Der frühere österreichische Reichstagsabgeordnete für Trient Dr. Cesare Battisti, der bei Ausbruch des Krieges zwischen Österreich und Italien dorthin geflüchtet war und als italienischer Offizier (Hauptmann) gefangen worden ist, bei seiner Einbringung in Trient.
Der Verräter, der ein Hauptführer der irredentischen Bewegung war, wurde zum Tode verurteilt und ist bereits hingerichtet worden. Auf dem Bild sieht man ihn gefesselt neben dem Soldaten mit dem Gewehr sitzen.
Fotoabbildung im Originaldruck von 1916.
Nach einer Aufnahme der Photothek, Berlin.
Journalausschnitt in der Größe 169 x 143 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
100%-Echtheitsgarantie – kein Repro, kein Nachdruck!!!
Besichtigung jederzeit möglich.
100% guarantee of authenticity - not a reproduction, not a reprint!
Visit any time.
Bitte warten, hier kommt gleich ein großes Bild!!!
"
Aus großem Bildarchiv, weitere Angebote in meinem ebay-shop!
Out of a large archiv, more offers in my ebay shop!
Das Angebot wird als Sammlerstück verkauft - Urheberrechte sind im Kauf ausdrücklich NICHT enthalten!!!
This offer is sold as a collector's item only and no copyrights are being sold here.
Weitere historische Originale finden Sie in meinem ebay-shop!!!
For more original historical prints please take a look in my ebay-shop!!!
Versand ausschließlich per Einschreiben.
Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!
022205, 1. Weltkrieg, 1. WK, 1.WK, 1916, 1st World War, 20. Jahrhundert, Alpen, Alpenfront, Alpenjäger, Alpenkorps, Alpenkrieg, Alpinismus, Alpinistik, Alto Adige, Altösterreich, Alt-Österreich, Austria, Austriaca, Austriaco, Austria-Hungary, Austria-Ungheria, Austro-Hungarian, Austro-Hungarian Army, Austro-Hungarian Empire, Bajonett, Berge, Bergführer, Bergführertruppe, Bergführertruppenkommando, Der Europäische Krieg, Deutsche Geschichte, deutsche Sprachinseln, Deutschtum, Dolomiten, Dolomitenfront, Donaumonarchie, Donau-Monarchie, Doppeladler, Doppelmonarchie, Erster Weltkrieg, Ethnographie, Ethnologie, Festung Trient, Front, Gebirge, Gebirgsfront, Gebirgsjäger, Gebirgskampf, Gebirgskrieg 1915–1918, Gebirgstruppe, Großösterreich, Habsburg, Habsburgerreich, Heer, Heerführer, Heerwesen, Heimat, Heimatkunde, Heimatverteidigung, Heimatwehr, Helden, Heldenkampf, Heldentum, historical, Historically, Historisch, Historische Bilder, History, Hochgebirge, Hochgebirgskompanie, Hochgebirgskrieg, I-38121 Trient, I-38122, I-38123, I-38123 Trient, Imperial and Royal Austrian Empire, Italia, Italien, Italienfront, Italy, k.k. Gebirgstruppe, k.u.k Monarchie, K.u.K., Kaiserreich, Kaiserschützen, Kaiserzeit, Kameradschaft, Kampf, Kriegsbilder, Kriegs-Bilder, Kriegsführung, Kriegsgeschichte, Kriegsland, Kriegsschauplatz, Kriegsschauplätze, Ladin, Ladiner, Ladinien, Landeskunde, Landesschützen, Landesverteidigung, Landlibell, Landlibill, Militär, Militäralpinistik, Militärgeschichte, Militaria, military, Monarchie, Norditalien, Ortskunde, Österreich, Österreichische Geschichte, Österreich-Ungarn, Patriotismus, Province of Trento, Provinz Bozen – Südtirol, Provinz Trient (TN), Regimentsgeschichte, Region Trentino-Südtirol, Seitengewehr, Soldat, Sprachengrenze, Südfront, Südtirol, Tapferkeit, Tirol, Tiroler Front, Tiroler Scharfschützen, Topographie, Trentini oder Tridentini, Trentino, Trentino-Südtirol, Trento, Tridentini, Trient, Truppe, Vaterland, Venetien, Venezien, Verbündete, Vielvölkerstaat, Welschtirol, World War 1, WWI, Zeitalter, Zeitgeschehen, Zeitgeschichte Willy Römer (* 31. Dezember 1887 in Berlin; † 26. Oktober 1979 in Berlin) war Pressefotograf. Seine Bildagentur gehörte zu den zehn wichtigsten der Weimarer Zeit. Die Bilder illustrieren hauptsächlich das Leben im Berlin der Jahre von 1905 bis 1935. Einem seltenen Glücksfall ist es zu verdanken, dass sein umfangreiches Bildarchiv den Zweiten Weltkrieg nahezu unversehrt überstanden hat. Leben bis 1935 Willi Römer wurde am 31. Dezember 1887 in Berlin geboren und wuchs als Sohn eines Schneidermeisters im Handwerkermilieu am nördlichen Stadtrand Berlins auf. Er begann 1903 eine Lehre in der ersten deutschen Presseagentur, der Berliner Illustrations-Gesellschaft; verschiedene Arbeitsverhältnisse in Berlin und Paris mit einer gründlichen fotografischen Ausbildung schlossen sich an. Von 1915 bis 1918 war er Soldat in Russland, Polen und Flandern. Neben dem Kriegsdienst entstanden private Fotos aus dem bäuerlichen und kleinstädtisch-jüdischen Kulturkreis, den er im Osten kennenlernte. Im November 1918 kam Römer zurück nach Berlin und übernahm von einem Kollegen die Firma „Photothek“. Unter dieser Bezeichnung erschienen von nun an seine Aufnahmen. 1920 verband sich Willy Römer mit einem Teilhaber, Walter Bernstein, der vor allem den kaufmännischen Teil der gemeinsamen Arbeit erledigte. Die am 31. März 1920 gegründete Agentur Photothek Römer und Bernstein war bald sehr erfolgreich: man hatte Arbeit für zeitweilig vier weitere Fotografen und mehrere Hilfskräfte wie Sekretärinnen, Laboranten und Botenjungen. Die Fotoagentur lieferte ihre Aufnahmen im Abonnement an Zeitungsverlage in Berlin und ganz Deutschland, aber auch an Redaktionen im Ausland und gehörte zu den zehn wichtigsten im damaligen Deutschland. Gleich zu Beginn der n. Herrschaft wurde das Unternehmen als „Judenfirma“ diffamiert - denn Walter Bernstein war jüdischer Abstammung. Deutsche Presseunternehmen durften hier keine Bilder mehr kaufen. Durch diesen Boykott war die Firma schnell ruiniert, noch im Frühjahr 1933 meldete die Firma Konkurs an. Am 30. September 1935 wurde sie durch die N. zwangsweise endgültig geschlossen und zwei Jahre später aus dem Handelsregister getilgt. Leben nach 1935 Für Willy Römer und seine Familie brachte die erzwungene Firmenschließung einen erheblichen sozialen Abstieg mit sich. Er arbeitete zuweilen als Einzelfotograf, genaue Angaben für die nächsten Jahre fehlen. 1942 wurde er zum Kriegsdienst verpflichtet, als Fotograf für die Parteizeitung der N. in Posen („Ostdeutscher Beobachter“) zu arbeiten. 1945 war Römer wieder in Berlin. In der Nachkriegszeit fotografierte er zunächst die zerstörte Stadt. Er versuchte, mit der Herstellung von Fotopostkarten für Besatzungssoldaten und mit fotografischen Kleinaufträgen als Pressefotograf wieder Fuß zu fassen; diese Bemühungen waren ebenso erfolglos, wie die Versuche, für frühere Bilder, die ohne Namensnennung veröffentlicht waren, Tantiemen zu erzielen. Zuletzt beschäftigte Römer sich mit der Pflege seines Archivs . Seine wirtschaftliche Lage besserte sich nicht mehr nachhaltig. Am 26. Oktober 1979 starb Willy Römer in Berlin und wurde auf dem Friedhof Wilmersdorf beigesetzt. Werk Römer war ein gut geschulter Fotograf und von Grund auf vertraut mit den besonderen Erfordernissen und Arbeitsabläufen der Pressefotografie. Meist benutzte er eine sperrige Plattenkamera im Format 13x18 cm für Glasnegative. Dies bot den Vorteil des großen Negativformats, dass einfache Kontaktkopien (ohne Vergrößerung) in der Regel für die weiteren Arbeitsschritte genügten. Trotz der damals im Vergleich zu heute schlechteren Optik weisen die Fotos wegen des großen Negativformats einen sehr hohen Detailreichtum auf. Auf handwerklich solider Basis gelangen Römer häufig Bilder von bleibender Aussagekraft und hoher formaler Qualität. Das Lebenswerk entstand hauptsächlich zwischen 1905 und 1935, der Schwerpunkt lag in der Zeit von 1919 bis 1929. Willy Römer hat in Berlin die Weimarer Republik miterlebt und die politischen Vorgänge von der 1918er-Revolution bis zum Beginn der Nazi-Diktatur in zahlreichen Bildern dokumentiert. Einen besonderen Rang haben die über 200 Aufnahmen aus den verschiedenen Abschnitten der Revolution 1918/1919. Einige von ihnen wurden immer wieder verwendet und entwickelten sich so zu Sinnbildern dieser Ereignisse. Diese und andere Nachdrucke erschienen meist ohne Namensnennung und ohne Honorar für den Autor. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in wirtschaftlich schwieriger Zeit, versuchte Römer das zu ändern - mit sehr geringem Erfolg. Pressefotografie, also die schnelle Reaktion auf aktuelle Ereignisse, war das berufliche Arbeitsfeld Römers. Seine Interessen gingen aber darüber hinaus. Er fotografierte Hofmusiker, Straßenhändler, Frauen im Elend der Inflationszeit, spielende Kinder, Warteschlangen vor dem Arbeitsamt, Familien sonntags im Park und andere Genreszenen. Gegenstand seiner Beobachtungen war Berlin als eine große Stadt in einer Zeit großer Umbrüche, nicht nur in der Politik. Hochhäuser aus Stahl und Glas entstanden neben mittelalterlich wirkenden Höfen und Gassen, archaisches Handwerk und industrielle Massenproduktion existierten nebeneinander, wie auch Pferdewagen, elektrische Trambahn und Automobil sich Konkurrenz machten. Als Chronist hielt Römer diese Eindrücke für die Nachwelt fest, so dass wir uns heute vom Berlin der Zwischenkriegszeit eine bessere Vorstellung machen können, wie sehr und vielfältig sich das Leben auf der Straße abspielte. Gerade das Handwerk, aus dessen Umfeld Römer stammt, hatte es ihm angetan; so dokumentierte er viele Handwerksberufe, von denen ihm bewusst war, dass sie am Aussterben waren, für die Nachwelt. Römers Nachlass umfasst etwa 70.000 Fotos und 50.000 Glasnegative und wird derzeit erst wissenschaftlich aufgearbeitet. Rezeption nach 1980 Willy Römers Werk blieb lange Zeit nahezu vergessen. Erst in den 1980er Jahren legte der rührige Kreuzberger Kleinverlag Nishen sukzessive Teile des Werks von Willy Römer auf - als Rückgrat einer liebevoll edierten Reihe alter Fotografie, bezeichnenderweise unter dem Namen Edition Photothek, so wie Römers einstmalige Firma hieß. Die preiswerten Bändchen haben Heftform und sind ihrem Titel nach thematisch bebildert. Dadurch erhält kann man einen guten Einblick in das soziale „Kleinklima“ des Berlin zwischen den zwei Weltkriegen: Leierkastenmänner, spielende Kinder, Verkehrsentwicklung, Obdachlose, Schrebergartenfeste, Musikanten u.v.a.m. ( vgl. auch Literatur) Die Nutzungsrechte des im Berliner Privatbesitz befindlichen Archiv Willy Römers werden von der Agentur für Bilder zur Zeitgeschichte, Berlin vertreten ( siehe Weblinks). Ausstellungen Berlin 2004 Erst in jüngster Zeit würdigte eine umfassende Ausstellung mit mehreren hundert Bildern, darunter vielen Originalabzügen und einigen fotografischen Gegenständen das Lebenswerk von Willy Römer und seine Bedeutung für Berlin. Diese Ausstellung war die erste große Retrospektive, die Leben und Werk von Willy Römer in ganzer Breite und allen Aspekten zeigte und hatte den Titel „Auf den Straßen von Berlin“. Sie fand an zentraler Stelle im I.M.-Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums in Berlin statt. Das Ausstellungskuratorium organisierte eine zweitägige Fachkonferenz über Städtefotografie der Zeit 1888-1938 zur politik- und sozialdokumentarischen Leistung von Willy Römer. Heidelberg 2006 Ausstellung in der Heidelberger Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Alltag und Epoche 1918 - 1948. Der Fotograf Willy Römer. Warschau 2009 Warschau 1916 auf Fotografien von Willy Römer. 27. Februar - 5. April 2009 im Haus der Begegnung mit der Geschichte. Cesare Battisti (* 4. Februar 1875 in Trient, damals Österreich-Ungarn; † 12. Juli 1916 ebenda) war Geograph sowie sozialistischer Abgeordneter zum österreichischen Reichsrat und zum Tiroler Landtag. Als Irredentist trat Battisti mit Kriegsbeginn 1915 auf der Seite Italiens in den Krieg gegen Österreich ein. 1916 wurde er von österreichischen Landesschützen gefangen genommen und nach kurzem Prozess in Trient wegen Hochverrats hingerichtet. An seiner Person werden in Österreich und Italien seither unterschiedliche Deutungen des Nationalitätenkonflikts festgemacht. Leben Jugend und politische Sozialisation Battisti wurde als Sohn eines Kaufmanns im damals österreichischen Trient geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Trient studierte er an der Universität Wien Geographie, wechselte 1896 allerdings an die Universität Florenz, wo er sein Studium erfolgreich beendete. In seiner Wiener Studienzeit hatte Battisti in sozialistischen Kreisen um Wilhelm Ellenbogen eine erste politische Sozialisation erfahren und damit begonnen, sich publizistisch zu betätigen. In Florenz schloss er Bekanntschaft mit dem sozialistischen Intellektuellen Gaetano Salvemini, in dessen Umfeld er auch seine spätere Frau Ernesta Bittanti kennenlernte, die er 1899 heiratete. Um die Jahrhundertwende betätigte sich Battisti aktiv am Aufbau der sozialistischen Partei im Trentino, u. a. als Herausgeber der Zeitschrift L'Avvenire. 1911 wurde er für die Sozialisten in das Abgeordnetenhaus des Österreichischen Reichsrats gewählt; 1914 erreichte er zusätzlich ein Mandat für den Tiroler Landtag. Im Zuge des wachsenden Nationalitätenkonflikts innerhalb des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn wandte sich Battisti vom sozialistischen Internationalismus ab und trat ins Lager der italienischen Irredentisten über. Die Zerstörung der italienischen Rechtsfakultät an der Universität Innsbruck im Jahr 1904 (Fatti di Innsbruck) gilt diesbezüglich als Schlüsselereignis, welches Battisti darin bestärkte, dass die soziale Lage im Trentino nur durch eine Loslösung von Österreich und eine Angliederung an Italien zu verbessern sei. Kriegsfreiwilliger gegen Österreich aufseiten Italiens Battisti reiste am 12. August 1914 kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs regulär mit einem kurz zuvor ausgestellten Reisepass, der ihm vom Leiter des Polizeikommissariates in Trient, Regierungsrat Wildauer, gegen das Versprechen nach Österreich-Ungarn zurückzukehren, ausgehändigt worden war, nach Italien aus. Dort warb er aktiv für einen Kriegseintritt aufseiten der Entente, um das Trentino von Österreich-Ungarn loszulösen und an Italien anzuschließen. Im Gegensatz zu Ettore Tolomei und Gabriele D’Annunzio forderte Battisti nicht den strategisch bedeutenden Brennerpass als nördliche Staatsgrenze Italiens, sondern eine Grenzziehung entlang der sprachlich-kulturellen Trennlinie zwischen deutschem und italienischem Kulturraum an der südlicher gelegenen Salurner Klause – eine Forderung, die sich 1919 auf den Friedensverhandlungen von Saint-Germain nicht durchsetzte und zur italienischen Annexion des Trentino wie auch Südtirols (südlich des Brenners) führte. Mit Kriegseintritt Italiens im Mai 1915 meldete sich Battisti als Freiwilliger zum italienischen Heer. Zunächst diente er als einfacher Soldat im Alpini-Bataillon „Edolo“; in einer Skifahrereinheit kämpfte er unter anderem auf dem Adamello. Battisti wurde mehrfach ausgezeichnet und nach kurzer Zeit zum Leutnant befördert. Nach einer Versetzung zum „Bataillon Vicenza“ kämpfte er auf dem Monte Baldo sowie 1916 in der Südtiroloffensive auf dem Monte Corno (heute Monte Corno Battisti), einem Nebengipfel des Monte Pasubio. Dort wurde er bei einem wiederholten italienischen Angriffsversuch am 10. Juli 1916 gemeinsam mit dem Irredentisten Fabio Filzi von österreichischen Truppen gefangen genommen. Im Gegensatz zu Filzi, der bei der Gefangennahme einen falschen Namen anführte und schließlich von dem aus dem Trentino stammenden Fähnrich der Landesschützen Bruno Franceschini identifiziert wurde, gab sich Battisti sofort als solcher zu erkennen. Kriegsgerichtsprozess und Hinrichtung Nach der Identifizierung wurden Battisti und Filzi am 11. Juli nach Trient gebracht. Battisti wurde auf einem offenen Leiterwagen, die Hände in Ketten geschlossen, durch die Stadt kutschiert und von staatstreuen Einwohnern verspottet und angespuckt. Am Tag darauf, den 12. Juli 1916, wurden Battisti und Filzi im Castello del Buonconsiglio vom Gericht des k.u.k. Militärstationskommandos in Trient wegen Hochverrats zum Tode durch den Strang verurteilt, wobei der Prozess gegen Battisti lediglich zwei Stunden dauerte. Im Gegensatz zu Filzi, der als fahnenflüchtiger Angehöriger der k.u.k. Armee nach Militärstrafrecht abgeurteilt wurde, wurde Battisti nach zivilem Strafrecht verurteilt. Die Hinrichtung durch den Wiener Scharfrichter Josef Lang erfolgte unmittelbar nach der Verurteilung im nördlichen Schlossgraben des Castello del Buonconsiglio am Würgegalgen. Am Ort der Hinrichtung Battistis, Filzis und des bereits im Mai 1916 hingerichteten Damiano Chiesa im Fossa dei Martiri (deutsch: „Graben der Märtyrer“) erinnern Gedenksteine an diese Ereignisse. Die Umstände des Prozesses gegen Battisti und seine Hinrichtung erregten aufgrund einer Reihe von besonderen Vorfällen großes Aufsehen im In- und Ausland. Battisti musste zwar aufgrund des Tatbestands des Hochverrat mit seiner Verurteilung rechnen, doch wurde er von den österreichischen Behörden noch zusätzlich herabgewürdigt. So wurde Battisti eine „langjährige verräterische Gesinnungsbetätigung“ und ein „würdeloser Anschluss an einen auch vom moralischen Standpunkt aus verächtlichen Feind“ vorgeworfen. Weiters wurde deklariert, dass er als Rädelsführer und „Ursächer des Banditenüberfalls Italiens auf die Monarchie“ für die „Ströme schuldlosen Blutes unserer Braven gegen den welschen Erbfeind“ verantwortlich sei. Battistis Bitte, als Offizier ehrenhaft erschossen zu werden und während seiner Hinrichtung die italienische Offiziersuniform zu tragen, wurde von den Behörden abgelehnt. Bei der Hinrichtung riss die vom Scharfrichter Lang verwendete Schnur, so dass dieser Battisti einen neuen Strick um den Hals legen musste. Im Anschluss an Battistis Hinrichtung posierten Lang und zahlreiche Schaulustige für ein Foto, das anschließend als Postkarte weite Verbreitung fand. Die Leichen der Hingerichteten Battisti und Filzi wurden kurz nach der Hinrichtung auf dem Gelände des Castello del Buonconsiglio verscharrt. Am 31. Oktober 1918 – kurz vor dem Einmarsch der italienischen Truppen in Trient – wurden sie vom österreichischen Militär in ein Massengrab umgebettet, wo er im November schließlich von den eingerückten italienischen Militärs exhumiert wurde. Nachdem der Leichnam durch Battistis Sohn identifiziert worden war, wurde er in Trient feierlich aufgebahrt. 1935 wurden Battistis sterbliche Überreste in einem von italienischen Faschisten errichteten monumentalen Mausoleum bei Trient beigesetzt. Die Gebeine von Fabio Filzi und Damiano Chiesa befinden sich heute im Beinhaus Castel Dante in Rovereto. Rezeption Cesare Battistis Schicksal wurde bereits kurz nach seinem Tod in nationalistischen wie antinationalistischen Diskursen intensiv und kontrovers verarbeitet. Nationalistische Deutungen: In kaisertreuen und deutschnationalen Kreisen Österreichs galt Battisti spätestens nach seiner Hinrichtung als Inbegriff des italienischen Verräters. In Italien wurde er hingegen als später Vertreter des Risorgimento posthum mit dem höchsten Militärorden ausgezeichnet und wie andere Irredentisten (Fabio Filzi, Nazario Sauro, Guglielmo Oberdan) zum Nationalhelden stilisiert, nach denen zahlreiche öffentliche Einrichtungen benannt wurden. Battisti findet ebenso in der vierten Strophe der patriotischen Hymne La leggenda del Piave Erwähnung. In seiner Heimatregion Trentino wurde Battisti 1920 mit anderen Protomartiri della Grande Guerra als Ehrenmitglied in die Accademia Roveretana degli Agiati aufgenommen. Der Berg, auf dem er von den Österreichern gefangen genommen wurde, erhielt zum Ursprungsnamen Monte Corno den Zusatz Battisti. Obwohl Sozialist, wurde Battisti gegen den Willen seiner Frau auch von den italienischen Faschisten vereinnahmt, die ihm 1935 in seiner Heimatstadt Trient ein Mausoleum errichteten. Eine von Adolfo Wildt gestaltete Büste Battistis findet sich auch im Innenraum des 1928 eingeweihten Siegesdenkmals in Bozen, das ursprünglich auch Battistis Namen tragen sollte. Nur der öffentliche Widerstand von Battistis Witwe Ernesta Bittanti führte dazu, dass das Denkmal nicht seinen Namen erhielt und von Mussolini stattdessen dem italienischen Sieg im Ersten Weltkrieg gewidmet wurde. Dennoch behielt der Denkmalarchitekt Marcello Piacentini die gesamte nördliche Nische des Monuments Battisti vor und flankierte dessen Büste mit Zitaten aus dem Zwölftafelgesetz und aus Titus Livius. Antinationalistische Interpretationen: Obwohl die national-gegensätzlichen Deutungen der Figur Battistis lange Zeit den öffentlichen Diskurs bestimmten, existierten von Anfang an auch historische Interpretationen, die an der Figur Battistis das Scheitern von Nationalismen hervorhoben. Battistis Hinrichtung und insbesondere die Zurschaustellung seines Leichnams zwecks Photographie thematisierte der österreichische Schriftsteller Karl Kraus bereits unmittelbar nach den Ereignissen in seinem Werk Die letzten Tage der Menschheit. Kraus rückte dabei nicht den Tod Battistis, sondern das selbstzerstörerische Wirken eines österreichischen Chauvinismus in den Mittelpunkt: „Der Nörgler: Das österreichische Antlitz ist jederlei Antlitz. Es lauert hinter dem Schalter der Lebensbahn. Es lächelt und greint je nach Wetter. (...) Zumal aber ist es das des Henkers. Des Wiener Henkers, der auf einer Ansichtskarte, die den toten Battisti zeigt, seine Tatzen über dem Haupt des Hingerichteten hält, ein triumphierender Ölgötze der befriedigten Gemütlichkeit, der »Mir-san-mir« heißt. Grinsende Gesichter von Zivilisten und solchen, deren letzter Besitz die Ehre ist, drängen sich dicht um den Leichnam, damit sie nur ja alle auf die Ansichtskarte kommen. Der Optimist: Wie? So eine Ansichtskarte gibt es? Der Nörgler: Sie wurde von amtswegen hergestellt, am Tatort wurde sie verbreitet, im Hinterland zeigten sie »Vertraute« Intimen, und heute ist sie als ein Gruppenbild des k. k. Menschentums in den Schaufenstern aller feindlichen Städte ausgestellt, ein Denkmal des Galgenhumors unserer Henker, umgewertet zum Skalp der österreichischen Kultur. Es war vielleicht seit Erschaffung der Welt zum erstenmal der Fall, daß der Teufel Pfui Teufel! rief.“ – Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit. Die Fackel, Wien 1919. In den 1960er-Jahren knüpfte der Historiker Claus Gatterer in seinem Buch Unter seinem Galgen stand Österreich – Cesare Battisti. Porträt eines „Hochverräters“ an die kritische Interpretation Karl Kraus’ an. Gatterer recherchierte die politischen Zeitumstände und daraus resultierende Motive Battistis, wobei er in Österreich erstmals Battistis demokratische Grundüberzeugungen hervorhob: „Das vorliegende Buch ist einem nichtnationalistischen Irredentisten gewidmet, einem ,internationalistischen’ und pazifistischen Sozialisten, der im Jahre 1914, nachdem andere den Krieg begonnen hatten, sowohl zum Bannerträger des ,letzten Risorgimento-Krieges’ als auch der Zerstörung der plurinationalen Habsburgermonarchie wurde. Battisti wählte den Weg, den auch andere Nicht- oder Antinationalisten genommen hatten. Ich will nur einen erwähnen: den ersten Präsidenten der Tschechoslowakei, Tomáš G. Masaryk. Die beiden, Battisti und Masaryk, verfolgten ein ähnliches, wenn auch nicht gleiches Ziel: Battisti sah in der Zerschlagung Österreichs die Möglichkeit, den Traum Giuseppe Mazzinis Wirklichkeit werden zu lassen: die Schaffung der vereinigten (nationalen) Staaten von Europa; weniger ambitioniert dagegen Masaryk, für den der Krieg (indem er den Zerfallsprozeß Österreichs vollendete) in die Bildung einer neuen demokratischen Gemeinschaft und Einheit der Donauvölker münden sollte.“ – Claus Gatterer: Unter seinem Galgen stand Österreich. Cesare Battisti – Porträt eines „Hochverräters“. [Erweiterte Neuauflage], Wien-Bozen 1997 (Erstausgabe 1967) In Italien bzw. im Trentino wurde die demokratische Gesinnung Cesare Battistis in erster Linie von seiner Witwe Ernesta Bittanti und dem gemeinsamen Sohn Gigino Battisti (die sich in den 1930er und 40er-Jahren als Antifaschisten exponierten) weitergetragen. An ihre Rezeptionsgeschichte wie auch an die Ansätze Claus Gatterers knüpfte in den 1970er- und 80er-Jahren eine kritische Trentiner und Tiroler Regionalgeschichtsschreibung an. Der italienische Irredentismus (italienisch irredentismo von redenzione „Erlösung“; auch Panitalianismus genannt) zielte nach der Gründung des italienischen Nationalstaates 1861 darauf ab, im Rahmen der italienischen Einigung alle Gebiete, die ganz oder teilweise von einer italienischsprachigen Bevölkerung bewohnt waren bzw. südlich des Alpenhauptkamms lagen, in den neuen Staat einzugliedern. Zunächst konzentrierten sich die Bemühungen auf das Trentino und Triest, ab dem Ende des 19. Jahrhunderts aber auch Dalmatien, das Tessin und Istrien. Im Trentino wohnte eine kleine deutsche Minderheit, und Istrien und Dalmatien waren vor allem auf dem Land mehrheitlich von Kroaten besiedelt; alle drei Gebiete befanden sich damals unter der Herrschaft der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden der Siegermacht Italien auf der Pariser Friedenskonferenz einige Gebiete der aufgelösten Doppelmonarchie Österreich-Ungarn wie das Österreichische Küstenland und die südlich des Brenners gelegenen Teile Tirols zugesprochen, da das Land mit seinem Kriegseintritt auf der Seite der Entente 1915 den zuvor geschlossenen Geheimvertrag von London erfüllt hatte. Weitergehende Forderungen nach einer italienischen Nordgrenze entlang des Alpenhauptkamms bzw. der Wasserscheide von Mittelmeer und Donau / Schwarzem Meer, die das Schweizer Tessin und Teile Graubündens eingeschlossen hätte, wurden dagegen nicht erfüllt. Unter Rücksicht auf den neugegründeten südslawischen Staat wurde in Paris auch die vollständige Umsetzung der Zusagen des Londoner Vertrags von den anderen alliierten Mächten blockiert. Man sprach (mit den Worten Gabriele D’Annunzios), insbesondere mit Bezug auf das zum größten Teil an das neugegründete Jugoslawien gefallene Dalmatien, in Italien von einer vittoria mutilata, einem „verstümmelten Sieg“. D’Annunzio selbst besetzte mit den Arditi im September 1919, nach dem Vertrag von Saint-Germain, das umstrittene Gebiet an der Kvarner-Bucht um die Stadt Rijeka (Fiume) und rief dort im Folgejahr die nur kurz währende italienische Regentschaft am Quarnero aus. Das Gebiet fiel 1924 auf diplomatischem Weg durch den Vertrag von Rom an das inzwischen von den Faschisten unter Mussolini regierte Italien. Der italienische Teil Istriens (darunter auch Rijeka/Fiume) wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wieder an Kroatien und Slowenien bzw. Jugoslawien abgetreten, Triest, der größte Teil von Görz, das Trentino und das überwiegend von einer deutschsprachigen (und ladinischsprachigen) Bevölkerung bewohnte Südtirol gehören bis heute zu Italien. Irredentismus gegenüber der Schweiz zwischen den Weltkriegen Der Irredentismus beeinflusste während der 1920er Jahre bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges die schweizerisch-italienischen Beziehungen maßgeblich. Bereits 1909 war der Versuch gescheitert, einen Ableger der Società Dante Alighieri in Lugano zu gründen. Während des Ersten Weltkrieges kam es im Tessin zu einer Parteinahme der Bevölkerung für Italien. Diese steht im Gegensatz zu der Parteinahme der Deutschschweizer für Deutschland und Österreich. Die Mehrheit der Tessiner Bevölkerung fühlte sich (und fühlt sich bis heute) politisch der Schweiz zugehörig, kulturell aber der Italianità verpflichtet (Svizzera italiana). Dazu kam die Befürchtung vieler Tessiner, dass ihre italienischsprachige Kultur von der Deutschschweizer Mehrheit durch deren zahlenmäßige und wirtschaftliche Vormachtstellung bedroht würde (Rivendicazioni ticinesi). Die ab 1912 herausgegebene Kulturzeitschrift L’Adula betonte die Italianità des Tessins. Der italienische Journalist Giuseppe Prezzolini (1912) und der italienische Schriftsteller Gabriele D’Annunzio (1919) publizierten Schriften für den Anschluss des Tessins an Italien. Der Kanton Graubünden war ebenfalls vom italienischen Irredentismus bedroht. Die südlichen Alpentäler und die rätoromanischen Gebiete sollten ebenfalls an Italien fallen. Am 21. Juni 1921 bemerkte Benito Mussolini in einer Rede, dass die staatliche Einigung Italiens erst vollendet sei, wenn das Tessin zu Italien gehöre. Der Schweizer Botschafter in Rom, Georges Wagnière, protestierte daraufhin beim italienischen Außenministerium, woraufhin der italienische Ministerpräsident Giovanni Giolitti die Äußerungen Mussolinis revidierte. Ab 1922 wurde auf die Schweiz mit irredentistischen Forderungen Druck mit dem Ziel ausgeübt, dass diese gegen antifaschistische italienische Exilanten vorgehe. Ab 1939 wurden in lombardischen Zeitungen Artikel und Broschüren verbreitet, in denen die Italianità der Gebiete südlich der Alpen betont und eine neue Grenzziehung durch die Alpen gefordert wurde. Solche Forderungen verstärkten jedoch das Bewusstsein der vorwiegend italienisch- und romanischsprachigen Bevölkerung, der Schweiz anzugehören. Das Trentino, amtlich Autonome Provinz Trient (italienisch Provincia Autonoma di Trento), ist eine Provinz im Norden Italiens und bildet zusammen mit Südtirol die autonome Region Trentino-Südtirol. Hauptstadt ist Trient. Das Trentino ist zudem Teilglied der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, die im Wesentlichen dem Gebiet des Kronlandes Tirol der früheren Österreichisch-Ungarischen Monarchie entspricht. Der Name Der Name Trentino bezeichnet das Land um Trient. Die geschlossen ladinisch und italienisch besiedelten Gebiete Tirols, also im Wesentlichen das Trentino, wurden im 19. Jahrhundert als Welschtirol (auch Welsch-Tirol), Welschsüdtirol oder schlicht Südtirol bezeichnet. Die Südtirol entsprechende Bezeichnung Tirolo Meridionale lebt in der Bezeichnung des Trentiner (Welschtiroler) Schützenbundes weiter. Hervorgehoben wird die Zugehörigkeit zu Alttirol auch im Namen des PATT (Partito Autonomista Trentino Tirolese), einer auf Autonomie bedachten Regionalpartei, die im Landtag mit drei Abgeordneten vertreten ist und zwei Landesräte stellt. Amtlich trägt das Gebiet heute den Namen Autonome Provinz Trient, umgangssprachlich ist jedoch fast immer nur von Trentino die Rede. In den Minderheitensprachen wird das Trentino Provinzia Autonoma de Trent (auf Ladinisch), Autonoma Provinz vo Tria (auf Zimbrisch) und Autonome Provinz va Trea't (auf Fersentalerisch) bezeichnet. Sprachen Im Gegensatz zu Südtirol wird im Trentino großteils Italienisch bzw. ein italienischer Mischdialekt gesprochen. Einen einheitlichen Trentiner Dialekt gibt es in der Tat nicht. Im Westen sind lombardische Einflüsse bemerkbar, im Osten, insbesondere in der Region Primiero und im Unteren Suganertal, werden venetische Dialekte gesprochen. Dazwischen liegt ein sprachliches Übergangsgebiet, in dem auch Trient liegt; dieser Trentiner Dialekt wird ebenfalls am stärksten vom Venetischen. Vereinzelt kommen im Trentiner Dialekt auch vom Deutschen bzw. Bairischen abgeleitete Wörter vor. Deutsche Mundarten, die dem Bairischen zuzuordnen sind, werden in den Sprachinseln der Zimbern (italienisch Cimbri) und Fersentaler (italienisch Mocheni) gesprochen, die als jeweils eigenständige Sprachen anerkannt sind. Während das Zimbrische noch von fast der gesamten Dorfbevölkerung in Luserna/Lusern gesprochen wird, ist es in Lavarone/Lafraun/Lavróu und Folgaria/Vielgereuth/Folgrait in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts fast ausgestorben. Fersentalerisch wird in Fierozzo/Florutz/Vlarötz, Palù del Fersina/Palai im Fersental/Palae en Bersntol und Frassilongo/Gereut/Garait, einschließlich Roveda/Eichleit/Oachlait gesprochen. In einigen Tälern, namentlich im Fassatal (lad. Val de Fascia), ist die ladinische Sprache in Gebrauch. Anerkannte ladinisch Gemeinden sind Campitello di Fassa/Ciampedel, Canazei/Cianacei, Mazzin/Mazin, Moena, Pozza di Fassa/Poza, Soraga/Sorèga, Vigo di Fassa/Vich. Im Nonstal (lad. Val de Non) und vereinzelt noch im Sulztal (lad. Val de Sol) werden die Idiome Nones und Solander gesprochen, deren Anerkennung als Ladinisch bislang erfolglos geblieben ist. Seit der Volkszählung von 2001 können die Bürger des Trentino ihre Zugehörigkeit zu einer sprachlichen Minderheit - ladinische, fersentalerische oder zimbrische - angeben. Bei der letzten Volkszählung 2011 haben sich im Nonstal erstmals mehr Ladiner als im Fassatal erklärt. Geographie Das Trentino ist 6.206 km² groß und hat 533.394 Einwohner (31. Dezember 2011). Die Provinz grenzt nördlich an Südtirol, im Osten und Süden an Venetien, im Westen an die Lombardei. Das Land ist sehr gebirgig und wird von der Etsch durchflossen. Es bildet einen Teil der Brennerlinie und reicht von der Salurner Klause im Norden bis ca. 15 km vor die Veroneser Klause bzw. bis zum Gardasee im Süden. Es gliedert sich in sechs große Talschaften: In der Mitte von Nord nach Süd das Etschtal (südlich von Trient die Vallagarina (Lagertal)), im Westen die Giudicarie (Judikarien) und das Val di Sole, im Osten das Fleimstal (Val di Fiemme) – mit dem Fassatal und der Valsugana (Suganertal) und schließlich im Südwesten zwischen Vallagarina und Giudicarie das untere Sarcatal mit dem Gardasee. Die Vallagarina und das untere Sarcatal sind die tiefstgelegenen Täler der Alpen. Der höchste Berg des Trentino ist der Monte Cevedale (3769 m s.l.m.) in der Ortlergruppe, weitere bedeutende Gipfel sind Palòn de la Mare (3704 m s.l.m.), Punta San Matteo (3684 m s.l.m.), Presanella (3556 m s.l.m.), Monte Carè Alto (3462 m s.l.m.), Marmolata (3342 m s.l.m.), Cima Tosa (3173 m s.l.m.), Cimone della Pala (3185 m s.l.m.), Cima Brenta (3150 m s.l.m.) und die Spitze Monte Baldo Altissimo (2079 m s.l.m.). Zur Autonomen Provinz Trient gehört auch der nördliche Teil des Gardasees mit den Touristenorten Riva del Garda und Torbole. Talgemeinschaften Ähnlich wie Südtirol ist das Trentino in Gemeinschaften unterteilt, die aber seit 2010 nicht mehr Bezirksgemeinschaften sondern Talgemeinschaften (ital. Comunità di valle) genannt werden. Im Zuge dieser Gebietsreform ist die Anzahl von 11 auf 15 Gemeinschaften gestiegen. Die vormalige Bezirksgemeinschaft Valle dell'Adige ist abgeschafft worden: Deren Funktionen übernimmt unmittelbar die Landeshauptstadt Trient und übt sie auch für die Gemeinden Aldeno, Garniga Terme und Cimone aus. Talgemeinschaft Deutscher Name Hauptort Fläche Bevölkerung Alta Valsugana e Bersntol Oberes Suganertal und Fersental Pergine Valsugana 0394 km² 49.833 Alto Garda e Ledro Oberer Gardasee und Ledertal Riva del Garda 0353 km² 46.315 Altopiani Cimbri Hochebene Lavarone 0106 km² 4.548 Valle di Cembra Zimmerstal Faver 0135 km² 11.315 Fascia Fassatal Pozza di Fassa 0318 km² 9.530 Paganella Andalo 0 97 km² 4.810 Primiero Primör Tonadico 0413 km² 10.097 Rotaliana-Königsberg Mezzocorona 0 95 km² 27.799 Val di Fiemme Fleimstal Cavalese 0415 km² 19.364 Val di Non Nonsberg Cles 0596 km² 38.693 Val di Sole Sulzberg Malè 0609 km² 15.510 Vallagarina Lagertal Rovereto 0694 km² 85.025 Valle dei Laghi Sarchetal Vezzano 0140 km² 10.023 Valli Giudicárie Judikarien Tione di Trento 1.176 km² 37.098 Valsugana e Tesino Suganertal und Tesin Borgo Valsugana 0578 km² 26.741 Gemeinden Die Autonome Provinz Trient zählt 217 Gemeinden. Die größten davon sind: Gemeinde Bevölkerung Trient 112.142 Rovereto 35.858 Pergine Valsugana 19.200 Arco 16.023 Riva del Garda 15.246 Mori 8.918 Lavis 8.122 Ala 8.429 Levico Terme 6.973 Geschichte Das Trentino wurde 1027 von Kaiser Konrad II. dem Herzogtum Baiern unterstellt und somit Teil des deutschen Teils des in Heiliges Römisches Reich umbenannten ehemaligen Ostfrankenreiches. Neben Chiavenna und kurzzeitig Aquileia war es der einzige Teil Italiens, der im Laufe des Mittelalters formell in das Deutsche Reich eingegliedert wurde. Lehensnehmer war der Bischof von Trient. Er konnte schon bald einen von Bayern unabhängigen Territorialstaat begründen. Dieser umfasste ursprünglich fast das ganze Trentino (abgesehen vom Fassatal, das zum Bistum Brixen gehörte, vom Etschtal südlich von Salurn, das zu Tirol gehörte und von einzelnen Enklaven wie den Lodronschen Besitzungen und Riva). 1518 eroberte Habsburg die „Welschen Confinen“, also Rovereto, die östliche Val Sugana und das Tal des Cismon (südlich der Pala). Das Gebiet des Fürstbistums Trient geriet seit etwa 1300 unter Einfluss der Grafen von Tirol. 1803 wurde das geistliche Fürstentum aufgehoben und das Trentino unterstand nunmehr offiziell dem Fürstenhaus der Habsburger. Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde es Tirol angegliedert. Auch nach dem Krieg von 1866, wonach die Habsburger ihre letzten Besitzungen in Italien räumen mussten, blieb das Trentino unter der Herrschaft der Habsburger (Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn). Der italienische Irredentismus bemühte sich, auch das Trentino mit seiner italienischsprachigen Bevölkerung mit dem neugegründeten Königreich Italien zu vereinen. Dies geschah 1918 nach dem Waffenstillstand von Villa Giusti am Ende des Ersten Weltkriegs bzw. offiziell mit dem nachfolgenden Vertrag von Saint-Germain. Gleichzeitig wurde auch das überwiegend deutschsprachige Gebiet, welches das jetzige Südtirol umfasst, von Italien annektiert. Im Ersten Weltkrieg kämpften rund 60.000 Trentiner in den Reihen der Österreich-Ungarischen Armee gegen Italien und an der Ostfront; 10.500 Soldaten verloren dabei ihr Leben. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Provinz Trient geschaffen und mit Südtirol zur statistischen Region Venezia-Tridentina zusammengeschlossen. Der südöstliche Teil des Trentino wurde allerdings zusammen mit Cortina d’Ampezzo abgetrennt und der Provinz Belluno zugeordnet. Nach der Machtergreifung durch Mussolini richtete sich die Aufmerksamkeit des Regimes hauptsächlich in Richtung Bozen, während Trient auch wirtschaftlich vernachlässigt wurde. 1929 wurde Pedemonte von der Provinz Trient ausgegliedert und der Provinz Vicenza zugeschlagen. 1934 wurden dann die Welschtiroler Gemeinden Valvestino und Magasa der Provinz Brescia angegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam dem Trentino, insbesondere der Stadt Trient, eine wichtige Rolle innerhalb der neugegründeten Region Trentino-Tiroler Etschland zu. Italiens Ministerpräsident Alcide De Gasperi, selbst ein Trentiner aus Pieve Tesino, sorgte dafür, dass seinen Landsleuten eine weitgehende Autonomie zuerkannt wurde, wie sie ursprünglich nur für Südtirol vorgesehen war. Die Regionalregierung in Trient, wo die Italiener in der Mehrheit waren, war auch weitestgehend für die Belange der Südtiroler zuständig, was bei diesen für Unmut sorgte, weil damit die im Gruber-De-Gasperi-Abkommen versprochene Selbstverwaltung Südtirols umgangen wurde. Nach dem Autonomiestatut von 1972 hat das Trentino seine Autonomie beibehalten und zum Teil sogar ausbauen können: Allerdings ist es von Südtirol fast vollständig abgekoppelt worden, und die Region hat nur mehr eine koordinierende Funktion zwischen den Provinzen. Bei Tesero in Val di Stava brach am 19. Juli 1985 der Damm eines Absetzbeckens eines Bergwerks und verursachte eine Flutwelle, die 268 Todesopfer forderte. In der Ortschaft Cavalese ereigneten sich zwei schwere Unglücke der zum Monte Cermis führenden Luftseilbahn. In der unmittelbaren Nachkriegszeit war das Trentino noch eine abgelegene, überwiegend landwirtschaftlich geprägte Region, erlebte aber in den Folgejahren des miracolo economico (Wirtschaftswunder) wie die Nachbarregionen Südtirol, Venetien und Friaul einen beträchtlichen Wirtschaftsaufschwung und gehört heute zu den wirtschaftlich erfolgreichsten und wohlhabendsten Italiens. Autonomie und Politik Das Trentino ist eine Autonome Provinz und genießt dementsprechende Sonderrechte, die im Statut der Region Trentino-Südtirol verankert sind. Das Land hat weitgehende Kompetenzen in den Bereichen Raumordnung, Handwerk, Messen und Märkte, Jagd und Fischerei, Kommunikations- und Transportwesen, Fremdenverkehr und Gastgewerbe, Landwirtschaft, Kindergärten, Schulbau. Etwa 90 % der vom Staat eingetriebenen Steuern fließen in die Landeskassen zurück, von der Mehrwertsteuer bis hin zur Einkommens- und Körperschaftssteuer. Dafür muss das Land Funktionen wahrnehmen (wie z.B. das Schulwesen), die im übrigen Italien vom Staat ausgeübt werden, und diese auch finanzieren. Wegen der effizienten Verwaltung und der finanziellen Vorzüge haben zahlreiche Gemeinden der Provinzen Belluno und Vicenza die Angliederung an das Trentino beantragt. Nachdem über Jahrzehnte hinweg die italienischen Christdemokraten die Regierungsverantwortung hatten, hat es nach dem Politskandal Mani pulite ein Abwechseln verschiedener politischer Konstellationen gegeben. Zuerst haben die Autonomisten Bazzanella und Andreotti die Wahlen für sich entscheiden können, von 1999 bis Dezember 2012 war Lorenzo Dellai Landeshauptmann, unterstützt von einer Mitte-links-Koalition. Dellai, Mitglied der von ihm gegründeten Autonomiebewegung Unione per il Trentino, trat am 29. Dezember 2012 von seinem Amt zurück, um bei den italienischen Parlamentswahlen 2013 für die Koalition von Mario Monti antreten zu können. Nachfolger Dellais als Landeshauptmann wurde Alberto Pacher vom Partito Democratico. Der Gebirgskrieg 1915–1918 im Ersten Weltkrieg war ein großangelegter Stellungskrieg in gebirgigem Gelände an der Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Italien, und war als Gebirgskrieg in den Alpen in seiner Art einmalig. Vorgeschichte: Italien war vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges im sogenannten Dreibund mit Österreich-Ungarn und Deutschland verbündet. 1914 weigerte sich Italien, auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg einzutreten. Als Grund führte Italien an, dass der Dreibund ein Defensivpakt sei. Es bestehe nur eine Bündnispflicht, wenn einer der Bündnispartner angegriffen würde, laut italienischer Ansicht hätten jedoch Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg begonnen und somit bestehe keine Bündnispflicht. Der eigentliche Grund war, dass die Entente von Beginn an Italien Versprechungen machte. In Friaul und Südtirol, sowie im Trentino und in Triest lebten unterschiedlich starke italienische Minderheiten und die Entente versprach diese österreichischen Gebiete Italien im Falle eines Kriegseintrittes auf ihrer Seite. Österreich wies zwar darauf hin, dass mehr Italiener als Minderheit in Frankreich und in der Schweiz lebten, fand damit aber kein Gehör. Ein weiterer Grund dafür war wohl auch, dass Italien Österreich als den vermeintlich schwächeren Gegner betrachtete. So gab es Pläne im italienischen Generalstab, binnen vier Wochen bis nach Wien vorzurücken. Auch die italienische Wirtschaft hatte kein Interesse daran, an der Seite der Mittelmächte zu kämpfen. Die italienische Wirtschaft war sehr abhängig von Rohstoffimporten auf dem Seeweg, diese wären im Falle eines Krieges gegen die Entente blockiert worden. Die italienische Bevölkerung war allerdings keineswegs kriegsbegeistert und musste mittels Propaganda erst motiviert werden. Hier tat sich vor allem der italienische Dichter Gabriele d'Annunzio hervor, der es verstand, antiösterreichische Stimmung zu erzeugen. Auch General Luigi Cadorna gelang es, mit optimistischen Versprechungen und Prognosen das italienische Parlament auf seine Seite zu ziehen. Am 23. Mai 1915 trat Italien trotz des Bündnisses auf Seiten der Entente gegen Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg ein. Italien verfügte bei Kriegsbeginn über ein Heer von 900.000 Mann, das sich in vier Armeen sowie die Karnische Gruppe gliederte. Oberbefehlshaber war General Luigi Cadorna. Der festgelegte Operationsplan sah vor, mit der 2. und 3. Armee über den Fluss Isonzo in Richtung Laibach vorzustoßen, um ein strategisches Zusammenwirken mit dem russischen und serbischen Heer zu ermöglichen. Die Karnische Gruppe sollte Richtung Villach in Kärnten vorstoßen, die 4. Armee Toblach angreifen. Die gegen Südtirol eingesetzte 1. Armee sollte sich defensiv verhalten. Bereits in den ersten Wochen zeigte sich, dass die geplanten Operationsziele völlig unrealistisch waren. General Cadorna war zwar ein gewandter Redner, sein militärisches Geschick stand jedoch in keiner Relation dazu. Die österreichische Grenze war zwar in Erwartung eines italienischen Kriegseintrittes gut befestigt worden, allerdings nur mit schwachen Landsturmeinheiten besetzt. Für manche Frontabschnitte waren zu Beginn überhaupt keine k.u.k. Truppen verfügbar. Hier marschierten Freiwillige nachts von Gipfel zu Gipfel und täuschten durch viele Fackeln eine stärkere Besetzung vor. General Cadorna scheute jedes Risiko wie auch eine rasche Offensive. Die Österreicher brachten ihrerseits schließlich Verstärkung von der serbischen und russischen Front an die italienische Grenze und schafften es so, bereits nach zwei Wochen eine geschlossene Verteidigung zu organisieren. Der deutsche Verbündete griff der Donaumonarchie unter die Arme: das neuaufgestellte Alpenkorps wurde noch im Mai 1915 nach Südtirol verlegt und blieb dort bis in den Herbst. Deutschland war allerdings erst seit August 1916 formell mit Italien im Kriegszustand. Das gebirgige Gelände stand einem schnellen italienischen Vormarsch entgegen und begünstigte die Verteidiger zusätzlich. Der Kriegsschauplatz: Die Front befand sich zum größten Teil in gebirgigem Gelände und stellte somit besondere Anforderungen an die Kriegsführung (vgl. Gebirgskrieg). So musste buchstäblich jede Wasserflasche und jedes Stück Feuerholz von Maultieren in die Stellungen transportiert werden. Da ab dem Winter 1916/17 die Pferde und Maultiere auf Grund von Futtermangel kaum noch leistungsfähig waren, wurden diese mehr und mehr durch elektrisch betriebene Seilbahnen bzw. Zugverbindungen ersetzt. Die kürzeste Verbindung nach Kärnten bzw. ins nördliche Slowenien wurden außerdem durch noch in der napoleonischen Zeit errichtete Forts (z.B. Fort Herrmann oder Herrmannswerk) versperrt. Der österreichisch-ungarischen Armeeführung war jedoch bewusst, dass diese Sperranlagen einem Beschuss mit modernen Artilleriegeschützen nicht standhalten würden. Die Geschütze und Besatzungen dieser Forts waren deshalb noch vor Kriegsausbruch, bis auf eine minimale Restmannschaft, die eine Vollbesetzung vortäuschte, abgezogen worden. Die italienischen Truppen wurden vor diesen Forts gestoppt und die italienische Artillerie schoss die Forts nieder, was der österreichischen Armee die Zeit verschaffte, die sie zum Aufbau ihrer Verteidigungslinien benötigte. Am Isonzo und in Richtung Triest war das Gelände eher hügelig und verkarstet und somit offen für Großangriffe. Demzufolge konzentrierten sich die italienischen Angriffe immer wieder in diesem Abschnitt. Vor allem die einzigen zwei österreichischen Brückenköpfe westlich des Isonzo, bei Tolmein und bei Görz, wurden immer wieder angegriffen. Hier zeigte sich jedoch das mangelnde militärische Geschick Cadornas. General Cadorna hatte zu Beginn eine konservative, veraltete Kriegsführung bei Angriffen seiner Soldaten. So gingen seine Soldaten dicht gedrängt und gestaffelt vor, was alle anderen kriegsführenden Länder wegen der außerordentlich hohen Verluste, die diese Taktik durch gegnerische Maschinengewehre forderte, längst vermieden. Die österreichischen Verteidiger fügten so einzelnen italienischen Kompanien in den Anfangstagen hohe Verluste (bis 90 %) zu. Außerdem war Cadorna zu zögerlich und verschenkte so des Öfteren bereits erkämpfte Anfangserfolge. Die Österreicher ihrerseits hatten mit Generaloberst Svetozar Boroevic von Bojna einen ihrer fähigsten Kommandanten an die italienische Front entsandt. Vor allem die Defensive war eine Spezialität General Boroevics und so schaffte er es immer wieder, trotz deutlicher Unterlegenheit gegen einen bis zu dreimal stärkeren Gegner, einen italienischen Durchbruch zu verhindern. Sein Geschick trug ihm bald den Beinamen „der Löwe vom Isonzo“ ein. Am 1. Februar 1918 wurde er von Kaiser Karl I. zum Feldmarschall befördert. Beide Seiten hatten aufgrund der ungeheuren Strapazen und Entbehrungen mit Disziplinproblemen bis hin zur Desertion zu kämpfen. In der k.u.k. Armee waren italienische und tschechische Einheiten stark betroffen. Der Nationalismus und die Propagierung eines eigenen tschechischen Nationalstaats durch die Entente begann Wirkung zu zeigen. Die schlechte Versorgungslage der k.u.k. Einheiten tat ein Übriges, um die Moral zu senken. Bei den italienischen Einheiten war oft der noch heute existierende Unterschied zwischen den Nord- und Süditalienern Grund für das Überlaufen zum Feind. Süditaliener betrachteten den Krieg häufig als einen sie nichts angehenden Krieg „Roms und des Nordens“. Besondere Gefahren drohten den Soldaten beider Seiten nicht nur vom Feind, sondern auch aus der Natur. Teilweise kamen mehr Soldaten durch Lawinen, Felsstürze und sonstige Unfälle ums Leben als durch feindlichen Beschuss. Aufgrund des schwierigen Geländes wurde auch wieder auf den Minenkrieg zurückgegriffen, wobei feindliche Stellungen, zum Teil sogar ganze Berggipfel, untergraben und in die Luft gesprengt wurden. Das bekannteste Beispiel hierfür ist der Col di Lana. Schlachten: Während in den Dolomiten eher Halteschlachten geschlagen wurden, fanden die wesentlichen Ereignisse in den Karnischen und Julischen Alpen statt. Hierbei ragten besonders die Isonzo- und Piaveschlachten heraus. Erst nach dem erfolgreichen Feldzug gegen Serbien im Herbst 1915 ergab sich für Österreich eine Möglichkeit, gegen Italien offensiv zu werden. Geplant war eine Offensive von zwei österreichischen Armeen, ausgehend von der Hochfläche von Lavarone in Richtung Venedig. Durch ungünstige Witterungsverhältnisse konnte der Angriff jedoch erst am 15. Mai 1916 beginnen, wodurch der Überraschungseffekt verloren ging. Trotz des schwierigen Geländes erzielte die Offensive Anfangserfolge, lief sich jedoch bald fest. Die Anfang Juni 1916 einsetzende russische Brussilow-Offensive zwang die Österreicher endgültig zum Einstellen des Angriffes. Die österreichische Frühjahrsoffensive 1916 auf dem Gebiet der Sieben Gemeinden blieb erfolglos. Lediglich an der Kärntner und Isonzo-Front gelang es, den Stellungskrieg in den Bewegungskrieg zu überführen. Die 12. Isonzo-Schlacht im Herbst 1917 führte zum Zusammenbruch der italienischen Dolomitenfront im Hochgebirge, ein Erfolg, der nicht ausgenutzt werden konnte. Die Gebirgsfront bestand zwischen dem Stilfser Joch und dem Piave bis 1918 weiter. Der südliche Abschnitt der österreichischen Gebirgsfront brach Ende Oktober 1918 nach der Schlacht von Vittorio Veneto zusammen. Trient ([triˈɛnt] oder [ˈtriɛnt]; italienisch Trento, trentinisch Trènt, ladinisch Trënt, lateinisch Tridentum, fersentalerisch Trea't, zimbrisch Tria) ist die Hauptstadt der Autonomen Provinz Trient und der Autonomen Region Trentino-Südtirol, der am nördlichsten gelegenen Verwaltungsregion Italiens. Die Gemeinde hat 118.902 Einwohner. Der Ort ist Sitz des Erzbistums Trient und der Universität Trient mit etwa 16.000 Studenten. Geographie Lage Die Stadt liegt, umgeben von Bergen, im Etschtal direkt an der Etsch, 55 km südlich von Bozen und 100 km nördlich von Verona. Ihr Zentrum befindet sich auf einer Höhe von 194 m ü. NHN. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Fläche von 158 km². Im Westen liegt der Monte Bondone (2091 m), im Nordwesten die Paganella (2125 m), im Nordosten der Monte Calisio (1096 m), im Osten der Marzola (1738 m) und im Südwesten der Becco di Filadonna (2150 m). Nachbargemeinden Die Nachbargemeinden sind Albiano, Aldeno, Besenello, Cavedine, Cimone, Civezzano, Garniga Terme, Giovo, Madruzzo, Lavis, Padergnone, Pergine Valsugana, Terlago, Vezzano und Altopiano della Vigolana. Italienfront ist die deutsche Bezeichnung für die zwischen Italien und Österreich-Ungarn verlaufende Front des Ersten Weltkrieges. Die Front verlief zwischen 1915 und 1917 vom Stilfser Joch an der Schweizer Grenze über den Ortler und den Adamello zum nördlichen Gardasee. Östlich der Etsch verlief die Front dann über den Pasubio und weiter auf die Sieben Gemeinden. Von dort aus bedrohte Österreich-Ungarn die italienischen Isonzoarmeen im Rücken, weswegen durchaus von einem Zweifrontenkrieg gesprochen werden kann. Ausgangslage Italien war vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges im sogenannten Dreibund mit Österreich-Ungarn und Deutschland verbündet. 1914 weigerte sich Italien, auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg einzutreten mit der Begründung, dass der Dreibund ein Defensivpakt sei. Es bestehe nur eine Bündnispflicht, wenn einer der Bündnispartner angegriffen würde, laut italienischer Ansicht hätten jedoch Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg begonnen und somit bestehe keine Bündnispflicht. Der tatsächliche Grund war, dass die Entente von Beginn an Italien Versprechungen machte, welche den Bestrebungen der italienischen Irredenta entsprachen. In Friaul und Südtirol sowie im Trentino und in Triest lebten unterschiedlich starke italienische Minderheiten und die Entente versprach diese österreichischen Gebiete Italien im Falle eines Kriegseintrittes auf ihrer Seite. Österreich wies zwar darauf hin, dass mehr Italiener als Minderheit in Frankreich und in der Schweiz lebten, fand damit aber kein Gehör. Ein weiterer Grund dafür war wohl auch, dass Italien Österreich als den vermeintlich schwächeren Gegner betrachtete. So gab es Pläne im italienischen Generalstab, binnen vier Wochen bis nach Wien vorzurücken. Auch die italienische Wirtschaft hatte kein Interesse daran, an der Seite der Mittelmächte zu kämpfen. Die italienische Wirtschaft war sehr abhängig von Rohstoffimporten auf dem Seeweg, diese wären im Falle eines Krieges gegen die Entente blockiert worden. Die italienische Bevölkerung war allerdings keineswegs kriegsbegeistert und musste mittels Propaganda erst motiviert werden. Hier tat sich vor allem der Dichter Gabriele d'Annunzio hervor, der es verstand, antiösterreichische Stimmung zu erzeugen. Auch General Luigi Cadorna gelang es, mit optimistischen Versprechungen und Prognosen das Parlament auf seine Seite zu ziehen. Kriegshandlungen Am 23. Mai 1915 trat Italien trotz des Bündnisses auf Seiten der Entente gegen Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg ein. Im Manifest vom 23. Mai 1915 An meine Völker! sagte dazu Kaiser Franz Josef: “Der König von Italien hat mir den Krieg erklärt. Ein Treubruch, dessengleichen die Geschichte nicht kennt, ist von dem Königreiche Italien an seinen beiden Verbündeten begangen worden.“ Italien verfügte bei Kriegsbeginn über ein Heer von 900.000 Mann, das sich in vier Armeen sowie die Karnische Gruppe gliederte. Oberbefehlshaber war General Luigi Cadorna. Der festgelegte Operationsplan sah vor, mit der 2. und 3. Armee über den Fluss Isonzo in Richtung Laibach vorzustoßen, um ein strategisches Zusammenwirken mit dem russischen und serbischen Heer zu ermöglichen. Die Karnische Gruppe sollte Richtung Villach in Kärnten vorstoßen, die 4. Armee Toblach angreifen. Die gegen Südtirol eingesetzte 1. Armee sollte sich defensiv verhalten. Bereits in den ersten Wochen zeigte sich, dass die geplanten Operationsziele völlig unrealistisch waren. Bis Oktober 1917 lief die Front in nördlicher Richtung durch die Dolomiten und dann in östlicher Richtung durch die Karnischen Alpen. In den Julischen Alpen verlief sie im Wesentlichen entlang der heutigen italienisch-slowenischen Grenze und am Isonzo entlang nach Süden. Südlich von Görz fanden etliche Schlachten auf dem östlich des Isonzounterlaufes gelegenen Karstplateau statt (1.–12. Isonzoschlacht), von wo aus die italienische Armee in Richtung Triest und Laibach vorstoßen wollte. Die Frontlinie endete bei Duino an der Adria. Insgesamt handelte es sich um eine ca. 600 km lange Front (Luftlinie), die zwischen der Schweiz und der Adria in Form eines liegenden „S“ verlief. Der Großteil der Front lag im Hochgebirge, weswegen die genannten 600 km aus topografischen Gründen in Wirklichkeit um mehrere hundert Kilometer verlängert werden müssen. Von Oktober 1917 bis Oktober 1918 verlief die Front nach der Schlacht von Karfreit (12. Isonzoschlacht) von der Hochfläche der Sieben Gemeinden über den Monte Grappa und im Tiefland am Piave entlang bis zur Adria. An der Italienfront fanden folgende größere Ereignisse statt: der Gebirgskrieg 1915–1918 zwölf Isonzoschlachten, drei Piaveschlachten. K.k. Landesschützen Bei den k.k. Landesschützen (ab dem 16. Jänner 1917 Kaiserschützen) handelte es sich um 1871 aufgestellte Verbände der k.k. Landwehr der österreichisch-ungarischen Monarchie. Sie umfassten seit 1906 drei als Gebirgstruppe ausgebildete Infanterie-Regimenter sowie die „Reitende Tiroler Kaiserschützen/Reitende Tiroler Landesschützen-Division“ als berittene Komponente. Da die Verbände der Landesschützen innerhalb der Streitkräfte Österreich-Ungarns zur k.k. Landwehr zählten, führen sie die Bezeichnung „k.k.“ (kaiserlich-königlich), während die Bezeichnung „k.u.k.“ für die Gemeinsame Armee üblich war. Geschichte Die k.k. Landwehr bestand von 1869 bis 1918 in der cisleithanischen Reichshälfte als Pendant zur k.u. Landwehr in der transleithanischen Reichshälfte. Die Sonderstellung Tirols und Vorarlbergs in der Landesverteidigung wurde im Dezember 1870 mit Verabschiedung des Landesverteidigungsgesetzes für Tirol und Vorarlberg durch den Tiroler Landtag an das österreichische Landwehrgesetz von 1869 angepasst. Daraufhin wurden im Jahre 1871 in Tirol neun und in Vorarlberg ein Infanterie-Bataillon der Landwehr errichtet, denen man aus historischen Gründen (in Anlehnung an die in Tirol seit dem 15. und 16. Jahrhundert bestehenden Schützengilden und -kompanien) den Namen Landesschützen gab. Neben den Infanterie-Einheiten wurde 1871 mit den „Reitenden Tiroler Kaiserschützen“ auch eine berittene Abteilung aufgestellt. Organisation 1871–1893 Die ursprüngliche Bezeichnung der zehn Infanterie-Bataillone der Landesschützen war wie folgt: Nr. I Unterinntaler Landesschützenbataillon in Schwaz Nr. II Innsbrucker und Wipptaler Landesschützenbataillon in Innsbruck Nr. III Oberinntaler Landesschützenbataillon in Imst Nr. IV Oberetschtaler Landesschützenbataillon in Meran Nr. V Etsch- und Fleimstaler Landesschützenbataillon in Bozen Nr. VI Pustertaler Landesschützenbataillon in Bruneck Nr. VII Noce-Avisiotaler Landesschützenbataillon in Mezzolombardo (Welschmetz) Nr. VIII Trient-Valsugana Landesschützenbataillon in Trient Nr. IX Rovereto-Sarca Landesschützenbataillon in Riva Nr. X Vorarlberger Landesschützenbataillon in Bregenz Jedes Infanterie-Bataillon der Landesschützen hatte im Frieden aus vier Feld- und einer Ergänzungskompanie zu bestehen, wobei die letztere ein Kaderverband war. Bei jeder der Kompanien waren je zehn Artilleristen zur Bedienung von zugewiesenen Geschützen eingestellt. Im Mobilmachungsfall sollten die Infanterie-Bataillone als Stammeinheiten für die Aufstellung von zehn weiteren Feldbataillonen sowie zehn Reservebataillonen dienen. Die 1871 aufgestellten berittenen Einheiten der Landesschützen trugen ursprünglich den Namen Kader der Landesschützen zu Pferd in Tirol und Vorarlberg und umfassten zunächst zwei Kompanien. Aufgabe der berittenen Einheiten war ursprünglich nur der Melde-, Kurier- und Verbindungsdienst. 1874 wurden die berittenen Einheiten der Landesschützen, analog zu der übrigen Landwehrkavallerie, in Eskadronen umbenannt. Organisation 1893–1906 Im Jahre 1893 wurden die bestehenden zehn Infanterie-Bataillone in drei Regimenter umgewandelt: Landesschützen-Regiment I, II und III (im Gegensatz zu allen anderen Einheiten der österreichisch-ungarischen Armee wurden diese drei Regimenter mit römischen Ziffern versehen). 1894 erhielten die berittenen Landesschützen die Bezeichnung Berittene Tiroler Landesschützen. Im Jahre 1903 wurde das Landesschützen-Regiment III zunächst wieder aufgelöst. Gebirgstruppe 1906–1918 Als in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts auch in Österreich-Ungarn die Notwendigkeit einer reinen Gebirgstruppe (nach dem Beispiel der bereits seit längerer Zeit bestehenden italienischen Alpini) erkannt wurde, boten sich die Landesschützen aufgrund ihrer historischen Entwicklung förmlich als Kern der neuen österreichisch-ungarische Gebirgstruppe an. Im Zuge der Schaffung einer spezialisierten Gebirgstruppe wurden im Jahre 1906 die beiden damals bestehenden Infanterieregimenter der Landesschützen zu Gebirgsinfanterie umgegliedert. Das III. Infanterieregiment der Landesschützen wurde 1909 mit vier Bataillonen wieder aufgestellt. Zusammen mit dem k.k. Landwehr-Infanterieregiment Nr. 4 und Nr. 27 bildeten die drei Landesschützen-Regimenter die österreichisch-ungarische Gebirgstruppe. Im Gegensatz zu den Infanterieregimentern der Landesschützen wurden die „Reitenden Tiroler Landesschützen“ nicht zu den österreichisch-ungarischen Gebirgstruppen gezählt, bildeten aber zusammen mit den „Reitenden Dalmatiner Landesschützen“ die Kavallerie der Gebirgsverbände. 1912 wurden die berittenen Tiroler Landesschützen in „Reitende Tiroler Landesschützen-Division“ umbenannt. Diese Division bestand aus drei Eskadrons. Garnisonen im August 1914 (Als Teil der k.k. Landwehr führten die Landesschützen/Kaiserschützen, wie dort üblich, den Namen der Stabsgarnison in der Regimentsbezeichnung.) k.k. Landesschützen-Regiment „Trient“ Nr. I 88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps Garnison: Stab, I. Baon Trient / II. Baon Strigno / III. Baon Ala / IV. Baon (1913 errichtet) Rovereto k.k. Landesschützen-Regiment „Bozen“ Nr. II 88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps Garnison: Stab, II. Baon Bozen / I. Baon Meran / III. Baon Riva del Garda k.k. Landesschützen-Regiment „Innichen“ Nr. III 88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps Garnison: Stab, IV. Baon Innichen / I. Baon Primör / II. Baon Predazzo / III. Baon Cortina d’Ampezzo Reitende Tiroler Landesschützen-Division, Kommandant: Oberstleutnant Moritz Srnka 3 Eskadrons Garnison: Trient Erster Weltkrieg 1914–1918 Obwohl die Landesschützen laut dem Landesverteidigungsgesetz bzw. dem Landwehrgesetz eigentlich nur innerhalb Tirols und Vorarlbergs eingesetzt werden durften, kämpften die Landesschützen während des Ersten Weltkrieges auf fast allen Kriegsschauplätzen. Mit der schwammigen Formulierung der Bestimmung „Die Landesschützen haben außerhalb der Grenzen Tirols und Vorarlbergs nur insoweit Dienste zu leisten, als es die örtlichen Grenzverhältnisse und die strategische Verteidigung des Landes erfordern; abgesehen von diesen beiden Rücksichten können die Landesschützen nur ausnahmsweise, wenn Tirol und Vorarlberg in keiner Weise bedroht wird, auch außerhalb des Landes, jedoch nur nach vorheriger Zustimmung des Landtages, verwendet werden.“ wurde das Gesetz umgangen. Insbesondere die Schlacht bei Limanowa–Lapanow (Galizien) im Dezember 1914 forderte einen ungeheuren Blutzoll an gut ausgebildeten Männern, die nicht wieder ersetzt werden konnten. Kriegsschauplätze, an denen Einheiten der Landesschützen/Kaiserschützen eingesetzt wurden, sind: Galizien: Lemberg, Grodek, Przemyśl, Pilica, Limanowa-Lapanow, Gorlice-Tarnów, Karpathen Serbien Südtirol/Trentino/Kärnten/Krain: Drei Zinnen, Monte Cristallo, Monte Piano, Falzarego, Tofana, Col di Lana, Marmolata, Zwölfte Isonzoschlacht, Sieben Gemeinden, Vallarsa, Tonale/Adamello, Ortler Nach der Kriegserklärung Italiens an seinen früheren Bundesgenossen Österreich-Ungarn im Mai 1915 kehrten die Landesschützen im Herbst 1915 nach Tirol zurück, wo mit ihrer Hilfe die Gebirgsfront stabilisiert und erfolgreich verteidigt werden konnte. Am 16. Jänner 1917 ernannte Kaiser Karl I. anlässlich eines Truppenbesuchs in Calliano die Landesschützen zu Kaiserschützen. Eine Begründung dafür hat er nie abgegeben, sodass letztendlich darüber nur spekuliert werden kann. Am Tage des Waffenstillstandes (4. November 1918) lagen die Kaiserschützen-Regimenter II und III in Stellung von der Zugna Torta über den Monte Corno bis zum Monte Spil im Vallarsa. Das Regiment I lag von südlich des Ortlers über den Tonalepass bis zur Presanella (Adamello-Presanella Gruppe). Die meisten der Kaiserschützen gerieten in italienische Gefangenschaft: Regiment I im Val di Sole (Sulztal), Regiment II an der Zugna Torta, Regiment III bei Folgaria (Vielgereuth). Auszeichnungen Die Kaiserschützen zeichneten sich nicht nur durch den Spielhahnstoß an der Kappe und das Edelweiß am Kragen aus, sondern auch durch zahlreiche militärischen Ehren: Verliehen an Offiziere 5 Militär-Maria-Theresien-Orden 4 Orden der Eisernen Krone 2. Kl. 2 Militär-Verdienstkreuze 2. Kl. 29 Leopoldsorden 166 Orden der Eisernen Krone 3. Kl. 563 Militär-Verdienstkreuze 3. Kl. 427 Signum Laudis in Silber 1111 Signum Laudis in Bronze 13 Goldene Tapferkeitsmedaillen für Offiziere 14 Silberne Tapferkeitsmedaillen für Offiziere Verliehen an Mannschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] 130 Goldene Tapferkeitsmedaillen 2797 Silberne Tapferkeitsmedaillen 1. Kl. 9820 Silberne Tapferkeitsmedaillen 2. Kl. 13025 Bronzene Tapferkeitsmedaillen Uniformierung in der Zeit ab 1907 Die Landesschützen trugen die seit 1907 eingeführte Montur der Gebirgstruppen sowohl im Feld als auch zur Parade. Diese bestand aus folgenden Monturstücken: Hechtgraue Feldkappe mit angesteckten Spielhahnstoß (im Feld wurde der Spielhahnstoß nur auf Befehl angelegt) Hechtgraue Bluse mit aufgesetzten Taschen und grasgrünen Parolis. Offiziere zur Parade oder auf Befehl mit Schulterstücken. Hechtgraue Kniebundhose mit kniehohen Wollstrümpfen Bergschuhe Offiziere und Chargen trugen den Kurzsäbel Dies galt auch für Offiziere wenn sie an einer Parade innerhalb eines Truppenverbandes teilnahmen. Abweichend hiervon hatten Offiziere in Paradeadjustierung als Einzelperson (z. B. zur Ordensverleihung) die alte Montur zu tragen. Diese bestand aus: Jägerhut mit Federbusch Hechtgrauer Waffenrock mit grasgrüner Egalisierung und Schulterstücken Gold/schwarzdurchwirkte Feldbinde. Infanterieoffizierssäbel. Hechtgrüne Pantalons mit grasgrüner Paspel und Lampassen Schwarze Halbstiefel Die Einzelparadeadjustierung für Offiziere setzte sich folgendermaßen zusammen: Als Paradekopfbedeckung diente der Hut der Jägertruppe aus mattschwarzem, wasserdichtem Filz. Er bestand aus dem Stutz samt Krempe und war mit einer grünen Rundschnur, dem Jägeremblem und einem Federbusch aus schwarzen Hahnenfedern ausgestattet. Die Hutschnur war aus Schafwolle, hatte einen Schubknopf und an beiden Enden je eine mit grüner Wolle überzogene und an den Enden netzartig überflochtene Eichel. Die beiden Eicheln waren am Hutsturz hinten angebracht. Die Schnur für Offiziere war aus schwarz durchwirktem Goldgespinst. Der Sturz wies die Form eines ovalen Kegels auf, mit einem oben mäßig gebauchten Boden. Die Krempe war hinten und vorn flach gelegt, an beiden Seiten jedoch aufwärts gestülpt. Der Rand der Krempe war mit schwarzem, lackiertem Kalbsleder eingefasst. An der linken Seite des Sturzes gab es eine rückwärts geneigte Hülse aus Hutfilz zur Befestigung des Federbusches. Das Hutemblem – aus goldfarbenem Metall – bestand aus dem Jägerhorn. In der Windungslichte war der Tiroler Adler aus versilbertem Pakfong angebracht. Das Emblem wurde über der Federhülse befestigt, so dass der Adler die gleiche schiefe Richtung zeigten wie die Buschhülse. Der Federbusch war in der Form eines Hahnenschweifs auf einem 1,5 mm starken Stück Eisendraht aufgebunden. Die Länge des Federbuschs betrug 29 Zentimeter. Der Busch wurde in die Hülse am Hut gesteckt, so dass die Federn nach hinten bogenförmig herabhingen. Der Waffenrock der Schützen war im Schnitt abweichend von der Infanterie mit zwei Reihen zu je acht silbernen Köpfen besetzt. Die Knöpfe trugen die Regimentsnummer in römischen Ziffern. Auf dem Kragen befand sich auf jeder Seite hinter den Dienstgradabzeichen ein mattsilbernes Edelweiß. Als besonderes Abzeichen befand sich an der linken Seite der Feldkappe eine kleine, schräg nach vorn oben gerichtete Tasche, in die ein Spielhahnstoß eingesteckt wurde. Bei Eigentumsmützen kam es vor, dass die Federn direkt an der Mütze angebracht und nicht in die kleine Tasche eingesteckt wurden, um die weißen Flaumfedern besser zur Geltung zu bringen. Die Hose aus hechtgrauem Tuch nach der Vorschrift für die deutsche Infanterie gefertigt. Anmerkung Hinsichtlich der übrigen Ausrüstung gab es Unterschiede zur Linieninfanterie. Siehe unter k.k. Gebirgstruppe. Die Tradition der Kaiserschützen wird (unter anderem) durch die Gebirgsjäger der deutschen Bundeswehr fortgeführt, die immer noch das Edelweiß der Kaiserschützen an der Mütze tragen, welches den Soldaten des deutschen Alpenkorps in Dankbarkeit verehrt wurde als sie 1915 zu Hilfe eilten, um die bedrängte Grenze Tirols zu schützen. Auch im österreichischen Bundesheer tragen die in Tirol und Vorarlberg stationierten Streitkräfte heute noch das Edelweiß an ihrer Feldmütze. Als Erbe der alten k.u.k. Armee wird das Edelweiß als Abzeichen der polnischen Gebirgsjäger (Strzelcy podhalańscy – Karpathenjäger) geführt.