Schwierigkeiten des Gebirgskrieges.
Von Oberleutnant Alfred Steinitzer.
Elfseitiger Originaldruck von 1918.
Mit sechs Fotoabbildung und einer ganzseitigen Tondrucktafel:
Im Schützengraben auf 2400 Meter Höhe.
„Schwalbennester“. Österreichisch-ungarische Unterstände auf der Marmolata. Aufnahme: Lichtbildstelle des k.u.k. Kriegspressequartiers.
Beschwerlicher Aufstieg österreichisch-ungarischer Truppen in den Dolomiten.
Österreichisch-ungarische Gebirgsartillerie bei der Beförderung eines Geschützes schweren Kalibers. Aufnahme: Berliner Illustrations-Gesellschaft.
Ein Leichtverwundeter wird aus der Feuerlinie geschaft.
Eine Drahtseilbahn in den Vogesen. Aufnahme: Berliner Illustrations-Gesellschaft.
Wie in den Alpen schwere Geschütze in Stellung gebracht werden (am Ortler).
K.u.K.-Gebirgstruppen hielten auf dem Ortler zwischen 1915 und 1918 die höchste Geschützstellung in den Alpen mit vier Geschütze, zwei kleineren und zwei größeren. Sie wurden so gut wie möglich befestigt und sollten dazu dienen, Vorstöße in andere Gebiete aufzuhalten. Für die Gipfelmannschaften diente die Payerhütte als Rückzugsraum. Die österreichischen Truppen zogen die Kanonen mit Hilfe von italienischen Kriegsgefangenen nach oben.
Journalausschnitt in der Größe 147 x 233 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Die österreichischen Stellungen verliefen vom Passo di Fédaia über den Sasso Undici zur Forcella Serauta und weiter entlang des Kammes nach Westen. Die italienischen Stellungen befanden sich ostwärts bzw. südlich davon. Im Sommer 1916 war das Marmoladamassiv heiß umkämpft. Die österreichischen Stellungen mussten aufgrund ihrer Positionen über den Gletscher versorgt werden. Das bedeutete immer wieder Verluste durch feindlichen Beschuss, da der Gletscher auch bei Nacht von den Italienern sehr gut eingesehen werden konnte und nur bei schlechtem Wetter ein relativ gefahrloses Überqueren möglich war. Die Italiener bemühten sich vor allem entlang des Grates Richtung Punta Rocca vorzudringen, was jedoch auch unter Einsatz von Sprengstollen nicht gelang. Oberleutnant Leo Handl von der Bergführerkompanie Nr. 8 wusste eine Antwort auf diese Gefährdung. Er stellte fest, dass die Versorgung nur unterirdisch, in diesem Fall unter der Gletscheroberfläche, möglich war. Um den Nachschub zu den Stellungen am Kamm sicherzustellen, gruben bzw. sprengten die Österreicher Stollen in den Gletscher, die neben der Versorgung auch Unterkunftszwecken dienten. So gelang unter seiner Planung der Ausbau einer richtigen Eisstadt. Bis 1917 entstand ein acht Kilometer langes Tunnelnetz im Gletscher, in welchem sowohl die Versorgungswege als auch große Kavernen vor Feindfeuer geschützt waren. Man bewegte sich bis zu 40 Meter unter der Oberfläche im ewigen Eis. Diese bekannte "Eisstadt" ist ein legendäres Zeugnis: die Soldaten konnten dort sehr gut wohnen und immer wieder dorthin flüchten. In der Tat mussten sie nicht nur die Heckenschütze und die Granaten, sondern auch den "Weissen Tod" (d.h. den "Tod durch Erfrieren") meiden. Viele Soldaten starben wegen des Schnees und der Lawinen im Hochgebirge. In dieser Eisstadt herrschte durchschnittlich eine Temperatur von einem Grad plus, während die Außentemperatur durchschnittlich 20 Grad minus betrug. Gegen diese mit Baracken und Unterkünften aller Art versehenen Anlagen war die feindliche Artilleriebeschießung machtlos. Diese "Stadt" in 3000 m Höhe war von 1916-1917 das Zuhause vieler Soldaten. Der Krieg, der hier geführt wurde, bestand im Wesentlichen im Vortreiben von Sprengstollen. Das System Leo Handls Für seine Idee die Kriegführung in das Innere der Berge zu verlegen, gestaltete er zunächst eine Handskizze des Gebietes, in der er den Verlauf der Eisstollen genau einzeichnete. Diese Eisstollen waren über 8 km lang und wiesen einen Höhenunterschied von rund 1.000 m auf. Nachdem er diese provisorische Skizze vom Gelände erstellt hatte, seilten sich Soldaten möglichst tief in Gletscherspalten ab, um das Innere des Berges zu erkunden. Falls das Innere des Gletschers geeignet war, wurde nun ein kartographisches Messtischblatt der k. u. k. Kriegsvermessungsabteilung präzise mit dem Verlauf der Stollen versehen. Analog dazu wurden Höhenprofile/Schnitte kartographisch angelegt. Dann konnte mit den eigentlichen Bohrarbeiten im Inneren des Gletschers begonnen werden. Mittels einfachen Werkzeugen wie Bohrer, Hohlbohrer, Meißel, Stemmeisen und Spitzhacken wurde das Eis zuerst perforiert, um es dann herauszuhacken und herauszustoßen. Die Arbeit war sehr kraftraubend und gefährlich, bestand doch jederzeit die Gefahr auszurutschen und in die Tiefe zu stürzen. Die Soldaten standen oft tage- und wochenlang knietief im Eisaushub, es herrschte extreme Kälte, feuchte Luft und nahezu absolute Finsternis. Jedes einzelne Arbeitsgerät, alle Werkzeuge, Holzbretter für die Inneneinrichtung usw. mussten unter schwierigsten Bedingungen und großer Kraftanstrengungen von den Tälern hinauftransportiert werden. Kurzfristig versuchte man die Stollen auch mittels Sprengungen zu bauen, doch die Sprenggase zogen nicht ab und vergifteten die Soldaten. Darüber hinaus war die Sprengkraft, je nach der Eisbeschaffenheit, oft nur gering oder nicht gezielt einsetzbar. Außerdem waren die Explosionsgeräusche zu stark, so dass der Gegner leicht auf die Lage der Stollen aufmerksam geworden wäre. Einerseits errichtete man Unterkunfts- und Versorgungsstellungen, andererseits eigene Kampfstollen, auch unter die gegnerische Linie und versuchte den Feind im Nahkampf zu bezwingen. Die Angriffe wurden blitzartig und überraschend aus den Stollen heraus geführt. Die Ein- und Ausgänge konnten von den Italienern nie richtig eruiert werden, da Handl zur Tarnung echte und unechte Zugänge bohren ließ. Stellungswechsel und Nachschubversorgung fanden ausschließlich des Nachts statt. Auch alle Abfälle der Soldaten wurden im Inneren entsorgt, sodass keine verräterischen Spuren das Eis der Oberfläche bedeckten. Selbst wenn die Soldaten im Berginneren vor den feindlichen Angriffen gut geschützt waren, kostete das Leben im Gletscher enorme Kraftanstrengung und gebot höchste Vorsicht. Jeder Schritt entlang der Abgründe oder entlang der Gletscherbäche verlangte größte Aufmerksamkeit. Zahlreiche Soldaten stürzten von den eisigen Steigen, Rinnen, Holzbrücken und Leitern ab oder verirrten sich im Spaltengewirr. Spezielle Patrouillen mussten das Eis Tag und Nacht beobachten, denn dieses bewegte sich fortwährend und verschob Kavernen, Wege und Steiganlagen. Genaue Untersuchungen und Beobachtungen dokumentierten, wo sich Risse und Spalten im Eis bildeten und in welchem Zeitraum, oder ob es zu unvermuteten Wassereinbrüchen kommen könnte. Das unentwegte Ächzen und Knarren des Gletschers zermürbte aber auch die Psyche der Soldaten, die sich angesichts der Hunderte Meter Eis über ihnen natürlich sehr beengt und eingeengt fühlten. Dazu kam die Finsternis, da die Stollen nur spärlich mit Lampen erleuchtet werden konnten. Den einzigen Lichtblick bildeten die regelmäßig abgehaltenen Feldmessen im Gletscher, die der röm. kath. Pfarrer und spätere Abt von Lilienfeld, Martin Karl Matschik (29. 9. 1888 – 31. 3. 1958), las, der die gesamte Zeit in den Eisstollen blieb und auch Messen für jüdische Soldaten, Moslems und Protestanten hielt. Dennoch waren die Soldaten im Bauch der Gletscher vor dem feindlichen Artilleriefeuer, aber auch vor Lawinen sicher und die Überlebenschance stieg trotz der feuchten und unbequemen Umgebung beträchtlich. So wurde der Frontabschnitt im Marmolatagebiet das erste hochalpine Gelände, in welchem der Krieg im Inneren des Berges ausgeführt wurde. Die auf der Marmolata gemachten Erfahrungen bezüglich des Baus von Eisstollen und des Lebens innerhalb dieser Eishöhlen wurden rasch bei anderen vergletscherten Frontabschnitten – z. B. Adamello-, Presanella- oder Ortlergebiet – angewendet. Im Adamello-Presanella-Gebiet waren die errichteten Eisstollen bis zu 24 km lang und wiesen Höhenunterschiede von 1.000 m auf. Sie zählten zu den längsten Eisstollennetzen, die jemals errichtet wurden. Das System der Eisstollen im Lares-Gletscher war 12 km lang, mehrere Kilometer durchzogen den Presena-Gletscher sowie den Lobbia- und Mandron-Gletscher. In der Ortlergruppe wurden mehrere Eisstollen im Bauch des Forno- Gletschers errichtet. Insgesamt gab es 13 k. u. k. Bergführerkompanien, allesamt unter dem Kommando von Oberst Georg Bilgeri. Handl, der die Bergführerkompanie Nr. 8 kommandierte, initiierte mit dem Bau der Eisstollen gleichsam den Beginn der modernen Glaziologie. Angesichts des Erfolges dieser Art der Kriegführung wurde die Technik auch rasch von den Italienern übernommen. Abenteuerliche Kämpfe spielten sich im ewigen Eise ab. In der Marmolada schwieg endlich der Donner der Kanonen im Herbst 1917, als sich die Italiener nach ihrer Niederlage nach Caporetto zurückzogen. In Zusammenhang mit diesen Kampfhandlungen steht auch das größte Lawinenunglück der Alpingeschichte. Am 13. Dezember 1916 verschütte eine Naßschneelawine das westlich des Fedajapasses gelegene österreichische Reservelager Gran Poz, wobei an die 300 Soldaten ums Leben kamen. Weitere höchste Kampfanlagen über der 3500-Meter-Grenze befanden sich auf der Königsspitze (3860 Meter), Thurwieserspitze (3650 Meter), Trafoier Eiswand (3553 Meter), auf dem Monte Cevedale (3778 Meter), Monte Vioz (3644 Meter), Monte Matteo (3692 Meter). Das höchste Geschütz in den Dolomiten war eine österreichische Kanone auf dem 3300 Meter hohen Marmolata. Die Marmolata (italienisch Marmolada, ladinisch Marmoleda, der Name soll von der Ähnlichkeit des Felsens mit Marmor herrühren) ist der höchste Berg der Dolomiten und Teil der Marmolatagruppe. Die Marmolata ist ein westöstlich verlaufender Gratrücken, der von der Punta Penia (3343 m s.l.m.) über die Punta Rocca (3309 m s.l.m.) und die Punta Ombretta (3230 m s.l.m.) zum Pizzo Serauta (3035 m s.l.m.) und der Punta Serauta (3069 m s.l.m.) führt. Dieser Gratrücken bricht nach Süden in einer geschlossenen, zwei Kilometer breiten und bis zu 800 Meter hohen Steilwand ins Ombrettatal ab. Die auf der Nordseite zum Passo Fedaia vergleichsweise sanft abfallende Flanke trägt den einzigen größeren Gletscher der Dolomiten (Ghiacciaio della Marmolada). Zur Geschichte der Marmolata Die Sage vom Marmolatagletscher Eine Südtiroler Sage erklärt (ätiologisch) den Ursprung des Marmolatagletschers so: Ursprünglich gab es auf der Marmolata kein Eis und Schnee, sondern fruchtbare Almen und Wiesen. Vor einem Marienfeiertag im August unterbrachen die Bauern wie üblich die Heuernte und gingen ins Tal, um in die Kirche zu gehen. Doch zweien war die gebotene Feiertagsruhe gleichgültig, sie arbeiteten den ganzen Feiertag durch, um ihr Heu noch trocken in die Heuschober zu bringen. Tatsächlich fing es auch gleich an zu schneien. Doch es schneite immer weiter und hörte gar nicht mehr auf, bis schließlich die ganze Marmolata von einem Gletscher bedeckt war. Eine andere Version berichtet von einer gottlosen Gräfin, welche die Bauern zur Heuarbeit gezwungen hatte. Während sich die Bauern retten konnten, wurde die Gräfin samt Gesinde von den Schneemassen begraben. Die Besteigungsgeschichte bis 1914 Am 3. August 1802 erreichen drei Priester (Don Giovanni Costadedòi, Don Giuseppe Terza, Don Tommaso Pezzei), ein Chirurg (Hauser) und ein bischöflicher Richter (Peristi) vom Passo Fedaia aus den Höhenkamm bei der Punta di Rocca. Beim Abstieg verliert die Gruppe Don Giuseppe Terza vermutlich durch Spaltensturz. Es ist ein Unfall, der dem Aberglauben neue Nahrung gab, was dazu beigetragen haben mag, dass erst 50 Jahre später ein neuer Besteigungsversuch unternommen wurde. Diesmal waren es drei Priester aus dem Bereich Agordo (Don Pietro Munga, Don Alessio Marmolada, Don Lorenzo Nikolai) und der 17-jährige Adelsspross Gian Antonio De Manzoni. Als Führer der Gruppe wird der bergerfahrene „Führer“ Pellegrino Pellegrini engagiert, der den Gämsjäger Gasparo de Pian mitnimmt. Diese Sechsergruppe steigt am 25. August 1856 vom Passo Fedaia, mit einfachen Steigeisen ausgerüstet, über den Gletscher zum Grat an und bezeichnet sich als Erstbesteiger, obwohl ihr Bericht keinen Nachweis enthält, dass man die Punta di Rocca tatsächlich bestiegen hat. 1860 bezeichnet sich John Ball (mit dem Führer Victor Tairraz und John Birkbeck) ebenfalls als Erstersteiger der Marmolata, was jedoch widerlegt wurde. Tatsächlich wurde die Punta Rocca erst im Juli 1862 vom Wiener Bergsteiger und Gründungsmitglied des Österreichischen Alpenvereins Paul Grohmann auf der Nordroute bestiegen. Er fand weder auf dem kurzen, schwierigen Gipfelgrat, noch auf dem Gipfel Besteigungsspuren. Die um 35 Meter höhere Punta Penia wird am 28. September 1864 ebenfalls von Paul Grohmann gemeinsam mit den beiden Bergführern Angelo und Fulgenzio Dimai bestiegen. In den 1880er Jahren nimmt das Dolomitenbergsteigen einen gewaltigen Aufschwung, was zur Errichtung von Schutzhütten am Fedaiasattel (Alpenvereinssektion Bamberg) und beim Ombrettapass (Contrinhaus der Alpenvereinssektion Nürnberg) führt. Die Sektion Nürnberg bemühte sich auch um einen relativ einfach zu begehenden Weg auf die Punta Penia und finanziert die Versicherung des Westgrates, der von Hans Seyffert, Eugen Dittmann mit Führer Luigi Rizzi am 21. Juli 1898 erstbestiegen wurde. Der sehr beliebte, exponierte Klettersteig wurde am 5. August 1903 eröffnet. Den ersten Weg durch die Südwand (Schwierigkeitsgrad II) fanden die Bergführer Cesare Tomè, Santo De Toni und ihr Begleiter Luigi Farenza am 21. August 1897 mit Hilfe einer Schlucht. Den Grat erreichten sie allerdings zwei Kilometer östlich des Hauptgipfels. Die erste Südwandroute auf die Punta Penia, die heute als „Via Classica“ (IV) bekannt ist, wurde am 1. Juni 1901 von den Bergführern Michele Bettega, Bortolo Zagonel und der Britin Beatrice Tomasson eröffnet. Die Marmolata und der Erste Weltkrieg Die Marmolata war im Ersten Weltkrieg als Grenzberg zwischen Österreich-Ungarn und Italien Frontgebiet. Die österreichischen Stellungen verliefen vom Passo Fedaia über den Sasso Undici zur Forcella Serauta und weiter entlang des Kammes nach Westen. Die italienischen Stellungen befanden sich ostwärts bzw. südlich davon. Die Italiener bemühten sich vor allem entlang des Grates Richtung Punta Rocca vorzudringen, was jedoch auch unter Einsatz von Sprengstollen nicht gelang. Um den Nachschub zu den Stellungen am Kamm sicherzustellen, gruben bzw. sprengten die Österreicher Stollen in den Gletscher, die neben der Versorgung auch Unterkunftszwecken dienten, was zur Errichtung einer regelrechten „Eisstadt“ führte. In Zusammenhang mit diesen Kampfhandlungen steht auch das größte Lawinenunglück der Alpingeschichte. Am 13. Dezember 1916 verschüttete eine Nassschneelawine das westlich des Fedaiapasses gelegene österreichische Reservelager Gran Poz, wobei an die 300 Soldaten ums Leben kamen. Der Ortler (ital. Ortles) ist mit 3.905 Metern der Hauptgipfel der Ortlergruppe in den Ortler-Alpen im Grenzgebiet Südtirols zur Schweiz zwischen Vinschgau, Val di Sole und oberem Addatal. Er ist der höchste Berg der Region Tirol. Der Ortlergipfel Der Ortler ist ein massiger Berg mit vier markanten Graten: Nordgrat (Tschierfeck-Grat), Südgrat (Hochjochgrat), Nordostgrat (Martlgrat) und Südost- oder Hintergrat. Ein fünfter Grat, der Stickle-Pleiß-Grat (nach Westen), gehört zwar optisch zum Ortler und trägt mit dem Meraner Weg auch eine bekannte Route, endet jedoch nicht am Gipfel, sondern vereinigt sich am Hochjoch mit dem Südgrat. Auf seiner Nordwestabdachung zwischen Stickle-Pleiß- und Tschierfeck-Grat liegt eine mächtige Eiskappe. Der Ortler besteht aus Sedimenten des zentralalpinen Mesozoikums, dem Ortler-Dolomit. Der Unterschied zum bekannten Dolomit besteht darin, dass Ortler-Dolomit unter Einfluss von Druck und Hitze bereits gewisse Veränderungen des ursprünglichen Sedimentgesteins (Kalk-Dolomit) erfahren hat. Seine Farbe ist deutlich dunkler als der rein sedimentierte Dolomit. Einer Sage nach handelt es sich beim Ortler um einen versteinerten Riesen. Die Erstbesteigung des Ortlers gelang dem Passeirer Gämsenjäger Josef Pichler („Pseirer-Josele”) am 27. September 1804 im Auftrag des Erzherzog Johann von Österreich. Der Aufstieg erfolgte über die schwierige Nordwestflanke der „Hinteren Wandeln” von Trafoi aus. Zwischenzeitlich wurde diese Route nicht mehr begangen, doch 2004 wurde ein neuer Weg von Trafoi aus angelegt, genannt Meranerweg. Im Jahr darauf entdeckte Josef Pichler den von Sulden ausgehenden, heute häufig begangenen Hintergrat. Der heutige Normalweg zum Gipfel folgt im Wesentlichen dem Nordgrat von der Payerhütte aus. Die Ortlergruppe Der Ortler ist der höchste und mächtigste Gipfel der nach ihm benannten Ortlergruppe, einem Bergstock von 50 km Länge und 40 km Breite mit fast 100 Gletschern (zu den größten von ihnen zählen der Suldenferner und der Laaser Ferner). Die Ortlergruppe gruppiert sich um den Monte Cevedale bzw. die ihm nördlich vorgelagerten Zufallspitzen, die das Dreiländereck der italienischen Provinzen Trentino, Sondrio und Südtirol markieren. Der Ortler selbst steht nordwestwärts vorgeschoben und ganz auf Südtiroler Territorium. Zu den Hauptgipfeln der Ortlergruppe zählen neben dem Ortler und dem Cevedale die Königspitze, der Monte Zebrù, die Thurwieserspitze und die Trafoier Eiswand sowie Palòn de la Mare und Punta San Matteo. Insgesamt hat das Ortlergebiet über 70 Dreitausender. Die Ortlergruppe gehört geologisch – mit Ausnahme des Ortlers selbst – zum Altkristallin der Ostalpen. Geschichte Kaiser Napoleon schenkte im Jahre 1805 dem treu untergebenen und neu entstandenen Königreich Bayern das Land Tirol. Damals gehörte das heutige Südtirol noch in vollem Umfang dazu. Der Ortler war damit für kurze Zeit der höchste Berg Bayerns. Bis zum Jahre 1919 war der Ortler der höchste Berg Österreich-Ungarns. Im Gebirgskrieg 1915-1918 verlief die österreichisch-italienische Front entlang der heutigen Provinzgrenze Südtirol-Sondrio, wenige Kilometer südwestlich des Ortlers, in dessen Eiskappe sich eine das ganze Jahr über besetzte österreichische Stellung befand. Sogar auf dem Gipfel wurde ein Geschütz aufgebaut. Letzteres wurde von italienischen Artilleriestellungen unter Feuer genommen, deren Überreste sich noch heute westlich des Stilfser Jochs im Bereich der Forcola di Rims befinden. Die beiden 1918 auf den Ortlergipfel und die Kreilspitze gezogenen zwei 10,5 cm-Geschütze waren die höchstgelegene Stellung Europas. Eines der Geschütze wurde in den späten 90er-Jahren wiedergefunden und ist heute im Rahmen des Sentiero della Pace (Friedensweg) öffentlich zugänglich. Standschützen waren seit dem 15. und 16. Jahrhundert bestehende Schützengilden und Schützenkompanien, die immer wieder in die kriegerischen Handlungen innerhalb der Grenzen Tirols eingriffen. Ein Standschütze war Angehöriger eines Schützenstandes, bei dem er einrolliert war, womit er sich gleichzeitig zum freiwilligen, militärischen Schutz des Landes Tirol (bzw. Vorarlberg) verpflichtete. Auch als in Tirol und Vorarlberg bereits reguläres Militär stationiert war, wurden die freiwilligen Standschützen aufgeboten, so in den Koalitionskriegen 1796/1797, in der Revolution von 1848/49 im Kaisertum Österreich, im Sardinischen Krieg von 1859 und im Deutschen Krieg von 1866. Höhepunkt im militärischen Engagement war jedoch bis dahin zweifelsohne der Freiheitskampf unter Andreas Hofer gegen die bayerischen und französischen Besatzer, der in der Schlacht am Bergisel gipfelte. Die Wurzeln der Standschützen finden sich im Landlibell von Kaiser Maximilian I. aus dem Jahre 1511 und einem Dekret der Erzherzogin Claudia de’ Medici von 1632, in dem jeder Tiroler Gerichtsbezirk verpflichtet wurde eine, je nach Bedrohung festzulegende, Anzahl freiwilliger, wehrtüchtiger Männer zur Errichtung einer Landwehr zu stellen. Entwicklung Ende des 19. Jahrhunderts wurden die bisher unabhängig agierenden Standschützenkompanien in die Obhut des Militärs genommen und von diesem als im Sinne der Landesverteidigung nützliche Körperschaften gefördert und unterstützt. Die nunmehr auch offiziell so genannten Standschützen erhielten so die Gelegenheit, unter besseren Bedingungen als bisher, das Scheibenschießen zu üben, um so im Notfall zur Heimatverteidigung gerüstet zu sein. Mit dem Landesverteidigungsgesetz von 1887 wurde bestimmt, dass das Institut der Landesverteidigung nunmehr als Teil der bewaffneten Macht anzusehen sei und sich in die Standschützen, ergänzt durch das Schießstandwesen, sowie in den Landsturm gliedere. Mit den Bestimmungen (§ 17) des Landesverteidigungsgesetztes für Tirol und Vorarlberg vom 25. Mai 1913 und dem Gesetz betreffend die Schießstandverordnung (gleiches Datum) wurden die Schießstände (resp. die einrollierten Mitglieder) sowie alle anderen Körperschaften militärischen Charakters (Veteranen- und Kriegervereine) landsturmpflichtig. Von diesem Zeitpunkt an unterlag jeder eingetragene Standschütze der Landsturmpflicht, er war nicht mehr als Freiwilliger anzusehen. Lediglich die nach der Mobilmachung dem Schießstand beigetretenen Standschützen führten noch das Prädikat „Freiwillig“. Ein Austritt aus dem Schießstand wurde bereits ab August 1914 per Gesetz verhindert. Die Standschützen galten von diesem Zeitpunkt an, lt. Haager Konvention, als reguläre Truppen. Sie durften nur im eigenen Land und zur Verteidigung der Landesgrenzen eingesetzt werden. Dies wurde allerdings in den letzten Kriegsjahren nicht mehr eingehalten. Aufbau Die Gründung eines Schießstandes konnte durch mindestens 20 beitrittsberechtigte männliche Personen aus einer oder mehreren benachbarten Ortschaften erfolgen. Berechtigt war jeder Tiroler und Vorarlberger, der das 17. Lebensjahr vollendet hatte und körperlich und geistig zum Schießen geeignet war. Es war für jedes Mitglied Pflicht, an mindestens vier Übungen pro Jahr teilzunehmen und bei jeder Übung mindestens 60 Schüsse nach einem Ausbildungsplan abzugeben. Eine militärische Bedeutung besaß das Schießstandwesen in Friedenszeiten nicht. Die Standschützen hatten das Recht, ihre Offiziere per Wahl selbst zu bestimmen (was vielen aktiven Offizieren ein Dorn im Auge war.) Die Leute wählten zunächst die Offiziere in ihrer Gesamtheit, was zuerst einmal den Rang eines Leutnants bedeutete. Die so gewählten Offiziere wählten aus ihrer Mitte die Hauptleute als Kompaniekommandanten und diese wählten dann den Major als Bataillonskommandanten. Der höchste Rang war der Major, da Andreas Hofer ebenfalls nur Standschützenmajor war und keiner über ihn gestellt werden sollte oder durfte. Das Ergebnis der Wahl musste an das Militärkommando eingegeben und „Allerhöchst“ bestätigt werden. Nur in den seltensten Fällen erfolgte eine Ablehnung, so im Falle eines Standschützen-Offiziers, der Jahre zuvor zu einer sechsmonatigen Kerkerhaft verurteilt und degradiert worden war. Die Offiziere der Standschützen waren den gleichen Chargen der regulären Armee nachgestellt, ein Kommando der Standschützen war ebenfalls einem gleichwertigen Kommando der Armee nachgestellt, auch wenn dieses von einem Dienstgradniedrigeren befehligt wurde. Die Offiziere der Standschützen trugen als Distinktionsabzeichen die Sternrosetten der Militärbeamten in Goldstickerei auf grasgrünen Parolis mit den Abzeichen analog zu den übrigen Angehörigen der Branche. Insgesamt gab es 65.000 Standschützen auf 444 Schießständen in Nord-, Ost- und Süd- und Welschtirol . Aufstellungs- und Ergänzungsorte Bataillon Kompanien k.k. Standschützen-Bataillon Nr. IX Auer 1. Komp. Auer/Aldein/Radein - 2. Komp. Leifers/Branzoll - 3. Komp. Neumarkt/Salurn - 4. Komp. Deutschnofen/Petersberg - 5. Komp. Montan/Truden k.k. Standschützen Bataillon Nr. I Bozen 1. Komp. Bozen - 2. Komp. Bozen - 3. Komp. Ritten k.k. Standschützen Bataillon Nr. IV Brixen 1. Komp. Brixen - 2. Komp. Brixen/St. Andrä - 3. Komp. Neustift/Vahrn/Natz - 4. Komp. Lüsen/Afers k.k. Standschützen Bataillon Enneberg 1. Komp. Bruneck - 2. Komp. Enneberg - 3. Komp. St.Leonhard/Abtei - 4. Komp. Buchenstein/Cortina k.k. Standschützen Bataillon Glurns 1. Standschützen-Kompanie - 2. Standschützen-Kompanie - 3. Standschützen-Kompanie - 4. Standschützen-Kompanie k.k. Standschützen Bataillon Gries 1. Komp. Gries - 2. Komp. Jenesien/Afing - 3. Komp. Terlan/Andrian/Vilpan/Mölten/Flaas k.k. Standschützen Bataillon Gröden 1. Komp. St. Ulrich - 2. Komp. Wolkenstein - 3. Komp. St. Christina k.k. Standschützen Bataillon Imst 1. Standschützen-Kompanie - 2. Standschützen-Kompanie - 3. Standschützen-Kompanie k.k. Standschützen Bataillon Innsbruck I 1. Komp. Innsbruck - 2. Komp. Innsbruck - 3. Komp. Innsbruck - 4. Komp. Innsbruck - 5. Komp. Hötting k.k. Standschützen Bataillon Innsbruck II 1. Komp. Hall - 2. Komp. Stubaital - 3. Komp. Wipptal k.k. Standschützen Bataillon Innsbruck III (Telfs) 1. Komp. Telfs - 2. Komp. Inzing k.k. Standschützen Bataillon Kaltern I 1. Komp. Eppan - 2. Komp. Kaltern k.k. Standschützen Bataillon Kaltern II 1. Komp. Margreid - 2. Komp. Kurtatsch - 3. Komp. Tramin k.k. Standschützen Bataillon Nr. II Kastelruth 1. Komp. Kastelruth - 2. Komp. Seis am Schlern - 3. Komp. Völs - 4. Komp. Barbian k.k. Standschützen Bataillon Kitzbühel 1. Komp. Kitzbühel - 2. Komp. Hopfgarten - 3. Komp. Brixen im Thale - 4. Komp. Fieberbrunn k.k. Standschützen Bataillon Nr. III Klausen 1. Komp. Klausen/Villanders - 2. Komp. Feldthurns/Latzfons - 3. Komp. Lajen - 4. Komp. Gufidaun/Villnöss/Theis k.k. Standschützen Bataillon Kufstein 1. Komp. Kufstein - 2. Komp. Ellmau/Scheffau - 3. Komp. Langkampfen/Kirchbichl - 4. Komp. Thiersee/Ebbs k.k. Standschützen Bataillon Lana 1. Komp. Lana/Villanders - 2. Komp. Völlian/Tisens/Nals k.k. Standschützen Bataillon Landeck 1. Komp. Landeck/Villanders - 2. Komp. Stanzertal - 3. Komp. Paznauntal k.k. Standschützen Bataillon Lienz 1. Komp. Lienz/Villanders - 2. Komp. Nußdorf - 3. Komp. Matrei - 4. Komp. Huben k.k. Standschützen Bataillon Nr. X Meran I 1. Komp. Meran/(Hauptschießstand) - 2. Komp. Meran (Reservisten) - 3. Komp. Dorf Tirol - 4. Komp. Meran (Veteranen) k.k. Standschützen Bataillon Nr. VI Meran II 1. Komp. Schenna/ Raffian /Tall - 2. Komp. Algund - 3. Komp. Partschins - 4. Komp. Naturns k.k. Standschützen Bataillon Meran III 1. Komp. Obermais/ Untermais - 2. Komp. Marling/Tscherms - 3. Komp. Burgstall/Gargazon/Hafling/Vöran k.k. Standschützen Bataillon Nauders-Ried 1. Komp. Ried - 2. Komp. Reschen - 3. Komp. Graun k.k. Standschützen Bataillon Nr. VII Passeier 1. Komp. St. Martin - 2. Komp. St. Leonhard - 3. Komp. Moos - 4. Komp. Platt/Pfelders k.k. Standschützen Bataillon Prad 1. Komp. Prad - 2. Komp. Laas - 3. Komp. Tschengls - 4. Komp. Lichtenberg k.k. Standschützen Bataillon Rattenberg 1. Komp. Alpbach/Brixlegg - 2. Komp. Brandenberg k.k. Standschützen Bataillon Reutte I 1. Komp. Reutte - 2. Komp. Berwang/Bichlbach - 3. Komp. Lermoos/Ehrwald k.k. Standschützen Bataillon Reutte II 1. Komp. Steeg/Bach - 2. Komp. Häselgehr/Forchach - 3. Komp. Nesselwängle/Jungholz k.k. Standschützen Bataillon Sarnthein 1. Komp. Sarnthein - 2. Komp. Pens k.k. Standschützen Bataillon Schlanders 1. Komp. Schlanders - 2. Komp. Kortsch - 3. Komp. Martell - 4. Komp. Latsch - 5. Komp. Tartsch - 6. Komp. Kastelbell - 7. Komp. Tabland - 8. Komp. Schnals k.k. Standschützen Bataillon Schwaz 1. Komp. Schwaz - 2. Komp. Jenbach k.k. Standschützen Bataillon Sillian 1. Komp. Sillian - 2. Komp. Lesachtal - 3. Komp. Sexten - 4. Komp. Toblach k.k. Standschützen Bataillon Silz 1. Komp. Silz - 2. Komp. Oetz - 3. Komp. Umhausen - 4. Komp. Haiming (Tirol) k.k. Standschützen Bataillon Sterzing 1. Standschützen-Kompanie - 2. Standschützen-Kompanie - 3. Standschützen-Kompanie - 4. Standschützen-Kompanie k.k. Standschützen Bataillon Ulten 1. Komp. St. Pankraz/ Pawigl - 2. Komp. St. Walburg/Proveis - 3. Komp. St. Nikolaus/St. Gertraud k.k. Standschützen Bataillon Welsberg 1. Komp. Vintl - 2. Komp. Sand in Taufers - 3. Komp. Welsberg k.k. Standschützen Bataillon Welschnofen 1. Komp. Welschnofen - 2. Komp. Tiers/Karneid - 3. Komp. Ritten/Rentsch - 4. Komp. St. Nikolaus in Eggen k.k. Standschützen Bataillon Zillertal 1. Komp. Mayrhofen/Brandberg - 2. Komp. Mittleres Zillertal/Stumm k.k. Standschützen Kompanie Stilfs k.k. Standschützen Kompanie Taufers Welschtirol I. k.k. Standschützen-Kompanie Ala (Trentino)-Pilcante k.k. Standschützen-Formation Baselga k.k. Standschützen-Formation Bedolo k.k. Standschützen-Kompanie Borgo k.k. Standschützen-Kompanie Brentonico k.k. Standschützen-Formation Caldonazzo k.k. Standschützen-Kompanie Campitello k.k. Standschützen-Formation Carbonare k.k. Standschützen-Formation Castel Tesino k.k. Standschützen-Formation Cavedine k.k. Standschützen-Formation Cembra k.k. Standschützen-Formation Civezzano k.k. Standschützen-Formation Faedo k.k. Standschützen-Formation Fai k.k. Standschützen-Formation Folgaria-Sebastiano k.k. Standschützen-Formation Lasino k.k. Standschützen-Formation Lavis k.k. Standschützen-Formation Levico k.k. Standschützen-Formation Lusern k.k. Standschützen-Kompanie Mezzolombardo II. k.k. Standschützen-Kompanie Moena k.k. Standschützen-Formation Nomi k.k. Standschützen-Kompanie Pedemonte-Casotto k.k. Standschützen-Formation Pergine k.k. Standschützen-Formation Peive-Tesino k.k. Standschützen-Kompanie Pozza k.k. Standschützen-Abteilung Riva-Arco (Trentino) k.k. Standschützen-Formation Rovere della Luna k.k. Standschützen-Formation Sardagna k.k. Standschützen-Formation Segonzano k.k. Standschützen-Formation Spormaggiore k.k. Standschützen-Kompanie Strigno k.k. Standschützen-Kompanie Tione k.k. Standschützen-Formation Trambileno k.k. Standschützen-Kompanie Vallarsa k.k. Standschützen-Formation Wezzano k.k. Standschützen-Formation Vigo di Non k.k. Standschützen-Formation Vigolo-Vattaro k.k. Südtiroler Standschützen-Arbeiter-Kompanie k.k. Weinberg Arbeitskommando des 11. AK Bataillon Kompanien k.k. Standschützen-Bataillon Cavalese 1. Komp. Predazzo - 2. Komp. Cavalese - 3. Komp. Altrei - 4. Komp. Primör k.k. Standschützen-Bataillon Cles 1. Komp. Cles - 2. Komp. Taio - 3. Komp. Fondo - 4. Komp. Flavon - 5. Komp. Brez - 6. Komp. Proveis/Laurein k.k. Standschützen-Bataillon Malè 1. Komp. Rabbi - 2. Komp. Caldès - 3. Komp. Malè k.k. Standschützen-Bataillon Trient Vorarlberg Bataillon Kompanien k.k. Standschützen-Bataillon Bezau 1. Komp. Bezau - 2. Komp. Mittelberg - 3. Komp. Lingenau/Hittisau k.k. Standschützen-Bataillon Bludenz 1. Komp. Walgau - 2. Komp. Klostertal - 3. Komp. Montafon k.k. Standschützen-Bataillon Bregenz 1. Komp. Bregenz - 2. Komp. Wolfurt/Kennelbach/Hard - 3. Komp. Sulzberg - 4. Komp. Alberschwende k.k. Standschützen-Bataillon Dornbirn 1. Komp. Dornbirn - 2. Komp. Lustenau - 3. Komp. Hohenems - 4. Komp. Höchst/Fußach k.k. Standschützen-Bataillon Nr. 4 Feldkirch 1. Komp. Feldkirch - 2. Komp. Frastanz - 3. Komp. Altenstadt/Gisingen k.k. Standschützen-Bataillon Rankweil 1. Komp. Rankweil - 2. Komp. Götzis - 3. Komp. Sulz/Röthis Erster Weltkrieg Erste Auswirkungen Mit Beginn des Ersten Weltkrieges waren die drei Regimenter der Landesschützen an die russische Front verlegt worden, obwohl sie, nach dem Buchstaben des Gesetzes, nur zur Verteidigung Tirols hätten eingesetzt werden dürfen. In Tirol standen somit an ausgebildeten Truppen lediglich ganze zwei vollwertige Bataillone (X. Marschbataillon des Infanterie-Regiments 59 und das Tiroler Landsturm-Bataillon I) zum Schutz der Grenze gegen Italien zur Verfügung. Weitere 19 Bataillone waren nur vermindert einsatzfähig. Das Landesverteidigungskommando von Tirol begann schon bald, dem neutralen Italien zu misstrauen. Da die reservepflichtigen Standschützen bereits einberufen waren und somit nicht mehr zur Verfügung standen, wurden die übriggebliebenen, nicht militärpflichtigen Standschützen beschleunigt militärisch geschult. Dazu wurden z. B. invalide oder sonstige ausgediente Kaiserjäger oder Landesschützen verwendet. Die Ausbildung erfolgte in der Nationaltracht oder im Schützenrock, dazu hatten die Männer ihre eigenen Stutzen mitzubringen. Erste Einsätze bestanden im Wachdienst an militärischen Objekten und an Brücken oder ähnlichem. Da noch keine Uniformen zur Verfügung standen, wurden schwarzgelbe Armbinden angelegt. Besonders die jüngeren, noch nicht regulär militärisch ausgebildeten Leute, aber auch die Älteren, deren Militärdienstzeit schon Jahrzehnte zurücklag, bereitete der Führung im Bezug auf das militärische Auftreten Kopfzerbrechen. Der jüngste dieser Standschützen war 14 Jahre alt, der älteste schon über 80 Jahre. Wegen dieser Mängel wurden die Standschützen von vielen aktiven Offizieren lange Zeit nicht ernst genommen, nicht selten von oben herab behandelt oder gar beschimpft. Das war nicht verwunderlich, da es plötzlich sozusagen im Handumdrehen Majore gab, wohingegen ein normaler Offizier diesen Rang erst nach einer Dienstzeit von etwa 15 Jahren erreichte. Ein Hauptmann mit zehn oder mehr Dienstjahren sah sich plötzlich einem Standschützenmajor gegenüber, der in seiner aktiven Zeit womöglich nur Zugsführer oder Korporal gewesen oder gar völlig ungedient war. Hier konnten Spannungen nicht ausbleiben. Der Oberkommandierende in Tirol, Feldmarschalleutnant Dankl, erließ im November 1915 einen Befehl, dass Beschimpfungen und ungebührliche Behandlungen der Standschützenoffiziere streng bestraft würden. Im April wurden die Standschützeneinheiten erstmals inspiziert. Im Zuge dieser Inspektion wurden die Standschützen in frontdiensttauglich (zählten zu den Feldformationen) und mindertauglich (Einsatz in Wach- und Ersatzabteilungen) unterteilt. Man erwartete die Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn. Aus diesem Grunde wurden die Standschützen am 18. Mai 1915 mobilisiert. Bereits einen Tag später rückten die ersten Formationen Südtirols an die Südfront aus. Weitere drei Tage später trafen Züge, die über den Brennerpass kamen, mit Nordtiroler Standschützen an der neuen Front ein. Italien erklärte Österreich-Ungarn schließlich am 23. Mai den Krieg. Welschtiroler Standschützen Die Angehörigen der Standschützenformationen im Trentino waren der k.u.k. Armeeführung nicht ganz geheuer. Obwohl die Schießstände schon sehr lange bestanden, war man gegenüber den italienischsprachigen Tirolern misstrauisch und versuchte, diese nach ihrer Zuverlässigkeit einzustufen. Die Klassifizierung reichte von vollkommen zuverlässig bis ganz unzuverlässig. Die Ausgabe von Waffen und Monturen an die Welschtiroler Standschützen erfolgte nur an absolut zuverlässige Verbände, wobei diese nur in wenigen Fällen zu Kampfhandlungen eingesetzt wurden. Meistens versahen sie Wachdienst oder Trägerdienste oder waren als Arbeiterformationen eingeteilt. Ausrüstung Für die Standschützen war bis Ende März 1915 noch kein Kleidungsstück und noch kein Gewehr eingeplant, geschweige denn vorrätig oder gar zugewiesen. Nachdem sich immer mehr abzeichnenden Kriegseintritt Italiens auf der Seite der Entente, begann man jedoch, die im Januar begonnene Aufstellung von Standschützen-Formationen zu beschleunigen. An Uniformen wurde zunächst ausgegeben, was immer gefunden wurde. (Die beiden Kompanien des Standschützen-Bataillons Schwaz z. B. rückten am 23. Mai 1915 in hechtgrauen Paradeuniformen der Jägertruppe aus.) Auch Mannlicher-Repetiergewehre standen zunächst nicht oder nur in geringer Stückzahl zur Verfügung, die Standschützen bekamen vorerst alte, einschüssige Werndl-Gewehre oder nutzen ihre eigenen Waffen. Im Mai 1915 erhielten die Nordtiroler und Vorarlberger Standschützen aus deutschen Lieferungen 16.000 Gewehre des Modells 98, die südtiroler Formationen wurden dann doch noch mit den Mannlicher-Gewehren ausgerüstet. Die Welschtroler Verbände behielten die Werndlgewehre, lediglich die wenigen zu Kampfeinsätzen verwendeten Formationen erhielten das Gewehr 98 zugewiesen. Maschinengewehre wurden den einzelnen Einheiten im Bedarfsfall zugeteilt, wer gute Beziehungen hatte, wie das Bataillon Bozen, verfügte jedoch über eine eigene Maschinengewehr-Abteilung. Geschütze führten die Standschützen nicht, lediglich das Bataillon Schlanders verfügte über eine uralte 6 cm Gebirgskanone unbekannter Herkunft. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten wurden den Standschützen die Montur der k.k. Gebirgstruppe zugeteilt. (die hier plötzlich erfolgten Anstrengungen lagen darin, dass man befürchtet, die nicht uniformierten Kombattanten würden womöglich als Freischärler behandelt.) Allerdings bestanden hinsichtlich der Qualität der Ausrüstung erhebliche Mängel. So wurde statt des Riemenzeugs bereits Webgurtmaterial ausgegeben, es fehlte an Brotbeuteln und Spaten (beides wurde improvisatorisch zunächst aus allem Möglichen selbst hergestellt). Als Abzeichen wurde von den Tiroler Einheiten auf den grasgrünen Parolis der Tiroler Adler, von den Vorarlbergern das Vorarlberger Wappen getragen. Auf der linken Kappenseite durfte das Edelweiß der Gebirgsinfanterie angebracht werden, vorne an der Kappe befand sich das dafür extra entworfenen Abzeichen mit dem Motto „Hände weg von Tirol“. Als Distinktionsabzeichen für die Unteroffiziere und Mannschaften wurden anstelle der vorgesehenen silbergestickten Rosetten, deren Beschaffung in dieser Menge Schwierigkeiten bereitete, (nur die Offiziere erhielten diese) die Zelluloidsterne der regulären Armee verwendet. Für die Sanitätsausstattung mussten die Rettungsdepots der Schutzhütten herhalten, die ausgeräumt und auf Gebirgskraxen verpackt, den Bataillonen zugeteilt wurden. Jedes Bataillon erhielt zwei Medikamenten- und zwei Verbandstornister. Die Ausstattung mit Fahnen war zwar vorgesehen, eine Aushändigung erfolgte jedoch nur bei den Bataillonen Bozen, Kaltern, Passeier und Meran II. Viele der anderen Formationen führten bei der Vereidigung und beim Ausmarsch ihre Schützenfahne mit sich. Ausmarsch Nach dem Mobilmachungsbefehl durch Kaiser Franz-Joseph I. vom Dienstag, dem 18. Mai 1915, formierten sich 39 Deutschtiroler Schützebataillone und zwei selbstständige Schützenkompanien, sechs Vorarlberger Bataillone, vier Welschtiroler Bataillone und 41 Welschtiroler Schützenkompanien. Bereits am 22. Mai 1915, also einen Tag vor der Kriegserklärung Italiens, verlegten die Standschützen an die Reichsgrenze im Süden und Südwesten. Ausgenommen waren lediglich die Bataillone Zillertal und Nauders-Ried, die zum Schutz des Alpenhauptkammes zurückblieben, sowie das Bataillon Lienz, das zunächst zum Schutz der Osttiroler Grenze südlich des Drautals in Stellung gelegt wurde und dort bis zum September 1915 verblieb. Einsatzgebiete und Einsätze Das Einsatzgebiet der Standschützen erstreckten sich über alle fünf Verteidigungsrayons der Südtiroler Front. Es reichte von der Dreisprachenspizte an der Schweizer Grenze bis hin zu den östlichen Ausläufern der Karnischen Alpen am Kreuzbergsattel. Obwohl die Standschützen nahezu ausschließlich für die Abwehr der häufigen italienischen Angriffe verwendet wurden, nahmen sie auch an den Offensiven (wenn auch nur in der zweiten Welle) teil. Neben den Stellungskämpfen führten sie auch Patrullen (Patrouillen) und Aufklärungsunternehmen durch. Ihre weitere Hauptaufgabe bestand im Arbeitseinsatz, sie bauten Stellungen, Unterkünfte, Kavernen, Stacheldrahthindernisse und halfen bei der Reparatur der beschädigten Festungswerke. Des weiteren wurden die Standschützen zu Trägerdiensten für den Nachschub, als Blessiertenträger und im Wachdienst eingesetzt. In den ersten Wochen waren die Standschützen bei der Verteidigung der Tiroler Front auf sich allein gestellt. Diese schwachen Truppen vermochten es trotz allem, die italienischen Angriffe aufzuhalten, da die italienische Führung nicht glauben konnte, dass die Grenze so gut wie ungeschützt dastand. Erst später trafen reguläre Truppen und Soldaten des deutschen Alpenkorps sowie Kaiserschützen und Kaiserjäger ein. Diese erkannten die Standschützen, im Gegensatz zu manch anderen Offizieren, als vollwertige Soldaten an. Die österreichischen Kriegsstrategen bezeichneten die Standschützen anfangs als ungeordneter Haufen ohne Kriegserfahrung. Doch durch ihren Mut, ihre hohe Treffsicherheit und ihr bergsteigerisches Können erlangten sich die Standschützen Respekt und Achtung. Zusammenfassung Es kann nicht angezweifelt werden, dass der Einsatz der Standschützen im Mai 1915 Österreich-Ungarn zu diesem Zeitpunkt gerettet hat. An aktiven Truppen standen insgesamt nur 12.000 Gewehre zur Verfügung, womit theoretisch nur alle etwa 30 Meter ein Mann mit einem Gewehr gestellt werden konnte. Somit bildeten die 23.000 unter Waffen stehenden Standschützen mit 2/3 der verfügbaren Gesamtstärke das Rückgrat der Abwehrkräfte. Das Deutsche Alpenkorps konnte zunächst nur beschränkt eingreifen, da sich Deutschland zu diesem Zeitpunkt mit Italien noch nicht im Kriegszustand befand und die deutschen Truppen italienischen Boden nicht betreten durften. Bedingt durch vielfach vorhandene, ausgezeichnete Ortskenntnis der Standschützen waren diese oftmals in der Lage italienischen Patrouillen und Aufklärungsunternehmungen zuvorzukommen und diese zurückzuschlagen. Insbesondere, da die korrekte Uniformierung inzwischen erfolgt war, wurde der Eindruck erweckt, dass es sich um reguläre Kräfte handele, was das Zögern der italienischen Führung beeinflusst haben mag. Der moralische Wert des Standschützen lag auch darin, dass sich oftmals nicht weit hinter der Front sein Besitztum und seine Familie befanden, die es zu schützen galt. Der rein militärische Wert der Standschützenformationen war sehr unterschiedlich. Die sprichwörtliche Sturheit und Dickköpfigkeit besonders der Bergbauern führte oftmals zu Disziplinlosigkeiten und Eigenmächtigkeiten. So meldete Feldmarschalleutnant Goiginger am 12. Juni 1915 nach Innsbruck, dass am Monte Piano Standschützen „eigenmächtig aus dem Gefecht gegangen seien“. Solche Vorkommnisse waren jedoch bei weitem nicht die Regel und blieben Einzelfälle. Um die militärische Disziplin zu stärken, begann man nun auch aktive Herresoffiziere als Kommandanten den Standschützen zuzuteilen. Des weiteren begann man, nachdem sich die personelle Situation durch das Eintreffen der Truppen von der Ostfront etwas entspannt hatte, die Standschützen verstärkt militärisch auszubilden. Mannschaften und Offiziere wurden zu den verschiedensten Ausbildungskursen abkommandiert, um dort die neuesten Taktiken und Techniken zu erlernen. Auf Anregung des Deutschen Alpenkorps wurden in die bisher von den Standschützen allein gehaltenen Frontabschnitten aktive Truppenteile eingeschoben. So wurde eine Art Korsett gebildet und die Kampfkraft weiter verstärkt. Etwas anders stellte sich die Situation bei den Welschtiroler Standschützen dar. Es mag sein, dass es mit dem unverhohlenen Misstrauen und der Aversion der Führung zusammenhing, oder dass andere Umstände dafür verantwortlich waren, es kam hier zu Desertionen, auch wenn sie nicht an der Tagesordnung waren. Das lag oftmals daran begründet, dass man bei Kriegsbeginn die Front aus strategischen Gründen an manchen Stellen zurückgenommen und Gelände aufgegeben hatte (z. B. den Kessel von Cortina). Dadurch befanden sich manche Heimatdörfer der Standschützen plötzlich hinter der Front in feindlichem Gebiet, was auch einen Kontakt mit den Familienangehörigen per Post so gut wie unmöglich machte, da zwischen Österreich-Ungarn und Italien seit Kriegsbeginn keine Postverbindung mehr bestand. Am 25. Oktober 1916 desertierten zwei Mann der Standschützenkompanie Tione (heute Tione di Trento), die in Judikarien lag, da sich ihre Heimatorte jenseits der Front im italienisch besetzten Gebiet befanden. Der verantwortliche Unteroffizier, der die Flucht nicht verhindert hatte, wurde vor ein Militärgericht gestellt und standrechtlich erschossen. Die 52. Halbbrigade im Valsugana meldete am 1. Juni 1915, dass man unzuverlässige italienischsprachige Standschützen entwaffnet und als Arbeiter eingesetzt habe. Unabhängig davon kämpften zumindest bei Kriegsbeginn einige Welschtiroler Standschützenformationen verbissen gegen die Eindringlinge, so die Kompanien Ala und Borgo, die dafür extra eine Belobung (Belobigung) erhielten. Nichtsdestoweniger wurden die Welschtiroler Verbände nach und nach alle entwaffnet und bestanden bei Kriegsende nur noch aus Arbeiterformationen. Dies galt allerdings auch für die ladinischen Einheiten, (z. B. aus Cavalese), die nicht als Italiener betrachtet werden wollten und ob dieser Maßnahme sehr verbittert waren. Endphase Da einerseits Personalersatz bei den Standschützenformationen nicht, oder nur in äußerst geringem Umfang zugewiesen werden konnte, andererseits aber sehr viele Abgänge der älteren Jahrgänge durch Strapazen und Krankheiten zu verzeichnen waren, spitzte sich die Personalsituation bereits nach kurzer Zeit zu. Das führte soweit, dass ganze Kompanien aufgelöst oder zusammengelegt werden mussten, Bataillone wurden zu Kompanien herabgestuft, oder wie bei Meran, die drei vorhanden gewesenen Bataillone wurden zu einem zusammengelegt. Auch sank die Stimmung immer mehr je länger der Krieg andauerte, was auch auf die immer noch andauernden und nicht zu unterbindenden Beschimpfungen und Herabwürdigungen durch aktive Offiziere, Benachteiligungen bei der Zuteilung von Verpflegung und Ersatzausrüstung, sowie schikanösen Verwendungseinteilungen zurückzuführen war. 1918 betrug die Brotration aus minderwertigem Maismehl theoretisch 500 Gramm pro Mann und Tag, was aber oft genug auf 125 Gramm pro Mann und Tag reduziert wurde. Fleisch gab es oftmals nur für den Mann an der Front in Höhe von 160 Gramm, für die anderen dagegen nichts. Die Fettration betrug etwa 8 Gramm pro Tag und Mann. Nichtsdestoweniger standen die, seit Mitte 1918 zu Standschützen-Gruppen (Bataillonen) zusammengefassten Verbände unerschütterlich auf ihren Posten, auch als die ungarischen und tschechischen Regimenter bereits begannen sich aufzulösen. Lediglich bei den Bataillonen Dornbirn und Pustertal kam es in den allerletzten Tagen des Krieges zu Aufmüpfigkeiten, als der Befehl zu einem erneuten Instellunggehen einlangte. Aber auch diese Situation konnte von den Offizieren noch einmal bereinigt werden. Die meisten, der in den westlichen und südlichen Abschnitten kämpfenden Standschützen gerieten bei Kriegsende in italienische Gefangenschaft. Die italienisch sprechenden Standschützen sahen sich nach der „Befreiung vom österreichischen Joch“ (Gabriele d'Annunzio) jahrelang Schikanen und Repressalien ausgesetzt, die bis zur Zwangsdeportierung in entfernte Teile Italiens reichten. (Als Beispiel sei hier die Standschützenkompanie Strigno genannt, deren Mitglieder nach Kriegsende nicht gefangen- sondern festgenommen und in die Abruzzen deportiert wurden.) Belobigte Aktionen der Standschützen k.k. Standschützen-Bataillon Schlanders: Für die Teilnahme an der Eroberung des Monte Scorluzzo k.k. Standschützen-Bataillon Enneberg: Für die Verteidigung der Siefstellung (Monte Sief) k.k. Standschützen-Bataillon Innsbruck I: Für die Verteidigung des Zinnenplateaus (Drei Zinnen) k.k. Standschützen-Bataillon Silian: Für die Rückeroberung der Foramespitze k.k. Standschützen-Bataillone Imst, Kuftstein, Glurns und Greis: Für die Teilnahme an der Südtiroloffensive k.k. Standschützen-Bataillon Meran: Für die Teilnahme an der Herbstoffensive 1917 und der Erstürmung des Panzerwerks Leone im Valsugana k.k. Standschützen-Bataillone Kitzbühel, Schwaz, Sterzing und Meran I: Für die Kämpfe auf der Hochfläche von Lavarone/Folgaria k.k. Standschützen-Bataillone Kaltern, Meran II, Reutte II: Belobigung durch den Kommandanten des XVII. Korps General der Infanterie Kritek für herausragende Verdienste k.k. Standschützenkompanie Ala: Für hervorragende Verdienste im Abwehrkampf k.k. Standschützenkompanie Borgo: Für hervorragende Verdienste im Abwehrkampf Tradition Die Tradition der Standschützen wird im österreichischen Bundesheer vom Militärkommando in Innsbruck wahrgenommen. In Anerkennung der Verdienste der Standschützen in den Jahren des Ersten Weltkrieges und auch hinsichtlich der Traditionspflege wurde die Kaserne in Innsbruck in der Kranebitter Allee 230 „Standschützenkaserne“ benannt. Gedenktag der Standschützen ist der 13. August in Erinnerung der Schlacht am Bergisel 1809 Traditionsmarsch ist der Marsch „Unter der Fahne Tirols“ von Hans Eibl In Südtirol hat sich das Schützenwesen auch nach dem Kriegsende 1918 als ein traditionstragende Institution des Landesteils erhalten, über alle bald danach einsetzenden Verbote und brutalen Italianisierungsmethoden der faschistischen Zeit hinweg. (Allein das Verstecken einer Schützenfahne wurde streng bestraft - trotzdem wurden die meisten Südtiroler Schützenfahnen in Sicherheit gebracht und sind noch heute vorhanden.) Nichtsdestoweniger begann man auch im Trentino in den 1970er Jahren wieder mit der Aufstellung von Schützenkompanien in der Tradition der im Jahre 1918 unter so unwürdigen Umständen eingegangenen Standschützenverbände. Tabellen der Verwendungen Hier finden sich die Einsatzorte und Einsatzzeiträume der verschiedenen Standschützeneinheiten. Dabei handelt es sich nicht nur um Kampfeinsätze. Abschnitt Ortler Vom Stilfser Joch, über den Ortler und Ortler Vorgipfel, die Trafoier Eiswand, der Eiskögelen, die Thurwieserspitze, die Königsspitze, die Suldenspitze bis zur Zufallspitze. Die hier eingesetzten Standschützen waren an dem Angriff und der Wegnahme des Monte Scorluzzo im Juni 1915 maßgeblich beteiligt. An aktiven Truppen standen hier nur das I. Bataillon des Infanterie-Regiments 29 und einige Soldaten der Reitenden Tiroler Landesschützen zur Verfügung. I. Standschützen-Bataillon Prad (Mai 1915 - Oktober 1918) Standschützen-Bataillon Schlanders (Mai 1915 - November 1918) Standschützen-Kompanie Stilfs (Mai 1915 - November 1918) II. Standschützen-Kompanie Taufers (Juni 1915 - Oktober 1918) Standschützen Bataillon Glurns (Jänner 1918 - November 1918) Standschützen-Bataillon Nauders-Ried (November 1917 - November 1918) Abschnitt Tonale Von der Zufallspitze über den Monte Cevedale, Monte Vioz (3645m), die Punta San Matteo (3678m), Corno dei Tre Signori (3359m), Punta di Montozzo (2863m), Punta di Albiolo (2970m), den Tonalepass bis zum Passo Paradiso (2573m) in der Presanella/Adamello Gruppe. An aktiven Truppen standen hier nur das II. Bataillon des Infanterie-Regiments 29 und einige Soldaten der Reitenden Tiroler Landesschützen zur Verfügung. I. Standschützen-Bataillon Bludenz (Mai 1915 - Oktober 1915 / Mai 1918 - November 1918) Standschützen-Bataillon Cles (Juni 1915 - August 1918) Standschützen-Bataillon Cusiano (Mai 1915 - September 1915) Standschützen-Bataillon Feldkirch (Mai 1918 - November 1918) Standschützen Kompanie Fondo (Mai 1915 - August 1918) Standschützen-Bataillon Imst (Mai 1918 - November 1918) Standschützen-Bataillon Innsbruck III (Juli 1915 - März 1918) Standschützen-Bataillon Kaltern II (Mai 1915 - August 1915) Standschützen-Bataillon Landeck (April 1918 - November 1918) Standschützen-Bataillon Lienz (Juni 1916 - April 1918) II. Standschützen-Bataillon Malè (Mai 1915 - Dezember 1917) Standschützen-Bataillon Passeier (Juli 1916 - März 1918) Standschützen-Bataillon Rankweil (März 1918 - November 1918) Standschützen-Bataillon Rattenberg (Jänner 1918 - April 1918) Standschützen-Bataillon Reutte I (April 1918 - Juni 1918) Standschützen-Bataillon Reutte II (April 1918 - Juni 1918) Standschützen-Bataillon Reutte (Juli 1918 - November 1918) Standschützen-Bataillon Silz (Juni 1918 - November 1918) Standschützen-Bataillon Ulten (Juni 1915 - April 1918) Standschützen-Bataillon Welschnofen (Jänner 1918 - Oktober 1918) Abschnitt Judikarien Cima Presena (3046m) - Mandron-Hütte (2448m) - Crozzon di Lares (3354m) - Corno di Cavento (3402m) - Carè Alto (3465m)- Dosso dei Morti (2381m)- Werk Carriola - Monte Cadria (2254m) - Monte Gaverdina (2054m) I. Standschützen-Bataillon Auer (Februar 1918 - November 1918) Standschützen-Bataillon Bezau (Mai 1915 - November 1918) Standschützen-Bataillon Bludenz (Juli 197 - Mai 1918) Standschützen-Bataillon Bozen (April 1918 - November 1918) Standschützen-Bataillon Bregenz (Juni 1918 - November 1918) Standschützen-Kompanie Campitello (Februar 1918 - August 1918) Standschützen-Bataillon Cavalese (Juni 1918 - September 1918) Standschützen-Bataillon Dornbirn (Juni 1918 - November 1918) Standschützen-Bataillon Gries (Februar 1918 - November 1918) II. Standschützen-Bataillon Kaltern (Juni 1918 - November 1918) Standschützen-Bataillon Klausen (Mai 1915 - Juli 1918) Standschützen-Bataillon Lana (Juni 1918 - November 1918) Standschützen-Bataillon Landeck (Juli 1918 - November 1918) Standschützen-Bataillon Malè (Jänner 1918 - August 1918) Standschützen-Kompanie Pozza (Jänner 1918 - August 1918) Standschützen-Bataillon Sarnthein (Juni 1918 - November 1918) Standschützen-Kompanie Tione (Mai 1915 - Oktober 1918) Standschützen-Kompanie Vallarsa (Juni 1917 - Oktober 1917) Abschnitt Festung Riva Monte Gaverdina - Rochetta (1521m) - Defensionsmauer vor Riva - Festung Riva - Gardasee - Malga Zurez - Loppio I. Standschützen-Formation Baselga (Mai 1915 - ?) Standschützen-Formation Bedolo (Oktober 1917 - September 1918) Standschützen-Kompanie Borgo (Oktober 1917 - August 1918) Standschützen-Bataillon Bozen (Mai 1915 - März 1918) Standschützen-Bataillon Bregenz (Jänner 1918 - März 1918) Standschützen-Kompanie Brentonico (Oktober 1917 - September 1918) Standschützen-Kompanie Campitello (März 1918 - September 1918) Standschützen-Formation Castel Tesino (Oktober 1917 - August 1918) Standschützen-Formation Cavédine (Mai 1915 - ?) Standschützen-Formation Civezzano (Oktober 1917 - September 1918) Standschützen-Formation Fai (Oktober 1917 - September 1918) Standschützen-Bataillon Gries (November 1916 - März 1917) Standschützen-Bataillon Innsbruck I (Jänner 1918 - Februar 1918) Standschützen-Bataillon Innsbruck II (Dez. 1917 - Februar 1918) Standschützen-Bataillon Innsbruck (Februar 1918) - November 1918 Standschützen-Bataillon Kaltern I (Mai 1915 - September 1915) Standschützen-Bataillon Klausen (Juli 1918 - November 1918) II. Standschützen-Bataillon Lana (Mai 1915 - Dezember 1917) Standschützen-Formation Lasino (Mai 1915 - ?) Standschützen-Formation Lavis (1917 ?) Standschützen-Formation Mezzolombardo (Oktober 1917 - September 1918) Standschützen-Kompanie Moena(Oktober 1917 - September 1918) Standschützen-Formation Pieve Tesino (Oktober 1917 - September 1918) Standschützen-Kompanie Pozza (Mai 1918 - September 1918) Standschützen-Bataillon Reutte I (Dezember 1917 - März 1918) Standschützen-Bataillon Reutte II (Dezember 1917 - März 1918) Standschützen-Abteilung Riva-Arco (Mai 1915 - November 1918) Standschützen-Bataillon Sarnthein (Mai 1915 - Jänner 1918) Standschützen-Formation Spormaggiore (Oktober 1917 - September 1918) Standschützen-Bataillon Sterzing (Dezember 1917 - November 1918) Standschützen-Formation Strigno (Oktober 1917 - August 1918) Standschützen-Bataillon Trient (Oktober 1917 - August 1918) Standschützen-Formation Vezzano (1915 - ?) Standschützen-Formation Vigo di Non (Oktober 1917 - September 1918) Abschnitt Etschtal-Rovereto Loppio - Manzano - Sacco -Cima Dante - Werk Serrada I. Standschützen-Kompanie Ala-Pilcante (Mai 1915 - Juni 1915) Standschützen-Bataillon Auer (Aug. 1918 - November 1918) Standschützen-Kompanie Borghetto (Mai 1915 - Juni 1915) Standschützen-Kompanie Brentonico (Mai 1915 - Dezember 1915) Standschützen-Bataillon Brixen (Mai 1915 - November 1918) Standschützen-Bataillon Glurns (April 1916 - Juni 1915) Standschützen-Bataillon Gries (April 1916 - Oktober 1916) Standschützen-Bataillon Brixen (April 1916 - November 1916) Standschützen-Bataillon Kitzbühel (April 1916 - September 1916) Standschützen-Bataillon Kufstein (April 1916 - November 1917) Standschützen-Bataillon Kufstein (Februar 1918 - September 1918) II. Standschützen-Bataillon Landeck (Juni 1915 - Oktober 1915) Standschützen-Bataillon Meran I (November 1915 - Oktober 1916) Standschützen-Bataillon Meran III (Mai 1915? ) Standschützen-Bataillon Meran III (November 1915 - Oktober 1916) Standschützen-Bataillon Rattenberg (Mai 1918 - September 1918) Standschützen-Bataillon Reutte I (April 1916 - November 1917) Standschützen-Bataillon Schwaz (Oktober 1916 - September 1918) Standschützen-Bataillon Silz (Jänner 1918 - April 1918) Standschützen-Formation Trambileno (Mai 1915 - März 1917) Standschützen-Kompanie Vallarsa (Mai 1915 - März 1917) Standschützen-Bataillon Zillertal (März 1918 - September 1918) Abschnitt Folgaria - Lavarone Serrada - Coepass - Zwischenwerk Sommo - Monte Durer - Werk Sebastiano - Werk Lusern - Werk Gschwent - Werk Lusern - Werk Verle - Posten Vezzena I. Standschützen-Formation Caldonazzo (Mai 1916 - Oktober 1917) Standschützen-Formation Carbonare (Mai 1916 - Dezember 1915) Standschützen-Bataillon Enneberg (Dezember 1917 - November 1918) Standschützen-Formation Folgaria-Sebastiano (Mai 1915 - Apr. 1916) Standschützen-Bataillon Glurns (Juni 1915 - Oktober 1915) Standschützen-Bataillon Gries (Mai 1915 - Apr. 1916) Standschützen-Bataillon Gröden (Februar 1918 - November 1918) Standschützen-Bataillon Imst (Oktober 1915 - April 1916) Standschützen-Bataillon Kaltern (Oktober 1916 - Mai 1918) Standschützen-Bataillon Kastelruth (Februar 1916 - November 1918) Standschützen-Bataillon Kitzbühel (Mai 1915 - Februar 1916) Standschützen-Bataillon Kufstein (Juni 1915 - April 1916) Standschützen-Bataillon Lana (Mai 1915 - September 1918) Standschützen-Kompanie Lavarone (Mai 1915 - Juli 1918) Standschützen-Formation Lavis (Juni 1915 - ? 1916) II. Standschützen-Kompanie Levico (Mai 1915 - Juli 1918) Standschützen-Bataillon Lienz (Mai 1918 - November 1918) Standschützen-Kompanie Lusern (Mai 1915 - Dezember 1915) Standschützen-Bataillon Meran I (Mai 1915 - Oktober 1915) Standschützen-Bataillon Meran III ? (Mai 1915 - September 1915) Standschützen-Bataillon Meran(November 1917 - September 1918) Standschützen-Bataillon Passeier(Juli 1918 - September 1918) Standschützen-Kompanie Pedemonte-Casotto(Mai 1915 - April 1916) Standschützen-Bataillon Reutte I (Mai 1915 - Marz 1916) Standschützen-Bataillon Schwaz (April 1915 - Mai 1916) Standschützen-Bataillon Sillian (Jänner 1918 - November 1918) Standschützen-Bataillon Sterzing (Juni 1915 - Dezember 1915) Standschützen-Bataillon Ulten (Juli 1918 - September 1918) Standschützen-Bataillon Welsberg (Juli 1918 - November 1918) Abschnitt Valsugana Cima de Vezzena (1908m)- Monte Cimon (1525m)- Werk Tenna - Werk Colle delle benne - Busa Grande (1500m) - Monte Panarotta (2002m)(2002m)- La Bassa (1834m) - Pörtele (2152m) - Schrimbler (2204m) - Schwarzkofel (2301m)- Kreuzspitz (2490m) I. Standschützen-Bataillon Bludenz (November 1915 - Oktober 1916) Standschützen-Kompanie Borgo (Mai 1915 - September 1917) Standschützen-Formation Caldonazzo (Mai 1915 - April 1916) Standschützen-Formation Castel Tesino (Mai 1915 - April 1917) Standschützen-Bataillon Kaltern I (Mai 1915 - November 1915) Standschützen-Bataillon Kaltern II (Mai 1915 - November 1915) Standschützen-Bataillon Landeck (März 1916 - Oktober 1917) Standschützen-Kompanie Levico (Mai 1915 - April 1916) II. Standschützen-Bataillon Meran II (Mai 1915 - November 1916) Standschützen-Bataillon Meran (November 1916 - November 1917) Standschützen-Formation Pergine (Mai 1915 - April 1916) Standschützen-Formation Pieve Tesino (Mai 1915 - November 1917) Standschützen-Bataillon Rattenberg (Mai 1915 - März 1917) Standschützen-Bataillon Reutte II (Mai 1915 - Oktober 1917) Standschützen-Bataillon Sterzing (März 1916 - Oktober 1917) Standschützen-Formation Strigno (Mai 1915 - November 1917) Standschützen-Bataillon Zillertal (Juni 1915 - Mai 1917) Abschnitt Fleimstal Kreuzspitz - entlang dem Lagorai Kamm - Cauriol (2494m) - Colbricon (2603m) - Cima di Lusia - Rizzoni (2625m) - Cima Ombert (2670m) - Cima de Bous (2464)m - Sasso di Mezzodi (2733m) I. Standschützen-Bataillon Auer (Mai 1915 - November 1917) Standschützen-Bataillon Bregenz (Mai 1915 - Oktober 1915) Standschützen-Kompanie Campitello (Mai 1915 - November 1917) Standschützen-Bataillon Cavalese (Mai 1915 - November 1917) Standschützen-Bataillon Dornbirn (Mai 1915 - Dezember 1917) Standschützen-Bataillon Feldkirch (Mai 1915 - Dezember 1917) Standschützen-Bataillon Gröden (Mai 1915 - Oktober 1915) II. Standschützen-Bataillon Imst (März 1917 - November 1917) Standschützen-Bataillon Kastelruth (Juli 1915 - November 1917) Standschützen-Kompanie Moena (Mai 1915 - November 1917) Standschützen-Bataillon Nauders-Ried (Juli 1915 - November 1917) Standschützen-Kompanie Pozza (Mai 1915 - November 1917) Standschützen-Bataillon Rankweil (Mai 1915 - Dezember 1917) Standschützen-Bataillon Welschnofen (Mai 1915 - November 1917) Abschnitt Pustertal Sasso di Mezzodi (2727m) - Pordoijoch (2242m) - Straßensperre Ruaz - Werk La Corte - Col di Lana - Settsass (2571m) - Werk Tre Sassi - Travenanzestal - Monte Piano - Werk Plätzwiese - Toblinger Knoten - Innergsell (2065m) - Karnischer Kamm bis zur Kärntner Grenze. I. Standschützen-Bataillon Bregenz (November 1915 - Jänner 1916) Standschützen-Bataillon Bregenz (April 1916 - November 1917) Standschützen-Bataillon Enneberg (Mai 1915 - November 1917) Standschützen-Bataillon Gröden (April 1916 - November 1917) Standschützen-Bataillon Imst (Mai 1915 - November 1915) Standschützen-Bataillon Innsbruck I (Mai 1915 - November 1917) II. Standschützen-Bataillon Innsbruck II (Mai 1915 - November 1917) Standschützen-Bataillon Lienz (Mai 1915 - Juli 1916) Standschützen-Bataillon Passeier (Juni 1915 - November 1917) Standschützen-Bataillon Silz (Mai 1915 - Juli 1915) Standschützen-Bataillon Silz (September 1915 - November 1917) Standschützen-Bataillon Welsberg (Mai 1915 - November 1917) (Aus wikipedia). Die Landesschützen (ab dem 16. Januar 1917 Kaiserschützen) waren drei Regimenter Gebirgsinfanterie in Österreich-Ungarn während der k.u.k. Monarchie. Die Landesschützen gehörten zur österreichischen Landwehr und nicht zum gemeinsamen Heer der k.u.k. Streitkräfte. Sie führen daher die Bezeichnung k.k. (kaiserlich-königlich - nicht aber k.u.k.). In der Regel sollten nur Tiroler (Deutsch- und Welschtiroler) und Vorarlberger in die Landesschützen eingestellt werden. Geschichte Bis zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht hatten die Landesschützen einen rein bürgerlichen Charakter (Miliz). Im Jahre 1871 wurden im Rahmen der militärischen Organisation der Landwehr in Tirol zehn Bataillone errichtet, denen man aus historischen Gründen den Namen Landesschützen gab. Jedes Bataillon hatte im Frieden aus vier Feld- und einer Ergänzungskompanie zu bestehen, wobei die letztere ein Kaderverband war. Bei jeder der Kompanien waren je zehn Artilleristen zur Bedienung von zugewiesenen Geschützen eingestellt. Im Mobilmachungsfall sollten die Bataillone als Stammeinheiten für die Aufstellung von zehn weiteren Feldbataillonen, sowie zehn Reservebataillonen dienen. Im Jahre 1893 werden die bestehenden zehn Bataillone in drei Regimenter umgewandelt: Landesschützen Regiment I, II und III (Im Gegensatz zu allen anderen Einheiten der österreichisch-ungarischen Armee wurden diese drei Regimenter mit römischen Ziffern versehen.) Im Jahre 1903 wird das III. Regiment wieder aufgelöst. Ursprüngliche Einheiten Die ursprüngliche Bezeichnung der Einheiten war wie folgt: Nr.I Unterinntaler Landesschützenbataillon in Schwaz Nr.II Innsbrucker und Wipptaler Landesschützenbataillon in Innsbruck Nr.III Oberinntaler Landesschützenbataillon in Imst Nr.IV Oberetschtaler Landesschützenbataillon in Meran Nr.V Etsch- und Fleimstaler Landesschützenbataillon in Bozen Nr.VI Pustertaler Landesschützenbataillon in Bruneck Nr.VII Noce-Avisiotaler Landesschützenbataillon in Mezzolombardo (Welschmetz) Nr.VIII Trient-Valsugana Landessschützenbataillon in Trient Nr.IX Rovereto-Sarca Landesschützenbataillon in Riva Nr.X Vorarlberger Landesschützenbataillon in Bregenz Als in des ersten Jahren des 20. Jahrhunderts die Notwendigkeit einer reinen Gebirgstruppe (nach dem Beispiel der bereits seit längerer Zeit bestehenden italienischen Alpini) aufkam, boten sich hinsichtlich der historischen Entwicklung die Landesschützen förmlich an. Daher werden im Jahre 1906 die beiden Landesschützen-Regimenter zur Gebirgsinfanterie umgegliedert. Das III. Regiment wird 1909 zu vier Bataillonen wieder aufgestellt. Zusammen mit dem k.k. Landwehr-Infanterieregiment Nr. 4 und Nr. 27 bildeten die drei Landesschützen-Regimenter die österreichisch-ungarische Gebirgstruppe. Während des ersten Weltkrieges kämpften die Landesschützen auf fast allen Kriegsschauplätzen und hatten schwere Verluste zu erleiden. Obwohl die Landesschützen laut Gesetz eigentlich nur innerhalb Tirols und Vorarlbergs eingesetzt werden durften: „Die Landesschützen haben außerhalb der Grenzen Tirols und Vorarlbergs nur insoweit Dienste zu leisten, als es die örtlichen Grenzverhältnisse und die strategische Verteidigung des Landes erfordern; abgesehen von diesen beiden Rücksichten können die Landesschützen nur ausnahmsweise, wenn Tirol und Vorarlberg in keiner Weise bedroht wird, auch außerhalb des Landes, jedoch nur nach vorheriger Zustimmung des Landtages, verwendet werden.“ hat man durch die schwammige Formulierung eben dieses Gesetz umgangen. Insbesondere die Schlacht bei Limanowa-Lapanow (Galizien) im Dezember 1914 forderte einen ungeheuren Blutzoll an gut ausgebildeten Männern, die nicht wieder ersetzt werden konnten. (Aus wikipedia). Nach Kriegserklärung Italiens an seinen früheren Bundesgenossen Österreich-Ungarn im Mai 1915 kehrten die Landesschützen im Herbst 1915 nach Tirol zurück, wo mit ihrer Hilfe die Front stabilisiert und erfolgreich verteidigt werden konnte. Am 16.Jänner 1917 ernennt Kaiser Karl I. anlässlich eines Truppenbesuchs in Calliano die Landesschützen zu Kaiserschützen. Eine Begründung dafür hat er nie abgegeben, sodass letztendlich darüber nur spekuliert werden kann. Kriegseinsätze 1914-18 Im Laufe des Krieges kämpften die Landesschützen/Kaiserschützen auf den folgenden Kriegsschauplätzen: Galizien: Lemberg, Grodek, Przemysl, Pilica, Limanowa-Lapanow, Gorlice-Tarnów, Karpathen Serbien Südtirol/Kärnten/Krain: Drei Zinnen, Monte Cristallo, Monte Piano, Falzarego, Tofana, Col di Lana, Marmolata, 12. Isonzoschlacht, Sieben Gemeinden, Vallarsa, Tonale/Adamello, Ortler Am Tage des Waffenstillstandes (4. November 1918) lagen die Regimenter II und III in Stellung von der Zugna Torta über den Monte Corno bis zum Monte Spil. Das Kaiserschützen-Regiment Nr. I lag von südlich des Ortlers über den Tonale Pass bis zur Presanella (Adamello-Presanella Gruppe) Die meisten der Kaiserschützen gerieten in italienische Gefangenschaft - Regiment II an der Zugna Torta - Regiment I im Val di Sole (Sulztal) und Regiment III bei Folgaria (Vielgereuth) Auszeichnungen Die Kaiserschützen zeichneten sich nicht nur durch den Spielhahnstoß an der Kappe und das Edelweiß am Kragen aus, sondern auch noch durch: Offiziersauszeichnungen 5 Militär-Maria-Theresia Orden 4 Orden der Eisernen Krone 2. Kl. 2 Militär-Verdienstkreuze 2. Kl. 29 Leopoldsorden 166 Orden der Eisernen Krone 3. Kl. 563 Militär-Verdienstkreuze 3. Kl. 427 Signum Laudis in Silber 1111 Signum Laudis in Bronze 13 Goldene Tapferkeitsmedaillen für Offiziere 14 Silberne Tapferkeitsmedaillen für Offiziere Mannschaftauszeichnungen 130 Goldene Tapferkeitsmedaillen 2797 Silberne Tapferkeitsmedaillen 1. Kl. 9820 Silberne Tapferkeitsmedaillen 2. Kl. 13025 Bronzene Tapferkeitsmedaillen Garnisonen der Landesschützen im August 1914 Landesschützenregimenter k.k. Landesschützen-Regiment „Trient“ Nr. I 88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps Ethnische Zusammensetzung: 58 % Deutschsprachig – 38 % Italienischsprachig – 4 % Andere Errichtet: 1893 Garnison: Stab, I. Baon Trient / II. Baon Strigno / III. Baon Rovereto Kommandant: Oberst Adolf Sloninka von Holodów k.k. Landesschützen-Regiment „Bozen“ Nr. II 88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps Ethnische Zusammensetzung: 55 % Deutschsprachig – 41 % Italienischsprachig – 4 % Andere Errichtet: 1893 Garnison: Stab, II. Baon Bozen / I. Baon Meran / III. Baon Riva del Garda Kommandant: Oberst Karl Josef Stiller k.k. Landesschützen-Regiment „Innichen“ Nr. III Reitende Tiroler Landesschützen-Division Unter dem Namen "Kader der Landesschützen zu Pferd in Tirol und Vorarlberg" wurden 1871 zwei Kompanien aufgestellt, die 1874 in Eskadronen umbenannt wurden. 1894 erhielten die berittenen Schützen die Bezeichnung "Berittene Tiroler Landesschützen" und wurden 1912 nochmals in "Reitende Tiroler Landesschützen-Division" umbenannt. Die Division bestand aus drei Eskadrons Kommandant: Oberstleutnant Moritz Srnka Garnison: Trient (Als Teil der k.k. Landwehr führten die Landesschützen/Kaiserschützen, wie dort üblich, den Namen der Stabsgarnison in der Regimentsbezeichnung.) Uniformierung in der Zeit ab 1907 Die Landesschützen trugen die seit 1907 eingeführte Montur der Gebirgstruppen sowohl im Feld als auch zur Parade. Diese bestand aus folgenden Monturstücken: Hechtgraue Feldkappe mit angesteckten Spielhahnstoß (im Feld wurde der Spielhahnstoß nur auf Befehl angelegt) Hechtgraue Bluse mit aufgesetzten Taschen und grasgrünen Parolis. Offiziere zur Parade oder auf Befehl mit Schulterstücken. Hechtgraue Kniebundhose mit kniehohen Wollstrümpfen Bergschuhe Offiziere und Chargen trugen den Kurzsäbel Dies galt auch für Offiziere wenn sie an einer Parade innerhalb eines Truppenverbandes teilnahmen. Abweichend hiervon hatten Offiziere in Paradeadjustierung als Einzelperson (z.B. zur Ordensverleihung) die alte Montur zu tragen. Diese bestand aus: Jägerhut mit Federbusch Hechtgrauer Waffenrock mit grasgrüner Egalisierung und Schulterstücken Gold/schwarzdurchwirkte Feldbinde. Infanterieoffizierssäbel. Hechtgrüne Pantalons mit grasgrüner Paspel und Lampassen Schwarze Halbstiefel Die Einzelparadeadjustierung für Offiziere setzte sich folgendermaßen zusammen: Als Paradekopfbedeckung diente der Hut der Jägertruppe aus mattschwarzem, wasserdichtem Filz. Er bestand aus dem Stutz samt Krempe und war mit einer grünen Rundschnur, dem Jägeremblem und einem Federbusch aus schwarzen Hahnenfedern ausgestattet. Die Hutschnur war aus Schafwolle, hatte einen Schubknopf und an beiden Enden je eine mit grüner Wolle überzogene und an den Enden netzartig überflochtene Eichel. Die beiden Eicheln waren am Hutsturz hinten angebracht. Die Schnur für Offiziere war aus schwarz durchwirktem Goldgespinst. Der Sturz wies die Form eines ovalen Kegels auf, mit einem oben mäßig gebauchten Boden. Die Krempe war hinten und vorn flach gelegt, an beiden Seiten jedoch aufwärts gestülpt. Der Rand der Krempe war mit schwarzem, lackiertem Kalbsleder eingefasst. An der linken Seite des Sturzes gab es eine rückwärts geneigte Hülse aus Hutfilz zur Befestigung des Federbusches. Das Hutemblem – aus goldfarbenem Metall – bestand aus dem Jägerhorn. In der Windungslichte war der Tiroler Adler aus versilbertem Pakfong angebracht. Das Emblem wurde über der Federhülse befestigt, so dass der Adler die gleiche schiefe Richtung zeigten wie die Buschhülse. Der Federbusch war in der Form eines Hahnenschweifs auf einem 1,5 mm starken Stück Eisendraht aufgebunden. Die Länge des Federbuschs betrug 29 Zentimeter. Der Busch wurde in die Hülse am Hut gesteckt, so dass die Federn nach hinten bogenförmig herabhingen. Der Waffenrock der Schützen war im Schnitt abweichend von der Infanterie mit zwei Reihen zu je acht silbernen Köpfen besetzt. Die Knöpfe trugen die Regimentsnummer in römischen Ziffern. Auf dem Kragen befand sich auf jeder Seite hinter den Distinktionsabzeichen ein mattsilbernes Edelweiß. Als besonderes Abzeichen befand sich an der linken Seite der Feldkappe eine kleine, schräg nach vorn oben gerichtete Tasche, in die ein Spielhahnstoß eingesteckt wurde. Bei Eigentumsmützen kam es vor, daß die Federn direkt an der Mütze angebracht und nicht in die kleine Tasche eingesteckt wurden, um die weißen Flaumfedern besser zur Geltung zu bringen. Die Hose aus hechtgrauem Tuch nach der Vorschrift für die deutsche Infanterie gefertigt. Anmerkung Hinsichtlich der übrigen Ausrüstung gab es Unterschiede zur Linieninfanterie. Die Tradition der Kaiserschützen wird (unter anderem) durch die Gebirgsjäger der deutschen Bundeswehr fortgeführt, die immer noch das Edelweiß der Kaiserschützen an der Mütze tragen, welches den Soldaten des deutschen Alpenkorps in Dankbarkeit verehrt wurde als sie 1915 zu Hilfe eilten, um die bedrängte Grenze Tirols zu schützen. Auch im österreichischen Bundesheer tragen die in Tirol und Vorarlberg stationierten Streitkräfte heute noch das Edelweiß an ihrer Feldmütze. Der Gebirgskrieg 1915–1918 im Ersten Weltkrieg war ein großangelegter Stellungskrieg in gebirgigem Gelände an der Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Italien, und war als Gebirgskrieg in den Alpen in seiner Art einmalig. Vorgeschicht Italien war vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges im sogenannten Dreibund mit Österreich-Ungarn und Deutschland verbündet. 1914 weigerte sich Italien, auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg einzutreten. Als Grund führte Italien an, dass der Dreibund ein Defensivpakt sei. Es bestehe nur eine Bündnispflicht, wenn einer der Bündnispartner angegriffen würde, laut italienischer Ansicht hätten jedoch Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg begonnen und somit bestehe keine Bündnispflicht. Der eigentliche Grund war, dass die Entente von Beginn an Italien Versprechungen machte. In Friaul und Südtirol, sowie im Trentino und in Triest lebten unterschiedlich starke italienische Minderheiten und die Entente versprach diese österreichischen Gebiete Italien im Falle eines Kriegseintrittes auf ihrer Seite. Österreich wies zwar darauf hin, dass mehr Italiener als Minderheit in Frankreich und in der Schweiz lebten, fand damit aber kein Gehör. Ein weiterer Grund dafür war wohl auch, dass Italien Österreich als den vermeintlich schwächeren Gegner betrachtete. So gab es Pläne im italienischen Generalstab, binnen vier Wochen bis nach Wien vorzurücken. Auch die italienische Wirtschaft hatte kein Interesse daran, an der Seite der Mittelmächte zu kämpfen. Die italienische Wirtschaft war sehr abhängig von Rohstoffimporten auf dem Seeweg, diese wären im Falle eines Krieges gegen die Entente blockiert worden. Die italienische Bevölkerung war allerdings keineswegs kriegsbegeistert und musste mittels Propaganda erst motiviert werden. Hier tat sich vor allem der italienische Dichter Gabriele d'Annunzio hervor, der es verstand, antiösterreichische Stimmung zu erzeugen. Auch General Luigi Cadorna gelang es, mit optimistischen Versprechungen und Prognosen das italienische Parlament auf seine Seite zu ziehen. Am 23. Mai 1915 trat Italien trotz des Bündnisses auf Seiten der Entente gegen Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg ein. Italien verfügte bei Kriegsbeginn über ein Heer von 900.000 Mann, das sich in vier Armeen sowie die Karnische Gruppe gliederte. Oberbefehlshaber war General Luigi Cadorna. Der festgelegte Operationsplan sah vor, mit der 2. und 3. Armee über den Fluss Isonzo in Richtung Laibach vorzustoßen, um ein strategisches Zusammenwirken mit dem russischen und serbischen Heer zu ermöglichen. Die Karnische Gruppe sollte Richtung Villach in Kärnten vorstoßen, die 4. Armee Toblach angreifen. Die gegen Südtirol eingesetzte 1. Armee sollte sich defensiv verhalten. Bereits in den ersten Wochen zeigte sich, dass die geplanten Operationsziele völlig unrealistisch waren. General Cadorna war zwar ein gewandter Redner, sein militärisches Geschick stand jedoch in keiner Relation dazu. Die österreichische Grenze war zwar in Erwartung eines italienischen Kriegseintrittes gut befestigt worden, allerdings nur mit schwachen Landsturmeinheiten besetzt. Für manche Frontabschnitte waren zu Beginn überhaupt keine k.u.k. Truppen verfügbar. Hier marschierten Freiwillige nachts von Gipfel zu Gipfel und täuschten durch viele Fackeln eine stärkere Besetzung vor. General Cadorna scheute jedes Risiko wie auch eine rasche Offensive. Die Österreicher brachten ihrerseits schließlich Verstärkung von der serbischen und russischen Front an die italienische Grenze und schafften es so, bereits nach zwei Wochen eine geschlossene Verteidigung zu organisieren. Der deutsche Verbündete griff der Donaumonarchie unter die Arme: das neuaufgestellte Alpenkorps wurde noch im Mai 1915 nach Südtirol verlegt und blieb dort bis in den Herbst. Deutschland war allerdings erst seit August 1916 formell mit Italien im Kriegszustand. Das gebirgige Gelände stand einem schnellen italienischen Vormarsch entgegen und begünstigte die Verteidiger zusätzlich. Der Kriegsschauplatz Die Front befand sich zum größten Teil in gebirgigem Gelände und stellte somit besondere Anforderungen an die Kriegsführung (vgl. Gebirgskrieg). So musste buchstäblich jede Wasserflasche und jedes Stück Feuerholz von Maultieren in die Stellungen transportiert werden. Da ab dem Winter 1916/17 die Pferde und Maultiere auf Grund von Futtermangel kaum noch leistungsfähig waren, wurden diese mehr und mehr durch elektrisch betriebene Seilbahnen bzw. Zugverbindungen ersetzt. Die kürzeste Verbindung nach Kärnten bzw. ins nördliche Slowenien wurden außerdem durch noch in der napoleonischen Zeit errichtete Forts (z.B. Fort Herrmann oder Herrmannswerk) versperrt. Der österreichisch-ungarischen Armeeführung war jedoch bewusst, dass diese Sperranlagen einem Beschuss mit modernen Artilleriegeschützen nicht standhalten würden. Die Geschütze und Besatzungen dieser Forts waren deshalb noch vor Kriegsausbruch, bis auf eine minimale Restmannschaft, die eine Vollbesetzung vortäuschte, abgezogen worden. Die italienischen Truppen wurden vor diesen Forts gestoppt und die italienische Artillerie schoss die Forts nieder, was der österreichischen Armee die Zeit verschaffte, die sie zum Aufbau ihrer Verteidigungslinien benötigte. Am Isonzo und in Richtung Triest war das Gelände eher hügelig und verkarstet und somit offen für Großangriffe. Demzufolge konzentrierten sich die italienischen Angriffe immer wieder in diesem Abschnitt. Vor allem die einzigen zwei österreichischen Brückenköpfe westlich des Isonzo, bei Tolmein und bei Görz, wurden immer wieder angegriffen. Hier zeigte sich jedoch das mangelnde militärische Geschick Cadornas. General Cadorna hatte zu Beginn eine konservative, veraltete Kriegsführung bei Angriffen seiner Soldaten. So gingen seine Soldaten dicht gedrängt und gestaffelt vor, was alle anderen kriegsführenden Länder wegen der außerordentlich hohen Verluste, die diese Taktik durch gegnerische Maschinengewehre forderte, längst vermieden. Die österreichischen Verteidiger fügten so einzelnen italienischen Kompanien in den Anfangstagen hohe Verluste (bis 90 %) zu. Außerdem war Cadorna zu zögerlich und verschenkte so des Öfteren bereits erkämpfte Anfangserfolge. Die Österreicher ihrerseits hatten mit Generaloberst Svetozar Boroevic von Bojna einen ihrer fähigsten Kommandanten an die italienische Front entsandt. Vor allem die Defensive war eine Spezialität General Boroevics und so schaffte er es immer wieder, trotz deutlicher Unterlegenheit gegen einen bis zu dreimal stärkeren Gegner, einen italienischen Durchbruch zu verhindern. Sein Geschick trug ihm bald den Beinamen „der Löwe vom Isonzo“ ein. Am 1. Februar 1918 wurde er von Kaiser Karl I. zum Feldmarschall befördert. Beide Seiten hatten aufgrund der ungeheuren Strapazen und Entbehrungen mit Disziplinproblemen bis hin zur Desertion zu kämpfen. In der k.u.k. Armee waren italienische und tschechische Einheiten stark betroffen. Der Nationalismus und die Propagierung eines eigenen tschechischen Nationalstaats durch die Entente begann Wirkung zu zeigen. Die schlechte Versorgungslage der k.u.k. Einheiten tat ein Übriges, um die Moral zu senken. Bei den italienischen Einheiten war oft der noch heute existierende Unterschied zwischen den Nord- und Süditalienern Grund für das Überlaufen zum Feind. Süditaliener betrachteten den Krieg häufig als einen sie nichts angehenden Krieg „Roms und des Nordens“. Besondere Gefahren drohten den Soldaten beider Seiten nicht nur vom Feind, sondern auch aus der Natur. Teilweise kamen mehr Soldaten durch Lawinen, Felsstürze und sonstige Unfälle ums Leben als durch feindlichen Beschuss. Aufgrund des schwierigen Geländes wurde auch wieder auf den Minenkrieg zurückgegriffen, wobei feindliche Stellungen, zum Teil sogar ganze Berggipfel, untergraben und in die Luft gesprengt wurden. Das bekannteste Beispiel hierfür ist der Col di Lana. Schlachten Während in den Dolomiten eher Halteschlachten geschlagen wurden, fanden die wesentlichen Ereignisse in den Karnischen und Julischen Alpen statt. Hierbei ragten besonders die Isonzo- und Piaveschlachten heraus. Erst nach dem erfolgreichen Feldzug gegen Serbien im Herbst 1915 ergab sich für Österreich eine Möglichkeit, gegen Italien offensiv zu werden. Geplant war eine Offensive von zwei österreichischen Armeen, ausgehend von der Hochfläche von Lavarone in Richtung Venedig. Durch ungünstige Witterungsverhältnisse konnte der Angriff jedoch erst am 15. Mai 1916 beginnen, wodurch der Überraschungseffekt verloren ging. Trotz des schwierigen Geländes erzielte die Offensive Anfangserfolge, lief sich jedoch bald fest. Die Anfang Juni 1916 einsetzende russische Brussilow-Offensive zwang die Österreicher endgültig zum Einstellen des Angriffes. Die österreichische Frühjahrsoffensive 1916 auf dem Gebiet der Sieben Gemeinden blieb erfolglos. Lediglich an der Kärntner und Isonzo-Front gelang es, den Stellungskrieg in den Bewegungskrieg zu überführen. Die 12. Isonzo-Schlacht im Herbst 1917 führte zum Zusammenbruch der italienischen Dolomitenfront im Hochgebirge, ein Erfolg, der nicht ausgenutzt werden konnte. Die Gebirgsfront bestand zwischen dem Stilfser Joch und dem Piave bis 1918 weiter. Der südliche Abschnitt der österreichischen Gebirgsfront brach Ende Oktober 1918 nach der Schlacht von Vittorio Veneto zusammen. Die k.k. Bergführerkompanien waren ein Truppenverband der Österreichisch-Ungarischen Landstreitkräfte. Aufgestellt wurden die Bergführerkompanien im Jahre 1916, als man erkannt hatte, dass gebirgskundiges Personal dringend benötigt wurde. Die Kompanien bestanden in der Hauptsache aus Angehörigen der Gebirgsschützen-Regimenter (Landesschützen/Kaiserschützen Regimenter und Landwehr-Infanterieregimenter Nr. 4 und Nr. 27) sowie, wenn auch seltener, aus Freiwilligen anderer Truppenteile, die aus landsmannschaftlichen Gründen (Bewohner der Hochgebirgsregionen) dafür geeignet schienen. Die Ausbildung der Militärbergführer erfolgte in eigenen Bergführerersatz- und Instruktionskompanien. Dort wurden Soldaten aus den unterschiedlichsten Einheiten, die meist schon vor dem Krieg alpinistische Kenntnisse erworben hatten oder sich anderweitig als geeignet erwiesen, zu Bergführern ausgebildet. Oftmals wurden autorisierte und erfahrene Alpenvereinsbergführer als Ausbilder eingesetzt. Der Unterricht der militärischen Alpinkurse unterschied sich nicht von den Bergführerkursen des Alpenvereins und umfasste die praktischen Fächer: Fels- und Eistechnik, Kartenlesen und Orientieren im Gelände, Erste Hilfe, Seilgebrauch und Erlernen bzw. Perfektionierung des Schilaufes. Militärische Neuerungen waren die Versicherung alpiner Steige, sowie Sprengwesen und Sturmausbildung. Ziel dieser Lehrgänge war es, die Militärbergführer in die Lage zu versetzen, einerseits selbst militärisch und alpinistisch schwierige Unternehmungen durchführen zu können, andererseits aber der Truppe als Instruktoren die elementarsten alpinistischen Grundsätze beizubringen. Als Oberkommando der Bergführertruppe wurde in Bozen das Bergführertruppenkommando der 10. Armee eingerichtet, dem 3 Unterkommanden mit wiederum 13 Bergführerkompanien in den einzelnen Frontabschnitten nachgeordnet waren. Die Instruktionsabteilungen verlegte man nach St. Christina in Gröden, wo sie sich nach und nach zu einer militärisch-alpinen Hochschule entwickelte. Von den sogenannten Alpinreferenten (oftmals namhafte, staatlich anerkannte und berufsmäßige Bergführer, die aus alters- oder sonstigen Gründen nicht den aktiven Truppenteilen zugewiesen waren) wurden regelmäßig Lehrgänge durchgeführt, um das Personal der Kompanien ständig zu schulen. (Einer dieser Instruktoren war der Bergführer und Leutnant im k.u.k. Festungsartillerie-Bataillon Nr. 7 Luis Trenker, der später auch Mitglied einer Bergführerkompanie wurde.) Aufgabe der Bergführerkompanien war es in erster Linie, für angreifende Verbände das Gelände zu erkunden, die Anmarschwege durch Fels- oder Eiswände gangbar zu machen und diese zu sichern. Es waren weiterhin alpine Erkundungen durchzuführen, fixe Seile und Leitern anzubringen und die Geschütztransporte an die unmöglichsten Stellen zu organisieren. Letztendlich gehörten die Bergführer jedoch zur kämpfenden Truppe und wurden in diesem Rahmen vorwiegend zu Stoßtruppunternehmungen eingesetzt. Die Kompanien operierten selbstständig nur in dem ihnen zugewiesenen Abschnitt (nur in diesem durften sie eingesetzt werden) und waren der Brigade, der Truppen-Division oder dem Korps direkt unterstellt. Die Nummerierung erfolgte nach den ihnen zugewiesenen Abschnitten bzw. Rayons von West nach Ost. Beispiel: Die Bergführerkompanie I/1 befand sich im Rayon I des Verteidigungsabschnitts Stilfser Joch bis Zufall-Spitze (Monte Cevedale) und unterstand im Oktober 1918 der 164. Infanterie-Brigade. Weisungsbefugt war jedoch der Rayonskommandant. Die personelle Zusammensetzung der Bergführerkompanien war individuell verschieden und wurde den jeweiligen Erfordernissen angepasst. Infolge der Selbstständigkeit der Einheiten, der rätselhaften Ereignisse anlässlich des Kriegsendes an der italienischen Front (3. November oder 4. November 1918) und des damit verbundenen Durcheinanders sind Gefechtsberichte nur in äußerst geringem Umfang erhalten geblieben. Es ist daher nicht mehr möglich, die Aktivitäten der Bergführerkompanien umfassend zu dokumentieren. Italienfront ist die deutsche Bezeichnung für die zwischen Italien und Österreich-Ungarn verlaufende Front des Ersten Weltkrieges. Die Front verlief zwischen 1915 und 1917 vom Stilfser Joch an der Schweizer Grenze über den Ortler und den Adamello zum nördlichen Gardasee. Östlich der Etsch verlief die Front dann über den Pasubio und weiter auf die Sieben Gemeinden. Von dort aus bedrohte Österreich-Ungarn die italienischen Isonzoarmeen im Rücken, weswegen durchaus von einem Zweifrontenkrieg gesprochen werden kann. Ausgangslage Italien war vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges im sogenannten Dreibund mit Österreich-Ungarn und Deutschland verbündet. 1914 weigerte sich Italien, auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg einzutreten mit der Begründung, dass der Dreibund ein Defensivpakt sei. Es bestehe nur eine Bündnispflicht, wenn einer der Bündnispartner angegriffen würde, laut italienischer Ansicht hätten jedoch Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg begonnen und somit bestehe keine Bündnispflicht. Der tatsächliche Grund war, dass die Entente von Beginn an Italien Versprechungen machte, welche den Bestrebungen der italienischen Irredenta entsprachen. In Friaul und Südtirol sowie im Trentino und in Triest lebten unterschiedlich starke italienische Minderheiten und die Entente versprach diese österreichischen Gebiete Italien im Falle eines Kriegseintrittes auf ihrer Seite. Österreich wies zwar darauf hin, dass mehr Italiener als Minderheit in Frankreich und in der Schweiz lebten, fand damit aber kein Gehör. Ein weiterer Grund dafür war wohl auch, dass Italien Österreich als den vermeintlich schwächeren Gegner betrachtete. So gab es Pläne im italienischen Generalstab, binnen vier Wochen bis nach Wien vorzurücken. Auch die italienische Wirtschaft hatte kein Interesse daran, an der Seite der Mittelmächte zu kämpfen. Die italienische Wirtschaft war sehr abhängig von Rohstoffimporten auf dem Seeweg, diese wären im Falle eines Krieges gegen die Entente blockiert worden. Die italienische Bevölkerung war allerdings keineswegs kriegsbegeistert und musste mittels Propaganda erst motiviert werden. Hier tat sich vor allem der Dichter Gabriele d'Annunzio hervor, der es verstand, antiösterreichische Stimmung zu erzeugen. Auch General Luigi Cadorna gelang es, mit optimistischen Versprechungen und Prognosen das Parlament auf seine Seite zu ziehen. Kriegshandlungen Am 23. Mai 1915 trat Italien trotz des Bündnisses auf Seiten der Entente gegen Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg ein. Im Manifest vom 23. Mai 1915 An meine Völker! sagte dazu Kaiser Franz Josef: “Der König von Italien hat mir den Krieg erklärt. Ein Treubruch, dessengleichen die Geschichte nicht kennt, ist von dem Königreiche Italien an seinen beiden Verbündeten begangen worden.“ Italien verfügte bei Kriegsbeginn über ein Heer von 900.000 Mann, das sich in vier Armeen sowie die Karnische Gruppe gliederte. Oberbefehlshaber war General Luigi Cadorna. Der festgelegte Operationsplan sah vor, mit der 2. und 3. Armee über den Fluss Isonzo in Richtung Laibach vorzustoßen, um ein strategisches Zusammenwirken mit dem russischen und serbischen Heer zu ermöglichen. Die Karnische Gruppe sollte Richtung Villach in Kärnten vorstoßen, die 4. Armee Toblach angreifen. Die gegen Südtirol eingesetzte 1. Armee sollte sich defensiv verhalten. Bereits in den ersten Wochen zeigte sich, dass die geplanten Operationsziele völlig unrealistisch waren. Bis Oktober 1917 lief die Front in nördlicher Richtung durch die Dolomiten und dann in östlicher Richtung durch die Karnischen Alpen. In den Julischen Alpen verlief sie im Wesentlichen entlang der heutigen italienisch-slowenischen Grenze und am Isonzo entlang nach Süden. Südlich von Görz fanden etliche Schlachten auf dem östlich des Isonzounterlaufes gelegenen Karstplateau statt (1.–12. Isonzoschlacht), von wo aus die italienische Armee in Richtung Triest und Laibach vorstoßen wollte. Die Frontlinie endete bei Duino an der Adria. Insgesamt handelte es sich um eine ca. 600 km lange Front (Luftlinie), die zwischen der Schweiz und der Adria in Form eines liegenden „S“ verlief. Der Großteil der Front lag im Hochgebirge, weswegen die genannten 600 km aus topografischen Gründen in Wirklichkeit um mehrere hundert Kilometer verlängert werden müssen. Von Oktober 1917 bis Oktober 1918 verlief die Front nach der Schlacht von Karfreit (12. Isonzoschlacht) von der Hochfläche der Sieben Gemeinden über den Monte Grappa und im Tiefland am Piave entlang bis zur Adria. An der Italienfront fanden folgende größere Ereignisse statt: der Gebirgskrieg 1915–1918 zwölf Isonzoschlachten drei Piaveschlachten. Die Kaiserjäger waren vier Infanterieregimenter der k.u.k. Armee, die sich während des ersten Weltkrieges besonders durch ihre hohe Kampfkraft an der Ost- und Südwestfront auszeichnete. Bekannt ist der Name bis heute durch die gleichnamige Musikkapelle und den „Kaiserjägermarsch“. Gliederung Aufgestellt wurden die vier Regimenter 1895 wie folgt: Das 1. Regiment mit Stab / II. / III. und IV. Bataillon in Innsbruck, das I. Bataillon in Bregenz Das 2. Regiment mit Stab / I. / II. und IV. Bataillon in Wien, das III. Bataillon in Brixen Das 3. Regiment mit Stab / III. und IV. Bataillon in Trient, I. Bataillon in Riva und II. Bataillon in Rovereto Das 4. Regiment mit Stab / II. / III. und IV. Bataillon in Linz, das I. Bataillon in Hall i. Tirol Bedingt durch das, in Österreich-Ungarn übliche häufige Wechseln der Garnisonen, lagen die Einheiten (offizielles Kürzel: TJR = Tiroler Jäger Regiment) 1914 in den folgenden Städten der drei Tiroler Landesteile (Süd- Nord- Welschtirol/Trentino) in Garnison: 1.Regiment Kommandeur: Oberst Guido Novak von Arienti Stab / I. / II. Bataillon in Trient III. Bataillon in Levico IV. Bataillon in Innsbruck 2.Regiment Kommandeur: Oberst Alexander Brosch von Aarenau Stab / I. / II. Bataillon in Bozen III. Bataillon in Meran IV. Bataillon in Brixen 3.Regiment Kommandeur: Oberst Heinrich Vonbank Stab / II. / III. Bataillon in Rovereto (Rofreit) I. Bataillon in Riva IV. Bataillon in Trient 4.Regiment Kommandeur: Oberst Ernst Dietrich Stab / III. Bataillon in Trient I. Bataillon in Mezzolombardo (Welschmetz) II. Bataillon in Mezzocorona (Kronmetz) IV. Bataillon in Hall i. Tirol Kampfeinsätze Die auf dem Bild ersichtlichen Orden und Kampfeinsätze eines Zugsführers der Kaiserjäger zeugen davon, was diese Männer leisten mussten: Dieser Kaiserjäger (später Hochgebirgs - Kompanie Nr. 30) kämpfte: in Galizien in den Karpathen am Col di Lana am Monte Piano auf der Hochfläche der sieben Gemeinden (Lafraun/Lavarone) am Monte Pasubio in den Sextener Dolomiten am Ortler auf der Hohen Schneid (Ortler Massiv) am Tonale Pass (Adamello - Presanella Massiv) an der Cima Presena (Adamello - Presanella Massiv) und an der Busazza (Adamello - Presanella Massiv) Dafür wurde er mit den folgenden Orden ausgezeichnet: Die silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse die silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse die bronzene Tapferkeitsmedaille das Karl-Truppenkreuz die Verwundetenmedaille für 1malige Verwundung (am 20. September 1918 am Zigolon - Adamello-Presanella) die Ehrenmedaille des Landes Tirol an seine Verteidiger Ein hoher Prozentsatz (ca 40%) der Kaiserjäger bestanden aus Trientinern (sog. Welschtirolern). Der Rest setzte sich nicht nur aus Tirolern, sondern auch aus Angehörigen der gesamten Monarchie zusammen. Trotz der vielen italienischsprachigen Jäger, kam es bei den Kämpfen gegen das Königreich Italien zu so gut wie keinerlei Desertationen - im Gegenteil, über die Welschtiroler konnte man nichts negatives berichten. Wegen möglicher Unruhen in der tschechischen Provinz, verlegte man das 2. TJR im Jahre 1916 mit Garnison (bzw. dem Ersatzbataillonskader) nach Beneschau in Böhmen. Große Verluste erlitten die Kaiserjäger während des Feldzuges in Galizien, als der größte Teil des gut ausgebildeten Friedenspersonals regelrecht aufgeopfert wurde. In der Schlacht von Gorlice-Tarnow verlor das 2. Regiment fast 80 % an Gefallenen, Verwundeten, Vermissten - am 2. und 3. Mai 1915 allein 26 Offiziere, sowie über 600 Unteroffiziere und Mannschaften. Das 4. Regiment verliert an diesen beiden Tagen 1300 Mann. Oft werden die Kaiserjäger mit den Tiroler Kaiserschützen verwechselt, die der k.k. Landwehr angehörten, und ebenso Teil der regulären Streitkräfte Österreich-Ungarns waren. Die Verwechslung entsprang dem Dekret vom April 1917, in dem Kaiser Karl I. den Tiroler Landesschützen den Titel Kaiserschützen verlieh, ob in Anerkennung ihrer Taten während der bisherigen Feldzüge oder aus welchens sonstigen Gründen auch immer, ist nicht bekannt. Die Kaiserjäger waren reguläre Infanterie, die jedoch ohne alpine Erfahrung im Jahre 1915 an die Hochgebirgsfront verlegt wurde. Auch die Tiroler Standschützen wurden nach der Kriegserklärung Italiens am 23. Mai 1915 an Österreich aufgeboten. Die regulären Truppen waren zu dieser Zeit im Galizien gegen Russland im Einsatz. Die Südgrenze Österreichs war entblösst. Ca. 30.000 Schützen, Mitglieder der örtlichen Schützenkompanien, besetzten als Erste die hohen Grenzberge und verteidigten diese erfolgreich, bis zum Eintreffen der Kaiserjäger und Landesschützen gegen die Italienische Armee. Ohne dem raschen Eingreifen der Tiroler Standschützen hätte die Italienische Armee Tirol im Handstreich eingenommen. Die Gruppierung der Standschützen geht ebenfalls auf das Landlibell von 1511 zurück, das den Tirolern gestattet ihr Land im Kriegsfall selbst zu verteidigen. Die Grundlage dieses Landlibells, die Waffenfreiheit aller Tiroler, konnte Kaiser Maximilian I nur in einem Land wagen, das keine Leibeigenen kannte, wo vom Ritter bis zum Bauernknecht jeder ein freier Mann war. Das Landlibell hatte bis 1918 Gültigkeit. Die „Tiroler Kaiserjäger“ erwarben sich 1916 bis 1918 den Ruf hoher Tapferkeit und Ausdauer im Süden Tirols und den angrenzenden Regionen. Der Abwehrkampf gegen die Entente und Italien musste dort - ähnlich wie 1809 - teilweise lokal geführt werden, weil der Großteil der Armee an anderen Fronten gebunden war. Die Kaiserjäger bildeten meistens kleine Gruppen: hochalpine Detachements, Bergführerkompanien und besonders Streifkompanien (im alpinen Gelände sehr bewegliche Hochalpin-Soldaten). Die Leistungen von Kaiserjäger-Einheiten im schwierigsten alpinen Gelände ist in diesen Fällen als besonders hoch einzuschätzen: handelte es sich doch nicht um eine Hochgebirgstruppe ... Desto größer ist die Bewunderung, die uns ihre Einsätze auf Graten, Gipfeln und Eisstollen abverlangen. Geschichte Mit dem 16. Januar 1816 - dieser Tag wird als Geburtstag der Kaiserjäger gefeiert - begann die Aufstellung des Regiments mit den Namen „Tiroler Kaiserjäger“. Die Soldaten dieses Regimentes in der Stärke von 5000 rekrutierten sich durch die Konskription, - bis zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht 1868 wurde die Stellung durch Los bestimmt - weiterhin durch die Übernahme von 1400 Mann aus dem ehemaligen Fennerjägerkorps, dem Vorläufer der Kaiserjäger, und von 600 Tiroler Soldaten, welche nach Ende der napoleonischen Kriege wieder in die Heimat zurückkehrten. Betrug die Dienstzeit anfangs 12 Jahre, verringerte sich diese später von 8 auf 6 Jahre, wobei die Bezahlung der Soldaten angemessen war. Regimentsinhaber war der Kaiser persönlich, Zweitinhaber sowie die Kommandanten wurden durch ihn persönlich ernannt. Das Regiment - ursprünglich aus sechs Bataillonen gebildet - zählte im Jahr 1894 bereits 16 Bataillone. Hauptergänzungsländer blieben Tirol und Vorarlberg. Ein Jahr später - am 1. Mai 1895 - wurde aus den 16 Bataillonen des „Tiroler Jägerregiments Kaiser Franz Joseph“ die Errichtung von 4 Regimenter angeordnet. Die neu aufgestellten Regimenter erhielten die Bezeichnung Kaiserliches und königliches 1, 2, 3, und 4. Regiment der Tiroler Kaiserjäger. Im Ersten Weltkrieg setzte die österreichische Generalität die Kaiserjäger im Schwergewicht ein. Feldmarschall Svetozar Boroëvić von Bojna, Kommandant der Isonzoarmee 1915 sagte über die Kaiserjäger: „In meiner mehr als 40 jährigen Dienstzeit kenne ich die Kaiserjäger nur als Aristokraten der Infanterie. Ich betrachte sie daher als Gardetruppen und werde sie dort verwenden, wo ich einen todsicheren Erfolg haben will.“ Leistungen der Kaiserjäger sind die Erstürmung des Casina Fersada am 23. Februar 1849, der Sturm auf das Dorf Pregasina am 16. Juni 1848, das Nachtgefecht in Volta am 26. Juni 1848, die Eroberung einer französischen Kanone am 4. Juni 1859 in Magenta, die Erstürmung von Oliosi am 24. Juni 1866, der Sturm auf die Insurgentenstellung im Kremenac am 21. Oktober 1878 während der Okkupation von Bosnien und der Herzegowina. Im Sinne der Traditionspflege hat der im Jahr 2000 in die Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie zu Wiener Neustadt eingetretene Jahrgang sich den Namen Kaiserjäger gegeben. Im Jahr 2004 wurden die 82 Berufsoffiziere des Jahrgangs Kaiserjäger in das österreichische Bundesheer übernommen.