Fliegerleutnant Rudolf von Eschwege, einer der bekanntesten deutschen Kampfflieger, wurde an der mazedonischen Front vom feindlichen Abwehrfeuer tödlich getroffen.
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Februar 1895 in Bad Homburg vor der Höhe; † 21. November 1917 bei Orljak, Mazedonien) war ein hoch ausgezeichneter deutscher Jagdflieger im Ersten Weltkrieg. Leben Er stammte aus dem hessischen Uradelsgeschlecht von Eschwege und war der Sohn aus der ersten Ehe des Wiesenbaulehrers Wilhelm von Eschwege (1864–1920) und der aus der englischen Grafschaft Lancashire stammenden Luise Thomas (1869–1949). Die Ehe seiner Eltern wurde 1910 geschieden. Daraufhin heiratete sein Vater 1913 Therese Maa aus Böhmen. Aus der Ehe ging ein weiteres Kind hervor, der 1916 geborene Wilhelm, der später als Veterinärmediziner tätig war. Auch die Mutter heiratete erneut, am 10. Februar 1916, und zwar den Münchner Maler und Fachlehrer für kunstgewerbliches Zeichnen, Bruno von Wahl. Rudolf von Eschwege wuchs zunächst in Homburg vor der Höhe mit der älteren Schwester Agnes (1893–1971) bei den Großeltern Thomas auf, später zog die Mutter mit den Kindern nach Freiburg. Dort besuchte Rudolf das Realgymnasium (heute: Kepler-Gymnasium). Nach Abschluss seiner Schulzeit trat er als Kavallerist in den Militärdienst. Er meldete sich 1915 zur Fliegertruppe. Im August wurde er als Flugzeugführer zur Feldfliegerabteilung 36 an die Westfront versetzt. 1916 hatte er bereits zwei Luftsiege erzielt, als er zur Feldfliegerabteilung 66 an die Front in Mazedonien geschickt wurde. Erneut bei der Feldfliegerabteilung 30 machte er sich 1917 bei den deutschen und bulgarischen Soldaten als „Adler der Ägäis“ einen Namen, als er weitere 18 Luftsiege errang und es so trotz einer Malaria-Erkrankung auf insgesamt 20 Luftsiege brachte. Am 21. November 1917 attackierte Rudolf von Eschwege einen britischen Fesselballon. Als Eschwege das Ziel anvisierte, zündete die Bodenmannschaft der No. 17 Balloon Section des RFC eine 250 kg schwere Sprengladung im Ballonkorb, die Eschweges Halberstadt-Jagdeinsitzer in der Luft zerfetzte. Die Briten bestatteten von Eschwege mit militärischen Ehren und warfen Fotografien seines Grabes über dem deutschen Flugplatz in Drama ab. In einem Beileidsschreiben hieß es: „An das bulgarisch-deutsche Fliegerkorps in Drama. Die Offiziere des Königl. Fliegerkorps bedauern festzustellen, dass Leutnant Rudolf von Eschwege getötet wurde, während er den Fesselballon angriff. Seine Privatsachen werden in den nächsten Tagen über die Linien geworfen.“ Von bulgarischer Seite wurde dort ein Denkmal für den gefallenen Flieger errichtet. Die Salonikifront, auch Mazedonische oder Makedonische Front, war ein Nebenkriegsschauplatz des Ersten Weltkriegs von 1915 bis 1918. Er entstand, als die Mittelmächte unter Einschluss Bulgariens im Herbst 1915 Serbien eroberten und die Entente mit Truppenlandungen in Thessaloniki zu Gunsten der verbündeten Serben intervenierte, so dass alle europäischen Großmächte in den südosteuropäischen Raum eindrangen. Im Laufe des Jahres 1916 wurde die Front daher in der Stellung zwischen dem Ohridsee und dem Strymonischen Golf an der Ägäis durch die Anlage gestaffelter Grabensysteme befestigt, in der neben Laufgräben, Maschinengewehrnestern, Artilleriestellungen und -fortifikationen aufgebaut wurden. Neben dem Einsatz von Luftschiffen durch die Mittelmächte zur Bombardierung Thessalonikis, wurden auch fast 300 Flugzeuge sowie in der Schlacht am Dojransee (18./19. September 1918) schließlich auch Giftgasgranaten eingesetzt. Nachdem die Entente, nach langem Zögern ob des strategischen Nutzens eines massiven Truppeneinsatzes in Südosteuropa, für den Spätsommer 1918 unter der Federführung des serbischen und französischen Generalstabes Vorbereitungen zu einer großen Offensive beschlossen hatte, standen sich jeweils über 600.000 Soldaten gegenüber. Durch die Präsenz aller europäischen Entente-Verbündeten mit Ausnahme von Belgien und Portugal (Briten mit Australiern, Franzosen, Serben, Italiener, Russen, Albaner und Griechen) und die Anwesenheit von Kolonialtruppen aus Indochina und Schwarzafrika war die Ententestreitmacht durch eine auffällig große ethnische Heterogenität geprägt. Sie stand unter französischer Führung. Die hauptsächlich in der heutigen Republik Nordmazedonien und der griechischen Region Makedonien verlaufende Front war die Hauptfront der bulgarischen Armee im Ersten Weltkrieg auf Seiten der Mittelmächte, neben dem 1916 entstandenen rumänischen Kriegsschauplatz. Der Zusammenbruch dieser Front resultierte aus einer serbisch-französischen Offensive mit der Entscheidungsschlacht am Dobro polje (14.–17. September 1918). Sie führte zum raschen Durchbruch in den Rückraum der Salonikifront und der daraus resultierenden Auflösung der bulgarischen Armee. Dies bedeutete auch die nicht mehr abwendbare Niederlage der Mittelmächte. Es kam zu separaten Waffenstillstandsverträgen mit den Verbündeten Deutschlands (Bulgarien 29. September 1918, Osmanisches Reich 30. Oktober 1918, Ungarn 13. November 1918). Die Schlacht von Dobro polje zählt zu den wichtigsten Entscheidungsschlachten des Ersten Weltkrieges. In der Zwischenkriegszeit suchten revanchistische Kreise die Schuld für die deutsche Niederlage bei den Verbündeten Deutschlands und ihrer militärischen Unfähigkeit. Hintergrund Während der Anfangsphase des Ersten Weltkriegs bemühten sich sowohl die Mittelmächte als auch die Entente um einen Kriegseintritt des Zarentums Bulgarien auf ihrer Seite. Diese Anstrengungen erreichten nach dem Kriegseintritt Italiens im Mai 1915 ihren Höhepunkt. Das Ziel der Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn war es, durch die Niederwerfung Serbiens im Bunde mit Bulgarien eine Landverbindung zum verbündeten Osmanischen Reich herzustellen, um dieses insbesondere in der Schlacht von Gallipoli unterstützen zu können. Serbien und Bulgarien waren erbittert verfeindet seit dem Zweiten Balkankrieg, in dem Bulgarien den im Ersten Balkankrieg Serbien zugesprochenen Anteil Mazedoniens für sich beanspruchte. Bulgarien, der Verlierer dieses Krieges, hatte im Frieden von Bukarest große Teile der zuvor im Ersten Balkankrieg gewonnenen Gebiete an Serbien, Griechenland und das Osmanische Reich verloren. Aufgrund der deutsch-österreichischen Erfolge an der Ostfront 1915 neigte Bulgarien im Sommer 1915 stärker der Seite der Mittelmächte zu, zumal die Entente-Mächte keine vergleichbaren territorialen Konzessionen auf Kosten Serbiens anzubieten in der Lage waren. Am 6. September 1915 wurden in Sofia gleichlautende geheime Freundschafts- und Bündnisverträge zwischen Bulgarien und dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn unterzeichnet. Am gleichen Tag folgte in Pleß eine Militärkonvention zwischen Bulgarien einerseits und dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn andererseits. Darin verpflichtete sich Bulgarien, binnen fünf Tagen nach dem Beginn des deutsch-österreichischen Angriffs auf Serbien mit mindestens vier Divisionen die Verbündeten zu unterstützen. Ermöglicht wurde dieser Durchbruch durch die osmanische Entscheidung, Bulgarien einen Gebietsstreifen an der Mariza abzutreten, der für Bulgariens Zugang zum Mittelmeer bei Dedeagatsch von großer Bedeutung war. Serbien, das Kenntnis von den Verhandlungen erlangt hatte, reagierte Anfang September vorbeugend mit der Verlegung von Truppen an die bulgarische Grenze. Zugleich bat man die Entente um Hilfe bei einer zu erwartenden Invasion, da man nicht allein in der Lage wäre, einem kombinierten Angriff seitens der Mittelmächte und Bulgariens standzuhalten. Vorbereitende österreich-ungarische Truppenverlegungen in den Raum Temesvár waren seit Ende August zu beobachten. Am 22. September 1915 machte Bulgarien mobil, was zu einer sofortigen Reaktion Griechenlands führte, das am folgenden Tag ebenfalls mobilmachte. Die bulgarische Regierung erklärte beschwichtigend, die Maßnahme diene der Verteidigung der Neutralität des Landes. In Serbien war man sich jedoch klar, dass ein Angriff bevorstand. Es bestand ein Plan, der bulgarischen Regierung ein Ultimatum zu stellen, ihre Mobilmachung zu beenden, andernfalls würde man die Offensive ergreifen und auf Sofia vorrücken. Hierzu bat man die Entente und Griechenland, Truppen bereitzustellen. Die Verbündeten Serbiens reagierten zunächst zurückhaltend, da sie eine Entscheidung Bulgariens keinesfalls provozieren wollten. Erst am 4. Oktober 1915, am Vorabend des Serbienfeldzugs der Mittelmächte, stellten sie Bulgarien ein Ultimatum, die deutschen Offiziere aus dem Land zu entfernen. Die alliierte Intervention Pläne zu einer Intervention in Serbien hatten bei den Entente-Mächten schon zu Beginn des Jahres 1915 bestanden, als der griechische Premierminister Eleftherios Venizelos die Unterstützung Griechenlands anbot, sollte sich Rumänien oder Bulgarien zur Teilnahme bereiterklären. Ähnliche Avancen hatte der serbische Premier Nikola Pašić gemacht, der mit alliierter Unterstützung eine starke Südfront gegen Österreich-Ungarn aufbauen wollte, um dieses aus dem Krieg zu drängen. Keines der Projekte ging über das Planungsstadium hinaus, die Truppen der Entente wurden stattdessen nach Gallipoli geschickt. Im Zusammenhang mit der griechischen Mobilmachung vom 23. September 1915 richtete Venizelos einen Appell an die Alliierten, seinem Land zu Hilfe zu kommen. Griechenland war gemäß dem Bündnisvertrag mit Serbien von 1913 zum Beistand verpflichtet, sollte Serbien angegriffen werden. Es scheute jedoch die Konsequenzen eines Kriegseintritts, sofern die Großmächte nicht zur Unterstützung bereitstünden. Die französische Regierung reagierte umgehend zustimmend. Am 24. September 1915 erging der Befehl an General Bailloud, sich mit einer Division (156.), die derzeit bei den Dardanellen eingesetzt war, für die Einschiffung nach Saloniki bereitzuhalten. Auch die britische Regierung sagte die Entsendung einer Einheit von der Mediterranean Expeditionary Force zu. Da Venizelos einen Bruch mit König Konstantin über eine alliierte Landung in Griechenland, die jener ablehnte, solange sein Land neutral war, verhindern wollte, schlug er vor, die französische Division auf eine ägäische Insel umzuleiten und dort bereitzuhalten. Die Franzosen wählten Limnos zu diesem Zweck. Inzwischen hatten auch die Briten eine ihrer Divisionen, die 10th (Irish) Division unter Bryan Mahon, von Gallipoli abgezogen. Die Franzosen waren bereits zu diesem Zeitpunkt bereit, das Dardanellen-Unternehmen vollständig zu liquidieren, wozu sie aber erst die britische Zustimmung benötigten. Für Joseph Joffre war ein größeres französisches Engagement in Serbien im Umfang von mehreren Korps, wie vom designierten Oberbefehlshaber der Armée d’Orient, Maurice Sarrail, gefordert, nicht denkbar. Vorrang hatte die Heimatfront, an der die große Herbstoffensive in der Champagne und im Artois gerade begonnen hatte. Bei den Dardanellen waren aber gerade einmal zwei französische Divisionen im Einsatz, gegenüber dreizehn britischen, und ein unilateraler kompletter Abzug der Franzosen kam nicht in Frage. Die Unterstützung Serbiens erschien dennoch wichtig genug, zusätzliche Einheiten aus dem Mutterland zu verlegen. Am 5. Oktober 1915, dem Vortag des Angriffs der Mittelmächte auf Serbien, landeten die ersten alliierten Truppen in Saloniki. Am Tag zuvor war es im griechischen Parlament zum Eklat gekommen: Venizelos forderte, dass sich Griechenland nun auf die Seite Serbiens stellen müsse. König Konstantin bestellte ihn am 5. Oktober 1915 zu sich und erklärte, dass er diese Politik nicht mittragen könne. Venizelos trat daraufhin zurück. Damit war die Chance für die Alliierten vertan, sich die Unterstützung der griechischen Armee zu sichern. Währenddessen hielten die zuständigen Minister der alliierten Mächte mehrere Konferenzen ab. Es wurde entschieden, die Kräfte in Mazedonien zu konzentrieren, wofür die Briten nach dem Abschluss der Herbstoffensiven in Frankreich ein Korps von rund 65.000 Mann und die Franzosen drei Infanterie- und zwei Kavalleriedivisionen mit etwa der gleichen Zahl Soldaten bereitstellen sollten. Dies wurde gleichwohl als nicht ausreichend für eine wirksame Unterstützung Serbiens anerkannt, das sich allein einer Überzahl von mindestens 500.000 Soldaten der Mittelmächte gegenübersah. Verlauf der Kampfhandlungen Vorstoß nach Mazedonien Am 12. Oktober 1915 landete General Sarrail mit den ersten Teilen der 57. Division in Saloniki und übernahm das Kommando über die Armée d’Orient. Seine vordringliche Aufgabe war es, die Bahnlinie von Saloniki nach Skopje gegen einen bulgarischen Angriff abzuschirmen. Aufgrund der geringen Stärke seiner Kräfte zu diesem Zeitpunkt entschied er, seine Truppen vorerst nur bis Krivolak in der Region Tikveš vorrücken zu lassen. Der Hauptteil seiner Kräfte (156. Division) sollte das Gebiet Valandovo und die Schlucht von Demir Kapija verteidigen. Ab dem 21. Oktober 1915 kam es hier zu den ersten Gefechten mit bulgarischen Truppen. Die britische Regierung zögerte vorerst, trotz aller französischen Bemühungen, dem serbischen Verbündeten beizustehen. Dem Desinteresse der britischen Regierung an Serbien standen deutlich tiefere britische Interessen in Bezug auf die territorialen Fragen Albaniens, Bulgariens und insbesondere in den Dardanellen gegenüber, in denen auch antiserbische Tendenzen in den damals führenden britischen Politikkreisen mitschwangen. Insbesondere lasteten die britischen Diplomaten dem serbischen Ministerpräsidenten Nikola Pašić die Weigerung an, den Bulgaren während der diplomatischen Bündnisverhandlungen entgegenzukommen, sowie die vermeintlichen Verwicklungen ins Attentat von Sarajevo. Winston Churchill kommentierte dabei die Dickköpfigkeit der serbischen Regierung bei den Verhandlungen zum Bündnis mit Bulgarien in undiplomatischer Weise: „Sie blieben bis zum Schluss verrückt.“ Am 24. Oktober 1915 nahmen die Bulgaren Skopje ein und unterbrachen die Verbindung der alliierten Truppen zur serbischen Armee. Vom 3. bis zum 12. November 1915 unternahmen die um die 122. Division vermehrten französischen Truppen eine Offensive im Tal des Vardar sowie Angriffe gegen Strumica, die von den Bulgaren zurückgeschlagen wurden. Gleichzeitig versuchte die serbische Armee erfolglos, sich über Kačanik mit den französischen Truppen zu vereinigen und nach Thessaloniki durchzuschlagen. Zum 30. November konnten die Franzosen eine Zusicherung der britischen Regierung zu deren Unterstützung der serbischen Armee gewinnen. Joseph Joffre informierte den serbischen Generalstab unter Radomir Putnik, dass die französisch-britische Streitkraft zur Unterstützung Serbiens auf 150.000 Soldaten vergrößert werden sollte. Diese Truppen wären jedoch frühestens in zwei Monaten verfügbar gewesen und dadurch viel zu spät am Schauplatz erschienen, um noch eine taktische Wirkung zu entfalten. Die serbische Regierung hatte trotz der Enttäuschung über die bis dahin ausgebliebene Unterstützung am 4. November 1915 unter Vorsitz des Prinzregenten Alexander I. auf einer Sondersitzung in Raška den Beschluss gefasst, den Krieg gegen die Mittelmächte weiterzuführen. Am 25. November entschied sie in Peć, die Beschlüsse vom 4. November 1915, die eine Kapitulation ausschlossen, weiterhin umzusetzen und sich mit der gesamten Armee über Montenegro und Albanien an die Adriaküste zu den Verbündeten zurückzuziehen. Die deutsche Oberste Heeresleitung (OHL) hatte unterdessen am 27. November 1915 die weitere Verfolgung der serbischen Armee einstellen lassen, um Mensch und Material im schwierigen Gelände und unter winterlichen Verhältnissen zu schonen. Zum anderen glaubte die OHL, dass sich eine Vertreibung der zum damaligen Zeitpunkt zahlenmäßig unbedeutenden französischen Truppen aus Thessaloniki für die weitere Kriegsplanung angesichts der komplizierten territorialen Ansprüche der Verbündeten Österreich-Ungarn, Bulgarien und des Osmanischen Reiches auf dem Balkan ungünstig auswirken würde und es daher von Vorteil wäre, die bulgarische Armee durch die Präsenz der Entente-Soldaten mobil zu halten und sie an der griechischen Grenze zu binden. Eine Verwendung der bulgarischen Streitkräfte an anderen Fronten beurteilte die OHL dagegen negativ. Der Verbleib des französischen Expeditionsheeres an der griechisch-serbischen Grenze wurde als vorteilhaft für die eigenen Truppen beurteilt, da hierdurch die eigene Westfront entlastet würde. Der Rückzug der geschlagenen serbischen Armee, der durch die Armee Montenegros in der Schlacht von Mojkovac am 6./7. Januar 1916 gegen die k.u.k. Armee gedeckt wurde, erfolgte über die winterlich unzugänglichen Gebirge Montenegros und Albaniens zwischen dem 25. November 1915 und dem 15. Januar 1916. Währenddessen zogen sich die Alliierten hinter die griechische Grenze zurück. Sie hatten bis zu diesem Zeitpunkt Verluste von über 3.000 Mann erlitten. Die Hauptkolonne der sich über Peć-Andrijevica-Skutari durch Montenegro und Albanien zurückziehenden serbischen Armee hatte dagegen zwischen 60.000 und 80.000 Mann verloren, die durch Erfrierung und Hunger starben. 15.000 Tote wurden zudem unter den Rekruten der Regierungs-Kolonne verzeichnet, in der sich auch der serbische König Peter I. sowie der, aufgrund seiner gesundheitlichen Abgeschlagenheit, in einer Sänfte über die vereisten Gebirgspfade getragene Radomir Putnik befanden, die den Weg über Prizren-Debar-Valona genommen hatten. Skutari erreichten so 185.300 ausgezehrte serbische Soldaten. Auf dem weiteren Weg nach Valona verringerte sich die Zahl der Überlebenden weiterhin und nur 158.000 Soldaten konnten zwischen dem 18. Januar und 23. Februar 1916 auf französischen Kriegsschiffen nach Korfu und Bizerta überführt werden. Von diesen waren viele so geschwächt, dass 7.750 Soldaten auf der griechischen Insel und in der französischen Basis in Tunesien starben. Somit hatten rund 150.000 serbische Soldaten den Rückzug überlebt, ein Drittel des operativen Bestandes von 1914. Jedoch hatte Serbien dadurch noch immer eine zahlenmäßig bedeutende Armee behalten können, in deren Gefolge sich auch die komplette serbische Regierung ins Exil gerettet hatte. Beim Aufbau der alliierten Salonikifront wurde die serbische Armee durch die von Freiwilligen aus Amerika, Russland und den südslawischen Ländern gebildeten Korps später noch aufgefüllt. Bis Februar 1916 sammelten sich in Odessa 20.000 Freiwillige für die serbische Armee, die zuerst in der Dobrudscha eingesetzt wurden. Die britische Armee warb zudem auch unter den Kroaten des Habsburgerreiches, die auf k.u.k. Marineschiffen aufgebracht wurden, hatte damit aber zuerst keinen Erfolg. Erst als der Verband über Archangelsk nach Thessaloniki überführt und in die Serbische Armee integriert wurde, stabilisierte sich dieser. Das Saloniki-Unternehmen stand zu diesem Zeitpunkt zur Disposition. Großbritannien sah in Saloniki keine nützliche Verwendung seiner Truppen und wollte die dort gelandeten Divisionen lieber zur Verteidigung Ägyptens einsetzen. Im Falle eines deutsch-bulgarischen Einmarschs in Griechenland hätte zudem die Vernichtung der Truppen gedroht. Frankreich und die weiteren Alliierten sprachen sich jedoch für die Beibehaltung der Flankenbedrohung der Mittelmächte aus, um einen ungünstigen Eindruck auf Serbien und die Neutralen Rumänien und Griechenland zu vermeiden. Aufbau der Saloniki-Front Aufgrund der diplomatischen Niederlage auf dem Balkan war die französische Regierung unter René Viviani Ende Oktober 1915 zurückgetreten und durch ein Kabinett unter Aristide Briand abgelöst worden. Die französische Regierung gab die Schuld am serbischen Debakel der Unentschlossenheit unter den Alliierten, Serbien zu unterstützen. Durch die Bündnistreue der serbischen Regierung, trotz des katastrophalen militärischen Verlaufs, sahen sich die Alliierten gezwungen, ihre Meinungsverschiedenheiten in Zukunft durch Abstimmung über die weitere Planungen für den weiteren Kriegsschauplatz auf dem Balkan besser zu koordinieren. Dennoch hatten die einzelnen Bündnispartner sehr unterschiedliche Prioritäten, was die eigenen Ziele für eine Präsenz auf dem Balkan betraf. Vom 6. bis 8. Dezember 1915 trafen sich die verbündeten Generalstäbe auf der alliierten Konferenz in Chantilly. Die Russen favorisierten dabei eine starke Balkan-Präsenz, um Österreich-Ungarn einen entscheidenden Schlag zu versetzen, während die Franzosen eine abwartende Haltung bevorzugten, um dann eine Wende an einer der Hauptfronten ausnutzen zu können. Die Italiener wollten sich nur auf ihre eigene Interessensphäre in Albanien konzentrieren, während die Briten den Balkan gänzlich abgeschrieben hatten und die sofortige Evakuierung der Truppen verlangten. Der Vertreter des serbischen Generalstabes schlug dagegen den Aufbau einer schlagkräftigen Armee von bis zu einer Million Soldaten vor, die – nach der Ausschaltung Bulgariens und der Befreiung Serbiens – Österreich-Ungarn direkt angreifen sollte, um die Mittelmächte von innen zu Fall zu bringen. Obwohl die Briten gegen eine Aufrechterhaltung der Expeditionsarmee votierten, wurde auf der Konferenz erstmals die weitere Verteidigung von Saloniki beschlossen. Als Sicherheit gegen einen deutsch-bulgarischen Angriff wurde entschieden, dafür zunächst ein befestigtes Lager (camp retranché de Salonique) aufzubauen. Später sollten die hier stehenden Truppen einen Teil der für 1916 geplanten alliierten Offensiven bilden. Hierfür war von französischer Seite anvisiert, die Truppen auf bis zu 400.000 Mann zu verstärken. Dieses Projekt wurde auf der Konferenz von Chantilly im März 1916, solange kein anderer Balkanstaat (Rumänien) auf Seiten der Entente in den Krieg eingreifen würde, zurückgestellt. Jedoch sollten die alliierten Truppen von Saloniki zur griechischen Grenze aufrücken, um den Gegner zu binden. Auch sollten sie besser für den Gebirgskrieg ausgerüstet werden. Inzwischen waren die Reste der serbischen Armee auf Korfu reorganisiert worden. Bis Ende Mai wurden sie nach Chalkidiki transportiert. Die serbischen Truppen umfassten sechs Divisionen mit 120.000 Mann, waren aber noch nicht einsatzbereit. Die britischen Truppen waren auf zwei Korps unter dem Befehl der British Salonika Army aufgeteilt worden, verblieben aber auf Anweisung ihrer Regierung zunächst strikt defensiv. Lediglich die Alliierten Russland und Italien befürworteten offensive Operationen, beteiligten sich aber nur mit kleinen Kontingenten (eine italienische Division unter Carlo Petitti di Roreto und eine russische Brigade unter Michail Konstantinowitsch Diterichs), die im August eintrafen. Vorbereitungen für die Offensive General Sarrail plante seit dem Frühjahr 1916 eine Offensive gegen die bulgarisch-deutschen Truppen in Mazedonien. Er musste dabei aber Rücksicht auf die Briten nehmen, die nicht bereit waren, ohne Unterstützung Rumäniens offensive Aktionen der Entente mitzutragen. Gegenüber Griechenland forderten die Alliierten im Juni die Demobilmachung der Streitkräfte, um keiner Bedrohung im Rücken ausgesetzt zu sein. Sarrail verfügte zu dieser Zeit über vier französische Divisionen in der Front, zu denen eine britische Division kam. Anfang August unternahm die französische 17. Kolonial-Infanteriedivision einen ersten Angriff auf die bulgarischen Stellungen beim Dojransee, der hohe Verluste forderte. Sarrails Hauptangriff war für Ende August geplant, um mit dem rumänischen Kriegseintritt zusammenzufallen. Am 22. Juli 1916 war auf einer Konferenz in Paris entschieden worden, dass Sarrail, bisher nur nomineller alliierter Oberbefehlshaber, den britischen Truppen Operationsgebiete und -ziele zuweisen und das Datum ihres Einsatzes bestimmen durfte. Ähnliche Bestimmungen galten auch für die anderen Alliierten. Zum Zwecke der Führung der alliierten Verbände wurde am 11. August 1916 ein neues Hauptquartier, das Commandement des Armées alliées en Orient (C.A.A.), aufgestellt. Die langwierigen Verhandlungen mit Rumänien fanden am 17. August 1916 ihren Abschluss, als in Bukarest ein Bündnisvertrag und eine Militärkonvention zwischen Rumänien und den Entente-Mächten unterzeichnet wurden. Die Verträge sahen die Kriegserklärung und den Angriff Rumäniens auf Österreich-Ungarn spätestens am 28. August 1916 vor. Die alliierte Offensive an der Saloniki-Front sollte eine Woche vorher, am 20. August 1916, beginnen. Die bulgarische Armee kam den Verbündeten um wenige Tage zuvor, als sie am 17. August 1916 gleichzeitige Offensiven nach Florina und in das östliche Makedonien begann und das Gebiet Ostmakedoniens bis zur Struma besetzte. Das hier stationierte griechische IV. Armeekorps stellte sich am 13. September 1916 bei Kavala unter deutschen Schutz. Die Monastir-Offensive 1916 Die alliierte Offensive begann schließlich am 12. September 1916 und zielte auf Monastir in Südwestmazedonien. Während sich der rechte Flügel, bestehend vorwiegend aus britischen und italienischen Einheiten, defensiv verhalten sollte, sollte der linke Flügel, serbisch-französische Truppen, die bulgarische 1. Armee, die auf einer Front zwischen Kaimaktschalan und dem Prespasee stand, angreifen und zurückdrängen. Ab Anfang Oktober kam es an der Cerna zur zweimonatigen Schlacht im Cernabogen, nachdem sich die Bulgaren hinter den Fluss zurückgezogen hatten. Sie standen nun unter dem Befehl des deutschen AOK 11 (Arnold von Winckler), das mit deutschen Verstärkungen versehen und mit der 1. bulgarischen Armee der Heeresgruppe Below (Otto von Below) unterstellt wurde. Below entschied sich am 18. November 1916, Monastir (trotz bulgarischer Proteste) aufzugeben. Im Dezember 1916 wurde die alliierte Offensive eingestellt. Vorbereitungen auf eine neue Offensive Am 20. Oktober 1916 war von den alliierten Mächten auf einer Konferenz in Boulogne beschlossen worden, die Streitkräfte in Mazedonien beträchtlich zu verstärken (um etwa sechs Divisionen). Obwohl diese vorgesehene Zahl nicht erreicht wurde, stieg die Zahl der alliierten Truppen Ende 1916 auf knapp 500.000 Mann. Ziel dieser Maßnahmen war es, im Zusammenwirken mit russisch-rumänischen Streitkräften auf dem rumänischen Kriegsschauplatz die Niederlage Bulgariens herbeizuführen und so die Oberhand auf dem Balkan zu gewinnen. Diese Hoffnung erfüllte sich aufgrund der Niederlagen Rumäniens gegen Jahresende nicht. Gegenüber Griechenland, das Truppen in Thessalien konzentriert hatte, ging man mit militärischem Druck vor. Nachdem bereits am 11. Oktober 1916 die Forderung nach der Übergabe der griechischen Flotte gestellt worden war, landeten am 1. Dezember 1916 rund 3.000 Marineinfanteristen in Piräus, um ein weiteres Ultimatum nach Übergabe von Artilleriegeschützen als Ersatz für den Verlust des griechischen Forts Rupel, das im Mai 1916 ohne Gegenwehr von bulgarischen Truppen besetzt worden war, durchzusetzen. Dies mündete in der „Schlacht von Athen“ gegen königstreue Truppen, nach der sich die Alliierten am 2. Dezember 1916 zurückziehen mussten. Dabei wurde unter anderem die griechische Hauptstadt vom französischen Schlachtschiff Mirabeau beschossen. Am 8. Dezember 1916 begann die Blockade Griechenlands durch alliierte Kriegsschiffe und am 14. Dezember 1916 wurde ein Ultimatum gestellt, die griechische Armee auf den Peloponnes zurückzuziehen. Diese Maßnahmen bewirkten ein allmähliches Nachlassen des Drucks, dem sich der französische Oberkommandierende Sarrail auf seine rückwärtigen Verbindungen ausgesetzt fühlte. Im Februar 1917 wurde in Albanien eine kleinere Offensive mit dem Ziel unternommen, eine weitere Nachschubroute von Saranda nach Korça zu öffnen. Weitere Offensivoperationen im März hatten das Ziel, strategische Höhenpositionen nordwestlich von Monastir und auf der Landenge zwischen dem Ohridsee und dem Prespasee zu besetzen und die Westflanke der Orientarmee zu entlasten. Die Frühjahrsoffensive 1917 und der Übergang Griechenlands zu den Alliierten Ursprünglich für Anfang April 1917 geplant, aber wegen schlechten Wetters verschoben, begann die Frühjahrsoffensive der Alliierten am Abend des 24. April 1917 mit dem Angriff im Sektor des britischen XII. Korps zwischen dem Dojransee und dem Vardar. Für einen Gewinn von lediglich 1.500 Metern Grabenlinie mussten die Briten Verluste von 2.600 Mann hinnehmen. Anfang Mai 1917 folgten weitere Angriffe entlang der Front: in der Zone der französischen 122. Division, verstärkt von griechischen Freiwilligeneinheiten, westlich des Vardar; in der westlich anschließenden Zone der serbischen Armee; sowie in der Zone der französisch-italienisch-russischen Armee im Cernabogen. Alle diese Angriffe erzielten nur geringe oder überhaupt keine Geländegewinne bei hohen Verlusten. Die Offensive wurde am 23. Mai 1917 eingestellt. Zur gleichen Zeit, als die Frühjahrsoffensive eingestellt wurde, hatten sich die Alliierten unter Führung Frankreichs auf weitere Maßnahmen gegen den sich nach wie vor manifestierenden griechischen Widerstand geeinigt. Anfang Juni 1917 wurde Thessalien, die Kornkammer Griechenlands, besetzt. Zugleich wurden Truppen in Piräus und auf dem Isthmus von Korinth gelandet. Unter diesem Druck dankte König Konstantin am 12. Juni 1917 zugunsten seines zweitältesten Sohnes Alexander ab. Dieser berief Venizelos zum Premierminister, und am 29. Juni 1917 erklärte die neue Regierung den Mittelmächten den Krieg. Die griechische Armee wurde jedoch zunächst nicht mobilgemacht, sondern die existierenden drei Divisionen der Armee der Nationalen Verteidigung aufgerüstet und verstärkt. Die Ereignisse bis zum Sommer 1918 Im August 1917 wurde von den Alliierten beschlossen, zwei britische Divisionen für die Palästinafront freizustellen. In der serbischen Armee, die aufgrund fehlender Rekrutierungsmöglichkeiten auf knapp 80.000 Mann geschrumpft war, machte sich, wie auch bei den schon länger in der Front stehenden französischen Einheiten, Erschöpfung bemerkbar. Bis August 1917 fanden keine wichtigen Kampfhandlungen an der mazedonischen Front statt. Um einen Abzug von Einheiten der Mittelmächte an die rumänische Front zu verhindern, ließ Sarrail Ende August und Anfang September lokale Angriffe durchführen, die eine größere Offensive vortäuschen sollten. Im September und Oktober wurde das Gebiet um Pogradec von französischen Truppen besetzt. Im Dezember 1917 wurde General Sarrail von Premierminister Georges Clemenceau seines Postens erhoben. Er wurde aufgrund seiner Einmischung in politische Angelegenheiten von keinem der Verbündeten mehr als tragbar erachtet und durch Adolphe Guillaumat abgelöst. Letzterer reorganisierte im Zeitraum bis April 1918 die Truppen der Alliierten im Hinblick auf eine mögliche Offensive der Mittelmächte an der mazedonischen Front. Nach dem Waffenstillstand der neuen bolschewistischen Regierung Russlands mit den Mittelmächten im Dezember 1917 wurde im Januar 1918 die russische Division aus der Front gelöst. Die französischen Truppen wurden in drei Divisionsgruppen aufgeteilt und eine zentrale Reserve geschaffen. Zudem begann sich die Reorganisierung der griechischen Armee mit der Verfügbarkeit neuer Divisionen auszuwirken. Am 7. April 1918 befahl Ferdinand Foch Guillaumat, im Bereich der Front in Mazedonien lokale Offensiven vorzunehmen, um die seit dem 21. März an der Westfront laufende deutsche Frühjahrsoffensive zu stören. Von Ende Mai bis Mitte Juni führte das Korps der griechischen Armee der Nationalen Verteidigung seine erste größere Offensivoperation durch, die Schlacht von Skra-di-Legen, in der eine befestigte bulgarische Position eingenommen werden konnte. Etwa zur gleichen Zeit gelang auch der französischen 3. Divisionsgruppe im östlichen Albanien ein begrenztes Offensivunternehmen. Insgesamt hatte sich mit dem Abzug des Gros der deutschen Truppen die Lage für die Entente-Mächte auf dem Balkan im Laufe des Jahres zu deren Gunsten verschoben. Für die zukünftige politisch-militärische Position Serbiens auf dem Balkan hatten sich die Niederlage Italiens in der Zwölften Insonzoschlacht, die innere Schwächung Bulgariens und Österreich-Ungarns, sowie der Separatfrieden Rumäniens mit den Mittelmächten im Frühjahr 1918 günstig ausgewirkt. Die serbische Regierung betrieb im Exil eine intensive Lobbyarbeit, um bei den Verbündeten für eine vom eigenen Interesse geleiteten Nachkriegsordnung zu werben, in der die Gründung eines jugoslawischen Staates erklärtes Ziel war. Als politische Basis diente dabei die im Sommer 1917 erreichte Übereinkunft in der Deklaration von Korfu, in der auch die geplante Vereinigung Montenegros mit Serbien auf einen Thronverzicht des montenegrinischen Königs Nikola hinauslief. Dabei erhielt die serbische Regierung in diesen Belangen die völlige Unterstützung der Vereinigten Staaten von Amerika, die eine Befreiung aller Südslawen aus dem Österreichisch-Ungarischen Staatsbund befürworteten und die Linie der serbischen Regierung in der Gründung dieses geplanten gemeinsamen südslawischen Staates entscheidend unterstützten. Woodrow Wilson wirkte hierfür sogar energisch auf die italienische Regierung ein, ihre Ambitionen an der ostadriatischen Küste zu korrigieren. Im Juni 1918 trat ein Wechsel an der Führungsspitze der alliierten Armeen ein. Petar Bojović dankte aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit Guillaumat über die Vergrößerung des Frontabschnittes der serbischen Armee als Generalstabschef ab und übernahm fortan das Kommando über die 1. serbische Armee. An seiner Stelle wurde Živojin Mišić eingesetzt. Wenig später wurde Guillaumat aus Mazedonien abberufen und durch Louis Franchet d’Espèrey als Chef des C.A.A. ersetzt. Diese Wechsel sollten sich positiv auf die Vorbereitung und Durchführung der Offensive auswirken. Aufgrund der Popularität Mišić’ bei den Franzosen sowie des Eintretens d’Espèreys für ein offensiveres Vorgehen entwickelte sich für die beiden Kommandanten eine gute Vorbedingung zu einer engen Zusammenarbeit in der Koordination der bevorstehenden Ereignisse. Trotz der britischen Ablehnung jeglicher Balkan-Offensive hatte sich die französische Regierung im Juni mit der serbischen Regierung auf deren Vorbereitung geeinigt, dies jedoch in völliger Geheimhaltung vor den anderen Verbündeten. Das Ziel wurde dabei auf breite Vorgaben gestellt: Bulgarien sollte aus dem Krieg ausgeschaltet werden und Bedingungen geschaffen werden, um im Rücken der geöffneten Flanke der Mittelmächte vorzustoßen. Die Briten erfuhren einen Monat später von den Vorbereitungen, die französische Regierung konnte London jedoch davon überzeugen, das es sich nur um eine lokale Offensive im Bereich des serbischen Frontabschnittes handeln würde, um deren Position zu verbessern. Nachdem die Vorbereitungen beendet waren, verweigerten die Briten dennoch lange ihre Unterstützung. Erst am 9. September 1918 gaben sie ihr Einverständnis für die serbisch-französische Offensive. Der Chef des Imperialen Generalstabes Henry Hughes Wilson beschränkte die britische Unterstützung dafür jedoch unmissverständlich: „Wenn die Serben einen Mißerfolg erleben, sollen sie nicht auf uns zählen, dass wir die Situation retten.“ Vor der Offensive umfasste die bulgarisch-deutsche Streitmacht 626.000 Mann (davon nur 30.000 Deutsche), 1.600 Geschütze und 80 Flugzeuge. Der Entente standen 628.000 Soldaten zur Verfügung, 1.800 Geschütze und 200 Flugzeuge. Davon waren 180.000 Franzosen mit acht Infanterie- und einer Kavalleriedivision, 150.000 Serben (davon 20.000 jugoslawische Freiwillige) mit sechs Infanterie- und einer Kavalleriedivision, 135.000 Griechen mit neun Divisionen, 120.000 Briten mit vier Divisionen, 42.000 Italiener mit einer Division sowie 1.000 albanische Soldaten Essad Paschas. Die Truppen der Entente waren in Abschnitten an der 450 km langen Front verteilt: vom Strymonischen Golf bis zum Kerkini-See stand das griechische I. Korps unter Panagiotis Danglis mit drei Divisionen; vom Kerkini-See zum Majadaga am linksseitigen Ufer des Vardar vier britische und zwei griechische Divisionen unter dem Befehl von George Milne; vom Majadaga bis zum Fluss Sušica eine französische und eine griechische Division unter Philippe d’Anselme; von der Sušica bis zu dem Dorf Starevina im Moglenička-Gebirge die serbische Armee mit sechs Infanterie- und einer Kavalleriedivision sowie zwei französische Infanteriedivisionen unter Živojin Mišić; von Starevina bis Kamija in Albanien die Französische Orientarmee mit fünf französischen, einer italienischen und einer griechischen Division unter Paul Prosper Henrys. Die finale Offensive gegen Bulgarien Nach seiner Ankunft nahm Franchet d’Espèrey sofort die Vorbereitungen für eine Offensive wieder auf, die von seinem Vorgänger begonnen worden waren. Anders als dieser zielte er aber von vornherein auf ein entscheidendes Ergebnis an dieser Front. Da die bulgarisch-deutschen Truppen an der Front in Form eines Kordons verteilt lagen, ohne stärkere Reserven im Hintergrund zu bilden, wurde der serbische Plan umgesetzt, am serbischen Frontabschnitt den Durchbruch einzuleiten, dessen Grundidee auf die Überraschung des Gegners hinauslief. Das Gebiet von Dobro Polje im Frontabschnitt der serbischen Armee wurde für eine Konzentration der Truppen für eine Durchbruchsoffensive ausgewählt, da die gegnerische Seite hier einen Angriff am wenigsten erwartete und wegen des unzugänglichen Gebietes auch keine schnelle Verstärkung heranbringen konnte. Die Serben sollten hierbei Unterstützung von zwei französischen Divisionen erhalten (122. und 17. Kolonialdivision) und eine energische Erweiterung des Durchbruchs sollte mit Hilfe von Kavallerie erfolgen, die die rückwärtigen Verbindungen der bulgarischen Armee kappen sollte. Für die hierfür notwendigen Vorbereitungen setzte Franchet d’Espèrey etwa zwei Monate an, sein Zieldatum für den Beginn der Offensive war der 15. September. An diesem Tag sollten die serbischen Truppen nach einer Artillerievorbereitung in Angriff gehen, die französischen und griechischen Divisionen am Kožuf/Voros, im Tal des Vardar und am Doiran-See drei Tage später, sowie die Französische Orientarmee bei Bitola acht Tage nach Beginn der Offensive. Obwohl dieses Zeitschema für den anfänglichen Durchbruch ungünstig war, nahm der serbische Generalstab nach einer heftigen Auseinandersetzung mit dem Hauptkommandierenden den Plan trotzdem an, da man die Moral der eigenen Truppen für die Umsetzung als ausreichend erachtete. Für den auf 30 Kilometer halbierten serbischen Frontabschnitt als Angriffssektor wurde eine zweifache Überlegenheit in der Mannstärke und eine 3,5-fache Überlegenheit an Artillerie und Flugzeugen erreicht. Bei Teilen der 2. serbischen Armee, die die Führung des Durchbruchs einzuleiten hatte, bestand eine dreifache Überlegenheit an Mannstärke und eine fünffache Überlegenheit an Artillerie und Flugzeugen. 220 Geschütze waren an dem Frontabschnitt positioniert. Erstes Ziel der Angriffstruppen war Prilep, im weiteren Verlauf sollte Skopje erreicht werden. Im günstigsten Fall, einem Zusammenbruch des bulgarischen Widerstands, wären die Alliierten in der zweiten Phase der Offensive in der Lage, bis auf Sofia und Niš vorzumarschieren. Am 14. September 1918 begann die Offensive mit einem 22-stündigen heftigen Artilleriefeuer auf den mazedonischen Bergen. Am 15. September 1918 um 5:30 Uhr ging die 2. serbische Armee unter Stepa Stepanović zum Angriff über. Auf dem linken Flügel kämpfte die Hauptkolonne der 122. französischen Division. Nach heftigen achtstündigem Gefecht wurde Dobro Polje um 14:30 genommen, das durch die Einnahme der Höhe 1795 gesichert wurde. Die linke Kolonne schaffte es jedoch nicht, bis vor Einbruch der Dunkelheit den Sokol einzunehmen, dessen Einnahme für den Eintritt der 1. serbischen Armee Voraussetzung war. Im Zentrum hatte die Französische 17. Kolonialdivision nach anfänglichen Erfolgen den Rückzug auf die Ausgangsstellungen antreten müssen. Nur die Šumadija-Division konnte am ersten Tag einen vollen Erfolg verzeichnen. In nur einer Stunde hatte sie den als uneinnehmbar geltenden Veternik-Gipfel genommen. Dadurch konnte die Division der 17. Kolonialdivision beistehen, die trotzdem nicht vorwärtskam. Stepanović beorderte daraufhin die Jugoslawische und Timoker Division durch die Reihen der 17., die die bulgarischen Verteidigungsstellungen auf der Krvavica und dem Krvavičkom kamen einnehmen konnten. Um 18 Uhr erreichten diese auch die Krvavička poljana. Damit war der Weg Richtung Kazjak eröffnet. Am 16. und 17. September 1918 wurde der Einbruch erweitert. Am 18. September 1918 griffen auch die britischen und griechischen Truppen in ihrem Frontsektor zu beiden Seiten des Doiransees an. Die bulgarische Armee zog sich unter Zerstörung ihrer Nachschublager hinter die Cerna und den Vardar zurück. Am 23. September 1918 wurde Prilep und am 29. September 1918 Skopje eingenommen. Die Alliierten waren in 14 Tagen rund 130 Kilometer vorgerückt und hatten 90.000 Gefangene, darunter fünf Generäle, genommen sowie mehr als 800 Geschütze erbeutet. Ihre Verluste betrugen 15.000 Mann, davon 3.500 Tote und Vermisste. Bereits am 26. September 1918 hatten die Bulgaren um eine 48-stündige Waffenruhe nachgesucht. Am 28. September 1918 traf eine Waffenstillstandsdelegation unter Führung des Finanzministers Andrei Ljaptschew in Saloniki ein und am 29. September 1918 um 11 Uhr abends wurde der Waffenstillstand von Thessaloniki unterzeichnet, der mittags am folgenden Tag in Kraft trat. Am 3. Oktober 1918 begann die Entwaffnung und Demobilisierung der bulgarischen Armee. Nachspiel: Befreiung Serbiens und Marsch auf Istanbul Nach dem Ausscheiden Bulgariens aus dem Krieg verblieben noch mehrere wichtige Aufgaben für die alliierte Orientarmee, zuvorderst die Befreiung Serbiens. Danach stünde auch der Weg nach Ungarn offen. Des Weiteren wurde angestrebt, durch Aktionen gegen das Osmanische Reich dieses zur Aufgabe zu bringen. Hierfür standen zwei Wege offen: die Besetzung der Dardanellen, um einer alliierten Flotte die Durchfahrt nach Istanbul zu ermöglichen, oder der Marsch auf die Hauptstadt selbst. Ferner sollten kleinere Einheiten wichtige Punkte in Bulgarien besetzen und das italienische Expeditionskorps in Albanien unterstützen. Außerdem standen eine Unterstützung eines rumänischen Wiedereintritts in den Krieg und eine Intervention in Russland zur Disposition. Am 2. Oktober 1918 traf die serbische 1. Armee bei Kumanovo auf österreichisch-ungarische Einheiten (9. Division), die sich nach kurzem Kampf zurückzogen. Am 4. Oktober 1918 erreichte sie Vranje, gedeckt von einer französischen Kavalleriebrigade und der serbischen Kavalleriedivision. Am 9. Oktober wurden größere deutsche Einheiten festgestellt, die 219. Division (10. Königlich Sächsische) und das Alpenkorps. Am nächsten Tag wurden durch Kavallerie auch Einheiten der 217. Division aufgeklärt. Der wichtige Eisenbahnknoten Niš wurde durch die alliierten Einheiten großräumig umgangen und am 15. Oktober Kruševac erreicht. Am 1. November 1918 betrat die serbische 1. Armee Belgrad und die 2. Armee stand an der bosnischen Grenze. Am 4. November 1918 wurden in Belgrad ungarische Unterhändler empfangen, schon am Vortag war in Italien der Waffenstillstand von Villa Giusti unterzeichnet worden, mit dem Österreich-Ungarn aus dem Krieg schied. Während des Oktobers wurde Bulgarien von Truppen unter General Paul Chrétien besetzt. Im Hinblick auf einen Wiedereintritt Rumäniens in den Krieg wurde am 28. Oktober 1918 die Armée du Danube mit drei Divisionen unter General Henri Berthelot gebildet, die Unterstützung gegen die deutschen Okkupationstruppen leisten sollte. Bei Widin an der rumänischen Grenze wurde die Donau gesperrt. Der deutsche Oberbefehlshaber in Rumänien, August von Mackensen schlug angesichts der Bedrohung seiner rückwärtigen Verbindungen den Rückzug über Ungarn nach Oberschlesien vor. Noch vor einer alliierten Intervention im europäischen Teil des Osmanischen Reiches kapitulierte dieses am 30. Oktober 1918 im Waffenstillstand von Moudros. Eine französische und eine britische Division wurden in Marsch gesetzt, um an der Besetzung von Istanbul teilzunehmen. Nach dem Kriegsende besetzten die Truppen der alliierten Orientarmee praktisch den gesamten Balkan und einige angrenzende Gebiete: serbische Truppen Teile Ungarns (Vojvodina, Baranya), Montenegro, Bosnien und Herzegovina, Kroatien; britische, französische und italienische die bulgarischen Schwarzmeerhäfen und weitere strategische Punkte des Landes, die Dardanellen und den Bosporus; französische gemeinsam mit italienischen des Corpo di spedizione italiano in Albania Albanien. Beteiligte Befehlshaber (Auswahl) Alliierte Petar Bojović Živojin Mišić Carlo Petitti di Roreto mit Maurice Sarrail und Essad Pascha Toptani Louis Franchet d’Espèrey Panagiotis Danglis Kajmakčalan-Stabposten: Radomir Putnik, Franchet d’Espèrey, Paul Prosper Henrys, Maurice Sarrail Mittelmächte Nikola Schekow Georgi Todorow Otto von Below Friedrich von Scholtz Kliment Bojadschiew Wladimir Wasow Dimitar Geschow Beteiligte Verbände der Alliierten Frankreich Armée française d’Orient (A.F.O.), mit: 156e division d'infanterie 57e division d'infanterie 122e division d'infanterie 17e division d'infanterie coloniale 11e division d'infanterie coloniale 16e division d'infanterie coloniale 30e division d'infanterie 76e division d'infanterie 2e bis régiment de zouaves 1er régiment de spahis marocains 1er régiment de chasseurs d’Afrique 4e régiment de chasseurs d’Afrique 8e régiment de chasseurs d’Afrique Vereinigtes Königreich British Salonika Army, mit: 10th (Irish) Division 22nd Division 28th Division 26th Division 27th Division 60th (2/2nd London) Division Serbien Serbische 1., 2. und 3. Armee, mit: Morava-Division Jugoslawische Division Šumadija-Division Timok-Division Drina-Division Donau-Division Kavallerie-Division Italien Corpo di spedizione italiano in Macedonia, mit: 35ª Divisione zu drei Brigaden Russland 2. und 4. selbständige Brigade, im Juli 1917 vereinigt zur 2. selbständigen Division Griechenland Seres-Division Archipel-Division Kretische Division 1., 2., 13., 3., 4., 14., 9. Infanteriedivision (ab 1918) Das Schlachtfeld heute An die Salonikifront erinnern heute mehrere Soldatenfriedhöfe, Museen und Denkmale. Auf dem Zeitenlik in Thessaloniki wurden etwa 8098 französische, 7441 serbische und 3500 italienische, 1350 britische und 493 russische Soldaten begraben. Den serbischen Friedhof hatte Nikolaj Petrovič Krasnov geplant, der auch das Beinhaus, das ursprünglich Aleksandar Vasić entworfen hatte, umgestaltete. Auf der Insel Vido, wo die serbischen Soldaten nach dem erfolgten Rückzug aus Albanien in Quarantäne waren, erinnert ein Beinhaus (von Nikolaj Petrovič Krasnov 1938/39 erbaut), an die durch Unterernährung und Krankheit Gestorbenen, von denen ein großer Teil im Meer vor Vido bestattet wurde (Plava grobnica). Auf dem Gipfel des Kajmakčalan steht eine orthodoxe Kapelle mit dem Beinhaus der serbischen und bulgarischen Gefallen. Hierhin ist auch die Urne Archibald Reiss verbracht worden. Die Deutsche Kriegsgräberstätte Prilep wurde bis 1933 angelegt. Hier wurden 1683 deutsche Kriegstote und 146 Soldaten aus den Ländern Österreich, Bulgarien, Ungarn, Rumänien, Serbien, Türkei sowie 8 albanische Staatsangehörige beigesetzt. In Belgrad erinnert der Floka – Beobachtungsturm des serbischen Generalstabes an die Salonikifront, der einstmals exponiert nördlich des Kajmakčalan auf dem Gipfel des Nidže – griech Floka – auf 2361 m stand und nach dem Krieg in Belgrad im Garten des Alten Königlichen Schlosses, dem heutigen Pionirski Park, nachgebildet wurde, sowie die Großplastik Ivan Meštrovićs Merci a la France, die allgemein an die Waffenbruderschaft Serbiens mit Frankreich im Ersten Weltkrieg erinnert. Das Arbeitszimmer Živojin Mišićs aus der Generalstabszeit an der Salonikifront wird heute im Nationalmuseum Valjevo ausgestellt. In Paris wurde die Rue du Dobropol nach dem im heutigen Griechenland auf ca. 1700 m gelegenen Hochplateau Dobro polje (griech. Kambos, makedon. Dobro pole) benannt. Hier hatte die Bulgarische Armee zwischen den Gipfeln des Sokol (1822 m), Veternik (1756 m) und Kozjak (1814 m) ihre gut ausgebauten Hauptverteidigungsstellungen im Moglenička Gebirge, in dem neben den mit Granatkratern übersäten weitläufigen Hochgebirgsfläche des Dobro Polje, auch heute noch die allgemein über der Baumgrenze liegenden Gelände mit den Lauf- und Schützengräben und ehemaligen Artillerie- und Maschinengewehrstellungen hervorstechen. In Marseille erinnert das Mahnmal Le Monument aux morts de l'armée d'orient an die Toten der Balkanfront. Fliegertruppen (Kaiserreich) Die deutschen Fliegertruppen im Kaiserreich umfassten die Luftstreitkräfte der preußischen Armee einschließlich der länderspezifischen Einheiten (Bayern, Sachsen, Württemberg) mit Ausnahme der Luftschiffertruppe und den Seefliegern der kaiserlichen Marine. Sie unterstanden dem Inspekteur der Flieger (IdFlieg). Im ersten Weltkrieg kämpfte sie an nahezu allen Fronten (West-, Ostfront, Balkan, Italien, Dardanellen, Palästina, Kaukasus, Mesopotamien) und zum Teil sogar in den Kolonien (Tsingtao, Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Südwestafrika). Mit der militärischen Niederlage 1918 und der Auflösung des deutschen Kaiserreichs wurde die Fliegertruppe demobilisiert und entsprechend den Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 ersatzlos aufgelöst. Von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg Bereits 1884 stellte die preußische Armee ein erstes Ballondétachement auf, 1887 entstand daraus eine Luftschifferabteilung, 1901 erweitert zum Luftschifferbataillon. 1910 hielt das Flugzeug Einzug in die Militärluftfahrt, als unter Hauptmann Le Roi die erste Militärfliegerschule entstand. 1911 wurde die Inspektion der Luft- und Kraftfahrtruppen gebildet, dem die Luftstreitkräfte zugeordnet wurden. 1912 entstanden die Königlich-Preußische Fliegertruppe mit unterstelltem sächsischen und württembergischen Détachement innerhalb der Preußischen Armee, dazu die Fliegertruppe der Bayerischen Armee (vgl. 1. Königlich Bayerisches Fliegerbataillon) und schließlich die Seeflieger der Kaiserlichen Marine. Letztere wurden ebenfalls im Jahr 1913 aufgestellt und bestanden aus Marineflieger- und Marineluftschifferabteilungen. Am 1. Oktober 1913 erfolgte die Gründung der Inspektion der Fliegertruppen (Idflieg), die den Verkehrstruppen unterstellt war. Im Rahmen der Heeresverstärkung waren die Fliegerkräfte zu diesem Zeitpunkt auf 4 Fliegerbataillone mit 12 Kompanien, verteilt auf 11 Stationen angewachsen. Entwicklung der deutschen Fliegertruppe 1914-18 Mobilmachung Bei Ausbruch des Krieges wurden aus den vier Fliegerbataillonen 33 Feldfliegerabteilungen und 7 1/2 Festungsfliegerabteilungen mit je sechs bzw. vier Flugzeugen aufgestellt, dazu fünf Fliegerersatzabteilungen und acht Etappenflugzeugparks, die für den Nachschub an Personal und Flugzeugen zu sorgen hatten. Sämtliche privaten und Werksflugzeuge der Industrie wurden beschlagnahmt. Zu Kriegsbeginn standen dem Heer 254 Piloten und 271 Beobachter zur Verfügung, dazu etwa 270 Doppeldecker und 180 Eindecker, von denen aber nur 295 kriegsbrauchbar waren. Die Marine verfügte über eine Marinefliegerabteilung in Stärke von 217 Mann mit 32 Flugzeugen und vier Flugbooten einschließlich der Schulmaschinen; feldverwendungsfähig waren nur 12 Wasser- und ein Landflugzeug. Im Zuge der Mobilmachung führten Fliegertruppe und Luftschiffertruppe folgenden Aufmarschplan durch: Kommandoebene Standort Einheit Führer Standort OHL Berlin Luftschiff Z6 Hptm. Kleinschmidt Köln Luftschiff Z7 Hptm. Jacobi Baden-Oos Luftschiff Z8 Hptm. Andrée Trier Luftschiff Z9 Hptm Horn Düsseldorf Luftschiff Viktoria Luise Lt. Lampertz Frankfurt am Main Gouvernement Köln Köln Festungsflieger-Abteilung 3 Hptm. Volkmann Köln Gouvernement Germersheim Germersheim Festungsflieger-Abteilung (b) Germersheim Germersheim Feldluftschiffer-Trupp 1(b) Germersheim I. Armee (von Kluck) Grevenbroich Feldflieger-Abteilung 12 Hptm. von Detten Grevenbroich Grevenbroich Luftschiffer-Abteilung 1 Hptm. von Zychlinski Jülich-Grevenbroich II. Armeekorps Erkelenz Feldflieger-Abteilung 30 Hptm. Wagenführ Rheydt III. Armeekorps Bergheim Feldflieger-Abteilung 7 Hptm. Grade Elsdorf IV. Armeekorps Jülich Feldflieger-Abteilung 9 Hptm Musset Aachen-Forst Etappen-Inspektion 1 Aachen EtFlzPk 1 Maj. Gundel, Olt. Vogel Düsseldorf II. Armee (von Bülow) Montjoie Feldflieger-Abteilung 23 Hptm. von Falkenstein Höfen Montjoie Luftschiffer-Abteilung 2 Hptm. Spangenberg Aachen Garde-Korps Malmédy Feldflieger-Abteilung 30 Hptm. von Oertzen Thrimont VII. Armeekorps Eupen Feldflieger-Abteilung 1 Hptm. von Gersdorf Eupen IX. Armeekorps Aachen Feldflieger-Abteilung 18 Hptm. Wilberg Aachen-Brand X. Armeekorps Schleiden Feldflieger-Abteilung 11 Hptm. Geerdtz Aachen-Call Etappen-Inspektion 2 Bonn EtFlzPk 2 Maj. Holl Hangelar III. Armee (von Hausen) Prüm Feldflieger-Abteilung 22 Hptm. von Blomberg St. Vith Prüm Luftschiffer-Abteilung 7 Hptm. Menzel Niederprüm XI. Armeekorps St. Vith Feldflieger-Abteilung 28 Hptm. Freytag Wallerode XII. Armeekorps Waxweiler Feldflieger-Abteilung 29 Hptm. von Jena Ober-Beslingen XIX. Armeekorps Neuerburg Feldflieger-Abteilung 24 Hptm. von Minkwitz Neuerburg Etappen-Inspektion 3 Mayen EtFlzPk 3 Maj. Mardersteig Niedermendig IV. Armee (Herzog Albrecht) Trier Feldflieger-Abteilung 6 Hptm. von Dewall Trier-Euren Trier Luftschiffer-Abteilung 3 Hptm. Schoof Trier VI. Armeekorps Nennig Feldflieger-Abteilung 13 Hptm. Streccius Dillingen VIII. Armeekorps Luxemburg Feldflieger-Abteilung 10 Hptm. Hantelmann Trier-Euren XVIII. Armeekorps Luxemburg Feldflieger-Abteilung 27 Hptm. Keller Conz Etappen-Inspektion 4 Kirn EtFlzPk 4 Maj. Goebel Trier V. Armee (Kronprinz Wilhelm) Saarbrücken Feldflieger-Abteilung 25 Hptm. Blum Dillingen Saarbrücken Luftschiffer-Abteilung 4 Hptm. Stottmeister Saarbrücken V. Armeekorps Wallerfangen Feldflieger-Abteilung 19 Hptm. von Poser Beaumarais XIII. Armeekorps Diedenhofen Feldflieger-Abteilung 4 Hptm. Haehnelt Nieder-Jeutz XVI. Armeekorps Metz Feldflieger-Abteilung 2 Hptm. Kirch Metz Etappen-Inspektion 5 Homburg (Pfalz) EtFlzPk 5 Olt. Pohl Homburg (Pfalz) Gouvernement Metz Metz Festungsflieger-Abteilung 1 Hptm. von Kleist Metz-Frescaty Metz Feldluftschiffer-Trupp 18 Olt. Rudersdorf Metz-Frescaty Metz Feldluftschiffer-Trupp 19 Olt. Neidhardt Metz-Frescaty Metz Feldluftschiffer-Trupp 20 Olt. Wolfenstetter Metz-Frescaty Metz Feldluftschiffer-Trupp 21 Olt. Schmitt Metz-Frescaty Gouvernement Diedenhofen Diedenhofen Feldluftschiffer-Trupp 22 Olt. Moller Diedenhofen VI. Armee (Kronprinz Rupprecht) St. Avold Feldflieger-Abteilung 5 Hptm. Kerksieck St. Avold St. Avold bayr. Luftschiffer-Abteilung Hptm. Lochmüller St. Avold XXI. Armeekorps Dieuze Feldflieger-Abteilung 8 Olt. Jermann Bühl I. bayr. Armeekorps Saarburg Feldflieger-Abteilung 1b Hptm. Erhardt Bühl II. bayr. Armeekorps Falkenberg Feldflieger-Abteilung 2b Rittm. Graf Wolfskehl Falkenberg III. bayr. Armeekorps Kurzel Feldflieger-Abteilung 3b Hptm. Pohl Urville/Metz Etappen-Inspektion 6b Homburg (Saar) EtFlzPk 6b Olt. Hiller Zweibrücken VII. Armee (von Heeringen) Straßburg Feldflieger-Abteilung 26 Hptm. Walter Straßburg Straßburg Luftschiffer-Abteilung 6 Hptm. Kalsow Straßburg XIV. Armeekorps Müllheim Feldflieger-Abteilung 20 Hptm. Barends Freiburg i. Br. XV. Armeekorps Straßburg Feldflieger-Abteilung 3 Hptm. Genée Straßburg Etappen-Inspektion 7 Appenweiler EtFlzPk 7 Maj. Siegert Baden/Oos Gouvernement Straßburg Straßburg Festungsflieger-Abteilung 2 Hptm. von Falkenhayn Straßburg Straßburg Feldluftschiffer-Trupp 14 Hptm. Batzer Straßburg Straßburg Feldluftschiffer-Trupp 15 Rittm. Bartmann Straßburg Gouvernement Neu-Breisach Neu-Breisach Feldluftschiffer-Trupp 13 Olt. Pachmayr Neu-Breisach VIII. Armee (von Prittwitz und Gaffron) Marienburg Feldflieger-Abteilung 16 Hptm. Schmoeger Graudenz Marienburg Luftschiffer-Abteilung 3 Hptm. Schellbach Königsberg Marienburg Luftschiff Z4 Hptm. Von Quast Königsberg I. Armeekorps Gumbinnen Feldflieger-Abteilung 14 Hptm. Heinrich Insterburg XVII. Armeekoprs Deutsch-Eylau Feldflieger-Abteilung 17 Hptm. Dincklage Deutsch-Eylau XX. Armeekorps Allenstein Feldflieger-Abteilung 15 Hptm. Donat Allenstein 3. Reserve-Division Hohensalza Festungsflieger-Abteilung 7 Hptm. von der Goltz Lötzen Gouvernement Königsberg Königsberg Festungsflieger-Abteilung 5 Hptm. Lölhöffl Königsberg Königsberg Feldluftschiffer-Trupp 1 Olt. von Kyckbusch Königsberg Gouvernement Graudenz Graudenz Festungsflieger-Abteilung 6 Olt. Donnevert Graudenz Graudenz Feldluftschiffer-Trupp 26 Hptm. von Gellhorn Graudenz Gouvernement Posen Posen Festungsflieger-Abteilung 4 Rittm. von Hantelmann Posen Posen Feldluftschiffer-Trupp 5 Hptm. Meyer Posen Gouvernement Thorn Thorn Feldluftschiffer-Trupp 23 Hptm. Granier Thorn Thorn Feldluftschiffer-Trupp 24 Olt. Link Thorn Die Fliegerabteilungen des Heeres blieben logistisch und fachlich der Idflieg und damit der Heimatorganisation zugeordnet, wurden im Feld nun den General- oder Armeeoberkommandos bzw. den Festungskommandanten unterstellt, von dort geführt und eingesetzt. Bereits 1912 hatte daher eine Denkschrift eine einheitliche Führung der Fliegertruppe unter eigenem Kommando gefordert. Stattdessen zeigte sich rasch, dass das Zusammenwirken zwischen Fliegern und Bodentruppen im operativen Einsatz völlig andere Anforderungen als das Verkehrs- und Nachschubwesen stellte, woraus sich zahllose organisatorische Konflikte ergeben mussten: Der Leiter der Idflieg Oberst von Eberhardt, organisatorisch noch immer der Generalinspektion des Militärverkehrswesens (GI), und dort wieder der nachgeordneten Inspektion des Militär-, Luft- und Kraftfahrwesens (ILUK) unterstellt, bemühte sich mit seinem Adjutanten aus Berlin heraus erfolglos, das Durcheinander von Front-, Etappen- und Heimatorganisation zu steuern, trug dem Chef des Generalstabes die Probleme vor und beantragte, zur effektiveren Führung einen "Chef des Feldfliegerwesens" bei der Obersten Heeresleistung (OHL) sowie "Kommandeure der Flieger" auf Armeeebene zu etablieren, stieß aber beim Chef des Generalstabes auf kein Verständnis, der am 27. August 1914 Eberhards Antrag ablehnte. Damit verzögerte sich die notwendige Reorganisation der Luftstreitkräfte um fast zwei Jahre. Maj. Roethe, der dem glücklosen Oberst Eberhardt im Amt nachfolgte, konnte dieses Dilemma nicht lösen. Vorn vornherein absehbar war, dass die Ersatzabteilungen den Bedarf nach qualifiziertem Personal wie Flugzeugführern, Beobachtern und Monteuren nicht decken konnten. Ein Freiwilligenaufruf vom 12. August 1914 zugunsten der Fliegertruppe erbrachte 15.000 Meldungen; hier hieß es: "...Die Meldungen von Kriegsfreiwilligen überschreiten zwar, wie bei allen Waffen, so auch bei der Fliegertruppe, den augenblicklichen Bedarf weitaus. Indessen muss hier eine besonders sorgfältige Auswahl getroffen werden und auch von den Ausgewählten werden im Laufe der Ausbildung noch viele zurücktreten müssen. Es kommt deshalb darauf an von vornherein die Geeigneten als Kriegsfreiwillige einzustellen, d. h. Solche, die neben der erforderlichen Intelligenz und tüchtigen Charaktereigenschaften im Besonderen auch schon Vorkenntnisse in der Bedienung und Pflege von Flugmotoren besitzen. Solche Persönlichkeiten werden sich namentlich unter den Studierenden der Techn. Hochschulen und anderer technischer Lehranstalten finden, die sich diesem Sonderfach zugewendet haben. Außerdem werden geübte Mechaniker und Monteure gebraucht. Kriegsfreiwillige melden sich zur Ausbildung als Flugzeugführer oder zur Einstellung als Hilfsmonteure bei der Königlichen Inspektion der Fliegertruppen in Berlin-Schöneberg, Alte Kaserne (Fiskalische Straße), Auswärtige schriftlich.“ Auf Vorschlag des Inspekteurs erging am 18. August 1914 ein Erlass des Ministeriums an alle Generalkommandos, geeignete Bewerber aus den aktiven, Reserve- und Landwehroffizieren, vornehmlich den Ballonführern an die Inspektion zu melden. In Anlehnung an die Flugzeugfabriken entstanden Flugschulen, eine 5. Ersatzfliegerabteilung wurde in Hannover aufgestellt. Die verfügbare Lieferkapazität von wöchentlich etwa 50 Flugzeugzellen, 18 Reihen- und 6 Umlaufmotoren im Monat war absolut unzureichend, der Nachschubweg nicht organisiert. Lieferungen an das Heer, die Marine und den österreichisch-ungarischen Verbündeten konkurrierten miteinander, Leitstellen auf Kommandoebene, die den Materialbedarf feststellen und in Anforderungen umsetzen konnten, existierten nicht. Infolgedessen organisierten die Fliegerabteilungen eigenmächtig "Kraftwagenexpeditionen" zu den Flugzeugfabriken und besorgten sich neue Maschinen ab Werk. Die Übersicht und damit die lagegerechte und effiziente Disposition über Nachschubbedarf, Materialzufluss und -vorrat ging verloren. Schließlich behinderten zudem Länderinteressen die Effizienz: Bayern verfügte über eigene Fliegerabteilungen und baute eigene Etappenorganisation unter Führung einer eigenen Inspektion aus, Württemberg verfügte aufgrund seiner Motorenindustrie über besonders viel technisch geschultes Personal, das in anderen Einheiten fehlte, und auch Sachsen beharrte auf eigenen Einheiten. Lediglich die Marineflieger blieben ohne landsmannschaftliche Zugehörigkeit zentral dem Reichsmarineamt zugeordnet. Eine parlamentarische Kommission, der der bekannte SPD-Politiker Matthias Erzberger sowie die Abgeordneten Dr. Hermann Paasche, Freiherr Karl von Gamp-Massaunen, Graf von Oppersdorf, Schulz-Bromberg, Graf von Westarp und Dr. Otto Wiemer angehörten, kümmerte sich um Verbesserungen in Zusammenarbeit mit Heeres-, Marineverwaltung und Industrie. Etwa 6.000 Arbeiter und Spezialisten wurden vom Kriegsdienst freigestellt, Lizenzverträge zur Produktion fremder Fabrikate angepasst, erbeutetes Material bereitgestellt, Rohstoffe zugewiesen und Fliegeroffiziere zur technischen Abnahme der Flugzeuge abkommandiert. Eine Koordinationszentrale sollte Problemen zwischen militärischer und industrieller Planung vorbeugen. Kriegsverlauf 1914 Bereits in der ersten Kriegstagen zeichnete sich die Bedeutung der Flieger bei der Luftaufklärung ab. Während Kavalleriepatrouillen oft schon im gegnerischen MG- und Artilleriefeuer scheiterten, das Fernmeldewesen noch in den Kinderschuhen steckte und die Überbringung von Meldungen überwiegend durch Meldeläufer und Brieftauben erfolgte, brachten bei klarem Wetter Flugzeuge zuverlässige Beobachtungsergebnisse und lieferten diese auch schnell und zuverlässig ab. Die Skepsis der Truppenführer und Befehlshaber war in aufrichtige Anerkennung umgeschlagen, überall wurde nach dem Einsatz von Fliegern gerufen und die Aufstellung weiterer Einheiten gefordert. Enge Zusammenarbeit zwischen kämpfender Truppe, Kommandostellen und Fliegern war erforderlich; auf Ebene Armeeoberkommando (AOK)) wurden daher ab Oktober 1914, zunächst uneinheitlich und improvisiert, Stabsoffiziere der Flieger (Stofl) zur Beratung der Armeebefehlshaber eingesetzt. Taktisch trat neben die reine Augen- und die behelfsmäßigen Fotoaufklärung auch die Feuerleitung der Artillerie aus der Luft, zumal die Überlegenheit insbesondere der Franzosen hierbei rasch zu Tage trat. Der Chef des Generalstabes forderte daher von der Idflieg die rasche Bereitstellung entsprechender Kräfte und Flugzeuge. Die Festungsfliegerabteilungen wurden ab Oktober 1914 auf 6 Flugzeuge verstärkt und in Feldfliegerabteilungen umgebildet, am 28. September wurde die erste „überplanmäßige“ Fliegerabteilung (FlAbt 31) aufgestellt und von Berlin-Johannisthal an die Ostfront verlegt. Bis Ende November konnten 462 neue Flugzeuge an die Fliegertruppe geliefert werden. Die Auslieferung erfolgte inzwischen über Zwischendepots in Köln, Trier, Saarburg, Graudenz (Grudziądz) und Posen (Poznań). Noch am 17. September 1914 hatte die Frankfurter Zeitung geschrieben: „Der Luftkrieg an sich kann nach den bisherigen Erfahrungen als eine Utopie bezeichnet werden. Die Aufgabe des Fliegers ist zu sehen, aber nicht zu kämpfen, und auch die französischen Flieger folgen diesem Grundsatze.“ Mit dem erbitterten Gefecht in der Luft hatten die Militärbehörden nicht gerechnet, obwohl der Flugpionier und Konstrukteur August Euler bei der ILA bereits 1911 ein Flugzeug mit eingebautem MG ausgestellt hatte. Die französische Aviation Militaire hatte dagegen bereits im Herbst 1914 konsequent damit begonnen, ihre Farman- und Voisin-Bomber mit MGs und leichten Geschützen auszurüsten; diese eher langsamen und als Jagdflugzeuge untauglichen Maschinen wurden von den deutschen Besatzungen als „Bauernschreck“ verlacht. Nachdem jedoch am 15. Oktober 1914 eine deutsche Aviatik dem Angriff einer französischen Voisin zum Opfer gefallen war, änderte sich das Bild; immer häufiger kehrten deutsche Aufklärungsflugzeuge nicht vom Einsatz zurück. Die französische Kampfflieger Garros, Védrines, Pégoud und andere Piloten schossen mit ihren schnellen und wendigen Maschinen die wehrlosen und schwerfälligen deutschen Zweisitzer ungefährdet vom Himmel. Damit erblindete die deutsche Luftaufklärung; die Befehlshaber und ihre Stäbe tappten im Dunkeln, während die Vorbereitung der großen französischen Offensive in der Champagne anlief. Das alarmierte schließlich auch die höchsten militärischen Stellen. Die Forderung nach einem "Kampfflugzeug" wurde in das Pflichtenheft „Typ III“ umgesetzt, ein schweres dreisitziges und zweimotoriges K-Flugzeug, das sich jedoch als viel zu langsam und schwerfällig für den Luftkampf erweisen sollte, dafür aber zur erfolgreichen Entwicklung der Großflugzeuge führte. 1915 Noch weit von einer einheitlichen taktisch-technisch-logistisch integrierten Führung der Luftstreitkräfte entfernt, berief die Oberste Heeresleitung Major Siegert als Sachverständigen Leiter in die OHL, der die vormals abgelehnten Vorschläge des Idflieg aufgriff. Am 11. März 1915 wurde durch allerhöchste Kabinettsorder schließlich ein Feldflugchef ernannt, der ohne weitere bürokratische Bindung an das Verkehrswesen an den Generalquartiermeister direkt berichtete und, wenn auch ohne taktisch-operativen Befugnisse, die Führung von Feldluftschiffern und Feldfliegern übernahm und Organisation und Ausbildung der Flieger vereinheitlichen und verbessern sollte. Auch die bisher provisorisch tätigen Stofl wurden nun bestätigt und einheitlich in allen AOK tätig. Sie erhielten zudem mit dem Kommando über die aus der Etappen-Organisation herausgelösten neu unterstellten Armeeflugparks auch die Möglichkeit, die Fliegerabteilungen in ihrem Verantwortungsbereich logistisch zu steuern. Neben einem Stamm erhielten diese Flugparks dafür entsprechend der zu versorgenden Fliegerabteilungen eigenständige Züge, um die logistische Zusammenarbeit weiter zu optimieren: Wartung, Instandsetzung oder Abschub beschädigter Flugzeuge und Motoren, Bevorratung und Umschlag von Ersatzteilen und Munition, Übernahme von Ersatzmaschinen, deren Ausrüstung und Eingefliegen. In den Einsatzverbänden tätige Technische Offiziere beaufsichtigten die Motorenwarte, überwachten den technischen Zustand der Flugzeuge und organisierten den Ab- und Nachschub zu bzw. von den Parks in die Einheiten. Der neue Feldflugchef Oberstlt. i. G. Hermann von der Lieth-Thomsen, sein Stabsoffizier für Fliegertruppen Major Siegert und der insgesamt 10köpfige Stab kümmerten sich um effiziente Ausbildung des Personals und die technische Verbesserung - insbesondere stärkere Bewaffnung - der deutschen Maschinen. Bis zum 1. Mai 1915 gelangten Mauser-Selbstladegewehre und allmählich auch neue, leichtere Maschinengewehre an die Feldfliegerabteilungen und wurden als Defensivwaffe in die Beobachterkanzel montiert. Nachdem ein MG-Schütze am 19. Mai 1915 den erfolgreichen französische Kampfflieger Roland Garros von der Escadrille MS. 23 bei Ingelmünster mit seinem Morane-Schirmeindecker gezwungen hatte, inspirierte die Beutemaschine mit starr nach vorn schießendem MG auch die Produktion eines deutschen Jagdeinsitzers. Flugzeugkonstrukteur Anton Fokker wurde von der Idflieg mit der Untersuchung des Beuteflugzeugs beauftragt und griff zusammen mit seinem Chefingenieur Platz und dem Waffenspezialisten Heinrich Lübbe das Konzept auf und verbesserte es. Die Verwendung von Ablenkblechen als Geschossabweiser wie bei der französischen Maschine verbot sich, denn Ablenkbleche wurden von den deutschen Stahlmantelgeschossen glatt durchschlagen. Fokker nützte stattdessen das bereits vor dem Krieg des LVG-Konstrukteurs Franz Schneider patentierte Verfahren eines Synchronisationsmechanismus, der mit der Nockenwelle des Motors den MG-Abzug blockierte, sobald sich das Propellerblatt vor dem MG-Lauf befand. Der Mechanismus wurde in einen Fokker M5K-Eindecker eingebaut, der als Fokker E.I in Produktion ging. Im Oktober 1915 verfügte die Fliegertruppe über 80 Fliegerabteilungen zu je 6 Flugzeugen, 8 Artillerie-Fliegerabteilungen mit je 4 Flugzeugen und 2 FT-Empfangs-Geräten, 18 Armeeflugzeugparks, 12 Fliegerersatzabteilungen, die beiden Brieftaubenabteilungen Ostende und Metz zu je 6 Abteilungen, einen Versuchs- und Übungsflugpark der OHL und 2 Kampfstaffeln zum Heimatschutz. 1916 Im Juni 1916 operierten die Feldfliegerabteilungen 1-61 zu 6 Flugzeugen, die Artilleriefliegerabteilungen 201-227 zu 6 Flugzeugen, die Kagohl 1-5 zu 36 Flugzeugen, dazu die Kampfstaffeln 31-36, die beiden Riesenflugabteilungen 500 und 501 mit je 3-4 Flugzeugen, Fliegerabteilung "Pascha" mit 12 Flugzeugen, das Fliegerkommando Sofia in Bulgarien mit 6 Flugzeugen, Fliegergruppen in der Türkei mit 20 Flugzeugen, die Sonderstaffel S1 mit 6 Flugzeugen. Zwei Kampfeinsitzerstaffeln mit Jagdeindeckern schützen Mannheim und Trier mit je ca. 10 Flugzeugen gegen einfliegende Bombengeschwader. 17 Armeeflugzeugparks sorgten für die Zuführung von Material. Ende 1916 war die Gesamtzahl der an West- und Ostfront verfügbaren Maschinen auf 910 C-Flugzeuge, 210 D-Flugzeuge und 24 G-Flugzeuge angestiegen; in den Parks waren 423 einsatzbereite Ersatzflugzeuge verfügbar. Der Großteil der Zeppeline befand sich bei der Marine im Einsatz, dazu verfügten die Heeresluftschiffer über die Luftschiffe LZ 77, 79, 81, 85, 86, 88, 90, 95 Z XII und SL VII. die Feldluftschiffertruppe über 45 Feldluftschifferabteilungen mit je zwei Fesselballons, die unter fachlicher Beratung von Stabsoffizieren der Luftschiffertruppe (StoLuft) auf Heeresgruppenebene geführt wurden. Den Fliegerabteilungen an der Westfront waren inzwischen je 4 Kampfeinsitzer angegliedert worden, der Aufbau der Jagdstaffeln ging voran, die Artillerieflieger waren vollständig mit FT-Geräten ausgestattet, 7 Kampfgeschwader standen als Bomberformationen zur Verfügung. Mit 1.144 Maschinen war die Stärke der Fliegertruppe zwar deutlich gestiegen, stand aber dennoch vor großen Problemen, zahlenmäßig und qualitativ mit den Alliierten angesichts deren erheblicher Ressourcenüberlegenheit Schritt zu halten. Alle verfügbaren Kräfte, Personal, Material, Maschinen, Industriekapazität, Rohstoffe mussten extrem effizient eingesetzt und genutzt werden; das galt von den Führungs- und Einsatzgrundsätzen an der Front über die Ausbildung des Personals in Etappe und Heimat bis zur Forschung, Konstruktion und Produktion in der Industrie. Feldflugchef Thomsen forderte „die einheitliche Leitung unserer gesamten Rüstung zur Luft, die planmäßige Entwicklung, Ausbildung, Bereitstellung und Verwendung aller Luftstreitkräfte und Luftabwehrmittel und die organisatorische Zusammenfassung des gesamten Flugwesens des Heeres und der Marine.“ Die neue OHL erwirkte daher am 8. Oktober 1916 die kaiserliche Kabinettsorder: „Die wachsende Bedeutung des Luftkrieges erfordert es, die gesamten Luftkampf- und Luftabwehrkräfte des Heeres im Felde und in der Heimat in einer Dienststelle zu vereinigen. Hierzu bestimme ich: der einheitliche Aufbau, die Bereitstellung und der Einsatz dieser Kriegsmittel wird einem „Kommandieren General der Luftstreitkräfte“ (Kogenluft) übertragen, der dem Chef des Generalstabes unmittelbar unterstellt wird. Der Chef des Feldflugwesens tritt, unter Aufhebung seiner Dienststelle, als Chef des Generalstabes zum Kommandierenden General der Luftstreitkräfte.“ Die Seeflieger blieben jedoch weiterhin der Marine zugeordnet. Um sich verschärfenden Konflikte mit dem Reichsmarineamt über die Versorgung mit Flugzeugen, Motoren und Personal zu lösen, war dem Stab des Feldflugchefs jedoch ein Marineoffizier hinzugefügt worden. Die Marine verfügte über folgende Fliegerkräfte: Bezeichnung Standort Seeflugstation (Nordsee) Helgoland Seeflugstation (Nordsee) Borkum Seeflugstation (Nordsee) Norderney Seeflugstation (Nordsee) List (Sylt) Seeflugstation (Nordsee) Tondern Seeflugstation (Ostsee) Holtenau Seeflugstation (Ostsee) Putzig Seeflugstation (Marine Korps) Zeebrügge 1. Marine-Feldflieger-Abteilung Ghistelle 2. Marine-Feldflieger-Abteilung Mele Küstenfliegerstaffel I Küstenfliegerstaffel II Der neue „Kogenluft“ Generalleutnant von Hoeppner galt, obwohl als Kavallerist ohne bisherige Erfahrung in der Fliegerei, als “ausgezeichneter Truppenführer mit liebenswürdigem Wesen, aber von energischer Willens- und Durchsetzungskraft.“ Hoeppners rechte Hand als Chef des Stabes blieb Oberst Thomson, Maj. Siegert war für die Heimatorganisation zuständig. Am 20. November 1916 wurde der Begriff „Luftstreitkräfte“ als selbständiger Bestandteil des Feldheeres offiziell eingeführt. Eine Woche später wurden die Stabsoffiziere der Flieger bei den AOK zu Kommandeuren der Flieger (Kofl) ernannt und erhielten damit das Kommando über alle Fliegerverbände der Armee. Militärisch fragwürdig zeigte sich jedoch die Herauslösung aller bayerischen, württembergischen, badischen und sächsischen Flieger aus den bisherigen Verbänden und deren Eingliederung in landsmannschaftliche Truppenteile. 1917 Inzwischen spezialisierten sich auch Kampfflieger auf die Nachtjagd und die Bombengeschwader auf Nachteinsätze. Besonders zu erwähnen sind die Lt. Peters und Frowein der FA 12, die mit ihrer DFW C.V am 11. Februar 1917 über dem französischen Bomberflugplatz Malzéville zwei landende Bomber abschossen, sowie der Kommandeur des Bogohl 1 Hptm. Alfred Keller, der sich bei Kriegsbeginn bereits als Führer der Feldfliegerabteilung 27 ausgezeichnet hatte. Die Fliegerabteilungen der Westfront waren mit mindestens 160 PS, teilweise sogar mit den seit August zulaufenden 200 bzw. 260 PS starken C-Flugzeugen und zweitem starren MG für den Piloten ausgerüstet. Nach allen Umstrukturierungen hatten die deutschen Luftstreitkräfte am 1. April 1917 schließlich folgende Stärke erreicht: 37 Jagdstaffeln und 3 Kampfeinsitzerstaffeln zu 14 Flugzeugen, 30 Schutzstaffeln zu 6 Flugzeugen, 81 Fliegerabteilungen (39 zu 4 Flugzeugen, 42 zu 6 Flugzeugen), dazu 4 Fliegerabteilungen in der Türkei und eine in Bulgarien, 15 Artilleriefliegerabteilungen zu 6 Flugzeugen, 3 Bombengeschwader der Obersten Heeresleitung zu 36 Flugzeugen in 6 Staffeln sowie 9 weitere Bombenstaffeln zu 6 Flugzeugen, die beiden Riesenflugzeugabteilungen und 17 Armeeflugzeugparks. Daneben existierten 13 Fliegerersatzabteilungen, 13 Schulen für Artilleriebeobachter, Fliegerschützen, Beobachter, Waffenmeister, Jagdflieger und Flugzeugführer, die Geschwaderschule in Freiburg i. Br. Und Lehrabteilungen/-kommandos für FT-Personal und Infanterieflieger. Auch die Versuchs- und Übungsflugparks Ost und West wurden zu Beobachterschulen umgestaltet. Weitere drei Jagdstaffeln, drei Artilleriefliegerabteilungen und sechs Reihenbildzüge mit je drei Flugzeugen für schnelle und systematische Aufklärungsaufgaben sollten aufgestellt werden. Im Zuge des „Amerika-Programms“, einer Aufrüstungsoffensive, die aufgrund des amerikanischen Kriegseintritts am 4. April 1917 am 3. Juli 1917 beschlossen wurde, sollten die Fliegerkräfte materiell weiter verstärkt werden. Inzwischen kämpften 46.000 Mann mit 2.360 Flugzeugen an der Front, in der Heimatorganisation dienten weitere 42.000 Mann, sowie 750 Mann mit 100 Flugzeugen für den Heimatschutz. Vorgesehen war die Aufstellung weiterer 40 Jagdstaffeln, 16 Artilleriefliegerabteilungen, Ausbau der Schulorganisation, Aufbau einer Jagdstaffelschule, einer weiteren Ersatzabteilung, die Zuweisung von 1.500 MG monatlich ab Oktober 1917, eine Personalverstärkung um 28.643 Mann bis Ende des Jahres, die Verdoppelung der Produktionskapazität auf 2.000 Flugzeuge und 2.500 Motoren im Monat, was unter dem Druck von Rohstoffknappheit allerdings nur teilweise realisiert werden konnte. Kampf- und Jagdgeschwader wurden nun per Bahntransport an bedrohte oder wichtige Frontabschnitte geworfen. Drohende Frontdurchbrüche und vor allem die Gefährdung der wichtigen U-Boot-Basen am Kanal wurde verhindert, wobei Hptm. Wilbert sich als Kommandeur der Flieger bei der IV. Armee besonders bewährte. Die Fliegertruppe war Ende 1917 angewachsen auf auf 20 Kommandeure der Flieger bei den AOK (Kofl), 12 Gruppenführer der Flieger (Grufl), 48 Fliegerabteilungen zu 6 Flugzeugen, 105 Fliegerabteilungen (A) (68 zu 6 Flugzeugen, 37 zu 9 Flugzeugen), 6 Fliegerabteilungen (F) in der Türkei zu 6 Flugzeugen, ein Jagdgeschwader zu 4 Staffeln und 51 weitere Jagdstaffeln mit je 14 Flugzeugen, 30 Schlachtstaffeln, 3 Bombenstaffel der Obersten Heeresleitung zu je 4 Staffeln, 2 Riesenflugzeugabteilungen, 6 Reihenbildzüge zu 3 Flugzeugen, 2 Jagdstaffelschulen zu je 12 Flugzeugen und 8 Kampfeinsitzerstaffeln zu je 12 Flugzeugen. Die Marineflieger verfügten Ende 1917 über: ’’’Kommandeur der Flieger der Hochseestreitkräfte mit Stab’’’ Seeflugstation Helgoland, Borkum, Norderney, Sylt]] ’’’Kommandeur der Flieger beim Festungsgouvernement Wilhelmshaven’’’ Landflugstation Tondern, Nordholz, Barge, Wangerooge, Hage ’’’ Kommandeur der Flieger der Ostseestreitkräfte’’’ Landflugstation Kiel, Seeflugstationen Apenrade, Flensburg, Holtenau, [[Warnemünde}}, Putzig ’’’ Kommandeur der Flieger beim Befehlshaber der Baltischen Gewässer’’’ Seeflugstationen Libau, Windau, Glyndwr ’’’ Kommandeur der Flieger beim Marine-Corps Flandern’’’ Seeflugstationen Zeebrügge, Ostende Marine-Feldflieger-Abteilungen Mariakerke, Maele Marine-Jagdstaffeln Mariakerke, Maele Küstenfliegerstaffeln 1 und 2, Küstenschutzstaffel Seeflugstation Chanak (Dardanellen) Seeflugstation Kawak (Bosporus) Seeflugstation Xanthi (Schwarzes Meer) Seeflugstation Warna Schwarzes Meer Seeflugstation Zupuldak Schwarzes Meer Seeflugstation Constanza Schwarzes Meer Seeflugstation Diungi (Schwarzes Meer) 1918 Nach dem Zusammenbruch Russlands und dem Ende des Zwei-Frontenkrieges, manifestiert durch den am 3. März 1918 abgeschlossenen Friedensvertrag von Brest-Litowsk wurden noch einmal erhebliche Verstärkungen für die große, als kriegsentscheidend geplante deutsche Frühjahrsoffensive („Unternehmen Michael“) vor dem absehbaren Eingreifen der Amerikaner frei. Eine letzte, gewaltige Kraftanstrengung setzte für alles auf eine Karte für die große Entscheidungsschlacht im Westen. Die Gliederung der Luftstreitkräfte umfasste bei Beginn der Offensive am 21. März 1918 folgende Kräfte: Bezeichnung Abkürzung Anzahl Bemerkung Kommandeure der Flieger Kofl 20 I-XX Gruppenführer der Flieger Grufl 20 1-16 Flieger-Abteilungen FA 48 1-48 zu 6 Flugzeugen davon Luftbildabteilungen FA 10 FA 3, 5, 12, 18, 23, 39, 40, 44-46 Flieger-Abteilungen (Artillerie) FA(A) 100 68 zu 6 und 30, zu 9 Flugzeugen davon Luftbildabteilungen FA(A) 4 FA(A) 260, 261, 276, 289 Reihenbildzüge 1-6 zu je 3 Flugzeugen Flieger-Abteilungen, Heeresgruppe F (Türkei) FA 5 300-305 Schlachtstaffeln Schlasta 30 1-30 zu 6 Flugzeugen Riesenflugzeug-Abteilungen RFlAbt 2 501, 502 Bombengeschwader der obersten Heeresleitung Bogohl 7 1-7 Armee-Flugparks AFlPk I-XX Jagdgruppenführer 1-5 z.B. Jagdgruppe 6 mit Jasta 7, 20, 40, 50; Jagdgruppe 9 mit Jasta 3, 37, 54, 56 Jagdgeschwader JG 1 JG 1 (Jastas 4, 6, 10, 11) Jagdstaffeln Jasta 1-77 (ohne 55) 76 Kampfeinsitzerstaffeln KEST 1-10 10 Jagstaffelschulen 2 Valenciennes, Nivelles Fliegerübungsabteilung 1 Sedan (für Übungen und Vorführungen bei der Stabsoffizierausbildung) Fliegerausbildungskommando 1 Sofia In der Heimat bestanden folgende Einrichtungen: Bezeichnung Anzahl Flieger-Ersatz-Abteilungen 16 Flieger-Beobachter-Schulen 7 Militär-Fliegerschulen 11 Zivile Fliegerschulen 14 Geschwaderschulen 1 Flieger-Schießschule 1 (Asch/Belgien) Flieger-Waffenmeisterschule 1 Artillerie-Fliegerschulen 2 (Alt-Auz, Doblen) Bombenlehranstalt 1 (Frankfurt/Oder) Funkerlehranstalt 1 (Neuruppin) Riesenflugzeug-Ersatzabteilung 1 (Köln) Motorschulen 6 Artillerie-Fliegerkommandos 2 (Thorn, Wahn) Fliegerkommando Nord 1 (Flensburg) Flugzeughallen-Bauwerke 4 Flugzeughallen-Baukompanien 2 Nach dem Scheitern der Großoffensive, dem Eintreffen amerikanischer Truppen, dem Masseneinsatz alliierter Tanks und der steigenden Kräftüberlegenheit in der Luft waren die deutschen Truppen am Rande der Erschöpfung. Am 8. August 1918 kam mit dem 30 km breiten und 11 km tiefen und Frontdurchbruch zwischen Albert und Montdidier mit dem „schwarzen Tag des deutschen Heeres“ die unvermeidliche militärische Wende. Tapferkeit und Opfermut der Kampfflieger konnten die sich abzeichnende Niederlage nicht mehr verhindern. Zu diesem Zeitpunkt umfassten die deutschen Luftstreitkräfte an der Front folgende Verbände: Bezeichnung Abkürzung Anzahl Bemerkung Kommandeure der Flieger Kofl 20 I-XX Gruppenführer der Flieger Grufl 20 1-20 Flieger-Abteilungen FA 48 1-48 Flieger-Abteilungen (Artillerie) FA (A) 100 199-298 Reihenbildzüge 1-6 zu je 3 Flugzeugen Flieger-Abteilungen, Heeresgruppe F (Türkei) FA 5 300-305 Schlachtstaffeln Schlasta 43 1-38, 45, 47, 49, 52, 52 Riesenflugzeug-Abteilungen RFlAbt 2 501 (Morville), 502 (Scheldewindeke) Bombengeschwader der obersten Heeresleitung Bogohl 8 1-8 Armee-Flugparks AFlPk 14 I-IX, XVII-XIX, A, B, C Jagdgeschwader JG 3 JG 1 (Jastas 4, 6, 10, 11): Monthussart-Ferme JG 2 (12, 13 15, 19): V. Armee JG 3 (2, 26, 27, 36): Sissonne Jagdstaffeln Jasta 1-80 (ohne 55) 79 Kampfeinsitzerstaffeln KEST 1-10 10 Die Kräfte der Marine sowie in der Heimat blieben weitgehend unverändert. Kriegsende Bei Kriegsende war die deutsche Fliegertruppe von etwa 4.200 Mann mit 300 Flugzeugen, mit denen sie ins Feld gerückt war, auf 80.000 Mann mit 5.000 Flugzeugen angewachsen. Deutsche Flieger blieben 7.425 Mal im Westen und 358 Mal im Osten Sieger im Luftkampf gegen feindliche Flugzeuge, dazu schossen sie 614 gegnerische Fesselballons ab. 3.128 deutsche Flugzeuge kehrten vom Einsatz nicht mehr zurück. Die Gesamtverluste der Fliegertruppe betrugen 12.533 Mann an Toten und Verwundeten, davon waren 4.578 Flieger und 299 Mann Bodenpersonal gefallen und weitere 1.962 Mann in der Heimat bei Flugunfällen tödlich verunglückt. 47.637 Flugzeuge waren in Dienst gestellt, etwa 26.000 davon zerstört, verschrottet oder ausgesondert worden. Nach der Niederlage Deutschlands verbot Artikel 198 des Versailler Vertrags "Deutschland (...) Luftstreitkräfte weder zu Lande, noch zu Wasser als Teil seines Heerwesens [zu] unterhalten". Die etwa noch 14.000 verbliebenen Flugzeuge und 27.520 Motoren der aufgelösten Fliegertruppe wurden 1919 abgeliefert, bzw. verschrottet. Gliederung und Einsatzkräfte der deutschen Heeres-Luftstreitkräfte Übersicht August 1914 bis November 1918 [Bearbeiten] Formation: Bezeichnung Auftrag Aug. 14 Feb. 15 Okt. 15 Apr. 16 Juni 17 März 18 Juli 18 Nov. 18 Jagdflieger Jasta: Jagdstaffel Jagd- und Begleitschutz 37 80 80 81 Kesta: Kampfeinsitzerstaffel Abfangjagd (Heimatschutz) 10 10 11 Aufklärungsflieger FA: Feldfliegerabteilung Aufklärung 33 61 80 81 48 47 53 39 FFA: Festungsfliegerabteilung Aufklärung 7,5 4 AFlA, später FA (A): Feldfliegerabteilung (Artillerie) Artilleriebeobachtung 8 27 96 98 98 93 Schlachtflieger Schusta: Schutzstaffel Luftnahunterstützung, Begleitschutz 30 Schlasta: Schlachtstaffel Schlachteinsätze (Luftnahunterstützung) 38 43 43 Bombenflieger BA: „Brieftaubenabteilung“ (Tarnbezeichnung!) strat. Langstreckenbomber 1 2 Kasta: Kampfstaffel taktische Bomber 6 Kagohl: Kampfgeschwader der Obersten Heeresleitung strat. Langstreckenbomber 5 4 Bogohl: Bombengeschwader der Obersten Heeresleitung strat. Langstreckenbomber 7 8 8 RFA: Riesenflugzeugabteilung strat. Langstreckenbomber 2 2 2 2 1 Daneben bestanden bei Waffenstillstand 1918 7 Reihenbildzüge (RBZ) 21 Armeeflugparks (AFP) 2 Jagdstaffelschulen (JastaSch) 1 Schlachtstaffelschule Fliegerschießschule Asch Artillerie-Fliegerschule Ost I und II Und zahlreiche Ausbildungseinrichtungen und Spezialverbände. Im Zuge des Aufbaus der Fliegertruppe kam es zu immer größer werdender Spezialisierung. Dabei prägten sich allmählich die folgenden Fliegergattungen heraus: Jagdflieger Im Juni traf das erste E-Flugzeug bei der Fliegerabteilung 6b (b=bayrisch) in Bühl-Saarburg ein, die zwar an einem eher ruhigeren Frontabschnitt operierte, aber in der Einflugschneise der französischen Bomberformationen nach Süddeutschland lag. Diese Maschine mit der Bezeichnung Fok. E.I 2/15 wurde von Lt. Kurt Wintgens, der persönlich bei Fokker in Schwerin-Görries auf der Maschine geschult worden war, nach Mannheim geflogen, wo sie durch Olt. von Buttlar von der IdFlieg abgenommen wurde. Wintgens erzielte bereits am 1. Juli 1915 gegen 18 Uhr knapp ostwärts Lunéville in 2.500 m Höhe seinen ersten Luftsieg gegen einen französische Morane-Saulnier-Parasol. Heftige Bodenabwehr hinderte Wintgens jedoch daran, den Absturz zu verfolgen und den Aufschlag auf französischem Gebiet zu beobachten. Am 4. Juli 1915 konnte Lt. Wintgens bei Schlucht in Lothringen ein weiteres französisches Flugzeug zur Landung zwingen, während der Pilot Oswald Boelcke mit seiner Albatros C.I ein Feindflugzeug so auszumanövrierte, dass sein Beobachter es mit MG-Feuer zum Absturz brachte. Anton Fokker war inzwischen mit dem weiteren Eindecker-Piloten Lt. Parchau und den werksneuen Maschinen E.I 3/15 und 1/15 zum Hauptquartier des Deutschen Kronprinzen in Stenay geflogen, um die Maschinen dort persönlich vorzuführen. Der einsitzige Eindecker überzeugte als Kampfflugzeug nicht zuletzt dadurch, dass er bei gleichen Flugleistungen mehr Gewicht an Waffen und Munition zuladen konnte. Gezielt wurde nicht durch umständliches Hantieren des Beobachters (im Fliegerjargon “Franz“) an der Waffe unter gleichzeitiger Verständigung mit dem Flugzeugführer („Emil“), sondern durch Anvisieren des Feindes mit der ganzen Maschine durch den Piloten. Das ermöglichte auch den Angriff auf Feindflugzeuge, anstatt deren Bekämpfung ’’„auf der Flucht“’’. Hinzu kam das Überraschungsmoment, denn der Frontalangriff durch ein gegnerisches Kampfflugzeuges war alliierten Fliegern bisher noch ein unbekanntes Schreckensbild. Am 16. Juli 1915 waren bereits elf Eindecker an der Front; sie operierten zunächst als Begleitschutz für die schwerfälligen B- und C-Flugzeuge der Feldfliegerabteilungen, die nun wieder ungehindert ihren Auftrag ausführen konnten. Obwohl den Fokkerpiloten aus Geheimhaltungsgründen das Überfliegen der Front verboten war hatten diese bis zum 1. August hatten bereits fünf Abschüsse erzielt, darunter war auch der erste Luftsieg des Lt. Max Immelmann von der FA 62. Am 9.8. hatte Wintgens bereits seinen dritten Gegner bei Gondrexange besiegt, am 19.8. schoss Oswald Boelcke seinen ersten Gegner ab. Immelmann und Boelcke erzielten bei der Schlacht in der Champagne weitere Abschüsse, während ihr Kamerad Wintgens in Lothringen aufgrund der schlechten Wetterbedingungen nicht zum Zuge kam. Hptm. Stenzel, Stofl bei der VI. Armee, zog einige Eindeckerpiloten zu einem "Kampf-Einsitzer-Kommando" (KEK) zusammengezogen. Im Verband und offensiv eingesetzt errangen die deutschen Kampfeindecker - von alliierter Seite als „Fokker-Plage“ bezeichnet - an ihrem Frontabschnitt bald die Luftüberlegenheit. Als Ende 1915 immer öfter feindliche Geschwader in das Reichsgebiet einflogen und Bombardierungen durchführten, wurden die ersten Kampfstaffeln für den Heimatschutz aufgestellt. Da es den Alliierten bisher noch nicht gelungen war den Synchronisationsmechanismus nachzubauen, montierten sie MGs an den Flugzeugen so, dass sie über den Propeller hinweg oder seitlich an ihm vorbei schossen, oder verwendeten Druckpropellerflugzeuge mit freiem Schussfeld nach vorn. Angesichts dieser schwierigen Situation griff Feldflugchef Thomsen eine Denkschrift von Oswald Boelcke auf, der die Aufstellung selbständig operierender Jägerstaffeln forderte, die über reine Begleitschutz- und Sicherungsaufträge hinausgehend systematisch Feindflugzeuge angreifen und abschießen sollten. Hptm. Haehnelt, Stofl der V. Armee bei Verdun, griff diesen Vorschlag auf, fasste alle verfügbaren Jagdflugzeuge in seinem Bereich zusammen und bildete daraus in Stärke von je 10-12 Eindeckern drei "Jagdgruppen", die eine in Sivry unter Leitung Boelckes, die beiden anderen in Avillers und Bantheville. Nach diesem Vorbild entstanden bei der Fliegerabteilung 32 in Berthincourt und der Fliegerabteilung 23 in Roupy weitere Jagdgruppen. Die Eindecker hatten mit der Fokker E.IV mit 2 MG die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit erreicht, deren Produktion durch Engpässe bei Umlaufmotoren nicht weiter gesteigert werden. Lt. Immelmann, der das KEK 3 bei der Feldfliegerabteilung 9 führte, hatte sich versuchsweise gar ein drittes MG in seine E.IV montieren lassen, stürzte jedoch bei Sallaumines mit seiner Maschine am 16. Juni 1916 tödlich ab, vermutlich nachdem im Kampf durch Versagen den Synchronisationsgetriebes das eigene MG-Feuer seinen Propeller zersägt hatte. In der Entwicklung befanden jedoch sich neuartige Kampfdoppeldecker mit großer Feuerkraft durch ein zweites synchronisiertes MG und stärkeren Reihenmotoren von 160 bis 200 PS. Boelcke erhielt die Erlaubnis, sich fronterfahrene Piloten aus verschiedenen Einheiten auszusuchen und stellte die Jagdstaffel (Jasta) 2 auf, der aus der Türkei zurückgekehrte Olt. Buddecke bildete aus dem Kampfeinsitzerkommando Vaux die Jasta 4. Zwischen dem 25. und 28. August 1916 starteten weitere fünf Jagdstaffeln, jeweils mit Kampfdoppeldeckern der Typen Albatros, Halberstadt und Fokker ausgerüstet. Nachdem die Kampfflieger zunächst noch einzeln aufstiegen und im „Pirschflug“ auf die Jagd nach feindlichen Maschinen gegangen waren, übte Boelcke mit seinen Piloten systematisch den Einsatz in geschlossener Formation, in Rotte, Kette, Schwarm und dem Staffelkeil, der sich bald als klassische Kampfformation für Jagdfliegerverbände herausbildete. Als er am 18. September 1916 die Staffel erstmals über Achiet-le-petit über dem Schlachtfeld der Somme in den Einsatz führte, meldete der Heeresbericht 10 Abschüsse. Der Heeresbericht vom 24. September 1916 meldete bereits 24 Abschüsse unter besonderer Nennung der Jagdflieger Buddecke, Höhndorf und auch Kurt Wintgens, der bereits am nächsten Tag nach 18 Luftsiegen fiel. Die Jastas brachten weitere, noch erfolgreichere Jagdflieger hervor, darunter Freiherr Manfred von Richthofen mit 80, Ernst Udet mit 62 Luftsiegen, Erich Löwenhardt mit 53, Werner Voss mit 48, Fritz Rumey mit 45 sowie Bruno Loerzer und Rudolf Berthold mit 44, Paul Bäumer mit 43, Josef Jacobs mit 41 sowie Oswald Boelcke, Lothar von Richthofen und Franz Buchner mit 40 Luftsiegen. 61 deutsche Jagdflieger erhielten die höchste Kriegsauszeichnung "Pour-le-Mérite", 25 davon sollten noch während des Krieges fallen. Auch Oswald Boelcke, der als Lehrmeister in Theorie und Praxis die Einsatzgrundsätze der Jagdfliegerei herausgebildet hatte, fiel während eines Einsatzfluges am 28. Oktober 1916 dem tragischen Zusammenstoß mit der Maschine von Lt. Erwin Böhme, einem Staffelkameraden, zum Opfer. Diese Fliegerhelden dienten als Leitbilder in der Propaganda, die auf diese Weise auch noch im Zeitalter der Massen- und Materialschlachten den Mythos des Kriegshelden nutzen konnte. Skeptisch beschrieb Richthofen in seinem 1917 erschienen Buch „Der rote Kampfflieger“ den publizistischen Aufwand um seine Person und wehrte sich dagegen, „als Pensionär meines Ruhmes“ vom Fronteinsatz freigestellt zu werden, während „der arme Kerl im Schützengraben weiter seine Pflicht tun muss“. Der „Rote Kampfflieger“ Manfred von Richthofen, mit 80 Luftsiegen der erfolgreichste Jagdflieger des ersten Weltkrieges, fiel im April 1918 und wurde von den Alliierten mit allen militärischen Ehren beigesetzt. Dessen Bruder Lothar von Richthofen erzielte 40 Abschüsse und überlebte den Krieg, kam aber 1922 bei einem Flugzeugunfall ums Leben. Oswald Boelcke, gefallen Oktober 1916, gilt noch heute als Lehrmeister der deutschen Jagdflieger. Max Immelmann, als "Adler von Lille" einer der ersten deutschen Jagdflieger, gefallen im Sommer 1916. Ernst Udet, mit 62 Luftsiegen erfolgreichster Jagdflieger nach Manfred von Richthofen, nahm sich im 2. Weltkrieg als Generalluftzeugmeister das Leben. Erich Löwenhardt, 54. Luftsiege, stürzte im August 1918 zu Tode, als sich nach dem Absprung aus seinem abstürzenden Flugzeug sein Fallschirm nicht öffnete. Auch Fritz Rumey, 45. Luftsiege, stürzte am 24.9.1918 tödlich ab, weil auch sein Fallschirm nicht öffnete. Der Mainzer Julius Buckler, 36 Luftsiege, erhielt das Verwundetenabzeichen in Gold, überlebte trotz schwerer Verwundungen beide Kriege und starb 1960 in Bonn. Die deutschen Jagdflieger blieben lange Zeit den alliierten Fliegern technisch und taktisch überlegen; insbesondere die Briten mit ihren Druckpropeller-Flugzeugen wie der Royal Aircraft Factory F.E.8 oder der Airco D.H.2 - von deutschen Kampffliegern summarisch als "Vickers-Gitterrümpfe" bezeichnet -, und die veralteten B.E.2, fielen den deutschen Jagdfliegern reihenweise zum Opfer: Allein am 9. März 1917 brachte Richthofens Jasta 11 einen ganzen Verband von F.E.8 „Gitterrümpfen" zum Absturz, am 23. April 1917 wurden 20 gegnerische Flugzeuge, am 24. April 19 Feindmaschinen abgeschossen; die Verluste erreichten im "Bloody April" 1917 ihren Höhepunkt. Die deutsche Luftüberlegenheit wirkte sich nun schlachtentscheidend aus: Der Rückzug in die Siegfriedlinie im Rahmen einer geplanten Frontverkürzung zwischen Arras und Soissons kam teilweise einer französisch-britischen Offensive zuvor. Diese lief sich sich unter schweren Verlusten im Niemandsland tot und musste im Mai 1917 eingestellt werden musste, unter anderem weil die alliierte Seite aufgrund der Bedrohung durch deutsche Jagdflieger keine hinreichende Luftaufklärung durchführen, Verbindung zu den eigenen Angriffsverbänden halten und diesen keine ausreichende Luftnahunterstützung geben konnte. Um durch massiven Jägereinsatz kurzfristig die Luftüberlegenheit zu erringen wurde 1917 aus den vier Jastas 4, 6, 10 und 11 das erste Jagdgeschwader (JG) "Richthofen" gebildet und an die Schwerpunkte der Westfront geworfen. Im geschlossenen Verband erkämpften deren rot bemalte Albatrosjäger über den Schützengräben die Herrschaft in der Luft. Je nach Lage wurden daraufhin lagebedingt weitere Jastas zu „Jagdgruppen“ zusammengefasst, bei denen erfahrene „Jagdgruppenführer“ zeitlich und räumlich begrenzt an einem bestimmten Frontabschnitt kommandierten, allerdings ohne selbst die Verbände in der Luft zu führen. Ende 1917 war es zwar gelungen, die Stärke der Jagdfliegerverbände deutlich zu erhöhen, trotzdem zeichnete sich die alliierte Kräfteüberlegenheit immer mehr ab. In besonderen Schwerpunkten wurde die Zahl der Maschinen pro Jasta von 14 auf 18 erhöht. Zu diesem Zeitpunkt waren im Einsatz: Jasta Führer Jasta Führer Jasta Führer Westfront 1 Olt. Kummetz 2 Boelcke Lt. von Bülow-Bothkamp 3 Olt. Kohze 4 (JG 1) Olt. von Döring 5 Hptm. Flashaar 6 Olt. Reinhard 7 Lt. Jacobs 8 9 Olt. Kurt Student 10 (JG 1) Lt. Klein 11 (JG 1) Lt. Lothar v. Richthofen 12 Olt. Blumenbach 13 Lt. Güttler 14 Lt. Werner 15 Lt. Raben 16b Lt. Geigl 17 Hptm. Frhr. v. Esebeck 18 Hptm. Buddecke 19 Lt. Göttsch 20 Lt. Raven von Barnekow 21s Olt. Oscar v. Boenigk 22 Lt. Lenz 23b Lt. Kissenberth 24 Lt. Kroll 26 Lt. Loerzer 27 Lt. Göring 28w Lt. Thuy 29 Olt. Schmidt 30 Lt. Bethge 31 Olt. Viehweger 32b Olt. v. Schleich 33 Lt. von Schoenebeck 34b Olt. Greim 35b Olt. Justinus 36 Lt. Bongartz 37 Lt. Udet 39 Olt. Loeser 40 Lt. King 41 Lt. Höhn 42 Olt. Odebrett 43 Lt. Flecken 44 Lt. Lotz 45 Lt. Rolfes 46 Lt. Matthaei 47w 48 Lt. Küppers 49 Lt. Ray 50 Lt. Arntzen 51 Olt. Graudert Mazedonien 25 Hptm. Burckhardt 38 Olt. Grasshoff Palästina (Asien-Korps) 55 (1F) Hptm. Walz 1918 wurden weitere Jagdgeschwader gebildet: Das JG 2 mit den Jastas 12, 13, 15 und 19, das JG 3 mit den Jastas 26, 27, 36 und schließlich das JG 4. Mit ihren stets weiter perfektionierten Jagdflugzeuge erreichten die deutschen Jagdflieger immer höhere Abschusszahlen, doch die alliierte Kräfteüberlegenheit und die Verluste auch an unersetzlichen erfahrenen Piloten stiegen. Am 15. März 1918 traf die Fliegertruppe der Tod des Geschwaderkommandeurs Hptm. Ritter von Tutschek, dessen Nachfolger wurde der kriegsversehrte, einarmige Hptm. Rudolf Berthold wurde. Danach traf der Tod Manfred von Richthofens am 21. April 1918 Heer und Heimat als Schock. Richthofens Leichnam wurde von den kanadischen Truppen mit militärischen Ehren bestattet: Ein Beweis für das ritterliche Verhalten, das man gegenüber dem Gegner im Luftkampf an den Tag legte. Infanterie- und Schlachtflieger Auch alle Zweisitzer waren inzwischen mit 2 MGs bestückt - nach vorn einem starren, synchronisierten MG für den Piloten und nach hinten einem beweglichen MG für den Beobachter. Stärkere Motoren erlaubten auch hier größere Zuladung an Bomben oder Ausrüstung und größere Reichweite. Mit diesen Maschinen wurden über Verdun erstmals massiv Kampfstaffeln und -geschwader für taktische Bombenflüge eingesetzt und verschafften damit der Infanterie wesentliche Feuerunterstützung. So griff am 24. April 1917 die Schutzstaffel 7 unter Hptm. Zohrer, deren Kernauftrag eigentlich in Begleitschutz für Aufklärer und Bomber lag, mit den Bordwaffen seiner Maschinen in die Gefechte der Bodentruppen ein und verhalf dem deutschen Gegenangriff bei Gravelle durch Niederhalten gegnerischer Artillerie zum Erfolg. Derartige Erfahrungen führten dazu, dass der Ruf nach direkter Luftnahunterstützung immer größer wurde, bildete man nach dem Vorbild der Jagdstaffeln auch Schutz-, später Schlachtstaffeln, die mit leichten, später auch gepanzerten, zweisitzigen Kampfflugzeugen direkt in die Bodenkämpfe eingriffen. Da die Infanterie anstatt frontaler Massenangriffe und breiter Schützengräben immer mehr zur Stoßtrupp- und Stützpunkt-Taktik bei beweglicher Gefechtsführung überging, kam der Verbindung und Zusammenarbeit zwischen Infanterie und Schlachtflieger immer größere Bedeutung zu. Fliegerschützen griffen mit MG und Handgranate in die die Bodenkämpfe ein, warfen Meldungen ab und versorgten ab Sommer 1918 einzelne Stoßtrupps sogar mit Trinkwasser-, später auch mit Proviantbomben. Artillerie- und Aufklärungsflieger Bereits im August 1914 gewannen Meldungen deutscher Aufklärungsflieger beim Wettlauf an die Marne und besonders Aufsehen erregend bei der Schlacht bei Tannenberg große Bedeutung bei der Operationsführung. Hier hatte eine deutsche Flugzeugbesatzung den überraschenden Anmarsch feindlicher Reservekräfte festgestellt, war daraufhin unmittelbar neben dem Armeegefechtsstand gelandet, um diese Eilnachricht zu überbringen und hatte damit entscheidend zum Sieg über die russische 2. Armee beigetragen. Neben der Gefechtsfeldaufklärung orteten Luftbeobachter Feindziele und leiteten das Einschießen über Signalzeichen, was jedoch klare und unmissverständliche Zeichengebung und direkte Sichtverbindung zwischen Bodenstation und Flugzeug bzw. Fesselballon erforderte. Man verständigte sich durch Auslegen farbiger Tüchern am Boden und Abfeuern farbiger Leuchtpatronen in der Luft, die oft aber nur schwer auszumachen waren. Ab 1915 wurde durch Funk-Telegrafie die Feuerleitung aus Flugzeug oder Fesselballonen Luftschiffertruppe wesentlich vereinfacht. Frontversuche hatten gezeigt, dass die Funkreichweise aus dem Flugzeug zwischen 30 und 42 km betrug; im Februar 1915 begann das Funkerlehrkommando in Döberitz daher, einsatztechnisch die Funk-Telegrafie zwischen Flugzeug und Bodenstation mit neuen FT-Geräten von Huth und Telefunken zu erproben. Im März erprobten bereits drei Fliegerabteilungen die neuen Einschießverfahren aus der Luft, funkten deren Koordinaten an die Batteriestellungen und korrigierten die Trefferlage per FT-Sendegerät, zunächst noch ohne Empfangsteil. Die Verfahren wurden weiter verbessert und die Entwicklung leichterer Geräte ermöglichte nun auch den Einbau von FT-Sende- und Empfangsstationen in das Flugzeug. bereits Juni 1915 gelang ein Feindflug, bei dem zwei Flugzeuge miteinander und mit der Bodenstation Verbindung hielten, 1916 wurde FT erstmals bei einer Lehrvorführung in Geschwaderflug durchgeführt. Neu aufgestellte Artillerie-Fliegerabteilungen (AFlA) wurden den Korpsartillerieführern unterstellt und von diesen oft aber bis auf Divisionsebene verteilt. Diese AFlA waren mit zunächst nur über vier B- oder C-Flugzeugen mit eingebauten FT-Geräten ausgestattet, jede Abteilung erhielt zudem 2 FT-Geräte als Boden-Empfangsstation. Als Artilleriebeobachter wurden bevorzugt ausgebildete Artillerieoffiziere verwendet, die als Beobachter aus der Luft das eigene Artilleriefeuer leiteten, aber auch allgemeine Aufklärungseinsätze flogen. Da als Flugzeugführer auch Unteroffiziere und Mannschaften werden konnten, wurden weitere Piloten für den Aufbau anderer Einheiten oder die Jagdfliegerei gewonnen Die Aufklärungsflugzeuge, 1916 wegen der immer stärkeren Flugabwehr bereits in Höhen von über 4.000 m operierend, lieferten mit hoch auflösenden Kameras und später auch Reihenbildnern wichtige Erkenntnisse bis tief aus dem Hinterland des Feindes. Ganze Frontabschnitte wurden systematisch zu fotografiert; bei den Armeeoberkommandos entstanden Stabsbild-Abteilungen mit Labor-, Instandsetzungs- und Archiveinrichtungen, die ihnen zugeordneten Fliegerabteilungen erhielten Flugzeuge mit Reihenbildkameras zur systematischen strategischen Aufklärung und Kartierung des gegnerischen Stellungs- und Etappenraumes und Funkgeräte meist für vier ihrer sechs Flugzeuge. Von den Firmen Zeiss, Görz, Ernemann und Mester entwickelte spezielle Reihenbildkameras mit großer Brennweite wurden senkrecht aufgehängt in die Maschinen eingebaut. Durch stereoskopische Aufnahmetechniken entstanden räumlich dimensionierte Bildaufnahmen, die Vermessungstechniker und Kartographen in entsprechend gefertigte Frontkarten für die Stäbe umsetzten. Bombenflieger Für strategische, vor allem weitreichende Bombenflüge stützten sich Heeres- und Marineleitung zunächst auf Zeppeline, eigenständige Bomberformationen oder Bombenflugzeuge wie in der russischen oder französischen Fliegertruppe existierten nicht. Es kam lediglich zu spektakulären Einzelaktionen, als z.B. Lt. von Hiddessen von Bord seiner "Taube" am 13. August 1914 einige Bomben auf Paris oder Günter von Plüschow im fernen Tsingtau umgebaute Granaten auf die japanischen Belagerungskräfte schleuderten. Ende des Jahres 1914 jedoch warfen deutsche Seeflieger erstmals Bomben auf Dover, die ersten Zeppelinangriffe auf England wurden vorbereitet und unter der Tarnbezeichnung "Brieftaubenabteilung Ostende" (BAO) entstand eine erste Formation mit "Kampfflugzeugen", d.h. zwei- bis dreisitzigen, zum Teil zweimotorischen Maschinen mit MG oder Bordkanone und Bombenzuladung. Nach derem ersten nächtlichen Geschwaderangriff im Januar 1915 auf Dünkirchen wurde die BAO auf sechs Abteilungen verstärkt und an die Ostfront verlegt, wo sie bei der Durchbruchsschlacht von Tarnow-Gorlice operierte. Als zweites Geschwadfer wurde die "Brieftaubenabteilung Metz" (BAM) geschaffen. Als Eliteverbände geplant für Aufklärungs-, Bomber- und Luftkampfeinsätze übten diese Formationen erstmals systematisch Aufstieg, Sammeln, Flug und Einsatz im taktischen Verbund bis zur Geschwadergröße, dazu Nachteinsätze, gezielten Bombenwurf und Luftkampf. BAO und BAM verfügten über eigene Bahnwaggons um schnell an verschiedene, bereits vorbereitete und mit Anschlussgleisen versehene Einsatzflugplätze verlegen zu können. Aus BAO und BAM wurden im Dezember 1915 in die neuen Kampfgeschwader der OHL (Kagohl) 1 und 2 zu je sechs Staffeln mit je sechs Flugzeugen aufgestellt. Die Kampfflieger hatten als Jagdflieger ’’„die feindlichen Kampfgeschwader aufzusuchen und zu schlagen“ und als Bomber durch „Massenangriffe mit Bombenwurf verheerend zu wirken.“’’ Bald zeigte sich, dass die schweren, langsamen Kampfflugzeuge zum Luftkampf ungeeignet oder sogar dem Gegner unterlegen waren. Die zunächst geplante Aufstellung der schweren Fliegerabteilungen 101-103 wurde aufgegeben, stattdessen sollten die Kagohl 3 - 5 bis April 1916 einsatzbereit werden. Diese Verbände waren zur raschen Eisenbahnverlegung vorbereitet und konnten für Bombeneinsätze an Frontschwerpunkten eingesetzt werden. Angesichts der gegnerischen Luftüberlegenheit im Frühjahr 1916 waren die Kampfgeschwader immer mehr gezwungen, „Sperre“ zu fliegen. Den Staffeln wurden dazu bestimmte Sektoren zugewiesen, in denen sie das Eindringen gegnerischer Flieger in den eigenen Luftraum zu verhindern hatten. Da die Alarmierung aufgrund der unzureichenden Nachrichtenverbindungen viel zu lange dauerte, um vom Boden aus startend ein bereits in kriegsmäßiger Höhe operierendes Geschwader angreifen zu können, hatten die Einheiten „nach Dienstplan“ in zugewiesene Frontabschnitten mit Kampfflugzeugen zu patrouillieren. Diese wenig erfolgreiche und praxisfremde Maßnahme führte zur entsprechender Verzettelung und sinnloser Kräftevergeudung: Die viel zu langsamen, zu wenig steigfähigen und zu wenig wendigen C-Flugzeuge der Kampfstaffeln waren als Jagdflugzeuge kaum zu verwenden. Hinzu kam, dass aufgrund der alliierten Luftüberlegenheit vor allem im Verlauf der Somme-Schlacht ab Sommer 1916 die Kampfflieger als Begleitschutz für Aufklärungs- und Artillerieflieger eingesetzt wurden und daraufhin die Kampfgeschwader (Kagohl) 3, 5, 6 und 7 und drei selbständige Kampfstaffeln aufgelöst und in 27 Schutzstaffeln für Begleitschutzaufgaben umgegliedert wurden. Lediglich der Umbildung noch der verbliebenen Kampfgeschwader zu Schutzstaffeln konnte sich der Kogenluft erfolgreich widersetzen. Angesichts der Tatsache, dass die bisher als strategische Bomberflotte operierenden Zeppeline immer höhere Verluste auf ihren Raids verzeichneten, wurden die verbliebenen Schutzstaffeln im Frühjahr 1917 zu Bombengeschwadern der obersten Heeresleitung (Bogohl) umgebildet, darunter das in der Sommeschlacht dezimierte Bogohl 1 unter Hptm. Kastner, das sich danach an der Ostfront und schließlich in Mazedonien hervorragend bewährte, das Bogohl 2 unter Hptm. Kastner-Kirdorf, das an der Ostfront kämpfte, und das mit 6 Staffeln doppelt so starke Bogohl 3, das unter Hptm Brandenburg von Gontrode bei Gent, das als „England-Geschwader“ Langstreckeneinsätze gegen die britische Insel fliegen sollte. Der erste Bombereinsatz gegen England fand Ende Mai 1917 mit 22 Flugzeugen gegen Folkestone statt und tötete 95 Menschen. Vorerst noch aufgrund widriger Wetterbedingungen am Boden gehalten, startete Bogohl 3 erst am 13. Juni 1917 seinen ersten Einsatz gegen London; der 15minütige Bombardement forderte 162 Tote unter der Bevölkerung. Alle 18 Bombenflugzeuge kehrten wohlbehalten vom Einsatz zurück, von den über 90 aufgestiegenen Abfangjägern wurde einer abgeschossen. Erst als am 7. Juli 1917 über 100 Abfangjäger gegen die 22 anfliegenden Gothas aufstiegen, wurde eines der Großflugzeuge zum Absturz gebracht und drei beschädigt, während deren Bordschützen zwei Jagdflugzeuge abschossen, und als moderne Sopwith Camels die Abfangstaffeln verstärkten, musste das Englandgeschwader auf Nachtangriffe umstellen. Die Kagohl 3, 5 und 6 wurden wieder aufgestellt, dazu kam das Kagohl 7 unter Führung von Hptm. Hermann Köhl. Die Riesenflugzeugabteilungen 500 und 501 waren bereits 1916 in Alt-Auz/Kurland in die Fronterprobung gegangen. Diese verstärkten ab Mitte September die Großflugzeuge mit ihren gewaltigen viermotorigen Zeppelin-Staaken Riesenflugzeugen. Ende 1917 hatten die Briten den Schutz ihrer Hauptstadt mit Flak und Abwehrflugzeugen wesentlich verstärkt und 1918 einen 80 km breiten Sperrballongürtel um London gezogen. Nachdem beim Nachtangriff vom 28. auf den 29. Januar 1918 ein Großflugzeug abgestürzt und vier weitere durch Bruchlandungen in Belgien beschädigt worden waren, wurden die England-Angriffe eingestellt und die Flugzeuge zur taktischen Luftunterstützung an der Front herangezogen. Die Riesenflugzeuge flogen nun allein gegen London: Am 16. February warf eines der vier Riesenflugzeuge erstmals eine 1.000 kg-Bombe ab, wobei ein Flügel des Krankenhauses in Chelsea zerstört wurde. Eines der Riesenflugzeuge kollidierte mit einer Ballonsperre und stürzte 1.000 m in die Tiefe, befor der Pilot die Maschine doch noch abfangen konnte. In der nächsten Nacht traf ein Volltreffer eines Riesenflugzeugs den St. Pancras Bahnhof. Der letzte Angriff der Riesen fand in der Nacht vom 19. auf den 20. Oktober 1918 statt, noch einmal begleitet von 38 Großflugzeugen, von denen sechs von Abfangjägern und Flak abgeschossen wurden. Die Raids der Zeppeline, der Groß- und Riesenflugzeuge von Armee und Marine gegen Ziele im tiefen Hinterland wie London und Paris banden erhebliche Abwehrkräfte und versetzten die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Gegen Paris wurden 2 Luftschiffangriffe und 44 Fliegerangriffe dokumentiert; nach französischen Angaben kamen dabei 278 Menschen ums Leben, 636 wurden verletzt. Auf englische Ziele wurden bis Kriegsende 27 Geschwaderangriffe geführt und 111.935 kg Bomben abgeworfen. 836 Menschen kamen dabei ums Leben, 1.965 wurden verletzt. Häufige Fliegeralarme führten zudem zu spürbaren Produktionsausfällen in der Rüstungsindustrie, außerdem wurde der Gegner gezwungen, wesentliche Kräfte zum Heimatschutz von der Front abzuziehen: 1916 waren in England bereits 11 Squadrons und 1 Reserve-Squadron eingesetzt, im Herbst 1918 war deren Zahl auf 6 Geschwader mit 16 Squadrons angestiegen, 576 Offizieren und 3.548 Unteroffizieren und Mannschaften waren zur Abwehr deutscher Bomberangriffe eingesetzt. Dazu kamen 480 Ballonabwehrkanonen, 706 Scheinwerfer und 245 Horchapparate. Flugschulen, Ausbildungseinrichtungen und Spezialeinheiten Der ständige Bedarf an neuen Flugzeugbesatzungen erforderte den Aufbau umfangreicher Schul- und Ausbildungseinrichtungen. Neben den den Flugzeugfabriken angegliederten Flugschulen wurde nun bei jeder Fliegerersatzabteilung eine Militärfliegerschule aufgebaut; die Kapazität im Oktober 1915 betrug bereits 2.100 Ausbildungsplätze für Flugschüler. Eine Geschwaderschule bildete von Piloten und Fliegerschützen aus, die Artillerieschule Jüterbog richtete Beobachterlehrgänge in Zielortung und Feuerleitung ein, in Döberitz erfolgte die Ausbildung von Fliegerfunkpersonal. Bei den Firmen Daimler-Benz und Oberursel lernten die Monteure, Schweißer- und Spleisskurse fanden in Großenhain, weitere Spezialistenlehrgänge bei Bosch statt. Ein „Bauausschuss der Fliegertruppen“ kümmerte sich mit Hilfe fronterfahrener Offiziere um Erkundung, Auf- und Ausbau der Frontflugplätze. Der Armeeflugpark 1 in Tergnier betrieb als Versuchs- und Übungsflugpark West der OHL neben der Ausbildung von Flugzeugführern und Beobachtern Truppenerprobungen und -versuche im Vorfeld der Fronterprobung, gefolgt vom „Versuchs- und Übungspark Ost der OHL“ in Polen. Ausbildungs- und Ausrüstungshilfe für die Verbündeten Zum Ausbau der Fliegertruppe kam Ausbildungs- und Ausrüstungshilfe für die Verbündeten, insbesondere der Türkei. Bereits 1915 war Lt. Buddecke von der FA 23 mit seinem Fokker in die Türkei in Marsch gesetzt, worden um an der Gallipoli-Front Jagdeinsätze zu fliegen. Hauptmann Serno wurde Anfang 1916 nach Konstantinopel abkommandiert, um als Feldflugchef den Aufbau der osmanischen Fliegertruppe nach deutschem Vorbild zu organisieren. Im Rahmen der „Operation Pascha“ übernahm eine in Czernahevic stationierte Transportfliegerabteilung übernahm den Transport von technischem Material und Ersatzteilen nach Adrianopel, während die verstärkte Fliegerabteilung 300 das deutsch-türkische Expeditionskorps in Palästina unterstützte. Die dort kämpfende deutsch-türkische Heeresgruppe F wurde im Laufe des Krieges durch mehrere deutsche Feldfliegerabteilungen (300-305) und eine Jagdstaffel (Jasta F) verstärkt. Nach gleichem Vorbild unterstützte ab Mai 1916 das Fliegerausbildungskommando in Sofia die bulgarischen Streitkräfte beim Aufbau ihrer Fliegertruppe nach deutschem Muster unterstützte. Material und Bewaffnung Eingesetzte Flugzeugtypen Zu Beginn des Krieges verfügte die Fliegertruppe vor allem über die wegen ihrer vogelähnlichen Tragflächen als „Tauben“ bezeichnete Eindecker sowie über Rumpfdoppeldecker der Firmen Albatros, Aviatik, DFW), LVG und Otto. Nachdem sich bald die Überlegenheit insbesondere französischer Baumuster gegenüber den deutschen "Tauben" erwies, kopierten u. a. die Firmen Fokker und Pfalz kopierten u. a. die französischen Typen Morane-Saulnier LA und N, die als Fokker Fokker- oder Pfalz A.-Typen in den Einsatz gelangten. Im Verlaufe des Krieges kam es zu einer Vielfalt von Flugzeugfabrikaten und -typen sowie nach Verwendungszweck unterschiedlichen Flugzeuggattungen. So verwendete die deutsche Fliegertruppe Jagdflugzeuge (u. a. von Albatros, Fokker, Siemens-Schuckert und Pfalz), Mehrzweckflugzeuge (z.B. von Albatros, Aviatik, Rumpler, AEG, LFG Roland, LVG und DFW), Infanterie- und Schlachtflugzeuge (u.a. Hannoversche Waggonfabrik, Junkers, Halberstadt), schwere Bombenflugzeuge (u. a. Gotha, Friedrichshafen) und Riesenflugzeuge (Zeppelin-Staaken, Siemens-Schuckert). Das Idflieg-Klassifizierungssystem Zur Klassifizierung dieser verschiedenen Flugzeuggattungen verwendete die Idflieg ein einheitliches System. Von den Gattungen wurden bis zum Jahr 1918 geliefert: Kenngröße Gattung 1911 1912 1913 1914 1915 1916 1917 1918 Summe A: zweisitzige, unbewaffnete Eindecker (Schul- und Mehrzweckflugzeuge) 11 60 168 294 13 22 568 B: zweisitzige, bewaffnete Doppeldecker (Schul- und Mehrzweckflugzeuge) 13 76 278 1.054 1.312 440 2.993 25 6.191 C: zweisitzige, bewaffnete Doppeldecker (Aufklärungs- und Mehrzweckflugzeuge) 2.674 4.726 10337 7.319 25.056 CL: leichte zweisitzige, bewaffnete Doppeldecker (Begleitjäger) bis 750 kg Leergewicht k.A. k.A. k.A. CLS: Sonderfall: Nur Halberstadt CLS I, 1918 1 1 D: einsitzige, bewaffnete Doppeldecker (Jagdflugzeuge) 1 2.129 4.945 5.132 12.207 Dr: einsitzige, bewaffnete Dreidecker (Jagdflugzeuge) 335 1 336 E: einsitzige, bewaffnete Eindecker (Jagdflugzeuge) 347 300 381 1.028 F: (die ersten drei Flugzeuge des Dreideckers Fokker Dr.I) 3 3 G: dreisitzige, bewaffnete Doppeldecke mit drei Motoren (Großflugzeuge) 185 465 589 89 2.028 GL: dreisitzige, bewaffnete Doppeldecker mit zwei bis drei Motoren (leichte Großflugzeuge) k.A. k.A. k.A. J: zweisitzige, bewaffnete und gepanzerte Infanterieflugzeuge 450 463 913 DJ: Sonderfall: Nur AEG DJ I, 1918 PE: Sonderfall: Vorläufer von AEG DJ I 1 1 K: (s. G.-Flugzeug) N: zweisitzige, bewaffnete Doppeldecker (Nachtflugzeuge) 100 94 10 204 R: bewaffnete Doppeldecker mit drei bis vier Motoren (Riesenflugzeug) Rs: bewaffnetes Flugboot mit drei bis vier Motoren (nur Marine) S: Sonderfall: Nur Ago S I [Schlachtflugzeug] 2 2 W: Wasserflugzeug (Marine) Gesamt: 24 136 446 1.348 4.532 8.182 19.746 14.123 48.537 Auch die Marine hatte ihre Baumuster nach Typen ausdifferenziert: B: Bombenflugzeug ohne Bordwaffen B FT: Bombenflugzeug mit Sende-Funktelegraph H FT: Flugzeug mit Sende- und Empfangs-Funktelegraph C: bewaffneter Zweisitzer mit MG C 2MG: bewaffneter Zweisitzer mit 2 MG C 3MG: bewaffneter Zweisitzer mit 3 MG C HFT; Flugzeug mit Sende- und Empfangs-Funktelegraph und MG E; Einsitzer mit 1 bis 2 MG ED; Einsitzer-Wasserflugzeug mit 1 bis 2 MG T: zweimotoriges Torpedoflugzeug G: zweimotoriges Bombenflugzeug R: mehrmotoriges Riesenflugzeug Rs: mehrmotoriges Riesenflugboot Anforderungskriterien Zu Beginn des Krieges setzte die deutsche Fliegertruppe zunächst vor allem auf die verschiedenen "Tauben"-Modelle unterschiedlicher Fabrikate; formschöne, "Apparate" mit vogelähnlichen Schwingen und stabilen Flugeigenschaften, aber wenig wendig, langsam und mit geringer Gipfelhöhe. Daneben standen in der Hauptsache Rumpfdoppeldecker der Firmen Albatros, LVG, Aviatik, DFW und Otto zur Verfügung. Alle zivilen Maschinen wurden requiriert und voreilig weitere 500 Tauben bei der Industrie bestellt. Die zu Beginn des Krieges geltenden "kriegsmäßigen" Leistungsanforderungen Einsatzhöhe 800 m, zu erreichen in 15 Minuten Gipfelhöhe von 1.200 m Geschwindigkeit von 90 bis 100 km Flugdauer von 4 Stunden erwiesen sich als völlig unzureichend, die langsamen „Tauben“ kaum noch verwendbar, Entwicklungsvorgaben für einen „leichten Typ Nr. II“ wurden vorgelegt, einen Zweisitzer, der 1.000 m Höhe in 5 Minuten steigen sollte. Die Geschwindigkeitsanforderung von 90 – 100 km/h blieb unverändert, da schneller fliegende Maschinen für nicht sicher steuerbar gehalten wurden. Wie sehr die Anforderungskriterien an Flugzeuge hinsichtlich Einsatzhöhe, Geschwindigkeit und Nutzlast im Verlauf des Krieges gesteigert wurden veranschaulicht folgendes Bild: Baujahr Motorleistung Flugzeugtyp Nutzlast Steiggeschwindigkeit Max. Geschwindigkeit 1914: 100 PS B 365 kg 1.000 m in 15 Min 90 - 100 km/h 1918: 260 PS C 435 kg 1.000 m in 2:18 Min 160 - 180 km/h " 2.000 m in 4:18 Min " 3.000 m in 8 Min " 5.000 m in 21:30 Min " 7.000 m in 50 Min 1918: 160 PS D 230 kg 1.000 m in 1:36 Min 220 km/h " 2.000 m in 3:24 Min " 3.000 m in 5:42 Min " 5.000 m in 15:18 Min " 7.000 m in 21:18 Min Luftkrieg Die wenig robusten Flugzeuge bei Kriegsbeginn wurden hauptsächlich zur Fernaufklärung eingesetzt. Doch bereits in diesem Zeitraum erfüllten sie eine wichtige, von den Generälen anfangs unterschätzte Aufgabe. Als die Briten in Frankreich ankamen, brachten sie gerade einmal 48 Aufklärungsmaschinen mit. Sie beobachteten ständig die Front und meldeten die Feindbewegungen an das Oberkommando. Ihnen war es besonders zu verdanken, dass General Joffre die Offensive an der Marne einleitete. Das deutsche Heer hatte bei seinem Vormarsch beabsichtigt, Paris westlich zu umgehen. Als es plötzlich nach Südosten abdrehte und dabei eine große Lücke zwischen den einzelnen Armeen hinterließ, wurde dies zuerst von den Fliegern der Royal Flying Corps (RFC) bemerkt. Sie gaben die Nachricht an die französische Kommandokette weiter, die daraufhin den Gegenangriff an der Marne einleiten konnte. Auf diesem Wege gewann die Luftaufklärung zunehmend an Bedeutung. Als der Stellungskrieg einsetzte, wurden die Flieger auch zu Artilleriekoordinierung eingesetzt, weswegen erste Methoden zu ihrer Bekämpfung entwickelt wurden. Der französische Luftfahrtpionier Roland Garros war der erste, der ein echtes Jagdflugzeug entwickelte. Er montierte ein Maschinengewehr an die Spitze seines Flugzeugs. Um den Propeller nicht zu beschädigen, verstärkte er ihn mit Stahlplatten. Im Frühjahr 1915 machte er mit seiner neuen Waffe 18 Tage lang über Flandern Jagd auf die Deutschen, bis er bei einer seiner Missionen abgeschossen wurde. Wenig später baute der Niederländer Anton Herman Gerard Fokker ein Unterbrechergetriebe in seine Fokker E.III ein. Durch die Synchronisation setzte das MG immer dann sein Feuer aus, wenn es den Propeller getroffen hätte. Die ersten erfolgreichen Piloten dieser Maschinen waren Max Immelmann und Oswald Boelcke, die den Ruf der Fokkergeißel begründeten. Bis Anfang 1916 dominierten die Deutschen den Himmel über der Westfront. Angriffe durch Bombenabwürfe kamen zuerst eher selten vor, wurden aber im Laufe des Krieges verstärkt. Die ersten Bomben wurden von einem deutschen Zeppelin am 24. August 1914 über Antwerpen abgeworfen. Im Dezember desselben Jahres griff man auch die britische Insel an. Die Engländer wiederum konzentrieren sich bei ihren Angriffen auf die Industrie Westdeutschlands und die Zeppelinwerke am Bodensee. Der Erste Weltkrieg war die erste militärische Auseinandersetzung, in der Bomber eingesetzt wurden. Bei diesen handelte es sich um besonders große und stabile Doppeldecker, die Fliegerbomben mit einem Gewicht von teilweise über einer halben Tonne mit sich führten. Bis 1918 starben durch deutsche Bomben, die von Zeppelinen abgeworfen wurden, 1400 britische Zivilisten und fast 5000 wurden verwundet. Im Zuge der Militarisierung der Luftfahrt wurde auch über den Meeren aufgerüstet. Bisher nur zur Aufklärung eingesetzte Wasserflugzeuge bzw. Marineflieger, die auf dem Wasser landeten, wurden bewaffnet und gegen Häfen, Küstenbefestigungen und militärische Einheiten zu Luft und zu Wasser eingesetzt. Der Erste Weltkrieg war zudem der erste Krieg, in dem frühe Flugzeugträger zum Einsatz kamen. Dazu bauten US-Amerikaner und Briten mehrere ihrer Kriegsschiffe um. Diese frühen Modelle waren nur für den Einsatz von Wasserflugzeugen geeignet, die vom Deck starteten und in der Nähe des Flugzeugträgers landeten, um mit einem Kran an Bord befördert zu werden. Die vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges beschleunigte Entwicklung von Flugzeugträgern sollte sich während des Zweiten Weltkrieges bei den Kämpfen im Pazifik als entscheidend herausstellen. Bis 1917 wurden immer wieder schwere Angriffe auf London geflogen, worauf einige Industrien den Betrieb sogar stilllegen mussten. Danach wurden die Luftschiffe, welche eine zu große Angriffsfläche boten und zu unbeweglich waren, zunehmend durch Großflugzeuge abgelöst. Ab 1916 verloren die Deutschen ihre Lufthoheit wieder. Die Alliierten hatten sich neu organisiert und flogen nun mit einigen robusten Flugzeugen (zum Beispiel Nieuport 11) sehr erfolgreiche Angriffe. Die Deutschen reagierten. Oswald Boelcke bildete einige der besten Flieger aus und vermittelte ihnen sein Kampfwissen, welches er in der Dicta Boelcke niederschrieb. Die deutschen Jagdstaffeln (kurz Jasta), insbesondere die Jasta 11, brachten den Alliierten schwere Verluste bei. Nach dem Tod Boelckes wurde Anfang 1917 die Jasta 11 von Manfred von Richthofen geleitet. Er sorgte mit seinen Piloten für den blutigen April, in dem die Alliierten 443 Flieger verloren. Richthofen selber schoss in dieser Zeit 20 Flugzeuge ab, sein Bruder Lothar brachte es auf 15 Abschüsse. Ein anderer Pilot, Kurt Wolf, errang in diesem April 22 Luftsiege. Als 1918 die US-Amerikaner eintrafen, wendete sich das Blatt. Die US-Amerikaner waren zwar unerfahren. Ihre zahlenmäßige Überlegenheit an Flugzeugen konnten die Deutschen jedoch nicht ausgleichen. Ab Sommer 1918 mussten die kaiserlichen Piloten ihr Glück mit Sturzangriffen versuchen, da sie sonst keine Chance gegen die alliierten Geschwader hatten. Daraufhin ließen die Alliierten mehrere Staffeln übereinander fliegen, wodurch die Deutschen weiterhin bedrängt wurden. Am 21. April 1918 wurde Manfred von Richthofen durch einen australischen MG-Schützen abgeschossen, während er von Arthur Roy Brown verfolgt wurde. Er war mit 80 bestätigten Luftsiegen der erfolgreichste Jagdflieger des Ersten Weltkrieges. Durch den Verlust ihres Idols und durch zunehmende Nachschubschwierigkeiten verstärkte sich der Druck auf die kaiserlichen Jagdstaffeln. Zum Kriegsausgang konnten die Luftstreitkräfte wenig beitragen. Der Krieg wurde am Boden entschieden. Zahlreiche gefallene Flieger, u. a. Richthofen, wurden in Berlin auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt Mazedonien (mazedonisch Македонија Makedonija), auch Makedonien (amtlich Republik Mazedonien bzw. Republik Makedonien; mazedonisch Република Македонија Republika Makedonija), ist ein Binnenstaat in Südosteuropa. Auf Grund des Namensstreits mit dem südlichen Nachbarn Griechenland wird er auch als Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien (EJRM; englisch former Yugoslav Republic of Macedonia, abgekürzt FYROM) bezeichnet. Mazedonien wurde 1944 im Widerstand als Sozialistische Republik Mazedonien gegründet, war ab 1946 offiziell südlichste Teilrepublik des sozialistischen Jugoslawien und rief 1991 seine Unabhängigkeit aus. Seit Dezember 2005 hat Mazedonien den Status eines Beitrittskandidaten der EU. Das Land ist Mitglied der Vereinten Nationen (jedoch mit der Bezeichnung „ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien“), der CEFTA sowie Teilnehmerstaat der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, des Europarats und des Kooperationsrats für Südosteuropa. Weiterhin ist Mazedonien Mitglied der Welthandelsorganisation, des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank. Mazedonien hat eine der schwächsten Volkswirtschaften Europas und befindet sich in einem Transformationsprozess, sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Das Land hat mit hohen Arbeitslosenzahlen und einer schwachen Infrastruktur sowie fehlenden Investitionen zu kämpfen. Mazedonien ist ethnisch gemischt. Neben der größten Volksgruppe, den Mazedoniern, die etwa 64 % der Gesamtbevölkerung stellen, gibt es eine große Minderheit an Albanern (25 %). Auch kleinere Minderheiten von Türken (3,85 %), Roma (2,66 %), Serben (1,78 %), Bosniaken (0,84 %) und Aromunen/Meglenorumänen (0,48 %) sowie anderen Ethnien (1,04 %) sind vorhanden. Durch diese Situation gab und gibt es immer wieder ethnisch motivierte Konflikte, vor allem zwischen Mazedoniern und Albanern. Nach den bürgerkriegsähnlichen Zuständen 2001 und dem danach unterschriebenen Friedensvertrag hat sich die Gesamtlage im Land deutlich verbessert. Eine gesellschaftliche Gleichstellung aller Ethnien ist jedoch immer noch nicht erreicht.