Dame mit Schmuckschatulle.
100 % Originale CDV-Großformat-Fotografie, um 1895.
Aufnahme von Nicola Perscheid, Königlich Sächsischer Hof-Photograph, Leipzig, Gelllert-Str. 2.
Größe 100 x 210 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
100%-Echtheitsgarantie – kein Repro, kein Nachdruck!!!
Besichtigung jederzeit möglich.
100% guarantee of authenticity - not a reproduction, not a reprint!
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Jahrhundert, Altmeisterlichkeit, Anmut, anmutig, Aristkratie, Ars gratia artis, art, art history, art nouveau, Ästhetik, Atelier, Atelierfoto, beauties, Berufe, Berufsleben, Berufswelten, Berufswesen, Bildnis, Bildniskunst, Bildnisphotographie, Blumen, Blüten, Bohème, Bohemians, Bourgeoisie, Branchen, Bromsilber, costume, costumes, cultural history, D-04109 Leipzig, D-04178 Leipzig, D-10178 Berlin, D-55430 Oberwesel, D-56068 Koblenz, D-56073 Moselweiß, Dame, Deutsche Geschichte, Deutsches Reich, edel, Edeldame, Edelleute, elegance, elegant, Eleganz, exklusiv, extravagant, Fantasie, Fashion, female, feminin, femininity, Firma, Firmengeschichte, Fotografie, Fotokunst, Frau, Galanterie, Gesellschaftsleben, Grazie, grazienhaft, grazil, graziös, Gründerzeit, Haltung und Balance, Harmonie, Histoire de Moeurs, Historische Bilder, History of Manners, Jugend, jugendliche Schönheit, Jugendstil, Junge Dame, Juwelen, Kabinettfoto, Kabinettphotographie, Kaiserreich, Kaiserzeit, Kamera-Kunst, Kammerphotographie, Königreich Sachsen, Kostüme, Kostümkunde, Kreativität, Kultur, Kulturgeschichte, Kunst, Kunstfotografie, Kunstgeschichte, Künstler, Landkreis Rhein-Hunsrück-Kreis, Lebensstil, Lichtbild, Lichtbildkünstler, Lichtbildwesen, Lichtkunst, Lichtstimmung, Mode, mondän, monochrome, Nostalgie, Perlen, Photografie, Photographica, Photographie, photography, Poesie, Porträt, Porträtfotografie, Preziosen, Rheinland-Pfalz, Romantik, schick, Schmuck, Schönheit, Schönheiten, Silbergelatineabzug, Silver bromide, silver gelatine print, Stil, Tradition, Traumbilder, Träumen, Träumerei, Traumwelt, Verbandsgemeinde Sankt Goar-Oberwesel, Vintage Print, Vogue, vornehm, Weib, Weiblichkeit, Wilhelminisches Zeitalter, woman, women, zeitgenössische Kunst, Zierkunst Nicola Perscheid, eigentlich Nikolaus Perscheid, bedeutender deutscher Fotograf und einer der ersten Berufsfotografen Deutschlands. Geboren am 3. Dezember 1864 in Moselweiß; gestorben am 12. Mai 1930 in Berlin. Im Jahr 1891 wurde er zum „Königlich Sächsischen Hofphotograph“ ernannt und war in den folgenden Jahrzehnten ein gefragter Porträtfotograf. Um 1920 entwickelte er ein Objektiv mit weichzeichnendem Effekt, weshalb es gerne für Porträtaufnahmen eingesetzt wurde. Leben Nicola Perscheid wurde 1864 als Sohn von Andreas Perscheid und Gertrud Wirgens in Moselweiß bei Koblenz geboren. Seine Vorfahren waren Weinbauern aus Spanien und Portugal, die sich nach ihrem ersten Besiedlungsort am Rhein Perscheid nennen mussten. Nicola Perscheid heiratete später die Astrologin Claire Günther. Der gemeinsame Sohn Lothar Perscheid wurde ein beliebtes Fotomotiv Nicola Perscheids. Nicola Perscheid absolvierte seine Lehre zum Fotograf ab 1879 im Atelier Reuss und Möller in Koblenz. Nach seiner Ausbildung arbeitete er erst im Atelier Paul Strnad in Erfurt und von 1887 bis 1889 im Atelier Beer in Klagenfurt, wo er als Retuscheur angestellt war. Im Jahr 1891 eröffnete Nicola Perscheid sein erstes eigenes Atelier in Görlitz, was auf Porträtfotografie spezialisiert war. Ein Jahr später wurde er zum „Königlich Sächsischen Hofphotograph“ ernannt. Auch nach seinem Umzug nach Leipzig im Jahr 1894 blieb er der Porträtfotografie treu und wurde durch die Vermittlung von Max Klinger mit Künstlern der Stadt bekannt. Klinger wurde in den folgenden Jahren immer wieder von Nicola Perscheid fotografiert. Um die Jahrhundertwende nahm Nicola Perscheid an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teil, wodurch er mit den neusten Entwicklungen auf dem Gebiet der Fotografie bekannt wurde. Aus dem Jahr 1900 stammen erste Pinatypien, so zum Beispiel die Dreifarben-Pinatypie Frl. Jungmann, eines der ersten Farbbilder Perscheids. Nicola Perscheids Fotografien waren gefragt und so konnte er im Jahr 1905 bereits vom Erlös seiner Werke leben und in Berlin sein Atelier W9 auf der Bellevuestraße 6a eröffnen. Im Jahr 1909, dem Höhepunkt Nicola Perscheids kreativer Entwicklung, erhielt er die Große Silberne Staatsmedaille des Deutschen Photografen-Vereins, die als bedeutendste Auszeichnung für Fachfotografen galt. Nach 1909 ist in Nicola Perscheids Werk keine künstlerische Weiterentwicklung mehr erkennbar. Neben seiner Arbeit als Fotograf wandte er sich auch der Weiterbildung von Nachwuchsfotografen zu und hielt Vorträge in Deutschland, Dänemark und Schweden. Zu seinen Schülern zählten unter anderem Madame d’Ora, Arthur Benda, Toragorō Ariga (1890–1993), Peter-Paul Atzwanger (1888–1974), Uno Falkengren (1889–1964) und Henry B. Goodwin (1878–1931). Nicola Perscheid fotografierte unzählige berühmte Persönlichkeiten seiner Zeit. Viele Fotografien schuf er dabei honorarfrei, um sie im Gegenzug werbend für eigene Ausstellungen oder Prospekte zu nutzen. Er war ein Liebling der Berliner Gesellschaft und unter anderem mit Max Liebermann, Lovis Corinth und Hugo von Habermann befreundet. Im Alter litt Perscheid zunehmend an Geldnot, was neben der allgemeinen wirtschaftlichen Lage auch an der persönlichen Exzentrik Perscheids lag. Er lebte seinem Hang zum Luxus und seine Verschwendungssucht auch noch in Zeiten aus, in dem ihm dies finanziell eigentlich nicht mehr möglich war. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zudem, so klagte Perscheid seit 1925 über nervliche Probleme, die auch sein Hausarzt nicht heilen konnte. Nicola Perscheid starb verarmt 1930 in Berlin, sein Atelier war bereits zu Lebzeiten aufgelöst worden. Stil Motiv Nicola Perscheid war Zeitgenossen als Porträtfotograf ein Begriff. Er porträtierte als Hofphotograph unter anderem König Albert von Sachsen und seinen Bruder, den späteren König Georg. Im Zuge des Ersten Weltkrieges entstanden Porträts unter anderem von Hermann Göring, Manfred von Richthofen und Theobald von Bethmann-Hollweg. Auch Wissenschaftler, Schriftsteller, Ordensmänner und Maler porträtierte Nicola Perscheid, zahlreiche Bildnisse von Schauspielern gelangten zudem als Autogrammkarten auf den Markt. Dabei lieferte Nicola Perscheid vor allem in den 1920er Jahren auch Konsum-Massenware, die auf künstlerischer Ebene nicht mit seinen Werken um die Jahrhundertwende mithalten können. Weniger bekannt ist der Landschaftsfotograf Nicola Perscheid. Bereits während seiner Lehrzeit in Klagenfurt hatte er sich der Landschaftsfotografie gewidmet und auch in späterer Zeit, jedoch seltener, Landschaften fotografiert. Technik Zu Beginn seiner Laufbahn arbeitete Nicola Perscheid hauptsächlich mit dem zeittypischen Gummidruck. So entstand zum Beispiel 1901 in Blau-Schwarz das Werk Der Schnitter (auch Bauer mit Sense genannt), das Perscheid zeitlebens als seine beste Arbeit empfand. Es befindet sich heute mit weiteren Gummidrucken Perscheids im Besitz des Kupferstichkabinetts Dresden. Nicola Perscheid begann um 1900, mit neuen Entwicklungsverfahren zu experimentieren. Dabei wandte er sich unter anderem der Pinatypie zu, mit deren Dreifarbenverfahren erste Farbbilder entstanden. Für die Herstellung farbiger Pinatypien wurden zwei Platten benötigt, die zwischen 15 und 25 Sekunden belichtet werden mussten. Modelle durften sich in dieser Zeit nicht bewegen, weswegen Nicola Perscheid in seinen Broschüren Werbung für eine von ihm entwickelte Rückenstütze abdruckte, von der angeblich „das Gesicht [profitiert]. Es wird frei für den Wesensausdruck, für seine eigentliche Physiognomie“, die seinen Modellen jedoch nur ein ruhiges Stehen oder Sitzen ermöglichen sollte. Sein bevorzugtes Positiv-Verfahren war jedoch der kontrastreiche Pigmentdruck. In Zusammenarbeit mit der „Emil Busch A. G. Optische Industrie“ entwickelte Nicola Perscheid das sogenannte Busch-Nicola-Perscheid-Objektiv, ein Aplanat. Seine Blendeneinstellung beeinflusste die Weichzeichnung der Abbildung. Es kam 1921 auf den Markt und wurde in den folgenden Jahren häufig für Porträtaufnahmen genutzt, auch wenn die Zeit der Kunstfotografie mit Gummidruck und Weichzeichner seit Ende des Ersten Weltkriegs aus der Mode kam und stattdessen der Realismus in der Fotografie angestrebt wurde. Dennoch erlernte noch Rosemarie Clausen als Lehrling im Atelier Becker & Maas die Fotografie mit dem Busch-Nicola-Perscheid-Objektiv. Nach 1921 zeigen Nicola Perscheids Fotografien den bevorzugten Einsatz des Busch-Nicola-Perscheid-Objektivs, das auch das Licht weicher zeichnete. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen verzichtete Nicola Perscheid auf eine verfremdende Retouchierung eines Fotos. „Er ist ein Feind der Retouche im Sinne dessen, was man bei der Portraitphotographie bisher darunter verstand, und doch kennt er Retouche, das Ausgleichen technischer, das Fortnehmen eines aufdringlichen Lichteffekts, die diskrete Aufhellung der Schatten. Er sucht die Hauptaufgabe des Portraitisten in der Wahrung des Eigenartigen, Persönlichen des Menschen, nie im Effekt.“ – Elisabeth von Igel, 1905 Bedeutung Nicola Perscheids Arbeit war bei Zeitgenossen beliebt und geachtet. Obwohl unter seinen Schülern später berühmte Fotografen wie Madame d'Ora oder Arthur Benda waren, die das Andenken an Nicola Perscheid zu bewahren trachteten, galt Perscheid schon zum Zeitpunkt seines Todes als vergleichsweise „altmodisch“. „Im Laufe der Jahre hat Perscheid wohl die meisten Persönlichkeiten, die in der Oeffentlichkeit einen Namen haben, porträtiert, und er hat viele davon überzeugt, daß mittels Photographie [...] künstlerisch Wertvolles erreicht werden kann, seine Stärke liegt aber unstreitig im lebendigen Erfassen der Persönlichkeit. Das ist wohl das höchste Lob, was einem Künstler zugebilligt werden kann, aber leider fast zu wenig für die Gegenwart, die einen Bluff liebt und die schillernde Schale preist: Wenn die Sache nur von sich reden macht.“ – Artur Ranft, 1930 Nicola Perscheid wurde von Zeitgenossen häufig als Kunstfotograf angesehen, deren Mittel wie Gummidruck oder Busch-Nicola-Perscheid-Objektiv – um 1930 bereits als „unmodern“ angesehen – malerische Wirkungen der Fotografie anstrebten. Schon L. Fritz Gruber begann daher seinen Beitrag Über Nicola Perscheid mit der Anmerkung, „der Name [Perscheid] weckt Erinnerungen nur bei den Älteren“.