Erfolgreiche U-Bootskommandanten.
Originaldruck von 1917.
Mit drei Fotoabbildungen nach Aufnahmen von Hofphotograph Ferdinand Urbahns, Kiel:
Kapitänleutnant Erwin Waßner (SM UC 69).
Kapitänleutnant Thorwald von Bothmer (UC 66).
Oberleutnant Fürbringer (UC 17).
Darunter mit Erfolgsmeldung (Juni-Erfolge beim Vernichtungsfeldzug gegen Englands Zufuhr).
Journalausschnitt in der Größe 158 x 95 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Sehr selten!!!
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Geboren am 03.01.1863 in Braaken bei Hemmingstedt, gestorben am 12.09.1944 in Stralsund. Im Laufe des späten 19. Jahrhundert entwickelte sich die Fotografie auch in Schleswig-Holstein immer mehr zu einem eigenen Berufsstand. Zu den bekannten Fotografen Schleswig-Holsteins gehört auch die Fotografenfamilie Urbahns, die aus Dithmarschen stammt. Ihre Geschichte beginnt mit Ferdinand Urbahns, der als Peter Detlef Ferdinand Urbanus 1863 in Braaken bei Hemmingstedt auf dem Hof seines Vaters Johann Detleff Hinrich Urbanus (1833 Braaken bis 1896 ebd.) geboren wurde. Die Familie Urbahns ist um zirka 1750 in Braaken ansässig geworden und stammt ursprünglich aus dem Rendsburger Raum. Während die Familie anfänglich noch unterschiedlich in den Kirchenbüchern bezeichnet wird – unter anderem als Urbanus, so verwendet sie doch später einheitlich die Schreibweise Urbahns, so wie auch Ferdinand Urbanus, genannt Urbahns. Ferdinand Urbahns, der schon in Jugendjahren durch künstlerisches Talent aufgefallen ist, absolvierte eine Fotografenlehre bei dem dithmarscher Fotografen Georg Johann Koch (1822 bis 1902) in Schleswig, um anschließend bei Waldemar Renard (1850 bis 1904) in Kiel in den Jahren 1885 bis 1889 seine Ausbildung als Geselle fortzusetzen. Seit zirka 1890 betrieb Ferdinand Urbahns schließlich sehr erfolgreich sein eigenes Atelier für künstlerische Photographie in Kiel, vornehmlich im Bereich von Einzel- und Gruppenporträts und avancierte schließlich gar zum Hofphotographen seiner Königlichen Hoheit, des Prinzen Heinrich von Preußen. Für einige Jahre war Urbahns Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Photographen Vereins. Urbahns zeichnete sich durch eine lebenslange Liebe zur Malerei aus, die er immer wieder intensiv studiert hat, freilich nicht ohne Versuche, dies auch in seinen Beruf einfließen zu lassen, etwa durch das (nach-)kolorieren von Hintergründen seiner Porträtaufnahmen. Eine besondere Gabe wird Ferdinand Urbahns schließlich im Scherenschnitt nachgesagt. Ferdinand Urbahns verstirbt am 12.09.1944 in Stralsund. Erwin Waßner (* 1. März 1887 in Rendsburg; † 24. August 1937 in Den Haag) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Konteradmiral und Marineattaché. Leben Kaiserliche Marine Waßner trat am 1. April 1906 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein, absolvierte seine Schiffsausbildung auf der Kreuzerfregatte SMS Stein und kam dann an die Marineschule. Anschließend erfolgte am 1. Oktober 1908 seine Versetzung auf das Linienschiff SMS Wittelsbach und seine Beförderung zum Leutnant zur See am 30. September 1909. Zwei Jahre lang versah er dann bis 30. September 1912 Dienst auf dem Linienschiff SMS Posen. Oberleutnant zur See (seit 19. September 1912) Waßner wurde dann bis Dezember 1913 in die deutsche Kolonie Kamerun versetzt und tat dort als Wachoffizier Dienst auf dem Kanonenboot SMS Eber. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland erfolgte seine Verwendung als Kompanieoffizier in der II. Torpedo-Division. Am 16. März 1914 kam er als Wachoffizier auf das Torpedoboot SM V 158 und verblieb hier nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Von Juni bis Ende August 1915 erfolgte eine Kommandierung zur U-Boot-Ausbildung. Im Anschluss daran übernahm er als Kommandant für einen Monat SM U 32. Dann kam er zur U-Boot-Flottille Flandern und kommandierte in der Folge die Boote SM UC 3, SM UB 38, SM UC 69, SM UB 59 und SM UB 117. Als U-Boot-Kommandant versenkte er insgesamt 90 Schiffe mit rund 135.500 BRT. Der bereits am 13. Juli 1916 zum Kapitänleutnant beförderte Waßner wurde am 16. August 1918 zunächst zur Verfügung des Führers der U-Boote Flandern gestellt und kam dann zur Inspektion der U-Boote. Reichs- und Kriegsmarine Nach Kriegsende erfolgte seine Übernahme in die Reichsmarine und man setzte Waßner zunächst als Kompaniechef in der IV. Marineartillerieabteilung in Cuxhaven, später in der III. Marineartillerieabteilung in Swinemünde ein. Von März 1921 bis Januar 1925 gehörte er dem Marinekommandoamt an und hatte in der Folge das Kommando über das Segelschulschiff Niobe, wo er am 1. August 1925 zum Korvettenkapitän befördert worden war. Für einige Monate versah Waßner dann vom 3. Januar bis 23. September 1927 als Navigationsoffizier Dienst auf dem Linienschiff Elsass. Darauf erfolgte seine Versetzung zu Marinestation der Ostsee, wo er anfänglich als Adjutant, später als Erster Admiralstabsoffizier eingesetzt wurde. Am 1. Juli 1930 war er Fregattenkapitän geworden und übernahm am 26. September 1931 als Kommandant den Leichten Kreuzer Karlsruhe. In dieser Funktion wurde Waßner am 1. Oktober 1932 zum Kapitän zur See befördert. Dieses Kommando gab Waßner am 8. Dezember 1932 wieder ab, wurde kurzzeitig zur Verfügung gestellt und erhielt von Januar bis März 1933 eine Einweisung als Marineattaché. Als solcher trat er am 1. April 1933 seinen neuen Posten an der Deutschen Botschaft in London an und wurde am 1. Oktober 1936 zum Konteradmiral befördert. Er war der erste deutsche Marineattaché in London nach dem Ersten Weltkrieg und hatte große Verdienste um die Gestaltung der deutsch-englischen Flottenbeziehungen und damit den Aufbau der neuen deutschen Kriegsmarine. Er starb auf einer Dienstreise in Holland. Ihm zu Ehren wurde das U-Boot-Begleitschiff Erwin Waßner auf seinen Namen von der Kriegsmarine am 29. März 1939 in Dienst gestellt. Auszeichnungen Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern Pour le Mérite [1] am 5. März 1918 U-Boot-Kriegsabzeichen (1918) Preußische Rettungsmedaille am Bande Hanseatenkreuz Hamburg Verdienstmedaille für Rettung aus Gefahr Ritterkreuz I. Klasse des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens mit Schwertern U-Boot-Kommandos: SM UC 3 vom 27. September 1915 - 12. Mai 1916 SM UB 38 vom 10. September 1916 - 18. November 1916 SM UC 69 vom 23. Dezember 1916 - 8. August 1917 SM UB 59 vom 25. August 1917 - 5. Mai 1918 SM UB 117 vom 6. Juni 1918 - 11. November 1918 Kapitänleutnant Werner Fürbringer (Stab 4/07) Geboren am 2. Oktober 1888 in Braunschweig, gestorben am 8. Februar 1982 in Braunschweig. Beförderungen: Seekadett am 03. April 1907 Fähnrich zur See am 21. April 1908 Leutnant zur See am 28. September 1910 Oberleutnant zur See am 27. September 1913 Kapitänleutnant am 16. November 1917 Korvettenkapitän am 01. Oktober 1933 Fregattenkapitän am 15. Mai 1935 Kapitän zur See am 01. Oktober 1937 Konteradmiral 01. Dezember 1942 Auszeichnungen: Eisernes Kreuz 2. Klasse Eisernes Kreuz 1. Klasse U-Boot-Kommandos: SM UB 2 vom 20. Februar 1915 - 07. März 1916 SM UB 17 vom 10. März 1916 - 16. März 1916 SM UB 39 vom 29. April 1916 - 07. November 1916 SM UC 70 vom 22. November 1916 - 22. Juni 1917 SM UC 17 vom 22. Mai 1917 - 03. August 1917 SM UB 58 vom 10. August 1917 - 07. Februar 1918 SM UB 110 vom 23. März 1918 - 19. Juli 1918 SM UC-66 was a German Type UC II minelaying submarine or U-boat in the German Imperial Navy (German: Kaiserliche Marine) during World War I. The U-boat was ordered on 12 January 1916 and was launched on 15 July 1916. She was commissioned into the German Imperial Navy on 14 November 1916 as SM UC-66. In 5 patrols UC-66 was credited with sinking 33 ships, either by torpedo or by mines laid. UC-66 was probably sunk by depth charges from the armed trawler Sea King on 12 June 1917 in the western approaches to the English Channel. Builder: Blohm & Voss, Hamburg Die Kaiserliche Marine entstand nach der Reichsgründung 1871 aus der Marine des Norddeutschen Bundes. Die Reichsverfassung vom 16. April 1871 bezeichnet die Marine des Reichs meist als Kriegsmarine, an einer Stelle aber auch als Kaiserliche Marine. Für den Marinegebrauch wurde letztere Bezeichnung am 1. Februar 1872 eingeführt. Sie bestand bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918. Den Schiffsnamen der Kaiserlichen Marine wurde – vergleichbar der Tradition in der britischen Marine (HMS = His/Her Majesty's Ship) – das Kürzel S.M.S. (für "Seiner Majestät Schiff") vorangestellt. 1871 bis 1890 1. Februar 1872 wurden deren bisherige Marinebehörden zur Kaiserlichen Admiralität zusammengefasst, deren erster Chef General der Infanterie Albrecht von Stosch wurde. Den Oberbefehl hatte der Kaiser inne. Anfangs bestand die Hauptaufgabe im Küstenschutz und im Schutz der deutschen Seehandelswege, obwohl schon bald erste Auslandsstationen gegründet wurden. In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts beteiligte sich die Kaiserliche Marine an der Gewinnung von Kolonien in Afrika, Asien und Ozeanien. Kiel an der Ostsee und Wilhelmshaven an der Nordsee waren gemäß der Reichsverfassung Reichskriegshäfen. Zu den Aufgaben der Marine gehörte auch die allgemeine Repräsentanz des Reichs im Ausland und vor allem in Übersee. Bereits die Preußische Marine hatte, wie in der damaligen Zeit üblich, Auslandskreuzer eingesetzt, die die diplomatische Interessenvertretung Preußens und später des Reichs insbesondere gegenüber kleineren Staaten zu unterstützen hatten. Ein besonderes Beispiel für diese Form der Zusammenarbeit von Diplomatie und Marine, der klassischen Kanonenbootdiplomatie, war die sogenannte Eisenstuck-Affäre in Nicaragua 1876-1878. 1890 bis 1914 Unter dem flottenbegeisterten Kaiser Wilhelm II. (1888 - 1918) gewann die Marine an Bedeutung, und eine große maritime Rüstungsindustrie entstand. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal wurde 1895 fertiggestellt und erlaubte eine schnelle Verlegung der Seestreitkräfte zwischen Nord- und Ostsee. Ab 1889 änderte sich die Führungsstruktur. Marinekabinett, Oberkommando der Marine und Reichsmarineamt (von 1897-1916 war Großadmiral (seit 1911) Alfred von Tirpitz dessen Staatssekretär) entstanden. 1898 beschloss der Reichstag ein neues Flottengesetz, welches den weiteren Ausbau festlegte. Das Oberkommando wurde 1899 durch den Generalstab abgelöst, und der Kaiser übernahm erneut den Oberbefehl. Tirpitz gelang es mit Hilfe seines "Nachrichtenbüros" und des Deutschen Flottenvereins, durch geschickte Propaganda im Deutschen Reich eine große Begeisterung für die Flotte zu erzeugen. Die Flottenrüstung war, wie auch in den anderen Marinen der damaligen Zeit, von einer schnellen technischen Entwicklung gekennzeichnet. Nacheinander wurden neue Waffensysteme eingeführt, wie die Seemine, der Torpedo, das U-Boot und die Marineflieger mit Flugzeugen und Luftschiffen. Obwohl alle diese Entwicklungen bereits mit einfachen Modellen im amerikanischen Bürgerkrieg zum Einsatz gekommen waren, war ihre Bedeutung für künftige Seekriege zunächst kaum erkannt worden. Eine Veränderung der Doktrin zu Verteidigungskrieg und Seeschlacht mündete mit dem Aufbau der Hochseeflotte in einem Wettrüsten mit England. Die aus dem deutsch-englischen Gegensatz entstandene Isolierung des Deutschen Reichs hatte entscheidenden Einfluss auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Eines der wesentlichen Probleme der Kaiserlichen Marine war bis gegen Ende des Ersten Weltkriegs die mangelhafte interne Koordination. Da der Kaiser selber den Oberbefehl ausübte, fehlte es an der Koordination zwischen den diversen direkt unterstellten Marinedienststellen mit direktem Vorspracherecht beim Kaiser, den sogenannten Immediatstellen, von denen es zeitweise bis zu acht gab. Dazu gehörten der Staatssekretär des Reichsmarineamts, der Chef der Hochseeflotte, die Chefs der Marinestationen. Organisatorisch bildete die Hochseeflotte ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts den Kern der Kaiserlichen Marine. Daneben gab es das Ostasiengeschwader, die Mittelmeer-Division und diverse Landdienststellen, wie etwa die Marinestationen der Nordsee und der Ostsee. Hochseeflotte Noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war es allgemein üblich, Flotten nur in den Sommermonaten aktiv zu halten, während im Winter die meisten Schiffe aufgelegt wurden. Nach der Aktivierung im Frühjahr bedurfte es großer Übungen, um die Schiffe einsatzfähig zu machen. Zu diesem Zweck wurde in der Kaiserlichen Marine alljährlich die so genannte Übungsflotte zusammengezogen, an deren Spitze ein Admiral als Flottenchef stand. Um 1900 wurde die Übungsflotte zunächst in Schlachtflotte und 1906 in Hochseeflotte umbenannt. Ihr erster Chef war der Bruder des Kaisers, Prinz Heinrich. Die Hochseeflotte bildete den Kern der Kaiserlichen Marine. Bei Kriegsausbruch im August 1914 betrug ihre Stärke: 14 Schlachtschiffe 22 Linienschiffe 8 Küstenpanzerschiffe 5 Große Kreuzer (Schlachtkreuzer) 7 Große Kreuzer (Panzerkreuzer) 12 Kleine Kreuzer 89 Torpedoboote (im Flottendienst) 19 U-Boote Die Schlachtschiffe, Linienschiffe und Küstenpanzerschiffe bildeten zu dieser Zeit sechs Geschwader, die Kreuzer bildeten fünf Aufklärungsgruppen, die Flottentorpedoboote waren in acht, die U-Boote in zwei Flottillen eingeteilt. Zusätzlich zu den oben aufgeführten Einheiten gehörten zur Hochseeflotte vier Hafenflottillen mit Kleinen Kreuzern und Torpedobooten. Die Chefs der Hochseeflotte im Ersten Weltkrieg waren: 1914 - 1915 Admiral Friedrich von Ingenohl 1915 - 1916 Admiral Hugo von Pohl 1916 - 1917 Admiral Reinhard Scheer 1917 - 1918 Admiral Franz Ritter von Hipper Ostasiengeschwader Das Ostasiengeschwader ging 1897 aus dem vormaligen Kreuzergeschwader hervor. Es war ein selbständiger Verband, der die Aufgabe hatte, deutsche Interessen im asiatisch-pazifischen Raum zu unterstützen. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs versuchte das Geschwader, unter Vizeadmiral Graf Spee, rund um Südamerika nach Deutschland durchzubrechen, wurde aber bei den Falklandinseln durch überlegene britische Kräfte gestellt und vernichtet. Der Erste Weltkrieg Der Erste Weltkrieg offenbarte schnell die konzeptionellen Fehler der deutschen Flottenrüstung. Großbritannien verhängte eine Fernblockade gegen das Deutsche Reich und hielt seine Schlachtflotte außerhalb der Reichweite der Hochseeflotte. Die Seeschlachten des Ersten Weltkriegs (u.a. Gefecht auf der Doggerbank, Skagerrakschlacht) hatten deshalb für den Gesamtverlauf keine entscheidende Bedeutung. Zum Kriegsende sollte die Kaiserliche Marine gemäß einem Flottenbefehl vom 24. Oktober 1918 zu einer letzten großen Schlacht ("ehrenvoller Untergang") gegen die Royal Navy antreten. Das wurde durch den Matrosenaufstand verhindert. Dieser mündete in die Novemberrevolution, die das Ende des Kaiserreichs bedeutete. Die Verluste an Menschenleben im Seekrieg werden für das Deutsche Reich mit 1.569 Offizieren, 8.067 Deck- und Unteroffizieren und 25.197 Mannschaften angegeben. An sie erinnert das 1936 am 20. Jahrestag der Skagerrakschlacht eingeweihte Marineehrenmal in Laboe bei Kiel. Selbstversenkung der Hochseeflotte Nach Ende der Kampfhandlungen wurde die Hochseeflotte gemäß den Waffenstillstandsbestimmungen im schottischen Scapa Flow interniert. Die Schiffe waren entwaffnet worden und nur mit Notbesatzungen besetzt. Als im Sommer 1919 die Bedingungen des Versailler Vertrages und die damit verbundene Ablieferung großer Teile der Flotte an die Siegermächte bekannt wurde, ließ Konteradmiral Ludwig von Reuter die unter seinem Kommando befindliche Hochseeflotte am 21. Juni 1919 versenken. Damit war der Kern der Kaiserlichen Marine zerstört. Mit der Selbstversenkung hatte die Marine zwar einen Teil des im Krieg und insbesondere während der Revolution verlorenen Ansehens zurückgewonnen, jedoch waren harte Konsequenzen zu tragen. Die Alliierten verlangten nicht nur die Übergabe anderer, zum Teil recht moderner Schiffe, die für die neue Reichsmarine hätten den Grundstock bilden sollen, sondern auch den größten Teil der noch bestehenden deutschen Handelsflotte. Die durch die Versenkung unbrauchbar gewordenen Schiffe hatten noch einen großen Schrottwert. Außerdem blockierten sie die besten Ankerplätze in der Bucht von Scapa Flow. Deshalb wurden sie bis zum Zweiten Weltkrieg zum größten Teil gehoben und verschrottet. Bis heute wird jedoch gelegentlich hochwertiger Stahl aus den Wracks für medizinische Geräte geborgen. Dieser Stahl ist deswegen wertvoll, weil er nicht atmosphärischer Strahlung während der Zeit der oberirdischen Nukleartests ausgesetzt war und sich deshalb gut zum Bau von derartigen Messgeräten eignet. Bilanz Hatte die Marine in den Einigungskriegen von 1866 und 1871 noch keine praktische Rolle gespielt, so wurde sie in den Folgejahren mit Augenmaß und den Bedürfnissen des Reichs entsprechend aufgebaut. Nach Bismarcks Entlassung 1890 begann unter Kaiser Wilhelm II. und Tirpitz das große Flottenwettrüsten, das eine der wesentlichen, jedoch nicht die einzige Ursache des Ersten Weltkriegs war. Es war ein Element einer verfehlten Bündnis- und Rüstungspolitik. Im Ersten Weltkrieg zeigte sich, dass die Hochseeflotte falsch konzipiert und schlecht geführt war. Sie konnte nicht entscheidend zum Kriegsausgang beitragen, und der Unmut ihrer Soldaten entlud sich in Meutereien, die wesentlich zum Ende der Monarchie beigetragen haben. U-Boot-Krieg Erster Weltkrieg Die technische Entwicklung der U-Boote bis zum Beginn des ersten Weltkrieges beschreibt ein Boot, das durch Dampf-, Petrol- oder Dieselmaschinen über Wasser und batteriegetriebene Elektromotoren unter Wasser betrieben wurde. Die völkerrechtlichen Doktrinen des Kreuzerkrieges zwangen dem U-Boot eine Überwasserkriegführung auf. Folgerichtig bekam das typische U-Boot nun Kanonen, eine offene Brücke zur Beobachtung des Seeraums und Torpedos. Die Unterwassereigenschaften traten zurück, so dass sich ein Tauchboot etablierte, dass sich mit kräftiger Maschine über Wasser schnell und durch kleine Batteriekapazitäten unter Wasser nur langsam bewegen konnte, um den schnellen Überwasserstreitkräften und Handelsschiffen folgen zu können. Seekrieg Um das ungünstige deutsch-britische Kräfteverhältnis der Seestreitkräfte (1:1,8) auszugleichen, entschloss sich die deutsche Kriegsführung entgegen der Auffassung des Großadmirals Alfred von Tirpitz zum Kleinkrieg durch Minen- und U-Booteinsatz gegen Großbritannien. Die britische Fernblockade (Linie Shetlands - Norwegen), die am 2. November 1914 die Nordsee zum Kriegsgebiet erklärte, wurde am 4. Februar 1915 erwidert durch die deutsche Erklärung der Gewässer rings um Großbritannien als Kriegsgebiet. Am 22. Februar 1915 befahl die deutsche Reichsregierung den uneingeschränkten U-Boot-Krieg gegen Handelsschiffe Krieg führender und neutraler Staaten innerhalb dieser Gewässer. Am 13. Mai 1915 wurde der U-Boot-Krieg eingeschränkt, nachdem U 20 den mit 10 Tonnen Waffen beladenen britischen Passagierdampfer RMS Lusitania versenkt hatte. Da 139 US-Staatsbürger umgekommen waren, protestierten die USA in Großbritannien gegen die Blockade und drohten Deutschland nach weiteren scharfen Protestnoten mit Kriegseintritt. Am 29. Februar 1916 verschärfte die deutsche Admiralität den U-Boot-Krieg durch warnungsloses Versenken bewaffneter Handelsschiffe. Tirpitz und Falkenhayn konnten sich mit ihrer Forderung nach einem uneingeschränkten U-Boot-Krieg jedoch nicht bei Bethmann-Hollweg und dem Kaiser durchsetzen. Tirpitz trat daraufhin am 17. März 1916 von seinem Amt zurück. Nach der Skagerrak-Schlacht, die Deutschland taktisch gewann, jedoch strategisch verlor, war die deutsche Admiralität der Ansicht, durch einen uneingeschränkten U-Boot-Krieg Großbritannien innerhalb von sechs Monaten besiegen zu können. Gegen die Meinung der politischen Führung erklärte Deutschland am 1. Februar 1917 erneut den uneingeschränkten U-Boot-Krieg. Bis zum 31. Dezember 1917 wurden 6,141 Millionen BRT alliierter Schiffsraum und 1,127 Millionen neutraler Schiffsraum versenkt. In der Folge traten die USA, wie von Bethmann-Hollweg vorhergesagt, am 6. April 1917 in den Krieg ein. Trotz anhaltender Versenkungen von 600 000 BRT/Monat konnte nun der Nachschub von den USA nach Großbritannien nicht mehr nachhaltig gestört werden. Der "Uneingeschränkte U-Boot-Krieg" wurde im Zuge des Notenaustausches mit Präsident Woodrow Wilson auf der Grundlage seiner 14-Punkte-Rede schon am 21. Oktober 1918 eingestellt. U-Boot-Einsatz Die Bedeutung der U-Boot-Waffe wurde allgemein sichtbar, als U 9 am 22. September 1914 die britischen Panzerkreuzer HMS Aboukir, HMS Cressy und HMS Hogue versenkte. Zu Beginn des Krieges gab es keine zielgerichtete Einsatzdoktrin für U-Boote. Beide Seiten setzten sie für Patrouillenfahrten im feindlich kontrollierten Seegebiet ein, um gegnerische Kriegsschiffe zu bekämpfen. Diverse Begegnungen der Überwasserstreitkräfte führten in der deutschen Admiralität schnell zur Auffassung, die U-Boote als Handelsstörer gegen Grossbritannien einzusetzen. Bei einem Handelskrieg nach Prisenordnung riskierten die deutschen U-Boote, von bewaffneten Frachtern oder britischen U-Boot-Fallen versenkt zu werden, da die Prisenordnung vorschrieb, dass Handelsschiffe durch Schuss vor den Bug aufzustoppen waren, um nach Durchsicht der Frachtpapiere zu entscheiden, ob eine Prise vorlag oder der Handelsfahrer freie Fahrt zu bekommen hatte. Im Falle einer Versenkung waren die Schiffbrüchigen aufzunehmen und zu versorgen. Diese Vorschriften entstanden historisch aus Kriegen mit Linienschiffen und Kreuzern und konnten daher nicht der Kriegführung mit kleinen, verletzlichen U-Booten entsprechen. Obwohl Großbritannien größte Anstrengungen unternahm, die U-Boote zu bekämpfen, darunter auch mit Q-Schiffen (Handelsschiffe mit versteckt aufgestellter Bewaffnung, mitunter sogar unter neutraler Flagge fahrend), stiegen die Schiffsverluste stetig an. Erst 1918 führte die Einführung des Konvoi-Systems dazu, dass die einzeln operierenden U-Boote gegen die von zahlreichen Geleitschiffen eskortierten Handelsschiffe nur noch im Unterwasserangriff erfolgreich waren, der wegen der geringen Unterwassergeschwindigkeit der U-Boote nur bei günstigem Kurs des Konvois Erfolgsaussichten hatte. Die Hauptwaffe der U-Boote im Ersten Weltkrieg waren die Deckgeschütze, die im Krieg nach Prisenordnung zum Stoppen der Schiffe benutzt wurde, die dann, wenn sie versenkt werden durften, durch Sprengladungen oder durch Fluten versenkt wurden. Torpedos wurden fast nur für Überraschungsangriffe, bei denen das Boot getaucht blieb, benutzt. Darüber hinaus legten die deutschen U-Boote tausende von Minen, besonders auch von Basen im besetzten Flandern. Im Kanal waren die U-Boote dermaßen erfolgreich, dass die Royal Navy starke Kräfte einsetzen musste, darunter Monitore, um die U-Boot-Basen an der belgischen Küste zu beschießen. Trotz zahlreicher Angriffsunternehmen, wie dem Raid gegen Zeebrügge und Ostende am 22.-23. April 1918, gelang es bis Kriegsende nicht, diese Stützpunkte zu blockieren. Die größten Erfolge bei minimalen Verlusten erzielten deutsche U-Boote im Mittelmeer, sowohl gegen Kriegs- als auch gegen Handelsschiffe. Obwohl dort streng nach Prisenordnung vorgegangen wurde, waren die Versenkungserfolge, bezogen auf die Zahl der eingesetzten U-Boote, größer als im Zweiten Weltkrieg. Die erfolgreichsten Kommandanten (de la Perière, Forstmann, Valentiner, Steinbrinck) versenkten erheblich mehr Tonnage als ihre Nachfolger bei der Kriegsmarine, was allerdings auch auf die erheblich verbesserten Techniken der U-Bootbekämpfung im Zweiten Weltkrieg zurückzuführen ist. Auch die Österreichische Marine besaß und benutzte Unterseeboote, nach 3 Prototypen entschloss man sich, Uboote für den Schutz der Kriegshäfen und der Adria zu bauen. Auf deutscher Seite wurden 3.274 Einsätze von 320 Booten durchgeführt, auf denen sie 6.394 zivile Schiffe mit insgesamt 11.948.792 BRT (außerdem 100 Kriegsschiffe mit 366.249 BRT) versenkten. Nach Admiral Jellicoe wurden im November 1917 gegen damals zur Zeit aktive 178 U-Boote aufgewendet: 277 Zerstörer 30 Kanonenboote 44 P-Boote 338 Motorboote 65 U-Boote 68 Küstenmotorboote 49 Dampfjachten 849 Fischdampfer 687 Drifter (Netzfischer) 24 Minensucher 50 Luftschiffe 194 Flugzeuge 77 U-Bootfallen Im U-Boot-Krieg starben auf deutscher Seite 4.744 Mann der U-Bootwaffe, 200 U-Boote sanken oder gelten als verschollen. Nach der Kapitulation aller deutschen Streitkräfte im Jahr 1918 wurden die noch vorhandenen 170 U-Boote der kaiserlich-deutschen Marine an die Siegermächte übergeben. Der Großteil dieser Boote wurde verschrottet. An der Selbstversenkung der Überwassereinheiten der kaiserlichen-deutschen Marine in Scapa Flow auf Befehl des Admirals Ludwig von Reuter waren keine U-Boote beteiligt..