Auftakt zu einer Leaf-Serie von Kollaborationswerken, die sich ungehörten Piano-Klängen widmet.

Der englische, 1977 geborene Pianist und Komponist Matthew Bourne ist ein mehrfach preisgekrönter Grenzgänger, der solo oder gemeinsam mit Kollegen wie John Zorn, Nils Frahm oder Amon Tobin schon diversen Tonträgern seinen freigeistigen Stempel aufdrückte. Auch die Zusammenarbeit mit den beiden Nightports bildenden Produzenten Adam Martin (Leeds) und Mark Slater (Hull) macht davon keine Ausnahme. Kein Wunder, das Projekt Nightports gründet auf der Übereinkunft, allein mit Sounds zu arbeiten, die im Moment des Musizierens von den Beteiligten erzeugt werden. Das entspricht zwar noch dem guten, alten Live-Gedanken, allerdings werden bei Nightports die Sounds auf jede nur erdenkliche Weise manipuliert und verfremdet. Ihre Aufnahmen fanden verteilt auf drei Sessions an zwei Orten statt, nämlich in Matthew Bournes abgeschiedenen Landhaus in West Yorkshire (März 2015) sowie bei Besbrode Pianos in Leeds (Oktober 2015, Juni 2016). Dabei kamen historisch bedeutsame und einmalige Tasteninstrumente der letzten 120 Jahre zum Einsatz. Das Album bildet den Auftakt zu einer Serie von Kollaborationswerken des Labels Leaf, die sich bislang ungehörten Piano-Klängen widmet. Und ganz nebenbei überkommene Hörgewohnheiten über Bord wirft.