Sächsische Feldartillerie im Auffahren.
Originale, großformatige Farbtafel von 1913.
Nach dem Originalgemälde von Richard Knötel.
In der Platte signiert.
Mit eingeprägtem Adelswappen im unteren Rand.
Größe 312 x 242 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Januar 1857 in Glogau; † 26. April 1914 in Berlin) war ein deutscher Maler, Lithograf und Schriftsteller. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Historienmaler. Leben Knötel war der Sohn des Oberlehrers, Malers und Schriftstellers Augustin Knötel. Er erhielt von seinem Vater Zeichenunterricht, studierte seit 1880 an der Berliner Akademie der bildenden Künste und beschäftigte sich eingehend mit der Geschichte des Militärs. Er wirkte als Illustrator für die Zeitschriften Illustrirte Zeitung, Daheim, Über Land und Meer und als Zeichner für den „Berliner Kalender“ und den „Verein für die Geschichte Berlins“. Knötel illustrierte viele militärische Werke und veröffentlichte die Abhandlung Die preußische Armee von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart (1883) und gab ein Quellenwerk zur Uniformenkunde in 18 Bänden heraus. Im Jahr 1888 zeichnete er für das Militärbilderbuch Die Kriegsheere Europas, welches von Oberstleutnant a. d. Vogt beschrieben wurde. Er war eines der Gründungsmitglieder der Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e. V. Zusammen mit dem Historienmaler Carl Röchling illustrierte er auch die beiden geschätzte Kinderbücher Der Alte Fritz in 50 Bildern für Jung und Alt (1895) und Die Königin Luise in 50 Bildern für Jung und Alt (1896). Er lieferte ab 1908 im Auftrag des Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck Entwürfe für Stollwerck-Sammelbilder, u. a. für die Stollwerck-Sammelalben No. 10 und 14. Richard Knötel wurde auf dem St. Matthias-Friedhof in Berlin-Tempelhof beigesetzt. Sein Sohn Herbert wurde ebenfalls Maler und errang sich einen Namen als „Knötel, der Jüngere“. Artillerie 1730: Die sächsische Artillerie erhielt erst ab 1730 ihre eigenen Uniformen. Gemeinsam mit dieser Waffengattung erhielten ebenfalls die Mineure und Pontoniere eigene Uniformen. Der Uniformrock der Artillerie war grün mit rotem Innenfutter. Die Klappen und Aufschläge waren ebenfalls rot gehalten. Die Uniformhosen und die Weste waren paillefarben und die Uniformknöpfe gelb. Die Gamaschen wurden wie bei der Infanterie weiß getragen, und als Schuhwerk dienten lederne schwarze Schuhe. Das veränderte Uniformreglement aus dem Jahre 1734 betraf die Artillerietruppen nicht. Sie behielten ihre grünen Uniformröcke. 1832: Die sächsische Artillerie behielt, wie die Kavallerie, ihre alte Uniformfarbe. Es wurden nur kleinere Veränderungen an den Uniformen vorgenommen, um sie zeitgemäßer erscheinen zu lassen. 1867: Die Uniformen der Artillerie und Pioniere verblieben ohne große Veränderungen. Nur die Kopfbedeckung wurde der preußischen Armee angeglichen. Die Pioniere erhielten wieder die weißen Uniformknöpfe. Bewaffnung Die sächsische Armee war bei der Gründung des stehenden Heeres in Bezug auf ihre Bewaffnung vielen anderen Armeen in Europa weit unterlegen. Im Großen Nordischen Krieg zeigte sich der mangelhafte Zustand der sächsischen Ausrüstung. Die Waffen und Geschütze waren veraltet und in einem sehr schlechten Zustand, und die Munitionsbeschaffung gestaltete sich sehr schwierig. Gegen die straff organisierte schwedische Armee hatten die Sachsen kaum eine Chance. August der Starke begann in der Folge mit der Aufrüstung seiner Truppen. Bis 1730 wurden alle Regimenter mit neuen Waffen ausgestattet. Die Infanterieregimenter erhielten neue Gewehre der Firma Friderici aus Suhl. Außerdem wurde in Olbernhau eine Gewehrmanufaktur mit der Produktion von Musketen beauftragt. Die Kavalleriesäbel und Degen wurden von der Firma Clauberg aus Solingen sowie von Schwertfeger aus Dresden geordert. Durch Lieferengpässe dieser Firmen wurden kleinere Mengen an Waffen auch von Firmen aus Berlin, Celle und Lüttich bestellt. Im Jahre 1730 wird die Bewaffnung der sächsischen Armee wie folgt beschrieben: Infanterie: Die Infanterie benutzt Steinschlossgewehre, Steinschlossbüchsen sowie Pistolen aus den verschiedensten Produktionsstätten. Mit der Neubewaffnung wird auch der hölzerne Ladestab durch einen eisernen ersetzt, dieser ist stabiler. Nur in den Regimentern 1. Garde, Königlicher Prinz, Weißenfels, Löwenthal, Prinz Gotha und Haxthausen wird weiterhin der hölzerne Ladestock verwandt, denn der eiserne passt nicht in die Läufe der Lütticher Gewehre. Insgesamt werden 12.160 Gewehre neu beschafft. Neben den Feuerwaffen werden auch die Blankwaffen erneuert. Die Infanterie benutzt anstatt des bisherigen Messerbajonetts fortan ein dreischneidiges Bajonett. Dieses wird beim drohenden Nahkampf auf den Gewehrlauf gepflanzt. Die Fußtruppen tragen weiterhin einen Degen, Säbel oder Pallasch, die Offiziere außerdem einen Sponton und die Unterführer ein Kurzgewehr (Stangenwaffe ähnlich dem Sponton). Kavallerie: Die Kavallerie jener Zeit trug als Blankwaffe den Pallasch. Des Weiteren wurde der Kavalleriesäbel und -degen getragen. Als Feuerwaffe waren die Regimenter mit gezogenen Karabinergewehren ausgestattet. Artillerie: Durch die Neubewaffnung der Artillerie erschuf August der Starke eine der besten Artillerietruppen des 18. Jahrhunderts in Europa. Die Sachsen wurden mit 3-, 6-, und 12-pfündigen Kanonen und 8-, 16- und 24-pfündigen Haubitzen ausgestattet. Außerdem verfügte man über mehrere Kaliber Mörser. Die Kanonen schossen in der Regel auf eine Entfernung von 500 bis 800 Schritt. Die dreipfündigen Geschütze waren die sogenannten Regimentsstücke der Infanterie. Mit ihnen konnten auch Kartätschenkugeln abgeschossen werden. Diese mit Bleikugeln gefüllten Geschosse wurden auf 60 Fuß verschossen, um eine große Streuwirkung der Bleikugeln zu erzielen. Feldartilleriezugehörigkeit im Jahre 1913 Division Artilleriebrigade Artillerieregimenter 1. Division Nr. 23 1. Feldartillerie-Brigade Nr. 23 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12 4. Feldartillerie-Regiment Nr. 48 2. Division Nr. 24 2. Feldartillerie-Brigade Nr. 24 7. Feldartillerie-Regiment Nr. 77 8. Feldartillerie-Regiment Nr. 78 3. Division Nr. 32 3. Feldartillerie-Brigade Nr. 32 2. Feldartillerie-Regiment Nr. 28 5. Feldartillerie-Regiment Nr. 64 4. Division Nr. 40 4. Feldartillerie-Brigade Nr. 40 3. Feldartillerie-Regiment Nr. 32 6. Feldartillerie-Regiment Nr. 68 Gemeinsam mit dem 16. Infanterie-Regiment Nr. 182 wurde im Oktober 1912 ein zweites Fußartillerieregiment aufgestellt, das Fußartillerie-Regiment Nr. 19. Der Stab und das I. Bataillon wurden in Dresden garnisoniert, das II. Bataillon auf dem Truppenübungsplatz Zeithain. Sonstige Einheiten Am 1. Oktober 1899 wurde das 2. Pionier-Bataillon Nr. 22 aufgestellt und in Riesa garnisoniert. Ebenfalls wurde an diesem Tag das 2. Train-Bataillon Nr. 19, mit Garnison in Leipzig, in Dienst gestellt. Gemeinsam mit dem Pionierbataillon wurde es dem neu gegründeten XIX. Armeekorps unterstellt. An technischen Truppen traten bis zum Ersten Weltkrieg zur sächsischen Armee: 1. und 2. Königl. Sächsisches Bataillon des Königl. Preußischen Eisenbahnregiments Nr. 1 Königl. Sächsische Festungs-Fernsprech-Kompanie Nr. 7 3. Königl. Sächsische Kompanie des Luftschiffer-Bataillons Nr. 2 3. Königl. Sächsische Kompanie des Flieger-Bataillons Nr. 1 Königl. Sächsisches Detachment der 2. Kompanie des Kraftfahrbataillons Königl. Sächsisches Detachment bei der Königlich Preußischen Verkehrstechnischen Prüfungskommission Beteiligung an Feldzügen Angehörige der sächsischen Armee nahmen zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der Niederschlagung des Boxeraufstands in China teil. Des Weiteren beteiligten sich sächsische Soldaten an den Schutztruppen in den deutschen Kolonien. Besonders die Offiziere und Unteroffiziere nutzten die Möglichkeit, um Kampferfahrung zu sammeln und dadurch schneller in der Rangliste der Armee aufzusteigen. Während des Boxeraufstandes wurden mehrere sächsische Soldaten getötet. Am 17. Juni 1900 wurde der in Leipzig geborene Obermatrose Felix Bothe während des Angriffes auf das Taku-Forts an Bord der SMS Iltis getötet. Beim III. Seebataillon wurde der Seesoldat Arthur Strauß, geboren in Hohendorf, Kreis Glauchau während der Belagerung der Gesandtschaft in Peking am 1. Juli 1900 getötet. Das Gefecht bei Liang-Hsiang-Hsien am 11. September 1900 kostete den Seesoldaten Hermann Gabel, geboren in Radebeul bei Dresden, das Leben. Der Pionier Paul Zettwitz, geboren in Meißen, vom Ostasiatischen Pionierbataillon starb am 1. Januar 1901 bei einem Unfall während eines Salutschießens im Peitang-Fort. Bei diesem Unfall starben vierzehn Soldaten, und sieben weitere wurden zum Teil schwer verletzt. An der Niederschlagung des Hereroaufstandes 1904 bis 1908 beteiligten sich ebenfalls sächsische Soldaten. Während des vier Jahre andauernden Kampfes in Deutsch-Südwestafrika fielen drei sächsische Offiziere (Leutnants) und drei Angehörige des Sanitätskorps (ein Assistenzarzt, ein Stabsarzt und ein Generaloberarzt). Genaue Verlustenlisten der Unteroffiziere und Mannschaften gibt es nicht. Die Gesamtverluste der kaiserlichen Truppen beliefen sich auf 64 Offiziere und Beamte sowie 688 Unteroffiziere und Mannschaften. Weitere 89 Offiziere und 818 Unteroffiziere und Mannschaften wurden in den vier Jahren verwundet. Außerdem starben 26 Offiziere sowie 633 Unteroffiziere und Mannschaften an Krankheiten. Erster Weltkrieg Das XII. Sächsische Armeekorps zum Kriegsbeginn 1914: XII. Armeekorps Division Brigade Regimenter 1. Infanterie-Division Nr. 23 45. Infanterie-Brigade (1. Königlich Sächsische) 1. Leibgrenadierregiment Nr. 100 Grenadierregiment „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“ (2. Königlich Sächsisches) Nr. 101 46. Infanterie-Brigade (2. Königlich Sächsische) Schützen-Füsilier-Regiment „Prinz Georg“ (Königlich Sächsisches) Nr. 108 16. Infanterie-Regiment Nr. 182 23. Feldartillerie-Brigade (1. Königlich Sächsische) 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12 4. Feldartillerie-Regiment Nr. 48 3. Husaren-Regiment Nr. 20 3. Infanterie-Division Nr. 32 63. Infanterie-Brigade (5. Königlich Sächsische) Infanterie-Regiment „König Ludwig III. von Bayern“ (3. Königlich Sächsisches) Nr. 102 Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich II. von Baden“ (4. Königlich Sächsisches) Nr. 103 64. Infanterie-Brigade (6. Königlich Sächsische) 12. Infanterie-Regiment Nr. 177 13. Infanterie-Regiment Nr. 178 32. Feldartillerie-Brigade (3. Königlich Sächsische) 2. Feldartillerie-Regiment Nr. 28 5. Feldartillerie-Regiment Nr. 64 2. Ulanen-Regiment Nr. 18 sonstige Korpstruppen 1. Pionier-Bataillon Nr. 12 I. Bataillon/Fußartillerie-Regiment Nr. 19 Fliegerabteilung 29 Im Ersten Weltkrieg wurden die beiden sächsischen Armee-Korps und das sächsische XII. Reserve-Korps als Teil der 3. Armee mobilisiert, deren Oberbefehl der frühere sächsische Kriegsminister Generaloberst Max von Hausen übernahm. Etwas später wurde noch ein XXVII. (sächsisch-württembergisches) Reserve-Korps aufgestellt, das zur 4. Armee in Flandern kam. Während des Vormarsches durch Belgien wurden am 23. August 1914 674 Einwohner der südbelgischen Stadt Dinant von sächsischen Truppen der 3. Armee wegen angeblicher Freischärlerei getötet (→ Massaker von Dinant). Ein monumentales Denkmal in der Innenstadt erinnert an das Schicksal dieser Menschen. 2001 erkannte die Regierung der Bundesrepublik Deutschland ihre moralische Verpflichtung an, sich dafür offiziell bei den Nachkommen der damaligen Opfer zu entschuldigen. Die sächsischen Truppen wurden weit überwiegend und die längste Zeit an der Westfront eingesetzt, der anfangs bestehende Einsatz im geschlossenen Armeeverband wurde jedoch schon bald aufgegeben. Im weiteren Verlauf des Krieges kam es durch die notwendigen Ergänzungen und Neuzusammenstellungen zu einer zunehmenden Vermischung mit den Kontingenten der anderen deutschen Teilstaaten. Im Ersten Weltkrieg wurden insgesamt 18 Infanteriedivisionen (23., 24., 32., 40., 58., 96., 123., 192., 212., 219., 241., 23. Reserve-, 24. Reserve-, 53. Reserve-, 45. Landwehr-, 46. Landwehr-, 47. Landwehr- und 19. Ersatz-) und eine Kavalleriedivision (8.) der sächsischen Armee aufgestellt. Die Artillerietruppe des Heeres im Deutschen Reich umfasste die artilleristischen Kräfte des Heeres. Diese setzte sich zusammen aus der Feldartillerie und der Fußartillerie mit der Festungs- und der Belagerungsartillerie. Zum Einsatz kam die Artillerietruppe hauptsächlich während des Ersten Weltkriegs von 1914 bis 1918. Schießende Artillerie Im Zuge der Mobilmachung 1914 wurden planmäßig aufgestellt: 102 Feldartillerie-Regimenter und 29 Reserve-Feldartillerie-Regimenter mit je zwei Abteilungen zu drei Batterien mit je sechs Geschützen, die als Feldartillerie in die Artilleriebrigaden der Infanterie-, bzw. Reserve-Divisionen eingegliedert wurden oder als Fußartillerie auf Armee- oder Heeresgruppenebene geführt wurden, dazu kamen 11 reitende Abteilungen der Kavalleriedivisionen zu drei Batterien mit je vier Geschützen, 5 selbständige Landwehr-Batterien, 22 Landsturm-Batterien, 3 Landwehr-Feldartillerie-Ersatzabteilungen und 40 mobile Feldartillerie-Ersatzabteilungen zu zwei Batterien mit je sechs Geschützen. Mit der Mobilmachung 1914 wurde die Fußartillerie schließlich aufgelöst und auf Heeresgruppen und Armeen verteilt. Bei Kriegsausbruch standen bereit: 26 schwere Feldhaubitz-Bataillone, Kaliber 15 cm, zu je 16 Geschützen, die den Armee-Korps unterstellt wurden, dazu ein weiteres Bataillon mit 10-cm-Geschützen, das dem IX. Reservekorps der I. Armee an der Westfront zu Verstärkung des rechten Angriffsflügels unterstellt wurde. 14 Mörser-Bataillone, Kaliber 21 cm zu je acht Geschützen. Diese wurden zur Bekämpfung gegnerischer Festungen an der Westfront verlegt. 5 (drei schienengebundene und zwei motorisierte) Batterien schwere Küstenmörser, Kaliber 30,5 cm zu je zwei Geschützen. 3 Batterien 42-cm-Mörser, davon zwei schienengebunden. weitere 15 ½ Bataillone waren ortsgebunden in Festungen eingesetzt, darunter der Großteil der 50. Reserve-Artilleriebataillone, die über keine Bespannung und keine Munitionskolonnen verfügten. Insgesamt betrug damit die Kriegsstärke 633 Feldartillerie-Batterien zuzüglich 828 Feldartillerie-Batterien der Reserveformationen. Hinzu kamen 50 Fußartillerie-Bataillone des Heeres und 122 aus Reserveformationen. Die Artillerie zog mit 14.681 Offizieren und 412.323 Unteroffizieren ins Feld und bildete damit 22 % des Feldheeres. Die französische Feldartillerie bewies sich gegenüber der deutschen, die deutsche und österreichische schwere Artillerie gegenüber der der Alliierten als überlegen, was insbesondere beim Niederringen der Grenzfestungen im Westen von großer Bedeutung war. Andererseits machte sich das Fehlen schwerer Artillerie in den Reserve- und des Landwehrkorps bereits kurz nach dem Kriegsbeginn schmerzlich bemerkbar und erzwang eine entsprechende Truppenvermehrung, zum Beispiel durch die Lieferung von Marinegeschützen, später durch die Entwicklung von Eisenbahngeschützen. Aus Ersatzeinheiten und Festungsverbänden wurden daher weitere Bataillone aufgestellt, so dass bis 1917 jede Division auch eine schwere Abteilung erhielt. Die höhere Feuergeschwindigkeit ermöglichte auch in der deutschen Feldartillerie im Kriegseinsatz zwischen Herbst 1914 und März 1915 – wie vor dem Kriegsbeginn bereits in der französischen, schwedischen und schweizerischen Armee – eine Reduzierung von sechs auf vier Geschütze je Batterie, womit die Bildung von 300 neuen Batterien für die Neuaufstellung weiterer Divisionen möglich wurde. Auch die Artilleriebrigaden wurden bis 1917 aufgelöst. Die Divisionsartillerie wurde in einem Artillerie-Regiment mit drei Abteilungen zusammengefasst, wovon zwei mit Feldkanonen und eine mit Feldhaubitzen ausgerüstet wurde. Die Umgliederungen der Divisionsartillerie wurden bis zum Frühjahr 1917, die der 1917 geschaffenen Heeresartillerie, die unter Befehl der OHL stand, bis zum Herbst 1917 abgeschlossen. Die Führung der Divisions-Artillerieverbände erfolgte durch einen Artilleriekommandeur (Arko), auf Armee-Ebene wurde der bisherige General der Fußartillerie zum „General der Artillerie“ umbenannt. Ab Mai 1918 wurden sechs Artillerie-Regimenter erstmals mit Lastkraftwagen motorisiert. Die Batterien der schweren Artillerie der Kaliber 13 cm und 21 cm wurden im Sommer 1917 auf drei Geschütze, 15 cm, 17 cm auf zwei Geschütze gebracht. Jede Batterie bekam nun eine eigene Munitionskolonne. Die deutsche Artillerie verwendete im Krieg 73 verschiedene Geschütztypen, davon 57 Typen Beutegeschütze. Während des Ersten Weltkrieges wuchs die Artillerie u. a. an auf 297 Feldartillerie-Regimenter mit je drei Abteilungen zu je drei Batterien mit vier Geschützen (also insgesamt 36 Geschütze pro Feldartillerie-Regiment) 6 selbständige Abteilungen 3 reitende Abteilungen 6 fahrende Abteilungen 7 Gebirgsartillerie-Abteilungen 50 Infanterie-Geschütz-Batterien 53 Infanterie-Begleit-Batterien 785 leichte Munitionskolonnen Damit besaß die Artillerie bei Kriegsende 11.300 Feldgeschütze, der Anteil der Haubitzen zu Kanonen hatte sich seit der Mobilmachung (1:3) verdoppelt (1:1,5). Die Stärke der schweren Artillerie war um 30 % gewachsen. Einsatz- und Führungsgrundsätze Das offene Auffahren und Abprotzen der Batterie zum Feindbeschuss im direkten Richten beim Angriff oder im Begegnungsgefecht verlor nach 1914 im Stellungskrieg an Bedeutung. Wichtig war vielmehr das gedeckte Auffahren der Geschütze, wobei die Feuerstellung einer beobachteten Bekämpfung durch den Feind entzogen wurden und der Feuerkampf im – in Friedenszeiten bei der Feldartillerie kaum geübten – indirekten Richten über eine Beobachtungsstelle geleitet wurde. Im Verlaufe des Krieges wurde mit zunehmender Präzision das Planschießen entwickelt, das ohne langwieriges und den Gegner vorwarnendes Einschießen überraschende Feuerüberfälle nach voraus berechneten Schusswerten auf geortete Feindziele ermöglichte. Die Feldartillerie wurde ab 1889 auch als fahrende Artillerie bezeichnet, denn während des Marsches saßen die Kanoniere auf den Zugpferden, der Protze und dem Geschütz auf, um jederzeit aus dem Marsch in Stellung gehen und den Feuerkampf eröffnen zu können. Neben den Geschützprotzen verfügte jede Batterie auch über einen sechsspännigen Beobachtungswagen mit Mannschaft und Gerät zum Aufbau der Beobachtungsstelle. Beim In-Stellung-gehen fuhren die Geschütze in Linie nebeneinander auf, die Munitionswagen der Staffel etwa acht Schritt dahinter. Die Geschützmannschaft bestand aus dem Geschützführer und sechs Kanonieren (K1-K6), die jeweils fest zugeordnete Aufgaben hatten, etwa beim Richten des Geschützes, der Vorbereitung von Munition mit Zünder, Kartusche oder Treibladung, dem Abfeuern oder Auswischen des Rohres usw. Etwa 300 m rückwärts der Feuerstellung fuhren die Protzen und die übrigen Munitionsfahrzeuge der Batterie in Deckung, 600 m rückwärts hielt sich die leichte Munitionskolonne bereit. Nach dem Herstellen der Wirkungsbereitschaft begann das Einschießen der Geschütze, geleitet vom Batteriechef aus der Artilleriebeobachtungsstelle heraus. Von dieser mussten sowohl die Batterie als auch das Ziel einsehbar sein. Die Zielortung nach Gelände und Karte erfolgte mit dem Scherenfernrohr, der Winkel zum Ziel wie zur Batterie wurde mit dem auf einen Vollkreis von 6400 Strich eingeteilten Richtkreis eingemessen und in ein Feuerkommando umgesetzt, das der Winkertrupp den Kanonieren mit Signalflaggen übermittelte, bei der Feldartillerie per Morsesystem mit einer Flagge, bei der Fußartillerie mit zwei Signalflaggen nach der Winkerrose. Im Stellungskrieg wurde auch per Feldfernsprecher kommuniziert, wobei das Leitungsnetz bei heftigem Feindbeschuss ständig gefährdet war. Die Kommunikation zwischen Kampftruppe, Beobachtungsstelle und Feuerstellung war unter Feindeinwirkung oder im Bewegungsgefecht stets gefährdet. Neben die Erd- trat die Luftbeobachtung, zunächst mittels an Seilwinden befestigter Fesselballons der Feldluftschiffer oder vom Flugzeug aus durch Artillerieflieger, vor allem, nachdem ab 1915 die Verständigung vom Flugzeug mittels Funktelegrafie möglich wurde. Feld- und Fußartillerie verwendeten die gleichen Schießverfahren, d. h. die Ortung des Ziels nach Lage, Höhe, Ausdehnung, dessen Eingabeln durch Kurz- und Weitschüsse in 100-m-Sprüngen. Als Feuereinheit galt die Batterie oder die Abteilung. Als Wirkungsfeuer galten folgende Verfahren: Salvenfeuer: Gleichzeitiges Abfeuern aller Geschütze auf ein Kommando Staffelfeuer: Abfeuern der Geschütze nacheinander auf jeweils etwas kürzere Entfernung Flügelfeuer: Abfeuern der Geschütze der Linie vom befohlenen Flügel aus mit Zeitverzug Gruppenfeuer: Geschützweises Abfeuern und Nachladen unter Leitung der Geschützführer Schnellfeuer Munition Das Schwarzpulver wurde nach der Erfindung des Dynamits 1867 durch Alfred Nobel, der Sprenggelatine 1877 und des rauchlosen Pulvers 1887 durch rauchschwache Treibladungen in Metallhülsen oder bei Haubitzen durch entsprechende Kartuschen ersetzt. Damit vereinfachte sich der Ladevorgang; die geringe Qualmentwicklung behinderte bei Schnellfeuer nicht die Sicht und erschwerte die Aufklärung der Feuerstellung durch den Feind. Als Munitionsarten wurden Brisanzgranaten und Schrapnells – zur Nahverteidigung auch Kartätschen – eingesetzt, später auch Leuchtgranaten sowie Panzergranaten zur Panzerabwehr. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs verfügte Deutschland außerdem über ein Einheitsgeschoss, das je nach Bedarf als Sprenggranate oder Schrapnell verwendet werden konnte. Als Zünder wurden je nach Bedarf Aufschlag- oder Zeitzünder (Doppelzünder) verwendet. Ab 1916 wurden auch mit farblichen Kreuzen gekennzeichnete Gasgranaten verschossen, darunter Blaukreuz mit Arsengasen wie Diphenylarsinchlorid Grünkreuz mit erstickenden Gasen wie Chlor und Phosgen Gelbkreuz mit Senfgasen wie Lost und Yperit Feldartillerie Der Auftrag der Feldartillerie war die unmittelbare Unterstützung der Kampftruppe, insbesondere der Infanterie, wobei die Feldartillerie mit ihren Geschützen die Feindziele niederkämpfen sollte, die außerhalb des Wirkungsbereichs der infanteristischen Handfeuerwaffen lag. Dabei lag aufgrund der Kriegserfahrungen 1864–71 der Schwerpunkt beim weitreichenden Schrapnellschuss gegen lebende Ziele. Eine Batterie der Feldartillerie wurde geführt von einem Batteriechef im Rang eines Hauptmanns oder Rittmeisters. Sie umfasste 1914 etatmäßig fünf Offiziere und 148 Unteroffiziere/Mannschaften mit 139 Pferden, 17 Fahrzeugen und sechs Geschützen. Die Batterie gliederte sich in die Gefechtsbatterie mit Beobachtungswagen, der Gefechtsstaffel aus drei (später zwei) Geschützzügen mit je zwei Geschützen, den dazugehörigen meist sechsspännigen Protzen und drei Munitionswagen, die Gefechtsbagage mit drei weiteren Munitions- und einem Versorgungswagen und die Große Bagage mit je einem Vorrats-, Lebensmittel- und Futterwagen und der Feldschmiede. Die Kanoniere waren mit Pistolen, die Offiziere mit Degen bewaffnet, zur Nahverteidigung sollten die Besatzungen ihr Geschütz einsetzen. Nachdem es jedoch 1914 an der Ostfront durch Kavallerieüberfälle zu Verlusten gekommen war, begann auch die Ausrüstung der Artilleristen mit Gewehr oder Karabiner. 1918 kamen pro Batterie zwei leichte MG zur Fliegerabwehr und Nahverteidigung hinzu. Die Munitionsversorgung der Feldartillerie erfolgte über die leichte Munitionskolonne der Abteilung, die im Stellungskrieg zum Teil auch der Armee unterstellt wurden. Feldgeschütze Seit 1861 waren die bisherigen Vorderladergeschütze durch Hinterlader ersetzt worden. Standardgeschütz war zunächst das aus Gussstahl gefertigte Flachbahngeschütz C 73 mit dem Kaliber 7,85 cm und 8,8 cm, abgelöst erst 1896 von der Feldkanone 96. Von Rheinmetall und Krupp modifiziert zur Feldkanone 96 n.A. (neuer Art) kamen 1905 weitere wesentliche Verbesserungen hinzu, wie ein Schutzschild gegen direkten Feindbeschuss, Richtsitze für die Kanoniere, die Flüssigkeits-Rohrrücklaufbremse, die das umständliche Neuausrichten des Geschützes nach dem Abfeuern unnötig machte, verbesserte Richtmittel und Visiereinrichtungen wie das Rundblickfernrohr für das indirekte Richten und einen feldgrauen Tarnanstrich. Neben der Kanone wurde die Feldhaubitze 98/09 entwickelt, die durch eine steilere Geschossflugbahn die Bekämpfung von Zielen im indirekten Richten und gegen Feldbefestigungen und gedeckten Unterständen ermöglichen sollte. Dazu kamen weitere Verbesserungen: Die Auswertung der Erfahrungen unter anderem des russisch-japanischen Krieges von 1905 zeigten, dass der Feuerkampf vor allem schnell und zielgenau geführt werden musste. Batterien erhielten nun auch einen Beobachtungswagen sowie Munitionsfahrzeuge, Schanzzeug für den Stellungsbau, dazu Feldfernsprecher als Kommunikationsmittel und Patronenmunition ersetzte die Kartuschen. Die schweren Geschütze bekamen Radgürtel, so dass auch der schwere 21-cm-Mörser auf der Lafette transportiert und abgefeuert werden konnte. Für den fortlaufenden Munitionsnachschub wurden Munitionskolonnen aufgestellt. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs waren die 7,7-cm-Feldkanone 96 n.A. mit 5096 Geschützen und die 10,5 cm leichte Feldhaubitze 98/09 mit 1230 Geschützen die Standardwaffen der deutschen Feldartillerie, erst ab 1916 wurden diese durch verbesserte Geschütztypen ersetzt oder ergänzt. Bezeichnung Kaliber [mm] Schussweite [m] V0 [m/s] Höhenricht- bereich Einführung Bemerkungen Ältere Geschütze ohne Rohrrücklauf Leichte 8-cm-Feldkanone C/73 78,5 6800 465 1874 für die Feldartillerie der Kavallerie-Verbände Schwere 9-cm-Feldkanone C/73 88 7000 444 1874 für die Feldartillerie der Infanterie-Verbände 9-cm-Feldkanone C/73/91 88 7100 464 −15°/+16° 1891 Neuberohrte 8- bzw- 9-cm-Feldkanonen mit Einheitskaliber 7,7-cm-Feldkanone C/96 77 7800 465 1896 mit Seilbremse 10,5-cm-leichte Feldhaubitze C/98 105 5600 300 1898 mit Seilbremse Neuere Geschütze mit Rohrrücklauf 7,7-cm-Feldkanone 96 n. A. 77 7800 465 −13°/+15° 1905 Umbau der Feldkanone C/96; Standardgeschütz 1914 7,7-cm-Feldkanone 16 77 10700 525 −10°/+40° 1916 10,5-cm-leichte Feldhaubitze 98/09 105 6300 302 −10°/+40° 1909 Umbau der le. Feldhaubitze C/98; Standardgeschütz 1914 10,5-cm-leichte Feldhaubitze 16 105 9700 427 −10°/+40° 1916 Anzumerken ist, dass neben den aufgeführten Geschützen noch zahlreiche weitere Beute-Geschütze zum Einsatz kamen. Flugabwehr-, Gebirgs-, Tankabwehr- und Infanterieartillerie Flugabwehrgeschütze Die ersten – damals noch bespannten – Ballon-Abwehrkanonen von Krupp waren bereits im Dezember 1870 bei der Belagerung von Paris zur Bekämpfung von Freiballonen eingesetzt worden. Nach dem Aufkommen der Luftschiffe wurde die Frage der Bekämpfung von Luftfahrzeugen wieder akut. Das preußische Kriegsministerium beauftragte daher Anfang 1906 die Artillerie-Prüfungskommission mit der Klärung dieser Angelegenheit. Die APK ließ zu diesem Zweck seit 1907/08 Geschütze von Krupp und Rheinmetall testen. Nach dem Abschluss der Versuche wurden Anfang 1914 die ersten motorisierten bzw. bespannten Luftabwehrgeschütze vom Heer in Dienst gestellt und den Artillerieregimentern wirtschaftlich angegliedert, d. h., sie blieben taktisch unabhängig. Weil zu Kriegsbeginn die Zahl der im Feld stehenden Geschütze dabei noch nicht ausreichte, wurden zur Flugabwehr allerdings auch normale zum Teil aufgebohrte Feldgeschütze auf improvisierten Lafetten herangezogen. Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Aufklärungs- und Bombenflugzeuge kamen immer mehr der ab 1916 in Flugabwehrkanonen umbenannten Geschütze zum Einsatz. Zur selben Zeit wurde die Flugabwehr von der Artillerie völlig abgekoppelt und unter eigenen Vorgesetzten den neugegründeten Luftstreitkräften zugeordnet. Gebirgsgeschütze Die Erfahrungen im Kriegseinsatz machten eine weitere Spezialisierung der Feldartillerie erforderlich. Der Kampf in den Vogesen erforderte den Einsatz von Geschützen im Gebirgskrieg; ab 1915 wurden deutscherseits erstmals 7,5-cm-Gebirgsgeschütze von Erhardt eingesetzt, die ursprünglich für die kaiserliche Schutztruppe in den Kolonien vorgesehen waren und auf sechs Tragtiere verlastet in Stellung gebracht werden konnten. Besonders bewährten sich die Skoda-Geschütze der k.u.k.-Truppen, die ab 1917 auch an Deutschland geliefert wurden. Gebirgsgeschütze kamen vor allem im Westen in den Vogesen, beim Rumänienfeldzug in den Karpaten und an der Italienfront in den Alpen zum Einsatz. 1918 war die Gebirgsartillerie auf insgesamt sieben Gebirgsartillerie-Abteilungen mit 22 Batterien aufgewachsen. Für den besonders schwierigen Transport schwerer Feldhaubitzen und 10-cm-Kanonen per Gebirgskarren wurden Gebirgs-Staffeln eingesetzt. Bezeichnung Kaliber [mm] Schussweite [m] V0 [m/sec] Höhenricht- bereich Einführung Bemerkungen 7,5-cm-Gebirgskanone L/17 M.08 75 5750 300 −7°/+38,5° für die Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika 7,5-cm-Gebirgskanone L/14 (Krupp) 75 5400 300 −10°/+30° 1914 ursprünglich von der chilenischen Armee bestellt 7,5-cm-Gebirgskanone M.15 (Skoda) 75 6650–7000 224–382 −9°/+50° 1917 österreichisches Geschütz 10,5-cm-Gebirgshaubitze L/11,4 (Krupp) 105 1916 10-cm-Gebirgshaubitze M.16 (Skoda) 105 7750 180–325 −8°/+70° 1917 österreichisches Geschütz Infanteriegeschütze Zur Bekämpfung von Feindzielen im direkten Richten wurden zunächst einzelne Feldgeschütze in die Nähe der vordersten Linie zur direkten Feuerunterstützung der Infanterie gebracht. Nachdem die französische Armee mit der canon d’infanterie ab 1916 spezielle Infanteriegeschütze in den Einsatz gebracht hatte, begann auch auf deutscher Seite die Entwicklung des Infanteriegeschützes 18, das im letzten Kriegsjahr an die Front kam. Tankabwehrgeschütze Der massive Einsatz von Tanks durch die Alliierten erforderte zudem die frontnahe Aufstellung von Feldgeschützen, die zunächst improvisiert, ab 1917 durch spezielle Tank-Abwehr-Kanonen übernommen wurde. Infanteriegeschütze und Tankabwehrkanonen wurden zu Infanterie-Begleitbatterien zusammengefasst. Fußartillerie, Festungs- und Belagerungsartillerie Am 1. November 1872 wurde im Deutschen Reich die Fußartillerie von der Feldartillerie getrennt: Ihr Auftrag lag in der Bekämpfung von Festungen, Ortschaften, Verkehrsverbindungen und Feindartillerie im indirekten Richten mit Brisanzgranaten, vor allem bei der Unterstützung von Belagerungsoperationen. Die Fußartillerie erhielt ab 1893 eigene Bespannung und war damit beweglich gemacht worden, ausgezeichnet ausgebildet und verfügte über enorme Feuerkraft. Ebenfalls war ihr die ortsfeste Festungsartillerie zugeordnet. Die Fußartillerie gliederte sich in Regimenter, Bataillone und Kompanien; diese wurden 1908 in Batterien umbenannt. Die Notwendigkeit, im Kampf um Feldbefestigungen auch schwere Geschütze heranziehen zu können, führte 1896 zur Bildung der Schweren Artillerie des Feldheeres. Die Geschütze wurden ebenfalls durch Pferdebespannung mobil gemacht, dabei oft in mehrere Lasten zerlegt. Als Bespannungspferde dienten schwere Kaltblüter. Standardgeschütze bei Kriegsausbruch 1914 waren die 15-cm-Haubitze und der 21-cm-Mörser. Hinzu kamen später die weitreichende 10-cm-, 10,5-cm-, 13-cm- und 15-cm-Kanonen. Eine Batterie schwerer Feldhaubitzen wurde geführt von einem Batteriechef im Rang eines Hauptmanns oder Rittmeisters. Sie umfasste 1914 etatmäßig fünf Offiziere, einen Veterinäroffizier und 224 Unteroffiziere/Mannschaften mit 122 Pferden, 18 Fahrzeugen und vier Geschützen. Eine Batterie mit zwei 42-cm-Mörsern umfasste sogar 280 Mann. Schwere Geschütze Kaliber/Typ Reichweite V0 (m/s) Erhöhung Einführung Bemerkung 10-cm-Kanone 14 10.200 m −5°/+45 Mai 1915 10-cm-Kanone 17 16.500 m −2°/+45 1917 Krupp 120-mm-Haubitze M1905 1905 15-cm-schwere Feldhaubitze 13 8.675 m 385 0°/+45° 1914 15-cm-Kanone 16 22.000 m 757 +8°/+32° 1916 21-cm-Mörser 16 11.100 m 393 +6°/+70° 1916 21-cm-Kanone 26.000 m Schnellladekanone 24-cm-Kanone 26.600 m 1916 Schnellladekanone als Eisenbahn- oder Eisenbahnbettungsgeschütz 28-cm-Kanone 27.750 m Schnellladekanone als Eisenbahn- oder Eisenbahnbettungsgeschütz 30,5-cm-Geschütz 62.500 m Schnellladekanone als Eisenbahnbettungsgeschütz 38-cm-Geschütz 47.500 m Schnellladekanone als Eisenbahn- oder Eisenbahnbettungsgeschütz 42-cm-Mörser 14.100 m zwei verschiedene Geschütze; Eisenbahn- oder Straßengebunden Bekannt wurden die beiden „Paris-Geschütze“, die auf Schienen verlastet und aus versteckten Stellungen die feindliche Hauptstadt Paris zwischen März und August 1918 auf eine Entfernung von über 130 km mit 21-cm-Granaten unter Beschuss nahmen. Minenwerfer Für den Einsatz im Stellungskrieg gegen Feldbefestigungen wurden ab 1910 Minenwerfer als Steilfeuergeschütze geliefert und im Belagerungstrain mitgeführt. Diese bewährten sich besonders im Grabenkampf des Stellungskrieges. Bei Kriegsausbruch verfügte das Heer über 44 schwere 25-cm-Minenwerfer mit einer Reichweite von 900 m und 116 mittlere 17-cm-Minenwerfer, im Laufe des Krieges erfolgte die Einführung leichter Minenwerfer mit dem Kaliber 7,58 cm und einer Reichweite 1.300 m, von denen je zwei den Infanterie-Bataillonen zugeordnet wurden. Dazu kamen zum Teil veraltete Festungs- und Beutegeschütze zum Einsatz. Im Laufe des Krieges wurde das Minenwesen von der Pioniertruppe übernommen. Minenwerfer des Ersten Weltkrieges waren: Leichter Minenwerfer System Lanz 9,15 cm Leichter Minenwerfer 7,58 cm Mittlerer Minenwerfer 17 cm Schwerer Minenwerfer 25 cm Eisenbahngeschütze Mit dem Stellungskrieg kam den weitreichenden schweren Eisenbahngeschützen bei den Materialschlachten eine besondere Bedeutung zu. Sonder- und Spezialeinheiten Artillerie-Messwesen Neben den Luftschifferabteilungen und den Artilleriefliegern, die den Luftstreitkräften zugeordnet wurden, stellte die Artillerie weitere Beobachtungs- und Messeinheiten auf, die zum Vorläufer der Aufklärenden Artillerie wurden. Um die Weiterentwicklung dieser neuen Spezialeinheiten kümmerte sich der am 30. August 1916 ernannte Inspekteur des Artillerie-Messwesens in der OHL, im Oktober 1917 wurde die Artillerie-Mess-Schule in Wahn am Rhein gegründet. Zur Ortung feindlicher Batterien entstanden ab 1915 Messtrupps. 224 Mastfernrohrtrupps wurden aufgestellt. Ziel war die vom Feind unbemerkte Vorbereitung der Feuerwalze. Stellungen konnten vorab plangenau vermessen werden, die Schusswerte für die Batterien wurden vorausberechnet. Durch dieses nach dem deutschen Artillerie-Offizier Bruchmüller („Durchbruchmüller“) benannte und ständig perfektionierte Verfahren konnte aus im Schutze der Nacht bezogenen Feuerstellungen bei Tagesanbruch ein überraschender Feuerschlag mit hoher Treffsicherheit gegen aufgeklärte Feindstellungen ausgelöst werden. Lichtmesstrupps Das Prinzip des Lichtmessverfahrens wurde 1915 aus den Messplantrupps heraus entwickelt, die auf Divisionsebene Zielmeldungen auswerteten und daraus Feuerpläne der Artillerie entwickelten. Im September 1915 wurden aus den verfügbaren Messplantrupps insgesamt 101 Lichtmesstrupps mit je einer Messplanstelle und fünf bis sechs Messstellen aufgestellt. Von diesen wurden die Mündungsblitze feindlicher Artilleriestellungen eingemessen und zur zentralen Auswertung weitergemeldet. Damit wurde ein Planschießen auch gegen versteckte oder gedeckte Feindartillerie möglich. Bis zum Kriegsende wurden 160 Lichtmesstrupps eingesetzt. Schallmesstrupps Parallel begann die Entwicklung des Schallmessverfahrens. Im Januar 1916 wurden 51 Schallmesstrupps aufgestellt, die mit an verteilten Geländepunkten aufgestellten Mikrofonen die Abschussdetonation feindlicher Geschütze aufgezeichneten und zeitlich präzise abglichen. Bei Kriegsende bestanden 110 Schallmesstrupps. Richtungshörer Im Mai 1918 wurden drei Lichtmess- und fünf Schallmesstrupps aufgelöst und dafür drei Richtungshörerzüge gebildet, die beide Verfahren kombiniert zur Zielortung anwenden konnten. Karten- und Wetterdienst Da die Wetterbedingungen erheblichen Einfluss auf die Feuerleitung der Artillerie hatten, griffen die Befehlsstellen hier auf die Unterstützung durch die Wetterwarten der Luftstreitkräfte zurück. Artillerie-Berichtigungstrupps der Artillerie setzten deren Wettermeldungen über die Barbara-Meldung ballistisch zur Schaffung sicherer Schießgrundlagen unter Berücksichtigung der „Besonderen und Witterungseinflüsse (BWE)“ aus. Mit den Luftreitkräften entwickelte sich darüber hinaus eine enge Zusammenarbeit beim Einsatz von Feld-Luftschiffern und Artilleriefliegern in der Feuerleitung sowie den Reihenbildzügen, die wesentlich zur Kartenerstellung und -korrektur in den Vermessungsabteilungen und zur Zielortung beitrugen. Panzerzüge Panzerzüge gehörten nicht zur Artillerie, sondern waren dem Militär-Verkehrswesen zugeordnet.