Werk
„Aurèle Nicolet"
Moderne Künstlergraphik. Radierung, weiß gehöht, 1988/89. Von Arnd Schultheiß. 41 x 55,8 cm (Platte) / 48 x 62,5 cm (Blatt).
Unterhalb der Darstellung mittig mit Bleistift monogrammiert. Innerhalb der Platte unten links monogrammiert sowie von Nicolet selbst signiert. Charaktervolles Porträt des berühmten Schweizer Flötisten Aurèle Nicolet. Blatt m aus der Radierfolge "Studien aus dem Konzertsaal, 3. Folge" aus dem Gewandhaus zu Leipzig (aus Kassette 1 von 30 mit 17 Radierungen, bezeichnet a bis q). Schultheiß gelingt es, mit sparsamer Linienführung und auf das Wesentliche reduzierten Bildelementen der Dynamik des Musizierens Ausdruck zu verleihen.
Radierung auf Tonpapier, weiß gehöht. Im unteren Rand außerhalb der Platte leicht knickspurig. Insgesamt in guter Erhaltung.
Künstler
Schultheiß, Arnd - (1930 Leipzig - 2021 ebenda). Deutscher Maler und Graphiker. Studierte 1946-51 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB), u.a. bei Elisabeth Voigt und Max Schwimmer. Nach dem Studium war er freischaffend als Maler, Graphiker und Publizist tätig. Als er 1968 Freundschaft mit dem Gewandhauskapellmeister Václav Neumann schloss, wurden Impressionen aus dem Konzertsaal ein wichtiges Thema seines künstlerischen Schaffens. In der Folge entstanden umfangreiche Handzeichnungssstudien, die Schultheiß während der Proben und Konzerte anfertigte. Im Auftrag des Rates der Stadt Leipzig veröffentlichte er drei thematische Radierfolgen, wobei die Zeichnungen des Künstlers auf Zinkplatten übertragen wurden und auf verschieden getönten Büttenpapieren gedruckt und anschließend mit Farbstift handkoloriert wurden. Die Autographen der Musiker wurden faksimiliert. Damit schlägt Schultheiß den Bogen zwischen den akustischen Erlebnissen zu den optischen Eindrücken der Musik. 1991-99 war Schultheiß Dozent an der HGB, 2005 wurde ihm eine Ehrenprofessur durch den Freistaat Sachsen verliehen.
Zuordnung
Gewandhaus Leipzig, Musik, Orchester, Querflöte