Jäger vor!
Erinnerungs- und Gedenkbuch der Aschaffenburger Jäger.
(2. bayer. Jäger-Bataillon Nr. 2, Radfahrer- und Ersatz-Radfahrer-Kompagnie).
Gesammelt und bearbeitet von Fritz Gollwitzer.
Herausgegeben von
Karl Bruno Hock, Hauptmann der Reserve, a. D.
Fritz Gollwitzer, Leutnant der Reserve a. D.
335 Seiten, mit 137 Einzelbeiträgen - mit 200 Bildern und Karten.
Größe 245 x 310 mm.
Verlegt bei Buchdruckerei A. Drechsler (Inh. Karl Künzel) Münchberg (Bayerische Ostmark) 1936.
Leineneinband mit goldfarbener Titel- und Rückenprägung.
Erstausgabe!
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Aus dem Inhalt:
A) Tirol (Mai bis Oktober 1915).
(Seiten 66 – 98, mit 35 Fotoabbildungen und 2 Karten).
Die beiden Bataillone im Verband des bayerischen Jägerregiments 1.
Tirol (Mai bis Oktober 1915):
(Zusammenfassender Überblick (Bauernschmitt).
Am Fedaja-Paß (Kroen).
Wacht am Fedaja-Paß (Weinacht).
Patrouille auf dem Mezzodi (Lindl).
Der erste Angriff der Italiener gegen den Col di Lana (Bauernschmitt).
Col di Lana (Hptm. Hock).
Col di Lana (Neckermann).
Um den Col di Lana (Histing).
Heldentum am Col di Lana (Kraus).
Wacht am Col di Lana (Weinacht).
Die ersten Kämpfe des Reserve-Jäger-Bataillons Nr. 2 in den Dolomiten (Ploetz).
In der Bergen (Ploetz).
Ein Dienstgang in den Dolomiten (Ploetz).
Mte. Cadini und Leberknödel (Ginther).
Partouillenkommando auf der Tofana (Hptm. Hock / Firnstein).
In der Forcella di Fontana Negra (Hock).
Abschied von Tirol (Hock).
Nasser Abschied von Tirol (Ginther).
Dazu folgende Fotoabbildungen und Karten:
Exzellenz Krafft von Dellmensingen, Kommandeur des Alpenkorps.
Major Paulus, Kommandeur des bayerischen Jäger-Regiments 1 († 1930).
Karte: Alpenkorps in Tirol (Trient bis Lienz/Juni bis September 1915).
Blick zur Marmolata.
Feldküche der 3. Kompanie, 2. bayerisches Jäger-Bataillon. Ganz rechts Feldwebel Schwarzmüller.
Radfahrer-Kompanie Scholz verabschiedet sich von Abschnittskommandanten k.u.k. Major Busch in Corvara. Juni 1915.
Österreichische Standschützen.
Offiziersgruppe in Corvara. In der Mitte Oberstbrigadier von Sparber, zu seiner Linken Major Bauernschmitt.
Col di Lana (2462 m) und Marmolata (3340 m) vom Falzaregopaß aus.
Col di Lana vom Monte Sief aus. (Aufnahme nach den Sprengungen am Siefgrat 1917). In der Mulde unter den Gipfeln waren die Unterstände der Jäger.
Mühle bei Contrin.
Karte: Stellung am Col di Lana im Oktober 1915 (Postenlöcher, Unterstände, Minenwerfer, Unteroffiziersposten, Maschinengewehr-Stellungen, Infanteriegeschütz-Stellungen, Besatzung, Posten, Laufgräben, eigene und italienische Stellungen).
Sanitätsunterstand in der Infanteriestellung. Der österreichische Sanitätsfähnrich Schritt (in der Mitte) mit seinen bayerischen Kameraden und Gehilfen.
Soldatenfriedhof in Salesei unterhalb Pieve (Sammelfriedhof).
Kriegerfriedhof hinter der Col di Lana-Infanteriestellung.
Ausblick aus einem Postenloch in der Lawinenrinne (im Hintergrund der Marmolatagletscher).
Col di Lana. Infanteriestellung. Unterstand im rechten Laufgraben.
Col di Lana. Infanteriestellung vorderster Graben. Blick auf Nuvolan, Mte. Poré und Pelmo.
Col di Lana-Gipfel. Unterstand hinter dem Ostgipfel.
Col di Lana. Infanteriestellung – Granatenhang. Leutnant der Reserve Leicht, und Helferich.
Sanitäter der 3. Kompanie, 2. bayerisches Jäger-Bataillon am Sief-Sattel (sitzend San. Obj. Weinacht).
Auf der Sarébach-Wiese. Leutnant der Reserve Adolf Weis.
Blick ins Travenanzestal gegen Süden (Links Tofanaabstürze, rechts Lagazuoi- und Fanisgruppe).
Spätere österreichische Talsperrenstellung am Nordeingang des Travenanzestales. Ausgangspunkt der Patrouille des Oberjägers Aumüller.
Auf dem Wege von Bruneck nach Corvara (Kreuzkofel).
Aufstieg zur Fontana-Negra-Stellung. Unten Wolf-Glanvell-Hütte.
e) Bandweg.
f) Stiftensteig (270 Eisenstifte).
Aufstieg über den Stiftensteig in die Fontana Negra.
Tofana I. (eingezeichnet ist die Route der Patrouille Stark, Abstieg durchs Kar).
Blick in die Fontana Negra.
Jägergräber bei der Wolf-Glanvell-Hütte.
Colfuschg mit Sella.
Abstieg der 1. Kompanie, 2. bayerisches Jäger-Bataillon vom Saß Songher.
H) Feldzug in Italien (September 1917 bis Januar 1918).
(Seiten 222 – 240, mit 9 Fotoabbildungen, 2 Zeichnungen (von O. Graf) und 2 Karten).
Die beiden ersten Tage der großen Offensive gegen Italien 24./25. Oktober 1917 (Hock).
Übergangsversuch über den Tagliamento, 1./2. November 1917 (Gollwitzer).
Der 4. November 1917 (Hock).
Vom Tagliamento zum Piave (Welzbacher).
Am Monte Tomba (Daus).
Hauptmann Scholz, † 5. Dezember 1917 (Hock).
Hauptmann Scholz, † 5. Dezember 1917 (Haarländer).
Dazu folgende Fotoabbildungen und Karten:
Österreichischer Soldatenfriedhof hinter dem Kamm der Sveta Maria (Gollwitzer).
Karte: Durchbruch bei Tolmein 24. und 25. Oktober 1917 (eingezeichnet: Stellungen vor dem Angriff, Fortschritt am 24.10 und 25.10.).
Angriffsgelände vom 24. Oktober 1917 (Sveta Maria, Mitte Jeza – rechts Höhe 732, Leisce).
Italienische Gräben bei Woltschach (29.11.1917).
Höhe 1114 und Kolowratkamm von Nordosten.
Karte: Am Tagliamento 2. Jäger-Bataillon am 1./2. November 1917.
Tagliamento-Brücke bei Codroipo.
Generalmajor Ritter von Tutschek, Kommandeur des Alpenkorps.
Tagliamento-Brücke bei Pinzano.
Vittorio (10.11.1917).
Cison di Valmarino (11. – 14.11.1917).
Posten am Monte Tomba.
Oberleutnant der Reserve Spamer, Hauptmann Scholz †, Leutnant der Reserve Weis Adolf.
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November 1862 in Laufen; † 22. Februar 1953 in Seeshaupt) war ein königlich-bayerischer General und Ritter des Ordens Pour le mérite. Er gilt als der Gründervater der Gebirgstruppen der bayerischen Armee und war Kommandeur des Deutschen Alpenkorps während des Ersten Weltkriegs. Zwischen 1915 und 1917 war das Korps in den Dolomiten (Travenanzes, Tre Sassi, Sief, Col di Lana, Monte Piano, Sexten) und am Karnischen Hauptkamm im Einsatz. Leben Der Sohn eines Notars erhielt seine Ausbildung im Kadettenkorps und wurde 1881 Fähnrich bei der Feldartillerie. Danach war er Leutnant an der Bayerischen Kriegsakademie und wurde vorwiegend im Generalstab eingesetzt. 1908 wechselte er als Oberst in das bayerische Kriegsministerium, wo er Abteilungsleiter war. 1911 wurde Krafft von Dellmensingen Kommandeur der 4. Feld-Artillerie-Brigade. 1912 stieg er zum Generalmajor und Chef des Generalstabs der bayerischen Armee sowie Inspektor der Militärbildungsanstalt auf. Bei Kriegsausbruch 1914 wurde er Chef des Generalstabs der 6. Armee unter Kronprinz Rupprecht von Bayern. Von 1915 bis 1917 kommandierte er als Generalleutnant das Deutsche Alpenkorps. 1916 war das Alpenkorps in der Schlacht von Verdun eingesetzt, im Rumänienfeldzug 1916/17 stieß es durch Siebenbürgen vor. Nach elf italienischen Offensiven in den Isonzoschlachten gegen Österreich-Ungarn waren Hunderttausende von Toten zu beklagen. Krafft von Dellmensingen drängte bei einem Frontbesuch von General Ludendorff auf massive deutsche Hilfe für die bedrängten Österreicher. Im Oktober 1917 gelang mit der zwölften österreichischen Offensive, unterstützt durch die 14. deutsche Armee der Durchbruch. Krafft hatte einen bisher ruhigen und vergleichsweise wenig stark besetzten Abschnitt am oberen Isonzo gefunden, der für einen Angriff geeignet war. Am 24. Oktober 1917 begann die 12. Isonzoschlacht. 1900 schwere Geschütze und Minenwerfer waren in Stellung gebracht, 1000 Gasgranaten für den Einsatz vorbereitet. Die neuen Kampfstoffe Blaukreuz und das hochgiftige Grünkreuz sollten die italienischen Stellungen lahmlegen. General Krafft von Dellmensingen trug für den Einsatz von Giftgas bei der 12. Isonzo-Schlacht die truppendienstliche Verantwortung. Nach drei Tagen eines mörderischen Kampfes durchbrachen die deutschen und k.u.k.-Truppen die italienischen Stellungen bei Karfreit, bei Flitsch und Tolmein und stießen zum Fluss Tagliamento vor. Dieser Durchbruch ging als das Wunder von Karfreit in die Kriegsgeschichte ein. General von Dellmensingen wurde dafür mit dem Großkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens ausgezeichnet. Er avancierte zum Chef des Generalstabs der Heeresgruppe Albrecht von Württemberg, leitete den Generalstab der 14. Armee in Italien und seit Anfang 1918 den der 17. Armee in Frankreich. Im April 1918 wurde er kommandierender General des II. Königlich Bayerisches Armee-Korps. Nach dem Krieg war der im Ruhestand lebende Krafft von Dellmensingen die entscheidende Anlaufstelle für republikfeindliche Kräfte in Bayern. Ab Januar 1920 wurde ein geheimer Verschwörerkreis aufgebaut; in der Bayerischen Königspartei (BKP) reiften Pläne für einen monarchistischen Umsturz heran. Es sollte eine Militärdiktatur errichtet werden; Krafft von Dellemensingen sollte die vollziehende Gewalt übernehmen. Diese Vorbereitungen zur Machtübernahme in der Ordnungszelle Bayern wurden freilich jäh unterbrochen, als Kapp und Lüttwitz im März 1920 in Berlin putschten. Traditionspflege Im Frühjahr 1937 erhielt die neue Kaserne in Garmisch den Namen General-von-Dellmensingen-Kaserne. Am 25. Juni 1945 ordnete die US-Militärregierung in Bayern an, dass alle Straßen, Plätze und Gebäude mit nationalsozialistisch belasteten Namen umzubenennen seien. In Garmisch wurden u.a. die Namen Ritter-von-Epp-Kaserne und Krafft-von-Dellmensingen-Kaserne getilgt. Am 9. Juli 1975 freilich erhielt diese Liegenschaft erneut den Namen Krafft-von-Dellmensingen-Kaserne. Am 30. März 1994 zog die 1. Gebirgsdivision der Bundeswehr von der Dellmensingen-Kaserne in Garmisch in die Bayern-Kaserne in München um. In der Liegenschaft Dellmensingen-Kaserne befinden sich heute Teile des deutsch-amerikanischen George C. Marshall Europäisches Zentrum für Sicherheitsstudien. Da gleichzeitig das Gebirgsmusikkorps 8 untergebracht ist, wurde der historisch belastete Name Dellmensingen beibehalten. Ehrungen Pour le mérite mit Eichenlaub Pour le mérite am 13. September 1916 Eichenlaub am 11. Dezember 1916 Komtur des Württembergischen Militärverdienstordens am 11. September 1917 Großkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens Orden der Eisernen Krone I. Klasse Ludwig Tutschek, seit 1914 Ritter von Tutschek (* 24. Januar 1864 in München; † 9. November 1937) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant sowie seit 1917 Befehlshaber des Alpenkorps im Ersten Weltkrieg. Leben Tutscheck kam als Sohn des königlich-bayerischen Hofrats und Generalarztes II. Klasse Lorenz Tutschek und dessen Ehefrau Sophie, geb. Schamberger zur Welt. Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums trat er am 1. Oktober 1881 als Dreijährig-Freiwilliger in das 2. Bayerische Infanterie-Regiment „Kronprinz“ ein, wurde am 18. März 1882 zum Portepéefähnrich ernannt und am 22. Dezember 1883 zum Sekondeleutnant befördert. Am 11. August 1885 wechselte er in das 4. Bayerische Infanterie-Regiment „König Wilhelm von Württemberg“ nach Metz und wurde ab 1. November 1890 als Bataillonsadjutant eingesetzt. Nach der Beförderung zum Premierleutnant am 13. Juni 1892 erfolgte am 19. Februar 1894 seine Versetzung als Adjutant an die Unteroffiziersschule in Fürstenfeldbruck. Im gleichen Jahr heiratete Tutschek das erste Mal. Am 14. Juli führte er Maria-Emilie, geb. Müller vor den Altar und aus dieser Ehe ging ein Sohn hervor, der als Leutnant am 27. Mai 1916 vor Verdun fallen sollte. Tutschek übernahm am 16. September als Hauptmann eine Kompanie im 21. Bayerischen Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“ und wurde unter gleichzeitiger Beförderung zum Major am 8. März 1907 zum Bataillonskommandeur ernannt. Am 3. März 1911 erfolgte seine Versetzung als Oberstleutnant in den Regimentsstab. Mit seiner Beförderung zum Oberst am 20. Mai 1913 wurde er mit der Führung des 15. Bayerischen Infanterie-Regiment „König Friedrich August von Sachsen“ in Neuburg an der Donau betraut. Dieses Kommando hatte er auch bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs inne und erlebte im Verbund mit dem I. Königlich Bayerischen Armee-Korps bei den Gefechten um Badonviller an der Westfront seine ersten Kampfhandlungen. Nachdem seine erste Frau verstorben war, vermähle Tutschek sich am 2. August 1914 mit Marie Luise, geb. Kachel ein zweites Mal. Der aus dieser Beziehung stammende Sohn fiel als Oberleutnant in Russland während des Zweiten Weltkriegs. Am 8. April 1915 wurde Tutschek Generalmajor und am 21. Mai 1915 mit der Führung der neu aufgestellten 1. Bayerischen Jäger-Brigade beauftragt, die zunächst in Tirol und anschließend bis Ende des Jahres in Serbien zum Einsatz kam. Das Kommando gab er am 7. Februar 1917 wieder ab und übernahm die in Aufstellung begriffene 15. Bayerische Division bis zum 4. September 1917. Tutschek löste am 5. September Konrad Krafft von Dellmensingen von seinem Kommando als Befehlshaber des Deutschen Alpenkorps ab und führte den Verband über das Kriegsende hinaus bis zu dessen Rückführung nach Deutschland Ende November 1918. Am 14. Mai 1919 wurde Tutschek zur Disposition gestellt und am 20. Januar 1920 unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant aus der Armee verabschiedet. Auszeichnungen Eisernes Kreuz II. Klasse am 22. Dezember 1914 Eisernes Kreuz I. Klasse am 26. April 1915 Roter Adlerorden II. Klasse mit Schwertern am 3. Februar 1917 Pour le Mérite am 8. Dezember 1917 Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens am 21. September 1914 Kommandeurskreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens am 24. Oktober 1917 Bayerischer Militärverdienstorden II. Klasse mit Stern und Schwertern am 29. Januar 1917 Komtur I. Klasse des Albrechts-Ordens mit Schwertern am 23. Dezember 1914 Ehrenkreuz des Mecklenburgischen Greifenordens Österreichisches Militärverdienstkreuz II. Klasse mit der Kriegsdekoration am 9. Oktober 1915 Orden der Eisernen Krone II. Klasse mit der Kriegsdekoration am 13. Dezember 1917 Das Deutsche Alpenkorps war ein deutscher Heeresverband im Ersten Weltkrieg. Im Mai 1915 wurde es zunächst zu dem Zweck aufgestellt, Österreich-Ungarn bei der Verteidigung seiner Grenze zu Italien zu unterstützen. Anfänge Mit der Kriegserklärung Italiens im Mai 1915 entstand eine für Österreich-Ungarn bedrohliche Lage: Außer den Besatzungen von Festungswerken befanden sich die aktiven Truppen, die zur Verteidigung im Hochgebirge vorgesehenen Kaiserjäger-Regimenter, an der Ostfront in Galizien. Die Donaumonarchie musste zunächst eine Verteidigungslinie aus Standschützen und anderen improvisierten Formationen organisieren. Die deutsche Oberste Heeresleitung war sich bewusst, dass bei den geringen Kräften, die Österreich-Ungarn zur Verteidigung der Tiroler Grenze jetzt stellen konnte, die Gefahr für Süddeutschland sehr groß werden konnte. Die beste Sicherung Bayerns war also die Tirols. Bereits im Frühjahr 1915 hatte man begonnen, aus bewährten deutschen Einheiten um einen bayerischen Kern das Alpenkorps – eine verstärkte Infanteriedivision – zusammenzustellen. Entsprechend seiner künftigen Verwendung auch im Hochgebirge sollte das Alpenkorps Gebirgsausrüstung erhalten (z. B. Schneeschuhe, Eispickel, Bergschuhe usw). Da das Alpenkorps auch Korpstruppen für die Auftragserfüllung benötigte, wurde dieser militärische Verband, trotz der Mannschaftsgröße einer Division als Korps bezeichnet. Es bestand aus der 1. Jägerbrigade (Generalmajor von Tutschek) und der 2. Jägerbrigade (Oberst von Below). Zur ersteren gehörten das bayerische Infanterie-Leibregiment und das bayerische 1. Jägerregiment. Zur 2. Jägerbrigade gehörten das Jägerregiment 2 (preußisches Jägerbataillon 10, preußisches Reserve-Jägerbataillon 10 und mecklenburgisches Reserve-Jägerbataillon 14) und das Jägerregiment 3, bestehend aus den früheren vier Schneeschuhbataillonen. Außerdem gehörten dazu: 6 Radfahrkompanien, 7 Maschinengewehrabteilungen (Gebirgsmaschinengewehrabteilungen), 48 Feld- und Gebirgsgeschütze und je eine Batterie 10 cm-Kanonen und 15 cm-Haubitzen, ferner Minenwerferabteilungen, Pionierkompanien, Nachrichtentruppen usw. und zeitweise auch die bayerische Feld-Fliegerabteilung 9 b. Dolomiten-Front Generalleutnant Konrad Krafft von Dellmensingen wurde zum Kommandeur des Deutschen Alpenkorps ernannt. Er war ein besonders bergkundiger Mann. Vor ihm und seinem Alpenkorps standen schwierige Aufgaben: eine teils hochalpine Front und ein zahlenmäßig überlegener Gegner, der über bestens ausgebildete Gebirgstruppen, die Alpini verfügte. Das Problem war, die eigenen Leute auf den Gebirgskrieg vorzubereiten. Im folgenden knappen halben Jahr halfen diese deutschen Truppen den einheimischen und k.-u.-k. Kräften bei der Verteidigung der Front gegen Italien. Es wurde eine Verteidigungslinie mit zugehöriger Infrastruktur aufgebaut. Wertvolle Erfahrungen im Gebirgskampf konnten gesammelt werden, und das Alpenkorps wurde allmählich zu einer gefestigten Truppe. Die Gefechtstätigkeit war eher gering, hauptsächlich die Jäger-Bataillone kamen zum Kampfeinsatz. Das Alpenkorps hatte deshalb verhältnismäßig wenige Verluste hinzunehmen. Zu beachten ist hierbei, dass die deutschen Kräfte insgesamt eher zurückhaltend eingesetzt wurden. Die Verlegung des Alpenkorps diente in erster Linie dazu, dem österreichisch-ungarischen Verbündeten politisch und moralisch den Rücken zu stärken. Erst ab August 1916 befand sich das Deutsche Reich offiziell mit Italien im Kriegszustand. Ohne die Mitwirkung des Deutschen Alpenkorps wäre ein italienischer Durchbruch im Dolomiten-Raum wohl möglich gewesen. Das Deutsche Alpenkorps rückte im Herbst 1915 zum Einsatz in Serbien ab. Das Edelweiß, das 1907 von der österr-ungar. Armee als Zeichen für Ihre Gebirgstruppen eingeführt, ursprünglich gemäß Bekleidungsvorschrift am Uniformkragen zu tragende Truppenabzeichen, wurde später auch an Mütze und Ärmel getragen. Dieses Sinnbild der Gebirgstruppe nahm das Deutsche Alpenkorps mit. Für die von der Ostfront in die Dolomiten verlegten österreich-ungarischen Verbände ließ das Deutsche Alpenkorps eine gut ausgebaute hochalpine Abwehrstellung mit Kavernen, Seilbahnen und Unterkünften zurück. Sie konnte von den nunmehr allein zuständigen k.u.k.-Truppen übernommen werden. Weitere Verwendung 1916 war das Alpenkorps in der Schlacht von Verdun im Bereich des Dorfes Fleury und dem Zwischenwerk Thiaumont eingesetzt. Fleury, Thiaumont sowie die Munitionsräume bei Fleury (Poudriere de Fleury) wurden im Rahmen von zwei Großangriffen am 23. Juni und 11. Juli 1916 eingenommen. Ein kleiner Stoßtrupp des bayerischen Infanterie-Leibregimentes erreichte sogar die sogenannte „Filzlausstellung“ (Ouvrage de Morpion) und erzielte damit kurzfristig den weitesten Vorstoß deutscher Truppen vor Verdun. 1916/17 kämpfte es in Siebenbürgen und Rumänien. Im Herbst 1917 kehrte es als Teil der deutschen 14. Armee nochmals an die österreich-ungarische Gebirgsfront zurück und wurde mit sieben anderen deutschen Divisionen während der 12. Isonzoschlacht im Schwerpunkt eingesetzt. Chef des Stabes dieser Armee war der ehemalige Kommandeur des Alpenkorps. Das Kriegsende erlebte das Alpenkorps 1918 an der mazedonischen Front. Der Col di Lana ist ein 2.462 Meter hoher Berg bei Livinallongo del Col di Lana (deutsch: Buchenstein) in den Dolomiten in der Provinz Belluno, Italien. Der Berg war wie der benachbarte Monte Sief im Ersten Weltkrieg zwischen Österreichern und Italienern heftig umkämpft und ist heute ein Mahnmal des Krieges in den Dolomiten. 12 italienische Infanterie- und 14 Alpini-Kompanien unternahmen 1915/16 immer wieder verlustreiche Versuche, den zuerst vom deutschen Alpenkorps und dann von den Österreichern besetzten Gipfel zu stürmen, wobei allein durch Lawinen 278 Italiener ums Leben kamen. Der Berg bekam deswegen von den Italienern auch den Namen „Col di Sangue“, „Blutberg“. Der Pionierleutnant Caetani entwarf schließlich den Plan für eine Unterminierung des Berges, die − um Geräusche zu vermeiden – mit Handbohrmaschinen und Meißeln erfolgte. Anfang 1916 erkannten die Österreicher durch einen Artilleriebeobachter am Pordoijoch, dass der Berggipfel unterminiert wurde. Die Österreicher begannen, einen Gegenstollen anzulegen, und sprengten diesen am 5. April 1916. Die Gegenmine war allerdings zu weit weg vom italienischen Sprengstollen. Dieser wurde mit 5 t Sprenggelatine geladen. In der Nacht vom 16. auf 17. April 1916 wurde die 5. Kompanie des 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger durch die 6. Kompanie unter Oberleutnant Toni von Tschurtschenthaler abgelöst. Ihren Höhepunkt fanden die Kämpfe in der Nacht vom 17. auf den 18. April 1916, als der Gipfel um 23:30 Uhr gesprengt wurde. Die Österreicher mussten den Berg daraufhin aufgeben, sie konnten sich jedoch am Monte Sief, der mit dem Col di Lana durch einen Gipfelgrat verbunden ist, behaupten und so einen italienischen Durchbruch in dieser Gegend verhindern. Eine vom Südtiroler Architekten Kuno Krissler 1932 geplante Gedenkstätte, die den Umriss des Gipfels wiederherstellen sollte, kam nicht zur Ausführung. Auf dem Gipfel befindet sich heute eine Kapelle zum Andenken an die im Krieg gefallenen Soldaten. Aus der Kriegszeit sind noch verfallene Schützen- und Laufgräben und einige Barackenreste erhalten und es gibt ein kleines Museum über die Kämpfe. Der Anstieg erfolgt von Pieve di Livinallongo (1.465 m) über die Rifugio Plan della Lasta (1.835 m); bis zur Hütte gibt es einen Fahrweg. Der Gebirgskrieg 1915–1918 im Ersten Weltkrieg war ein großangelegter Stellungskrieg in gebirgigem Gelände an der Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Italien, und war als Gebirgskrieg in den Alpen in seiner Art einmalig. Vorgeschicht Italien war vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges im sogenannten Dreibund mit Österreich-Ungarn und Deutschland verbündet. 1914 weigerte sich Italien, auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg einzutreten. Als Grund führte Italien an, dass der Dreibund ein Defensivpakt sei. Es bestehe nur eine Bündnispflicht, wenn einer der Bündnispartner angegriffen würde, laut italienischer Ansicht hätten jedoch Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg begonnen und somit bestehe keine Bündnispflicht. Der eigentliche Grund war, dass die Entente von Beginn an Italien Versprechungen machte. In Friaul und Südtirol, sowie im Trentino und in Triest lebten unterschiedlich starke italienische Minderheiten und die Entente versprach diese österreichischen Gebiete Italien im Falle eines Kriegseintrittes auf ihrer Seite. Österreich wies zwar darauf hin, dass mehr Italiener als Minderheit in Frankreich und in der Schweiz lebten, fand damit aber kein Gehör. Ein weiterer Grund dafür war wohl auch, dass Italien Österreich als den vermeintlich schwächeren Gegner betrachtete. So gab es Pläne im italienischen Generalstab, binnen vier Wochen bis nach Wien vorzurücken. Auch die italienische Wirtschaft hatte kein Interesse daran, an der Seite der Mittelmächte zu kämpfen. Die italienische Wirtschaft war sehr abhängig von Rohstoffimporten auf dem Seeweg, diese wären im Falle eines Krieges gegen die Entente blockiert worden. Die italienische Bevölkerung war allerdings keineswegs kriegsbegeistert und musste mittels Propaganda erst motiviert werden. Hier tat sich vor allem der italienische Dichter Gabriele d'Annunzio hervor, der es verstand, antiösterreichische Stimmung zu erzeugen. Auch General Luigi Cadorna gelang es, mit optimistischen Versprechungen und Prognosen das italienische Parlament auf seine Seite zu ziehen. Am 23. Mai 1915 trat Italien trotz des Bündnisses auf Seiten der Entente gegen Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg ein. Italien verfügte bei Kriegsbeginn über ein Heer von 900.000 Mann, das sich in vier Armeen sowie die Karnische Gruppe gliederte. Oberbefehlshaber war General Luigi Cadorna. Der festgelegte Operationsplan sah vor, mit der 2. und 3. Armee über den Fluss Isonzo in Richtung Laibach vorzustoßen, um ein strategisches Zusammenwirken mit dem russischen und serbischen Heer zu ermöglichen. Die Karnische Gruppe sollte Richtung Villach in Kärnten vorstoßen, die 4. Armee Toblach angreifen. Die gegen Südtirol eingesetzte 1. Armee sollte sich defensiv verhalten. Bereits in den ersten Wochen zeigte sich, dass die geplanten Operationsziele völlig unrealistisch waren. General Cadorna war zwar ein gewandter Redner, sein militärisches Geschick stand jedoch in keiner Relation dazu. Die österreichische Grenze war zwar in Erwartung eines italienischen Kriegseintrittes gut befestigt worden, allerdings nur mit schwachen Landsturmeinheiten besetzt. Für manche Frontabschnitte waren zu Beginn überhaupt keine k.u.k. Truppen verfügbar. Hier marschierten Freiwillige nachts von Gipfel zu Gipfel und täuschten durch viele Fackeln eine stärkere Besetzung vor. General Cadorna scheute jedes Risiko wie auch eine rasche Offensive. Die Österreicher brachten ihrerseits schließlich Verstärkung von der serbischen und russischen Front an die italienische Grenze und schafften es so, bereits nach zwei Wochen eine geschlossene Verteidigung zu organisieren. Der deutsche Verbündete griff der Donaumonarchie unter die Arme: das neuaufgestellte Alpenkorps wurde noch im Mai 1915 nach Südtirol verlegt und blieb dort bis in den Herbst. Deutschland war allerdings erst seit August 1916 formell mit Italien im Kriegszustand. Das gebirgige Gelände stand einem schnellen italienischen Vormarsch entgegen und begünstigte die Verteidiger zusätzlich. Der Kriegsschauplatz Die Front befand sich zum größten Teil in gebirgigem Gelände und stellte somit besondere Anforderungen an die Kriegsführung (vgl. Gebirgskrieg). So musste buchstäblich jede Wasserflasche und jedes Stück Feuerholz von Maultieren in die Stellungen transportiert werden. Da ab dem Winter 1916/17 die Pferde und Maultiere auf Grund von Futtermangel kaum noch leistungsfähig waren, wurden diese mehr und mehr durch elektrisch betriebene Seilbahnen bzw. Zugverbindungen ersetzt. Die kürzeste Verbindung nach Kärnten bzw. ins nördliche Slowenien wurden außerdem durch noch in der napoleonischen Zeit errichtete Forts (z.B. Fort Herrmann oder Herrmannswerk) versperrt. Der österreichisch-ungarischen Armeeführung war jedoch bewusst, dass diese Sperranlagen einem Beschuss mit modernen Artilleriegeschützen nicht standhalten würden. Die Geschütze und Besatzungen dieser Forts waren deshalb noch vor Kriegsausbruch, bis auf eine minimale Restmannschaft, die eine Vollbesetzung vortäuschte, abgezogen worden. Die italienischen Truppen wurden vor diesen Forts gestoppt und die italienische Artillerie schoss die Forts nieder, was der österreichischen Armee die Zeit verschaffte, die sie zum Aufbau ihrer Verteidigungslinien benötigte. Am Isonzo und in Richtung Triest war das Gelände eher hügelig und verkarstet und somit offen für Großangriffe. Demzufolge konzentrierten sich die italienischen Angriffe immer wieder in diesem Abschnitt. Vor allem die einzigen zwei österreichischen Brückenköpfe westlich des Isonzo, bei Tolmein und bei Görz, wurden immer wieder angegriffen. Hier zeigte sich jedoch das mangelnde militärische Geschick Cadornas. General Cadorna hatte zu Beginn eine konservative, veraltete Kriegsführung bei Angriffen seiner Soldaten. So gingen seine Soldaten dicht gedrängt und gestaffelt vor, was alle anderen kriegsführenden Länder wegen der außerordentlich hohen Verluste, die diese Taktik durch gegnerische Maschinengewehre forderte, längst vermieden. Die österreichischen Verteidiger fügten so einzelnen italienischen Kompanien in den Anfangstagen hohe Verluste (bis 90 %) zu. Außerdem war Cadorna zu zögerlich und verschenkte so des Öfteren bereits erkämpfte Anfangserfolge. Die Österreicher ihrerseits hatten mit Generaloberst Svetozar Boroevic von Bojna einen ihrer fähigsten Kommandanten an die italienische Front entsandt. Vor allem die Defensive war eine Spezialität General Boroevics und so schaffte er es immer wieder, trotz deutlicher Unterlegenheit gegen einen bis zu dreimal stärkeren Gegner, einen italienischen Durchbruch zu verhindern. Sein Geschick trug ihm bald den Beinamen „der Löwe vom Isonzo“ ein. Am 1. Februar 1918 wurde er von Kaiser Karl I. zum Feldmarschall befördert. Beide Seiten hatten aufgrund der ungeheuren Strapazen und Entbehrungen mit Disziplinproblemen bis hin zur Desertion zu kämpfen. In der k.u.k. Armee waren italienische und tschechische Einheiten stark betroffen. Der Nationalismus und die Propagierung eines eigenen tschechischen Nationalstaats durch die Entente begann Wirkung zu zeigen. Die schlechte Versorgungslage der k.u.k. Einheiten tat ein Übriges, um die Moral zu senken. Bei den italienischen Einheiten war oft der noch heute existierende Unterschied zwischen den Nord- und Süditalienern Grund für das Überlaufen zum Feind. Süditaliener betrachteten den Krieg häufig als einen sie nichts angehenden Krieg „Roms und des Nordens“. Besondere Gefahren drohten den Soldaten beider Seiten nicht nur vom Feind, sondern auch aus der Natur. Teilweise kamen mehr Soldaten durch Lawinen, Felsstürze und sonstige Unfälle ums Leben als durch feindlichen Beschuss. Aufgrund des schwierigen Geländes wurde auch wieder auf den Minenkrieg zurückgegriffen, wobei feindliche Stellungen, zum Teil sogar ganze Berggipfel, untergraben und in die Luft gesprengt wurden. Das bekannteste Beispiel hierfür ist der Col di Lana. Schlachten Während in den Dolomiten eher Halteschlachten geschlagen wurden, fanden die wesentlichen Ereignisse in den Karnischen und Julischen Alpen statt. Hierbei ragten besonders die Isonzo- und Piaveschlachten heraus. Erst nach dem erfolgreichen Feldzug gegen Serbien im Herbst 1915 ergab sich für Österreich eine Möglichkeit, gegen Italien offensiv zu werden. Geplant war eine Offensive von zwei österreichischen Armeen, ausgehend von der Hochfläche von Lavarone in Richtung Venedig. Durch ungünstige Witterungsverhältnisse konnte der Angriff jedoch erst am 15. Mai 1916 beginnen, wodurch der Überraschungseffekt verloren ging. Trotz des schwierigen Geländes erzielte die Offensive Anfangserfolge, lief sich jedoch bald fest. Die Anfang Juni 1916 einsetzende russische Brussilow-Offensive zwang die Österreicher endgültig zum Einstellen des Angriffes. Die österreichische Frühjahrsoffensive 1916 auf dem Gebiet der Sieben Gemeinden blieb erfolglos. Lediglich an der Kärntner und Isonzo-Front gelang es, den Stellungskrieg in den Bewegungskrieg zu überführen. Die 12. Isonzo-Schlacht im Herbst 1917 führte zum Zusammenbruch der italienischen Dolomitenfront im Hochgebirge, ein Erfolg, der nicht ausgenutzt werden konnte. Die Gebirgsfront bestand zwischen dem Stilfser Joch und dem Piave bis 1918 weiter. Der südliche Abschnitt der österreichischen Gebirgsfront brach Ende Oktober 1918 nach der Schlacht von Vittorio Veneto zusammen. Als Alpini bezeichnet man die italienischen Gebirgsjäger, die als die älteste Gebirgsjägertruppe der Welt gelten. Nicht zu verwechseln sind sie mit den "Alpenjägern", einer Freischartruppe, die während des Risorgimento 1859 unter Garibaldi kämpfte und 1861 in die italienische Linieninfanterie eingegliedert wurde. Geschichte Gründung 1872 1872 wurden zunächst 15 Alpinikompanien zur Verteidigung der Alpengrenze aufgestellt. 1878 bestanden bereits 10 Bataillone, ab 1882 wurden die ersten Regimenter gebildet. Im Gegensatz zur "Linieninfanterie" wurden die Alpini lokal rekrutiert, was nachhaltigen Einfluss auf ihren Korpsgeist und ihre Leistungsfähigkeit hatte. Die (traditionellen 8 bzw. 9) Alpini-Regimenter bzw. die Alpini-Bataillone sind bis heute fest mit ihren Stationierungsgebieten verwurzelt. Erster Weltkrieg Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges gab es 50 Bataillone, welche im Verlaufe des Krieges auf 88 erhöht wurden. Die Alpini operierten dem Gelände und den hochalpinen Schwierigkeiten entsprechend in Form kleiner Angriffstruppen. Doch obwohl sie einige siegreiche Gefechte durchführten, konnten sie keinen Durchbruch im Alpenraum erkämpfen. Berühmt ist das Alpini-Skibataillon am Adamello, doch auch bei den Isonzo- und Piaveschlachten wurden Alpini-Regimenter eingesetzt. Zweiter Weltkrieg Im Zweiten Weltkrieg schlugen sich die in Alpini-Divisionen organisierten Alpini-Regimenter im Gegensatz zu den meisten anderen italienischen Verbänden trotz der oft tragischen Umstände recht gut. Im desaströsen Feldzug gegen Griechenland zeichnete sich die Alpini-Division "Julia" (Friaul, Julische Alpen) besonders aus. Auf Wunsch Mussolinis wurde 1942 ein ganzes Alpini-Armeekorps als Teil der ARMIR Armee in die russische Steppe geschickt, wo es Anfang 1943 in einer Kesselschlacht am Don von der Roten Armee von den eigenen Linien abgeschnitten wurde und bei starkem Frost zwei Wochen hinter der Front kämpfte, bis es sich, stark dezimiert, wieder deutschen Truppen anschliessen konnte. 1945-1991 In der Nachkriegszeit wurden fünf Alpini-Brigaden aufgestellt (z.T mit den alten Divisionsnamen: "Taurinense" (Turin), "Orobica" (Meran), "Tridentina" (Brixen), "Cadore" (Belluno) und "Julia" (Udine) und dem IV. (Alpini-)Korps (Bozen) unterstellt. Die Alpini-Brigade "Taurinense" stellte lange Jahre der NATO ein Bataillon für die "Allied Mobile Force - Land" (AMF-L) zur Verfügung, das häufig in Norwegen übte. Seit 1991 Ab 1991 verloren die Alpini nach und nach einige ihrer Brigaden, zunächst die "Orobica" in Meran, dann die "Cadore" in Belluno. Alle Alpini-Regimenter haben nur noch Bataillonsstärke. Im Zug der Abschaffung der Wehrpflicht und der Verkleinerung der italienischen Streitkräfte blieben nur mehr zwei Brigaden übrig, die "Taurinense" in Turin (2., 3. und 9. Alpini-Regiment) und die "Julia" in Udine (5., 7., und 8. Alpini-Regiment). In Südtirol verbleiben neben dem 5. Alpini-Regiment in Sterzing ("Julia"-Brigade) nur noch das 6. Regiment (teilaktiver Ausbildungsverband, betreut die Übungsplätze im Pustertal), sowie das den Spezialkräften zugeordnete 4. Alpini-Fallschirmjägerregiment in Bozen. Ebenfalls in Bozen (Gries-Quirein) befindet sich das Gebirgstruppenkommando (Comando Truppe Alpine) mit dem für Auslandseinsätze vorgesehenen Divisionsstab "Tridentina". Neben einigen anderen Ausbildung- und Unterstützungsverbänden untersteht dem Kommando in Bozen auch das Gebirgs- und Winterkampfausbildungszentrum in Aosta. (Stand 2005) Alpini in der Berufsarmee Seit Abschaffung der Wehrpflicht im Jahr 2005 können sich Freiwillige (Mannschaften) zunächst für eine einjährige Dienstzeit verpflichten und dann ggf. um weitere vier Jahre verlängern. Die "Professionalisierung" der italienischen Streitkräfte brachte zunächst Probleme für die Alpini mit sich, da nicht genügend Freiwillige aus den Alpentälern zur Verfügung standen. Die Regelung, nach der Bewerber nur dann zu den Carabinieri und zu anderen Polizei- und Zivilschutzkräften zugelassen werden, wenn sie sich zuvor "freiwillig" bei der Armee verpflichten brachte Abhilfe, wie auch eine "Soldzulage" für die Gebirgstruppen. Von vielen ehemaligen Angehörigen der Alpini wird heute beklagt, dass die neuen Bewerber nicht mehr vorwiegend aus Norditalien kommen und somit der traditionelle Korpsgeist ausgehöhlt werde. Durch die ständigen Auslandseinsätze mit ihren oftmals eher polizeiähnlichen Anforderungen werde auch der eigentliche Charakter der Alpini als Hochgebirgstruppe immer mehr verwischt und de facto letztlich eine beliebige leichte Infanterietruppe geschaffen. Andere verweisen darauf, dass diese Argumente vorwiegend von der einflussreichen Associazione Nazionale Alpini vorgebracht werden, weil diese um ihre Basis fürchte. Das Militär und auch die Alpini müssten den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht werden und die Ausbildungspraxis zeige, dass man nicht als Gebirgsjäger geboren werde, sondern die Ausbildung über den Wert der Truppe entscheide. Die Ausbildung habe sich nach dem Ende des Kalten Krieges an der neuen asymmetrischen Bedrohungslage auszurichten. Unter den Isonzoschlachten versteht man 12 blutige Auseinandersetzungen zwischen 1915 und 1917 während des Ersten Weltkrieges an der Südostfront zwischen Italien und Österreich-Ungarn. Benannt wurden sie nach dem Fluss Isonzo, um dessen Tal sich die Fronten zogen. Das Gebiet liegt größtenteils im heutigen Slowenien. Sie waren Teil des Gebirgskrieges 1915-1918. Die Schlachten Am 23. Mai 1915 erklärte das bislang neutrale Italien Österreich den Krieg. Noch vor der Isonzoschlacht lief die gesamte k.u.k. Kriegsmarine aus, um die italienische Ostküste zwischen Venedig und Barletta zu beschießen. Hierbei konnte die italienische Flotte in Venedig überrascht werden, sodass sie kaum Gegenwehr leistete und die k. u. k. Marine ihre Angriffe ohne Verluste beenden konnten. Erste Isonzoschlacht, 23. Juni – 7. Juli 1915 Am 23. Juni 1915 eröffneten die Italiener die erste Schlacht am Isonzo (slow. „Soča“) durch heftiges siebentägiges Trommelfeuer der dort massierten Geschütze. Infolge der mangelnden Erfahrung der italienischen Artillerie wurden jedoch kaum größere Schäden angerichtet. Truppenstärke: Italien: 225 Bataillone und 111 Schwadronen, sowie 700 Geschütze. Österreich-Ungarn: 84 Bataillone, 13 Schwadronen und 354 Geschütze. Das entspricht einem Kräfteverhältnis von 3:1. Die italienische 3. Armee sollte zwischen Monfalcone und Sagrado zum Hochplateau von Doberdo durchbrechen, während die 2. Armee zwischen dem Monte Sabotino und Podgora vorstieß. Ihr Ziel war die Eroberung des Brückenkopfes bei Görz (ital. "Gorizia", slow. "Gorica"), die Überquerung des Isonzos, Eroberung der Berge Kuk und Priznica (Kote 383), sowie einen Angriff auf den Brückenkopf bei Tolmein (ital. "Tolmino", slow. "Tolmin"). Trotz der dreifachen Überlegenheit konnte die italienische Armee keines ihrer Ziele erreichen. Lediglich bei Sagrado schaffte sie es an den Rand des Hochplateaus von Doberdo. Verluste: Italien: 15.000 Mann (davon 2.000 Tote), Österreich-Ungarn: ca. 10.000 Mann. Zweite Isonzoschlacht, 17. Juli – 10. August 1915 Truppenstärke: Italien: 260 Bataillone und 840 Geschütze (gesamt wurden während der Offensive 290.000 italienische Soldaten eingesetzt), Österreich-Ungarn: 105 Bataillone und 420 Geschütze, plus 25 zusätzliche Bataillone bis zum Ende der Schlacht. Die Offensive begann wiederum mit einem, diesmal allerdings nur 2-tägigen Trommelfeuer. Die italienische 3.Armee sollte in Richtung Monte San Michele durchbrechen, während die 2. Armee wieder die Brückenköpfe bei Görz und Tolmein erobern sollte. Der italienischen Armee gelang es lediglich am Hochplateau von Doberdo einen 4km langen und 500-100m breiten Streifen zu erobern. Auch bei Podgora und am Berg Krn schafften sie lediglich die Eroberung einer Kote (Nr.2163). Verluste: Italien: 42.000 Mann,Österreich-Ungarn: 46.000 Mann. Dritte Isonzoschlacht, 18. Oktober – 4. November 1915 Truppenstärke: Italien: 338 Bataillone und 130 Schwadronen, sowie 1.372 Geschütze. Österreich-Ungarn: 137 Bataillone und 634 Geschütze, davon ca. 40 schwere, plus 47 Bataillone zusätzlich bis zum Ende der Schlacht. Der dritte Großangriff der Italiener erfolgte zwischen Krn und dem Meer. Die Ziele waren die selben wie in der 2. Isonzoschlacht. Der Durchbruch Richtung Monte San Michele scheiterte erneut, unterhalb des Hochplateaus von Doberdo konnten sie lediglich einige Schützengräben erobern. Die gleichzeitig gegen Flitsch (ital. "Plezzo") und Tolmein, sowie den Brückenkopf von Görz geführten Angriffe brachen ebenfalls unter schweren Verlusten zusammen. Verluste: Italien: 60.000 Mann (davon ca. 11.000 Tote), Österreich-Ungarn: 42.000 Mann (davon ca. 9.000 Tote). Vierte Isonzoschlacht, 10. November – 14. Dezember 1915 Auch "Schlacht für das Parlament" genannt. Der italienische Oberbefehlshaber General Luigi Cadorna wollte noch unbedingt vor Beginn der Parlamentssaison einen Erfolg erzwingen, denn die bisherigen Misserfolge und Verluste drohten, Italien in eine innenpolitische Krise zu stürzen. Truppenstärke: Italien: 370 Bataillone und 1.374 Geschütze, Österreich-Ungarn: 155 Bataillone und 626 Geschütze. In einem gewaltigen Ansturm versuchten die Italiener erneut das Doberdo-Plateau sowie Görz zu erobern. Görz wurde dabei durch italienisches Geschützfeuer fast völlig zerstört. Auch diese Offensive brachte nicht den erhofften Erfolg, da alle italienischen Angriffe abgewehrt wurden. Als der Winter einbrach, stellte General Cadorna die Angriffe ein. Verluste: Italien: Tote: 7.000, 34.000 Verwundete, Vermisste: 7.500 Österreicher: Tote: 4,000, Verwundete: 17.000 Vermisste: 25.900 Fünfte Isonzoschlacht, 11. März – 16. März 1916 Eine der kürzesten Isonzoschlachten, die überhaupt nur auf Verlangen der Entente durchgeführt wurde. Frankreich und Großbritannien wollten so eine Entlastung ihrer Soldaten in der Schlacht um Verdun erreichen. General Cadorna überließ in dieser Schlacht das Vorgehen völlig den Befehlshabern der italienischen 2. und 3. Armee. Truppenstärke: Italien: 286 Bataillone und 1.360 Geschütze, plus 90 Bataillone Reserve, Österreich-Ungarn: 100 Bataillone und 470 Geschütze, plus 30 Bataillone in Reserve (Kräfteverhältnis erneut 3:1). Ziel war erneut die Eroberung des Hochplateaus von Doberdo sowie der Stadt Görz. Die Offensive wurde ohne Geländegewinn abgebrochen. Verluste: durch die Kürze der Schlacht sowie das eher halbherzige Vorgehen Italiens eher klein, beide Seiten: ca. 2.000 Mann. Sechste Isonzoschlacht, 4. August – 15. August 1916 Truppenstärken: Italien: 270 Bataillone, 48 Schwadronen und 1.700 Geschütze, Österreich-Ungarn: 105 Bataillone und 584 Geschütze. Dies war wohl die erfolgreichste Schlacht für die Italiener. Die Offensive war gut geplant und wurde auch gut ausgeführt, allerdings wurde dem österreichischen Oberbefehlshaber Boroević zuvor der Großteil seiner Elite-Einheiten entzogen und an die russische Front geschickt. Der italienische Angriff begann bei Monfalcone und wurde dann weiter nach Norden verlagert. Schon nach zwei Tagen durchbrachen die Italiener die österreichischen Verteidigungslinien bei Podgora und dem Monte Sabotino und es gelang ihnen die Eroberung des Monte San Michele, des Hochplateaus von Doberdo und der Stadt Görz. Insgesamt eroberten die Italiener ein Gebiet von ca. 20km Länge und 5km Tiefe. Boroević schaffte es jedoch, die 5. k.u.k. Armee geordnet auf die zweite Verteidigungslinie zurückzuziehen. Hier versäumten es die Italiener, sofort energisch nachzusetzen und den endgültigen Durchbruch zu erzwingen. Die 5. Armee konnte sich ungestört neu eingraben und brachte so die italienische Offensive schließlich zum Stillstand. Die neue Frontlinie verlief an der Linie: Salcano – San Marko (Kote 227) – Fluss Vrtojbica – Nova Vas – Debeli vrh (Kote 144) – Duino. Verluste: Italien: 50.000 Mann oder mehr, Österreich-Ungarn: 40.000 Mann. Siebente Isonzoschlacht, 14. September – 18. September 1916 Truppenstärke: Italien: 240 Bataillone und 1.150 Geschütze, Österreich-Ungarn: 150 Bataillone und 770 Geschütze. Der italienische Angriff erfolgte im Karst, zwischen der Adria und Görz. Die italienische 3. Armee sollte über die Anhöhe Fajti hrib (Kote 432) in Richtung Trstelj durchbrechen und Triest angreifen. Den Italienern gelang lediglich die Eroberung einiger Schützengräben, sowie eines Schlosses bei Merna. Verluste: Italien: 17.000 Mann, Österreich-Ungarn: 15.000 Mann. Achte Isonzoschlacht, 9. Oktober – 12. Oktober 1916 Truppenstärke: Italien: 220 Bataillone, 24 Schwadronen und 1.200 Geschütze, Österreich-Ungarn: 100 Bataillone und 450 Geschütze. Die achte Isonzoschlacht war eine Fortsetzung der siebenten. Das Angriffsziel (Triest) war dasselbe. Zusätzlich wurde ein Ablenkungsangriff zwischen der Wippach und St. Peter bei Görz unternommen. Die Italiener schafften es östlich von Görz einige Schützengräben zu erobern, sowie einen minimalen Geländegewinn bei Hudi log und Kostanjevica zu erzielen. Verluste: Italien: 24.000 Mann, Österreich-Ungarn:25.000 Mann Neunte Isonzoschlacht, 31. Oktober – 4. November 1916 Truppenstärke: Italien: 225 Bataillone und 1.400 Geschütze, Österreich-Ungarn: 150 Bataillone und 800 Geschütze. Ziel der italienischen Angriffe war erneut der Durchbruch Richtung Triest, wobei sie im Raum Görz Ablenkungsangriffe durchführten. Nach einem Artilleriebeschuss von 5 Tagen ging die italienische Armee zum Angriff über. Diesmal versuchte man mit enormer Truppenkonzentration (8 Divisionen auf nur 8,5 km Frontbreite), den Durchbruch zu erzwingen. Den Italienern gelang der Durchbruch beim Berg Volkovnjak (Kote 284) und die vorübergehende Eroberung der Anhöhe Fajti hrib, sowie der Vorstoß bis Kostanjevica und die Einkesselung des Dorfes Hudi log. Boroević' Armee stand kurz vor dem Zusammenbruch, doch wieder setzte die italienische Armee nicht energisch genug nach und zögerte nach den bereits errungenen Erfolgen zu lange. So konnte Boroević die 5. k.u.k. Armee sammeln, das Dorf Hudi log befreien und die Italiener wieder über die Anhöhe Fajti hrib zurückschlagen. Die Frontlinie nach dieser Schlacht verlief von Fajti hrib über Kostanjevica und Korita bis zum Fluss Timava. Verluste: Italien: ca. 16.000 Mann, Österreich-Ungarn: 11.000 Mann. Zehnte Isonzoschlacht, 12. Mai – 5. Juni 1917 Truppenstärke: Italien: 430 Bataillone und 3.800 Geschütze, Österreich-Ungarn: 210 Bataillone und 1.400 Geschütze. Ziel der italienischen Offensive war der Durchbruch nach Triest. Nach einem 2½ tägigen Trommelfeuer auf dem ganzen Frontabschnitt von Tolmein bis zur Adria und einem Ablenkungsangriff bei Görz erfolgte der Hauptangriff südlich von Görz. Den Italienern gelang vorübergehend die Eroberung des Dorfes Jamiano, sie wurden jedoch nach einem österreichischen Gegenangriff von der Höhe Hermada herab wieder zurückgeworfen. Zwischen dem Monte Santo und Zagora, nördlich von Görz, gelang ihnen der Übergang über den Isonzo, die Bildung eines Brückenkopfes und auch dessen Verteidigung. Verluste: Italien: 160.000 Mann (ca. 36.000 Tote), Österreich-Ungarn: 125.000 Mann (17.000 Tote). Die italienische Armee konnte 23.000 österreichische Soldaten gefangen nehmen, die österreichische Armee machte 27.000 italienische Gefangene, was die schwache Kampfmoral zu diesem Zeitpunkt verdeutlicht. Elfte Isonzoschlacht, 17. August – 12. September 1917 Truppenstärke: Italien: 600 Bataillone und 5.200 Geschütze, Österreich-Ungarn: 250 Bataillone und 2.200 Geschütze. Trotz der zu diesem Zeitpunkt, durch die Niederlage Rumäniens und dem faktischen Ausscheiden Russlands, für die Entente ungünstigen Lage, konnte Italien dennoch die bisher größte Streitmacht aufstellen. Ziel dieser Offensive war die österreichischen Nachschubverbindungen zu durchschneiden und Triest zu erobern. Die italienische Armee konnte zwar Erfolge verbuchen, scheiterte jedoch an den gesteckten Zielen, wie schon in den Schlachten zuvor. Die italienische 2. Armee schaffte es an mehreren Stellen den Isonzo zu überqueren und das Hochplateau Bainsizza zu erobern, während die Angriffe der italienischen 3. Armee auf die Anhöhe Hermada trotz Geländegewinns scheiterten. Wieder setzten die italienischen Truppen nicht konsequent nach, so dass der österreichische Oberbefehlshaber Boroević seine Truppen in der zweiten Verteidigungslinie sammeln und eingraben lassen konnte. Die neue Frontlinie verlief im Gebiet der italienischen 2. Armee nach der Schlacht auf der Linie: Monte Santo (Kote 682) – Vodice (Kote 652) – Kobilek (Kote 627) – Jelenik (Kote 788) – Levpa. Und im Abschnitt der 3. italienischen Armee auf der Linie: Log – Hoje – Zagorje – San Gabriele. Verluste: Italien: ca. 150.000 Mann (die Angaben schwanken stark, davon ca. 30.000 Tote), Österreich-Ungarn: 100.000 Mann (die Angaben schwanken ebenfalls stark, davon ca. 20.000 Tote). Zusätzlich wurden beide Armeen durch grassierende Krankheiten (Ruhr, Typhus) geschwächt, so dass auf beiden Seiten bis zu 500.000 Mann durch Krankheit ausfielen. Diese Ausfälle sind jedoch nicht in den Verlustzahlen enthalten. Zwölfte Isonzoschlacht, 24. Oktober – 27. Oktober 1917 In der zwölften Isonzoschlacht (auch Schlacht von Karfreit, italienisch Battaglia di Caporetto) drehten sich die bisherigen Verhältnisse um. Diesmal führten die Mittelmächte eine Offensive. Zu diesem Zweck hatte das verbündete Deutschland die 14. Armee unter dem Kommando von Otto von Below an den Isonzo geschickt (darunter befand sich auch der später bekanntgewordene Erwin Rommel, der im Rang eines Oberleutnants einige Angriffe während der Offensive ausführte. Ihm wurde für die Erstürmung des Matajur und für die Gefangennahme italienischer Truppen (ca. 10.000 Mann), der höchste deutsche Orden Pour le Merite verliehen). Mitentscheidend für den Erfolg dieser Offensive war der umfangreiche Gaseinsatz. Durch den Giftgasbeschuß (v.a. Phosgen) wurde die italienische Verteidigung im Raum Flitsch und Tolmein ausgeschaltet und eine Lücke für die Angreifer geöffnet, was aber den massiven Durchbruch der Mittelmächte keinesfalls erklärt. Auch aufgrund der Truppenstärke allein wäre ein Erfolg nicht garantiert gewesen, denn die italienische Armee war zahlenmäßig immer noch überlegen – trotz der deutschen Verstärkungen. Truppenstärke: Italien: insgesamt 600 Bataillone bzw. 49 Divisionen, sowie 3.790 Geschütze und 2.400 Minenwerfer, Österreich-Ungarn und Deutschland: 470 Bataillone bzw. 34 Divisionen, sowie 3.600 Geschütze und 900 Minenwerfer. Im Abschnitt zwischen dem Rombon und Log auf dem Hochplateau Bainsizza, wo die Offensive stattfand, standen 400 italienische Bataillone, zusammen mit 1.500 Geschützen und 1.200 Minenwerfern, 180 Bataillonen, 1.850 Geschützen und 300 Minenwerfern der Mittelmächte gegenüber. 24. Oktober Ein 4-stündiger Artilleriebeschuss von 2:00 – 6:00 Uhr bildete den Auftakt. Kurz vor 6:00 Uhr erfolgte der Gasangriff mit Phosgen, worauf die Infanterie angriff. Eigentlich widersprach ein Vorstoß in einen Talkessel – während die umliegenden Berghänge noch vom Feind besetzt waren – jeglicher bisherigen Erfahrung; die Mittelmächte waren allerdings auch von der Wetterlage begünstigt. Am 24. Oktober hingen die Wolken über dem Tal so tief, dass die italienischen Einheiten auf den Berghängen keine Sicht ins Tal hatten. Auch die ersten Meldungen ans italienische Hauptquartier in Udine sprachen lediglich von unwirksamen Artilleriefeuer. Kurz darauf hatten die Truppen der Mittelmächte das Tal erobert ohne auf nennenswerten Widerstand zu stoßen. Die italienischen Verteidiger waren entweder durch Gas getötet oder geflohen. Eilig kappten die Angreifer die Kommunikationsverbindungen und stürzten damit die italienische Führung, die über den erfolgreichen Durchbruch immer noch im Unklaren war, vollends ins Chaos. Die Mittelmächte schafften es bereits am ersten Tag der Schlacht, auf 30 km Breite 4-9 km tief vorzustoßen und alle drei italienischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. 25. Oktober Die Mittelmächte eroberten oder zerstörten alle italienischen Verteidigungslinien zwischen Kambresko und dem Rombon, mit Ausnahme des Monte Matajur. Am Abend erreichten sie die Linie Prestreljenek – Kanin – Skutnik – Uccea – Stol – Monte Mia – Prapotnizza – Globočak – Kambresko – Ronzina – Kanalski vrh – Bate und damit auch die österreichisch-italienische Staatsgrenze im oberen Isonzotal, was das erste operative Ziel dieser Offensive gewesen war. Nun erging auch an die k.u.k. Armee im Südabschnitt (unter dem Kommando von Boroević) der Angriffsbefehl. 26. Oktober Die Mittelmächte stießen an diesem Tag bereits in die Ebene von Friaul vor. Am Abend erreichten die deutschen und k.u.k. Truppen die Linie Prevala – Rombon – Kanin – Stolvizza – Nizki vrh – Passo di Tanamea – Monte Maggiore – Monte Cavallo – Platischi, Prosenico, Robedišče – Clenia – San Leonardo – San Giovanni – Zapotok. Auch Cividale konnte eingenommen werden. 27. Oktober Am letzten Tag der Schlacht brach die italienische 2. Armee komplett zusammen. Die Mittelmächte konnten ungehindert Udine einnehmen. Dort hatte sich das Hauptquartier der italienischen Armee befunden; Cadorna und seine Stabsoffiziere waren erst ein paar Stunden zuvor Hals über Kopf geflohen. An die italienische 3. Armee erging der Rückzugsbefehl, da sie sonst Gefahr lief, eingekesselt zu werden. Dadurch konnten jetzt auch die k.u.k. Verbände im Süden ungehindert vorrücken und nahmen Görz ein, ohne auf Widerstand zu stoßen. Folgende Tage In den darauffolgenden Tagen spielte sich die wohl größte Niederlage in der Geschichte des italienischen Heeres ab. Auch die Hoffnung, eine neue Front am Tagliamento aufbauen zu können, erfüllten sich nicht, da österreichische Pioniereinheiten rasch einen Übergang bauten. Erst am Piave gelang es den Italienern, den Vormarsch der Mittelmächte abzubremsen. Die Truppen der schlecht versorgten Mittelmächte konnten gut gefüllte Depots der Italiener erbeuten. Insgesamt gingen 300.000 italienische Soldaten in die Gefangenschaft und 3.000 Geschütze wurden zusammen mit Unmengen an Verpflegung, Munition und Ausrüstung erbeutet. Es wurden auch italienische Kriegsgefangene zum Abtransport der erbeuteten Lebensmittel eingesetzt. Die italienischen Soldaten waren kriegsmüde, viele von ihnen ergaben sich unter dem Ruf "Eviva Germania". So warfen 400.000 italienische Soldaten einfach ihre Waffen weg und desertierten ins Landesinnere, weitere 300.000 wurden gefangen genommen. Vor der Offensive hatte die italienische Armee 1,3 Millionen Mann unter Waffen, nach der Schlacht verfügte sie gerade noch über 500.000 einsatzbereite Soldaten. Dass die kopflose Flucht der italienischen Armee mehr auf Panik als auf eine reelle Bedrohung zurückzuführen war, veranschaulicht auch die im Verhältnis zur Größe der Offensive relativ geringe Zahl der Toten. So gab es auf italienischer Seite 10.000 Tote, während bei den Mittelmächten ca. 1.000 Tote zu beklagen waren. In den folgenden Wochen gelang es Österreich-Ungarn, bis zur Piave vorzustoßen. Zur Unterstützung der Italiener wurden mehrere britische und französische Divisionen nach Italien verlegt. Das italienische Heer konnte durch diese Hilfestellung reorganisiert und ein Ausscheiden Italiens aus dem Krieg verhindert werden. Allgemeines Die Schlachten am Isonzo unterschieden sich kaum. Tagelange Artillerievorbereitung auf engstem Raum, Angriffe der Infanterie, teilweise erbitterte Kämpfe bis auf Nahkampfentfernung, Gegenangriffe. Größere Geländegewinne gelangen keiner Seite. Auch im Hochgebirge wurde der Kampf trotz des ungeeigneten Geländes nicht minder heftig ausgetragen. So kam es mehrfach vor, dass Pioniereinheiten Stollen unter einen Gipfel gruben, der von feindlichen Soldaten besetzt war. Diese wurden mit Sprengstoff gefüllt und der ganze Berggipfel mitsamt der feindlichen Besatzung gesprengt. Die Natur tat ein übriges. Im Kriegswinter 1916/17 starben mehr Soldaten durch Lawinen als durch feindlichen Beschuss. Allerdings halfen beide Seiten nach, indem sie gezielt Lawinen über den feindlichen Stellungen (durch Artilleriebeschuss) auslösten. Noch heute kann man den Wahnsinn dieses Kriegsschauplatzes nachempfinden. So sind zahlreiche von den Soldaten in den Fels gesprengte Kavernen, Bunker und Versorgungsschächte erhalten geblieben. Einige der damaligen Verteidigungsanlagen wurden als Anschauungsobjekte restauriert, so sind vor allem die Anlagen am kleinen Pal und am Cellon sehenswert. Am Cellon konnte auch der österreichische Nachschubsweg von den Italienern eingesehen und mit Artillerie angegriffen werden, deshalb bauten hier österreichische Pioniereinheiten einen fast senkrecht emporsteigenden und mit Holztreppen versehenen Nachschubschacht im Berg, den sogenannten "Cellonstollen". Manche heutigen Klettersteige, Wanderwege oder Straßen wurden damals während der Kriegszeit u.a. auch von russischen Kriegsgefangenen erbaut. Im karstigen Kampfgebiet gibt es Stellen, wo man auch heute noch Knochen, verrostete Gürtelschnallen, Bajonette, Stacheldraht u.ä. finden kann. Unter anderem ist auch der Berg Krn heute um ein paar Meter niedriger als noch vor dem Ersten Weltkrieg, da ihm durch die Artillerie- und Pionierattacken schlicht der Gipfel weggeschossen und -gesprengt wurde. Die Grausamkeit der Kampfhandlungen veranschaulichen auch die "Spitznamen" die unter den damaligen Soldaten verwendet wurden. So wurden einige Gebiete von österreichisch-ungarischen Soldaten "Todeskuppe" oder "Todesberg" genannt. Während bei den Italienern z.B. der Monte Santo "Santo Maledetto" (verdammter Heiliger) genannt wurde, oder Lieder gesungen wurden, mit Texten wie "O Monte Nero...Verräter meiner Jugend". Allein in den ersten vier Isonzoschlachten des Jahres 1915 verloren die Italiener etwa 175.000 Mann. Die österreichischen Verluste betrugen rund 123.000 Soldaten. Bis 1917 sollten insgesamt 12 dieser Materialschlachten stattfinden. In der 12. und letzten Schlacht am Isonzo gelang der vom deutschen Alpenkorps unterstützten Armee der k.u.k.-Monarchie der Durchbruch. Aber an der Hochwasser führenden Piave fraß sich die Offensive dann doch fest. Die italienische Armee konnte sich gerade noch stabilisieren; dazu trug auch die langsam anlaufende Unterstützung durch England, Frankreich und die USA bei. Kriegsentscheidend für Italien waren die Isonzoschlachten nicht. Als entscheidender italienischer Sieg gilt vielmehr (jedenfalls aus italienischer Sicht) die Schlacht von Vittorio Veneto kurz vor Kriegsende, die zum Waffenstillstand von Villa Giusti führte. Diese Schlacht sowie das Fronterlebnis und die riesigen Verluste nährten in der Nachkriegszeit den italienischen Mythos vom "Verlorenen Sieg"; denn dem Königreich Italien wurden in den Pariser Vorortverträgen nach dem Ersten Weltkrieg eben nicht alle erhofften Gebiete (in Dalmatien) zugesprochen. Ein Umstand, der neben dem "Caporetto des italienischen Sozialismus", wie B. M. unter Anspielung auf die "Battaglia di Caporetto" das Scheitern des italienischen Generalstreiks 1922 nannte, dem Sieg des Faschismus und der Machtübernahme durch M. mit den Weg bereitete. Die Landesschützen (ab dem 16. Januar 1917 Kaiserschützen) waren drei Regimenter Gebirgsinfanterie in Österreich-Ungarn während der k.u.k. Monarchie. Die Landesschützen gehörten zur österreichischen Landwehr und nicht zum gemeinsamen Heer der k.u.k. Streitkräfte. Sie führen daher die Bezeichnung k.k. (kaiserlich-königlich - nicht aber k.u.k.). In der Regel sollten nur Tiroler (Deutsch- und Welschtiroler) und Vorarlberger in die Landesschützen eingestellt werden. Geschichte Bis zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht hatten die Landesschützen einen rein bürgerlichen Charakter (Miliz). Im Jahre 1871 wurden im Rahmen der militärischen Organisation der Landwehr in Tirol zehn Bataillone errichtet, denen man aus historischen Gründen den Namen Landesschützen gab. Jedes Bataillon hatte im Frieden aus vier Feld- und einer Ergänzungskompanie zu bestehen, wobei die letztere ein Kaderverband war. Bei jeder der Kompanien waren je zehn Artilleristen zur Bedienung von zugewiesenen Geschützen eingestellt. Im Mobilmachungsfall sollten die Bataillone als Stammeinheiten für die Aufstellung von zehn weiteren Feldbataillonen, sowie zehn Reservebataillonen dienen. Im Jahre 1893 werden die bestehenden zehn Bataillone in drei Regimenter umgewandelt: Landesschützen Regiment I, II und III (Im Gegensatz zu allen anderen Einheiten der österreichisch-ungarischen Armee wurden diese drei Regimenter mit römischen Ziffern versehen.) Im Jahre 1903 wird das III. Regiment wieder aufgelöst. Ursprüngliche Einheiten Die ursprüngliche Bezeichnung der Einheiten war wie folgt: Nr.I Unterinntaler Landesschützenbataillon in Schwaz Nr.II Innsbrucker und Wipptaler Landesschützenbataillon in Innsbruck Nr.III Oberinntaler Landesschützenbataillon in Imst Nr.IV Oberetschtaler Landesschützenbataillon in Meran Nr.V Etsch- und Fleimstaler Landesschützenbataillon in Bozen Nr.VI Pustertaler Landesschützenbataillon in Bruneck Nr.VII Noce-Avisiotaler Landesschützenbataillon in Mezzolombardo (Welschmetz) Nr.VIII Trient-Valsugana Landessschützenbataillon in Trient Nr.IX Rovereto-Sarca Landesschützenbataillon in Riva Nr.X Vorarlberger Landesschützenbataillon in Bregenz Als in des ersten Jahren des 20. Jahrhunderts die Notwendigkeit einer reinen Gebirgstruppe (nach dem Beispiel der bereits seit längerer Zeit bestehenden italienischen Alpini) aufkam, boten sich hinsichtlich der historischen Entwicklung die Landesschützen förmlich an. Daher werden im Jahre 1906 die beiden Landesschützen-Regimenter zur Gebirgsinfanterie umgegliedert. Das III. Regiment wird 1909 zu vier Bataillonen wieder aufgestellt. Zusammen mit dem k.k. Landwehr-Infanterieregiment Nr. 4 und Nr. 27 bildeten die drei Landesschützen-Regimenter die österreichisch-ungarische Gebirgstruppe. Während des ersten Weltkrieges kämpften die Landesschützen auf fast allen Kriegsschauplätzen und hatten schwere Verluste zu erleiden. Obwohl die Landesschützen laut Gesetz eigentlich nur innerhalb Tirols und Vorarlbergs eingesetzt werden durften: „Die Landesschützen haben außerhalb der Grenzen Tirols und Vorarlbergs nur insoweit Dienste zu leisten, als es die örtlichen Grenzverhältnisse und die strategische Verteidigung des Landes erfordern; abgesehen von diesen beiden Rücksichten können die Landesschützen nur ausnahmsweise, wenn Tirol und Vorarlberg in keiner Weise bedroht wird, auch außerhalb des Landes, jedoch nur nach vorheriger Zustimmung des Landtages, verwendet werden.“ hat man durch die schwammige Formulierung eben dieses Gesetz umgangen. Insbesondere die Schlacht bei Limanowa-Lapanow (Galizien) im Dezember 1914 forderte einen ungeheuren Blutzoll an gut ausgebildeten Männern, die nicht wieder ersetzt werden konnten. Nach Kriegserklärung Italiens an seinen früheren Bundesgenossen Österreich-Ungarn im Mai 1915 kehrten die Landesschützen im Herbst 1915 nach Tirol zurück, wo mit ihrer Hilfe die Front stabilisiert und erfolgreich verteidigt werden konnte. Am 16.Jänner 1917 ernennt Kaiser Karl I. anlässlich eines Truppenbesuchs in Calliano die Landesschützen zu Kaiserschützen. Eine Begründung dafür hat er nie abgegeben, sodass letztendlich darüber nur spekuliert werden kann. Kriegseinsätze 1914-18 Im Laufe des Krieges kämpften die Landesschützen/Kaiserschützen auf den folgenden Kriegsschauplätzen: Galizien: Lemberg, Grodek, Przemysl, Pilica, Limanowa-Lapanow, Gorlice-Tarnów, Karpathen Serbien Südtirol/Kärnten/Krain: Drei Zinnen, Monte Cristallo, Monte Piano, Falzarego, Tofana, Col di Lana, Marmolata, 12. Isonzoschlacht, Sieben Gemeinden, Vallarsa, Tonale/Adamello, Ortler Am Tage des Waffenstillstandes (4. November 1918) lagen die Regimenter II und III in Stellung von der Zugna Torta über den Monte Corno bis zum Monte Spil. Das Kaiserschützen-Regiment Nr. I lag von südlich des Ortlers über den Tonale Pass bis zur Presanella (Adamello-Presanella Gruppe) Die meisten der Kaiserschützen gerieten in italienische Gefangenschaft - Regiment II an der Zugna Torta - Regiment I im Val di Sole (Sulztal) und Regiment III bei Folgaria (Vielgereuth) Auszeichnungen Die Kaiserschützen zeichneten sich nicht nur durch den Spielhahnstoß an der Kappe und das Edelweiß am Kragen aus, sondern auch noch durch: Offiziersauszeichnungen 5 Militär-Maria-Theresia Orden 4 Orden der Eisernen Krone 2. Kl. 2 Militär-Verdienstkreuze 2. Kl. 29 Leopoldsorden 166 Orden der Eisernen Krone 3. Kl. 563 Militär-Verdienstkreuze 3. Kl. 427 Signum Laudis in Silber 1111 Signum Laudis in Bronze 13 Goldene Tapferkeitsmedaillen für Offiziere 14 Silberne Tapferkeitsmedaillen für Offiziere Mannschaftauszeichnungen 130 Goldene Tapferkeitsmedaillen 2797 Silberne Tapferkeitsmedaillen 1. Kl. 9820 Silberne Tapferkeitsmedaillen 2. Kl. 13025 Bronzene Tapferkeitsmedaillen Garnisonen der Landesschützen im August 1914 Landesschützenregimenter k.k. Landesschützen-Regiment „Trient“ Nr. I 88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps Ethnische Zusammensetzung: 58 % Deutschsprachig – 38 % Italienischsprachig – 4 % Andere Errichtet: 1893 Garnison: Stab, I. Baon Trient / II. Baon Strigno / III. Baon Rovereto Kommandant: Oberst Adolf Sloninka von Holodów k.k. Landesschützen-Regiment „Bozen“ Nr. II 88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps Ethnische Zusammensetzung: 55 % Deutschsprachig – 41 % Italienischsprachig – 4 % Andere Errichtet: 1893 Garnison: Stab, II. Baon Bozen / I. Baon Meran / III. Baon Riva del Garda Kommandant: Oberst Karl Josef Stiller k.k. Landesschützen-Regiment „Innichen“ Nr. III Reitende Tiroler Landesschützen-Division Unter dem Namen "Kader der Landesschützen zu Pferd in Tirol und Vorarlberg" wurden 1871 zwei Kompanien aufgestellt, die 1874 in Eskadronen umbenannt wurden. 1894 erhielten die berittenen Schützen die Bezeichnung "Berittene Tiroler Landesschützen" und wurden 1912 nochmals in "Reitende Tiroler Landesschützen-Division" umbenannt. Die Division bestand aus drei Eskadrons Kommandant: Oberstleutnant Moritz Srnka Garnison: Trient (Als Teil der k.k. Landwehr führten die Landesschützen/Kaiserschützen, wie dort üblich, den Namen der Stabsgarnison in der Regimentsbezeichnung.) Uniformierung in der Zeit ab 1907 Die Landesschützen trugen die seit 1907 eingeführte Montur der Gebirgstruppen sowohl im Feld als auch zur Parade. Diese bestand aus folgenden Monturstücken: Hechtgraue Feldkappe mit angesteckten Spielhahnstoß (im Feld wurde der Spielhahnstoß nur auf Befehl angelegt) Hechtgraue Bluse mit aufgesetzten Taschen und grasgrünen Parolis. Offiziere zur Parade oder auf Befehl mit Schulterstücken. Hechtgraue Kniebundhose mit kniehohen Wollstrümpfen Bergschuhe Offiziere und Chargen trugen den Kurzsäbel Dies galt auch für Offiziere wenn sie an einer Parade innerhalb eines Truppenverbandes teilnahmen. Abweichend hiervon hatten Offiziere in Paradeadjustierung als Einzelperson (z.B. zur Ordensverleihung) die alte Montur zu tragen. Diese bestand aus: Jägerhut mit Federbusch Hechtgrauer Waffenrock mit grasgrüner Egalisierung und Schulterstücken Gold/schwarzdurchwirkte Feldbinde. Infanterieoffizierssäbel. Hechtgrüne Pantalons mit grasgrüner Paspel und Lampassen Schwarze Halbstiefel Die Einzelparadeadjustierung für Offiziere setzte sich folgendermaßen zusammen: Als Paradekopfbedeckung diente der Hut der Jägertruppe aus mattschwarzem, wasserdichtem Filz. Er bestand aus dem Stutz samt Krempe und war mit einer grünen Rundschnur, dem Jägeremblem und einem Federbusch aus schwarzen Hahnenfedern ausgestattet. Die Hutschnur war aus Schafwolle, hatte einen Schubknopf und an beiden Enden je eine mit grüner Wolle überzogene und an den Enden netzartig überflochtene Eichel. Die beiden Eicheln waren am Hutsturz hinten angebracht. Die Schnur für Offiziere war aus schwarz durchwirktem Goldgespinst. Der Sturz wies die Form eines ovalen Kegels auf, mit einem oben mäßig gebauchten Boden. Die Krempe war hinten und vorn flach gelegt, an beiden Seiten jedoch aufwärts gestülpt. Der Rand der Krempe war mit schwarzem, lackiertem Kalbsleder eingefasst. An der linken Seite des Sturzes gab es eine rückwärts geneigte Hülse aus Hutfilz zur Befestigung des Federbusches. Das Hutemblem – aus goldfarbenem Metall – bestand aus dem Jägerhorn. In der Windungslichte war der Tiroler Adler aus versilbertem Pakfong angebracht. Das Emblem wurde über der Federhülse befestigt, so dass der Adler die gleiche schiefe Richtung zeigten wie die Buschhülse. Der Federbusch war in der Form eines Hahnenschweifs auf einem 1,5 mm starken Stück Eisendraht aufgebunden. Die Länge des Federbuschs betrug 29 Zentimeter. Der Busch wurde in die Hülse am Hut gesteckt, so dass die Federn nach hinten bogenförmig herabhingen. Der Waffenrock der Schützen war im Schnitt abweichend von der Infanterie mit zwei Reihen zu je acht silbernen Köpfen besetzt. Die Knöpfe trugen die Regimentsnummer in römischen Ziffern. Auf dem Kragen befand sich auf jeder Seite hinter den Distinktionsabzeichen ein mattsilbernes Edelweiß. Als besonderes Abzeichen befand sich an der linken Seite der Feldkappe eine kleine, schräg nach vorn oben gerichtete Tasche, in die ein Spielhahnstoß eingesteckt wurde. Bei Eigentumsmützen kam es vor, daß die Federn direkt an der Mütze angebracht und nicht in die kleine Tasche eingesteckt wurden, um die weißen Flaumfedern besser zur Geltung zu bringen. Die Hose aus hechtgrauem Tuch nach der Vorschrift für die deutsche Infanterie gefertigt. Anmerkung Hinsichtlich der übrigen Ausrüstung gab es Unterschiede zur Linieninfanterie. Die Tradition der Kaiserschützen wird (unter anderem) durch die Gebirgsjäger der deutschen Bundeswehr fortgeführt, die immer noch das Edelweiß der Kaiserschützen an der Mütze tragen, welches den Soldaten des deutschen Alpenkorps in Dankbarkeit verehrt wurde als sie 1915 zu Hilfe eilten, um die bedrängte Grenze Tirols zu schützen. Auch im österreichischen Bundesheer tragen die in Tirol und Vorarlberg stationierten Streitkräfte heute noch das Edelweiß an ihrer Feldmütze. Die k.k. Bergführerkompanien waren ein Truppenverband der Österreichisch-Ungarischen Landstreitkräfte. Aufgestellt wurden die Bergführerkompanien im Jahre 1916, als man erkannt hatte, dass gebirgskundiges Personal dringend benötigt wurde. Die Kompanien bestanden in der Hauptsache aus Angehörigen der Gebirgsschützen-Regimenter (Landesschützen/Kaiserschützen Regimenter und Landwehr-Infanterieregimenter Nr. 4 und Nr. 27) sowie, wenn auch seltener, aus Freiwilligen anderer Truppenteile, die aus landsmannschaftlichen Gründen (Bewohner der Hochgebirgsregionen) dafür geeignet schienen. Die Ausbildung der Militärbergführer erfolgte in eigenen Bergführerersatz- und Instruktionskompanien. Dort wurden Soldaten aus den unterschiedlichsten Einheiten, die meist schon vor dem Krieg alpinistische Kenntnisse erworben hatten oder sich anderweitig als geeignet erwiesen, zu Bergführern ausgebildet. Oftmals wurden autorisierte und erfahrene Alpenvereinsbergführer als Ausbilder eingesetzt. Der Unterricht der militärischen Alpinkurse unterschied sich nicht von den Bergführerkursen des Alpenvereins und umfasste die praktischen Fächer: Fels- und Eistechnik, Kartenlesen und Orientieren im Gelände, Erste Hilfe, Seilgebrauch und Erlernen bzw. Perfektionierung des Schilaufes. Militärische Neuerungen waren die Versicherung alpiner Steige, sowie Sprengwesen und Sturmausbildung. Ziel dieser Lehrgänge war es, die Militärbergführer in die Lage zu versetzen, einerseits selbst militärisch und alpinistisch schwierige Unternehmungen durchführen zu können, andererseits aber der Truppe als Instruktoren die elementarsten alpinistischen Grundsätze beizubringen. Als Oberkommando der Bergführertruppe wurde in Bozen das Bergführertruppenkommando der 10. Armee eingerichtet, dem 3 Unterkommanden mit wiederum 13 Bergführerkompanien in den einzelnen Frontabschnitten nachgeordnet waren. Die Instruktionsabteilungen verlegte man nach St. Christina in Gröden, wo sie sich nach und nach zu einer militärisch-alpinen Hochschule entwickelte. Von den sogenannten Alpinreferenten (oftmals namhafte, staatlich anerkannte und berufsmäßige Bergführer, die aus alters- oder sonstigen Gründen nicht den aktiven Truppenteilen zugewiesen waren) wurden regelmäßig Lehrgänge durchgeführt, um das Personal der Kompanien ständig zu schulen. (Einer dieser Instruktoren war der Bergführer und Leutnant im k.u.k. Festungsartillerie-Bataillon Nr. 7 Luis Trenker, der später auch Mitglied einer Bergführerkompanie wurde.) Aufgabe der Bergführerkompanien war es in erster Linie, für angreifende Verbände das Gelände zu erkunden, die Anmarschwege durch Fels- oder Eiswände gangbar zu machen und diese zu sichern. Es waren weiterhin alpine Erkundungen durchzuführen, fixe Seile und Leitern anzubringen und die Geschütztransporte an die unmöglichsten Stellen zu organisieren. Letztendlich gehörten die Bergführer jedoch zur kämpfenden Truppe und wurden in diesem Rahmen vorwiegend zu Stoßtruppunternehmungen eingesetzt. Die Kompanien operierten selbstständig nur in dem ihnen zugewiesenen Abschnitt (nur in diesem durften sie eingesetzt werden) und waren der Brigade, der Truppen-Division oder dem Korps direkt unterstellt. Die Nummerierung erfolgte nach den ihnen zugewiesenen Abschnitten bzw. Rayons von West nach Ost. Beispiel: Die Bergführerkompanie I/1 befand sich im Rayon I des Verteidigungsabschnitts Stilfser Joch bis Zufall-Spitze (Monte Cevedale) und unterstand im Oktober 1918 der 164. Infanterie-Brigade. Weisungsbefugt war jedoch der Rayonskommandant. Die personelle Zusammensetzung der Bergführerkompanien war individuell verschieden und wurde den jeweiligen Erfordernissen angepasst. Infolge der Selbstständigkeit der Einheiten, der rätselhaften Ereignisse anlässlich des Kriegsendes an der italienischen Front (3. November oder 4. November 1918) und des damit verbundenen Durcheinanders sind Gefechtsberichte nur in äußerst geringem Umfang erhalten geblieben. Es ist daher nicht mehr möglich, die Aktivitäten der Bergführerkompanien umfassend zu dokumentieren. Italienfront ist die deutsche Bezeichnung für die zwischen Italien und Österreich-Ungarn verlaufende Front des Ersten Weltkrieges. Die Front verlief zwischen 1915 und 1917 vom Stilfser Joch an der Schweizer Grenze über den Ortler und den Adamello zum nördlichen Gardasee. Östlich der Etsch verlief die Front dann über den Pasubio und weiter auf die Sieben Gemeinden. Von dort aus bedrohte Österreich-Ungarn die italienischen Isonzoarmeen im Rücken, weswegen durchaus von einem Zweifrontenkrieg gesprochen werden kann. Ausgangslage Italien war vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges im sogenannten Dreibund mit Österreich-Ungarn und Deutschland verbündet. 1914 weigerte sich Italien, auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg einzutreten mit der Begründung, dass der Dreibund ein Defensivpakt sei. Es bestehe nur eine Bündnispflicht, wenn einer der Bündnispartner angegriffen würde, laut italienischer Ansicht hätten jedoch Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg begonnen und somit bestehe keine Bündnispflicht. Der tatsächliche Grund war, dass die Entente von Beginn an Italien Versprechungen machte, welche den Bestrebungen der italienischen Irredenta entsprachen. In Friaul und Südtirol sowie im Trentino und in Triest lebten unterschiedlich starke italienische Minderheiten und die Entente versprach diese österreichischen Gebiete Italien im Falle eines Kriegseintrittes auf ihrer Seite. Österreich wies zwar darauf hin, dass mehr Italiener als Minderheit in Frankreich und in der Schweiz lebten, fand damit aber kein Gehör. Ein weiterer Grund dafür war wohl auch, dass Italien Österreich als den vermeintlich schwächeren Gegner betrachtete. So gab es Pläne im italienischen Generalstab, binnen vier Wochen bis nach Wien vorzurücken. Auch die italienische Wirtschaft hatte kein Interesse daran, an der Seite der Mittelmächte zu kämpfen. Die italienische Wirtschaft war sehr abhängig von Rohstoffimporten auf dem Seeweg, diese wären im Falle eines Krieges gegen die Entente blockiert worden. Die italienische Bevölkerung war allerdings keineswegs kriegsbegeistert und musste mittels Propaganda erst motiviert werden. Hier tat sich vor allem der Dichter Gabriele d'Annunzio hervor, der es verstand, antiösterreichische Stimmung zu erzeugen. Auch General Luigi Cadorna gelang es, mit optimistischen Versprechungen und Prognosen das Parlament auf seine Seite zu ziehen. Kriegshandlungen Am 23. Mai 1915 trat Italien trotz des Bündnisses auf Seiten der Entente gegen Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg ein. Im Manifest vom 23. Mai 1915 An meine Völker! sagte dazu Kaiser Franz Josef: “Der König von Italien hat mir den Krieg erklärt. Ein Treubruch, dessengleichen die Geschichte nicht kennt, ist von dem Königreiche Italien an seinen beiden Verbündeten begangen worden.“ Italien verfügte bei Kriegsbeginn über ein Heer von 900.000 Mann, das sich in vier Armeen sowie die Karnische Gruppe gliederte. Oberbefehlshaber war General Luigi Cadorna. Der festgelegte Operationsplan sah vor, mit der 2. und 3. Armee über den Fluss Isonzo in Richtung Laibach vorzustoßen, um ein strategisches Zusammenwirken mit dem russischen und serbischen Heer zu ermöglichen. Die Karnische Gruppe sollte Richtung Villach in Kärnten vorstoßen, die 4. Armee Toblach angreifen. Die gegen Südtirol eingesetzte 1. Armee sollte sich defensiv verhalten. Bereits in den ersten Wochen zeigte sich, dass die geplanten Operationsziele völlig unrealistisch waren. Bis Oktober 1917 lief die Front in nördlicher Richtung durch die Dolomiten und dann in östlicher Richtung durch die Karnischen Alpen. In den Julischen Alpen verlief sie im Wesentlichen entlang der heutigen italienisch-slowenischen Grenze und am Isonzo entlang nach Süden. Südlich von Görz fanden etliche Schlachten auf dem östlich des Isonzounterlaufes gelegenen Karstplateau statt (1.–12. Isonzoschlacht), von wo aus die italienische Armee in Richtung Triest und Laibach vorstoßen wollte. Die Frontlinie endete bei Duino an der Adria. Insgesamt handelte es sich um eine ca. 600 km lange Front (Luftlinie), die zwischen der Schweiz und der Adria in Form eines liegenden „S“ verlief. Der Großteil der Front lag im Hochgebirge, weswegen die genannten 600 km aus topografischen Gründen in Wirklichkeit um mehrere hundert Kilometer verlängert werden müssen. Von Oktober 1917 bis Oktober 1918 verlief die Front nach der Schlacht von Karfreit (12. Isonzoschlacht) von der Hochfläche der Sieben Gemeinden über den Monte Grappa und im Tiefland am Piave entlang bis zur Adria. An der Italienfront fanden folgende größere Ereignisse statt: der Gebirgskrieg 1915–1918 zwölf Isonzoschlachten drei Piaveschlachten