Die Seeschlacht bei den Falklandinseln am 8. Dezember 1914.
Originaldruck von 1914.
Nach dem Originalgemälde von Willy Stöwer.
In der Platte signiert: „Willy Stöwer 1914“.
Randillustration: Reichskriegsflagge mit Eichenlaub.
Journalausschnitt in der Größe 175 x 108 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Geboren am 22. Mai 1864 in Wolgast; gestorben am 31. Mai 1931 in Berlin. Nach erster Tätigkeit unter anderem als Techniker an verschiedenen deutschen Werften, erhielt Stöwer bald erste Aufträge als Maler, Zeichner und Illustrator. Seine Maltechnik hatte er sich als Autodidakt angeeignet. Stöwer war Vorstandsmitglied des Deutschen Flottenvereins. Kaiser Wilhelm II. war ein begeisterter Anhänger und Förderer des Künstlers und besaß mehrere seiner Werke. Willy Stöwer begleitete den Monarchen zwischen 1905-1912 auf mehreren seiner Schiffsreisen. 1907 wurde ihm der Professoren-Titel verliehen. Besondere Bekanntheit erlangte Stöwers Darstellung des Untergangs der Titanic in der Zeitschrift Die Gartenlaube, ein Illustrationsauftrag, den er ohne wirkliche Informationen im Detail kurze Zeit nach der Katastrophe anfertigte. Dieses Bild wurde mit seinen Detailfehlern bis in unsere heutige Zeit vielfach im europäischen Raum zitiert und unzählige Male abgedruckt. Vergleichbar mit den Lebensläufen anderer Marinemalern aus der Kaiserzeit, wie z.B. von Hans Bohrdt, war mit der Abdankung von Kaiser Wilhelm II. und dem Niedergang der deutschen Seemacht und Handelsflotte seine große Schaffensperiode vorbei. Er erhielt nur noch wenige Illustrationsaufträge von deutschen Reedereien und hatte bis zu seinem Tod große Probleme, ohne die kaiserliche Gunst seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. (Aus wikipedia). Von Beruf Schiffbauingenieur und am 22. Mai 1864 in Wolgast geboren, als Marinemaler der Kaiserzeit Autodidakt und von der Kunstkritik damals wie heute als Trivialist bewertet - nur unter diesem Blickwinkel würde Willy Stöwer und sein künstlerische Werk einer Ausstellung für ein breites Publikumsinteresse nur teilweise genügen. Wäre da nicht sein Wirken als Vorstandsmitglied und Propagandist des Deutschen Flottenvereins, sein publikumswirksames und besonders erfolgreiches Arbeiten, als Illustrator, Autor und Herausgeber von über 57 Büchern sowie seine Rolle als maßgeblicher Förderer des Deutschen Segelsports. Als Protegé Kaiser Wilhelm II. der ihm seine maritim-künstlerische Artverwandtschaft durch allerhöchste Gunst zeigte, wurde Stöwer als Künstler gesellschaftsfähig in einer Welt des Adels, des Militärs und des gehobenen Bürgertums. Die Facetten seines gesellschaftlichen Lebens und künstlerischen Wirkens, einzeln dargestellt und in den kulturhistorischen Kontext gebracht ergeben ein Zeitgeistpanorama, das viele Menschen faszinieren wird. Stöwer lebte und wirkte in der Hochzeit des Deutschen Kaiserreichs vor dem Ersten Weltkrieg und stürzte nach 1918, gleich dem Reich, in die deutsche Identitätskrise. 1884 veröffentlichte eine Zeitschrift den ersten "Stöwer", noch ohne den signifikanten Willy-Stöwer-Schriftzug, an dem seine späteren Bilder leicht identifizierbar sind. In den rund dreißig Jahren von 1890 bis zum Ende des ersten Weltkrieges 1918 schuf er sein Lebenswerk. Neben einer, bis heute noch nicht dokumentierten Zahl von Gemälden illustrierte er nicht nur Bücher, sondern lieferte Illustrationen für in- und ausländische Zeitschriften die in die Hunderte wenn nicht Tausende gehen. Der 1. März 1904 sollte für Willy Stöwer ein Schicksalstag werden. Vom Ober-Hofmarschall-Amt erhielt er die Einladung zur Teilnahme an der Mittelmeerreise des Kaisers auf S.M.Y.HOHENZOLLERN. Mit Illustrationsaufträgen der Illustrierten Zeitung in Leipzig und des Scherl-Verlages im Gepäck, begann er seine erste Reise im Gefolge Kaiser Wilhelms II, der noch mehrere Mittelmeer- und Nordlandfahrten folgen sollten. Geschickt nutzte er die neuen Kontakte. Mit Aufträgen reichlich versorgt malte und zeichnete er wie am Fließband und fand bald seine Anhängerschaft in Adelskreisen und im potenten Bürgertum. Die Missbilligung der Kunstkritik ärgerte ihn zwar aber sie konnte der Wertschätzung in seinen Kreisen nichts anhaben. Er war der bekannteste und erfolgreichste Marinemaler seiner Zeit. Der Erste Weltkrieg begann und Stöwer verstand seine Welt nicht mehr. Die Bitte, als Kriegsmaler auf einem Großkampfschiff mitfahren zu dürfen wurde aus prinzipiellen Gründen abgelehnt. Mit ganz wenigen Ausnahmen des eigenen Erlebens, Stöwer skizzierte und arbeitete einige Wochen an der Front in Flandern, fand sein Weltkrieg im Atelier in Berlin-Tegel statt. Die in Bezug der Informationen "ferngesteuerte" Darstellungsform, seine auf ökonomische Effizienz angelegte Arbeitsweise sowie seine mangelnde Fertigkeit bei der figürlichen Umsetzung von Szenen mit Menschen, bereiteten ihm im Laufe des Krieges Probleme bei seinen Verlagsauftraggebern. Akademisch ausgebildete Maler und Illustratoren wie Claus Bergen oder Felix Schwormstädt und einige andere, waren künstlerisch attraktiver und Stöwer wurde in die zweite Reihe zurückgedrängt. Er hatte seinen Zenit als Illustrator überschritten und widmete sich zunehmend der Auftragsmalerei. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges existierte die Welt des Willy Stöwer nicht mehr. Seine Kunst, die das Genre der deutschen Marinemalerei stilbildend mitgestaltet hatte, war nicht mehr gefragt. Obwohl er in seinen letzten zehn Lebensjahren noch einige Gemälde der Nachwelt vermachte und ein Buch illustrierte, dass den Seekrieg von 1914 bis 1918 Revue passieren ließ konnte er an den Ruhm, den Einfluss und das Geldverdienen der Vorkriegszeit nicht wieder anknüpfen. Still und wenig beachtet starb er am 31. Mai 1931 in Berlin-Tegel, wo er über 45 Jahre lebte. Das Seegefecht bei den Falklandinseln war eine Seeschlacht zwischen britischen und deutschen Kriegsschiffen während des Ersten Weltkrieges. Sie fand am 8. Dezember 1914 statt und endete mit einer vernichtenden Niederlage des deutschen Kreuzergeschwaders. Der britische Flottenverband Nach der Niederlage im Seegefecht bei Coronel am 1. November 1914 vor der chilenischen Küste war die Aufregung über die erste Niederlage eines britischen Geschwaders seit über 100 Jahren in der britischen Öffentlichkeit derart groß, dass der Marineminister und Erste Lord der Admiralität Winston Churchill und der neue Erste Seelord Admiral John Fisher die geeignetsten verfügbaren Schiffe zur Wiederherstellung des britischen Prestiges und zur Beruhigung der öffentlichen Meinung entsandten. Ein moderner Schlachtkreuzer (Princess Royal) wurde in die Karibik geschickt, um den im August 1914 eröffneten Panamakanal abzusichern. Ein weiterer Verband zweier etwas älterer, aber kohlensparender Schlachtkreuzer wurde in den Südatlantik entsandt, um das deutsche Kreuzergeschwader zu vernichten. Die Aussicht, die deutschen Schiffe aufzufinden, war an der Einfahrt in den Atlantik am größten, zumal die britischen Nachrichtendienste hier in allen Häfen sehr gut vertreten waren. Die britische Admiralität wusste allerdings nicht, wo sich die Schiffe des deutschen Kreuzergeschwaders befanden, nachdem sie Valparaíso am 13. November 1914 verlassen hatten. Admiral Frederik Doveton Sturdee erreichte am 7. Dezember 1914 nur deswegen gerade noch rechtzeitig mit seinen Schlachtkreuzern HMS Inflexible und HMS Invincible (Hauptbewaffnung: je 8 Kanonen Kaliber 305 mm) Port Stanley auf den Falklandinseln, weil Graf Spee beim Kohlen aus dem Segler Drummuir vier Tage verloren hatte. Dort traf Sturdee sich mit einem Kreuzergeschwader unter Konteradmiral Stoddart. Dieses bestand aus den Panzerkreuzern HMS Carnarvon, HMS Cornwall und HMS Kent, den Leichten Kreuzern HMS Glasgow und HMS Bristol und dem Hilfskreuzer Macedonia. Im Hafen von Port Stanley befand sich seit November 1914 das alte Linienschiff HMS Canopus, das mit seinen veralteten, an Feuerkraft im Einzelschuss überlegenen, an Anzahl, Reichweite und vor allem Feuergeschwindigkeit den 21 cm Geschützen des Grafen Spee aber unterlegenen, weiterhin feuerbereiten vier 30,5 cm Geschützen zur Sicherung des Hafens gegen einen feindlichen Angriff dienen sollte. Es war auf Grund gesetzt worden, weil sich die Briten der Gefahr, die vom Kreuzergeschwader ausging, nach der verlorenen Schlacht sehr wohl bewusst waren. Das deutsche Geschwader Admiral Spees Schiffe, die Panzerkreuzer Scharnhorst und Gneisenau sowie die Kleinen Kreuzer Nürnberg, Leipzig und Dresden, waren im Seegefecht bei Coronel am 1. November 1914 zwar fast unbeschädigt geblieben, seine Panzerkreuzer hatten allerdings 42 % ihrer 21-cm-Munition verschossen und keinen Ersatz. Am 3. November trafen Scharnhorst, Gneisenau und Nürnberg zur Übernahme von Kohlen und Proviant in Valparaíso (Chile) ein. Die drei Kreuzer erhielten in dieser Zeit zahlreichen Besuch an Bord. Am 4. November verließen sie den Hafen, und der Hilfskreuzer Prinz Eitel Friedrich konnte einlaufen. Am 13. November bunkerten Dresden und Leipzig bei erneut großem Bevölkerungsauflauf in Valparaíso. Am 21. November lief das Geschwader in die Bucht von St. Quentin im südlichen Chile auf etwa 47 Grad südlicher Breite ein zur Übernahme von Kohlen und Vorrat der Versorgungsschiffe. Mit 17.000 Tonnen Kohle verließen die fünf Kreuzer sowie die Trossschiffe Baden, Santa Isabell und Seydlitz am 26. November den Treffpunkt. Bei stürmischem Wetter umfuhr man am 2. Dezember Kap Hoorn, wobei ein Teil der Kohle wieder über Bord geworfen werden musste und der hohe Kohleverbrauch aufgrund der schweren See Sorgen um das Ausreichen der Kohlevorräte aufkommen ließ. Da erbeutete die Leipzig das kanadische Vollschiff Drummuir. Im Laufe von drei Tagen übernahm man von der Prise 2.500 Tonnen Cardiff-Kohle und lud sie auf die deutschen Versorgungsschiffe um, bevor man das Schiff versenkte. Gerade dieser Zeitverlust sollte kurz danach verhängnisvolle Folgen haben. Am 6. Dezember kam es zur vorentscheidenden Kommandantensitzung. Gegen die Bedenken mehrerer Kommandanten setzte Admiral Graf von Spee seinen Plan durch, in einem handstreichartigen Landeunternehmen auf das britische Port Stanley die dortige Telegrafenstation zu zerstören, die Kohlenvorräte zu übernehmen bzw. zu vernichten und den britischen Gouverneur gefangen zu nehmen. Die Schlacht Die gegenseitige Entdeckung Am 8. Dezember morgens näherte sich das deutsche Geschwader Port Stanley, wo gerade am Vorabend die britischen Schlachtkreuzer eingelaufen waren und sofort mit der Kohleübernahme begonnen hatten. Gneisenau und Nürnberg bildeten mit den vorbereiteten Landungskorps an Bord die Spitze der deutschen Flotte. Dabei erkannte der Ausguck der Gneisenau nicht nur zahlreiche Kriegsschiffe im Hafen, sondern auch die charakteristischen Dreibeinmasten der britischen Schlachtkreuzer. Ein Angriff auf die nahezu manövrierunfähigen – weil nicht unter ausreichend Dampf stehenden – britischen Schiffe wäre allerdings wohl nicht von vornherein aussichtslos gewesen. Als die beiden deutschen Kreuzer gegen 07:50 Uhr gemeldet wurden, waren die beiden Schlachtkreuzer noch immer mit der Kohlenübernahme beschäftigt. Die problematische Situation der Briten wurde von den Deutschen jedoch nicht erkannt. Sturdee ließ die Kohlenübernahme abbrechen und zum Ablegen klarmachen. Die auf Bereitschaftswache liegende Kent lief um 08:45 Uhr aus dem Hafen aus, und die Canopus schoss um 09:20 Uhr mit maximaler Rohrerhöhung (Elevation) eine 30,5-cm-Salve gegen die deutschen Schiffe, doch ihre Schüsse lagen zu kurz. Gneisenau und Nürnberg machten sich zum Kampf gegen die auslaufende Kent bereit, doch da kam von der Scharnhorst der Befehl: „Gefecht abbrechen, mit voller Kraft Kurs Osten laufen.“ Die Verfolgung Um 09:40 Uhr verließ die Glasgow den Hafen, und erst gegen zehn Uhr folgten die Schlachtkreuzer. Das deutsche Geschwader hatte zwar bis zum Auslaufen des britischen Verbandes rund 15 Seemeilen Vorsprung erreicht, doch um 10:30 Uhr entdeckte die vorpreschende Glasgow die Mastspitzen der deutschen Kreuzer. Die britischen Schiffe machten mehr Fahrt, die guten Sichtverhältnisse und die ruhige See an diesem Tag erlaubten es ihnen, die nach Osten laufenden deutschen Schiffe problemlos am Horizont zu erkennen und langsam einzuholen. Gegen 11 Uhr konnte Sturdee, der anfangs mit der Höchstgeschwindigkeit der Schlachtkreuzer von 26,5 Knoten gelaufen war, auf 20 Knoten heruntergehen, so dass auch die langsameren Panzerkreuzer Kent, Cornwall und Carnarvon in etwa mithalten konnten. An der Spitze der in Kiellinie marschierenden Deutschen standen die beiden Panzerkreuzer, dann die Kleinen Kreuzer. Als die Briten auf östlichem Parallelkurs immer näher kamen, drehte Spee nach Südosten und hatte den britischen Verband nun im Rücken. Um 12:55 Uhr ließ Sturdee bei einer Entfernung von etwa 5,5 Kilometern das Feuer auf das letzte deutsche Schiff, die Leipzig, eröffnen. Etwa 20 Minuten wurde das deutsche Schlussschiff durch die schwere Artillerie der beiden führenden britischen Schlachtkreuzer beschossen, ohne dass Treffer erzielt wurden. Nachdem Graf Spee erkannt hatte, dass er im geschlossenen Verband nicht entkommen konnte, entließ er um 13:15 Uhr die Leipzig, und um 13:20 Uhr signalisierte er: „Kleine Kreuzer entlassen. Zu Entkommen versuchen!“ Damit teilte er sein Geschwader auf und stellte sich mit seinen Großen Kreuzern (Panzerkreuzern) Scharnhorst und Gneisenau (Hauptbewaffnung: je 8 21-cm-Geschütze) dem ungleichen Kampf, um so zumindest seinen Kleinen Kreuzern zur Flucht zu verhelfen. Sturdee reagierte jedoch sofort: Noch in Port Stanley hatte er bei einer Kommandantensitzung während des Hochfahrens der Kessel dieses Manöver einkalkuliert. Auf ein vereinbartes Signal begannen nun die Panzerkreuzer Kent und Cornwall und bald darauf auch die Glasgow mit der Verfolgung der Kleinen Kreuzer. Britische Schlachtkreuzer und Panzerkreuzer Carnarvon gegen deutsche Panzerkreuzer Dann drehte Spee mit seinen verbliebenen beiden Panzerkreuzern nach Nordosten, setzte sich damit quer zu den britischen Schiffen und eröffnete um 13:30 Uhr mit Breitseiten seinerseits das Feuer. Die deutschen Panzerkreuzer drängten so dicht an die britischen Schlachtkreuzer heran, dass sie auch ihre 15-cm-Geschütze einsetzen konnten. Schon mit der dritten 21-cm-Salve erzielte die Gneisenau einen Treffer auf der Invincible. Die beiden deutschen Kreuzer konzentrierten ihr Feuer auf die Invincible, die insgesamt 23 Treffer erhielt. Allerdings erwies sich vor allem die Mittelartillerie als wirkungslos gegen die starken Seitenpanzer. Sturdees Schlachtkreuzer wichen wegen dieses Drucks nach Nordosten aus, bis sie außer Reichweite der deutschen Geschütze waren. Gegen 14 Uhr drehten daraufhin Spees Panzerkreuzer scharf nach Südwesten ab. Die britischen Schlachtkreuzer sowie die bei ihnen verbliebene Carnarvon holten sie ein und eröffneten gegen 14:50 Uhr erneut das Feuer auf die deutschen Schiffe. Spee drehte nach Osten, um in eine günstigere Position zu kommen, und erwiderte ab 14:55 Uhr das Feuer. Erneut musste Sturdee nach Nordosten drehen, um aus der Reichweite der deutschen Artillerie zu kommen. Gegen 15 Uhr gelang es den Briten, entscheidende Treffer auf der Backbordseite der deutschen Panzerkreuzer zu erzielen, wodurch die Kasematten und die Geschütze zerstört wurden sowie hohe Verluste in der Besatzung eintraten. Um etwa 16 Uhr gab Spee von der brennenden Scharnhorst einen Winkspruch an die Gneisenau ab, in dem er sie entließ. Kurz zuvor hatte er noch einen weiteren Winkspruch an die Gneisenau abgegeben: „Admiral an Kommandant: Sie haben doch recht gehabt.“ Damit bezog er sich auf die Bedenken des Kommandanten Maerker, der sich gegen den Angriff auf Port Stanley ausgesprochen hatte. Dann drehte die Scharnhorst mit starker Schlagseite nach Steuerbord per Notruder zu einem Torpedoangriff noch einmal auf den Gegner zu. Die Scharnhorst wurde um 16:17 Uhr mit der gesamten Besatzung, darunter Admiral Graf Spee, versenkt. Die Gneisenau lief zu dieser Zeit noch 16 Knoten, und einer der beiden Geschütztürme war bereits zerstört. Um 16:45 Uhr erhielt sie einen schweren Treffer, der die Steuerbordseite des Vorschiffs zerstörte. Mit Notsteuerung hielt sie für einen möglichen Torpedoangriff auf die drei britischen Kriegsschiffe zu, aber um 17:15 Uhr detonierten drei weitere Granaten, die den Kreuzer völlig verwüsteten. Gegen 17:30 Uhr war die Geschwindigkeit auf 5 Knoten gesunken. Die Gneisenau wurde um 17:30 Uhr, nachdem die Munition verschossen war, von der eigenen Besatzung aufgegeben und durch Öffnen der Flutventile selbst versenkt. Ein großer Teil der Seeleute auf der Gneisenau war bereits im Gefecht getötet worden, und viele der Schiffbrüchigen verließen im kalten Wasser schnell die Kräfte, und sie ertranken. Nur 187 Mann konnten durch die britischen Schiffe gerettet werden. Britische Panzerkreuzer und Leichter Kreuzer Glasgow gegen deutsche Kleine Kreuzer Während der Kampf der schweren Schiffe aufgrund der großen britischen Überlegenheit an Geschwindigkeit und Artillerie von vornherein ungleich war, schienen die deutschen Kleinen Kreuzer durchaus Aussicht auf ein Entkommen zu haben. Sie hatten etwa ein Dutzend Seemeilen Vorsprung vor den britischen Panzerkreuzern, und die Höchstgeschwindigkeit war ungefähr dieselbe. Doch die schnelle Glasgow kam an das deutsche Schlussschiff Leipzig heran, worauf sich die beiden Kleinen Kreuzer ein Artillerieduell lieferten. Daraufhin trennten sich die drei deutschen Kreuzer um etwa 14:30 Uhr. Nürnberg gegen Kent Die Nürnberg lief nach Südosten, gefolgt von der Kent. Da sie in ihrer Geschwindigkeit durch den schlechten Zustand der Maschinenanlage und Kessel behindert war, konnte die Kent nach dreieinhalb Stunden herankommen. Nach vierzig Minuten Beschuss wendete Kapitän Karl von Schönberg den Kreuzer nach Backbord, um das schwer beschädigte Achterschiff zu entlasten und eigene Breitseiten abzuschießen. In dem folgenden Kampf erhielt die Kent 40 wirkungslose Treffer durch die 10,5-cm-Geschütze der Nürnberg. Die Kent drehte ab und schoss mit ihren 6-Zoll-Geschützen die Nürnberg zusammen, bis alle Geschütze ausgefallen waren. Um 18:30 Uhr gab Kapitän von Schönberg den Befehl zur Sprengung, worauf noch mit den entsprechenden Vorbereitungen begonnen wurde. Nachdem er um 18:35 Uhr schwer beschädigt stoppen musste, jedoch nicht die Flagge strich, wurde der Kleine Kreuzer Nürnberg vom Panzerkreuzer Kent aus kurzer Distanz beschossen, bis er um 19:27 Uhr schließlich unterging. Beim Untergang der Nürnberg beobachteten die britischen Seeleute einige deutsche Matrosen, die an einem Bootshaken, auf dem Achterdeck ihres sinkenden Kreuzers stehend, eine Seekriegsflagge schwenkten. 18 Mann der Nürnberg-Besatzung wurden nach britischen Angaben aus dem Wasser gezogen, jedoch erlagen fünf dieser Männer kurz darauf ihren schweren Verletzungen. Leipzig gegen Cornwall und Glasgow Die Leipzig steuerte nach Süden und wurde zunächst von der Glasgow eingeholt, die aber nach heftigem Abwehrfeuer von ihr vorläufig abließ. Kurz vor 14:40 Uhr war dann der Panzerkreuzer Cornwall herangekommen und geriet vorübergehend auch unter den Beschuss der Leipzig. Obwohl die Leipzig immer mehr Treffer erhielt, brannte und immer langsamer wurde, feuerte sie unentwegt zurück und konnte mit ihren 10,5-cm-Geschützen allein auf der Cornwall achtzehn, allerdings wirkungslose, Treffer erzielen. Der Kampf zog sich bis gegen 19 Uhr hin. Nachdem die gesamte Munition der Leipzig verschossen war, wurden erfolglos Torpedos auf die Gegner abgeschossen. Um 19:17 Uhr gab Kommandant Haun den Befehl zur Sprengung, um 19:20 Uhr zum Verlassen des Schiffes. Gegen 19:50 Uhr wurde die Leipzig noch einmal beschossen. Um 21:23 Uhr sank schließlich der Kleine Kreuzer Leipzig durch Beschuss der Kreuzer Cornwall und Glasgow. Lediglich 18 Seeleute der Leipzig wurden gerettet. Folgen Der Leichte Kreuzer HMS Bristol und der Hilfskreuzer Macedonia fingen derweil die Kohlendampfer Baden und Santa Isabell ab und versenkten sie, nachdem die Besatzungen die Schiffe verlassen hatten. Lediglich das Lazarettschiff Seydlitz entkam in die Internierung nach Argentinien. Der Kleine Kreuzer Dresden konnte zwar entkommen, wurde jedoch drei Monate später bei den Juan-Fernández-Inseln von den Briten gestellt. Die Dresden hatte sich in eine Bucht der Robinson-Crusoe-Insel geflüchtet und befand sich damit in neutralen chilenischen Gewässern. Wegen ihrer beschädigten Maschinen und der immer schwieriger gewordenen Versorgungslage, insbesondere mit Kohle, wollte der Kommandant das Schiff in Chile internieren lassen. Britische Kriegsschiffe drangen unter Verletzung des Seekriegsrechts in das chilenische Hoheitsgebiet ein und eröffneten das Feuer. Eine Verhandlungspause nutzte der Kommandant, um das Schiff zur Selbstversenkung vorzubereiten und die Besatzung an Land zu retten. Das Schiff wurde versenkt und die Besatzung in Chile interniert. Aus der Gefangenschaft entkam der deutsche Verhandlungsführer bei den Briten Wilhelm Canaris und gelangte nach einer abenteuerlichen Flucht über Argentinien nach Hamburg. Ein Teil der Besatzung blieb nach dem Krieg auf der chilenischen Insel, einige Gräber sind heute noch zu sehen. Die übrigen kehrten 1919 nach Deutschland zurück. Die Briten verloren kein Schiff und hatten nur geringfügige Beschädigungen zu verzeichnen. Es wurden zehn britische Seeleute während der Schlacht getötet und 19 weitere verwundet. Während des Gefechts verschossen die beiden britischen Schlachtkreuzer die erhebliche Menge von knapp 1200 305-mm-Granaten auf die deutschen Panzerkreuzer, was Rückschlüsse auf die Ausbildung der Bedienungen und die Qualität der Granaten zulässt. Konsequenzen zog die Royal Navy aus diesem Umstand aber erst nach der Skagerrakschlacht anderthalb Jahre später. Wegen dieser erheblichen Verluste endete ein wesentlicher Teil des deutschen Kreuzerkriegs in Übersee. Die Kaiserliche Marine entstand nach der Reichsgründung 1871 aus der Marine des Norddeutschen Bundes. Die Reichsverfassung vom 16. April 1871 bezeichnet die Marine des Reichs meist als Kriegsmarine, an einer Stelle aber auch als Kaiserliche Marine. Für den Marinegebrauch wurde letztere Bezeichnung am 1. Februar 1872 eingeführt. Sie bestand bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918. Den Schiffsnamen der Kaiserlichen Marine wurde – vergleichbar der Tradition in der britischen Marine (HMS = His/Her Majesty's Ship) – das Kürzel S.M.S. (für "Seiner Majestät Schiff") vorangestellt. 1871 bis 1890 1. Februar 1872 wurden deren bisherige Marinebehörden zur Kaiserlichen Admiralität zusammengefasst, deren erster Chef General der Infanterie Albrecht von Stosch wurde. Den Oberbefehl hatte der Kaiser inne. Anfangs bestand die Hauptaufgabe im Küstenschutz und im Schutz der deutschen Seehandelswege, obwohl schon bald erste Auslandsstationen gegründet wurden. In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts beteiligte sich die Kaiserliche Marine an der Gewinnung von Kolonien in Afrika, Asien und Ozeanien. Kiel an der Ostsee und Wilhelmshaven an der Nordsee waren gemäß der Reichsverfassung Reichskriegshäfen. Zu den Aufgaben der Marine gehörte auch die allgemeine Repräsentanz des Reichs im Ausland und vor allem in Übersee. Bereits die Preußische Marine hatte, wie in der damaligen Zeit üblich, Auslandskreuzer eingesetzt, die die diplomatische Interessenvertretung Preußens und später des Reichs insbesondere gegenüber kleineren Staaten zu unterstützen hatten. Ein besonderes Beispiel für diese Form der Zusammenarbeit von Diplomatie und Marine, der klassischen Kanonenbootdiplomatie, war die sogenannte Eisenstuck-Affäre in Nicaragua 1876-1878. 1890 bis 1914 Unter dem flottenbegeisterten Kaiser Wilhelm II. (1888 - 1918) gewann die Marine an Bedeutung, und eine große maritime Rüstungsindustrie entstand. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal wurde 1895 fertiggestellt und erlaubte eine schnelle Verlegung der Seestreitkräfte zwischen Nord- und Ostsee. Ab 1889 änderte sich die Führungsstruktur. Marinekabinett, Oberkommando der Marine und Reichsmarineamt (von 1897-1916 war Großadmiral (seit 1911) Alfred von Tirpitz dessen Staatssekretär) entstanden. 1898 beschloss der Reichstag ein neues Flottengesetz, welches den weiteren Ausbau festlegte. Das Oberkommando wurde 1899 durch den Generalstab abgelöst, und der Kaiser übernahm erneut den Oberbefehl. Tirpitz gelang es mit Hilfe seines "Nachrichtenbüros" und des Deutschen Flottenvereins, durch geschickte Propaganda im Deutschen Reich eine große Begeisterung für die Flotte zu erzeugen. Die Flottenrüstung war, wie auch in den anderen Marinen der damaligen Zeit, von einer schnellen technischen Entwicklung gekennzeichnet. Nacheinander wurden neue Waffensysteme eingeführt, wie die Seemine, der Torpedo, das U-Boot und die Marineflieger mit Flugzeugen und Luftschiffen. Obwohl alle diese Entwicklungen bereits mit einfachen Modellen im amerikanischen Bürgerkrieg zum Einsatz gekommen waren, war ihre Bedeutung für künftige Seekriege zunächst kaum erkannt worden. Eine Veränderung der Doktrin zu Verteidigungskrieg und Seeschlacht mündete mit dem Aufbau der Hochseeflotte in einem Wettrüsten mit England. Die aus dem deutsch-englischen Gegensatz entstandene Isolierung des Deutschen Reichs hatte entscheidenden Einfluss auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Eines der wesentlichen Probleme der Kaiserlichen Marine war bis gegen Ende des Ersten Weltkriegs die mangelhafte interne Koordination. Da der Kaiser selber den Oberbefehl ausübte, fehlte es an der Koordination zwischen den diversen direkt unterstellten Marinedienststellen mit direktem Vorspracherecht beim Kaiser, den sogenannten Immediatstellen, von denen es zeitweise bis zu acht gab. Dazu gehörten der Staatssekretär des Reichsmarineamts, der Chef der Hochseeflotte, die Chefs der Marinestationen. Organisatorisch bildete die Hochseeflotte ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts den Kern der Kaiserlichen Marine. Daneben gab es das Ostasiengeschwader, die Mittelmeer-Division und diverse Landdienststellen, wie etwa die Marinestationen der Nordsee und der Ostsee. Hochseeflotte Noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war es allgemein üblich, Flotten nur in den Sommermonaten aktiv zu halten, während im Winter die meisten Schiffe aufgelegt wurden. Nach der Aktivierung im Frühjahr bedurfte es großer Übungen, um die Schiffe einsatzfähig zu machen. Zu diesem Zweck wurde in der Kaiserlichen Marine alljährlich die so genannte Übungsflotte zusammengezogen, an deren Spitze ein Admiral als Flottenchef stand. Um 1900 wurde die Übungsflotte zunächst in Schlachtflotte und 1906 in Hochseeflotte umbenannt. Ihr erster Chef war der Bruder des Kaisers, Prinz Heinrich. Die Hochseeflotte bildete den Kern der Kaiserlichen Marine. Bei Kriegsausbruch im August 1914 betrug ihre Stärke: 14 Schlachtschiffe 22 Linienschiffe 8 Küstenpanzerschiffe 5 Große Kreuzer (Schlachtkreuzer) 7 Große Kreuzer (Panzerkreuzer) 12 Kleine Kreuzer 89 Torpedoboote (im Flottendienst) 19 U-Boote Die Schlachtschiffe, Linienschiffe und Küstenpanzerschiffe bildeten zu dieser Zeit sechs Geschwader, die Kreuzer bildeten fünf Aufklärungsgruppen, die Flottentorpedoboote waren in acht, die U-Boote in zwei Flottillen eingeteilt. Zusätzlich zu den oben aufgeführten Einheiten gehörten zur Hochseeflotte vier Hafenflottillen mit Kleinen Kreuzern und Torpedobooten. Die Chefs der Hochseeflotte im Ersten Weltkrieg waren: 1914 - 1915 Admiral Friedrich von Ingenohl 1915 - 1916 Admiral Hugo von Pohl 1916 - 1917 Admiral Reinhard Scheer 1917 - 1918 Admiral Franz Ritter von Hipper Ostasiengeschwader Das Ostasiengeschwader ging 1897 aus dem vormaligen Kreuzergeschwader hervor. Es war ein selbständiger Verband, der die Aufgabe hatte, deutsche Interessen im asiatisch-pazifischen Raum zu unterstützen. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs versuchte das Geschwader, unter Vizeadmiral Graf Spee, rund um Südamerika nach Deutschland durchzubrechen, wurde aber bei den Falklandinseln durch überlegene britische Kräfte gestellt und vernichtet. Der Erste Weltkrieg Der Erste Weltkrieg offenbarte schnell die konzeptionellen Fehler der deutschen Flottenrüstung. Großbritannien verhängte eine Fernblockade gegen das Deutsche Reich und hielt seine Schlachtflotte außerhalb der Reichweite der Hochseeflotte. Die Seeschlachten des Ersten Weltkriegs (u.a. Gefecht auf der Doggerbank, Skagerrakschlacht) hatten deshalb für den Gesamtverlauf keine entscheidende Bedeutung. Zum Kriegsende sollte die Kaiserliche Marine gemäß einem Flottenbefehl vom 24. Oktober 1918 zu einer letzten großen Schlacht ("ehrenvoller Untergang") gegen die Royal Navy antreten. Das wurde durch den Matrosenaufstand verhindert. Dieser mündete in die Novemberrevolution, die das Ende des Kaiserreichs bedeutete. Die Verluste an Menschenleben im Seekrieg werden für das Deutsche Reich mit 1.569 Offizieren, 8.067 Deck- und Unteroffizieren und 25.197 Mannschaften angegeben. An sie erinnert das 1936 am 20. Jahrestag der Skagerrakschlacht eingeweihte Marineehrenmal in Laboe bei Kiel. Selbstversenkung der Hochseeflotte Nach Ende der Kampfhandlungen wurde die Hochseeflotte gemäß den Waffenstillstandsbestimmungen im schottischen Scapa Flow interniert. Die Schiffe waren entwaffnet worden und nur mit Notbesatzungen besetzt. Als im Sommer 1919 die Bedingungen des Versailler Vertrages und die damit verbundene Ablieferung großer Teile der Flotte an die Siegermächte bekannt wurde, ließ Konteradmiral Ludwig von Reuter die unter seinem Kommando befindliche Hochseeflotte am 21. Juni 1919 versenken. Damit war der Kern der Kaiserlichen Marine zerstört. Mit der Selbstversenkung hatte die Marine zwar einen Teil des im Krieg und insbesondere während der Revolution verlorenen Ansehens zurückgewonnen, jedoch waren harte Konsequenzen zu tragen. Die Alliierten verlangten nicht nur die Übergabe anderer, zum Teil recht moderner Schiffe, die für die neue Reichsmarine hätten den Grundstock bilden sollen, sondern auch den größten Teil der noch bestehenden deutschen Handelsflotte. Die durch die Versenkung unbrauchbar gewordenen Schiffe hatten noch einen großen Schrottwert. Außerdem blockierten sie die besten Ankerplätze in der Bucht von Scapa Flow. Deshalb wurden sie bis zum Zweiten Weltkrieg zum größten Teil gehoben und verschrottet. Bis heute wird jedoch gelegentlich hochwertiger Stahl aus den Wracks für medizinische Geräte geborgen. Dieser Stahl ist deswegen wertvoll, weil er nicht atmosphärischer Strahlung während der Zeit der oberirdischen Nukleartests ausgesetzt war und sich deshalb gut zum Bau von derartigen Messgeräten eignet. Bilanz Hatte die Marine in den Einigungskriegen von 1866 und 1871 noch keine praktische Rolle gespielt, so wurde sie in den Folgejahren mit Augenmaß und den Bedürfnissen des Reichs entsprechend aufgebaut. Nach Bismarcks Entlassung 1890 begann unter Kaiser Wilhelm II. und Tirpitz das große Flottenwettrüsten, das eine der wesentlichen, jedoch nicht die einzige Ursache des Ersten Weltkriegs war. Es war ein Element einer verfehlten Bündnis- und Rüstungspolitik. Im Ersten Weltkrieg zeigte sich, dass die Hochseeflotte falsch konzipiert und schlecht geführt war. Sie konnte nicht entscheidend zum Kriegsausgang beitragen, und der Unmut ihrer Soldaten entlud sich in Meutereien, die wesentlich zum Ende der Monarchie beigetragen haben.