Weihnachten daheim.
Originale, farbige Offset-Lithographie von 1915.
Nach dem Originalgemälde von Fritz Reiß.
In der Platte signiert.
Größe 205 x 298 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Geboren am 19. März 1857 in Düsseldorf; gestorben am 27. Februar 1915 in Kirchzarten. Reiss studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Karl Müller und Heinrich Lauenstein. Anschließend war bis 1878 im lithographischen Betrieb seines Vaters in Düsseldorf tätig. Seit 1878 lebte er bis 1882 in Stuttgart, danach in Lahr (1882 bis 1886), Karlsruhe (1886 bis 1888), Leipzig (1888 bis 1892), dann wieder in Stuttgart und von 1899 bis 1908 in Freiburg im Breisgau. Reiss war Mitglied der 1899 gegründeten Künstlervereinigung „Breisgauer Fünfer“, deren Vorstand Hermann Dischler war. Er wohnte seit 1908 in Kirchzarten, schloss sich dort den Malern der sogenannten Gutacher Künstlerkolonie an. In seinen Zeichnungen, Aquarellen und Gemälden hielt er das Land, und die Leute und Brauchtum des Schwarzwaldes erzählerisch-humorvoll fest, nicht ohne auf Sozialkritik zu verzichten. Er illustrierte zahlreiche Bücher, gestaltete Postkarten sowie Keramik. Illustrierte Werke (Auswahl) Was die Menschen treiben: ein Bilderbuch für Kinder von 6 - 10 Jahren von F. Erck. Ill. von Fritz Reiss. Leipzig: Meissner & Buch, 1889. Mikrofilm-Ausg., 1998. Spielereien für Kinder, vierzig in feinstem Farbendr. ausgeführte Bildchen von F. Reiß nebst vielen Verschen von Karl Thienemann. Eßlingen bei Stuttgart: Schreiber, ca. 1890. Vom lieben Christkind, Gedichte. Ill. von C. Junghändel und F. Reiß. Nürnberg: Jasper, um 1890. Das Cantate-Festmahl in Wort und Bild. Illustrationen von Fritz Reiss. Leipzig: Börsenverein der Deutschen Buchh., 1890. Aus Hänschens Jugendzeit ein Bilderbuch. Fritz Reiss. Mit Versen von W. Herbert. Eßlingen: Schreiber, 1892. Lustiges aus'm Schwarzwald v. Fritz Reiss; Text v. J. J. Hoffmann; u. H. Domsch. - Stuttgart; Leipzig; Berlin; Wien: Deutsche Verl.-Anst., 1894. Freytag’s Rhein-Album. In 24 Kunstblättern nach Original-Aquarellen von Fritz Reiss und P. Schmohl. Stuttgart: Freytag, ca. 1895. All Heil! Federzeichnungen von Fritz Reiß mit Versen von Ernst von Khuon. Lahr: 1885. Wie die Kinder spielen: ein Leinwandbilderbuch mit 8 feinen lackierten Bunt-Bildern und 6 reizend illustrierten Textseiten. Esslingen b. Stuttgart : Schreiber, 1896. Ernst von Wolzogen: Die Gloriahose. Beigefügtes Werk: 's Meikatel und der Sexack. Illustr. v. Fritz Reiss. Stuttgart: Krabbe, 1897. Paul Heyse: Fräulein Johanne. Beigefügtes Werk: Auf der Alm. Ill. von Fritz Reiß. Stuttgart: Krabbe, 1900. Elisabeth Müller: Die Fleißbildchen. Beigefügtes Werk: Das Milchmädchen von Bergach. Freiburg: Herder, 1901. Paul Heyse: San Vigilio: Novelle. Ill. von Fritz Reiss. Stuttgart, 1902. Paul Heyse:Tantalus: zwei Novellen. Ill. von René Reinicke und Fritz Reiss. Stuttgart: Krabbe, 1910. Elisabeth Müller: Ein Bubenstreich. Freiburg: Herder, 1912. Weihnachten 1915; Festgabe d. Daheim f. unsere Krieger. Mit e. Anzahl d. schönsten Weihnachtslieder. (Umschlagbild nach e. Entwurf von Fritz Reiß.) (Hrsg.: Hanns v. Zobeltitz, Paul Oskar Höcker u. J. Höffner). Bielefeld & Leipzig: Velhagen & Klasing, 1915. Peter Rosegger: Der Adlerwirt von Kirchbrunn. Mit Bildern v. Fritz Winold Reiß. Hamburg: Verl. der Dt. Dichter-Gedächtnis-Stiftung, 1916. Mit Landser wurden vereinzelt im Ersten und verbreiteter im Z. W. volkstümlich oder Volkstümlichkeit vortäuschend einfache deutsche Heeressoldaten bezeichnet. Ungeklärte Etymologie Vor dem Ersten Weltkrieg finden sich vereinzelte Belege mit der Schreibung Lanzer. Nach Pfeifer ist der Begriff Ende des 19. Jahrhunderts „unter sächsischen Soldaten im Sinne von ‚Landsmann‘ entstanden“. Das Handbuch der Soldatensprache von 1905 teilt mit: „Besonders die Sachsen nennen sich gegenseitig Lanzer („Guten Tag, Lanzer“) und werden daher allgemein von den Preußen so geheißen“. 1907 wird Lanzer neben Kamerad für Soldat angegeben. 1910 nennt ein in Sachsen entstandenes Handbuch der Pennälersprache Lanzer für Soldat. Zur Herkunft des im Ersten Weltkrieg im Deutschen durch die Soldatensprache in der Bedeutung „Soldat“ allgemein verbreiteten Wortes finden sich von Anfang an unterschiedliche Angaben. Wie für einen solchen Jargon-Ausdruck nicht ungewöhnlich, werden mannigfache volksetymologische Erklärungen angeboten. Die Erklärungen stimmen darin überein, dass Landser eine Verkürzung eines längeren Wortes sei. Kluge hält einen Anschluss des Wortes an Lanz(t) in Lanzknecht für möglich. Duden online schließt das Wort an „Lanz“ an, eine Kurzform von „Lanzknecht“, dies wiederum eine frühneuhochdeutsche Schreibweise für Landsknecht unter Anlehnung an Lanze oder Lanze (Militärischer Verband). Schon das Handwörterbuch der deutschen Sprache von Daniel Sanders (8., neubearb. u. verm. Aufl. von Ernst Wülfing, Leipzig u. Wien 1912, S. 394) führt Lanzener, Lanzer als Lanzenbewaffneter. Die Leipziger Zeitung sieht darin eine Verkürzung von Landsmann. Die sächsischen Soldaten sollen sich untereinander mit „Landser“ „ursprünglich wohl Landsknecht, dann aber wie Landsmann gebraucht“ angeredet haben, was die Preußen übernommen hätten. Der Freiherr von Ompteda betont: Landser heißt „doch nichts anderes als Landsmann“. Der Feldgraue Büchmann von 1916 stellt Landser neben Landstrich. Der Neue Brockhaus schreibt 1941 unter Landser schlicht „Soldatensprache: Soldat“. 1945 wurde das Wort „Landser“ in den Monatsheften für deutschen Unterricht der University of Wisconsin als das zu jener Zeit gebräuchliche für Soldaten eingestuft. Nach dem Bertelsmann Volkslexikon von 1956 steht das Wort Landser für „Landsmann“ und „Soldat“. Weihnachten (auch „Christfest“ oder „Heiliger Christ“) ist das Fest der Geburt Jesu Christi und damit, nach christlichem Glauben, der Menschwerdung Gottes. Hauptfesttag ist der 25. Dezember, dessen Feierlichkeiten mit Sonnenuntergang am Vorabend, am „Heiligabend“ (auch „Heilige Nacht“, „Christnacht“, 24. Dezember), beginnen. Er ist in vielen Staaten ein gesetzlicher Feiertag und Auftakt der Weihnachtsferien; in Deutschland, Österreich und vielen anderen Ländern kommt als 2. Weihnachtstag der 26. Dezember hinzu, der allerdings in der römisch-katholischen Kirche nicht als Weihnachts-, sondern als Stephans- oder Stefanitag bzw. im Fall eines Sonntags als Fest der Heiligen Familie begangen wird. Überblick Weihnachten ist mit Ostern und Pfingsten eines der drei Hauptfeste (katholisch: Hochfeste) des Kirchenjahres, das mit der Adventszeit beginnt. Die Weihnachtszeit fängt mit der evangelischen Christvesper bzw. katholischen Christmette am Heiligabend an und endet am Sonntag nach Dreikönig (6. Januar), dem Fest „Taufe des Herrn“. Früher reichte die Weihnachtszeit bis zum Fest „Darstellung des Herrn“ (2. Februar), der so genannten „Mariä Lichtmess“. Als kirchlicher Feiertag ist der 25. Dezember seit 336 in Rom belegt; die Herkunft des Datums ist umstritten. Der Termin liegt nahe an der Wintersonnenwende, was die Geburt von Jesus Christus mit der Rückkehr des Lichts nach den dunklen Wintermonaten verbindet. Zudem wurde damit der antike römische Feiertag des Sonnengottes Sol Invictus abgelöst. Das oft mit Weihnachten in Verbindung gebrachte germanische Julfest ist erst später belegt. Christen und Nichtchristen feiern Weihnachten heute meist als Familienfest mit gegenseitigem Beschenken; dieser Brauch ist im evangelischen Bereich seit dem 16. Jahrhundert bekannt. In katholischen Familien fand die Kinderbescherung am Nikolaustag statt. Hinzu kamen alte und neue Bräuche verschiedener Herkunft, zum Beispiel Krippenspiele seit dem 11. Jahrhundert, zudem der Adventskranz (1839), der geschmückte Weihnachtsbaum (15. Jahrhundert) und der Weihnachtsmann (20. Jahrhundert). Dieser machte dem Christkind und dem Nikolaus als Gabenbringer für die Kinder in manchen Regionen zunehmend Konkurrenz. Viele Länder verbinden weitere eigene Bräuche mit Weihnachten. Wortentstehung Der früheste Beleg für den Ausdruck Weihnacht stammt aus 1170: „diu gnâde diu anegengete sih an dirre naht: von diu heizet si diu wîhe naht.“ („Die Gnade (Gottes) kam zu uns in dieser Nacht: deshalb heißt diese nunmehr Weihnacht.“) Schon früh wurde die Vermutung geäußert, dass der Name vorchristlichen Ursprungs sei: „das dieser heydnisch nam [Ostern] und standt nicht von Petro, sonder von den heyden in das christenthumb ist kommen, wie auch die fasznacht, weinnacht etc.“ Der Erste Wortteil weih wird von weich = heilig, gotisch weihs, althochdeutsch wîh, mittelhochdeutsch wîch abgeleitet. Einige Sprachforscher stellen *wich-a-z als Partizip passiv zur Wurzel wîq (weichen), so dass es sich um ein von der Herde abgesondertes Opfertier handele und verweisen auf das lateinische victima und dessen Sippe. Luther dachte an wiegen und bildete Wygenachten, „da wir das kindlein wiegen“. Aber auch der zweite Wortteil ist für einen Festtag ungewöhnlich und weist auf hohes Alter hin. Tacitus schrieb in Germania Kap. 11: nec dierum numerum, ut nos, sed noctium computant (Nicht die Zahl der Tage, wie wir, sondern die Nächte zählen sie). Etymologisch wird auch eine Herkunft aus dem Mittelhochdeutschen ze wihen nahten („in den heiligen Nächten“) gesehen, was auf die schon zur germanischen Zeit gefeierten Mittwinternächte hinweist, wobei jedoch unklar ist, ob diese Festlichkeiten tatsächlich zur Wintersonnenwende stattfanden. Theodor Storm bildete aus dem Substantiv „Weihnachten“ dann das Verb weihnachten. In seinem Gedicht vom Knecht Ruprecht heißt es in den Anfangs- und Schlusszeilen: Von drauß´ vom Walde komm ich her; Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr. Geschichte Innerchristliche Entstehung Das Geburtsdatum Jesu wird im Neuen Testament nicht genannt und war schon den Urchristen unbekannt. Doch bereits im 2. Jahrhundert ist ein wachsendes Interesse daran feststellbar. Dabei spielte das Frühlingsäquinoktium am 25. März eine besondere Rolle. Für dieses nahm man den ersten Schöpfungstag und den Tag des Kreuzestodes Christi an. Der vor 221 schreibende Julius Africanus bezeichnete den 25. März als Datum seiner Passion als auch seiner Empfängnis, was bei einer exakt neunmonatigen Schwangerschaft Marias zu einem Geburtstag am 25. Dezember führen würde. In Ägypten gab Clemens von Alexandria jedoch schon zu Beginn des 3. Jahrhunderts einen Tag zwischen Ostern und Pfingsten als Geburtstermin an. In den ältesten christlichen Kalendern, z. B. im Osterkanon des Hippolyt von Rom, De pascha computus aus dem Jahre 222, wurde Jesu Geburt und sein Tod auf den 14. Nisan gelegt. Der Ursprung dieses Datums liegt nach Strobel in einer jüdischen Haggada, die Isaak, das Vorbild Christi in der frühen Kirche, ebenfalls am 14. Nisan geboren sein lässt. Hippolyt kannte also das Datum des 25. Dezember als Geburtstag Jesu sicher noch nicht. Eine entsprechende Stelle in seinem Danielkommentar ist als spätere Interpolation erwiesen. In der morgenländischen Kirche war für den Dienstag, Mittwoch und Donnerstag der 3. Woche nach Ostern die gleiche Leseordnung vorgeschrieben wie zu Weihnachten – bei den Armeniern die vom 5./6. Januar, in der georgischen Kirche die vom 25./26. Dezember. Es gab also in der altpalästinensischen Kirche eine Zeit, in der der Geburtstag Jesu Mitte Mai gefeiert wurde. Die Nonne Egeria beschrieb in einem Reisebericht für diese Zeit eine besondere Feier in der Geburtskirche mit nächtlichem Gottesdienst zu Bethlehem. Eine auf der Brust getragene Reliquienkapsel (Enkolpion) im Museum von Konstantinopel stellt eine Krippe dar und verweist in der Beischrift auf den 25. Mai (Pachoni). Eine Abschrift einer altpalästinensichen Liturgie führt die Weihnachtsliturgie für den 16. bis 28. Mai auf (Kluge). Erstmalig wird der 25. Dezember ausdrücklich von Furius Dionysius Filocalus in seinem Chronograph von 354 genannt, der auf römischen Quellen aus dem Jahre 336 beruht. Ein Verzeichnis der römischen Konsuln enthält den Eintrag: „Christus ist während des Consulats von C. Augustus und L. Aemilianus Paulus am 25. Dezember, einem Freitag, dem 15. Tag des Mondalters geboren“. In dieser römischen Quelle, deren Authentizität allerdings nicht unumstritten ist, ist das Datum auch als liturgischer Festtag zu verstehen. Wie lange davor der 25. Dezember als Festtag begangen wurde, ist unbekannt. In Rom, wo der Geburtstag Jesu zuerst am 25. Dezember, und zwar nach der Weihnachtshomilie des Hieronymus von Anfang an, gefeiert wurde, spielte eine Berechnung, wie sie Africanus anstellte, keine Rolle. Stattdessen gibt es mehrere spekulative Vermutungen über den dortigen Ursprung des Festdatums: Er sei als Dankgebet der Kirche für den Sieg Kaiser Konstantins (so Hans Lietzmann[9]) aufgekommen. Dann wäre der Festtag nach 313 entstanden. Dem steht entgegen, dass der 25. Dezember in Konstantinopel, der Stadt Konstantins, erst um 380 angenommen wurde. Er sei als Reaktion auf den von Kaiser Aurelian verfügten Geburtstag des Sol Invictus zur Wintersonnenwende des julianischen Kalenders am 25. Dezember entstanden, an dem auch die Geburt des Mithras gefeiert worden sein soll. Das würde zu einer Einführung um 300 führen. Die Ansicht, Weihnachten sei an die Stelle eines älteren Festes über die Geburt der Sonne getreten, wurde erstmals in einer Randglosse des syrischen Kirchenschriftstellers Dionysius bar Salibi aus dem 12. Jahrhundert vertreten. Neben den antiken Herleitungen gibt es heute weitere Hypothesen: Die Berechnungshypothese von Duchesne, Strobel, Engberding und Fendt. Danach vertraten alte jüdische Schriften die Vorstellung, dass große Patriarchen am selben Tag des Jahres starben, an dem sie geboren wurden. Denn Gott billige nur das Vollkommene, lasse seine hervorragenden Verkünder auf Erden also nur volle Lebensjahre leben. Das galt insbesondere für Isaak, der für Christen Jesu Vorbild wurde. Auch für Jesus wären Anfang und Ende seines irdischen Lebens demnach auf das gleiche Datum gelegt worden, nämlich den 14. Nisan des Jahres 30, der dem 25. März entsprochen hätte. Dabei müsste man jedoch seinen Lebensanfang mit Marias Empfängnis gleichsetzen. Das hätte den 25. Dezember als Geburtstermin ergeben. Der heidnische Sol Invictus sei erst eine sekundäre Begründung und nicht der primäre Anstoß gewesen. Zum Gedanken des wahren „Sol invictus“, des Siegers über den Tod, kam noch die Weltenharmonie als göttliche Ordnung: Danach war das Sonnenjahr so geordnet, dass zur Zeit des Herbstäquinoktiums am 24. September die Verkündigung und Empfängnis Johannes des Täufers, zur Sommersonnenwende am 24. Juni dessen Geburt, zum Frühlingsaequinoktium die Empfängnis Jesu und zur Wintersonnenwende seine Geburt stattfanden. Sowohl die Berechnungshypothese als auch die an den Sol invictus gekoppelte Hypothese lassen Fragen offen: z. B., mit welcher Berechtigung der üblicherweise maßgebliche Geburtstermin auf den Termin der Empfängnis zurückverlegt sein sollte. Die Hypothese des Festes für den Sol invictus räumt der kulturellen Umgebung des frühen Christentums einen größeren Einfluss auf die Kirche ein, als die Zeitgenossen es wohl zugegeben hätten. Auch die afrikanische Kirche feierte von vornherein nur den 25. Dezember. Augustinus warf den Donatisten vor, bei der Feier der Epiphanie abzuweichen, was manche aus einem argumentum e silentio vermuten lässt, dass der 25. Dezember bereits vor dem donatistischen Schisma 311 in Afrika der Weihnachtstermin gewesen sei. Ältestes Zeugnis ist eine überlieferte Predigt des Optatus von Mileve aus der Zeit um 360 über den Bethlehemitischen Kindermord. Für Oberitalien ist das Datum für das Ende des 4. Jahrhunderts unter anderem durch Filastrius von Brescia, Diuersarum hereseon liber, Kap. 140, belegt. Die Synode von Saragossa bezeugte in can. 4 das Datum für das Jahr 380 in Spanien. Für Gallien gibt es für diese Zeit noch keinen Beleg. Erst im 5. Jahrhundert nennt es Gregor von Tours. Im deutschsprachigen Raum wird – soweit ersichtlich – Weihnachten zum ersten Mal in den Synodalbeschlüssen der Bairischen Synode erwähnt, deren Datierung aber nicht gelungen ist. Nach dem Stil der Veröffentlichung der Beschlüsse wird die Mitte des 8. Jahrhunderts angenommen. Dort wird eine Fastenzeit für die Zeit vor Weihnachten angeordnet. Gregor von Nazianz feierte das Fest 380 in Konstantinopel. Seine Predigten zu Weihnachten und Epiphanie richteten sich gegen arianische und apollinaristische Lehren und betonten das trinitarische Bekenntnis von Nicäa. In Ägypten ist es ab 432 nachgewiesen, wohl in der Auseinandersetzung mit Nestorius eingeführt. In Jerusalem wurde es erst im 6. Jahrhundert unter Justinian II. gefeiert. Während alle anderen Kirchen Weihnachten übernommen haben, hat die Armenische Kirche bis heute nur den 6. Januar als Geburtsfest Jesu. Außerchristliche Parallelen Das mit Jesu Geburt verknüpfte kirchliche Motiv der Jungfrauengeburt ist religionsgeschichtlich sehr alt: In der Geburtsschilderung des gräko-ägyptischen Helios-Aion wird der Gottessohn von einer unberührten Frau geboren. Sein Geburtstag wurde in Alexandrien am 25. Dezember und in der Nacht von 5. auf den 6. Januar begangen. Ebenso heißt es beim biblischen Propheten Jesaja 7,14 nach der Septuaginta, dass eine Jungfrau (παρθενος) LXX gebären wird; der masoretische Text spricht hier von einer jungen Frau (עלמה). OT Unter anderen hat Albertus Magnus diese Stelle ebenfalls zur Berechnung der Geburtsstunde Jesu herangezogen, indem Jesus die Jungfrau zum Aszendenten hatte, d. h. an der Wintersonnenwende geht die Sonne mit dem Steinbock auf, dementsprechend tritt Virgo genau zu Mitternacht über den Horizont. Als weitere Anspielung weist Spica bzw. Stachys, die Ähre der Korä, auf die Geburt im Haus des Brotes hin. Im Koran wird die Weihnachtsgeschichte in der Sure 19:16–34 [22-25] erzählt. Ob das christliche Weihnachtsfest als Übernahme solcher älteren oder aber konkurrenzbedingte Verdrängung von parallelen Mysterienkulten zu deuten ist, ist umstritten. Die antiken Darstellungen von Isis und Osiris beeinflussten jedenfalls die frühe christliche Ikonographie. Der Ursprung aus einem germanischen oder skandinavischen Julfest ist unhaltbar. Hinsichtlich eines vorchristlichen Julfestes gibt es große Quellen-Probleme. Dass es für den Mittwinter bei den Nordgermanen Feste gab, ist überliefert. Umstritten ist aber, zu welcher Zeit sie stattfanden und welchen Inhalt sie hatten. Die meisten Quellen sind nachchristliche Texte. Es gibt zum einen die sprachgeschichtlichen Hinweise aus der Verwendung des „Jul“-Begriffes; auch heute ist das dänische Wort für Weihnachten „Jul“. Ob dahinter ein ursprüngliches „Julfest“ stand oder ob das Wort selber ursprünglich einfach nur „Fest“ bedeutet, ist umstritten. Jedenfalls taucht die Bezeichnung in Monatsnamen für den Zeitraum von November bis Januar auf. Dann gibt es den Hinweis beim altisländischen Schriftsteller Snorri, wonach der erste christliche König Norwegens Haakon der Gute ein Fest namens „hoggunott“ bzw. „haukunott“ von Mitte Januar auf den 25. Dezember habe verlegen lassen. Dies wird zuweilen so gedeutet, dass der christliche König die übliche mittwinterliche Einladung an seine Adligen auf den Weihnachtstag vorverlegt habe. Der Text ist diesbezüglich aber nicht eindeutig. Der Umstand, dass das Weihnachtsfest in Skandinavien den Namen „Jul“ trägt, stützt jedoch diese These. Die Weihnachtszeit im Kirchenjahr Die Weihnachtszeit unterteilt sich in eine vorweihnachtliche Buß- und Fastenzeit (Adventszeit) sowie eine weihnachtliche Freudenzeit. Die Adventszeit eröffnet nach dem Totensonntag bzw. nach dem Christkönigsfest zugleich ein neues Kirchenjahr und beginnt mit dem 1. Advent, der in der Regel am vierten Sonntag vor Weihnachten gefeiert wird. Die Weihnachtszeit endet am Sonntag nach Epiphanias (Fest der Heiligen Drei Könige); dieser Sonntag ist liturgisch durch das Gedächtnis an Jesu Taufe geprägt. Abweichend von diesem in allen westlichen Kirchen geltenden Brauch hat das Bistum Mailand trotz römisch-katholischer Liturgiereformen seine ambrosianischen Regelungen beibehalten dürfen; dort beginnt die Adventszeit, mit dem 11. November, einem Quatember, wodurch sich sechs statt vier Adventssonntage ergeben, und die Weihnachtszeit endet am 2. Februar mit dem „Fest der Darstellung des Herrn im Tempel“ (Lichtmess). Damit hat sich dort die Tradition bewahrt, dass Buß- und Fastenzeit wie Freudenzeit um Weihnachten wie um Ostern in Anlehnung an Jesu Rückzug in die Wüste (40 Tage; Matthäus 4,2 LUT), die Sintflut (40 Tage; Genesis 7,4.12 LUT), Noahs Warten in der Arche auf dem Ararat (40 Tage; Genesis 8,6 LUT), Israels Exodus (40 Jahre; Exodus 16,35 LUT) und anderes jeweils 40 Tage dauern. An Lichtmess klingt die Weihnachtszeit nach. Der Grund dafür liegt unter anderem in den gottesdienstlichen Perikopen des Tages, die in den westlichen Kirchen gleich sind. In der alttestamentlichen Lesung Maleachi 3,1-4 LUT klingt die Adventszeit nach, die Epistel Hebräer 2,14-18 LUT blickt bereits auf Karfreitag, das Evangelium (Buch) Lukas 2,22-24 LUT schließt unmittelbar an das Weihnachtsevangelium an. Liturgie (historische Reihenfolge) Orthodox Die östlichen Kirchen stellten von jeher die Theophanie (heute Epiphanias) am 6. Januar in den Mittelpunkt. Sie ist älter als das Weihnachtsfest. Die Predigten von Gregor von Nazianz aus den Jahren 380 und 381 markieren den Übergang vom Gesamtfest Epiphanie zu den beiden Festen Weihnachten mit dem Schwerpunkt der Geburt und Epiphanie, das auf die Taufe Jesu im Jordan bezogen wird. Antiochien übernahm kurze Zeit später das Weihnachtsfest, wie ein Predigt des Johannes Chrysostomos aus dem Jahre 386 belegt. Die Jerusalemer Kirche lehnte das Weihnachtsfest bis ins 6. Jahrhundert ab. Die armenische Kirche hat es bis heute nicht übernommen, sondern hält am umfassenden Festtermin vom 6. Januar fest. Bedingt durch die Kalenderreform 1582, die nicht von allen orthodoxen Kirchen übernommen wurde, wird das Weihnachtsfest in den orthodoxen Kirchen, die den Gregorianischen Kalender übernommen haben, am 25. Dezember gefeiert. Dies sind die orthodoxen Kirchen von Konstantinopel/Ökumenisches Patriarchat, Alexandrien, Antiochien, Rumänien, Bulgarien, Zypern, Griechenland (mit Ausnahme der Republik Athosklöster), Albanien, Finnland und die syrisch-orthodoxe Kirche. Die Kirchen, in denen weiter der julianische Kalender gilt, feiern das Geburtsfest am 7. Januar (13 Tage Versatz zum gregorianischen Kalender): Jerusalem, Russland, Polen, Tschechien, Slowakei, Serbien, Georgien, Ukraine, Estland, Athosklöster Griechenlands und die koptische und äthiopische orthodoxe Kirche. Das vorweihnachtliche Fasten, das weniger streng ist als das Fasten vor Ostern, beginnt bei den Orthodoxen bereits 40 Tage vor Weihnachten. Ab dem 13. Dezember wird es strenger und erreicht seinen Höhepunkt am 24. Dezember. Es handelt sich dabei aber nicht um eine liturgische Adventszeit. Während dieser Zeit wird die Liturgie Schritt für Schritt mit weihnachtlichen Motiven angereichert. Die beiden letzten Sonntage vor Weihnachten sind den Ahnen Christi gewidmet. Am 24. Dezember wird eine Vesper mit 8 Schriftlesungen gehalten, die alle auf Jesus als Erfüllung der Prophezeiungen hinweisen. Auf die Vesper folgt die Taufliturgie des Basilius, ein Hinweis auf den Satz: „Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt“. Die Lesungen bestehen aus Hebräer 1,1-12 LUT und Lukas 2,1-20 LUT. Die große Komplet geht in den Frühgottesdienst über. Beide zusammen gelten als „Nachtwache“, in der die Geburt Christi nach Matthäus 1,18-25 LUT verkündet wird. Zur Matutin wird der gesamte Kanon Christus ist geboren gesungen, und die Gläubigen beten vor der Ikone der Geburt Jesu. Die Liturgie des Weihnachtstages befasst sich mit dem Besuch der Magier und hebt die Herrschaft Christi hervor. Dafür wird die Chrysostomus-Anaphora verwendet. Das Evangelium aus Matthäus 2,1-12 LUT widmet sich dem Besuch der Magier. Mit dem zweiten Weihnachtsfeiertag beginnt die sechstägige Nachfeier mit der Synaxis der Theotokos (Zusammenschau der Gottesgebärerin), ein Fest der Marienverehrung. Katholisch Bereits Gregor der Große kannte die drei Messen des Weihnachtsfestes. Die Titelkirchen Roms kannten dagegen anfangs nur zwei Messen, die Vigil und den Festgottesdienst am folgenden Tag. Bereits das Capitulare lectionum aus der Mitte des 6. Jahrhunderts enthält bei allen drei Weihnachtsmessen die klassische Abfolge der Lesungen aus dem AT (Jesaja), aus den Paulusbriefen und das Evangelium (Liturgie). Diese Ordnung war bis weit ins Mittelalter üblich, örtlich bis ins 18. Jahrhundert Die älteste ist die Festmesse des Tages (in die), die bereits von Ambrosius und von Papst Coelestin I. Anfang des 5. Jahrhunderts erwähnt wird. Stationskirche war St. Peter im Vatikan. Die zweite Messe war eine wohl aus Jerusalem übernommene Mitternachtsmesse (in nocte, volkstümlich „Christmette“ genannt, da sie mit der Mette zusammenfiel), deren Stationskirche die Marienbasilika auf dem Esquilin war (S. Maria Maggiore). Dorthin wurde im 11. Jahrhundert auch die Tagesmesse verlegt; denn sie beherbergte in der Krypta eine Nachbildung der Geburtsgrotte. Als dritte selbständige Messe kam im Morgengrauen (mane in aurora, volkstümlich auf Grund des Evangeliums von der Anbetung der Hirten „Hirtenamt“ genannt) in der byzantinischen Hofkirche Santa Anastasia auf dem Palatin hinzu. Dort wurde am 25. Dezember das Fest ihrer Titelheiligen Anastasia von Sirmia gefeiert. Diese päpstliche Stationsliturgie führte zu der einmaligen und einmalig bleibenden Situation, dass drei verschiedene Messen mit unterschiedlichen Messformularen am gleichen Tag gefeiert wurden. Die Textausstattung stammt von Gregor dem Großen. So kam die Weihnachtsliturgie als Ganzes in den gallisch-fränkischen Norden. Karl der Große hat sie dann für verbindlich erklärt. Im 11. Jahrhundert tauchen in Frankreich erstmalig szenische Darstellungen im Gottesdienst auf, sogenannte Weihnachtsspiele. Franz von Assisi stellte Greccio in Umbrien eine Krippe mit einem lebenden Ochsen und Esel auf, verlas in der Messe das Evangelium und hielt eine Predigt. Kaiser Joseph II. verbot die Krippenspiele im Gottesdienst, die deshalb in den häuslichen Bereich wechselten und zum Brauchtum wurden. An dieser Messliturgie hat die Liturgiereform Paul VI. im Wesentlichen festgehalten. So steht noch heute die etwas unromantische klare dogmatische Aussage zur Gottheit Christi aus der Entstehungszeit im Vordergrund. Die Weihnachtszeit beginnt heute mit der ersten Vesper von Christi Geburt am späten Nachmittag des 24. Dezembers bis zum Fest der Taufe Christi am ersten Sonntag nach Epiphanie (Sekretariat der Bischofskonferenz 1996, S. 122 ff.). Es gibt auch immer noch die drei Messformulare, wenn auch heute erlaubt ist, die Texte auszutauschen. Die Lesungstexte schreiten in den Messen fort. In der Vorabendmesse am 24. Dezember steht noch die Erwartung im Vordergrund (Jesaja 62,1-5 LUT; Apostelgeschichte 13,16-26 LUT und Matthäus 1,1-25 LUT). In der Christmette wird die Freude ausgedrückt (Jesaja 9,1-6 LUT; Titus 2,11-14 LUT und Lukas 2,1-14 LUT). Die Hirtenmesse am Morgen handelt von der Hoffnung auf Erlösung durch die Inkarnation (Jesaja 62,11-12 LUT, Titus 3,4-7 LUT und Lukas 2,15-20 LUT). Das Hochamt bzw. die Tagesmesse hat Gottes Heilsplan zum Gegenstand, wie er im Prolog des Johannesevangeliums (Johannes 1,1-18 LUT) zum Ausdruck kommt; vorausgehende Lesungen sind Jesaja 52,7-10 LUT und Hebräer 1,1-6 LUT. Innerhalb der Weihnachtsoktav dürfen keine anderen Heiligenfeste gefeiert werden mit Ausnahme der drei comites Christi, nämlich Stephanus, Johannes des Evangelisten und der Unschuldigen Kinder. Evangelisch In den deutschen evangelischen Kirchen beginnt Weihnachten am 24. Dezember mit der Christvesper. Die liturgischen Texte bestehen aus den Weissagungen des Alten Testaments (Micha 5,1-3 LUT; Jesaia 9,5-6a LUT und Jesaia 11,1-2 LUT) und der Geburtsgeschichte des Lukasevangeliums. Dazwischen singt die Gemeinde Weihnachtslieder. Um „nächtlichen Unfug“ zu unterbinden, verlegte man die Christmette, die im Zentrum von Weihnachten steht, in den frühesten Morgen des Festtages (oft um 4 Uhr) oder ersetzte sie durch die vorabendliche Vesper. Die behördlichen Reserven gegen den Gottesdienst um Mitternacht führte bis ins 18. Jahrhundert zu Konflikten. Die Gemeinden, in denen heute der Nachtgottesdienst abgehalten wird, nehmen wieder zu. Das Evangelische Gottesdienstbuch von 1999 nahm dafür ein eigenes Formular auf. Eine Besonderheit des evangelischen Weihnachtsfestes, die bis in die Reformationszeit zurückreicht, ist es, das Weihnachtsfest auch auf den zweiten (früher gar den dritten) Weihnachtstag auszudehnen. Viele Kirchenordnungen regelten, dass auch am zweiten Feiertag über die Geburt Jesu zu predigen sei. Das Evangelische Gottesdienstbuch bietet dafür zwei Formulare, „Christfest I“ und „Christfest II“, die aber austauschbar sind. Das Fest des Erzmärtyrers Stephanus kann in einem Abendgottesdienst berücksichtigt werden. Die Reformierten Kirchen lehnten das Weihnachtsfest früher ab. Deshalb gibt es keine genuin reformierten liturgischen Besonderheiten; sie übernahmen schließlich in vielen Fällen lutherische und unierte Traditionen. Die Entwicklung des Weihnachtsfestes wird in dieser Beziehung daher unter dem Titel „Brauchtum“ behandelt. Amerikanische Lutheraner, Episkopalisten und Methodisten benutzen das Common Lectionary, welches von der Consultation on Common Texts erstellt worden ist. Danach werden folgende Texte verwendet: Jesaja 9 LUT, Titus 2 LUT, Lukas 2,1-20 LUT oder: Jesaja 52 LUT, Hebräer 1 LUT und Johannes 1,1-14 LUT oder: Jesaja 62 LUT, Titus 3 LUT und Lukas 2,1-20 LUT. Bei den aktiven Gemeindemitgliedern der Anglikaner bildet die Kommunion in der mitternächtlichen Eucharistiefeier den Höhepunkt. Während das frühere Book of Common Prayer am Heiligen Abend nur in einigen Gebeten auf das Weihnachtsfest hinwies, wird in den heute gebräuchlichen Agenden, wie dem Common Worship aus dem Jahre 2000, das Weihnachtsereignis ins Zentrum der Schriftlesung und der Gebete gerückt. Feiertagsregelungen Die Weihnachtsfeiertage sind gesetzliche Feiertage im Dezember oder Januar. Je nach Land ist die Festlegung der Anzahl der Feiertage unterschiedlich. Die deutsche Festlegung auf die beiden Feiertage am 25. und 26. Dezember geht historisch auf Martin Luther zurück. Als dritter Weihnachtsfeiertag kann Epiphanias bzw. das Heilig-Drei-König-Fest am 6. Januar dazu gelten; auch dieser ist in einigen deutschen Bundesländern gesetzlicher Feiertag. Kritik In der pastoralen Literatur wird auch Kritik an dem Weihnachtsfest in heutiger Gestalt geübt. Sie lässt sich im Wesentlichen auf die drei Schlagworte Profanierung, Kommerzialisierung sowie Hektik und Stress konzentrieren. Unter dem Schlagwort „Profanierung“ wird vor allem vorgetragen, dass das Weihnachtsfest entchristlicht und zu einem Familienfest für jedermann geworden sei. Der theologische Gehalt gehe dabei über weite Strecken verloren. Stattdessen nähmen Kitsch und Sentimentalität zu. Demgegenüber ist zu betonen, dass das Weihnachtsfest seit jeher zweigleisig gewesen ist, einmal kirchlich-sakral, zum anderen als Volksfest mit Gelagen und Besäufnissen, was immer wieder zum Einschreiten der Obrigkeit geführt hat. Die Ausbildung als Familienfest, im Wesentlichen seit dem 19. Jahrhundert verstärkt zu beobachten, zeigt, dass es jedenfalls in den nördlichen Breiten ein Bedürfnis gibt, ein Fest zur Belebung und Stärkung von Binnenbeziehungen, besonders in der Familie, zu feiern. Dass sich ein solches Fest an ein kirchliches Fest anschließt, profaniert das kirchliche Fest selbst nicht zwangsläufig. Allerdings geht mit der Reduzierung auf Familie auch eine Ausgrenzung randständiger Gruppen einher. Deshalb betreiben viele Organisationen eine Ergänzung durch Weihnachtsfeiern für Alleinstehende und Nichtsesshafte. Unter dem Schlagwort „Kommerzialisierung“ wird die weit in die Adventszeit zurückreichende Ankurbelung des Umsatzes mit Weihnachtsmotiven in den Kaufhäusern und der Werbung beklagt. Weihnachten ist in vielen Ländern das Konsumereignis des Jahres und viele Branchen erwirtschaften im November und Dezember über ein Fünftel des Jahresumsatzes (statistisch gleichverteilt wären in einem Zeitraum von zwei Monaten rund 17 % zu erwarten): Spielwaren: 32,1 %, andere Erhebungen geben bis zu 40 % an. Uhren und Schmuck: 28,7 % Bücher, Zeitschriften und Zeitungen: 23 % Warenhäuser: 22,3 % Antiquitäten: 22,2 % Textilien: 21,5 % Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte: 21,2 % Dabei wird ein wesentlicher Unterschied zur Werbung im übrigen Jahr übersehen: Normalerweise zielt die Werbung darauf ab, dass der Beworbene sich eigene Wünsche erfüllt. Im Weihnachtsgeschäft geht es darum, nahestehende Mitmenschen zu beschenken. Das Geschenk oder die „Gabe“ ist seit ältester Zeit der Menschheit ein wesentliches Mittel zur Stabilisierung von Beziehungen. Überall auf der Welt gibt es Feste, die einen Gabenaustausch zum Inhalt haben. Unter dem Schlagwort Hektik wird kritisiert, dass der Mensch in der Adventszeit nicht zur Ruhe komme, weil er vollständig mit den Festvorbereitungen und dem Suchen nach dem passenden Geschenk ausgelastet sei. Künstlerische Verarbeitung des Weihnachtsthemas Ikonographie Die früheste bekannte Darstellung der Geburt Jesu stammt aus der Zeit um 320. Dort ist die Krippe einem Altar angeglichen. Symbolik, Bildinhalte und Bezüge Die christliche Kunst entwickelte ihre Motive zunächst aus den Erzählungen des Matthäus- und Lukasevangelium sowie aus den apokryphen Kindheitsevangelien. Hinzu kamen viele Legendentexte verschiedener Herkunft. Seit den Darstellungen in den Katakomben im 3. Jahrhundert bis weit in die Renaissance wurde die Geburtszene mit der Verkündigung an die Hirten und der Anbetung der Magier verbunden. Der Stall kommt im 4. Jahrhundert hinzu. Sehr früh sind schon die besondere Beziehung Jesu zu Maria Thema der Bilder, z. B. das erste Bad oder die das Jesuskind stillende Mutter, wobei über Maria ein Stern steht (Domitilla- und Priscilla-Katakomben, spätes 3. Jahrhundert). Zu einem neuen Thema führte die Entdeckung der Geburtsgrotte durch Flavia Iulia Helena und die Erbauung der Geburtskirche durch Kaiser Konstantin. Schon seit dem frühen 4. Jahrhundert befinden sich Ochs und Esel auf den Bildern, die auf Jesaja 1,3 verweisen: „Der Ochs kennt seinen Besitzer, der Esel seine Krippe“. Sie und die Magier auf dem gleichen Bild bedeuten, dass sowohl die höchsten als auch die niedrigsten Lebewesen das Kind anbeten. Auch symbolisierte der Ochs als reines Tier das jüdische Volk, das an das Gesetz gebunden ist, der Esel als unreines Tier die heidnischen Völker unter der Last des Heidentums. In den byzantinischen Darstellungen sind auch die beiden Hebammen Zelomi und Salome dargestellt, die in der christologischen Auseinandersetzung der damaligen Zeit die wirkliche menschliche Geburt Jesu betonen sollen. Die an der jungfräulichen Geburt Jesu zweifelnde Salome will diesen Umstand mit ihrer Hand untersuchen, die dann zur Strafe verdorrt. Die Berührung des Jesusknaben heilt sie wieder. Dieses Thema ist im 5. und 6. Jahrhundert ein beliebtes Motiv der östlichen Kunst und ist auf der linken vorderen Ciboriumssäule (Ciborium ist ein Baldachin) von San Marco in Venedig, die aus Konstantinopel geraubt ist, dargestellt. Die Gattung der Biblia pauperum [Armenbibel] weist in ihren Bezügen eine ganze Reihe von Anspielungen auf: Die Wurzel Jesse, Daniel 2,45 LUT: Maria ist der unbehauene Berg, die Geburtshöhle ihr Schoß. „Ohne Zutun eines Menschen brach ein Stein los.“ Weihnachten wird mit Ostern in Beziehung gesetzt. Die Höhle ist auch Sinnbild seines Grabes. Irenäus verglich die Menschwerdung Christi mit seiner Höllenfahrt zwischen Tod und Auferstehung. Als Präfigurationen der Jungfräulichkeit Mariens gelten vor allem: Der brennende Dornbusch LUT. So wie die Flamme den Dornbusch nicht verzehrte, so versehrte die Empfängnis nicht die Jungfräulichkeit. Felizetti beschreibt eine Ikone im Sinaikloster aus dem 14. Jahrhundert, auf welcher Maria selbst in den brennenden Dornbusch gestellt ist. Dann der grünende Aaronsstab (Numeri 17,23 LUT), da Aarons Stab Blüten trug, ohne gepflanzt worden zu sein. Dann Gideon mit dem Vlies (Richter 6,37f LUT), denn dies war das Zeichen der Berufung Gideons zu Rettung seines Volkes und symbolisierte die Beschattung Mariens durch den Heiligen Geist. Dann Ezechiel vor der verschlossenen Pforte (Ezechiel 44,2 LUT) ebenfalls für die Jungfräulichkeit Mariens. Diese vier Präfigurationen wurden bereits im 9. Jahrhundert in der byzantinischen Kunst entwickelt und kamen später auch ins Abendland. Sie finden sich auf Tafelbildern des 15. Jahrhunderts, wo sie um die Darstellung der Geburt Christi herum gruppiert werden, so z. B. auf der Mitteltafel des Flügelaltars im Kloster Sams. Auch die antike Ikonographie der Mysterienkulte, die ebenfalls die Geburt eines Gottes kannten, hatte Einfluss auf die frühen christlichen Darstellungen, wie gewisse Parallelen zu antiken Darstellungen zur Geburt Alexanders oder des Dionysos zeigen. Auf einem E-relief um 550 zeigt die Hebamme Salome Maria ihre verdorrte Hand. Die Haltung Mariens, liegend, halb aufgerichtet mit der linken Hand am Kinn ist sehr ähnlich der halb liegenden und halb sitzenden Semele bei der Geburt des Dionysos auf einer E-pyxis in Bologna. Stilfragen Am Anfang fehlt auf vielen Bildern Maria, häufiger noch Josef. Sie wurde erst zum zweiten Schwerpunkt, als Maria 431 auf dem Konzil zu Ephesus als „Gottesgebärerin“ anerkannt wurde. In der byzantinischen Ikonographie kommt den beiden Geburtshelferinnen eine besondere Bedeutung zu, die das Kind baden (Abb.1) und die Einmaligkeit Jungfrauengeburt Marias bezeugen. Meist liegt Maria erschöpft auf einer Liege (κλίνη), was den menschlichen Geburtsvorgang betonen soll. Das Kind ist in ein Tuch in Analogie zum späteren Leichentuch gewickelt. Die Szene wird in der Regel in einer Grotte dargestellt, wobei auch das Höhlengleichnis Platons in Verbindung mit Jesus als dem Licht der Welt eine Rolle gespielt haben mag. Joseph wird regelmäßig wesentlich älter dargestellt, steht im Hintergrund und bewacht die Szene. Frühchristliche und byzantinische Bilder von der Geburt sind wesentlich seltener als die mit Magiern und Hirten, also der Epiphanie. Typisch für den byzantinischen Einfluss in Italien ist das Bild von Duccio di Buoninsegna (Abb.2). Der Unterschied zur rein byzantinischen Darstellung liegt in der Darstellung der persönlichen Beziehungen der Personen auf dem Bild untereinander. Die wachsende Marienfrömmigkeit, die franziskanische Spiritualität und der Humanismus führten später dazu, dass bereits in der Hochgotik die frühere etwas distanzierte Darstellung zwischen Maria und dem Jesuskind einer innigeren Verbindung zwischen beiden wich und einer natürlicheren Darstellung Platz machte. Damit änderte sich auch die Rolle Josephs, der eine aktivere Rolle zugewiesen bekam. Typisch für die neue Darstellungsweise ist die Anbetungsszene von Giotto die Bondone. Im 14. Jahrhundert häufen sich Darstellungen, in denen Maria und Josef beiderseits des Kindes auf dem Boden sitzen, möglicherweise eine Anspielung auf die Demut. Am Ende des 14. Jahrhundert fließen genrehafte Motive in das Bildmaterial ein. Josef bereitet für Mutter und Kind ein Essen, oder er wärmt sich die Hände an einem Ofen. Auch das Herstellen von Windeln oder das Trocknen von Windeln durch Josef wird darstellungswert. Dabei sind diese Sorgehandlungen Josefs als ein Adoptionsakt zu deuten. (Blisniewski 2000). In der Spätgotik ist nicht mehr die Darstellung der Kindheitsgeschichte als solche Ziel der Darstellung, sondern die meditative Betrachtung der Menschwerdung. Es bildet sich eine Tendenz zum Andachtsbild heraus. Der Anbetungstypus entwickelt sich bis zum 16. Jahrhundert zum vorherrschenden Motiv. Ein besonderer Höhepunkt ist das theologisch-spekulativ ausgestaltete Geburtsbild von Matthias Grünewald auf der zweiten Schauseite des Isenheimer Altars (Abb.3) und die Anbetung der Magier von Albrecht Altdorfer (Abb.4). Musik Speziell weihnachtliche Musik hat ihren Ursprung in der musikalischen Gestaltung der drei Festmessen (spezielle Hymnen und Responsorien bereits seit frühchristlicher Zeit bekannt) sowie dem Gloria der Engel bei den Hirten auf dem Felde, von dem das Lukasevangelium 2, 14 berichtet. Weihnachtslieder In allen christlichen Kulturen bildete sich seit dem Mittelalter ein Bestand an speziellen volkstümlichen Weihnachtsliedern heraus, die zumindest anfangs in engem Zusammenhang mit der Kirche standen und von ihr auch in Gottesdiensten usw. eingebunden wurden. Der deutsche Bestand an Weihnachtsliedern wurde durch Martin Luther wesentlich bereichert. Von ihm stammen: „Gelobet seist du Jesus Christ“ (Strophe 2 bis 7) „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ (Text und Melodie) „Vom Himmel kam der Engel Schar“ (Text und Melodie) Mit Versionen in ca. 300 Sprachen und Dialekten hat das 1818 erstmals aufgeführte Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“ die größte Verbreitung gefunden. Ebenfalls weltweit bekannt ist das Lied „O du fröhliche“ ausgebreitet. Für den englischsprachigen Raum sind „Jingle bells“ und „We wish you a merry christmas“ hervorzuheben, es bestehen aber auch noch traditionelle Bräuche wie das Absingen von Carols (alte englische Weihnachtslieder). Kunstmusik Auch in der über die Jahrhunderte sich entwickelnden Kirchenmusik entstanden zahlreiche speziell weihnachtliche Werke, die zum Teil bis heute bekannt und beliebt sind, z. B. Heinrich Schütz' Weihnachts-Historie, und natürlich allen voran J. S. Bachs Weihnachtsoratorium, ferner die auf Weihnachten bezogenen Teile des Messias von Händel. Auch Carl Heinrich Graun, J. G. Rheinberger, Engelbert Humperdinck, L. H. Berlioz, C. Saint-Saëns, E. Martin und Giselher Klebe haben in verschiedenen Jahrhunderten Weihnachtsmusik verfasst. Siehe auch: Weihnachtsoratorium Populäre Musik Der überlieferte Bestand an Weihnachtsliedern, der ursprünglich nur im Kontext von Familie und Kirche gesungen wurde, gehörte bald auch zum Repertoire der Straßenmusikanten. Im letzten Jahrhundert begannen dann auch Kaufhäuser sowie Funk und Fernsehen sie zur Einstimmung und gezielten Werbung einzusetzen. Neue, der Popmusik zuzurechnende Weihnachtslieder befassen sich textlich in den meisten Fällen nicht mit dem Kern der christlichen Weihnachtsbotschaft, sondern beschränken sich auf andere Aspekte wie z. B. das Besingen der Weihnachtsvorfreude. Vielfach ist den Stücken leicht anzumerken, wie sie das spezifisch Christliche bewusst zugunsten einer weltanschaulichen Unbestimmtheit ausklammern (z. B. „The Spirit of Christmas“). Häufig sind es nur noch reine Winter- (wie „Let it snow“ von Frank Sinatra) oder sogar normale Liebeslieder (wie „Last Christmas“ von Wham!), in denen lediglich einige Klangeffekte zum Einsatz kommen, die gemeinhin mit der Weihnachtszeit assoziiert sind (Schlittenglöckchen, Chöre, Orgeln etc.). Diese Tendenz der inhaltlichen Abkehr von den Wurzeln war allerdings schon bei vielen Liedern des 19. Jahrhunderts zu beobachten („Lasst uns froh und munter sein“, „Kling Glöckchen“ u. v. a.). Weihnachten in der Literatur In der abendländisch, christlich geprägten Literatur wird die Weihnachtsgeschichte, die (Vor-)Weihnachtszeit oder auch nur das Weihnachtsfest selbst seit Jahrhunderten thematisiert, sei es am Rande als zeitlich bestimmender Fixpunkt eines (fiktiven) Ereignisses, das dadurch einen bewusst evozierten Beiklang bekommt, oder sei es gleich als beispielhafte Umdeutung eines jeweils aktuellen Zeitgeschehens in familiären oder auch gesellschaftlichen Zusammenhängen. Das kann dann als ernsthafte Auseinandersetzung mit der neutestamentlichen Weihnachtsgeschichte, aber auch als sich daran kritische oder an den Auswüchsen der Feierlichkeiten reibende Polemik nachzulesen sein. Dementsprechend ist die Zahl der Veröffentlichungen hierzu Legion; beispielhaft seien hier Klassiker genannt wie die Märchen A Christmas Carol (dt. „Eine Weihnachtsgeschichte“) von Charles Dickens oder Bergkristall von Adalbert Stifter. Neben den märchenhaft besinnlichen Erzählungen und Romanen dieser Tradition hat sich die Spannbreite der Genres seit Mitte des 20. Jahrhunderts unter anderem auch um satirische Erzählungen wie Nicht nur zur Weihnachtszeit von Heinrich Böll bis hin zu Kriminalromanen oder -anthologien mit Titeln wie Blutiges Fest oder Eiskalte Weihnachten erweitert. Unzählig sind die sich hierbei von vorneherein an Kinder und Jugendliche wendenden Geschichten, angefangen mit Klassikern wie Peterchens Mondfahrt von Gerdt von Bassewitz und Nußknacker und Mausekönig von E.T.A. Hoffmann über Weihnachten im Stall von Astrid Lindgren bishin zu den neueren Erzählungen Das Weihnachtsgeheimnis und Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort von Jostein Gaarder. Lotet das letztgenannte Buch von Jostein Gaarder die Thematik mit durchaus tragischen Momenten auf Leben und Tod aus, geht es vielen Kinder- und Jugendbuchautoren zumeist schlicht darum, die kindlichen Erwartungen an das „Gabenfest“ mit dem „eigentlichen“ Sinn weihnachtlicher Nächstenliebe korrespondieren zu lassen – in den Bilderbüchern für die ganz jungen Leser bzw. Zuhörer rücken dann nicht selten anstelle des Christkindes die zu Werbe- und Gabenträgern gewordenen Nikolaus und Weihnachtsmann in den Vordergrund. Im siebten und letzten Band der Harry Potter-Reihe erlebt der Titelheld Weihnachten auf der Flucht – jedoch in diesem Band wie in den Bänden zuvor ist das Weihnachtsfest nur auf die Muggelwelt bezogen und dient ansonsten sinnentleert als reine Zeitangabe für eine Ferienzeit der Hogwarts-Schüler.