Schultz-Liebisch, Paul (1905 Reinickendorf – 1996 Berlin-Pankow)

„In Ahrenshoop“

Öl auf Hartfaserplatte, unten rechts signiert und datiert, 1957, Maße: 50x70 cm, Rahmen (gering berieben und bestoßen)

Paul Schultz-Liebisch erlernte zunächst den Beruf eines Dekorationsmalers. Als Künstler war er Autodidakt, da er sich die Kunstschule nicht leisten konnte. Künstlerische Vorbilder waren u.a. Heinrich Zille, Otto Nagel und Hans Baluschek. Im Jahr 1946 zog er in den Ostberliner Bezirk Pankow, wo er seine künstlerische Tätigkeit wieder aufnahm. 1951 trat er aus Protest aus der SED aus und wurde fortan offiziell ignoriert, unter anderem konnte er nach 1953 nicht mehr an den großen Kunstausstellungen der DDR teilnehmen. Staatliche Aufträge erhielt er ebenfalls nicht. Dennoch war Paul Schultz-Liebisch in Ost-Berlin und der DDR bekannt. Schultz-Liebisch war befreundet mit Paul Kuhfuss, Heinrich Burkhardt, Arno Mohr, Fritz Duda, Paul Rosié, die ihn auch in seiner Kunst unterstützten. Seine künstlerische Tätigkeit führte er unbeirrt bis zum Lebensende fort. – Das angebotene Werk stammt aus der sogenannten 3. Schaffensperiode, die die Jahre von 1957 bis 1994 umfasst. Es entstehen vielfach Bilder und Miniaturen, die seiner Heimatstadt Berlin gewidmet sind und sich einer vereinfachten und erzählerischen Bildsprache bedienen. Er selbst lehnt den Begriff der „naiven Malerei“ für seine Arbeit ab, wird aber von der Kunstwissenschaft gerne in diese Schublade gesteckt und er gilt als einer ihrer wichtigsten Vertreter im ostdeutschen Raum. - Lit.: Schultz-Liebisch/Hellwich "Paul Schultz-Liebisch - Malerei / Grafik, Graphikpresse, Berlin 2002