Heldenkampf einer Tiroler Landesschützenbrigade (k.k. Landesschützen-Regiment „Trient“ Nr. I) gegen die sechsfache Übermacht bei Lelechowka (Magierahöhe, 19. Oktober 1914).
Während der mehrtägigen Kämpfe um die Magiera-Höhe (bei Discovyce, heute 81351 Tyschkowytschi, Oblast Lwiw, Ukraine, 20 km südöstlich Przemysl) gewahrte der Leutnant in der Reserve Dr. phil. Ernst Elsler ein Nachlassen des Widerstandes auf einem kleinen Abschnitt der russischen Front. Nach zehntägigem Feuergefecht, in dem es sich auf Sturmdistanz an die Russen heran gearbeitet hatte, erstürmte er trotz schwerer Verluste mit dem 1. Bataillon des Trienter Landesschützen-Regimentes diese Höhe und hielt sie unter schweren Verlusten drei volle Tage lang, bis endlich Hilfe kam. Sämtliche Offiziere des Bataillons fielen oder wurden verwundet.
Originale, farbige Offset-Lithographie, um 1915.
Nach dem Originalgemälde von Rudolf Alfred Höger.
In der Platte signiert: R. A. Höger.
Auf grünem Karton montiert.
Karton an der rechten unteren Ecke mit eingeprägtem Adelswappen.
Größe 313 x 242 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, Karton an den Rändern minimal gebräunt, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!1. Weltkrieg, 1. WK, 1.WK, 1914, 1st World War, 20. Jahrhundert, Altösterreich, Alt-Österreich, Armee, Army, Austriaca, Austriaco, Austria-Hungary, Austria-Ungheria, Austro-Hungarian Army, Austro-Hungarian Empire, Der Europäische Krieg, Deutschtum, Dienst, Dienstzeit, Donaumonarchie, Donau-Monarchie, Doppeladler, Doppelmonarchie, Elite, Elitetruppe, Erster Weltkrieg, Feldheer, Feldzug, first world war, Front, Fronteinsatz, Fronterlebnis, Frontgeschehen, Frontlinien, Frontsoldat, Frontsoldaten, Große Zeit, Großösterreich, Habsburgermonarchie, Habsburgerreich, Heer, Heeresdienst, Heerführer, Heerwesen, Heimatverteidigung, Heimatwehr, Helden, Heldengang, Heldenkampf, Heldenleben, Heldenmut, Heldentat, Heldentaten, Heldentod, Heldentum, Historically, Historisch, Historische Bilder, History, Imperial and Royal Austrian Empire, Infanterie, k.u.k Armee, k.u.k Monarchie, K.u.K., k.u.k. 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Februar 1877 in Proßnitz, Mähren; † 7. November 1930 in Wien) war ein österreichischer Genre- und Kriegsmaler. Leben Höger widmete sich vorwiegend der Genremalerei, so malte er zahlreiche Szenen aus dem Alten Wien mit romantischen Bezeichnungen wie etwa „Beim Heurigen in Grinzing“, „Susanne und die beiden Alten“, „Gaudeamus Igitur“, „Obstmarkt in Venedig“, „Picknick in Dürnstein“ oder „Im Maien“. Ansonsten ist wenig Biografisches über Rudolf Adolf Höger bekannt. Als gesichert scheint, dass er während des Ersten Weltkrieges, zumindest in den Jahren von 1914 bis 1917, Mitglied der Kunstgruppe im k.u.k. Kriegspressequartier war. Dort entstanden zahlreiche Arbeiten, welche sich heute in den Sammlungen des Wiener Heeresgeschichtlichen Museums befinden. Diese Ölgemälde entstanden hauptsächlich an der russischen Front und an der Balkanfront. Ernst Elsler, österreichischer Botaniker und Zoologe. Geboren am 10. März 1881 in Ried im Oberinntal, Kronland Tirol, Österreich-Ungarn (heute Bundesland Tirol, Österreich), gestorben am 3. August 1915 in Innsbruck, Kronland Tirol, Österreich-Ungarn (heute Bundesland Tirol, Österreich). Ernst Elsler absolvierte das Gymnasium in Innsbruck und studierte anschließend Zoologie an der Universität Innsbruck (Tirol), wo er 1907 zum Dr. phil. promoviert wurde. Seither arbeitete er als Demonstrator am Botanischen Institut der Universität Innsbruck. Seit mindestens 1912 war er Professor an der Landes-Oberrealschule in Znaim (Mähren; heute Znojmo, Tschechien), wo er auch ein Kollege seines Freundes Karl Faigl (1880–1944) war. Ernst Elsler gehörte zu den engsten Freunden von Othmar Spann (1878–1950). Ernst Elsler war als Freiwilliger im Ersten Weltkrieg am Sturm auf die Magiera-Höhen (Góra Magiera) beteiligt, bei dem er am 19. Oktober 1914 schwer verwundet wurde. Elsler, Leutnant der Reserve, wurde zwar aus dem Lazarett in Przemysl (Galizien; heute Przemyśl, Polen) als genesen entlassen, erlag aber keine zehn Monate später seiner Kriegsverletzung in Innsbruck (Tirol). Das k.k. Landesschützen-Regiment „Trient“ Nr. I war ein Infanterie-Verband der k.k. Landwehr und gehörte zur k.k. Gebirgstruppe. Namensgebung Die ursprüngliche Bezeichnung lautete k.k. Landesschützen-Regiment Nr. I und wurde im Jahre 1897 durch die Hinzufügung der Garnison des Regimentsstabes ergänzt. Es hieß von da an k.k. Landesschützen-Regiment „Innsbruck“ Nr. I. Ab dem 1. Mai 1906 (Umbildung zu Gebirgstruppe) wurde es nach Trient verlegt und trug nun die Bezeichnung k.k. Landesschützen-Regiment „Trient“ Nr. I Letztmals wurde das Regiment durch ein Dekret von Kaiser Karl I. am 16. Jänner 1917 in k.k. Kaiserschützen-Regiment „Trient“ Nr. I umbenannt. Eine offizielle Begründung hierfür gab es nicht. Aufstellung Am 1. Mai 1893 wurden die bestehenden zehn Landesschützenbataillone zu Regimentern zusammengefasst. Das Regiment Nr. I (nur bei den Landesschützen erfolgte die Nummerierung in römischen Ziffern) entstand aus dem Zusammenschluss der ehemaligen Landesschützenbataillone: Nr. I (Unterinntal) Nr. II (Innsbruck - Wipptal) Nr. III (Oberinntal) Nr. X Vorarlberg Im Jahre 1901 löste man das II. und IV. Bataillon auf. Das bisherige III. Bataillon wurde zur Nr. II und das vom k.k. Landwehrinfanterie-Regiment Nr. 2 in Linz überstellte III. Bataillon wurde mit der gleichen Nummer eingegliedert. Zusammensetzung und Verbandszugehörigkeit 1914 88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr-Infanterie-Truppendivision – XIV. Armeekorps ethnische Zusammensetzung: 59 % deutschsprachig – 38 % italienischsprachig – 3 % andere Regimentssprache: Deutsch Die ethnische Zusammensetzung konnte bei den überaus starken Verlusten aus den Tiroler Ländern und aus Vorarlberg allein nicht mehr gedeckt werden, sodass im Laufe des Krieges immer mehr Nachersatz aus anderen Landesteilen in das Regiment eingestellt werden musste. Ob der Tiroler/Vorarlberger (nicht bezogen auf die Deutschsprachigkeit) Anteil im Jahre 1918 noch die 50-%-Marke erreichte, ist zweifelhaft. Dislozierung 1899 Garnison: Stab, I. Baon Innsbruck / II. Baon Schwaz / III. Baon Imst / IV. Baon (1901 aufgelöst) Bregenz 1908 Garnison: Stab, I. Baon Trient / II. Baon Pergine / III. Baon Cavalese / IV. Baon (Bestand nur 1907–08) Cortina / V. Baon (Bestand nur 1908) Innichen 1914 Garnison: Stab, I. Baon Trient / II. Baon Strigno / III. Baon Ala / IV. Baon (1913 errichtet) Rovereto Ausbildungsstationen Zur spezifischen Gebirgsausbildung verlegte man die Landesschützen Kompanieweise in Sommerstationen. Dort gab es kleinere Kasernen oder es wurden geeignete Bauten (größere Gasthöfe) angemietet. Kommandoquartier Wintergarnison Sommerstation Regiments-Kdo. Trient Trient I. Baon-Kdo. Trient Lavarone 1.Komp. Trient Folgaria 2.Komp. Trient Lavarone 3.Komp. Trient Capella 4.Komp. Trient Monte Rover Geb.MG Abt I/1 Trient Lavarone II. Baon-Kdo. Strigno Pieve Tesino 5.Komp. Strigno Pieve Tesino 6.Komp. Strigno Castell Tesino 7.Komp. Grigno Grigno 8.Komp. Strigno Baricata Geb. MG Abt I/2 Strigno Pieve Tesino III.Baon-Kdo. Ala Ala 9.Komp. Ala Brentonico 10.Komp. Ala Ala Geb. MG Abt I/3 Ala Brentonico IV.Baon.-Kdo. Rovereto Raossi 11.Komp. Rovereto Chiesa 12.Komp. Rovereto Piazza (Borgo Valsugana) 13.Komp. Rovereto Campo Silvano Geb. MG Abt. I/4 Rovereto Raossi Im Kriegsfall Als Kampfabschnitt wurde ihm der Bereich von den Dolomiten bis zur Kärntner Grenze zugewiesen. Gleichzeitig hatte es, wie die anderen auch, Detachements zur Besatzung der Festungswerke abzustellen. (Nach geltendem Recht durften die Landesschützen nur zum Schutz der Heimat, resp. zur Verteidigung der Grenzen von Tirol und Vorarlberg eingesetzt werden. Um diese Regelung auszuhebeln, wurde der Kampf gegen Russland kurzerhand als für zum Schutz der Heimat notwendig erklärt.) Einteilung von Westen nach Osten III. Bataillon mit den Kompanien in Brentonico, Ala (Trentino), Chiesa, Piazza Zugewiesener Verteidigungsabschnitt: Gardasee, Monte Baldo, Borghetto, Corno di Aquiglio, Monte Tomba, Passo della Lora, Monte Pasubio, Monte Maggio. I. Bataillon mit den Kompanien in Folgaria, Lavarone, Vezzena Zugewiesener Verteidigungsabschnitt: Monte Maggio, Laste alte, Noselari, Cassotto, Cima Mandriolo II. Bataillon mit Kompanien in Pergine, Pieve Tesino, Grigno, Baricata. Zugewiesener Verteidigungsabschnitt: Cima Madriolo, Cima Dodici, Cima Maora, Frizzone, Cima di Campo, Colle Cicogna, Monte Coppolo Regimentskommandanten 1893 bis 1899: Oberst Ignaz Lunzer von Lindhausen 1899 bis 1905: Oberst Adolf Felber 1905 bis 1907: Oberst Wilhelm Fox 1907 bis 1911: Oberst Kasimir Freiherr von Lütgendorf 1911 bis 1914: Oberst Karl Englert August 1914: Oberst Adolf Sloninka von Hołodów Zugewiesene Stabsoffiziere: Oberstlt. Johann Nowak - Major Karl Hochleitner - Major Oswald Zheumer - Major Karl Martinez - Major Rudolf Florio - Major Ludwig Nechi - Major Karl Kupferschmid Uniformierung Bis 1906/1907 trugen die Landesschützen die Uniform der k.k. Landwehr. Danach wurden sie mit der in diesem Jahr eingeführte Montur der Gebirgstruppen ausgestattet. Diese bestand aus folgenden Monturstücken: hechtgraue Feldkappe mit angesteckten Spielhahnstoß (im Feld wurde der Spielhahnstoß nur auf Befehl angelegt) hechtgraue Bluse mit aufgesetzten Taschen und grasgrünen Parolis, Offiziere zur Parade oder auf Befehl mit Schulterstücken. hechtgraue Kniebundhose mit kniehohen Wollstrümpfen Bergschuhe Offiziere und Chargen trugen den Kurzsäbel. Dies war sowohl die Feld- als auch die Paradeadjustierung. Abweichend hiervon hatten Offiziere in Paradeadjustierung als Einzelperson (z. B. zur Ordensverleihung) die alte Montur zu tragen. Diese bestand aus: Jägerhut mit Federbusch hechtgrauem Waffenrock mit grasgrüner Egalisierung und Schulterstücken gold-schwarz durchwirkter Feldbinde. Infanterieoffizierssäbel. hechtgrüne Pantalons mit grasgrüner Paspel und Lampassen schwarzen Halbstiefeln. Gefechtstage des Regiments im Ersten Weltkrieg Am 1. August 1914 machte das Regiment mobil und wurde im Bahntransport an die russische Front verlegt. Im Raum Grodek sammelte der Verband vom 17. bis zum 25. August und marschierte bis zum 26. August nach Lemberg. Schlacht von Lemberg 29. August 1914: Gefecht bei Zurawniki und der Höhe von Jezernia 30. bis 31. August 1914: Gefechte bei Hermanow, Czarnuszowice und der Jezernia-Höhe. Danach Rückzug auf Grodek. Schlacht bei Grodek 7. September 1914: Gefecht bei Dobrostany 8. bis 11. September 1914: Gefechte bei Ottenhausen, Wielkopole, Stromna, Zuszyce, Powitno, Zaluze und Bojana 12. September 1914: Marsch nach Leszczyny (bei Gorlice). Dort Retablierung (Ruhe) Schlacht bei Przemysl 3. Oktober 1914: Vormarsch auf Przemysl zum Entsatz der belagerten Festung 12. bis 29. Oktober 1914: Kämpfe bei Byblo, Hruszatyce, und auf der Magiera-Höhe 30. Oktober 1914: Ablösung und Verlegung nach Russisch-Polen 13. bis 25. November 1914: Angriffskämpfe bei Biskupice und Pilica 25. November bis 13. Dezember 1914: Stellungskämpfe bei Pilica 14. Dezember 1914: Bahntransport nach Krakau 15. bis 18. Dezember 1914: Bewegungskämpfe im Raum Jasien 19. bis 22. Dezember 1914: Verlegung per Bahn über Budapest nach Soslak (Karpathen) 22. bis 25. Dezember 1914: Vormarsch bis Cisna 26. bis 27. Dezember 1914: Gefechte bei Lopienka, Smerek, Stare Siolo, und Bereznica wyzna Befreiungsoffensive auf Przemysl 19. bis 28. Jänner 1915: Kämpfe bei Chrewt, Paniszczow, Olchiwiec, Horodek und Wola gorzanska 6. Februar bis 29. März 1915: Kämpfe am San und bei Jaworzec 4. April bis 8. Mai 1915: Kämpfe am Karpathenhauptkamm bei Ujszek und nördlich Oroszpatak Mai Offensive gegen Russland 9. bis 15. Mai 1915: Gefecht bei Smerek. Kämpfe bei Krywe, Sokolowa wola, Zasadki, Sudkowice und Laszki Zawiadzane. 12. Juni 1915: Verlegung nach Welschtirol (Ob sich die eingeteilten Besatzungen der Festungswerke bereits auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden befanden ist unsicher.) 24. Mai bis 2. Juli 1915: Abwehrkämpfe auf der Hochfläche von Lavarone-Folgaria 17. bis 20. Juli 1915: Abwehrkämpfe am Rollepass, danach Abtransport an den Isonzo Zweite Isonzoschlacht 26. Juli bis 29. August 1915: Angriffs- und Stellungskämpfe bei Doberdò, bei Monte San Michele und Monte dei Sei Busi 29. August 1915: Bahntransport an die Front in Tirol. Kämpfe am Tonalepass 14. September 1915 bis 28. Februar 1916: Stellungs- und Abwehrkämpfe am Tonalepass, auf der Punta Albiolo, dem Monticellograd und dem Passo Paradiso. 23. September 1915: Erstürmung der Punta Albiolo 15. Dezember 1915: Verlegung des IV. Baon nach Judikarien, Stellungskämpfe am Monte Nozzolo. 3. März 1916: Das I. und III. Baon verlegten in das Valsugana. Drei Kompanien blieben am Tonale zurück und wurden am 24. April zu einem neuen IV. Baon zusammengefasst. Patrouillenunternehmungen und Stellungskämpfe im Gebiet des Presenagletschers und der Busazza. Kämpfe im Valsugana (Suganertal) 30. Jänner 1916: Das IV. Baon verlegte in das Valsugana 2. bis 14. Februar 1916: IV. Baon - Kämpfe bei Votto-Erterli 15. Februar bis 9. März 1916: IV. Baon - Abwehrkämpfe in der Frontlinie Kesseljoch-Portella-Collo 9. März bis 15. April 1916: Stellungskämpfe in der Linie Monte Broi-Kesseljoch-Portella-Collo 16. April 1916: Angriffskämpfe bei Monte Broi und Collo 24. April 1916: Das bisherige IV. Baon wurde aufgelöst. Südtiroloffensive 20. Mai 1916: Das hochalpine Detachement unter dem Kommando von Oberleutnant Enrich eroberte die Cima Mandriolo 21. Mai 1916: Das Regiment marschierte von Rovereto in das Vallarsa-Tal. 24. Mai bis 1. Juni 1916: Kämpfe de II. Baon am Buole-Pass 2. bis 4. Juni 1916: Umgruppierung des Regiments, I. und III. Baon wurden nach Foxi, Raossi, Val Sommele und zum Menderle verlegt. 7. bis 24. Juni 1916: Stellungskämpfe im Val Sommele und am Monte Menderle 24. bis 25. Juni 1916:Rücknahme des Regiments auf die neue Frontlinie Werk Valmorbia - Monte Spil - Monte Corno - Monte Testo. 25. Juni 1916 bis 3. Mai 1917: Abwehr- und Stellungskämpfe im Vallarsa (Monte Spil, Monte Corno und Zugna Torta) 3. Mai bis 8. Juni 1917: Retablierung in Trient 8. Juni 1917: Verlegung zum III. Korps auf die Höhe der Sieben Gemeinden 9. Juni bis 1. Oktober 1917: Stellungskämpfe in der Lepozze-Ortigara Stellung 1. bis 10. Oktober 1917: Retablierung in Lavis Zwölfte Isonzoschlacht 10. bis 14. Oktober 1917:Bahntransport nach Villach 14. bis 16. Oktober 1917:Fußmarsch über Tarvis - Predilpass in das Lager Pustina 16. bis 23. Oktober 1917: Einsatz als Trägertrupps für den Munitionstransport 24. Oktober 1917: Durchbruch bei Flitsch 25. Oktober 1917: Erstürmung des Prvi Hum und des Hum 26. Oktober 1917: Erstürmung des Stol und Besetzung von Bergogna 27. Oktober 1917: Das III. Baon führte ein Gefecht bei Monta Aperta 28. Oktober 1917: Gefechte bei Vedronza und Sella Forador 29. Oktober 1917: Einnahme von Gemona 30. Oktober 1917: Gefecht bei Portis 5. November 1917: Übergang über den Tagliamento 7. November 1917: Gefecht bei Barcis 9. November 1917: Übergang über den Monte Cavallo 10. November 1917: Gefecht bei Fara d'Alpago 21. November 1917: Erstürmung der Fontana Secca 27. November 1917 bis 15. April 1918: Stellungskämpfe auf Fontana Secca, Calcino-Hang und Monte Tomba. Das IV. Baon wurde aufgelöst und auf die anderen verteilt. 25. April bis 25. Mai 1918: Retablierung in Bozen. Unternehmen Lawine 13. Juni 1918: Angriff des III.Baon auf den Passo Paradiso 16. bis 27. Juni 1918: Verlegung nach Trient in die Reserve 27. Juli 1918: Beginn der Rückverlegung in das Tonale Gebiet. 12. Juli bis 3. November 1918: Stellungskämpfe am Tonale, im Pejo-Abschnitt, am Montozzo und dem Monticello-Grat, Erstürmung der Punta di San Matteo und des Monte Mantello 3. November: Das sich auf dem Rückmarsch in die Heimat befindliche Regiment wird ohne Gegenwehr im Val di Sole von den nachstoßenden Italienern gefangen genommen. (Aus bis heute unerforschten Gründen hatte das k.u.k. Oberkommando den Truppen den 3. November als Kriegsende mitgeteilt, obwohl in den Waffenstillstandsverhandlungen ausdrücklich der 4. November angegeben war. Auf diese groteske Weise gelang es den Italienern noch, über 300.000 völlig überraschte österreichisch-ungarische Soldaten gefangen zu nehmen.) Sonstiges Der Wahlspruch des Regiments lautete: „Sieg oder Tod im Alpenrot.“ Für alle drei Landesschützen/Kaiserschützen-Regimenter gleich war als Regimentsmarsch der Kaiserschützenmarsch. Bruno Franceschini (1894–1970) diente während des Ersten Weltkriegs als Fähnrich im Landesschützen-Regiment Trient Nr. I Karl Werkmann (1878–1951) diente während des Ersten Weltkriegs als Hauptmann der Reserve im Landesschützen-Regiment Trient Nr. I mit Zuteilung zur Generaladjutantur des Kaisers. Bekannte Regimentsangehörige Humbert Achamer-Pifrader Franz Aschenbrenner Bruno Franceschini Ferdinand von Sammern-Frankenegg Karl Werkmann Die Landesschützen (ab dem 16. Januar 1917 Kaiserschützen) waren drei Regimenter Gebirgsinfanterie in Österreich-Ungarn während der k.u.k. Monarchie. Die Landesschützen gehörten zur österreichischen Landwehr und nicht zum gemeinsamen Heer der k.u.k. Streitkräfte. Sie führen daher die Bezeichnung k.k. (kaiserlich-königlich - nicht aber k.u.k.). In der Regel sollten nur Tiroler (Deutsch- und Welschtiroler) und Vorarlberger in die Landesschützen eingestellt werden. Geschichte Bis zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht hatten die Landesschützen einen rein bürgerlichen Charakter (Miliz). Im Jahre 1871 wurden im Rahmen der militärischen Organisation der Landwehr in Tirol zehn Bataillone errichtet, denen man aus historischen Gründen den Namen Landesschützen gab. Jedes Bataillon hatte im Frieden aus vier Feld- und einer Ergänzungskompanie zu bestehen, wobei die letztere ein Kaderverband war. Bei jeder der Kompanien waren je zehn Artilleristen zur Bedienung von zugewiesenen Geschützen eingestellt. Im Mobilmachungsfall sollten die Bataillone als Stammeinheiten für die Aufstellung von zehn weiteren Feldbataillonen, sowie zehn Reservebataillonen dienen. Im Jahre 1893 werden die bestehenden zehn Bataillone in drei Regimenter umgewandelt: Landesschützen Regiment I, II und III (Im Gegensatz zu allen anderen Einheiten der österreichisch-ungarischen Armee wurden diese drei Regimenter mit römischen Ziffern versehen.) Im Jahre 1903 wird das III. Regiment wieder aufgelöst. Ursprüngliche Einheiten Die ursprüngliche Bezeichnung der Einheiten war wie folgt: Nr.I Unterinntaler Landesschützenbataillon in Schwaz Nr.II Innsbrucker und Wipptaler Landesschützenbataillon in Innsbruck Nr.III Oberinntaler Landesschützenbataillon in Imst Nr.IV Oberetschtaler Landesschützenbataillon in Meran Nr.V Etsch- und Fleimstaler Landesschützenbataillon in Bozen Nr.VI Pustertaler Landesschützenbataillon in Bruneck Nr.VII Noce-Avisiotaler Landesschützenbataillon in Mezzolombardo (Welschmetz) Nr.VIII Trient-Valsugana Landessschützenbataillon in Trient Nr.IX Rovereto-Sarca Landesschützenbataillon in Riva Nr.X Vorarlberger Landesschützenbataillon in Bregenz Als in des ersten Jahren des 20. Jahrhunderts die Notwendigkeit einer reinen Gebirgstruppe (nach dem Beispiel der bereits seit längerer Zeit bestehenden italienischen Alpini) aufkam, boten sich hinsichtlich der historischen Entwicklung die Landesschützen förmlich an. Daher werden im Jahre 1906 die beiden Landesschützen-Regimenter zur Gebirgsinfanterie umgegliedert. Das III. Regiment wird 1909 zu vier Bataillonen wieder aufgestellt. Zusammen mit dem k.k. Landwehr-Infanterieregiment Nr. 4 und Nr. 27 bildeten die drei Landesschützen-Regimenter die österreichisch-ungarische Gebirgstruppe. Während des ersten Weltkrieges kämpften die Landesschützen auf fast allen Kriegsschauplätzen und hatten schwere Verluste zu erleiden. Obwohl die Landesschützen laut Gesetz eigentlich nur innerhalb Tirols und Vorarlbergs eingesetzt werden durften: „Die Landesschützen haben außerhalb der Grenzen Tirols und Vorarlbergs nur insoweit Dienste zu leisten, als es die örtlichen Grenzverhältnisse und die strategische Verteidigung des Landes erfordern; abgesehen von diesen beiden Rücksichten können die Landesschützen nur ausnahmsweise, wenn Tirol und Vorarlberg in keiner Weise bedroht wird, auch außerhalb des Landes, jedoch nur nach vorheriger Zustimmung des Landtages, verwendet werden.“ hat man durch die schwammige Formulierung eben dieses Gesetz umgangen. Insbesondere die Schlacht bei Limanowa-Lapanow (Galizien) im Dezember 1914 forderte einen ungeheuren Blutzoll an gut ausgebildeten Männern, die nicht wieder ersetzt werden konnten. Nach Kriegserklärung Italiens an seinen früheren Bundesgenossen Österreich-Ungarn im Mai 1915 kehrten die Landesschützen im Herbst 1915 nach Tirol zurück, wo mit ihrer Hilfe die Front stabilisiert und erfolgreich verteidigt werden konnte. Am 16.Jänner 1917 ernennt Kaiser Karl I. anlässlich eines Truppenbesuchs in Calliano die Landesschützen zu Kaiserschützen. Eine Begründung dafür hat er nie abgegeben, sodass letztendlich darüber nur spekuliert werden kann. Kriegseinsätze 1914-18 Im Laufe des Krieges kämpften die Landesschützen/Kaiserschützen auf den folgenden Kriegsschauplätzen: Galizien: Lemberg, Grodek, Przemysl, Pilica, Limanowa-Lapanow, Gorlice-Tarnów, Karpathen Serbien Südtirol/Kärnten/Krain: Drei Zinnen, Monte Cristallo, Monte Piano, Falzarego, Tofana, Col di Lana, Marmolata, 12. Isonzoschlacht, Sieben Gemeinden, Vallarsa, Tonale/Adamello, Ortler Am Tage des Waffenstillstandes (4. November 1918) lagen die Regimenter II und III in Stellung von der Zugna Torta über den Monte Corno bis zum Monte Spil. Das Kaiserschützen-Regiment Nr. I lag von südlich des Ortlers über den Tonale Pass bis zur Presanella (Adamello-Presanella Gruppe) Die meisten der Kaiserschützen gerieten in italienische Gefangenschaft - Regiment II an der Zugna Torta - Regiment I im Val di Sole (Sulztal) und Regiment III bei Folgaria (Vielgereuth) Auszeichnungen Die Kaiserschützen zeichneten sich nicht nur durch den Spielhahnstoß an der Kappe und das Edelweiß am Kragen aus, sondern auch noch durch: Offiziersauszeichnungen 5 Militär-Maria-Theresia Orden 4 Orden der Eisernen Krone 2. Kl. 2 Militär-Verdienstkreuze 2. Kl. 29 Leopoldsorden 166 Orden der Eisernen Krone 3. Kl. 563 Militär-Verdienstkreuze 3. Kl. 427 Signum Laudis in Silber 1111 Signum Laudis in Bronze 13 Goldene Tapferkeitsmedaillen für Offiziere 14 Silberne Tapferkeitsmedaillen für Offiziere Mannschaftauszeichnungen 130 Goldene Tapferkeitsmedaillen 2797 Silberne Tapferkeitsmedaillen 1. Kl. 9820 Silberne Tapferkeitsmedaillen 2. Kl. 13025 Bronzene Tapferkeitsmedaillen Garnisonen der Landesschützen im August 1914 Landesschützenregimenter k.k. Landesschützen-Regiment „Trient“ Nr. I 88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps Ethnische Zusammensetzung: 58 % Deutschsprachig – 38 % Italienischsprachig – 4 % Andere Errichtet: 1893 Garnison: Stab, I. Baon Trient / II. Baon Strigno / III. Baon Rovereto Kommandant: Oberst Adolf Sloninka von Holodów k.k. Landesschützen-Regiment „Bozen“ Nr. II 88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps Ethnische Zusammensetzung: 55 % Deutschsprachig – 41 % Italienischsprachig – 4 % Andere Errichtet: 1893 Garnison: Stab, II. Baon Bozen / I. Baon Meran / III. Baon Riva del Garda Kommandant: Oberst Karl Josef Stiller k.k. Landesschützen-Regiment „Innichen“ Nr. III Reitende Tiroler Landesschützen-Division Unter dem Namen "Kader der Landesschützen zu Pferd in Tirol und Vorarlberg" wurden 1871 zwei Kompanien aufgestellt, die 1874 in Eskadronen umbenannt wurden. 1894 erhielten die berittenen Schützen die Bezeichnung "Berittene Tiroler Landesschützen" und wurden 1912 nochmals in "Reitende Tiroler Landesschützen-Division" umbenannt. Die Division bestand aus drei Eskadrons Kommandant: Oberstleutnant Moritz Srnka Garnison: Trient (Als Teil der k.k. Landwehr führten die Landesschützen/Kaiserschützen, wie dort üblich, den Namen der Stabsgarnison in der Regimentsbezeichnung.) Uniformierung in der Zeit ab 1907 Die Landesschützen trugen die seit 1907 eingeführte Montur der Gebirgstruppen sowohl im Feld als auch zur Parade. Diese bestand aus folgenden Monturstücken: Hechtgraue Feldkappe mit angesteckten Spielhahnstoß (im Feld wurde der Spielhahnstoß nur auf Befehl angelegt) Hechtgraue Bluse mit aufgesetzten Taschen und grasgrünen Parolis. Offiziere zur Parade oder auf Befehl mit Schulterstücken. Hechtgraue Kniebundhose mit kniehohen Wollstrümpfen Bergschuhe Offiziere und Chargen trugen den Kurzsäbel Dies galt auch für Offiziere wenn sie an einer Parade innerhalb eines Truppenverbandes teilnahmen. Abweichend hiervon hatten Offiziere in Paradeadjustierung als Einzelperson (z.B. zur Ordensverleihung) die alte Montur zu tragen. Diese bestand aus: Jägerhut mit Federbusch Hechtgrauer Waffenrock mit grasgrüner Egalisierung und Schulterstücken Gold/schwarzdurchwirkte Feldbinde. Infanterieoffizierssäbel. Hechtgrüne Pantalons mit grasgrüner Paspel und Lampassen Schwarze Halbstiefel Die Einzelparadeadjustierung für Offiziere setzte sich folgendermaßen zusammen: Als Paradekopfbedeckung diente der Hut der Jägertruppe aus mattschwarzem, wasserdichtem Filz. Er bestand aus dem Stutz samt Krempe und war mit einer grünen Rundschnur, dem Jägeremblem und einem Federbusch aus schwarzen Hahnenfedern ausgestattet. Die Hutschnur war aus Schafwolle, hatte einen Schubknopf und an beiden Enden je eine mit grüner Wolle überzogene und an den Enden netzartig überflochtene Eichel. Die beiden Eicheln waren am Hutsturz hinten angebracht. Die Schnur für Offiziere war aus schwarz durchwirktem Goldgespinst. Der Sturz wies die Form eines ovalen Kegels auf, mit einem oben mäßig gebauchten Boden. Die Krempe war hinten und vorn flach gelegt, an beiden Seiten jedoch aufwärts gestülpt. Der Rand der Krempe war mit schwarzem, lackiertem Kalbsleder eingefasst. An der linken Seite des Sturzes gab es eine rückwärts geneigte Hülse aus Hutfilz zur Befestigung des Federbusches. Das Hutemblem – aus goldfarbenem Metall – bestand aus dem Jägerhorn. In der Windungslichte war der Tiroler Adler aus versilbertem Pakfong angebracht. Das Emblem wurde über der Federhülse befestigt, so dass der Adler die gleiche schiefe Richtung zeigten wie die Buschhülse. Der Federbusch war in der Form eines Hahnenschweifs auf einem 1,5 mm starken Stück Eisendraht aufgebunden. Die Länge des Federbuschs betrug 29 Zentimeter. Der Busch wurde in die Hülse am Hut gesteckt, so dass die Federn nach hinten bogenförmig herabhingen. Der Waffenrock der Schützen war im Schnitt abweichend von der Infanterie mit zwei Reihen zu je acht silbernen Köpfen besetzt. Die Knöpfe trugen die Regimentsnummer in römischen Ziffern. Auf dem Kragen befand sich auf jeder Seite hinter den Distinktionsabzeichen ein mattsilbernes Edelweiß. Als besonderes Abzeichen befand sich an der linken Seite der Feldkappe eine kleine, schräg nach vorn oben gerichtete Tasche, in die ein Spielhahnstoß eingesteckt wurde. Bei Eigentumsmützen kam es vor, daß die Federn direkt an der Mütze angebracht und nicht in die kleine Tasche eingesteckt wurden, um die weißen Flaumfedern besser zur Geltung zu bringen. Die Hose aus hechtgrauem Tuch nach der Vorschrift für die deutsche Infanterie gefertigt. Anmerkung Hinsichtlich der übrigen Ausrüstung gab es Unterschiede zur Linieninfanterie. Die Tradition der Kaiserschützen wird (unter anderem) durch die Gebirgsjäger der deutschen Bundeswehr fortgeführt, die immer noch das Edelweiß der Kaiserschützen an der Mütze tragen, welches den Soldaten des deutschen Alpenkorps in Dankbarkeit verehrt wurde als sie 1915 zu Hilfe eilten, um die bedrängte Grenze Tirols zu schützen. Auch im österreichischen Bundesheer tragen die in Tirol und Vorarlberg stationierten Streitkräfte heute noch das Edelweiß an ihrer Feldmütze. Die Landstreitkräfte Österreich-Ungarns bestanden aus der kaiserlich und königlichen Armee, der kaiserlich-königlichen Landwehr und der königlich ungarischen Landwehr. Geschichte und Aufgaben Der in diesem Artikel behandelte Themenbereich bezieht sich auf die österreichisch-ungarischen Landstreitkräfte im Zeitraum zwischen 1866 und 1914. Bis zum Jahre 1866 gehörte Österreich-Ungarn zum Deutschen Bund und lag mit Truppen in den Bundesfestungen Ulm, Rastatt, Mainz und Luxemburg in Garnison. Es war dies auch das zweite geschichtsträchtige Jahr für die Armee (nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1806 und der damit verbundenen Proklamation von Franz I. als Kaiser von Österreich). Geschwächt durch den verlorenen Krieg gegen Preußen, war man in Wien gezwungen, Ungarn mit dem sog. Ausgleich vom 15. März 1867 praktisch die Autonomie zu gewähren. Das führte dazu, dass man in der ungarischen Reichshälfte sofort begann eine eigene Armee aufzustellen, die k.u. Landwehr „Király Honvédség“. Die Gefahr einer Schwächung der gemeinsamen Armee wurde bewusst in Kauf genommen. Konsequenterweise begann auch die cisleithanische Reichshälfte eine Landwehr zu errichten, die k.k. Landwehr. Somit bestanden also in Österreich-Ungarn praktisch drei, zumindest teilweise selbstständige Heere nebeneinander. Nach dem Wehrgesetz von 1889 waren die Aufgaben der Streitkräfte klar geregelt. Die gemeinsame Armee und die Kriegsmarine dienten zur Verteidigung der Monarchie sowohl nach außen als auch im Inneren. Die Landwehr unterstützte im Krieg das Heer innerhalb und außerhalb der Reichsgrenzen, sorgte (allerdings nur in Ausnahmefällen) im Frieden für die innere Sicherheit und Ordnung. Der Landsturm diente im Kriegsfalle der Unterstützung von Land- und Seestreitkräften. Dem Kaiser als Oberbefehlshaber stand eine Militärkanzlei zur Verfügung, deren Aufgabe die Aufrechterhaltung der Verbindung zu den Zentralbehörden war - dem Reichskriegsministerium, dem k.k. Ministerium für Landesverteidigung (k.k. Landwehr) und dem k.u. Landesverteidigungsministerium (k.u. Honvéd) Chef des Reichskriegsministerium war ein höherer General als Reichskriegsminister, der über eine Reihe von Hilfsorganen verfügte: Chef des Generalstabes Generalkavallerieinspektor Generalartillerieinspektor Inspektor der Festungsartillerie Generalgenieinspektor Generaltraininspektor Generalinspektor der Militärerziehungs- und Bildungsanstalten Generalmontierungsinspektor Sanitätstruppenkommandant Chef des militärärztlichen Offizierskorps Generalbauingenieur Militärsanitätskomitee Apostolisches Feldvikariat Technisches Militärkomitee Fachrechnungsabteilung Dem Reichskriegsministerium unmittelbar unterstellt waren die Militärterritorialkommanden mit einem höheren General an der Spitze. Das Personal der Militärterritorialkommanden gliederte sich in die Militärabteilung, die Korpsintendanz, die Militärbauabteilung und die Hilfsorgane. Die Militärabteilung mit dem Generalstabschefs des betreffenden Korps oder Militärkommandos an der Spitze war für die Führung der militärischen Geschäfte zuständig. Die Militärbauabteilung war zuständig für die nichtfortifikatorischen Bauten: Die Korps- bzw. Militärkommando Intendanz für die ökonomisch-administrativen Geschäfte. Die Hilfsorgane der Korps- bzw. Militärkommandos umfassten den Artilleriebrigadier, den Justizreferenten, den Sanitätschef, und die Militärgeistlichen der verschiedenen Konfessionen (soweit vorhanden). Beschreibung Die k.u.k. Armee (offizieller Name: „Bewaffnete Macht“ oder auch „Wehrmacht“) bestand als solche eigentlich nur aus den gemeinsamen Verbänden der beiden Reichshälften. Hierbei ist zu beachten, dass es österreichische (deutsche Kommandosprache) und ungarische (ungarische Kommandosprache) Regimenter gab. Alle Truppenteile, die nicht nach Ungarn bzw. in die von Ungarn beanspruchten Gebiete gehörten, waren „deutsche Regimenter“, egal ob es sich um Polen oder Kroaten handelte. Bereits in der Uniformierung unterschieden sich die „Deutschen“ und die „Ungarn“. Daneben existierte noch die jeweilige Landwehr, die die Bezeichnung k.k. (kaiserlich österreichisch - königlich böhmisch) für die nichtungarischen Landesteile bzw. k.u. (königlich ungarisch - oder auch nur Honvéd) für Ungarn und die bis 1918 zu Ungarn gehörenden Teile von Kroatien, Serbien, der Slowakei (Oberungarn) und Rumänien (Siebenbürgen und Banat) führte und die wiederum eine andere Uniform trug. Die königliche Landwehr Honvéd war geteilt in die ungarische Landwehr und die kroatisch-slawonische Landwehr. Wobei es das im "kleinen Ausgleich" von 1868 verbürgte Recht der Kroaten war kroatisch als Dienst- und Kommandosprache in ihren Honvéd-Einheiten einzuführen. Außerdem unterstanden die kroatisch-slawonischen Honvéd-Einheiten dem Ban in Agram und nicht dem Landesverteidigungsminister in Ofen-Pest. Die Landwehr wurden vom österreichischen Landwehrminister und seinem ungarischen Pendant getrennt verwaltet. Das besondere an den Streitkräften Österreich-Ungarns war die etwas ungewöhnlich Aufteilung in fünf Gliederungen, die sich teilweise organisatorisch, traditionell und Uniformmäßig voneinander unterschieden: die k.u.k. Armee mit den "deutschen" Regimentern den "ungarischen" Regimentern der "deutschen" Landwehr (k.k.) der "ungarischen" Landwehr (k.u.) mit der "kroatisch-slawonischen" Landwehr Aufbau der Landstreitkräfte k.u.k Armee Nach dem Ausgleich von 1867 wurde die bisherige österreichische Armee in die neue k. u. k. Armee umgewandelt (zuvor k.k. Armee) und unter Leitung eines gemeinsamen Kriegsministeriums gestellt. Da die Außenpolitik weiterhin in Wien entschieden wurde (was letztendlich auch die kriegerischen Handlungen einschloss) und der Kaiser unbestritten der militärische Oberbefehlshaber war, endete die wie auch immer geartete Selbstständigkeit mit der allgemeinen Mobilmachung. Das k.u.k. Kriegsministerium war lediglich für Verwaltungsaufgaben des Heeres und der Flotte zuständig. Militärische Führungskräfte wurden an der k. u. k. Kriegsschule, an der Theresianischen Militärakademie, an der k.k. Franz-Joseph-Militärakademie sowie der Technischen Militärakademie ausgebildet. Reitlehrer wurden im Militär-Reitlehrer-Institut ausgebildet. Als vorbereitende Schule für die Militärakademien existierten die Kadettenschulen. Die größte befand sich im heutigen Kommandogebäude Theodor Körner in Breitensee in Wien. An Medikamenten und Heilmitteln für Soldaten wurde in der Militär-Medikamenten-Direktion in Wien geforscht. Die Verpflegung des Heeres wurde aus dem Militärverpflegungsetablissement gesteuert. Da die Armee eine Stütze der Doppelmonarchie bilden sollte, wurde auf nationale und religiöse Besonderheiten bei der Einberufung keine Rücksicht genommen, wiewohl jedoch beim Dienst die religiösen Vorschriften der verschiedenen Glaubensgemeinschaften peinlichst genau beachtet wurden. Auch waren religiöse Zwistigkeiten zwischen z.B. serbischen (orthodoxen) und bosnisch-hercegowinischen (muslimischen) Soldaten im Gegensatz zu heute unbekannt. Für die Soldaten jüdischen Glaubens gab es im Kriegsfalle eigene Feldrabbiner, für die islamischen Glaubens Feldimame. Eine Besonderheit der österreichisch-ungarischen Armee waren die, in früheren Jahren häufigen Wechsel der Standorte. Die Bataillone der einzelnen Regimenter wurden sehr häufig zu anderen Standorten verlegt und möglichst flächendeckend über größere Gebiete verteilt. (1914 waren nur drei Infanterieregimenter der k.u.k. Armee komplett in einer Garnison stationiert - das IR 14 in Linz, das IR 30 in Lemberg und das IR 41 in Czernowitz) So konnte sich einerseits kein traditionelles Verhältnis der Regimenter zu bestimmten Orten und deren Bevölkerung bilden (wie es z. B. in der Preußischen Armee durchaus gefördert wurde - das InfRgt. 115 lag seit seiner Gründung 1622 bis zu seiner Auflösung 1919 nur in Darmstadt). Andererseits dienten die verlegten Soldaten oft am anderen Ende des Reiches. Hintergrund dieser Praxis war, dass die Armee durch eine nicht mögliche Fraternisierung der Soldaten mit Teilen der Bevölkerung im Falle innerer Unruhen ein zuverlässiges Instrument der Monarchie sein sollte, um Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Diese Praxis wurde jedoch in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg stark eingeschränkt. Landwehr Die Landwehr war wesentlich anders organisiert als in Deutschland. Zu Landwehr gehörten hier nicht nur Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, die ihre Dienstpflicht im aktiven Heer bereits abgeleistet hatten, sondern ein Teil der Rekruten wurden sofort der Landwehr zugewiesen. Diese Mannschaften dienten in der Landwehr meist zwei Jahre aktiv und gehörten dann zehn Jahre lang zum Beurlaubtenstand der Landwehr. Es handelte sich nicht um eine Miliz, sondern um eine reguläre Kampftruppe, zwar mit verminderter Truppenstärke- nur drei Bataillone pro Regiment, jedoch mit etatmäßigem Sollbestand der einzelnen Einheiten. D.h. die Regimenter waren nicht nur teilmobil oder gekadert. Friedenspräsenz Infanterie Ein Infanterie-Regiment der k.u.k. Armee wies vor Kriegsbeginn 1914 die folgende Stellenbesetzung auf: Stab Ein Oberst als Regimentskommandant / vier Bataillonskommandanten / ein Stabsoffizier und zwei Hauptleute z.b.V. / ein Regimentsadjutant (subaltern) / ein Pionieroffizier (subaltern) / ein Proviantoffizier (subaltern) / vier Bataillonsadjutanten (subaltern) / fünf Regiments- bzw. Oberärzte / ein Rechnungsführer (Oberoffizier) / zwei Rechnungshilfsarbeiter im Korporalsrang / (Regimentsmusik: ein Stabsführer, ein Regimentstambour, ein Feldwebel, vier Korporale, fünf Gefreite, 30 Infanteristen, zwei Eleven) ein Bataillonstambour / vier Bataillonshornisten / ein Büchsenmacher / 21 Offiziersdiener Gesamt: 21 Offiziere / 73 Unteroffiziere und Mannschaften Bei den Kompanien 16 Haupleute / 48 Subalternoffiziere / 16 Kadetten / 16 Feldwebel / 16 Rechnungsunteroffiziere / 32 Zugsführer / 96 Korporale / 96 Gefreite / 1.120 Infanteristen / 16 Kompaniehornisten / 16 Kompanietamboure / 64 Offiziersdiener Sollbestand demnach: 64 Offiziere und 1.488 Unteroffiziere und Mannschaften (Das gleiche galt für die vier Tiroler Jäger-Regimenter (Kaiserjäger), jedoch mit nur 4 Regiments-Oberärzten und bei dem Kompanien statt der 16 Kompanietamboure weitere 16 Kompaniehornisten.) Ersatzbataillonskader Ein Kommandant (Oberstleutnant oder Major) / zwei Ergänzungsbezirksoffiziere / ein Regiments- bzw. Oberarzt / ein Rechnungsführer (Oberoffizier) / 3 Hilfsarbeiter im Korporalsrang / 3 Rechnungshilfsarbeiter im Korporalsrang / ein Stabsführer / ein Büchsenmacher / 5 Offiziersdiener Gesamt: 5 Offiziere, 13 Unteroffiziere und Mannschaften Bei der Unterabteilung: ein Hauptmann / ein Subalternoffizier / 2 Rechnungsunteroffiziere / ein Korporal / 6 Infanteristen / 2 Offiziersdiener Gesamt: 2 Offiziere, 11 Unteroffiziere und Mannschaften. Dem Ersatzbataillonskader oblag die Führung der Evidenz der sich im nichtaktiven Stande befindlichen Personen des Regiments. (Will heißen - Überwachung der Reservisten, der Beurlaubten und der aus sonstigen Gründen abwesenden Militärpersonen.) Jedes Infanterie-Regiment hatte 2 Korporale und 16 Soldaten mit Pionierausbildung (Regimentspioniere) Kavallerie Die Kavallerie bestand aus Ulanen, Husaren und Dragonern. Es gab keinen Unterschied zwischen schwerer (Ulanen) und leichter (Husaren, Dragoner) Kavallerie. Die Namen basierten auf rein traditionellen Gründen. Ein Kavallerieregiment wird 1914 mit folgender Stellenbesetzung geführt: Stab Stab samt zwei Divisionsstäben (mit Division ist ein Verband in Bataillonsstärke gemeint, die Division als solche wird mit Truppen-Division bezeichnet.) Ein Oberst als Regimentskommandant / ein Oberstleutnant und ein Major als Divisionskommandanten / ein Oberleutnant als Regimentsadjutant / ein Oberleutnant als Pionierzugskommandant / ein Oberleutnant als Proviantofffizier / 3 Regiments- bzw. Oberärzte / ein Hauptmann- oder Oberleutnantrechnungsführer / ein tierärztlicher Beamter / 2 Wachtmeister / 2 Zugsführer als Telegraphisten / 2 Sanitätsgehilfen / 2 Rechnungshilfsarbeiter (Korporale) / ein Stabsführer / ein Regimentstrompeter / 2 Divisionstrompeter / ein Büchsenmacher / 10 Offiziersdiener Gesamt: 11 Offiziere (incl. ein Beamter, 23 Unteroffiziere und Mannschaften Bei den Eskadrons 6 Rittmeister 1. Klasse / 4 Rittmeister 2. Klasse / 8 Oberleutnants / 12 Leutnants. Berittene Unteroffiziere und Mannschaften: ein Kadett / 12 Wachtmeister / 24 Zugsführer / 72 Korporale / 6 Eskadronstrompeter / 24 Patrouilleführer / 732 Dragoner (Husaren,Ulanen) Unberittene Mannschaft: 6 Rechnungsunteroffiziere / 78 Dragoner (Husaren,Ulanen) 30 Offiziersdiener / 6 Kurschmiede / 6 Eskadronsriemer Gesamt: 30 Offiziere, 997 Unteroffizier und Mannschaften Sollbestand demnach: 41 Offiziere, 1.020 Unteroffiziere und Mannschaften Ersatzkader Ein Rittmeister 1. Klasse / ein Oberleutnant / zwei Leutnants / ein berittener Wachtmeister / ein berittener Zugsführer. Unberitten: ein Rechnungsunteroffizier / 3 Korporale / 2 Patrouilleführer / 11 Mannschaftsdienstgrade Gesamt: 4 Offiziere, 23 Unteroffiziere und Mannschaften Personalverluste bei Kriegshandlungen wurden durch die Marschbataillone ersetzt. (Das System der Reserve Regimenter wie bei der deutschen Armee gab es nicht.) Sprachprobleme Da die k. u. k. Monarchie ein Vielvölkerstaat war, wurde Deutsch als gemeinsame Kommandosprache festgesetzt. Letzteres bedeutete, dass der Rekrut aus Lemberg oder Riva die etwa 100 wichtigsten Kommandos in Deutsch erlernen musste, um seinen Pflichten innerhalb des Dienstbetriebes nachkommen zu können. Nur ein kleiner Teil der Armeeverbände sprach ausschließlich Deutsch. Allerdings gab es daneben noch die „Dienstsprache“, die zum Verkehr der Dienststellen untereinander benutzt wurde. Sie war beim k.u.k. Heer und der Flotte sowie der k.k. Landwehr Deutsch, bei der k.u. Honvéd jedoch ungarisch, teilweise kroatisch. Zusätzlich existierte noch die „Regimentssprache“. Das war die Sprache, die von der Mannschaft mehrheitlich gesprochen wurde. Sollte, wie bei dem Infanterie Regiment Nr. 100 in Krakau, die Mannschaft sich aus 27% Deutschen, 33% Tschechen und 37% Polen zusammensetzen, so gab es eben 3 Regimentssprachen. Jeder Offizier hatte die Regimentssprache(n) innerhalb von 3 Jahren zu erlernen. Rein deutschsprachige Infanterie Regimenter waren z.B. nur: Infanterie Regiment „Hoch- und Deutschmeister“ Nr. 4 Nationalitäten: 95% Deutsche - 5% Andere (Stab /II./III. Bataillon in Wien / I. Btl. Wöllersdorf / IV. Btl. Konjic) Regimentskommandant: Oberst Rudolf Sterz Edler von Ponteguerra Infanterie Regiment „Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein“ Nr. 14 (Linz) Nationalitäten: 98% Deutsche - 2% Andere Regimentskommandant: Oberst Friedrich Edler von Löw Infanterie Regiment „Albert I. König der Belgier“ Nr. 27 Nationalitäten: 94% Deutsche - 6% Andere (Stab / I./II./IV. Bataillon Laibach /III. Btl. Graz) Regimentskommandant: Oberst Carl Weber Infanterie Regiment „Freiherr von Hess“ Nr. 49 Nationalitäten: 98% Deutsche - 2% Andere (Stab /I. /II. Bataillon Brünn / III. Btl. Sarajevo / IV. Btl. St. Pölten) Regimentskommandant: Oberst Eduard Hentke Infanterie Regiment „Erzherzog Rainer“ Nr. 59 Nationalitäten: 97% Deutsch - 3% Sonstige (Stab /I.Bataillon Bregenz /II.Btl. Innsbruck /III. Btl. Schwaz /IV. Btl.Salzburg) Regimentskommandant: Oberst Gustav Fischer Infanterie Regiment „Albrecht Herzog von Württemberg“ Nr. 73 Nationalitäten: 97% Deutsche - 3% Andere (Stab /I. /II. /III.Bataillon Prag / IV. Btl. Eger (Böhmen)) Regimentskommandant: Oberst Adolf Brunswik von Korompa Gliederung zu Kriegsbeginn 1914 Sollbestand der gesamten Streitkräfte im Jahre 1914 etwa: 25 000 Offiziere (Ärzte, Tierärzte und Rechnungsführer nicht eingerechnet.) 410 000 Unteroffiziere und Mannschaften 87 000 Pferde (hier schwanken die Angaben) 1200 Geschütze (nur aktive, feldbewegliche Geschütze - Festungsgeschütze und Reservebestände nicht eingerechnet) Diese wurde unter Miteinbeziehung des Rekrutenjahrganges 1914 (Geburtsjahrgang 1893) auf 3,35 Millionen Mann Mobilmachungsstand gebracht. Dazu kamen erste Marschbataillone und zusätzliche Landsturmformationen. Gemeinsame Armee (k.u.k. - kaiserlich und königlich) [Bearbeiten] 16 Korpskommandos 49 Infanterie Truppendivisionen - 76 Infanteriebrigaden - 14 Gebirgsbrigaden 8 Kavallerie Truppendivisionen - 16 Kavalleriebrigaden 102 Infanterie-Regimenter zu je vier Bataillonen - 4 Bosnisch-Hercegowinische Infanterie-Regimenter zu je vier Bataillonen 4 Tiroler Jäger-Regimenter (Kaiserjäger) zu je vier Bataillonen 32 Feldjäger-Bataillone - 1 Bosnisch-Hercegowinisches Feldjäger Bataillon 42 Feldkanonen-Regimenter - 14 Feldhaubitz-Regimenter 11 Reitende Artillerie Divisionen - 14 schwere Haubitz Divisionen 11 Gebirgsartillerie Regimenter 6 Festungsartillerie Regimenter - 10 selbst. Festungsartillerie Bataillone 15 Dragoner-Regimenter - 16 Husaren-Regimenter - 11 Ulanen-Regimenter 16 Train Divisionen 14 Sappeur Bataillone - 9 Pionier Bataillone - 1 Brücken Bataillon - 1 Eisenbahn-Regiment - 1 Telegraphen-Regiment k.k. Landwehr (kaiserlich österreichisch/königlich böhmisch) 35 Landwehr Infanterie-Regimenter zu je drei Bataillonen 2 Landwehr Gebirgsinfanterie-Regimenter 3 Tiroler Landesschützen Regimenter - 1 Reitende Tiroler Landesschützen Division (Btl.) - 1 Reitende Dalmatiner Landesschützen Division (Btl.) 6 Landwehr Ulanen-Regimenter 8 Landwehr Feldkanonen Divisionen - 8 Landwehr Feldhaubitz Divisionen k.u. Honvéd (königlich ungarische Landwehr) 6 k.u. Honvéd Landwehr Distrikte 2 k.u. Honvéd Infanterie Truppendivisionen 2 k.u. Honvéd Kavallerie Truppendivisionen 4 k.u. Honvéd Infanteriebrigaden - 12 Selbstständige k.u. Honvéd Infanteriebrigaden 4 k.u. Honvéd Kavalleriebrigaden 32 Honvéd Infanterie-Regimenter 10 Honvéd Husaren-Regimenter 8 Honvéd Feldkanonen Regimenter - 1 Honvéd Reitende Artillerie Abteilung Orden und Auszeichnungen Auf dem Bild sind die Orden eines Zugsführers (etwa Stabsunteroffizier) des 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger (später Hochgebirgskompanie Nr. 30) zu sehen. Einsatzorte: Galizien Karpathen Col di Lana Monte Piano bei Lafraun (Lavarone/Hochfläche der sieben Gemeinden) Monte Pasubio Sextner Dolomiten Ortler Hohe Schneid (Ortler-Alpen) Tonalepass (Adamello - Presanella Massiv) Cima Presena (Adamello - Presanella Massiv) Busazza (Adamello - Presanella Massiv) Dafür wurden ihm die folgenden Auszeichnungen verliehen:: die große silberne Tapferkeitsmedaille (Kaiser Karl I. / verliehen nach Jänner 1917) die kleine silberne Tapferkeitsmedaille (Kaiser Karl / verliehen nach Jänner 1917) die bronzene Tapferkeitsmedaille (Kaiser Franz-Josef / verliehen vor Jänner 1917) das Karl-Truppenkreuz (für mind. 12 Wochen Fronteinsatz und Teilnahme an mind. einer Schlacht) die Verwundeten-Medaille (Blessierten-Medaille) für einmalige Verwundung (nach Jänner 1917) die Erinnerungsmedaille des Landes Tirol an seine Verteidiger Distinktionen und Dienstränge Anmerkungen: Die Bezeichnung Kadett (ung. Hadapród) löste seit 1908 die Bezeichnung Kadett-Feldwebel für einen im aktiven Truppendienst stehenden Offiziersanwärter (Tisztjelölt) ab. Davon zu unterscheiden ist der junge, noch in Ausbildung befindliche Kadett an einer Militäranstalt, der „Zögling“ (Novendék) tituliert wurde. Innerhalb des Kadettenkorps konnte ein Zögling den Rang eines Kadett-Unteroffiziers (Novendékaltiszt; kein wirklicher Militärsdienstgrad!) erreichen. Der Dienstgrad Kadett-Offiziersstellvertreter wurde 1908 umbenannt in Fähnrich. Stabsfeldwebel/Stabswachtmeister und Offiziersstellvertreter wurden seit 1915 in der neuen Dienstgradgruppe der Höheren Unteroffiziere zusammengefasst. Die Rangabzeichen befanden sich links und rechts auf dem Kragen. Mannschaften, Unteroffiziere, Offiziersanwärter, Offiziersstellvertreter Infanterist (Honvéd) / Jäger / Dragoner / Ulan / Husar Kanonier / Pionier / Trainsoldat / Sanitätssoldat keine Abzeichen Gefreiter (Őrvezető) / Vormeister / Patrouillenführer je ein weißer Stern Korporal (Tizedes) / Geschütz-Vormeister Gewehr-Vormeister / Unterjäger / Bataillonstambour Waffenmeister 3. Klasse / Bataillonshornist je zwei weiße Sterne Zugsführer (Szakaszvezető) / Stabsführer / Kurschmied Rechnungs-Unteroffizier 2. Klasse / Waffenmeister 2. Klasse je drei weiße Sterne Feldwebel (Őrmester) / Wachtmeister / Feuerwerker Oberjäger / Rechnungs-Unteroffizier I. Klasse Waffenmeister I. Klasse / Regimentstambour Regimentshornist / Einjährig-Freiwilliger-Feldwebel Kadett-Feldwebel je drei weiße Sterne mit zusätzlich einer 1,3 cm breiten Litze mit gezacktem Dessin aus kaisergelber Seide rund um die Kragenkante. Stabsfeldwebel (Törzsörmester) / Stabswachtmeister / Stabsfeuerwerker / Stabsoberjäger bis Juni 1914 eine 13 mm breite Litze aus kaisergelber Seide mit einem 2mm breiten, eingewebten, schwarzen Mittelstreifen, 3 mm darüber eine weitere 6 mm breite Litze mit drei weißen Sternen. Nach Juni 1914 Silberborten mit Seidensternen Kadett-Offiziersstellvertreter (Hadapród-Tiszthelyettes) (aufgehoben 1908) Goldlitze wie Feldwebel mit einem glatten, silberplattierten Stern Kadett (Hadapród) (ab 1908) 3 weiße (ab Juni 1914 aus Seide) Sterne auf 13 mm breiter Goldborte mit ebensolchem Vorstoß Offiziersstellvertreter / (Tiszthelyettes) (ab 1915) Eine 13 mm breite Silberlitze 3 mm darüber eine weitere 6 mm breite Litze mit einem Fähnrichstern aus Messing Fähnrich (Zászlós) 1 silberner Stern auf 13 mm breiter, goldener Borte Offiziere Die Offiziere trugen bei gelben Knöpfen goldfarbig gestickte Sterne und bei weißen Knöpfen silberfarbig gestickte Sterne. Stabsoffiziere hatten bei gelben Knöpfen goldene Kragenborten und bei weißen Knöpfen silberen Kragenborten. Die Sterne waren dann von entgegengesetzter Art. Leutnant / (Hadnagy) / Assistenz-Arzt / Leutnant-Rechnungsführer 1 gold- oder silbergestickter Stern Rangklasse XI Tierärztlicher Assistent / Tierarzt / Apotheker / Offizial / Lehrer 1. Klasse / Fechtmeister 1. Klasse / Wirtschaftsunterverwalter / Kriegswirtschaftskommissär 2 gold- oder silbergestickte Sternrosetten Rangklasse XI Oberleutnant / (Főhadnagy) / Oberarzt / Oberleutnant-Auditor / Oberleutnant-Rechnungsführer 2 gold- oder silbergestickte Sterne Rangklasse X Tierärztliche Adjunkt / Obertierarzt / Oberapotheker / Oberoffizial / Oberlehrer / Oberfechtmeister / Wirtschaftsverwalter / Kriegswirtschafts-Oberkommissär / Forstverwalter 3 gold- oder silbergestickte Sternrosetten Rangklasse IX Hauptmann / (Százados) / Rittmeister / Regimentsarzt / Hauptmann-Auditor / Hauptmann-Rechnungsführer 3 gold- oder silbergestickte Sterne Rangklasse IX Stabstierarzt / Stabsapotheker / Technischer Rat / Rechnungsrat / Zahlmeister / Registrator / Artilleriezeugsverwalter / Verpflegsverwalter / Oberlehrer / Wirtschaftsoberverwalter / Kriegswirtschafts-Rat 1 gold- oder silbergestickte Sternrosette auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VIII Major / (Őrnagy) / Stabsarzt / Major-Auditor 1 gold- oder silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VIII Außerordentlicher Professor / Oberstabstierarzt Oberstabsapotheker 2. Klasse / Technischer Oberrat Artillerie-Oberzeugsverwalter 2. Klasse / Oberrechnungsrat 2. Klasse / Kassendirektor 2. Klasse / Oberverpflegsverwalter / Registratur-Unterdirektor / Wirtschaftsdirektor / Kriegwirtschafts-Oberrat 2. Klasse 2 gold- oder silbergestickte Sternrosetten auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VII Oberstleutnant / (Alezredes) /Oberstabsarzt 2 Klasse / Oberstleutnant-Auditor 2 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VII Ordentlicher Professor / Oberstabsapotheker 1. Klasse / Technischer Rat 1. Klasse / Technischer Oberrat 1. Klasse Artillerie-Oberzeugsverwalter 1. Klasse / Oberrechnungsrat 1. Klasse Registratur-Direktor / Kassendirektor 1. Klasse / Baurechnungsrat 1. Klasse Kriegswirtschafts-Oberrat 1. Klasse 3 gold- oder silbergestickte Sternrosetten auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VI Oberst / (Ezredes) / Oberstabsarzt 1. Klasse / Oberst-Auditor 3 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VI Generalmajor / (Vezérőrnagy) / General-Stabsarzt / General-Auditor 1 silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse V Feldmarschallleutnant (Altábornagy) / General-Oberstabsarzt General-Chefauditor 2 silbergestickter Sterne einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse IV General der Infanterie (Gyalogsági Tábornok) General der Kavallerie (Lovassági Tábornok) Feldzeugmeister (Táborszernagy) 3 silbergestickter Sterne einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse III Generaloberst (Vezérezredes)(ab 1915) 3 silbergestickte Sterne, unterlegt von einem silbergesticktem Kranz von 40 mm Durchmesser auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse II Feldmarschall (Tábornagy) am Kragen eine 33 mm breite Stickerei mit nach unten gerichtetem Eichenlaub Rangklasse I Beamte im Offiziersstand Praktikant 1 Rosette mit 13 mm breitem Goldbörtchen Rangklasse XII Untertierarzt / Akzessist / Assistent / Lehrer 2. Klasse / Fechtmeister 2. Klasse / Wirtschaftsadjunkt 1 gold- oder silbergestickte Sternrosette Rangklasse XI Artillerieingenieur-Assistent / Militär-Bauingenieur-Assistent 2 gold- oder silbergestickter Sterne Rangklasse X Sekretär der Militärkanzlei Sr. Majestät / Unterintendant / Artillerie-Ingenieur / Militär-Bauingenieur 3 gold- oder silbergestickter Sterne Rangklasse IX Sekretär der Militärkanzlei Sr. Majestät / Intendant / Artillerie-Oberingenieur 3. Klasse Militär-Bauoberingenieur 3. Klasse 1 gold- oder silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VIII Hofsekretär der Militärkanzlei Sr. Majestät / Sekretär der Militärkanzlei Sr. Majestät Oberintendant 2. Klasse/ Artillerie-Oberingenieur 2. Klasse Militär-Bauoberingenieur 2. Klasse 2 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VII Sektionsrat der Militärkanzlei Sr. Majestät / Regierungsrat der Militärkanzlei Sr. Majestät Oberintendant 1. Klasse / Artillerie-Oberingenieur 1. Klasse Militär-Bauoberingenieur 1. Klasse 3 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VI Hofrat der Militärkanzlei Sr. Majestät / Generalintendant / Artillerie-Generalingenieur General-Bauingenieur / Hofrat der Mil. Tierärztlichen Hochschule / Ministerialrat / Kriegwirtschafts-Generalrat 1 silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse V Sektionschef 2 silbergestickte Sterne auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse IV Wehrpflicht Seit 1866 bestand die allgemeine Wehrpflicht. Sie umfasste den Dienst im Heere, der Kriegsmarine, der Landwehr und dem Landsturm. Die Dauer der Dienstpflicht im stehenden Heere betrug 12 Jahre und zwar: 3 Jahre in der Linie (aktiv) 7 Jahre in der Reserve 2 Jahre in der Landwehr Ein Teil der wehrfähigen Mannschaften wurde der Ersatzreserve zugewiesen. Diese übten einmalig nur mehrere Wochen und verblieben zehn Jahre in der Ersatzreserve der Landwehr. Einjährig-freiwilliger Dienst war sowohl im Heere (resp. der Kriegsmarine) als auch in der Landwehr gestattet. Die allgemeine Dienstpflicht begann mit dem 21. Lebensjahr. Landsturmpflichtig waren alle Personen vom 19. bis zum 42. Lebensjahr, sofern sie nicht dem Heer, der Landwehr und der Ersatzreserve angehörten. Branchen/Waffengattungen Insgesamt bestanden in den Landstreitkräften die folgenden Branchen: Infanterie Deutsche Infanterie - Ungarische Infanterie - Bosnisch-Hercegowinische Infanterie - Jägertruppe - k.k. Landwehr Infanterie - k.u. Landwehr Infanterie Kavallerie Dragoner - Husaren - Ulanen - Landwehr-Ulanen - Landwehr-Husaren - k.k. Gestütsbranche - k.u. Gestütsbranche Artillerie Feldartillerie - Festungsartillerie - Technische Artillerie - k.k. Landwehr Artillerie - k.u. Landwehr Artillerie Technische Truppe Pioniere - Sappeure - Eisenbahnregiment - Telegraphenregiment - Train- und Pionierzeugswesen Militärbaudienst Sanitätswesen Ärztliches Offizierskorps - Sanitätstruppe - Militärmedikamentenwesen - Tierärztlicher Dienst Ökonomische Verwaltung Militärverpflegungsbranche - Monturverwaltungsbrache - Militärkassen - Truppenrechnungsdienst - Intendanzen Train Militärbildungs- und Erziehungsanstalten Offizierswaiseninstitut - Militärunterrealschulen - Militäroberrealschule - Militärakademien - Kadettenschulen Militärgeographisches Institut Armeestand Militärseelsorge Katholische Militärgeistliche - Griechisch-orientalische (orthodoxe) Militärgeistliche - Evangelische Militärprediger - jüdische Feldrabbiner Militärinvalidenversorgungsstand Generale Stäbe Adjutanten - Generalstab - Artilleriestab - Geniestab Leibgarden-Offiziersgarden k.u. Leibgarde - Erste Arciéren Leibgarde Leibgarden-Mannschaftsgarden Trabantenleibgarde - Leibgardereitereskadron - Leibgardeinfanteriekompanie Militärpolizeiwachkorps Militär - Justizwesen Militärwachkorps für die Zivilgerichte in Wien Technisches Militärkomitee Passeier, auch Passeiertal (italienisch: Passiria, oder auch Val Passiria), ist ein Gebirgstal in Südtirol (Italien), nördlich von Meran. Geographie Das Tal der Passer ist ein linkes Seitental der Etsch zwischen den Ötztaler Alpen (Texelgruppe) an der Westseite und den Sarntaler Alpen (Hirzer) an der Ostseite. Es zieht sich knapp 50 km aufwärts zum Timmelsjoch (Staatsgrenze nach Österreich und Übergang ins Ötztal). Auf dieser Strecke umfasst das Tal, das morphologisch in Vorder- und Hinterpasseier unterteilt wird, verschiedene Klima- und Vegetationszonen. Das Vorderpasseier steigt aus der durch Weinreben und mediterrane Vegetation geprägten Randzone des Meraner Beckens über Obstplantagen und Weiden bis zur Einmündung des Wannser Tals bei St. Leonhard in Passeier auf einer Strecke von ca. 20 km nur allmählich von ca. 500 m auf ca. 700 m geringfügig an. Das Hinterpasseier hingegen ist naturbelassen, steil ansteigend und weist ein alpines Klima auf; bis in das späte Frühjahr hinein liegt in den Höhenlagen noch Schnee. Wasserfälle stürzen von den Berghängen; die kleinen Dörfer, die von Almwirtschaft leben, liegen größtenteils hoch über dem Talboden. Auf knapp 30 km überwindet die Straße zum Timmelsjoch (2.474 m) eine Höhe von fast 1.800 m. Die Vegetation ist hochalpin; im Sommer ist die Landschaft für ihre ausgedehnten Alpenrosenfelder bekannt. Geologisch unterscheidet man in Passeier zwischen folgenden Zonen: die Zone der Alten Gneise am Taleingang im Süden den Schneebergzug im Zentrum den Ötztal-Stubai-Kristallin im Norden Gemeinden Die Passeirer Gemeinden sind Kuens, Moos, Riffian, St. Leonhard und St. Martin. Etymologie Der Name „Passeier“ (früher u.a. auch: Passir, Parseyr, Passeyer) geht auf die ursprünglich rätoromanische Besiedelung zurück und ist vermutlich auf die Ortsbezeichnung pra de sura bzw. prasura („obere Wiese“) zurückzuführen. Vergleichbare Flurnamen (Persura) existieren etwa auch im Nordtiroler Paznaun, wo zudem der Flurname Persutt ("untere Wiese") auftritt. Diverse Hofnamen, etwa der Tscharfhof in Walten (rätoromanisch tscharva, dt. Hirsch), weisen ebenso auf die frühe rätoromanische Bevölkerung des Tals hin. Geschichte Wegen seiner Nord-Süd-Lage war Passeier ein historischer Fernhandelsweg. Saumpfade verbanden es über das Timmelsjoch mit dem Ötztal und dem oberen Inntal einerseits sowie über den Jaufenpass mit Sterzing, dem Brenner und Innsbruck andererseits. Wegen der Gabelung in beide Passrouten war St. Leonhard der strategisch wichtigste Handelsort in Passeier; dort wurden die Pferde gewechselt und die Waren umgeschlagen. Darauf zurückführbar ist möglicherweise der in St. Leonhard häufigste Familienname, Haller, welcher wiederum auf die Säumer (Salzfrächter, auch Haller genannt) zurückgeht, die Salz aus Nordtirol bzw. Wein aus Süd- und Welschtirol nach Meran transportierten. Die Straße zum Timmelsjoch wurde erst 1968 asphaltiert und ist jenseits des letzten Gasthauses von Schönau (1571 m) nur in den schneefreien Sommermonaten befahrbar. Ab dem 14. Jahrhundert erwarben sich einige Ministerialen das Recht, in den niederen Adel aufzusteigen, wenn sie sich verpflichteten, dem Grafen von Tirol im Kriegsfall mit der Waffe zu dienen; im Gegenzug sicherte dieser Steuer- und Abgabenfreiheit zu. 11 dieser ehemaligen Bauern-Adelshöfe (Schildhöfe genannt) sind in Passeier erhalten; einer von ihnen in Saltaus ist zu einem Hotel der gehobenen Klasse umfunktioniert. Bekannteste historische Persönlichkeit aus Passeier ist Andreas Hofer, der gescheiterte Tiroler Volksheld aus St. Leonhard (1810 im Mantua hingerichtet). Sein Geburtshaus, der Sandwirt, ist heute eine zentrale Touristenattraktion mit Dokumentationszentrum, Museum, zwei Gedenkkapellen und Gaststätte.