Die Konstantinopeler Feuerwehr.
Originaldruck von 1909.
Auf grauem Karton aufgezogen.
Mit zwei Fotoabbildungen:
Ausrücken der freiwilligen Spritzenleute.
Die Berufsfeuerwehr beim Löschen.
Auf der Rückseite mit aufgeklebtem Beschreibungstext.
Größe 280 x 315 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sehr guter Zustand.
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Das Stadtgebiet erstreckt sich am Nordufer des Marmarameeres auf beiden Seiten des Bosporus, der Meerenge zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer. Durch diese Lage sowohl im europäischen Thrakien als auch im asiatischen Anatolien ist Istanbul die einzige Metropole der Welt, die sich auf zwei Kontinenten befindet. Das städtische Siedlungsgebiet beherbergt rund 13,1 Millionen Einwohner und nimmt damit den vierten Platz unter den bevölkerungsreichsten Städten der Welt ein. Mit zwei zentralen Kopfbahnhöfen, zahlreichen Fernbusbahnhöfen, zwei großen Flughäfen und einem ausgeprägten Schiffsverkehr bildet Istanbul den größten Verkehrsknotenpunkt des Landes. Seine Transitlage zwischen zwei Kontinenten und zwei Meeresgebieten macht es zu einer wichtigen Station der internationalen Logistik. Die unter den Namen Kalchedon und Byzantion erbaute Metropole kann seit der Gründung ihrer ursprünglichen Stadtteile auf eine 2600-jährige Geschichte zurückblicken, in der sie drei großen Weltreichen als Hauptstadt diente. Die Architektur ist von antiken, mittelalterlichen, neuzeitlichen und zuletzt modernen Baustilen geprägt, sie vereint Elemente der Griechen, Römer, Byzantiner, Osmanen und Türken miteinander zu einem Stadtbild. Aufgrund dieser Einzigartigkeit wurde die historische Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Lange Zeit war Istanbul ein bedeutendes Zentrum des orthodoxen Christentums und des sunnitischen Islams, es ist der Sitz des ökumenischen Patriarchen und hat zahlreiche Moscheen, Kirchen und Synagogen. Geographie Istanbul liegt im Westen der Türkei und umschließt den Bosporus. Das Goldene Horn, eine nach Westen verlaufende Bosporusbucht, trennt den europäischen Teil in einen südlichen und nördlichen Bereich. Der südliche Teil ist eine zwischen Marmarameer und Goldenem Horn liegende Halbinsel mit dem historischen Kern der Stadt. Nördlich davon liegen die an das historische Galata anschließenden Stadtteile. Sowohl nach Westen als auch nach Norden und Osten wächst die Metropole weit über die historischen Stadtteile hinaus. Im Südosten liegen die zu Istanbul gehörenden Prinzeninseln. Das Stadtgebiet besitzt eine Ausdehnung von etwa 50 Kilometern in Nord-Süd-Richtung und rund 100 Kilometern in Ost-West-Richtung. Das Verwaltungsgebiet der Metropolregion ist mit der Provinz Istanbul identisch und hat eine Fläche von 5.343,02 Quadratkilometern. Davon gehören aber nur 1.830,92 (34,2 Prozent) zur eigentlichen Stadt, der Rest mit 3.512,1 Quadratkilometern (65,8 Prozent) besteht aus Vorstädten und Gebieten mit ländlicher Siedlungsstruktur. Geologie Istanbul liegt nördlich der Nordanatolischen Verwerfung, die sich vom nördlichen Anatolien bis zum Marmarameer erstreckt. Die Anatolische Platte schiebt sich hier westwärts an der nördlichen Eurasischen Platte vorbei. Entlang der dadurch entstandenen Transformstörung ereigneten sich allein zwischen 1711 und 1894 66 größere Beben. Bekannt ist das Beben von 447, bei dem 57 Türme der Landmauer einstürzten, und jenes von 559, bei dem Teile der Kuppel der Hagia Sophia wenige Jahre nach der Fertigstellung in die Kirche stürzten. Eines der schwersten Beben, verbunden mit einer gigantischen Flutwelle, die über die Seemauern der Stadt einbrach, ereignete sich 1509. Dabei wurden schätzungsweise 5.000 bis 13.000 Menschen getötet sowie 109 Moscheen und 1.070 Häuser zerstört. Zudem wurde die osmanische Flotte vernichtet. Das nächste starke Beben folgte 1557. 1690 und 1719 richteten Beben beträchtliche Schäden an den Land- und Seemauern an. Gedenkinschriften, die an den Stadttoren nach der Wiederherstellung durch Sultan Ahmed III. angebracht wurden, künden davon. Am 22. Mai 1766 wurde das Bethaus der Fatih-Moschee weitgehend zerstört. 1894 stürzten bei einem Beben weite Teile des Gedeckten Basars ein, dessen breiteste Straße erst nach dieser Katastrophe entstanden ist. Diesem Beben fielen auch die meisten Mosaiken der Hagia Sophia zum Opfer. Geologen prognostizieren ein weiteres Beben ab Stärke 7,0 bis 2025. Die verheerenden Beben vom August 1999 bei Kocaeli mit mehr als 17.000 Toten und im Winter 2002 in der Provinz Afyon sollen Vorboten gewesen sein. Stadtgliederung Das Verwaltungsgebiet der Großstadtkommune (Büyükşehir Belediyesi) Istanbul gliedert sich in 39 Stadtteile. Davon entfallen 25 auf den europäischen Teil und 14 auf den asiatischen. Das alte, im Süden der europäischen Seite gelegene Stadtzentrum des einstigen Konstantinopel mit den Stadtteilen Eminönü und Fatih wird durch das Goldene Horn von den nördlicher gelegenen, jüngeren Stadtteilen getrennt und im Westen von der Theodosianischen Landmauer begrenzt. Westlich der Mauer liegt der Stadtteil Eyüp und dahinter und entlang des Marmarameeres liegen neue Wohn- und Gewerbegebiete, die inzwischen sogar bis über den Flughafen hinaus weit nach Westen reichen. Alt-Istanbul im Stadtteil Fatih wird vor allem von den Großmoscheen und einer ehemaligen Kirche geprägt. Um die römische Kontinuität zu betonen, kam im 10. Jahrhundert die Vorstellung auf, Konstantinopel würde wie Rom auf sieben Hügeln ruhen. Obwohl diese Vorstellung ein Konstrukt späterer Zeit und topographisch kaum haltbar (Die "Hügel" sind zwischen 40 und 70 m hoch, zum Vergleich: Das Valens-Aquädukt misst 61 m in der Höhe) ist, findet sich die Sieben-Hügel-Teilung regelmäßig in moderner Literatur wieder. Auf dem ersten Stadthügel liegt demzufolge die Hagia Sophia und knapp dahinter die Sultan-Ahmed-Moschee, auf dem zweiten die Nuruosmaniye-Moschee, auf dem dritten die Süleymaniye-Moschee, auf dem vierten die Fatih-Moschee Sultan Mehmeds II., auf dem fünften die Sultan-Selim-Moschee, auf dem sechsten die Mihrimah-Moschee und auf dem siebten, nicht vom Goldenen Horn einsehbaren Stadthügel, die Haseki-Hürrem-Sultan-Moschee. Zum Stadtbild von Fatih gehören ebenfalls die in osmanischer Tradition gebauten Holzhäuser. Nördlich des Goldenen Horns befinden sich die europäisch geprägten Stadtteile Beyoğlu und Beşiktaş, wo sich der letzte Sultanspalast, der Çırağan-Palast, befindet, gefolgt von einer Kette ehemaliger Dörfer wie Ortaköy, Bebek und Sarıyer am Ufer des Bosporus. Hier errichteten wohlhabende Istanbuler bis Anfang des 20. Jahrhunderts luxuriöse Holzvillen, Yalı genannt, die als Sommerwohnsitze dienten. Die auf der asiatischen Seite liegenden Stadtteile Kadıköy und Üsküdar waren ursprünglich selbstständige Städte. Heute sind sie vor allem Wohn- und Geschäftsviertel, in denen etwa ein Drittel der Istanbuler Bevölkerung wohnt. Hieran anschließend wurden entlang dem Bosporus und dem Marmarameer sowie ins asiatische Hinterland hinein Dörfer und Stadtteile großflächig ausgebaut und neu erschlossen. In Beykoz liegen wie am gegenüber liegenden Bosporusufer viele osmanische Yalıs. Bedingt durch das starke Bevölkerungswachstum machen den größten Teil der Stadtfläche heute die modernen, im Hinterland entstandenen Stadtteile wie Bağcılar, Bahçelievler, Küçükçekmece, Sultangazi im europäischen Teil, Maltepe, Pendik und Sultanbeyli im asiatischen Teil aus. Sie wurden teilweise als Gecekondular errichtet und erst nach Jahren oder Jahrzehnten an die städtische Infrastruktur angeschlossen. Ein Drittel der neu zugezogenen Istanbuler lebt in solchen informellen Siedlungen oder Elendsvierteln. Seit den 1980er Jahren sind unter enormer Anteilnahme der Öffentlichkeit einige der Gecekondus von der Stadt abgerissen worden. Der weitaus größere Teil hat sich dagegen zu infrastrukturell vollwertigen Stadtvierteln entwickeln können. Istanbul ist die einzige Metropole eines Schwellenlandes, die keine flächendeckenden Elendsviertel besitzt. Gehobene Büro- und Wohnviertel entstehen vor allem im Norden auf Höhe der zweiten Bosporusbrücke oberhalb von Bebek in den Vierteln Levent, Etiler und Maslak. Geschichte Byzantion Um 660 v. Chr. gründeten dorische Griechen aus Megara, Argos und Korinth Byzantion, eine Kolonie am europäischen Ufer des Bosporus. Die günstige geographische Lage ermöglichte der Siedlung bald, ein bedeutendes Handelszentrum zu werden. Ende des 6. Jahrhunderts geriet sie in die Auseinandersetzungen zwischen dem Perserreich und den griechischen Poleis, dann in die innergriechischen Konflikte. 513 v. Chr. eroberte der persische König Darius I. die Stadt, 478 wurde sie für zwei Jahre von Sparta besetzt. Danach wählte Byzantion die Demokratie als Regierungsform und schloss sich unter dem Druck Athens dem Attisch-Delischen Seebund an (bis 356). 340/339 widerstand die Stadt der Belagerung durch den makedonischen König Philipp II. Nach dem Zerfall des Makedonenreichs stellte sich die Stadt zunehmend auf die Seite des expandierenden Römerreichs und wurde 196 v. Chr. römischer Bundesgenosse. Diesen Sonderstatus büßte Byzantion erst unter Kaiser Vespasian ein. 196 ließ Septimius Severus die Stadt zur Strafe für die Unterstützung seines Gegners Pescennius Niger zerstören, doch wurde sie wieder aufgebaut. 258 wurde sie von Goten geplündert. 324 vereinigte Konstantin I. beide Teile des Römischen Reiches und am 11. Mai 330 taufte er die neue Hauptstadt auf den Namen Nova Roma (Neu-Rom). Sie wurde jedoch bekannter unter dem Namen Konstantinopel. Ihre Fläche verfünffachte sich binnen weniger Jahrzehnte. Westlich der von Konstantin errichteten Stadtmauer ließ Theodosius II. ab 412 eine noch heute erhaltene Mauer errichten, womit die Stadtfläche von sechs auf zwölf Quadratkilometer anwuchs. Aquädukte versorgten die inzwischen größte Stadt des Mittelmeerraums mit Wasser, Getreide wurde an große Teile der Bevölkerung ausgegeben. Konstantinopel – Kostantiniyye – Istanbul Byzanz Nochmals unter Kaiser Justinian I. (527–565) wurde Konstantinopel prächtig ausgebaut (Hagia Sophia). Die Stadt war die mit Abstand reichste und größte Stadt Europas und des Mittelmeerraums. Unter dem Druck der Seldschuken, die ab Mitte des 11. Jahrhunderts Kleinasien eroberten, verlor die Stadt zeitweise ihr östliches Hinterland. In dieser Situation erhielten die italienischen Städte, allen voran Venedig und Genua, Handelsprivilegien und ausgedehnte Wohnquartiere im Norden der Stadt; die Genuesen später auch in Pera am Nordufer des Goldenen Horns. Zudem war 1054 die kirchliche Einheit zwischen der Römisch-Katholischen Kirche und der Orthodoxen Kirche zerbrochen. 1171 ließ Kaiser Manuel I. die Venezianer verhaften und ihr Eigentum konfiszieren. Venedig nutzte den Vierten Kreuzzug zur Rache, und 1204 eroberten Kreuzritter Konstantinopel. Die Stadt wurde geplündert, zahlreiche Einwohner wurden ermordet und Kunstwerke von unschätzbarem Wert gingen verloren. Auf rund 100.000 Einwohner reduziert, war die Stadt von 1204 bis 1261 die Hauptstadt des Lateinischen Kaiserreichs. 1261 gelang es Kaiser Michael VIII., Konstantinopel zurückzuerobern, doch hatte er sich noch zwei Jahrzehnte abermaligen Eroberungsplänen zu widersetzen. Die Stadt war seit dieser Zeit aber nicht mehr als das Zentrum einer Regionalmacht, deren Hinterland ab 1354 sukzessive von den Osmanen erobert wurde. Um 1400 bestand das Reich nur noch aus Konstantinopel mit seinem direkten Umland und kleinen Restgebieten im Norden (Thessaloniki) und Süden (Morea) Griechenlands. Noch einmal 1422 hielt die Stadt einer Belagerung durch Murad II. stand. Osmanisches Reich Am 5. April 1453 begann die letzte Belagerung durch osmanische Streitkräfte unter Sultan Mehmed II. Am Morgen des 29. Mai wurde die „seit langem verfallene Stadt“ besetzt. Konstantinopel – nun offiziell meist Kostantiniyye oder manchmal auch İstanbul genannt – wurde nach Bursa und Adrianopel (Edirne) zur neuen osmanischen Hauptstadt. Die teilweise zerstörte und entvölkerte Stadt wurde planvoll wieder besiedelt und aufgebaut. Die Macht des Reichs erreichte ihren Höhepunkt unter Sultan Süleyman I. (1520–1566), dessen Architekt Sinan das Stadtbild mit zahlreichen Moscheen, Brücken, Palästen und Brunnen prägte. Mit dem fortschreitenden Verfall des osmanischen Einflusses in der Region und der Verkleinerung des Reiches bis Anfang des 20. Jahrhunderts litt auch die kosmopolitische Bedeutung Konstantinopels. Die Schwäche des Reiches nach dem Balkankrieg 1912/1913 führte den europäischen Mächten und Russland die Gefahr eines Machtvakuums in den strategisch bedeutenden Meerengen vor Augen und warf die orientalische Frage nach Kontrolle über die Meerengen und Aufteilung des Reiches in Interessensphären auf. Der Sultan und die Jungtürken suchten die Unterstützung des Deutschen Reiches. Den Zugriff der Entente auf Konstantinopel konnte das Osmanische Reich im Ersten Weltkrieg auf Seiten der Mittelmächte 1915 in der Schlacht von Gallipoli verhindern. Dennoch war der Krieg verloren. Französische und britische Truppen besetzten ab dem 13. November 1918 die Metropole. Im Friedensvertrag von Sèvres vom 10. August 1920 wurde das Osmanische Reich unter den alliierten Siegermächten aufgeteilt und musste darüber hinaus gewaltige Gebietsverluste hinnehmen. Konstantinopel mit den Meerengen Bosporus und Dardanellen blieb fünf Jahre lang von den Alliierten besetzt. Griechenland forderte in Erinnerung an das als griechisch beanspruchte Byzanz die „Rückgabe“ Konstantinopels, das es zu seiner Hauptstadt machen wollte. Unter Mustafa Kemal, genannt Atatürk, begann 1919 der türkische Befreiungskrieg, an dessen Ende die letzten Einheiten der alliierten Truppen am 23. September 1923 die Stadt verließen. Konstantinopel verlor in diesem Jahr seinen Status als Regierungssitz an Ankara, womit sich die neue Republik von der Tradition der Osmanen abgrenzen wollte. Türkische Republik Schon während des Ersten Weltkriegs kam es zur Vertreibung der ersten der beiden großen christlichen Minderheiten, der Armenier. Sie waren seit dem 17. Jahrhundert verstärkt zugezogen, so dass um 1850 über 220.000 in Konstantinopel lebten. 1942 wurden die Nichtmuslime zu einer besonderen Vermögenssteuer herangezogen (Varlık Vergisi), 1955 wurde nahezu die gesamte orthodoxe Bevölkerung durch das Pogrom von Istanbul aus der Stadt vertrieben. Von den rund 110.000 Griechen blieben rund 2.500 in Istanbul. Heute leben rund 60.000 Armenier und 2.500 Griechen in der Stadt. Dennoch schrumpfte die Stadt keineswegs, sondern wuchs im Gegenteil rapide, denn sie zog durch ihre kulturelle und wirtschaftliche Kraft nach dem Zweiten Weltkrieg, und verstärkt seit den 70er und 80er Jahren, zahlreiche Menschen aus Anatolien an. Seit den 90er Jahren kommen zahlreiche Osteuropäer in die Metropole. Als Reaktion auf den enormen Zuzug entstanden groß angelegte Bauprojekte, die jedoch mit dem rapiden Bevölkerungswachstum kaum Schritt halten konnten. Zudem nahmen sie auf vorhandene Strukturen wenig Rücksicht. Istanbul dehnte sich weit in das Umland aus, und zahlreiche Dörfer und Städte zählen inzwischen zur Metropole. 1994 wurde der jetzige Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan als Kandidat der weit rechts stehenden Refah Partisi (RP) (Wohlfahrtspartei) Bürgermeister. Der jetzige Bürgermeister Kadir Topbaş ist, wie der Ministerpräsident, Mitglied der Adalet ve Kalkınma Partisi (AKP). Im November 2003 wurde die Stadt von einer Serie schwerer Anschläge erschüttert. Der Anschlag in einem Internet-Café am 9. Februar 2006 kostete einen Menschen das Leben, sechs Menschen wurden vier Tage später durch einen Anschlag in einem Supermarkt verletzt. Entwicklung des Namens Der ursprünglich altgriechische Name der Stadt, Byzantion (lateinisch Byzantium), geht auf den legendären Gründer der Stadt, Byzas, zurück, der aus Megara in Attika stammte. Er war einem Orakelspruch der Pythia gefolgt. Zu Ehren des römischen Kaisers Constantinus, der Byzantion zur Hauptstadt ausbauen ließ, wurde die Stadt im Jahr 324 in Constantinopolis (latinisiert; altgr. Κωνσταντινούπολις Konstantinoupolis ‚Stadt des Constantin‘) umbenannt. Auf Constantinopolis gehen die deutsche Form Konstantinopel und zahlreiche weitere Namensformen zurück. Auf Arabisch wurde Konstantinopel al-Qustantīniyya / القسطنطينية genannt, im Armenischen Gostantnubolis und im Hebräischen Kuschta (קושטא). In vielen slawischen Sprachen hieß die Stadt Cari(n)grad (‚Stadt des Kaisers‘). Bis 1930 gab es keine fortdauernde und eindeutige offizielle Namensform. In osmanischen Urkunden, Inschriften, etc. wurde die Stadt in der Regel mit ihrer vom Arabischen abgeleiteten Namensform Kostantiniyye / قسطنطينيه bezeichnet. Man findet aber auch şehir-i azima (‚die großartige Stadt‘), die französisierten Formen Constantinople und Stamboul sowie zusätzlich die Beinamen der-i saadet / دار سعادت /‚Haus der Glückseligkeit‘ (auch in der Form südde-i saadet), der-i âliye / دار عاليه /‚Hohes Haus‘. Weitere Bezeichnungen waren etwa darü's-saltanat-ı aliyye, asitane-i aliyye und darü'l-hilafetü 'l aliye und Ehrenvoller Thron / پایتخت im Sinne von Residenz. Im türkischen Dialekt der Stadt hatte sich die Namensform Istanbul, Astanbul / استانبول (auch Istambul, Stambul) herausgebildet, die schon in seldschukischer Zeit Verwendung fand und später durch osmanische und westeuropäische Aufzeichnungen für das 16. Jahrhundert belegt ist. An „Istanbul“ angelehnt erschien Islambol / إسلامبول /‚Vom Islam erfüllt, das im 18. Jahrhundert als Name der Münzstätte am Tavşan taşı auf Münzen geprägt wurde. Während mit Konstantinopel meist die gesamte Stadt samt einigen Stadtteilen nördlich des Goldenen Horns und jenseits des Bosporus gemeint war, kennzeichnete der Name Istanbul eher die alte Stadt auf der Halbinsel zwischen Marmarameer, Bosporus und Goldenem Horn, die nach Westen durch die Landmauer abgeschlossen wurde. 1876 wurde der Name der Hauptstadt als Istanbul in die neue Verfassung aufgenommen. Art. 2 der Verfassung lautete wie folgt: «Devlet-i Osmaniyenin pâyitahtı Istanbul şehridir […] / دولت عثمانيه نك پايتختی استانبول شهريدر […] /‚Die Hauptstadt des osmanischen Staates ist die Stadt Istanbul […]‘» Bei Istanbul handelt es sich möglicherweise um die türkische Abwandlung des altgriechischen εἰς τὴν πόλιν, eher aber εἰς τὰν πόλιν („in die Stadt“), nach altgriechischer Aussprache seit byzantinischer Zeit etwa istimbólin. Diese Deutung erscheint sinnfällig, da man in der Spätantike und im frühen Mittelalter im Oströmischen Reich von Konstantinopel sprach, wenn man umgangssprachlich „die Stadt“ sagte, da sie mit ihren fünfhunderttausend Einwohnern und ihren mächtigen Mauern mit keiner anderen Stadt im weiten Umkreis verglichen werden konnte. Wie das antike Rom war sie ein Musterbeispiel einer Stadt, sie war das wirtschaftliche, kulturelle und politische Zentrum. Konstantinopel galt wie vormals Rom als Zentrum der Welt. Reich wie Hauptstadt brauchten daher eigentlich keinen Namen, da sie einzig waren (der Kaiser sah sich nicht als Kaiser von Byzanz oder Konstantinopel, sondern als Kaiser „urbis et orbis“). Am 28. März 1930, in der Frühzeit der Republik, wurde İstanbul zum offiziellen Namen der gesamten Stadt. Da die Stadt in osmanischen Schriften und im türkischen Volksmund schon seit langem im engeren Sinn so genannt wurde, war dies eigentlich keine Neubenennung. In den meisten europäischen Ländern (außer zum Beispiel Griechenland und Armenien) verdrängte die Bezeichnung Istanbul allmählich die Bezeichnung Konstantinopel beziehungsweise deren Varianten aus dem Sprachgebrauch. Meist in Bezug auf das historische, vorosmanische Konstantinopel beziehungsweise Byzanz wird die altgriechisch-römische Namensgebung in der Fachliteratur jedoch auch weiterhin verwendet. Brände Die häufig auftretenden Großbrände lösten soziale und ökonomische Krisen aus und hatten großen Einfluss auf die Bebauung der Stadt. Auslöser waren beispielsweise die regelmäßig auftretenden Erdbeben, der Handel mit Explosivstoffen, die Unachtsamkeit in Haushalten und Werkstätten sowie Brandstiftung. So ereigneten sich zwischen 1883 und 1906 229 Brände mit der Zerstörung von 36.000 Häusern. Das Feuer 1690 im Großen Basar zerstörte Güter im geschätzten Wert von 3 Millionen Kuruş (etwa 2 Millionen Goldstücke). Die größten Brände in der Stadtgeschichte ereigneten sich 1569, 1633, 1660, 1693, 1718, 1782, 1826, 1833, 1865 und zuletzt 1918 mit 7.500 zerstörten Häusern. Der Reisende Salomon Schweigger schreibt um 1580: „Es haben sich etliche Brunsten in der Stadt begeben. In einer hätt das Feur ein Gefängnus ergriffen, an der Stadtmaur bei dem Kanal oder Meerhafen. Die Gefangenen im obern Teil des Turns richteten sich mit Gewalt an die Tür, öffneten dieselbe und kamen davon; die andern mußten drin verderben, deren bei siebenzig waren. Ein großer Platz, wie ein groß Dorf, war hinweggebrunnen, aber man merket’s der Stadt nicht an. Wann ein Feur auskompt, so lauft niemand zu, der begehrte zu leschen, ausgenommen die Janitscharen, die darzu verordnet sein, zwar nicht zu leschen, sondern mit Fürbrechen und Einreißen der nächsten Häuser die Flamm zufürkommen“ – Salomon Schweigger: Zum Hofe des türkischen Sultans. Leipzig 1986 (Nachdruck), S. 94 Einige Gründe für die verheerende Wirkung der Brände lagen in der dichten, bis weit ins 20. Jahrhundert hinein vorwiegend aus Holzhäusern bestehenden Bebauung der Stadt, den häufig wehenden Winden und der Siedlungsstruktur, die oft aus weitgehend in sich abgeschlossenen Vierteln (Mahalle) mit Sackgassen bestand und eine schnelle Brandbekämpfung erschwerte. Nach Großbränden wurden Dekrete erlassen, dass Häuser in der Nähe von sozialen, wirtschaftlichen und öffentlichen Gebäuden ebenfalls aus Stein oder Ziegeln sein sollten. Diesen Anordnungen wurde jedoch nicht immer Folge geleistet. In osmanischer Zeit waren unter anderem die Wasserträger-Gilde und die Janitscharen für die Brandbekämpfung zuständig, ab 1718 wurden Feuerwehrwagen mit Wasserpumpen sowie neu gegründete Feuerbrigaden eingesetzt. Byzantinisches und christliches Konstantinopel Im Stadtbild der Altstadt sind immer noch die antiken Ursprünge zu entdecken. Aufgrund der zahlreichen Erdbeben, Stadtbrände und der ökonomischen Situation am Ende des Byzantinischen Reiches war schon im 15. Jahrhundert ein Großteil der Gebäude verfallen. Einige Plätze und Bauwerke sind in der Anlage oder als Ruinen bis heute erhalten. Hierzu gehören die mächtige Theodosianische Landmauer und die Seemauern, das Studios-Kloster (İmrahor Camii), das Hippodrom mit einem Fassungsvermögen von bis zu 100.000 Zuschauern, das Konstantinsforum mit der Konstantinssäule, die Kaiserpaläste und der Porphyrogennetos-Palast (Tekfur Sarayı). Die meisten Gebäude sind umgenutzt und stark verändert worden. Kaum verändert wurde der Valens-Aquädukt, der auch nach 1453 die Wasserversorgung sicherstellte, die spätantike Zisterne Cisterna Basilica aus dem 6. Jahrhundert oder verschiedene Ehrensäulen, zum Beispiel der 20 m hohe Obelisk Thutmosis III. aus Rosengranit, der aus dem ägyptischen Dorf Karnak nach Konstantinopel gebracht und 390 n. Chr. auf der Spina des Hippodroms aufgestellt worden ist. Zu den militärischen Bauten gehört Yedikule („Burg der sieben Türme“) am Südende der Theodosianischen Landmauer, die im 5. Jahrhundert von Theodosius II. errichtet wurde. Der Leanderturm, der auf einer Bosporusinsel vor Üsküdar steht, wurde im 5. Jahrhundert v. Chr. von Alkibiades erbaut. Am Leanderturm soll das eine Ende der großen Kette befestigt worden sein, die bei Angriffen auf Byzanz über den Bosporus gespannt wurde. Fast unversehrt haben einige Kirchen zunächst als Moscheen, dann als Museen überlebt, wie die Hagia Sophia (Ayasofya Camii, Kirche der Heiligen Weisheit), die 537 geweiht wurde, die Pammakaristos-Kirche (Fethiye Camii), die wohl im 11. Jahrhundert gegründet wurde, die spätbyzantinische Chora-Kirche (Kariye Camii), die in ihrer jetzigen Erscheinungsform im 14. Jahrhundert entstand und wertvolle Fresken zeigt sowie die Hagia Eirene, die als Arsenal umgenutzt wurde. Ebenfalls bedeutsame Zeugnisse byzantinischer Kunst sind die heutigen Moscheen Küçük-Aya-Sofya-Moschee (Sergios-und Bacchos-Kirche), die als Modell für die Hagia Sophia gedient haben kann, die Zeyrek-Moschee (Pantokrator-Klosterkirche) mit ihrem Opus-Sectile-Boden und die Kalenderhane-Moschee (Maria-Kyriotissa-Kloster). Letztere stammt in ihrer jetzigen Form aus dem 12. Jahrhundert. In ihr wurden die ältesten vorikonoklastischen Mosaiken Istanbuls gefunden. Die dort ab 1227 erstellten Fresken des Franz von Assisi werden heute im Archäologischen Museum ausgestellt. Der Galataturm, der das Nordende und die Hauptbastion der genuesischen Siedlung Galata war, gehört heute zu den bedeutendsten Bauwerken Istanbuls. Schon in vorosmanischer Zeit lebten Muslime innerhalb der Stadt. Die erste Moschee Konstantinopels und somit die erste Moschee in Südosteuropa soll schon im Jahr 718 entstanden sein. Osmanisches Konstantinopel Die osmanische Architektur zeigt sich vor allem in den Palästen und Residenzen, den Moscheen und den zugehörigen Stiftungsgebäuden (Külliyen), den großen, mehrstöckigen Handelshäusern, Herbergen und Magazinen, den Basaren sowie den Schmuck- und Zweckbauten wie beispielsweise den großen am Bosporus gelegenen Fortifikationen Rumeli Hisarı und Anadolu Hisarı. Bürgerliche Wohnbauten galten hingegen lange Zeit als weniger schutzwürdig. Die osmanischen Sultane und ihre höchsten Würdenträger strebten sofort nach der Eroberung Konstantinopels danach, den Erfordernissen ihres Glaubensritus Genüge zu tun, sowie ihre Macht, ihren Anspruch und ihre Kultiviertheit zu demonstrieren. Dazu wurden Kirchen und Klöster in Moscheen umgewandelt und neue Moscheen errichtet. Beteiligt wurden, wie schon vor der Eroberung Konstantinopels, zahlreiche byzantinische Handwerker und Baumeister. So arbeiteten zum Beispiel beim Bau der Süleymaniye-Moschee im 16. Jahrhundert etwa 50 Prozent christliche Handwerker mit. Das Schema des Kuppelbaus der Hagia Sophia, bestehend aus zwei Halbkuppeln und zwei Schildwänden, die die Hauptkuppel stützen, wurde von zwei Sultansmoscheen übernommen: der Beyazıt-Moschee und der Süleymaniye-Moschee. Dies blieb allerdings die einzige größere Anleihe aus der Hagia Sophia, denn der osmanische Gebetsraum sollte auf die Betenden eine ganz andere Wirkung erzielen, als es der byzantinische Raum sollte. Statt einer mystischen Atmosphäre, deren Strukturen hinter goldenen Mosaiken verkleidet wurden und die eine Längsbetonung zur Apsis hat, wurden in den Moscheen die Strukturen hervorgehoben, die dem Betrachter die Statik und Grundelemente des Raumes vor Augen führten. Der querrechteckige Gebetsraum wird entsprechend dem Gebetsritus häufig betont und eine Kongruenz zwischen Außen- und Innenwirkung unter anderem durch die gänzlich unterschiedliche Lichtführung angestrebt. Bis Mitte des 16. Jahrhunderts bildete sich aus Einflüssen der frühosmanischen Architektur, der byzantinischen, der seldschukischen, der iranischen und gelegentlich der italienischen Renaissance-Architektur der klassische osmanische Baustil mit den so typisch im Stadtbild erscheinenden Kuppelkaskaden heraus. Diese Phase reichte bis ins 17. Jahrhundert. Maßgeblich daran beteiligt war der größte Architekt der Osmanen: Mimar Sinan. Er wirkte nicht nur architektonisch, sondern mit seinen sozialen Baukomplexen (Külliye) auch stadtplanerisch. Da schon vor der Eroberung weite Gebiete der einstmals prächtigen Metropole brach lagen, teilweise schon seit Jahrhunderten eher Gärten und Ansammlungen von Dörfern glichen, konnten die typischen islamischen durch Sackgassen geschlossenen Wohnquartiere entstehen. Dabei fungierte eine solche Külliye oft als Nukleus einer Besiedlung. In anderen Stadtteilen hingegen richteten sich die Bauten weiterhin an dem rechtwinkligen (hippodamischen) Straßennetz aus, wobei Moscheen aus diesem Schema ausbrachen, da sie Richtung Mekka weisen mussten. Dadurch ergeben sich zuweilen reizvolle architektonische Lösungen für die sie umgebenden Bauten. Während beim Bau von Külliyen Stein verwendet wurde, bestanden die Wohnhäuser und auch zahlreiche Paläste und Sommervillen zumeist aus Holz. Im 17. Jahrhundert endete die Zeit der osmanischen Großmoscheen, obwohl hier die Yeni-Moschee nach einer Bauunterbrechung vollendet wurde. Die Verzögerung hatte ihren Grund in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, aber auch Palastintrigen und Unruhen, wie die Celali-Aufstände spielten eine Rolle. Ab dem 18. Jahrhundert geriet die Architektur immer mehr unter den Einfluss westeuropäischer Stile wie der Barock der Nuruosmaniye-Moschee, der Beyazıt-Turm oder die barockisierende Laleli-Moschee zeigen. Allerdings gaben sich die Baumeister auf der Suche nach adäquaten Ausdrucksformen den modernen Kunststilen nicht völlig hin. Es wurden weiterhin Moscheen und Universitäten (Medrese) nach klassischem Vorbild gebaut, bereichert um westliche Architekturelemente. Es folgten unter Sultan Mahmud II. Bauten in einer Art Empire-Stil, zum Beispiel seine Türbe. Gleichzeitig wurden weiterhin barockisierende Gebäude errichtet, wie die Nusretiye-Moschee, deren Bauschmuck in einem verspäteten Louis-XV-Stil gehalten sind. Bald begannen Architekten neogotische Elemente zu verwenden, oft in einer eklektizistischen, historistischen Stilmischung, die noch die Erste Nationale Architekturbewegung charakterisierte. Im 19. Jahrhundert wurde die osmanische Baukunst fast ausschließlich von der armenischen Architekten-Familie Balyan betrieben. In der gleichzeitigen Anleihe bei verschiedensten westlichen Baustilen ist der Wunsch erkennbar, eine Synthese zu erschaffen, die den Reichsgedanken verkörpern sollte. Eine Besonderheit Istanbuls sind Straßenzüge mit meist mehrstöckigen osmanischen Holzhäusern. Man findet sie vor allem noch in Fatih und in Üsküdar. Charakteristisch sind auch Sommervillen aus Holz (Yalı) an beiden Ufern des Bosporus, die in jüngerer Zeit teilweise renoviert wurden. Die 1699 als Residenz eines Großwesirs erbaute Amcazade-Hüseyin-Pascha-Yalısı im Stadtteil Beykoz ist die älteste Yalı Istanbuls. Im 19. Jahrhundert entstanden nach europäischen Vorbildern Mietshäuser mit Geschäften und Handwerksbetrieben im Untergeschoss. Residenzen Der Topkapı-Palast war bis 1856 Wohnung der Sultansfamilie (Harem) und Herrschersitz. Dieser immer wieder erweiterte und umgestaltete, vielgliedrige Sultanspalast liegt exponiert an der Spitze der zwischen Goldenem Horn, Bosporus und Marmarameer gelegenen Halbinsel. Er ist nicht nur wegen seiner Bauten von hoher Bedeutung, sondern auch aufgrund seiner umfangreichen Sammlungen eines der großen Schatzhäuser der Welt. Der Ibrahim-Pascha-Palast liegt am alten Hippodrom gegenüber der Sultan-Ahmet-Moschee. Er wurde in der Zeit des Sultans Bayezid II. (1481–1512) errichtet. Nach Reparaturen zwischen 1966 und 1983 ist nun dort das Museum für türkische und islamische Kunst untergebracht. Der Aynalıkavak-Palast wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts von Sultan Ahmed I. als Sommerresidenz errichtet. Der Dolmabahçe-Palast von 1856 auf der europäischen Seite des Bosporus zeigt, dass die Sultane im 19. Jahrhundert auch äußerlich danach strebten, sich dem europäischen Westen anzugleichen. Der Beylerbeyi-Palast wurde zwischen 1861 und 1865 von Sultan Abdülaziz erbaut. 1935 fand hier die erste, von Mustafa Kemal Atatürk veranstaltete Weltfrauenkonferenz statt. Weitere Paläste sind der letzte Sultanspalast, der Çırağan-Palast sowie der Küçüksu-Palast und der Yıldız-Palast. Moscheen Die Großmoscheen wurden meist von den Sultanen, deren Familienangehörigen, den Wesiren und anderen Würdenträgern gestiftet. Die meisten Moscheen schließen sich der Bauidee der Hagia Sophia an. Zum überkuppelten Gebetsraum gehören zudem ein umgrenzter Vorhof (avlu) und meist eine Külliye mit Medresen, zum Beispiel genutzt als Grundschule (mektep), theologische Schule oder Ärzteschule, mit Wohnzellen der Studenten (hücre), Hospital (dar-üş-şifa), Hospiz (tabhane), Armenküche (imaret), Bibliothek (kütüphane), Karawanserei (kervansaray), Bad (hamam) und Grabbauten (türbe), manchmal auch mit einem Observatorium für Zeit- und Kalenderberechnungen (muvakkithane). Sie spielen für das religiöse Jahr, das auf dem Mondjahr basiert, eine große Rolle. Moscheen aus der osmanischen Frühzeit sind die Mahmut-Paşa-Moschee, die älteste erhaltene Großmoschee von 1462, und die Beyazıt-Moschee, die älteste erhaltene Sultans-Moschee. Beispiele der mindestens 22 erhalten gebliebenen von ehemals 49 Istanbuler Freitagsmoscheen des Architekten Mimar Sinan sind die İskele-Moschee in Üsküdar, die erste von Sinan geschaffene Moschee, die Prinzenmoschee, die Süleymaniye-Moschee, die Rüstem-Paşa-Moschee und die Piyale-Paşa-Moschee. Weitere bekannte Moscheen sind die Neue Moschee, die am Goldenen Horn liegt, die Sultan-Ahmed-Moschee, auch „Blaue Moschee“ genannt, die Fatih-Moschee (Eroberermoschee), die nach einem Erdbeben 1766 neu errichtet wurde, und die Eyüp-Sultan-Moschee, die nach Mohammeds Bannerträger Abu Ayyub al-Ansari benannt wurde und ein bedeutendes spirituelles Heiligtum des Islam darstellt. Moscheen, die im osmanischen Barock entstanden, sind die Nuruosmaniye-Moschee, deren Kuppelbau aus ursprünglich weißem Marmor bestand und die einen halbrunden Vorhof hat, die Tulpenmoschee, die 1763 fertiggestellt und nach dem Erdbeben von 1783 erneuert wurde, die Nusretiye-Moschee, die Dolmabahçe-Moschee, die unmittelbar am Ufer des Bosporus liegt, und die Ortaköy-Moschee. Die Feuerwehr ist eine Hilfsorganisation, deren Aufgabe es ist, bei Bränden, Unfällen, Überschwemmungen und ähnlichen Ereignissen Hilfe zu leisten, d. h., Menschen, Tiere und Sachwerte zu retten, zu schützen und zu bergen. Hauptaufgabe ist jedoch das Retten, das Priorität vor allen anderen Aufgaben hat. In Deutschland liegt die Zuständigkeit für die Regelung des abwehrenden Brandschutzes bei den Bundesländern, die entsprechende Brandschutzgesetze verabschiedet haben. Da in den letzten Jahrzehnten die Zahl der Brände stark zurückgegangen ist, übernimmt die Feuerwehr zunehmend Aufgaben, die über die traditionelle Brandbekämpfung hinausgehen. Die Art der neu übernommenen Aufgaben und die Strukturen der Feuerwehren sind regional sehr unterschiedlich. Organisationsformen Eine Feuerwehr kann sein: eine technische Einrichtung der Kommune eine betriebliche Einrichtung (Werk- und Betriebsfeuerwehr) ein privates Unternehmen, das im Auftrag der Kommune oder des Betriebes die Aufgaben einer Feuerwehr wahrnimmt (beispielsweise Falck in Dänemark). eine Truppengattung des Militärs Je nach Bevölkerungsstruktur und -dichte sind auch die Strukturen der Feuerwehrorganisationen unterschiedlich. Sind es z. B. in Deutschland, in Österreich oder in Südtirol die Freiwilligen Feuerwehren, die den flächenmäßig größten Teil des Brandschutzes abdecken, setzen andere Länder auf Stützpunktfeuerwehren mit hauptamtlichem Personal. Die Schweiz kennt in vielen Gemeinden die allgemeine Feuerwehrpflicht für Männer und Frauen. In den meisten Ländern existiert auch ein Brand- und/oder Katastrophenschutz durch militärische Strukturen. Zugleich gibt es Länder, in denen mehrere dieser Strukturen vermischt oder parallel existieren. Geschichte Bereits die alten Ägypter hatten die ersten organisierten Feuerlöscheinheiten. Im Römischen Reich entstanden Millionenstädte wie Rom. Die Häuser waren meist mehrstöckig und standen sehr eng beieinander, auch die Gassen waren sehr eng. Vielfach wurden hölzerne An- und Vorbauten an den Häusern errichtet. Etliche Male vernichteten Feuersbrünste ganze Stadtteile von Rom. Im Jahr 21 v. Chr. wurde eine erste Feuerwehr mit 600 Sklaven gegründet. Schon im Mittelalter waren die Gemeinden verpflichtet, den Brandschutz aufzubauen. Für Feuermeldungen waren zunächst Türmer und Nachtwächter zuständig (Ruf: „Feurio!“). Im Notfall einzugreifen, wurden zuerst die Innungen und Zünfte verpflichtet. Da sehr viele Gebäude Fachwerkbauten aus Holz waren und oft innerhalb der Stadtmauern auf engstem Raum errichtet wurden, kamen Großbrände, bei denen ganze Stadtviertel abbrannten, sehr oft vor. Es wurden auch erstmals Feuerknechte in den Feuerlöschverordnungen verankert, so dass von den ersten Berufsfeuerwehren gesprochen werden kann, wie zum Beispiel in Wien 1685. Die feuerwehrtechnische Ausrüstung war in der vorindustriellen Zeit auf einfache Hilfsmittel wie Eimer, Leitern oder Einreißhaken beschränkt. Im 17. Jahrhundert wurde der Schlauch erfunden, der zuerst aus genähtem Leder angefertigt wurde; später wurde das Leder vernietet. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurden noch Handpumpen, sogenannte Feuerspritzen verwendet, die von Pferden oder der Löschmannschaft an die Einsatzstelle gezogen wurden. Mit der Erfindung des Verbrennungsmotors verbesserte sich auch die Ausrüstung der Feuerwehren: Motorspritzen und selbstfahrende Feuerwehrfahrzeuge erhöhten die Leistungsfähigkeit um ein Vielfaches. In den USA wurden erst Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten, privatwirtschaftlich organisierten, Berufsfeuerwehren gegründet. Teilweise wurden nur Häuser, die die Plakette eines solchen Unternehmens trugen, gelöscht. Aufgaben Die Aufgaben der Feuerwehr werden in den Gesetzen jedes Staates geregelt. International weit verbreitet ist die Zusammenfassung der Aufgaben mit den Schlagworten Retten, Löschen, Bergen, Schützen. Retten Das Retten ist die Abwendung einer Lebensgefahr von Menschen durch Sofortmaßnahmen (Erste Hilfe), die der Erhaltung oder Wiederherstellung von Atmung, Kreislauf oder Herztätigkeit dienen, und/oder Befreien aus einer Zwangslage durch technische Rettungsmaßnahmen. Tätigkeitsfelder hierfür sind z. B. Feuer, Überschwemmungen oder Verkehrsunfälle. Löschen Das Löschen ist die älteste Aufgabe der Feuerwehr. Bei diesem so genannten abwehrenden Brandschutz werden unterschiedlichste Brände mit Hilfe spezieller Ausrüstung bekämpft. Im Laufe der Zeit ist jedoch die Zahl der Brandbekämpfungen weltweit zurückgegangen. Aufgrund der zunehmenden Aufgabenvielfalt der Feuerwehr nehmen die technischen Hilfeleistungen stark zu und die Feuerwehr entwickelt sich zur Hilfeleistungsorganisation. Bergen Die Feuerwehr kann weiterhin das Bergen von Sachgütern, toten Menschen oder Tieren übernehmen. Schützen Vorbeugende Maßnahmen (das Schützen) beinhalten im wesentlichen Elemente des vorbeugenden Brandschutzes. Diese dienen der Vermeidung von Entstehungsbränden z. B. durch Brandsicherheitswachen bei öffentlichen Veranstaltungen oder konsequenter Brandschutzerziehung in der Bevölkerung, um auf Gefahren aufmerksam zu machen und richtiges Verhalten in Notsituationen aufzuzeigen. Besonders in Industrienationen wird dem Betriebsbrandschutz immer mehr Augenmerk geschenkt, sei es durch eigene betriebliche oder auch durch öffentliche Feuerwehren. Darüber hinaus wird die Feuerwehr im Rahmen behördlicher Baugenehmigungsverfahren größerer Bauvorhaben häufig hinzugezogen und um Stellungnahme gebeten. Weiterhin arbeitet die Feuerwehr in verschiedenen Fachgebieten bei der Erstellung von Standards mit. Außerdem betreibt die Feuerwehr aktiven Umweltschutz, etwa durch die Eindämmung von Ölunfällen, Beseitigung von Ölspuren auf Straßen und Schutz vor chemischen, biologischen und atomaren Gefahren. Ausbildung und Dienst Der größte Teil der Feuerwehrausbildung erfolgt, vor allem für Berufsfeuerwehren und die Kader der Freiwilligen Feuerwehren, in so genannten Feuerwehrschulen. Deutschland Dabei wird in Deutschland z. T. auf die Standortschulung zurückgegriffen, in der die Grundtätigkeiten, Ausrüstung (nach DIN) und Begrifflichkeiten in der Heimatfeuerwehr erläutert werden, bevor man die weiterführende Ausbildung auf Kreis- oder Landesebene erfährt. Zur einheitlichen Ausbildung werden die Feuerwehr-Dienstvorschriften (FwDV) zu Grunde gelegt. Zur Ausbildung zugelassen wird nur, wer dazu körperlich und geistig geeignet ist. Bei Berufsfeuerwehren, wie auch bei manchen Freiwilligen Feuerwehren, erfolgt die Eignungsbestätigung in der Regel durch ärztliche Attests. Durch die verstärkte Technisierung der gesamten Gesellschaft ist die Art der Einsätze wesentlich komplizierter geworden. So werden immer mehr Spezialisten und Berater benötigt. Aus diesem Grund bilden sich in manchen Feuerwehren Schwerpunkte heraus, wie zum Beispiel im Chemiebereich oder im Strahlenschutz. Diese Feuerwehren können andere mit Fachleuten unterstützen. Der aktive Dienst in der Feuerwehr kann in einigen Bundesländern schon mit 16 Jahren beginnen, in anderen erst ab 18. Da die Teilnahme am aktiven Dienst körperlich sehr anspruchsvoll ist, gibt es auch bei Freiwilligen Feuerwehren ein Höchstalter. Meist endet der aktive Dienst - unabhängig von der individuellen körperlichen Fitness - mit dem Erreichen des 60., 62. oder 65. Lebensjahres. Zum Erwerb theoretischer und rechtlicher Kenntnisse finden zusätzlich zu praktischen Übungen auch theoretische Unterrichtseinheiten statt, in der Regel während der kalten Jahreszeit. Um in den einfachen Handgriffen sattelfest zu werden, werden regelmäßig Feuerwehrleistungsbewerbe durchgeführt. Sie werden bis zu Weltmeisterschaften durchgeführt. Jugendarbeit und Rekrutierung In vielen Ländern gibt es Abteilungen der Feuerwehr, die sich speziell um die Anwerbung von jungen Menschen kümmern. In manchen Ländern – etwa Deutschland – haben deren Führungsorganisationen angesichts der stetig zurückgehenden Zahl von Einsatzkräften bei Freiwilligen Feuerwehren mit Werbe- und Imagekampagnen neue Mitglieder hinzuzugewinnen. Durch Jugendarbeit in den Jugendfeuerwehren wird versucht, Kinder und Jugendliche für den Einsatz in der Feuerwehr zu begeistern, so dass sie bei entsprechendem Alter und Qualifikation im Feuerwehrdienst mit eingesetzt werden können. Ausrüstung Um die ihr übertragenen Aufgaben zu erfüllen verfügt die Feuerwehr in der Neuzeit über eine Vielzahl von technischem Gerät, dies umfasst neben den Feuerwehrfahrzeugen auch deren Beladung und die persönliche Ausrüstung eines jeden Feuerwehrangehörigen, die in einem Feuerwehrhaus untergebracht sind. Diese Ausrüstung dient dazu, vor Gefahren des Feuerwehrdienstes bei Ausbildung, Übung und Einsatz zu schützen. In den meisten Ländern besteht diese aus einem Feuerwehrschutzanzug, einem Schutzhelm, Handschuhen und Sicherheitsschuhen. Darüber hinaus kommen bei der Feuerwehr auch Kommunikationssysteme, wie das BOS-Funksystem und Technik zur Alarmierung der Feuerwehrangehörigen zum Einsatz. In manchen Ländern gehören auch Rettungshunde zur Feuerwehr. Sie werden hauptsächlich im Katastrophenhilfsdienst nach Erdbeben oder anderen Katastrophen, aber auch bei der Suche nach einzelnen vermissten Personen eingesetzt. In einigen Ländern ist die Feuerwehr auch für den Rettungsdienst zuständig und hält somit entsprechende Fahrzeuge und Geräte vor. In Deutschland wird diese Aufgabe überwiegend im Bereich von Berufsfeuerwehren wahrgenommen.