Deutscher Soldat im Reserve-Lazarett Fürstenfeldbruck 1917.
100% Original-Fotografie von 1917.
Auf der Rückseite handschriftlich bezeichnet und datiert: „Januarius Muthig, Reserve-Lazarett Fürstenfeldbruck“.
Auf der Rückseite mit Fotografen-Aufdruck: A. Backmund, Photograph, Fürstenfeldbruck, Schöngeisingerstr. 12. Nr. 9155.
Größe: 89 x 139 mm.
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Der barocke Wandpfeilerbau wurde nach der Säkularisation zur königlichen Landhofkirche erhoben und dient seit 1953 als Pfarr- bzw. Nebenkirche. Das monumentale Gotteshaus gilt als ein Hauptwerk der barocken Sakralarchitektur und Dekorationskunst in Bayern. Geschichte Der barocke Neubau begann mit der Grundsteinlegung am 5. August 1700. Die ursprünglichen Pläne stammen vom Münchner Hofbaumeister Giovanni Antonio Viscardi, einem gebürtigen Graubündner. Bereits 1701 wurden die Bauarbeiten eingestellt und erst 1716 unter der Leitung Johann Georg Ettenhofers weitergeführt. Der Chor war 1723 vollendet, die Weihe des Langhauses erfolgte 1741. 1747 konnte man die Fassade fertigstellen, 1745 den Turm. Die Innenausstattung zog sich bis 1766 hin. Im Zuge der bayerischen Säkularisation 1802/03 wurde das Kloster Fürstenfeld aufgehoben. Durch die Umwidmung zur königlichen Landhofkirche (1816) konnte der drohende Abriss verhindert werden. 1923 pachtete die Benediktinerabtei Ettal das Kloster vom Wittelsbacher Ausgleichsfonds. Der Pachtvertrag bestand bis 1950, im folgenden Jahr verließen die Brüder Fürstenfeld. Seit 1953 diente das Gotteshaus als Pfarrkirche für den Westteil der Stadt Fürstenfeldbruck. Nach der Errichtung der modernen Pfarrkirche St. Bernhard (1964) gliederte man die ehemalige Klosterkirche an die Pfarrei St. Magdalena an. Der riesige Sakralraum dient also seit dieser Zeit faktisch nur als Nebenkirche für Trauungen und Gottesdienste. Von 1965 bis 1978 wurde die Kirche umfassend saniert und die Außenfassung dem Originalbefund angeglichen. Beschreibung Die Kirche ist außen 87 Meter lang und 32 Meter breit. Die Firsthöhe beträgt 43,5 Meter, der Turm ist 70 Meter hoch und nördlich im Winkel zwischen Chor und Langhaus angelegt. Der lang gestreckte Chor springt stark ein, die halbrunde Apsis wird durch Strebepfeiler gegliedert. Die kolossale zweigeschossige Westfassade wird von einem Volutengiebel abgeschlossen. Die fünf Achsen werden durch sechs Doppelsäulen getrennt, am Giebel befindet sich ein weiteres Säulenpaar. Die Kapitelle sind unten toskanisch, am Obergeschoss ionisch, am Giebel korinthisch ausgebildet. Die Mittelnische des Giebels birgt Kupferstatuen des Erlösers und der Ordensheiligen Bernhard und Benedikt. Grundriss und Raumgestalt des monumentalen Wandpfeilerbaues verweisen eindeutig auf das Vorbild von St. Michael in München, dessen Raumkonzept hier übernommen wurde. So sind etwa die Eingangsjoche im Langhaus und im Chor verkürzt, zwischen dem Hauptgesims und dem Gewölbe ist eine Attika eingeschoben. Das strenge Konzept der Spätrenaissance wurde jedoch in typisch barocker Manier prachtvoll umgedeutet und bereichert. Die fünf Joche der Wandpfeilerhalle werden wie der Chor von einem Tonnengewölbe mit starken Gurtbögen überspannt, die Kapellen zwischen den Wandpfeilern von Quertonnen. Den starken Pfeilern sind marmorierte Halbsäulen vorgelegt. Der Blick des von Westen eintretenden Gläubigen wird direkt zum Hochaltar geleitet, der Raum ist in der Art einer barocken Theaterkulisse in die Tiefe gestaffelt. Die hohen Kapellenräume öffnen den Raumeindruck ins Monumentale, die „italienische“ Grundstimmung ist offensichtlich. Die bayerische Armee war die Armee des Kurfürstentums Bayern und ab 1806 die Armee des Königreichs Bayern. Sie existierte als stehendes Heer von 1682 bis zum Übergang der Wehrhoheit von Bayern auf das Deutsche Reich im Jahre 1919. Auch wenn die bayerischen Streitkräfte hinsichtlich ihrer Größe nie mit den Armeen der europäischen Großmächte konkurrieren konnten, verschafften sie den Wittelsbachern genügend Handlungsspielraum, um die Mittelmacht Bayern im Rahmen einer effektiven Bündnispolitik vom territorial zerrissenen Kleinstaat zum nach Preußen größten Bundesstaat des Deutschen Kaiserreichs zu entwickeln. Geschichte Von der Gründung 1682 bis zum Beginn der Koalitionskriege 1790 Aufgrund der Reichskriegsverfassung von 1681 war auch Bayern zur Stellung von Truppen für die Reichsarmee verpflichtet. Die Errichtung eines stehenden Heeres wurde somit erforderlich, die Verstaatlichung des Kriegswesens war aber auch allgemein ein Element absolutistischer Machtpolitik. Am 12. Oktober 1682 wurden in einem Feldlager bei Schwabing die geworbenen Truppen in bayerischen Dienst genommen. Es wurden sieben Regimenter Infanterie, zwei Regimenter Dragoner und vier Regimenter Kürassiere sowie ein Artilleriekorps aufgestellt. Bereits damals war die mittelblaue Farbe charakteristisch für die Masse der bayerischen Infanterie (ab 1684 für die ganze), während die Kürassiere und Artillerie hellgraue Röcke trugen; Dragoner hatten rote oder blaue Röcke. Das Heer zeichnete sich unter dem Kurfürsten Maximilian II. Emanuel während der Türkenkriege insbesondere bei der Eroberung Belgrads im Jahr 1688 aus. Im Spanischen Erbfolgekrieg focht Bayern auf der Seite Frankreichs. Nach der Niederlage in der Schlacht von Höchstädt war das Heer faktisch aufgelöst, geringe Reste kämpften jedoch bis Kriegsende. Bayern wurde von den Österreichern besetzt, eine Volkserhebung wurde in der Sendlinger Mordweihnacht und der Schlacht von Aidenbach blutig niedergeschlagen. Die Zusammensetzung des Heeres war 1701 im Wesentlichen die gleiche wie in den Türkenkriegen, nur dass jetzt je drei Regimenter Kürassiere und Dragoner bestanden. Der Versuch des bayerischen Kurfürsten, im Österreichischen Erbfolgekrieg die Kaiserkrone zu erlangen, war zwar erfolgreich, endete jedoch abermals mit der Besetzung Bayerns durch Österreich. 1742-45 wurden aber die kurbayerischen Truppen zu Kaiserlichen, was auch durch neue Fahnen mit kaiserlichem Doppeladler und goldenen Abzeichen propagiert wurde. Zu Beginn des Siebenjährigen Krieges bestand das Heer aus acht Infanterie-, zwei Dragoner- und drei Kürassierregimentern, sowie einer Brigade Artillerie. Noch 1757 wurde eines der Kürassierregimenter aufgelöst und auf andere Regimenter verteilt. Bei den Dragonern war nur eine Kompanie je Regiment beritten. Infanterie-Regimenter bestanden aus zwei Bataillonen mit vier Füsilierkompanien (je 130 Mann)und einer Grenadierkompanie (100 Mann) sowie zwei 4-Pfünder-Bataillonsgeschützen. Die nominelle Stärke von rund 1.800 Mann je Regiment wurde im Feld nie erreicht. Das Leib-Regiment hatte drei Bataillone, von denen allerdings nur zwei im Feld standen. Für Aufgaben der Feldpolizei bestand ein winziges Husarenkorps. Zehn Bataillone Infanterie wurden Habsburg im Rahmen der Verpflichtungen für die Reichsarmee zur Verfügung gestellt. Sie kämpften glücklos 1757 bei Schweidnitz, Breslau und Leuthen, sowie 1758 bei Troppau, Olmütz und Neiße. Infolge der Vereinigung mit der Pfälzer Linie der Wittelsbacher wuchs die Infanterie 1777 um acht Regimenter und übernahm von den Pfälzern ein helleres Blau als Rockfarbe. Der aufgrund der Vereinigung ausgebrochene, hauptsächlich von Versorgungsproblemen geprägte und daher auch Kartoffelkrieg genannte Konflikt verlief auch für das bayerische Heer weitgehend ereignislos. 1785 wechselte die Uniform der Infanterie zur Grundfarbe Weiß, die Kürassiere legten den Harnisch ab. Von den Koalitionskriegen bis zur Proklamierung des deutschen Kaiserreiches 1871 Das Jahr 1790 brachte eine grundlegende Reform des bayerischen Heeres: Alle Feldtruppen erhielten eine Uniform einheitlichen Schnittes und statt des Hutes einen Lederhelm mit Roßhaarschweif. Dieser wurde nach dem damaligen Kriegsminister und Urheber der Reform, dem Grafen Rumford, "Rumford-Kaskett" genannt. Kurfürst Maximilian IV. Joseph fand das bayerische Heer bei seinem Regierungsantritt 1799 in erbärmlichen Zustand vor: Kaum eines der Regimenter hatte annähernd Sollstärke, der Ausbildungsstand der Truppen war schlecht und die Rumford-Uniformen waren unbeliebt und unpraktisch. Der junge Kurfürst, der im Ancien Régime selbst Oberst des französischen Fremdenregiments Royal Deux Ponts gewesen war, machte den Aufbau einer zeitgemäßen Streitmacht zu einer seiner Hauptaufgaben. Die Linieninfanterie wurde auf zehn Regimenter reduziert, die dafür wieder Sollstärke bekamen. Aus den beiden Fußjäger-Regimenter entstanden vier Bataillone Leichte Infanterie. An Kavallerie stellte man drei Regimenter Chevaulegers und je zwei Regimenter Dragoner und Kürassiere auf. Für die Infanterie kehrte man zur traditionellen hellblauen Uniformfarbe zurück und führte 1801 für alle Waffengattungen den für das bayerische Heer bald charakteristischen Raupenhelm ein. Die Armee wurde von fähigen Generalen wie Deroy, Wrede und Triva nach französischem Vorbild reformiert und stellte bald die modernste Streitmacht Deutschlands dar. Als erstes Heer in Deutschland schaffte die bayerische Armee die Prügelstrafe ab. Neben dem weitgehend auf Wehrpflicht basierenden Feldheer wurde auch eine Nationalgarde mit drei Klassen aufgebaut (1. Klasse: Reservebataillone der Linienregimenter, 2. Klasse: Landwehr, 3. Klasse: Bürgermilitär). Im Jahr 1800 musste man noch widerwillig an Österreichs Seite gegen Frankreich kämpfen, doch als 1805 Österreich zum dritten Mal innerhalb von 100 Jahren Bayern überfiel, stand ihm dort eine schlagkräftige Armee gegenüber. Sie wich nur zurück, um sich mit der heranrückenden Armee Napoleons zu verbinden und sodann zum Gegenschlag auszuholen. Dieser erfolgte schnell, methodisch und gründlich. 30.000 Bayern nahmen an der erfolgreichen Belagerung Ulms und der anschließenden Befreiung Bayerns teil. In der Schlacht von Austerlitz sicherten sie die Flanken und Nachschubwege Napoleons. 1806/07 zwangen sie mehrere preußische Festungen zur Kapitulation. Die Unruhen in der von Napoleon an Bayern zur Belohnung zugeteilten vormals österreichischen Provinz Tirol entwickelten sich aber 1809 zum regelrechten Volksaufstand, der nur mit französischer Hilfe niedergeworfen werden konnte. Als Österreich Bayern 1809 abermals überfiel, war Frankreichs Armee überwiegend in Spanien gebunden, sodass Napoleons erneuter Feldzug gegen die Habsburger anfangs nur mit Rheinbundtruppen, überwiegend Bayern, geführt wurde. In der Schlacht bei Wagram war der Einsatz der Bayern schlachtentscheidend. Im Russlandfeldzug erlitt die bayerische Armee jedoch schreckliche Verluste. Bereits die Schlacht bei Polozk Mitte August 1812 forderte einen hohen Blutzoll; in Richtung Moskau stieß im Wesentlichen nur noch bayerische Kavallerie vor. Von den rund 33.000 Mann, die (einschließlich nachgeschickter Verstärkungen) 1812 ausmarschiert waren, kehrten nur etwa 4000 zurück. Vom Kronprinzen und Wrede gedrängt, wandte sich König Max I. Joseph schweren Herzens von Frankreich ab und wechselte kurz vor der Völkerschlacht bei Leipzig ins Lager der Alliierten. Der Versuch Wredes, den Durchmarsch der Grande Armée 1813 in der Schlacht bei Hanau zu stoppen, endete für das von ihm kommandierte bayerisch-österreichische Korps mit einer glimpflichen Niederlage. Im für die Alliierten anfänglich glücklosen Frankreichfeldzug von 1814 machte er die Schlappe jedoch wieder wett und konnte in den Schlachten Arcis-sur-Aube und Bar-sur-Aube wertvolle Siege über den ehemaligen Verbündeten erringen. 1814 bestanden ein Grenadier-Garderegiment, 16 Regimenter Linieninfanterie, zwei Bataillone Jäger, sieben Regimenter Chevaulegers (davon eines Landwehr), ein Regiment Ulanen, 2 Husarenregimenter, ein Regiment Garde du Corps, zwei Regimenter Artillerie zu Fuß und eines zu Pferd. 1815 wurden aus dem 7. (National-)Chevaulegers-Regiment zwei Kürassierregimenter gebildet. Husaren und Ulanen wurden 1822 aufgelöst. 1826 wurden aufgrund von Vorschlägen der Militärersparungskommission ein Infanterieregiment in zwei Jägerbataillone umgewandelt und das Grenadier-Garderegiment zum Infanterie-Leib-Regiment. Das Garde du Corps wurde zum 1. Kürassier-Regiment, das bisherige 1. Regiment wurde je zur Hälfte mit ihm und dem 2. Regiment verschmolzen. Die im Rahmen des Deutschen Krieges am 10. Mai 1866 angeordnete Mobilmachung wurde erst am 22. Juni abgeschlossen, zu diesem Zeitpunkt befand sich die preußische Armee bereits fast in Böhmen. Dieser Krieg verlief für die bayerische Armee sehr unglücklich. Der bayerische Oberbefehlshaber Prinz Karl, dem auch die süddeutschen Bundestruppen unterstanden, erfuhr, als er dem Königreich Hannover zur Hilfe eilte, in Meiningen von der Niederlage der Hannoveraner in der Schlacht bei Langensalza. Da die Preußen rasch vordrangen, war an eine Vereinigung mit einem weiter westlich liegendem Bundeskorps unter Prinz Alexander von Hessen nicht möglich, worauf sich die bayerischen Truppen nach Kissingen zurückzogen. Nach heftigen Kämpfen wich die bayerische Armee nach Schweinfurt und Würzburg (hier konnten lediglich die Festung Marienberg und ein Stadtviertel gehalten werden) zurück. Am 1. August besetzte ein preußisches Reservekorps Nürnberg. Die Schwierigkeiten der bayerischen Armee wurden wesentlich dem bayerischen Landtag und der militärischen Führung angelastet. Durch die stets vom Parlament verabschiedeten Haushaltskürzungen sah sich das bayerische Kriegsministerium nicht in der Lage, Manöver oberhalb der Brigadeebene durchzuführen. Außer Prinz Karl und dem Fürsten von Thurn und Taxis hatte kein bayerischer General jemals eine Division kommandiert. In den Zeitungen wurde auch die Rolle von der Tanns kritisiert. Aufgrund dieser Kritik ernannte König Ludwig II. den kampferfahrenen Obristen und späteren General von Pranckh am 1. August zum neuen Kriegsminister. Von Pranckh hatte bereits als Adjutant des Kriegsministers von Lüder politische Erfahrungen gemacht und sollte mit seiner bayerischen Heeresreform entscheidend zur Modernisierung der Armee beitragen. Als es im Rahmen der spanischen Thronkandidatur von Leopold von Hohenzollern zur Zuspitzung des Verhältnisses zwischen Frankreich und Preußen kam, ließ der bayerische Kriegsminister von Pranckh am 14. Juli die beiden bayerischen Armeekorps mobilisieren. Die bayerischen Armeekorps zogen im Rahmen der III. Armee unter Friedrich Wilhelm von Preußen (1. Armeekorps unter von der Tann, 2. Armeekorps unter von Hartmann) in den Deutsch-Französischen Krieg. Die bayerischen Truppen erstürmten unter von Hartmann Weißenburg, nahmen an der Schlacht bei Wörth, der Schlacht bei Beaumont, der Schlacht von Sedan und der Belagerung von Paris erfolgreich teil. Über 5000 bayerische Soldaten starben während des Krieges. Die bayerische Armee im deutschen Kaiserreich 1871–1918 Bayern konnte sich in der Reichsverfassung weitestgehende Reservatrechte insbesondere hinsichtlich der Wehrhoheit sichern. Die Armee hatte ähnlich dem Königreich Sachsen oder Württemberg eigenständige Truppen, ein eigenes Kriegsministerium und eine eigene Militärjustiz. Zudem waren ihre Truppenteile von der durchlaufenden Nummerierung des Reichsheeres ausgenommen. Die Armee wurde erst im Kriegsfall auf den Kaiser als Bundesfeldherrn vereidigt. Bayern behielt auch die hellblaue Farbe für die Infanterieuniformen, den Raupenhelm der bis 1886 verwendet wurde, die Chevaulegers und einige andere Eigentümlichkeiten. Dennoch wurden Uniformschnitt, Ausrüstung und Ausbildung dem preußischen Vorbild angeglichen. Mit Einführung der feldgrauen Uniformen wiesen nur mehr die Kokarde und eine weiß-blaue Rautenborte am Kragen auf die bayerische Herkunft hin. Die bayerische Armee hatte zu Beginn des Ersten Weltkrieges eine Präsenzstärke von 4.089 Offizieren, Ärzten, Veterinären und Beamten, 83.125 Unteroffizieren und Mannschaften sowie 16.918 Pferden. Mit dem Beginn der Mobilmachung am 1. August 1914 ging der Oberbefehl über die mobile Armee, die bis zu diesem Zeitpunkt der IV. Armee-Inspektion unterstellt gewesen war, auf den Deutschen Kaiser über. Die in Bayern verbliebenen Truppenteile standen weiterhin unter dem Befehl des Bayerischen Kriegsministeriums. Die bayerische Armee wurde als 6. Armee mit den drei bayerischen Armeekorps, verstärkt durch das I. bayerische Reserve-Korps, die bayerische Kavallerie-Division und weitere Verbände unter dem Oberbefehl von Kronprinz Rupprecht an die Westfront transportiert. So kämpfte die bayerische Armee bei der Schlacht in Lothringen und in den Vogesen (bis Anfang September 1914) zum letzten Mal in ihrer Geschichte als einheitlicher Truppenverband; die anfangs ausschließliche Unterstellung der bayerischen Truppen unter bayerisches Kommando begann sich infolge Um- und Neuorganisationsmaßnahmen des deutschen Heeres bereits seit dem Herbst 1914 aufzulösen. Im Ersten Weltkrieg kamen etwa 200.000 Angehörige der bayerischen Armee ums Leben. Obwohl das Kaiserreich 1918 im Zuge der Novemberrevolution unterging und auch König Ludwig III. vom Eid auf seine Person entband, war damit Bayerns Wehrhoheit noch nicht aufgehoben. Die Wirren um die Niederschlagung der Münchner Räterepublik und ihrer unter Rudolf Egelhofer aufgebauten "Roten Armee" bewogen jedoch die neue Regierung Bayerns dazu, in der Bamberger Verfassung vom 14. August 1919 auf die Wehrhoheit zu verzichten. Die regulären bayerischen Truppen waren nach Kriegsende bereits soweit demobilisiert worden, dass der Kampf gegen die Räterepublik durch nichtbayerische Reichswehrtruppen und Freikorps erfolgte. Tradition nach 1919 In der Reichswehr führten in Bayern garnisonierte Verbände die landsmannschaftliche Zusatzbezeichnung "bayerisch". In der Regel hatte jede Kompanie die Tradition eines Regiments der alten Armee, und für den Fall der Überwindung der Rüstungsbeschränkungen des Versailler Vertrages war deren Wiederaufstellung vorgesehen. Beim Aufbau der Wehrmacht passte das Heer als Spiegelbild föderalistischer Vielfalt oder als Träger konkreter Traditionen nicht in die nur diffus historisierende ..-Ideologie vom Aufgehen aller in einer amorphen Volksgemeinschaft: Die letzten landsmannschaftlichen Truppenbezeichnungen wurden daher abgeschafft, bei der massiven Aufstellung neuer Truppenteile verzichtete man auf die Zuweisung von Traditionen der Alten Armee. Aufgrund der Brüche in der deutschen Militärgeschichte wurde durch den Traditionserlass der Bundeswehr die Zuweisung konkreter Verbandstraditionen untersagt. Organisationsstruktur Bayern stellte in der Armee des deutschen Kaiserreiches zunächst zwei, später drei Armeekorps. I. Armeekorps in München 1. Division in München 2. Division in Augsburg II. Armeekorps in Würzburg 3. Division in Landau 4. Division in Würzburg III. Armeekorps in Nürnberg 5. Division in Nürnberg 6. Division in Regensburg Offizierskorps Das Offizierskorps der bayerischen Armee wies einen weit geringeren Adelsanteil als das preußische auf. 1832 kamen auf einen adeligen Offizier 1,86 bürgerliche Offiziere, 1862 2,34 und 1914 5,66. Eine ausgesprochene Garde war seit Auflösung der Gardeeinheit 1826 nicht mehr vorhanden. Nur in folgenden Regimentern war der Adelsanteil deutlich über dem Durchschnitt: 1. Kürassier-Regiment in München, seit 1878 1. Schweres-Reiter-Regiment 1. Ulanen-Regiment Infanterie-Leib-Regiment Etwa 75 Prozent der bayerischen Generäle zwischen 1806 und 1918 gehörten dem Adel an. Die Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere umfasste die Dienstgrade Oberst, Oberstleutnant und Major, die Dienstgradgruppe der Subalternoffiziere umfasste die Dienstgrade Hauptmann (Rittmeister), Oberleutnant und Leutnant. Im bayerischen Offizierskorps war das Duell zur Wahrung der Standesehre in Ehrenfällen vorgeschrieben, obwohl es die im Land dominierende katholische Kirche verbot. Duelle wurden vom Staat relativ milde mit Festungshaft geahndet. Zur Offiziersausbildung wurde 1805, anstelle der Militärakademie, das Bayerische Kadettenkorps geschaffen, welches 1920 aufgelöst wurde. Eine Besonderheit der bayerischen Armee war, dass es in ihren Reihen mehr jüdische Reserveoffizier gab als in den anderen deutschen Streitkräften, wenn auch in Bayern der Anteil jüdischer Reserveoffiziere unter dem der Gesamtbevölkerung lag. Unteroffizierskorps Das bayerische Unteroffizierskorps bestand aus Zeit- und Berufssoldaten. Diese wurden in der Regel aus militärdienstleistenden Mannschaften rekrutiert. Zwischen Offiziers- und Unteroffizierskorps gab es eine strenge Laufbahntrennung, was in der Zeit des Ersten Weltkrieges wegen der weitgehenden Abschottung der Offizierslaufbahn gegen den Aufstieg befähigter Unteroffiziere zu erheblichen Sozialproblemen führte. Rekrutierungsverfahren Die Rekrutierung der Armee erfolgte seit der Konstitution von 1808 bis 1868 im Rahmen eines Konskriptionssystems, das die Möglichkeit des Loskaufs durch Bezahlung eines längerdienenden Stellvertreters bot. Im Rahmen der Heeresreform von 1868 wurde nach preußischem Vorbild die allgemeine Wehrpflicht mit der Sonderform des "einjährig-freiwilligen Militärdienstes" eingeführt. Landwehr und Landsturm 1809 wurde nach französischem Vorbild die Bürgerwehr in eine Nationalgarde umgewandelt. Diese wurde dann von 1814 bis 1816 in die Landwehr des Königreich Bayerns umgewandelt. Im Rahmen der Heeresreform von 1868 wurde der Name Landwehr für ältere Jahrgänge der Reserve verwendet, für die ältesten wehrpflichtigen Jahrgänge wurde der Begriff Landsturm verwendet. Im Rahmen der Landwehr sind auch die Krieger- und Veteranenvereine zu betrachten. Diese wurden bis 1918 von den bayerischen Militärbehörden überwacht. Garnisonswesen Der größte Teil der bayerischen Armee wurde in den Festungen, säkularisierten Klöstern und ehemaligen Schlössern untergebracht. 1806 erfolgte erstmals der massive Neubau von Kasernenanlagen (Neue Isarkaserne). Nach einer Typhusepidemie 1881 wurden moderne Kasernenneubauten (mit Verheiratetengebäuden) errichtet (z.B. die Prinz-Leopold-Kaserne). Bayern unterhielt 1838 sieben Festungen: Forchheim Ingolstadt Passau-Oberhaus Rosenberg ob Kronach Rothenberg bei Schnaittach Wülzburg Würzburg-Marienberg Die Festung Germersheim befand sich zu diesem Zeitpunkt noch in Bau. Ferner unterhielt Bayern in folgenden Bundesfestungen Truppen: Landau Ulm. Die Festung Germersheim wurde 1919 nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages entfestigt. Fürstenfeldbruck ist eine Große Kreisstadt und die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. Die Mittelstadt ist Teil der Metropolregion München. Geographische Lage Fürstenfeldbruck liegt circa 25 Kilometer westlich von München und circa 40 Kilometer südöstlich von Augsburg im westlichen Oberbayern an der Grenze zum Regierungsbezirk Schwaben. Die Stadt wird von der Amper durchflossen. Nachbargemeinden Fürstenfeldbruck liegt relativ zentral in seinem Landkreis. Die folgenden Entfernungsangaben beziehen sich auf die Luftlinie zum Ortsmittelpunkt des Nachbarorts und sind auf ganze Kilometer kaufmännisch gerundet. Mammendorf Maisach Olching Adelshofen Emmering Grafrath Schöngeising Alling Ausdehnung des Stadtgebietes Die Gemeinde hat zwölf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben): Aich (Pfarrdorf) Fürstenfeld (Kloster) Fürstenfeldbruck (Hauptort) Gelbenholzen (Siedlung) Hasenheide (Siedlung) Kreuth (Einöde) Lindach (Dorf) Neu-Lindach (Siedlung) Pfaffing (Weiler mit Kirche) Puch (Pfarrdorf) Rothschwaig (Einöde) Weiherhaus (Weiler) Bruck und Buchenau sind keine amtlich benannten Gemeindeteile. Bis zum 19. Jahrhundert Der Name Fürstenfeldbruck ist die Zusammensetzung der Namen Fürstenfeld und Bruck. Der Namensteil Fürstenfeld (Feld des Fürsten) sagt aus, dass diese Flur ehemals zum Besitz der Wittelsbacher gehörte. Dort wurde im Jahre 1263 das Zisterzienserkloster Fürstenfeld gegründet. Siehe auch: Burgstall Engelsberg und Burgstall Gegenpoint Die Siedlung Bruck in direkter Nachbarschaft des Klosters war schon vorher am dortigen Amper-Übergang entstanden. Für die Überquerung dieser Brücke, die zu der – damals sehr bedeutenden – Salzstraße gehörte, erhob die Familie der Gegenpointer im Auftrag der Welfen Zoll. Um diese Zollstation und eine dort gegründete Poststation wuchs eine Siedlung, die erstmals 1306 als Markt bezeichnet wurde. 1340 erwarb das Kloster die Grundherrschaft und das Dorfgericht über den Markt. 1425 gingen auch die letzten Besitzrechte von den Gegenpointern an das Kloster über. 1440 konnte die Leonhardskirche in Bruck geweiht werden. 1569 wurde erstmals die Brucker Poststation genannt. Ab 1691 wurde das Kloster Fürstenfeld im Barockstil neu erbaut. Im Jahre 1803 wurde das Kloster Fürstenfeld säkularisiert, und ganz langsam entwickelte sich eine bürgerliche Selbstverwaltung. Die Gemeinde kaufte die Kirche St. Leonhard. Seit 1873 ist Bruck durch die Bahnstrecke München–Buchloe an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Gerade auch die bessere Erreichbarkeit für die Münchner führte zu einem Aufschwung Brucks als Ausflugsziel. Beliebt waren hierbei das (Heil-)Bad in der Amper, der Naturgenuss rings um den Markt (besonders seien hierbei auch jene Künstler hervorgehoben, die die Umgebung malend erkundeten) sowie das Schlittenfahren im Winter. Unter dem Elektropionier und Vater des Deutschen Museums Oskar von Miller (dessen Vater, der Erzgießer Ferdinand von Miller, aus Bruck gebürtig war) ging 1892 das erste gemeindliche Elektrizitätswerk Bayerns ans Netz. 20. Jahrhundert Unterschiedliche Schreibweisen des Marktes Bruck (auch heute noch als umgangssprachlicher Name geläufig) durch verschiedene Behörden veranlassten die Regierung, eine einheitliche Bezeichnung festzulegen: Sie lautet seit dem 6. August 1908 Fürstenfeldbruck. Am 30. September 1935 wurde der Markt zur Stadt erhoben. 1936 wurde der Fliegerhorst Fürstenfeldbruck für die Luftwaffe fertiggestellt. Im April 1945 besetzten US-amerikanische Truppen die Stadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl durch die Eingliederung von Heimatvertriebenen stark an. Mit der Anbindung an die S-Bahn München im Jahr 1972 gewann Fürstenfeldbruck weiter an Bedeutung und die Bevölkerungszahl nahm rasch zu. Im gleichen Jahr – während der Olympischen Spiele – missglückte die Befreiung israelischer Olympiateilnehmer aus der Gewalt palästinensischer Terroristen auf dem Gelände des Fliegerhorsts. Seit 1978 gehören im Zuge der Gebietsreform in Bayern auch Aich, Hasenheide, Lindach, Neulindach, Pfaffing und Puch zu Fürstenfeldbruck. Dies konnte nicht verhindern, dass seit 1970 Fürstenfeldbruck nur noch die zweitgrößte Gemeinde des Landkreises ist, da das München benachbarte Germering einen noch stärkeren Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen hatte. 1979 erwarb die Stadt die ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Klosters Fürstenfeld. Sie wurden Zug um Zug modernisiert und bilden heute das Veranstaltungsforum Fürstenfeld mit gastronomischen Betrieben und Räumlichkeiten für Kunst oder Musikveranstaltungen, sowie dem Stadtmuseum Fürstenfeldbruck. Das Veranstaltungsforum Fürstenfeld zählt ca. 300.000 Besucher pro Jahr mit rund 550 Veranstaltungen. Mit Landser wurden vereinzelt im Ersten und verbreiteter im Z. W. volkstümlich oder Volkstümlichkeit vortäuschend einfache deutsche Heeressoldaten bezeichnet. Ungeklärte Etymologie Vor dem Ersten Weltkrieg finden sich vereinzelte Belege mit der Schreibung Lanzer. Nach Pfeifer ist der Begriff Ende des 19. Jahrhunderts „unter sächsischen Soldaten im Sinne von ‚Landsmann‘ entstanden“. Das Handbuch der Soldatensprache von 1905 teilt mit: „Besonders die Sachsen nennen sich gegenseitig Lanzer („Guten Tag, Lanzer“) und werden daher allgemein von den Preußen so geheißen“. 1907 wird Lanzer neben Kamerad für Soldat angegeben. 1910 nennt ein in Sachsen entstandenes Handbuch der Pennälersprache Lanzer für Soldat. Zur Herkunft des im Ersten Weltkrieg im Deutschen durch die Soldatensprache in der Bedeutung „Soldat“ allgemein verbreiteten Wortes finden sich von Anfang an unterschiedliche Angaben. Wie für einen solchen Jargon-Ausdruck nicht ungewöhnlich, werden mannigfache volksetymologische Erklärungen angeboten. Die Erklärungen stimmen darin überein, dass Landser eine Verkürzung eines längeren Wortes sei. Kluge hält einen Anschluss des Wortes an Lanz(t) in Lanzknecht für möglich. Duden online schließt das Wort an „Lanz“ an, eine Kurzform von „Lanzknecht“, dies wiederum eine frühneuhochdeutsche Schreibweise für Landsknecht unter Anlehnung an Lanze oder Lanze (Militärischer Verband). Schon das Handwörterbuch der deutschen Sprache von Daniel Sanders (8., neubearb. u. verm. Aufl. von Ernst Wülfing, Leipzig u. Wien 1912, S. 394) führt Lanzener, Lanzer als Lanzenbewaffneter. Die Leipziger Zeitung sieht darin eine Verkürzung von Landsmann. Die sächsischen Soldaten sollen sich untereinander mit „Landser“ „ursprünglich wohl Landsknecht, dann aber wie Landsmann gebraucht“ angeredet haben, was die Preußen übernommen hätten. Der Freiherr von Ompteda betont: Landser heißt „doch nichts anderes als Landsmann“. Der Feldgraue Büchmann von 1916 stellt Landser neben Landstrich. Der Neue Brockhaus schreibt 1941 unter Landser schlicht „Soldatensprache: Soldat“. 1945 wurde das Wort „Landser“ in den Monatsheften für deutschen Unterricht der University of Wisconsin als das zu jener Zeit gebräuchliche für Soldaten eingestuft. Nach dem Bertelsmann Volkslexikon von 1956 steht das Wort Landser für „Landsmann“ und „Soldat“.