildet die Luftkomponente des United States Southern Command. Ihr Hauptquartier befindet sich auf der Davis-Monthan Air Force Base in Arizona. Das Kommando fungiert als das primäre Warfighting Headquarters (WFHQ) für konventionelle Jagd- und Bomberflugzeuge innerhalb der Air Force. Es ist für die ständige Kampfbereitschaft mehrerer aktiver Geschwader (Wings) und weiterer unterstellter Einheiten zuständig. Gegründet am 20. August 1942 auf Bolling Field, District of Columbia, war die 12th Air Force ein Kampfkommando der United States Army Air Forces im Zweiten Weltkrieg auf dem Kriegsschauplatz Mittelmeerraum und war an Operationen des Afrikafeldzugs, des Italienfeldzugs und weiteren Einsätzen im Mittelmeerraum und Südeuropa beteiligt. Während des Kalten Krieges gehörte sie zeitweilig zu den United States Air Forces in Europe (USAFE) und ab 1958 zum Tactical Air Command. Mehrere ihrer unterstellten Einheiten waren am Vietnamkrieg und am Zweiten Golfkrieg beteiligt. Im Krieg gegen den Terror seit 2001, operierten zahlreiche unterstellte Einheiten im Zuständigkeitsbereich des United States Central Command. Geschichte Zweiter Weltkrieg Die Twelfth Air Force wurde im August 1942 an der US-Westküste in Vorbereitung auf die Beteiligung der Army Air Forces an der Operation Torch gebildet und anschließend zu Trainingszwecken nach Großbritannien verlegt. Sie bestand aus dem XII Bomber Command, XII Air Support Command und XII Fighter Command sowie dem direkt unterstellten 51st Troop Carrier Wing und zwei Aufklärungsgruppen. Am 23. September übernahm James Harold Doolittle offiziell das Kommando über die Formation, Hoyt S. Vandenberg wurde sein Stabschef. Ab November 1942 nahm die 12th AF an der Invasion in Französisch-Nordafrika und den nachfolgenden Operationen des Tunesienfeldzugs teil, wobei die ihr unterstellten Verbände in die komplizierte anglo-amerikanische Befehlsstruktur der Northwest African Air Forces (NAAF) eingebunden wurden, die auf der Casablanca-Konferenz vereinbart worden war und bis 1. September 1943 Bestand hatte. Die 12th Air Force war in dieser Zeit mehr oder weniger eine Papierformation, deren Befehl offiziell der Befehlshaber der NAAF, Carl A. Spaatz, innehatte. Ende August 1943, nach der erfolgreichen Invasion Siziliens, erhielt die Twelfth AF mehrere Gruppen von der nach Großbritannien verlegten Ninth Air Force. Die schweren Bombereinheiten wurden im Oktober 1943 zur neuaufgestellten Fifteenth Air Force transferiert, und die 12th Air Force in eine rein taktische Luftflotte umgewandelt. Im Dezember 1943 übernahm John K. Cannon den Befehl über die nach Italien verlegte 12th AF von Spaatz, als dieser nach England ging, um das neue Hauptquartier U.S. Strategic Air Forces in Europe zu bilden. Cannon hatte zuvor bereits das XII Air Support Command, das XII Bomber Command und das Northwest African Training Command geführt und war Stellvertreter des Briten Arthur Coningham bei der Northwest African Tactical Air Force gewesen. Die 12th Air Force war an allen Phasen des Italienfeldzugs beteiligt und flog daneben auch Einsätze während der Operation Dragoon, der Invasion Südfrankreichs im August 1944 sowie über dem Balkan und Österreich. Das XII Bomber Command wurde im Juni 1944 auf Korsika aufgelöst. Im November 1944 wurde das XXII Tactical Air Command durch Umbenennung des XII Fighter Command gebildet. Anfang April 1945 erhielt Benjamin W. Chidlaw den Befehl über die 12th AF, nachdem Cannon Nachfolger Ira C. Eakers als Oberbefehlshaber der Mediterranean Allied Air Forces geworden war. Nach dem Ende des Krieges in Europa wurde die 12th AF am 31. August 1945 deaktiviert. Eines ihrer Subkommandos, das XII Tactical Air Command, wurde den United States Air Forces in Europe zugeteilt und zeitweilig im besetzten Deutschland stationiert. Nachkriegszeit und Kalter Krieg Am 17. Mai 1946 auf dem March Field (Kalifornien) reaktiviert, wurde die 12th Air Force dem kurz zuvor gebildeten Tactical Air Command unterstellt. Sie wurde in der Folgezeit als erste nummerierte Luftflotte mit Strahlflugzeugen (Lockheed P-80) ausgerüstet. Es folgte die Teilnahme an mehreren Manövern, in denen triphibische Operationen geübt wurden. Im Dezember 1948 wurde das Hauptquartier auf die Brooks Air Force Base (Texas) verlegt und die Luftflotte dem neugebildeten Continental Air Command unterstellt, mit Zuständigkeit für die südlichen USA (Texas, Arkansas, Louisiana, Oklahoma und New Mexico). Im Juni 1950 wurde sie deaktiviert. Die Luftflotte wurde am 21. Januar 1951 in Wiesbaden reaktiviert und den United States Air Forces in Europe unterstellt. Im April 1952 wurde sie als erster US-Luftwaffenverband in die NATO-Verteidigungsstruktur eingebunden und bildete mit kanadischen und französischen Einheiten die 4th Allied Tactical Air Force der Allied Air Forces Central Europe. Anfang 1958 erfolgte der Rücktransfer in die USA, wo die Luftflotte wieder dem Tactical Air Command unterstellt wurde. Ihr neues Hauptquartier wurde die James Connally Air Force Base in Texas. Unterstellte Einheiten waren in der Folgezeit beim Konflikt in der Formosastraße von 1958, in der Kubakrise von 1962 und beim Konflikt in der Dominikanischen Republik von 1965 (Operation Power Pack) im Einsatz. Während des Vietnamkrieges übernahmen die 12th Air Force und die 9th Air Force ab 1965 die Ausbildung des Ersatzes für die taktischen Jagdflieger-, Aufklärungs- und Truppentransporteinheiten auf dem südostasiatischen Kriegsschauplatz. Im September 1968 schloss die Connally AFB und die Bergstrom Air Force Base, ebenfalls in Texas, wurde als neues Hauptquartier bezogen. Nach dem Ende des amerikanischen Engagements in Vietnam stand wieder die Ausbildung und Aufrechterhaltung einer ständigen Eingreifreserve im Vordergrund. Ende 1983 nahmen Teile der 12th Air Force an der US-Invasion in Grenada teil. Im Januar 1987 wurde die Luftflotte regional dem United States Southern Command unterstellt. 1989 nahm sie an der US-Invasion in Panama teil. Seit 1991 Nach dem Ende des Kalten Krieges wandelte sich der Auftrag der 12th Air Force zu einer dreifachen Mission: Bekämpfung des organisierten Verbrechens (vornehmlich Drogenhandel), humanitäre Unterstützung und Aufrechterhaltung partnerschaftlicher Beziehungen zu den südlichen Nachbarn der USA. Seit Juni 1992 untersteht die 12th AF funktional dem neugebildeten Air Combat Command. Im selben Jahr wurde die Davis-Monthan Air Force Base in Arizona bezogen. Ab September 1994 nahm die 12th AF an der Operation Uphold Democracy in Haiti teil. Teile der Luftflotte wurden in den 1990ern außerdem für Operationen in Irak, im ehemaligen Jugoslawien und in Somalia bereitgestellt. Mit dem Auslaufen der Besitzrechte der USA am Panamakanal Ende 1999 wurde die amerikanische Militärpräsenz in dem Land beendet, die auch zwei Basen der 12th AF umfasste. Ab 2010 beteiligte sich die 12th AF nach dem schweren Erdbeben in Haiti an den Hilfsmaßnahmen im Rahmen der Operation Unified Response. Sie ist auch an der andauernden Operation New Horizons beteiligt. Der Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim (IATA-Code WIE, ICAO-Code ETOU, englisch Wiesbaden Army Airfield; ehemals auch Wiesbaden Air Base) ist ein Militärflugplatz der US Army und hat eine über 100 Jahre alte Geschichte. Er liegt rund acht Kilometer südöstlich der Wiesbadener Innenstadt in Wiesbaden-Erbenheim und etwa 18 Kilometer westlich des Frankfurter Flughafens. Am Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim befindet sich auch das Hauptquartier der US Army Europe (USAREUR) und der US-Heeresgarnison Wiesbaden sowie der Sender AFN Wiesbaden. Der Stützpunkt ist nach dem US-General Lucius D. Clay benannt. Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim Ab 1910 befand sich auf dem Areal zunächst die Wiesbadener Pferderennbahn. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg erfolgten hier Starts und Landungen von Flugzeugen. Unter anderem begann hier die erste Etappe des Prinz-Heinrich-Fluges vom 9. bis 17. Mai 1913. Mit dem Versailler Vertrag wurde Wiesbaden als Teil des Brückenkopfs Mainz besetzt, und es bestand Flugverbot. 1925 wurde im Raum Mainz-Wiesbaden der Mittelrheinische Verein für Luftfahrt gegründet. Die Besatzungsmächte erlaubten die Gründung einer kleinen Zahl von Fliegerschulen. Der Verein betrieb mit Genehmigung des Deutschen Luftfahrtverbandes in Erbenheim die Flugübungsstelle 17. Die Erbenheimer Rennbahn wurde in den Jahren 1928/1929 zum Flugfeld umgebaut. Der Flugplatz, der den offiziellen Namen Wiesbaden-Mainz erhielt, wurde von der Mittelrheinischen Flughafen GmbH betrieben. Nun erfolgten auch regelmäßige Passagierflüge. Fliegerhorst Wiesbaden-Erbenheim Im Jahre 1936 übernahm die Luftwaffe der Wehrmacht den Flugplatz und errichtete eine Fliegerhorstkommandantur. Anschließend wurde er ausgebaut und diente in der Folgezeit als Flugplatz für Jagdfliegereinheiten. Im Mai 1937 kamen die ersten regulären Jagdfliegereinheiten auf den Platz. Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung aller fliegender aktiver Einheiten (ohne Schul- und Ergänzungsverbände) der Luftwaffe, die hier zwischen 1937 und 1944 stationiert waren. von bis Einheit Ausrüstung Mai 1937 Oktober 1938 Stab, I./JG 334 Arado Ar 68E, Messerschmidt Bf 109B/D November 1938 April 1939 Stab, I./JG 133 Messerschmitt Bf 109D/E Mai 1939 Mai 1940 Stab, I. und III./JG 53 Messerschmitt Bf 109E April 1940 3./JG 3 Mai 1940 Stab/KG 53 Heinkel He 111 V.(Zerst.)/LG 1 Messerschmitt Bf 110C/D November 1941 Mai 1942 Stab, I., II., III./JG 3 Messerschmitt Bf 109E Juli 1943 Oktober 1943 JG 50 Messerschmitt Bf 109G August 1943 November 1943 II./JG 27 November 1943 Mai 1944 III./JG 300 März 1944 März 1944 I. und II./JG 1 Focke-Wulf Fw 190A Juni 1944 Juni 1944 I./JG 300 Messerschmitt Bf 109G September 1944 September 1944 Stab/JG 2 Focke-Wulf Fw 190A Oktober 1944 I./JG 11 November 1944 Dezember 1944 II.(Sturm)/JG 4 Der Fliegerhorst wurde zwischen dem 15. August 1944 und dem 10. November 1944 mehrfach durch die 8. US-Luftflotte bombardiert. Nach dem letzten Luftangriff, bei dem 105 B-17 Bomber ihre Bomben abwarfen war er nicht mehr für den Flugbetrieb nutzbar und wurde auch bis Kriegsende nicht mehr hergestellt. Am 27. März 1945 erreichten US-Bodentruppen den Fliegerhorst. Wiesbaden Air Base / Wiesbaden Army Airfield Geschichte Nach der Besetzung des Geländes durch die US Army 1945 entstand hier ein größerer amerikanischer Militärflugplatz. Zwischen 1948 und 1953 war dort das Europa-Hauptquartier der US Air Force untergebracht. Während der Berliner Luftbrücke 1948/49 flogen auch von hier die „Rosinenbomber“. Transportflugzeuge wie die Douglas C-54 brachten bis zu 80 t Fracht täglich nach Berlin-Tempelhof. Zwischen 1952 und 1955 diente Wiesbaden Air Base phasenweise als Ausweichplatz zunächst für die Lockheed RF-80 und später für die Fairchild C-119, deren Heimatbasis auf dem Militärflugplatz Toul-Rosières sich noch im Ausbau befand. Am 4. Juli 1956 überflog eine in Wiesbaden gestartete Lockheed U-2A erstmals sowohl Moskau als auch Leningrad im Rahmen der Operation Overflight. Im Jahr 1973 wurde das Hauptquartier der US Air Forces in Europe von der Lindsey Air Station in Wiesbaden auf die Ramstein Air Base verlegt und in Erbenheim die US Army stationiert. Im letzten Jahrzehnt des Kalten Kriegs wäre Wiesbaden im Ernstfall zusätzlich eine Forward Operating Location (FOL) von US-Erdkampfflugzeugen A-10 des auf der englischen Doppelbasis RAF Bentwaters/RAF Woodbridge beheimateten 81st Tactical Fighter Wings (81st TFW) gewesen. Bis Ende 1988 wären es A-10 der 511th Tactical Fighter Squadron (511th TFS) und ab Anfang 1989 der 92nd TFS, beide aus Bentwaters, gewesen. Im Jahr 1998 wurde die Wiesbaden Air Base bezeichnete Einrichtung offiziell in Wiesbaden Army Airfield umbenannt. Am 1. Juli 2010 kam es zu einem Unfall einer Militärmaschine des Typs Beechcraft RC 12. Die Piloten führten eine Notlandung durch, und die Maschine kam im Kornfeld direkt neben dem Airfield zum Stehen. Die Piloten wurden leicht verletzt, das Kerosin wurde abgepumpt und trat nicht aus. Die Maschine wurde einige Tage später geborgen und auf den Flugplatz geschleppt. Mit Stand von 2012 waren auf dem Stützpunkt etwa 19 Fluggeräte stationiert. Dazu zählten 6 Strahlflugzeuge und 13 propellergetriebene Maschinen. Im Jahr 2011 verzeichnete man auf dem Flugplatz ca. 8960 Flugbewegungen. Darunter befinden sich Maschinen der Typen: Sikorsky UH-60 (Black Hawk) Beechcraft C-12 Huron sowie weitere Maschinen diverser Typen, die eine Zwischenlandung auf dem Flugplatz durchführen. Auswahl von stationierten Einheiten Zu den Einheiten, die zwischen 1945 und 1993 hier stationiert waren, gehörten: 363d Reconnaissance Group (Mai bis August 1945) 51st Troop Carrier Group (September 1945 bis August 1948) 317th Troop Carrier Group (30. September bis 15. Dezember 1948) 7150th Air Force Composite Wing (15. Dezember 1948 bis 1. Oktober 1949) 60th Air Mobility Wing|60th Troop Carrier Wing (1. Oktober 1949 bis 2. Juni 1951) 7110th Support Wing (2. Juni 1951 bis 1. Dezember 1957) 7030th Support Wing (1. Dezember 1957 bis 15. November 1959) 7100th Support Wing (15. November 1959 bis 15. April 1985) 7100th Air Base Group (15. April 1985 bis 1. Juni 1993) Seit Ende der 1990er Jahre befanden sich das Hauptquartier der 1. Panzerdivision und weitere Unterstützungseinheiten in der Kaserne. Das Hauptquartier der 1. Panzerdivision wurde im Sommer 2011 in die USA verlegt, um Platz für das Hauptquartier der US-Army Europe und ihre Einheiten aus Mannheim und Heidelberg zu schaffen. Seit 2012 ist hier als fliegende Einheit das zuvor in Mannheim stationierte 1-214 General Support Aviation Battalion (GSAB) mit seinen ursprünglich ausschließlich UH-60 beheimatet. Es untersteht der 12th Combat Aviation Brigade in Ansbach. In Folge einer Umorganisation und drastischen Verringerung der permanent in Europa stationierten US-Army Helikopter im Jahr 2015 besteht das Bataillon inzwischen nur noch aus drei Kompanien UH-60 und CH-47. Die „Commando“-UH-60 der A-Kompanie sind ebenfalls in Wiesbaden stationiert, die „Medevac“ UH-60 der C-Kompanie in Hohenfels und die CH-47 der H-Kompanie liegen in Ansbach. Das Gelände wird heute auch durch die 66. Brigade des US-amerikanischen militärischen Geheimdienstes genutzt. Hauptaufgabe der Soldaten ist die Unterstützung militärischer Operationen im Irak und Afghanistan. Der Sender AFN Wiesbaden, früher AFN Hessen, ist nach dem Abzug der US-amerikanischen Truppen aus Frankfurt am Main, wo er 1945 als AFN Frankfurt seinen Betrieb aufnahm, 2004 hierhin umgezogen. Hauptquartier US Army Europe (USAREUR) Am Stützpunkt Wiesbaden sind ca. 20.000 Soldaten und Angehörige stationiert. Sie wohnen in den Wiesbadener Siedlungen Hainerberg, Crestview und Aukamm. Außer auf dem Flugplatz gibt es derzeit in Wiesbaden noch Militärdienststellen im nach Amelia Earhart benannten Amelia Earhart Complex (das gleichnamige Hotel am Konrad-Adenauer-Ring soll geschlossen werden). Dort residiert das U.S. Army Corps Of Engineers Europe. Ferner gibt es im Stadtgebiet noch die Mainz-Kastel Storage Station (soll geschlossen werden, beinhaltet das European Technical Center; europäischer Kommunikations-Hub der Spionagebehörde National Security Agency) in Mainz-Kastel und den American Arms Office Tower. Während der in Mainz-Finthen gelegene US-amerikanische Flugplatz und die Rhein-Main Air Base am Frankfurter Flughafen der Zivilfliegerei übergeben wurden, werden der Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim und das umgebende Gelände weiter für die militärische Nutzung durch die Vereinigten Staaten umgebaut. Anfang 2010 wurden von der US-Armee Planungen bekannt gegeben, wonach das Hauptquartier der US-Landstreitkräfte USAREUR bis September 2012 von Heidelberg nach Wiesbaden verlegt werde. Für die notwendigen Neu- und Umbaumaßnahmen einschließlich neuer Wohnviertel wurden bis 2012 550 Millionen Dollar investiert. Wiesbaden-Erbenheim wird somit zu einer von nur noch vier US Joint Main Operating Bases in Europa neben Grafenwöhr (Flugplatz Grafenwöhr), Kaiserslautern und Vicenza (173rd Airborne Brigade Combat Team). Auf 41 Hektar Land, das vorher landwirtschaftlich genutzt wurde, wurden Housing Units (Reihenhäuser, Doppelhäuser und frei stehende Einfamilienhäuser), Spielplätze, Sportstätten und Gemeinschaftsflächen für rund 88 Millionen Euro geplant und bis etwa Mai 2012 fertiggestellt. 2013 wurde weiter mit dem Bau von 326 neuen Wohneinheiten für die künftig zusätzlich in der Kaserne stationierten Soldaten und deren Familienangehörige begonnen. Darüber hinaus ist der Bau eines Einkaufszentrums geplant. In einer großen feierlichen Zeremonie wurde am 14. Juni 2012 die neue Befehlszentrale General John M. Shalikashvili Mission Command Center (auch: “Shali Center”, “Shali MCC”) getauft und eingeweiht, Die US Army in Europa mit rund 30.000 US-Soldaten wird von hier aus kommandiert. Die Zentrale wurde benannt zu Ehren von General John Shalikashvili, der in Warschau geboren, als erster nicht in den Vereinigten Staaten Geborener das leitende Kommando als Vorsitzender des Vereinigten Generalstabs der US-Streitkräfte übernehmen durfte. Im November 2020 wurde bekannt, dass das in Vicenza (Italien) angesiedelte Afrika-Kommando mit dem Europa-Hauptquartier zusammengelegt wird und künftig demselben Befehlshaber in Wiesbaden-Erbenheim unterstehen wird, der dafür vom 3-Sterne- zum 4-Sterne-General befördert wird. Lucius D. Clay Kaserne In einem weiteren Festakt wurde der Stützpunkt in General Lucius D. Clay Kaserne nach dem US-amerikanischen General und Militärgouverneur der amerikanischen Besatzungszone in Deutschland (1947–1949), Lucius D. Clay, umbenannt. Die ebenfalls eingeweihte Siedlung Newman Village wurde benannt nach Colonel James R. Newman, dem Gouverneur der Militärverwaltung Groß-Hessens nach dem Zweiten Weltkrieg. Ebenfalls am 14. Juni 2012 wurde angekündigt, dass im Herbst 2013 zwei weitere Bauprojekte dem Gebiet der Kaserne beginnen sollen – ein Informationsverarbeitungszentrum (Information Processing Center bzw. Grey Center) und das Consolidated Intelligence Center, welches auch von der NSA genutzt werden soll. Die Gesamtkosten für die beiden Einheiten sollen sich laut offizieller Aussage auf über 130 Millionen Dollar belaufen. Die Bauausschreibung lief von Dezember 2010, wurde im April 2011 abgeschlossen und archiviert. Am 6. September 2013 wurden die Campbell Barracks in Heidelberg von der US-Armee geschlossen. und damit der Umzug des Hauptquartiers in die Wiesbadener Clay Kaserne offiziell gemacht. Bei voller Stärke sollen rund 19.000 Armeeangehörige (Stand 2012) in der neuen Kaserne stationiert sein. Das neue USAREUR-Hauptquartier spart nach offiziellen Angaben ab 2015 wegen der über 40 geschlossenen US-Einrichtungen in Heidelberg, Mannheim und Darmstadt etwa 112 Millionen US-Dollar Betriebskosten im Jahr. Geführt wurde der Stützpunkt von Colonel David Carstens vom 12. Januar 2012 bis zum 9. Juli 2014, seine Nachfolgerin wurde Colonel Mary Martin. Die 48-jährige Afroamerikanerin stammt aus dem Madison County in Georgia und arbeitete zuvor im Pentagon. Zwei Jahre leitete Martin die Garnison in Wiesbaden. Chef der US Army Europe bis zum 5. November 2014 war Donald M. Campbell. Colonel Todd J. Fish wurde am 22. April 2016 als neuer Kommandeur der US-Garnison vorgestellt. Im Juli 2018 übernahm Colonel Noah C. Cloud die Garnison. 2021 ist Col. Mario A. Washington der Garrison Commander. Zwischenfälle Am 2. November 1948 verunglückte eine Douglas DC-3/C-47B-25-DK der United States Air Force (Kennzeichen 44-76491) im Anflug auf den Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim. Die von der englischen Luftwaffenbasis RAF Northolt kommende Maschine stürzte nachts bei dichtem Nebel ab und brannte aus. Alle 5 Insassen, drei Besatzungsmitglieder und zwei Passagiere, kamen ums Leben. Am 17. Dezember 1957 stürzte eine Douglas DC-3/C-47A-5-DL der United States Air Force (42-23356) im Anflug auf den Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim vier Kilometer vor dem Platz ab. Fünf der sechs Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Am 3. Juli 1959 stürzte eine Douglas RB-66B Destroyer der United States Air Force (54-432) bei Sinzig (Rheinland-Pfalz) ab. Die Maschine war auf dem Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim gestartet. Die Besatzungsmitglieder konnten sich mit ihren Schleudersitzen aus der Maschine retten. Am 19. Mai 1961 stürzte eine DC-3/SC-47A der United States Air Force (43-15277) kurz nach dem Start vom Flugplatz Wiesbaden-Erbenheim ab. Beide Besatzungsmitglieder kamen ums Leben.