Ballonabwehrkanone.
Originale, farbige Offset-Lithographie von 1915.
Nach einem Originalgemälde von Ernst Vollbehr.
In der Platte signiert: „ Ernst Vollbehr, Ballon-Abwehr-Kanone bei Montberault (Laon)“.
Größe 240 x 180 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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März 1876 in Kiel; † 13. Mai 1960 in Krumpendorf am Wörther See) war ein Reiseschriftsteller, Maler und Illustrator in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Während des Ersten Weltkriegs arbeitete Vollbehr als Kriegsmaler an der Front. Neben Erd- und Luftpanoramen des Schlachtfeldes entstehen insgesamt hunderte von Gemälden und Zeichnungen. Berühmt wurde er durch Landschafts- und Kriegsgemälde, mit denen er auch an der Großen Deutschen Kunstausstellung teilnahm. Nach 1933 malt Vollbehr im Staatsauftrag Bilder von den RPT sowie den Olympiaanlagen in Berlin. Im Auftrag von Fritz Todt entstehen zahlreiche Gemälde vom Bau der Reichsautobahnen. Vollbehr wird zu einem der populärsten Künstler Deutschlands. H., A.´s Hochachtung für die Arbeit Vollbehrs äußert sich u.a. im Ankauf seiner Kriegsbilder durch die Partei. 25. März 1876 geboren in Kiel ab 1892 Lehre bei Hoftheatermaler H. Wilbrandt in Schwerin, dann aus Geldnot Malerlehre in Wismar (u. a. Restaurierung zahlreicher Fresken in mecklenburgischen Kirchen) Studium in Berlin bei Seliger, in Dresden bei Bantzer und in Paris bei Ménard um 1900 Entwürfe von Bildteppichen für die Webschule in Scherrebek; künstlerischer Leiter ihrer Filiale in Laibach (heute Ljubljana/Slowenien) 1904 Malreise nach Albanien um 1905 Arbeit als Autor und Illustrator, u. a. für die Münchener Zeitschrift "Jugend" 1906/08 Malreisen nach Brasilien 1909/10 Malreise nach Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Südwestafrika, Kamerun und Togo 1913/14 Malreisen in das Hinterland von Kamerun und Togo 1914-18 Kriegsmaler an der Westfront (Champagne, Vogesen, Flandern): 75 Erdpanoramen und 28 Luftpanoramen vom Schlachtfeld, ca. 1200 Gemälde, zahlreiche Orden 1920er Jahre Landschaftsbilder, u. a. in den Alpen vom Flugzeug und Zeppelin aus 1927/28 Malreise nach Asien (Sumatra, Java, Borneo, Molukken u. a.): 420 Gemälde 1930-33 Malreisen nach Ceylon (mit Hagenbeck), Indien, Burma, China, Hawaii, Algerien, Kalifornien 1933-35 Bilder vom Reichsparteitag sowie vom Bau der Autobahnen und der Olympiaanlagen 1935-39 1935 Malreisen nach Afrika, 1936/37 Mittel- und Südamerika, 1937/38 Australien 1939-42 Kriegsmaler (Frankreich, Polen, Russland, Rumänien, Griechenland, Norwegen) 1942 krankheitsbedingte Rückkehr nach Berlin 1944-1950 Landschaftsbilder in Schleswig-Holstein 1955-57 Verkauf von ca. 800 Bildern an das Geographische Museum Leipzig (Direktor: Prof. Dr. E. Lehmann) 13. Mai 1960 verstorben in Krumpendorf/Wörthersee (Österreich) Auf Panzerwagen montierte 7,7 cm Flak Rheinmetall. K-Flak ist eine Abkürzung für Kraftwagen-Flugzeugabwehrkanone. Diese Waffen wurden 1916 von zwei Fabriken, Krupp in Essen und Rheinmetall-Borsig hergestellt. Luftunterstützung Zur Aufklärung des Fortschritts am Boden und zur Abwehr feindlicher Flugzeuge hatten beide Seiten einige Fliegerstaffeln im Raum Cambrai stationiert. So flog am 22. November nachmittags eine deutsche Maschine zur Lageerkundung zwischen Fontaine und dem Wald von Bourlon. Sie meldete zuerst nur schlechte Sicht, doch gegen Abend bei einem zweiten Flug, dass das Gebiet von britischen Truppen kontrolliert werde. Kurz darauf schossen britische Bodentruppen auf das Flugzeug, und es stürzte auf der deutschen Frontseite ab. Beide Männer überlebten schwer verwundet. Bei Flesquières konnte ebenfalls an diesem Tag eine deutsche Maschine abgeschossen werden. Auch hier überlebten beide Insassen und wurden gefangengenommen. Dem australischen Major Roy Cecil Phillipps gelang der Abschuss eines deutschen Kampfflugzeugs bei Cambrai, und am nächsten Tag, dem 23. November, schoss der deutsche Leutnant Kurt Küppers gegen 15:00 Uhr eine britische Maschine ab. Wenig bekannt ist, dass auch der berühmte deutsche Pilot Manfred von Richthofen in der Luft an dieser Schlacht teilnahm. Er konnte am 23. November 1917 dort seinen 62. Luftsieg verbuchen. Weitere Erfolge beider Seiten sind für den 30. November vermerkt. Besonderen Erfolg hatte das kanadische Fliegerass Lieutenant Colonel Andrew Edward McKeever. Bei seinem Angriff auf zwei deutsche Zweisitzer gegen Mittag versuchten sieben Albatros D.V Jäger, diese zu verteidigen. In einem heftigen Luftgefecht gelang es McKeever, vier der Maschinen südlich von Cambrai abzuschießen. Auch der britische Captain Edmund Roger Tempest schoss nordwestlich des Bourlon Waldes eine deutsche Albatros ab. Ergebnis Insgesamt betrugen die Verluste etwa 50.000 Soldaten auf deutscher und 45.000 auf britischer Seite. Es wurden mehr als 250 britische Tanks von den Deutschen vernichtet oder erbeutet. Der Frontverlauf veränderte sich durch die Schlacht kaum. Die Briten erzielten leichte Geländegewinne bei Havrincourt, Ribécourt und Flesquières, während die Deutschen Gelände südlich des Welsh Berges eroberten. Die Entente musste erkennen, dass sich der Krieg noch längere Zeit hinziehen konnte, denn die deutschen Truppen leisteten weiterhin erfolgreich Widerstand. So war es nur folgerichtig, dass die Meuse-Argonne-Offensive, der letzte Angriff der Entente, Ende 1918 die einzige Attacke des nächsten Jahres war. Die Taktik der Briten zur Koordinierung der Infanterie, Luft- und Panzerstreitkräfte setzte neue Maßstäbe in der Kriegsführung und wurde im Zweiten Weltkrieg erfolgreich von den Deutschen als Blitzkrieg-Taktik eingesetzt. Die Deutschen erkannten den Vorzug speziell geschulter Stoßtruppen und der Hutier-Taktik (gezieltes Einsetzen dieser Stoßtruppen in kleinen Operationsgebieten). Außerdem zeigte sich der Vorteil beweglicher Divisionen, die schnell an kritische Frontabschnitte verlegt werden konnten. Diese Erkenntnis ermöglichte den Deutschen auch die Erfolge der Frühjahrsoffensive 1918. Der englische Bildhauer und Maler Henry Moore nahm als junger Mann an der Schlacht teil und wurde während eines Gasangriffes verletzt. Der spätere Autor Ernst Jünger nahm unter anderem an den deutschen Rückeroberungen teil. Er verarbeitete die Erlebnisse unter anderem in seinem Buch In Stahlgewittern (Kapitel: Doppelschlacht bei Cambrai). Zweite Schlacht von Cambrai Im Zuge der „Hunderttageoffensive“ von Marschall Foch von August bis November 1918 griffen die britische 1., 3. und 4. Armee, die französische 1. Armee, das kanadische Korps sowie australische und amerikanische Truppen im Raum Saint-Quentin – Cambrai an und erzwangen einen 65 km breiten Durchbruch durch die deutsche Hindenburg-Linie. Dabei kam es am 8. und 9. Oktober 1918 zu einer zweiten Schlacht bei Cambrai, bei der die Briten aus ihren Fehlern von 1917 gelernt hatten und nun mit ausreichender Infanterieunterstützung vorgingen. Am 9. Oktober wurde Cambrai vollständig zurückerobert. Die deutschen Truppen zogen sich daraufhin in neue Verteidigungsstellungen hinter den Fluss Selle zurück. Das Schlachtfeld heute Quer durch das ehemalige Schlachtfeld südwestlich von Cambrai verlaufen heute die beiden französischen Autobahnen A2 (Paris–Brüssel) und A26 (Reims–Calais). Bei Graincourt und südlich des Waldes von Bourlon liegt ein vielbefahrenes großes Autobahnkreuz. Die fruchtbare Erde, auf der Ende 1917 die Panzerschlacht tobte, wird längst wieder für die Landwirtschaft genutzt. Gedenkstätten Panzerschlachtdenkmal in Cambrai Im Stadtpark von Cambrai, wo auch die große Gedenkstatue von Louis Bleriot steht, ist ebenfalls eine Gedenkstätte für die Attacke der Entente vom 20. November 1917, die von der britischen 3. Armee angeführt wurde, zu finden. Dazu gehört eine Erinnerungstafel für die zivilen Opfer, die die Schlacht gefordert hat. Louverval Auf dem großen Soldatenfriedhof von Louverval an der N30 steht das britische Ehrenmal für die Gefallenen der Schlacht bei Cambrai, das Cambrai Memorial. Es steht auf einer Terrasse am Ende des Friedhofs und wurde von H. Chalton Bradshaw entworfen und mit einer Skulptur von C. S. Jagger versehen. Auf einer Tafel ist folgende Inschrift vermerkt: „TO THE GLORY OF GOD AND TO THE ENDURING MEMORY OF 7048 OFFICERS AND MEN OF THE FORCES OF THE BRITISH EMPIRE WHO FELL AT THE BATTLE OF CAMBRAI BETWEEN THE 20TH. NOVEMBER AND THE 3RD. DECEMBER 1917, WHOSE NAMES ARE HERE RECORDED BUT TO WHOM THE FORTUNES OF WAR DENIED THE KNOWN AND HONOURED BURIAL GIVEN TO THEIR COMRADES IN DEATH.“ Es folgen die Namen der gefallenen Soldaten. Wald von Bourlon Im heftig umkämpften Wald von Bourlon, am Stadteingang von Bourlon, wurde von den Kanadiern auf einer Anhöhe eine Gedenkstätte errichtet. Sie besteht aus einem Steinblock mit einer Inschrift auf einer Terrasse, die über eine Treppe zu erreichen ist. Die Bäume an der Terrasse sind noch die Originalbäume aus der Zeit der Schlacht von 1917. Sie wurden vom Granatenbeschuss stark beschädigt und später wieder gesundgepflegt. Deutscher Soldatenfriedhof bei Cambrai Auf dem an der Route de Solesmes gelegenen deutschen Soldatenfriedhof liegen neben 10.685 deutschen auch 502 britische Gefallene. Der Soldatenfriedhof wurde im März 1917 eingerichtet. Architekt war Wilhelm Kreis, der auch das Hauptdenkmal entwarf. 1921 bis 1924 wurde er durch Umbettung weiterer Deutscher durch die Franzosen erweitert. Artillerietruppe (Deutsches Kaiserreich) Die Artillerietruppe des Heeres im Deutschen Reich umfasste die artilleristischen Kräfte des Heeres. Diese setzte sich zusammen aus der Feldartillerie und der Fußartillerie mit der Festungs- und der Belagerungsartillerie. Zum Einsatz kam die Artillerietruppe hauptsächlich während des Ersten Weltkriegs von 1914 bis 1918. Schießende Artillerie Im Zuge der Mobilmachung 1914 wurden planmäßig aufgestellt: 102 Feldartillerie-Regimenter und 29 Reserve-Feldartillerie-Regimenter mit je 2 Abteilungen zu 3 Batterien mit je 6 Geschützen, die als Feldartillerie in die Artilleriebrigaden der Infanterie-, bzw. Reserve-Divisionen eingegliedert wurden oder als Fußartillerie auf Armee- oder Heeresgruppenebene geführt wurden, dazu kamen 11 reitende Abteilungen der Kavalleriedivisionen zu 3 Batterien mit je 4 Geschützen, 5 selbständige Landwehr-Batterien, 22 Landsturm-Batterien, 3 Landwehr-Feldartillerie-Ersatzabteilungen und 40 mobile Feldartillerie-Ersatzabteilungen zu 2 Batterien mit je 6 Geschützen. Mit der Mobilmachung 1914 wurde die Fußartillerie schließlich aufgelöst und auf Heeresgruppen und Armeen verteilt. Bei Kriegsausbruch standen bereit: 26 schwere Feldhaubitz-Bataillone, Kaliber 15 cm, zu je 16 Geschützen, die den Armee-Korps unterstellt wurden, dazu ein weiteres Bataillon mit 10 cm Geschützen, das dem IX. Reservekorps der I. Armee an der Westfront zu Verstärkung des rechten Angriffsflügels unterstellt wurde. 14 Mörser-Bataillone, Kaliber 21 cm zu je 8 Geschützen. Diese wurden zur Bekämpfung gegnerischer Festungen an der Westfront verlegt. 5 (3 schienengebundene und 2 motorisierte) Batterien schwere Küstenmörser, Kaliber 30,5 cm zu je 2 Geschützen. 3 Batterien 42 cm Mörser, davon 2 schienengebunden. weitere 15 ½ Bataillone waren ortsgebunden in Festungen eingesetzt, darunter der Großteil der 50. Reserve-Artilleriebataillone, die über keine Bespannung und keine Munitionskolonnen verfügten. Insgesamt betrug damit die Kriegsstärke 633 Feldartillerie-Batterien zuzüglich 828 Feldartillerie-Batterien der Reserveformationen. Hinzu kamen 50 Fußartillerie-Bataillone des Heeres und 122 aus Reserveformationen. Die Artillerie zog mit 14.681 Offizieren und 412.323 Unteroffizieren ins Feld und bildete damit 22% des Feldheeres. Die französische Feldartillerie bewies sich gegenüber der deutschen, die deutsche und österreichische schwere Artillerie gegenüber der der Alliierten als überlegen, was insbesondere beim Niederringen der Grenzfestungen im Westen von großer Bedeutung war. Andererseits machte sich das Fehlen schwerer Artillerie in den Reserve- und des Landwehrkorps bereits kurz nach Kriegsbeginn schmerzlich bemerkbar und erzwang eine entsprechende Truppenvermehrung z.B. durch die Lieferung von Marinegeschützen, später durch die Entwicklung von Eisenbahngeschützen. Aus Ersatzeinheiten und Festungsverbänden wurden daher weitere Bataillone aufgestellt, so dass bis 1917 jede Division auch eine schwere Abteilung erhielt. Die höhere Feuergeschwindigkeit ermöglichte auch in der deutschen Feldartillerie im Kriegseinsatz zwischen Herbst 1914 und März 1915 – wie vor Kriegsbeginn bereits in der französischen, schwedischen und schweizerischen Armee – eine Reduzierung von 6 auf 4 Geschütze je Batterie, womit die Bildung von 300 neuen Batterien für die Neuaufstellung weiterer Divisionen möglich wurde. Auch die Artilleriebrigaden wurden bis 1917 aufgelöst[2]. Die Divisionsartillerie wurde in einem Artillerie-Regiment mit drei Abteilungen zusammengefasst, wovon zwei mit Feldkanonen und eine mit Feldhaubitzen ausgerüstet wurde. Die Umgliederungen der Divisionsartillerie wurden bis Frühjahr 1917, die der 1917 geschaffenen Heeresartillerie, die unter Befehl der OHL stand, bis Herbst 1917 abgeschlossen. Die Führung der Divisions-Artillerieverbände erfolgte durch einen Artilleriekommandeur (Arko), auf Armee-Ebene wurde der bisherige General der Fußartillerie zum General der Artillerie umbenannt. Ab Mai 1918 wurden sechs Artillerie-Regimenter erstmals mit Lastkraftwagen motorisiert. Die Batterien der schweren Artillerie der Kaliber 13 cm und 21 cm wurden im Sommer 1917 auf 3 Geschütze, 15 cm, 17 cm auf 2 Geschütze gebracht Jede Batterie bekam nun eine eigene Munitionskolonne. Die deutsche Artillerie verwendete im Krieg 73 verschiedene Geschütztypen, davon 57 Typen Beutegeschütze. Während des Ersten Weltkrieges wuchs die Artillerie u.a. an auf 297 Feldartillerie-Regimenter mit je 3 Abteilungen zu je 3 Batterien mit 4 Geschützen 6 selbständige Abteilungen 3 reitende Abteilungen 6 fahrende Abteilungen 7 Gebirgsartillerie-Abteilungen 50 Infanterie-Geschütz-Batterien 53 Infanterie-Begleit-Batterien 785 leichte Munitionskolonnen Damit besaß die Artillerie bei Kriegsende 11.300 Feldgeschütze, der Anteil der Haubitzen zu Kanonen hatte sich seit der Mobilmachung (1:3) verdoppelt (1:1,5). Die Stärke der schweren Artillerie war um 30 % gewachsen. Einsatz- und Führungsgrundsätze Das offene Auffahren und Abprotzen der Batterie zum Feindbeschuss im direkten Richten beim Angriff oder im Begegnungsgefecht verlor nach 1914 im Stellungskrieg an Bedeutung. Wichtig war vielmehr das gedeckte Auffahren der Geschütze, wobei die Feuerstellung einer beobachteten Bekämpfung durch den Feind entzogen wurden und der Feuerkampf im indirekten Richten über eine Beobachtungsstelle geleitet wurde Während des Marsches saßen die Kanoniere auf den Zugpferden, der Protze und dem Geschütz auf, um jederzeit aus dem Marsch in Stellung gehen und den Feuerkampf eröffnen zu können. Aus diesem Grund wurde die Feldartillerie ab 1889 auch als fahrende Artillerie bezeichnet. Beim In-Stellung-gehen fuhren die Geschütze in Linie nebeneinander auf, die Munitionswagen der Staffel etwa acht Schritt dahinter. Die Geschützmannschaft bestand aus dem Geschützführer und sechs Kanonieren (K1-K6), die jeweils fest zugeordnete Aufgaben hatten, etwa beim Richten des Geschützes, der Vorbereitung von Munition mit Zünder, Kartusche oder Treibladung, dem Abfeuern oder Auswischen des Rohres usw.. Etwa 300 m rückwärts der Feuerstellung fuhren die Protzen und die übrigen Munitionsfahrzeuge der Batterie in Deckung, 600 m rückwärts hielt sich die leichte Munitionskolonne bereit. Nach dem Herstellen der Wirkungsbereitschaft begann das Einschießen der Geschütze, geleitet vom Batteriechef aus der Artilleriebeobachtungsstelle heraus. Von dieser mussten sowohl die Batterie als auch das Ziel einsehbar sein. Die Zielortung nach Gelände und Karte erfolgte mit dem Scherenfernrohr, der Winkel zum Ziel wie zur Batterie wurde mit dem Richtkreis eingemessen und in ein Feuerkommando umgesetzt, das der Winkertrupp den Kanonieren mit Signalflaggen übermittelte, bei der Feldartillerie per Morsesystem mit einer Flagge, bei der Fußartillerie mit zwei Signalflaggen nach der Winkerrose. Im Stellungskrieg wurde auch per Feldfernsprecher kommuniziert, wobei das Leitungsnetz bei heftigem Feindbeschuss ständig gefährdet war. Die Kommunikation zwischen Kampftruppe, Beobachtungsstelle und Feuerstellung war unter Feindeinwirkung oder im Bewegungsgefecht stets gefährdet. Neben die Erd- trat die Luftbeobachtung, zunächst mittels an Seilwinden befestigter Fesselballons der Feldluftschiffer oder vom Flugzeug aus durch Artillerieflieger, vor allem, nachdem ab 1915 die Verständigung vom Flugzeug mittels Funktelegrafie möglich wurde. Feld- und Fußartillerie verwendeten die gleichen Schießverfahren, d.h. die Ortung des Ziels nach Lage, Höhe, Ausdehnung, dessen Eingabeln durch Kurz- und Weitschüsse in 100 m-Sprüngen. Als Feuereinheit galt die Batterie oder die Abteilung. Das Wirkungsfeuer galten folgende Verfahren: Salvenfeuer: Gleichzeitiges Abfeuern aller Geschütze auf ein Kommando Staffelfeuer: Abfeuern der Geschütze nacheinander auf jeweils etwas kürzere Entfernung Flügelfeuer: Abfeuern der Geschütze der Linie vom befohlenen Flügel aus mit Zeitverzug Gruppenfeuer: Geschützweises Abfeuern und Nachladen unter Leitung der Geschützführer Schnellfeuer Munition Das Schwarzpulver wurde nach der Erfindung des Dynamits 1867 durch Alfred Nobel, der Sprenggelatine 1877 und des rauchlosen Pulvers 1887 durch rauchschwache Treibladungen in Metallhülsen oder bei Haubitzen durch entsprechende Kartuschen ersetzt. Damit vereinfachte sich der Ladevorgang; die geringe Qualmentwicklung behinderte bei Schnellfeuer nicht die Sicht und erschwerte die Aufklärung der Feuerstellung durch den Feind. Als Munitionsarten wurden Brisanzgranaten und Schrapnells - zur Nahverteidigung auch Kartätschen - eingesetzt, später auch Leuchtgranaten sowie Panzergranaten zur Panzerabwehr. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs verfügte Deutschland außerdem über ein Einheitsgeschoss, welches je nach Bedarf als Sprenggranate oder Schrapnell verwendet werden konnte. Als Zünder wurden je nach Bedarf Aufschlag- oder Zeitzünder (Doppelzünder) verwendet. Ab 1916 wurden auch mit farblichen Kreuzen gekennzeichnete Gasgranaten verschossen, darunter Blaukreuz mit Arsengasen wie Diphenylarsinchlorid Grünkreuz mit erstickenden Gasen wie Chlor und Phosgen Gelbkreuz mit Senfgasen wie Lost und Yperit Feldartillerie Der Auftrag der Feldartillerie war die unmittelbare Unterstützung der Kampftruppe, insbesondere der Infanterie, wobei die Feldartillerie mit ihren Geschützen die Feindziele niederkämpfen sollte, die außerhalb des Wirkungsbereichs der infanteristischen Handfeuerwaffen lag. Dabei lag aufgrund der Kriegserfahrungen 1864-71 der Schwerpunkt beim weitreichenden Schrapnellschuss gegen lebende Ziele. Eine Batterie der Feldartillerie wurde geführt von einem Batteriechef im Rang eines Hauptmanns oder Rittmeisters. Sie umfasste 1914 etatmäßig 5 Offiziere und 148 Unteroffiziere/Mannschaften mit 139 Pferden, 17 Fahrzeugen und 6 Geschützen. Die Batterie gliederte sich in die Gefechtsbatterie mit Beobachtungswagen, der Gefechtsstaffel aus drei (später zwei) Geschützzügen mit je zwei Geschützen, den dazu gehörigen meist sechsspännigen Protzen und drei Munitionswagen, die Gefechtsbagage mit drei weiteren Munitions- und einem Versorgungswagen und die Große Bagage mit je einem Vorrats-, Lebensmittel- und Futterwagen und der Feldschmiede. Die Kanoniere waren mit Pistolen, die Offiziere mit Degen bewaffnet, zur Nahverteidigung sollten die Besatzungen ihr Geschütz einsetzen. Nachdem es jedoch 1914 an der Ostfront durch Kavallerieüberfälle zu Verlusten gekommen war, begann auch die Ausrüstung der Artilleristen mit Gewehr oder Karabiner. 1918 kamen pro Batterie 2 leichte MG zur Fliegerabwehr und Nahverteidigung hinzu. Die Munitionsversorgung der Feldartillerie erfolgte über die leichte Munitionskolonne der Abteilung, die im Stellungskrieg zum Teil auch der Armee unterstellt wurden. Feldgeschütze Seit 1861 waren die bisherigen Vorderladergeschütze durch Hinterlader ersetzt worden. Standardgeschütz war zunächst das aus Stahlblech gefertigte Flachbahngeschütz C 73 mit dem Kaliber 7,85 cm und 8,8 cm, abgelöst erst 1896 von der Feldkanone 96. Von Rheinmetall und Krupp modifiziert zur Feldkanone 96 n.A. (neuer Art) kamen 1905 weitere wesentliche Verbesserungen hinzu, wie ein Schutzschild gegen direkten Feindbeschuss, Richtsitze für die Kanoniere, die Flüssigkeits-Rohrrücklaufbremse, der das umständliches Neuausrichten des Geschützes nach dem Abfeuern unnötig machte, verbesserte Richtmittel und Visiereinrichtungen wie das Rundblickfernrohr für das indirekte Richten und einen feldgrauen Tarnanstrich. Neben der Kanone wurde die Feldhaubitze 98/09 entwickelt, die durch steilere Geschoßflugbahn die Bekämpfung von Feindzielen im indirekten Richten und gegen Feldbefestigungen und gedeckte Unterständen ermöglichen sollte. Dazu kamen weitere Verbesserungen: Die Auswertung der Erfahrungen u.a. des russisch-japanischen Krieges von 1905 zeigten, dass der Feuerkampf vor allem schnell und zielgenau geführt werden musste. Batterien erhielten nun auch einen Beobachtungswagen sowie Munitionsfahrzeuge, Schanzzeug für den Stellungsbau, dazu Feldfernsprecher als Kommunikationsmittel und Patronenmunition ersetzte die Kartuschen. Die schweren Geschütze bekamen Radgürtel, so dass auch der schwere 21 cm Mörser auf der Lafette transportiert und abgefeuert werden konnte. Für den fortlaufenden Munitionsnachschub wurden Munitionskolonnen aufgestellt. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs waren die 7,7 cm Feldkanone 96 n.A. mit 5.068 Geschützen und die 10,5 cm leichte Feldhaubitze 98/09 mit 1.260 Geschützen die Standardwaffen der deutschen Feldartillerie, erst ab 1916 wurden diese durch verbesserte Geschütztypen ersetzt oder ergänzt. Kaliber/Typ Reichweite V0 (m/sec) Erhöhung Einführung Bemerkung 7,85 cm Feldkanone C73 6.800 m 452 1873 ohne Rohrrücklauf 8,8 cm Feldkanone C73 7.600m 417 1873 ohne Rohrrücklauf 7,7 cm Feldkanone 96 7.800m 1896 mech. Rohrrücklaufbremse 7,7 cm Feldkanone 96 n.A. 8.400m 465 -13°/+15° 1905 Standardgeschütz 1914 7,7 cm Feldkanone 16 10.700m 478 Winter 1916 10,5 cm leichte Feldhaubitze 98/09 6.300m -10°/+40° 1909 10,5 cm leichte Feldhaubitze 13 8.900m 430 -4°/+43° 1913 10,5-cm-leichte Feldhaubitze 16 9.225m 395 -9°/+40° 1916 Anzumerken ist, dass neben den aufgeführten Geschützen noch zahlreiche weitere Beute-Geschütze zum Einsatz kamen. Flugabwehr-, Gebirgs-, Tankabwehr- und Infanterieartillerie Flugabwehrgeschütze Zur Flugabwehr wurden ebenfalls Feldgeschütze auf improvisierten Lafetten herangezogen. Bereits 1909 wurde die erste Ballon-Abwehrkanone eingeführt, ab 1916 kamen angesichts der wachsenden Bedrohung durch Aufklärungs- und Bombenflugzeuge erstmals Flugzeugabwehrkanonen zum Einsatz. Die Luftabwehrartillerie wurde jedoch im Laufe des Krieges aus der Artillerie ausgegliedert und den Luftstreitkräften zugeordnet. Gebirgsgeschütze Die Erfahrungen im Kriegseinsatz machten eine weitere Spezialisierung der Feldartillerie erforderlich. Der Kampf in den Vogesen erforderte den Einsatz von Geschützen im Gebirgskrieg; ab 1915 wurden deutscherseits erstmals 7,5 cm Ehrhard 07 Gebirgsgeschütze eingesetzt, die ursprünglich für die kaiserliche Schutztruppe in den Kolonien vorgesehen waren und auf sechs Tragtiere verlastet in Stellung gebracht werden konnten. Besonders bewährten sich die Skoda-Geschütze der k.u.k.-Truppen, die ab 1917 auch an Deutschland geliefert wurden. Gebirgsgeschütze kamen vor allem im Westen in den Vogesen, beim Rumänienfeldzug in den Karpaten und an der Italienfront in den Alpen zum Einsatz. 1918 war die Gebirgsartillerie auf insgesamt 7 Gebirgsartillerie-Abteilungen mit 22 Batterien aufgewachsen. Für den besonders schwierigen Transport schwerer Feldhaubitzen und 10 cm Kanonen per Gebirgskarren wurden Gebirgs-Staffeln eingesetzt. Infanteriegeschütze Zur Bekämpfung von Feindzielen im direkten Richten wurden zunächst einzelne Feldgeschütze in die Nähe der vordersten Linie zur direkte Feuerunterstützung der Infanterie gebracht. Nachdem die französische Armee mit der canon d’infanterie ab 1916 spezielle Infanteriegeschütze in den Einsatz gebracht hatte, begann auch auf deutscher Seite die Entwicklung des Infanteriegeschützes 18, das im letzten Kriegsjahr an die Front kam. Tankabwehrgeschütze Der massive Einsatz von Tanks durch die Alliierten erforderte zudem die frontnahe Aufstellung von Feldgeschützen, die zunächst improvisiert, ab 1917 durch spezielle Tank-Abwehr-Kanonen übernommen wurde. Infanteriegeschütze und Tankabwehrkanonen wurden zu Infanterie-Begleitbatterien zusammengefasst. Kaliber/Typ Reichweite V0 (m/sec) Erhöhung Einführung Bemerkung 7,5 cm 07 Gebirgsgeschütz (Ehrhard) 1915 Gebirgsgeschütz 7,5 cm Gebirgsgeschütz (Krupp) L14 Gebirgsgeschütz 10,5 cm Gebirgsgeschütz (Krupp) L12 Gebirgsgeschütz 7,5 cm Gebirgsgeschütz (Skoda) 6.650m 382 –9°/+50° Sommer 1917 Gebirgsgeschütz 10 cm Gebirgsgeschütz (Skoda) M 15 Sommer 1917 Gebirgsgeschütz Fußartillerie, Festungs- und Belagerungsartillerie Am 1. November 1872 wurde im Deutschen Reich die Fußartillerie von der Feldartillerie getrennt: Ihr Auftrag lag in der Bekämpfung von Festungen, Ortschaften, Verkehrsverbindungen und Feindartillerie im indirekten Richten mit Brisanzgranaten, vor allem bei der Unterstützung von Belagerungsoperationen. Die Fußartillerie erhielt ab 1893 eigene Bespannung und war damit beweglich gemacht worden, ausgezeichnet ausgebildet und verfügte über enorme Feuerkraft. Ebenfalls war ihr die ortsfeste Festungsartillerie zugeordnet. Die Fußartillerie gliederte sich in Regimenter, Bataillone und Kompanien; diese wurden 1908 in Batterien umbenannt. Die Notwendigkeit, im Kampf um Feldbefestigungen auch schwere Geschütze heranziehen zu können, führte 1896 zur Bildung der Schweren Artillerie des Feldheeres. Die Geschütze wurden ebenfalls durch Pferdebespannung mobil gemacht, dabei oft in mehrere Lasten zerlegt. Als Bespannungspferde dienten kräftige Kaltblüter. Standardgeschütze bei Kriegsausbruch 1914 waren die 15 cm Haubitze und der 21 cm Mörser. Hinzu kamen später die weitreichende 10 cm, 10,5 cm, 13 cm und 15 cm Kanonen. Eine Batterie schwerer Feldhaubitzen wurde geführt von einem Batteriechef im Rang eines Hauptmanns oder Rittmeisters. Sie umfasste 1914 etatmäßig 5 Offiziere, 1 Veterinäroffizier und 224 Unteroffiziere/Mannschaften mit 122 Pferden, 18 Fahrzeugen und 4 Geschützen. Eine Batterie mit zwei 42 cm Mörsern umfasste sogar 280 Mann. Schwere Geschütze Kaliber/Typ Reichweite V0 (m/sec) Erhöhung Einführung Bemerkung 10-cm-Kanone 17 16.500m 650 −2°/+45° 1917 15-cm-schwere Feldhaubitze 13 8.675m 385 0°/+45° 1914 15-cm-Kanone 16 22.000m 757 +8°/+32° 1916 lafettiertes Marinegeschütz 21-cm-Mörser 16 11.100m 393 +6°/+70° 1916 21-cm-Kanone 26.000m Schnellladekanone 24-cm-Kanone 26.600m 1916 Schnellladekanone als Eisenbahn- oder Einbettungsgeschütz 28-cm-Kanone 27.750m Schnellladekanone als Eisenbahnbettungsgeschütz 30,5-cm-Geschütz 62.500m Eisenbahnbettungsgeschütz 38-cm-Geschütz 47.500m Eisenbahnbettungsgeschütz, mit reduziertem Kaliber als „Paris-Geschütz“ im Einsatz 42-cm-Mörser 14.100 m („Dicke Bertha“) per Eisenbahn- oder Motortransport Bekannt wurde die beiden „Paris-Geschütze“, die auf Schienen verlastet und aus versteckten Stellungen die feindliche Hauptstadt Paris zwischen März und August 1918 auf eine Entfernung von über 130 km mit 21 cm Granaten unter Beschuss nahmen. Minenwerfer Für den Einsatz im Stellungskrieg gegen Feldbefestigungen wurden ab 1910 Minenwerfer als Steilfeuergeschütze geliefert und im Belagerungstrain mitgeführt. Diese bewährten sich besonders im Grabenkampf des Stellungskrieges. Bei Kriegsausbruch verfügte das Heer über 44 schwere 25-cm-Minenwerfer mit einer Reichweite von 900m und 116 mittlere 17-cm-Minenwerfer, im Laufe des Krieges erfolgte die Einführung leichter Minenwerfer mit dem Kaliber 7,58 cm und einer Reichweite 1.300m, von denen je zwei den Infanterie-Batillonen zugeordnet wurden. Dazu kamen zum Teil veraltete Festungs- und Beutegeschütze zum Einsatz. Im Laufe des Krieges wurde das Minenwesen von der Pioniertruppe übernommen. Minenwerfer des 1. Weltkrieges waren: Leichter Minenwerfer System Lanz 9,15 cm Leichter Minenwerfer 7,58 cm Mittlerer Minenwerfer 17 cm Schwerer Minenwerfer 25 cm Eisenbahngeschütze Mit dem Stellungskrieg kam den weitreichenden schweren Eisenbahngeschützen bei den Materialschlachten eine besondere Bedeutung zu. Zunächst handelte es sich überwiegend um auf Eisenbahnlafetten umgesetzte Schiffsgeschütze. Ab 1916 kam das 24 cm Eisenbahngeschütz an die Front, das bei entsprechender Beweglichkeit innerhalb von 10 Minuten wirkungsbereit war. 1917 folgten Eisenbahn-Einbettungsgeschütze, die auch abgelastet und auf ortsfest einbetonierten Fundamenten abgelastet und wechselweise umtransportiert werden konnten. Sonder- und Spezialeinheiten Artillerie-Messwesen Neben den Luftschifferabteilungen und den Artilleriefliegern, die den Luftstreitkräften zugeordnet wurden, stellte die Artillerie weitere Beobachtungs- und Messeinheiten auf, die zum Vorläufer der Aufklärenden Artillerie wurden. Um die Weiterentwicklung dieser neuen Spezialeinheiten kümmerte sich der am 30. August 1916 ernannte Inspekteur des Artillerie-Messwesens in der OHL, im Oktober 1917 wurde die Artillerie-Mess-Schule in Köln-Wahn gegründet. Zur Ortung feindlicher Batterien entstanden ab 1915 Messtrupps. 224 Mastfernrohrtrupps wurden aufgestellt. Ziel war die vom Feind unbemerkte Vorbereitung der Feuerwalze. Stellungen konnten vorab plangenau vermessen werden, die Schusswerte für die Batterien wurden vorausberechnet. Durch dieses, nach dem deutschen Artillerie-Offizier Bruchmüller („Durchbruchmüller“) benannten und ständig perfektionierten Verfahren, konnte aus im Schutze der Nacht bezogenen Feuerstellungen bei Tagesanbruch ein überraschender Feuerschlag mit hoher Treffsicherheit gegen aufgeklärte Feindstellungen ausgelöst werden. Lichtmesstrupps Das Prinzip des Lichtmessverfahrens wurde 1915 aus den Messplantrupps heraus entwickelt, die auf Divisionsebene Zielmeldungen auswerteten und daraus Feuerpläne der Artillerie entwickelten. Im September 1915 wurden aus den verfügbaren Messplantrupps insgesamt 101 Lichtmesstrupps mit je einer Messplanstelle und 5-6 Messstellen aufgestellt. Von diesen wurden die Mündungsblitze feindlicher Artilleriestellungen eingemessen und zur zentralen Auswertung weitergemeldet. Damit wurde ein Planschießen auch gegen versteckte oder gedeckte Feindartillerie möglich. Bis Kriegsende wurden 160 Lichtmesstrupps eingesetzt. Schallmesstrupps Parallel begann die Entwicklung des Schallmessverfahren . Im Januar 1916 wurden 51 Schallmesstrupps aufgestellt, die mit an verteilten Geländepunkten aufgestellten Mikrofonen die Abschussdetonation feindlicher Geschütze aufgezeichneten und zeitlich präzise abglichen. Bei Kriegsende bestanden 110 Schallmesstrupps. Richtungshörer Im Mai 1918 wurden 3 Lichtmess- und 5 Schallmesstrupps aufgelöst und dafür 3 Richtungshörerzüge gebildet, die beide Verfahren kombiniert zur Zielortung anwenden konnten. Karten- und Wetterdienst Da die Wetterbedingungen erheblichen Einfluss auf die Feuerleitung der Artillerie hatten, griffen die Befehlsstellen hier auf die Unterstützung durch die Wetterwarten der Luftstreitkräfte zurück. Artillerie-Berichtigungstrupps der Artillerie setzten deren Wettermeldungen über die Barbara-Meldung ballistisch zur Schaffung sicherer Schießgrundlagen unter Berücksichtigung der „Besonderen und Witterungseinflüsse (BWE)“ aus. Mit den Luftreitkräften entwickelte sich darüber hinaus eine enge Zusammenarbeit beim Einsatz von Feld-Luftschiffern und Artilleriefliegern in der Feuerleitung sowie den Reihenbildzügen, die wesentlich zur Kartenerstellung und –korrektur in den Vermessngsabteilungen und zur Zielortung beitrugen. Panzerzüge Panzerzüge gehörten nicht zur Artillerie, sondern waren dem Militär-Verkehrswesen zugeordnet. Abkürzungen AFlA Artilleriefliegerabteilung (bis 1916) Arko Artilleriekommandeur (ab 1917) BAK Ballonabwehr-Kanone B-Stelle Beobachtungsstelle FA(A) Fliegerabteilung, Artillerie (ab 1916) Flak Flugzeugabwehrkanone IG Infanterie-Geschütz K1–6 Kanoniere 1–6 der Geschützgruppe OHL Oberste Heeresleitung TAK Tankabwehr-Kanone V0 Mündungsgeschwindigkeit in Metern pro Sekunde. Eine hohe V0 steigert Treffgenauigkeit und Durchschlagskraft. Kraftfahrtruppen - Deutsches Kaiserliches Automobilcorps. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs entstanden 114 Kraftfahrformationen mit etwa 200 Offizieren und 8000 Mann. Die insgesamt 4000 im Heer eingesetzten Fahrzeuge waren vorwiegend im zivilen Bereich requiriert worden. Jedem Armeeoberkommando war ein Kommandeur der Kraftfahrtruppen zugeteilt, dem eine Anzahl von Lkw-Kolonnen (als Höchstzahl bei der 1. und 2. Armee je 18 Kolonnen) sowie ein Kfz-Park unterstellt waren und der die Einzel-Kfz der Stäbe (meist Pkw) beaufsichtigte. Die Lkw-Kolonnen beförderten zunächst den Nachschub, später auch Truppen und Waffen, besonders Geschütze. Den Kfz-Parks oblagen die Instandhaltung der Kfz sowie der Ersatz an Personal und technischen Mitteln. Für die Etappe bestanden Kraftwagenstaffeln. Während des Kriegs wuchs die Ausstattung des Heers mit Kfz (neben Lkws auch Pkws, Traktoren und Krafträder) rasch an. Zugleich verlagerte sich der Schwerpunkt ihres Einsatzes immer mehr von der Etappe in das Operationsgebiet. Ab Dezember 1916 unterstanden alle Kraftfahrtruppen in Feld und Heimat einem Chef des Feldkraftfahrwesens. Außerdem wurden die verschiedenartigen Kolonnen einheitlich zu Armeekraftwagenkolonnen formiert (je 54 t Transportkapazität) wie auch den Divisionen Kraftwagenkolonnen zugeteilt. Der Ausbau der Kraftfahrtruppen als Transportformationen und auch die Ansätze für eine Motorisierung der Kampftruppen fanden ihre Grenzen vor allem im Mangel an Rohstoffen, Kraftstoff und Produktionskapazität. Im November 1918 zählten die deutschen Kraftfahrtruppen ca. 2000 Offiziere und 100 000 Mann. Insgesamt waren ca. 25 000 Lkws, 12 000 Pkws, 3200 Sanitäts-Kfz und 5400 Krafträder im deutschen Heer eingesetzt. Zur gleichen Zeit verfügten die Ententearmeen, ihr weitaus größeres Potential nutzend, über 180 000 Lkws und andere Kfz. Luftkrieg Die wenig robusten Flugzeuge bei Kriegsbeginn wurden hauptsächlich zur Fernaufklärung eingesetzt. Doch bereits in diesem Zeitraum erfüllten sie eine wichtige, von den Generälen anfangs unterschätzte Aufgabe. Als die Briten in Frankreich ankamen, brachten sie gerade einmal 48 Aufklärungsmaschinen mit. Sie beobachteten ständig die Front und meldeten die Feindbewegungen an das Oberkommando. Ihnen war es besonders zu verdanken, dass General Joffre die Offensive an der Marne einleitete. Das deutsche Heer hatte bei seinem Vormarsch beabsichtigt, Paris westlich zu umgehen. Als es plötzlich nach Südosten abdrehte und dabei eine große Lücke zwischen den einzelnen Armeen hinterließ, wurde dies zuerst von den Fliegern der Royal Flying Corps (RFC) bemerkt. Sie gaben die Nachricht an die französische Kommandokette weiter, die daraufhin den Gegenangriff an der Marne einleiten konnte. Auf diesem Wege gewann die Luftaufklärung zunehmend an Bedeutung. Als der Stellungskrieg einsetzte, wurden die Flieger auch zu Artilleriekoordinierung eingesetzt, weswegen erste Methoden zu ihrer Bekämpfung entwickelt wurden. Der französische Luftfahrtpionier Roland Garros war der erste, der ein echtes Jagdflugzeug entwickelte. Er montierte ein Maschinengewehr an die Spitze seines Flugzeugs. Um den Propeller nicht zu beschädigen, verstärkte er ihn mit Stahlplatten. Im Frühjahr 1915 machte er mit seiner neuen Waffe 18 Tage lang über Flandern Jagd auf die Deutschen, bis er bei einer seiner Missionen abgeschossen wurde. Wenig später baute der Niederländer Anton Herman Gerard Fokker ein Unterbrechergetriebe in seine Fokker E.III ein. Durch die Synchronisation setzte das MG immer dann sein Feuer aus, wenn es den Propeller getroffen hätte. Die ersten erfolgreichen Piloten dieser Maschinen waren Max Immelmann und Oswald Boelcke, die den Ruf der Fokkergeißel begründeten. Bis Anfang 1916 dominierten die Deutschen den Himmel über der Westfront. Angriffe durch Bombenabwürfe kamen zuerst eher selten vor, wurden aber im Laufe des Krieges verstärkt. Die ersten Bomben wurden von einem deutschen Zeppelin am 24. August 1914 über Antwerpen abgeworfen. Im Dezember desselben Jahres griff man auch die britische Insel an. Die Engländer wiederum konzentrieren sich bei ihren Angriffen auf die Industrie Westdeutschlands und die Zeppelinwerke am Bodensee. Der Erste Weltkrieg war die erste militärische Auseinandersetzung, in der Bomber eingesetzt wurden. Bei diesen handelte es sich um besonders große und stabile Doppeldecker, die Fliegerbomben mit einem Gewicht von teilweise über einer halben Tonne mit sich führten. Bis 1918 starben durch deutsche Bomben, die von Zeppelinen abgeworfen wurden, 1400 britische Zivilisten und fast 5000 wurden verwundet. Im Zuge der Militarisierung der Luftfahrt wurde auch über den Meeren aufgerüstet. Bisher nur zur Aufklärung eingesetzte Wasserflugzeuge bzw. Marineflieger, die auf dem Wasser landeten, wurden bewaffnet und gegen Häfen, Küstenbefestigungen und militärische Einheiten zu Luft und zu Wasser eingesetzt. Der Erste Weltkrieg war zudem der erste Krieg, in dem frühe Flugzeugträger zum Einsatz kamen. Dazu bauten US-Amerikaner und Briten mehrere ihrer Kriegsschiffe um. Diese frühen Modelle waren nur für den Einsatz von Wasserflugzeugen geeignet, die vom Deck starteten und in der Nähe des Flugzeugträgers landeten, um mit einem Kran an Bord befördert zu werden. Die vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges beschleunigte Entwicklung von Flugzeugträgern sollte sich während des Zweiten Weltkrieges bei den Kämpfen im Pazifik als entscheidend herausstellen. Bis 1917 wurden immer wieder schwere Angriffe auf London geflogen, worauf einige Industrien den Betrieb sogar stilllegen mussten. Danach wurden die Luftschiffe, welche eine zu große Angriffsfläche boten und zu unbeweglich waren, zunehmend durch Großflugzeuge abgelöst. Ab 1916 verloren die Deutschen ihre Lufthoheit wieder. Die Alliierten hatten sich neu organisiert und flogen nun mit einigen robusten Flugzeugen (zum Beispiel Nieuport 11) sehr erfolgreiche Angriffe. Die Deutschen reagierten. Oswald Boelcke bildete einige der besten Flieger aus und vermittelte ihnen sein Kampfwissen, welches er in der Dicta Boelcke niederschrieb. Die deutschen Jagdstaffeln (kurz Jasta), insbesondere die Jasta 11, brachten den Alliierten schwere Verluste bei. Nach dem Tod Boelckes wurde Anfang 1917 die Jasta 11 von Manfred von Richthofen geleitet. Er sorgte mit seinen Piloten für den blutigen April, in dem die Alliierten 443 Flieger verloren. Richthofen selber schoss in dieser Zeit 20 Flugzeuge ab, sein Bruder Lothar brachte es auf 15 Abschüsse. Ein anderer Pilot, Kurt Wolf, errang in diesem April 22 Luftsiege. Als 1918 die US-Amerikaner eintrafen, wendete sich das Blatt. Die US-Amerikaner waren zwar unerfahren. Ihre zahlenmäßige Überlegenheit an Flugzeugen konnten die Deutschen jedoch nicht ausgleichen. Ab Sommer 1918 mussten die kaiserlichen Piloten ihr Glück mit Sturzangriffen versuchen, da sie sonst keine Chance gegen die alliierten Geschwader hatten. Daraufhin ließen die Alliierten mehrere Staffeln übereinander fliegen, wodurch die Deutschen weiterhin bedrängt wurden. Am 21. April 1918 wurde Manfred von Richthofen durch einen australischen MG-Schützen abgeschossen, während er von Arthur Roy Brown verfolgt wurde. Er war mit 80 bestätigten Luftsiegen der erfolgreichste Jagdflieger des Ersten Weltkrieges. Durch den Verlust ihres Idols und durch zunehmende Nachschubschwierigkeiten verstärkte sich der Druck auf die kaiserlichen Jagdstaffeln. Zum Kriegsausgang konnten die Luftstreitkräfte wenig beitragen. Der Krieg wurde am Boden entschieden. Zahlreiche gefallene Flieger, u. a. Richthofen, wurden in Berlin auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt. Militärluftschiffe fanden hauptsächlich in den beiden Weltkriegen Verwendung. Wurden sie anfangs sogar als Bomber verwendet, kamen sie später vor allem als Seeaufklärer und U-Boot-Jäger zum Einsatz. Im Kalten Krieg suchten sie als Teil des Frühwarnnetzes mit ihren Radarantennen nach feindlichen Atomraketen. Größter Betreiber von Militärluftschiffen war die US-Marine. Neben den fünf Starrluftschiffen betrieb sie über 300 Prallluftschiffe. Ihr Luftschiffprogramm endete jedoch 1962. Die Aufgaben der Luftschiffe übernahmen die immer leistungsfähiger gewordenen Hubschrauber und Flugzeuge, sowie Satelliten. Anfänge Groß-Basenach Parseval Raab-Katzenstein Siemens-Schuckert I(1911) Luftschiffer-Bataillon Nr. 1 in Berlin Feldluftschiffer Luftfahrzeug-Gesellschaft m.b.H. Die Russischen Luftstreitkräfte (gegründet 1912) besaßen beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges unter anderem zwölf Luftschiffe, Deutschland 11 (davon 7 Heeresstarrluftschiffe und ein Marinezepplin (LZ 24)), England 6, Frankreich 4 und Österreich-Ungarn 1. Erster Weltkrieg Große technische Fortschritte bewirkte der Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1914-1918). Zu dieser Zeit hatten fast alle führenden Nationen Luftschiffe in der Marine im Einsatz. Einzig Deutschland verwendete sie auch über Land beim Heer. Die nächtlichen Bombenangriffe auf London verbreiteten Angst und Schrecken unter der Bevölkerung. England hatte unter anderem Prallluftschiffe, die bis zu 22 Stunden in der Luft bleiben konnten, für den Küstenschutz und die Konvoibegleitung im Einsatz (Coastal Class). Von dem vor allem für die Seeüberwachung und U-Boot-Suche abgestellten Modell Sea Scout Zero (SSZ), Nachfolger des Sea Scout Pusher (SSP), das 1916 eingeführt wurde, wurden bis zum Ende des Krieges 66 Stück gebaut. Jedes kostete nur etwa 4.000 bis 5.000 Pfund. Auch die Briten gliederten ihre sechs dem Heer zugeteilten Prallluftschiffe bei Kriegsausbruch der Marine an. Insgesamt waren während des Krieges rund 300 nichtstarre Luftschiffe in Dienst, die vor allem für die Seeüberwachung und als Eskorte für Handelsschiff-Konvois erfolgreich arbeiteten. Vom britische Admiral Lord Beatty ist folgende Sentenz überliefert, die er kurz nach der Skagerrak-Schlacht (31. Mai bis 1. Juni 1916) zum Besten gab: The enemy still has the monopoly of the best air scouting on good weather, when one Zeppelin can do as much as five or six cruisers. (Der Feind hat immer noch das Monopol der besten Luftaufklärung bei gutem Wetter, bei dem ein Zeppelin so viel tun kann wie fünf oder sechs Kreuzer.) Diese Erkenntnis schlug sich in der Praxis nieder. Unter dem Strich brachten die Briten am Ende des Krieges wahrscheinlich mehr Luftschiff-Einsatzstunden zusammen als die bekannteren Luftschiffer aus Deutschland. Vier Sea-Scout-Schiffe wurden auch unter der Bezeichnung an Russland verkauft. Dort erhielten sie die Bezeichnung Tschernomor 1-4 Die USA hatten in der Zeit von 1919 bis 1933 insgesamt 31 Prallluftschiffe sowie ein halbstarres Luftschiff für das Heer im Dienst, danach wurden alle Schiffe an die Marine abgegeben. Italiens 18 Heeresschiffe (so genannte Kielluftschiffe) kämpften fast ausschließlich bei der Marine. Militärluftschiffe in Deutschland Die militärische Führung des Deutschen Reiches setzte anfangs große Hoffnungen in die Luftschiffe. Sie erschienen als eine Art Wunderwaffe: Verglichen mit zeitgenössischen Flugzeugen, die noch am Anfang ihrer Entwicklung standen, erreichten sie größere Höhen, waren fast ebenso schnell, konnten mit ihrer viel größeren Nutzlast stärker bewaffnet und mit mehr Bomben bestückt werden, konnten viel länger in der Luft bleiben und hatten eine sehr viel größere Reichweite. Im Krieg wurde daher die Entwicklung der Zeppeline stark vorangetrieben. Daneben kamen Prallluftschiffe des Typs Paseval und vor allem auch Starrluftschiffe vom Typ Schütte-Lanz zum Einsatz. Die waren zwar sehr innovativ, wovon auch die Zeppeline profitierten, aber aufgrund ihres hölzernen Gerippes in ihren Leistungen begrenzt. Erst gegen Ende des Krieges wurden auch sie, wie die Zeppeline, aus einem Gerüst aus Duraluminium gebaut. Die Luftschiffe wurden einerseits zur Aufklärung, andererseits für Luftangriffe mit Bomben genutzt. Technischer Vorsprung Die deutschen Luftschiffe verfügten neben dem schiffstechnischen Navigationsbesteck über einen Barographen, später auch über einen per Seilwinde absenkbaren Spähkorb, so dass das Schiff überhalb der Wolkendecke fahren konnte, während ein herabgelassener Beobachter unterhalb des Schiffes über ein Bordtelefon die Navigation des vom Boden aus unsichtbaren Schiffes übernahm. Zur externen Kommunikation führten die Schiffe üblicherweise einen Funk-Telegrafen mit Schleppantenne mit sich. Alle Einsatzdaten wurden im Bordbuch dokumentiert. Die Höhensteuerung erfolgte neben der Motorsteuerung durch Abwuf von Ballast oder Ablassen von Gas. Daneben verfügten die Schiffe über Haltetaue und regelrechte Anker für Landung, Arretierung oder Zugtransport von Boden aus. Mannschaft und Gerät war in Gondeln unter dem Gaskörper untergebracht, die oft separaten Motorgondeln waren durch Leitern erreichbar, der Rumpf der Starrluftschiffe mit seinen unterteilten Gaszellen begehbar, so dass während des Fluges notdürftige Reparaturen an Gaszellen, Außenhaut oder Motoren vorgenommen werden konnten. Die Gondeln waren mit MGs bestückt, und auch an Deck (Oberseite) befand sich ein MG-Stand zur Verteidigung gegen Fliegerangriffe von oben. Tatsächlich erwies sich Die Bekämpfung aus der Luft für die Gegner zunächst als schwierig, zumal das Wasserstoffgas bei weitem nicht so leicht zu entflammen war, wie heute vielfach suggeriert wird; LZ 91/„L 42“ überstand 1917 sogar zwei Blitzschläge in der Luft unversehrt. Auch verfügten feindliche Flugzeuge zunächst nicht über geeignete, nach vorne feuernde Abfangwaffen, so dass die ersten Erfolge im Luftkampf gegen Zeppeline erzielt wurden, indem man sie mit Bomben bewarf. Der erste „Abschuss“ dieser Art gelang am 6. Juni 1915 dem britischen Piloten Reginald A. J. Warneford, der das Heeresluftschiff LZ 37 über Gent in Brand setzte. Er erhielt dafür den höchsten britischen Orden, das Victoria Cross. Regelmäßige Erfolge erzielten die Alliierten erst nach Einführung von Brandmunition im Frühjahr 1916. Der erste Zeppelin, der auf diese Weise brennend abgeschossen wurde, war LZ 47/„LZ 77“ am 21. Februar 1916, dem ersten Tag der Schlacht um Verdun. „LZ 77“ war unter dem Kommandanten Major Horn vom Flughafen Namur aus gestartet und wurde bei Épinal abgeschossen während einer Kriegsfahrt auf Paris. Am 29./30. Januar war das Luftschiff „LZ 79“ unter der Führung des Kommandanten Major Geissert von Namur aus nach Paris gestartet, hatte dort Bomben abgeworfen und wurde auf der Rückfahrt am Heck getroffen. Die Folge war die Strandung auf den Dächern eines Dorfes in Südbelgien (damals deutsches Stellungsgebiet). Alle 12 Besatzungsmitglieder kamen mit dem Schrecken davon. Diese Besatzung übernahm später das Luftschiff „LZ 90“, zuerst unter Kommandant Major Geissert, später unter Kommandant Hptm. La Quiante und führte unter anderem eine Angriffsfahrt gegen London aus. Dort hat sie des Wetters wegen und weil der Kommandant meinte, die zum ersten Mal mitgeführte Beobachtungsgondel bringe nichts, diese einfach über London abgeworfen. Luftschiffe im Kriegseinsatz Trotz ihres technischen Vorsprungs gegenüber Flugzeugen gingen schon ab den ersten Tagen des Krieges viele deutsche Luftschiffe verloren. Das lag nicht zuletzt daran, dass sie von den mit der Technik unerfahrenen Militärstrategen mit Aufgaben betraut wurden, für die sie nicht geeignet waren. So griffen die Schiffe anfangs am helllichten Tag stark verteidigte Ziele an der Westfront an und wurden nicht selten durch Infanteriefeuer zu Boden gebracht, meist, weil durch die von Kugeln durchsiebte Hülle zuviel Traggas verloren ging. Schon zwei Tage nach Kriegsbeginn musste beispielsweise LZ 21/„Z VI“ nach einer Bombardierung von Lüttich wegen starken Gasverlusts bei Bonn notlanden. Noch im selben Monat wurden zwei weitere Zeppeline abgeschossen, und LZ 23/„Z VIII“ fiel vorübergehend in französische Hände. Besonders kritische Zeitpunkte außerhalb des eigentlichen Einsatzes waren auch die Gasbefüllung sowie das Verlassen der Halle und die Landung, insbesondere bei böigem Wetter oder Dunkelheit. Die Kaiserliche Marine verfügte für den Einsatz nur über das „L 3“, stationiert in Hamburg-Fuhlsbüttel, da die Doppeldrehhalle in Nordholz bei Cuxhaven noch im Bau war. Aufgabe der Marineluftschiffe war die Aufklärung und Erkundung über See im Dienst der Hochseeflotte über Nord- und Ostsee, aber auch Suche und Bergung vermisster Seeflugzeuge in Zusammenarbeit mit per Funk herbeigeorderten Torpedobooten. Von Auswirkung insbesondere über See auf Einsatzplanung, Kursbestimmung und funktelegrafische Verbindung hatte das Wetter und somit der meteorologische Dienst; besonderen Ruf in der Marineluftschifffahrt genoss der Meteorologe Dr. Eckner, von den Luftschiffern "Papst der Luftschifffahrt" genannt. Nordholz war der größte der deutschen Luftschiffstützpunkte. Dort waren 42 der insgesamt 75 Luftschiffe der Marine stationiert. Die Fläche des Stützpunktes betrug 1914 800 (ab 1918 1000) Hektar. Er verfügte unter anderem über eine drehbare Luftschiffhalle. In Jambol/Bulgarien befand sich der südlichste militärische Luftschiffhafen der deutschen Streitkräfte.Die deutschen Marine-Luftschiffe unter dem Führer der Luftschiffe Fregattenkapitän Strasser führten ca. 1.200 Aufklärungsflüge über der Nordsee und dem Skagerrak und 352 Angriffsflüge auf England durch. Bei Kriegsbeginn verfügte jedoch das Heer über das Gros der Luftschiffe. Die Heeresluftschiffe bewährten sich vor allem an der Ostfront, später auch zusammen mit Marineluftschiffen im Südosten am Schwarzen Meer und an der Adria. Dort konnten sie ihre Stärke, strategische Bombeneinsätze und Aufklärung, voll zur Geltung bringen. An der Westfront dagegen sind die Luftschiffe durch die starren Fronten und die dabei auftretenden Besonderheiten nie das richtige Mittel gewesen. Hier arbeiteten sie fast ausschließlich hinter den eigentlichen Kampflinien und bombardierten Versorgungswege und Nachschubeinheiten; zu strategischen Bombeneinsätzen kam es aufgrund ungünstiger Wetterlagen kaum. Mit dem Aufkommen stärkerer Luftschiffe (Typ L 10) wurden ab Anfang 1915 auch Bombenangriffe gegen entferntere Ziele, vor allem England durchgeführt. Besondere Bedeutung und hohen Überraschungseffekt hatte der erste Geschwaderangriff von den vier neuen Zeppelinen „L 10“, „L 11“, „L 12“ und „L 13“ am 10. August 1915, bei dem „L 45“ Oberleutnant zur See Peterson sein schwer beschädigtes, mit dem Heck aufdem Wasser aufgesetztes Schiff nur mit großer Mühe und unter dramatischen Umständen an die belgische Küste retten konnte; das Schiff wurde bei der Bergung zerstört, Peterson und seine Mannschaft kamen bei einem späteren Angriff auf London mit L 32 ums Leben. Bis zum Frühjahr 1917 bombardierten Heer und Marine gemeinsam Areale im Großbereich London. Die Bedrohung der Luftschiffe durch Jagdflugzeuge und/oder Flak mit Brandmunition nahm im Frühjahr 1916 massiv zu. Da die „Lebensdauer“ der Luftschiffe meist relativ kurz war, setzten sich Neuerungen schnell durch. An der Spitze der Entwicklung standen die neuen Superluftschiffen der 55.000 Kubikmeter fassenden r-Klasse. Mit diesen Luftschiffen wurde vorzugsweise die Marine ausgestattet. Dem Heer fehlten die dafür nötigen großen Luftschiffhallen. Eine Nachrüstung wäre wesentlich schwieriger und teurer gewesen als bei der Marine. Zur selben Zeit kamen die großen Flugzeuge (G-Flugzeuge) beziehungsweise die Riesen-Flugzeuge (R-Flugzeuge) auf. Bis zum März 1917 kam es quasi zu einer Parität der Abwurfmengen an Bomben bei gleichzeitiger Verringerung der Kosten. Die Oberste Heeresleitung (OHL) beziehungsweise der neue „Kommandierende General der Luftstreitkräfte“ (KoGenLuft), Generalleutnant von Hoeppner beschloss im Frühjahr 1917 die Einstellung der Heeresluftschifffahrt. Auch die Marine verringerte die Zahl ihrer Angriffe auf etwa die Hälfte. Die Zahl der Aufklärungsmissionen blieb in etwa gleich, da die Zeppeline hier nicht durch Flugzeuge ersetzt wurden. Die Marine behielt ihre Luftschiffe bis zuletzt im Einsatz. Über Nord- und Ostsee konnten die Zeppeline ihren Ausdauervorteil bei zahlreichen langen und teils sehr erfolgreichen Aufklärungsmissionen voll ausspielen. Sie leisteten insbesondere gute Dienste beim Aufspüren von feindlichen Minensperren und der Markierung von Minenfeldern mit abgeworfenen Bojen. Im Winter 1916 wurden Marineluftschiffe auch eingesetzt, um die durch Eis von der Außenwelt abgeschnittenen deutschen Inseln mit Lebensmitteln zu versorgen. Eine entscheidende Rolle wird den Marinezeppelinen in der Skagerrakschlacht nachgesagt. An dieser nahmen 10 Zeppeline teil, durch ihre Aufklärungsfunktion soll die deutsche Hochseeflotte vor der Zerstörung bewahrt worden sein. Angriffsfahrten, vor allem gegen England, wurden bereits seit Ende 1914 nur noch im Schutz der Dunkelheit durchgeführt. Damit zwang man die Gegner zur Weiterentwicklung der Luftabwehr und zum Einsatz von Suchscheinwerfern. Luftangriffe hatte es bereits vor dem Ersten Weltkrieg gegeben (z. B. Tripolis 1911). Über den Einsatz von Bomben aus der Luft gab es überall starke Kontroversen. Auch zwischen dem deutschen Kaiser und der OHL gab es keine Einigkeit in der Frage. So wurden (soweit dies möglich und selektierbar war) nur militärische Ziele ins Visier genommen, die Treffsicherheit im Dunklen ließ jedoch zu wünschen übrig, da die Luftschiffe nur mit Koppelnavigation und Sextanten zur astronomischen Standortbestimmung arbeiteten. Ab 1916 konnten die neuen Zeppeline in größeren Höhen operieren, die sie zum Teil (unfreiwillig) weit über 7000 Meter führten. Um Bombenabwürfe aus Wolkenlagen zu dirigieren, ließ man Beobachter in sogenannten Spähkörben an Stahltrossen hinab. Allerdings ließ man später den Spähkorb samt Trosse wieder weg, da die Kommandanten lieber eine entsprechende Bombenmenge beziehungsweise mehr Ballastwasser oder Kraftstoff mit sich führten. Mit zunehmender Flugabwehr wurden die Luftschiffangriffe jedoch immer riskanter, banden aber auch zahlreiche Abwehrmittel (Flugzeuge, Flak, Scheinwerfer) des Gegners und entzogen sie damit der Front. Besonders dramatisch war der Nachteinsatz vom 17./18. Oktober 1917: Von 17 gegen Mittag startenden Schiffen konnten zwei wegen starken Querwindes nicht aushallen, die übrigen 15 erreichten England, wo ein in großer Höhe einsetzender starker Nordsturm einen Teil der Schiffe nach Süden abtrieb und zum Rückmarsch über die gefährlichen Frontlinien in Frankreich zwang. Dabei wurde „L 44“ brennend abgeschossen, „L 45“ bis Südfrankreich abgetrieben und von seiner Besatzung zerstört, „L 49“ von französischen Streitkräften bei der Landung erbeutet, „L 50“ nach Abreißen der Gondel beim Aufschlag mannschaftslos über die Alpen ins Mittelmeer abgetrieben und das schwergetroffene „L 55“ bei der Notlandung in Thüringen irreparabel beschädigt. Neben den Kampfeinsätzen führten vor allem Unfälle und Fliegerangriffe zu Totalverlusten. Der gravierendste Vorfall geschah am 5. Januar 1918 in Nordhorn, als aus ungeklärter Ursache bei Wartungsarbeiten in der Halle ein Luftschiff aufbrannte und damit das zweite in der Halle liegende Schiff zur Explosion brachte. Deren Heftigkeit erfasste die 800 m entfernt liegende Halle mit drei Luftschiffen , die mit einer gewaltigen Detonation völlig zerstört wurde. Ein von einem Trägerschiff gestarteter britischer Flugzeugangriff auf die Hallen in Tondern zerstörte die in der dortligen Halle liegenden „L 54“ und „L 60“, nachdem offensichtlich bekannt geworden war, dass die Abfangjäger der dortigen Schutzstaffel aufgrund von Arbeiten an der Landebahn Startverbot hatten. Die britischen Flieger entkamen ungeschoren nach Dänemark und vernichteten dort ihre Flugzeuge. Am 5. August 1918 wurde nach einem Angriff LZ 112/„L 70“ abgeschossen. An Bord befand sich auch (rein zufällig) der Kommandeur der Marineluftschiffabteilung, Korvettenkapitän Peter Strasser. Nach Beendigung des Bombeneinsatzes wurde der L 70 durch zu intensive Verwendung seines Funkgerätes eingepeilt, ein britisches Jagdflugzeug vom Typ Airco D.H.4 herangeführt und von diesem abgeschossen. Nach diesem Vorfall wurden die Marineluftschiffe nur noch in der Fernaufklärung für die Hochseeflotte eingesetzt. Militärische Bilanz Insgesamt wurden während des Krieges 88 Zeppeline produziert. Die Luftschiffe warfen bei 51 Angriffsfahrten (meist im Geschwader) 197 t Bomben ab, töteten dabei 557 Menschen und verletzten 1358. Daneben wurden rund 1200 Aufklärungsfahrten unternommen. Die Lebensdauer der Kampfluftschiffe war meist sehr kurz. Etwa zwei Drittel aller Kriegsluftschiffe gingen verloren, etwa zur Hälfte durch Feindeinwirkung, der Rest durch Unfälle. Die Verluste an Menschenleben waren, verglichen mit anderen Tätigkeiten an den Fronten, eher gering; sie betrugen beim Heer 11 % (79 Mann) und bei der Marine 26,3 % (389 Mann). Die Einsatzwirkung der Kriegsluftschiffe war insgesamt gesehen effektiv. Zwar richteten die Angriffe nur vergleichsweise geringen Schaden an, verbreiteten jedoch beim Gegner in Militär und Zivilbevölkerung überproportional Angst und Schrecken und banden große Mengen an kriegswichtigen Ressourcen. Die Entente Cordiale musste zur Bekämpfung der deutschen Militärluftschifffahrt mit ihren rund 15 000 Mann und durchschnittlich etwa 25 Luftschiffen Waffen, Material und Personen im Verhältnis von fast 1 zu 33 abstellen. Obwohl sich auch andere Waffengattungen, etwa die Seestreitkräfte, solche Bindungsstrategien zu eigen machten, blieb die Effizienz der Luftschiffe unerreicht, selbst von den deutschen U-Booten. Noch bei Kriegsende waren die Kriegszeppeline in der Luftfahrt Spitzentechnologie. Insofern wäre es verkürzt, zu sagen, der Fortschritt habe sie „überholt“. Vielmehr forderten die militärischen, taktischen wie auch strategischen Vorgaben und vor allem praktische Zwänge ihren Tribut. Technologische Bilanz Die große Produktionsmenge und die steigenden Anforderungen des Kriegseinsatzes führten zu einer deutlichen Weiterentwicklung der Zeppeline. Gegen Kriegsende produzierte die Zeppelingesellschaft in Friedrichshafen und an verschiedenen weiteren Standorten Luftschiffe von rund 200 m Länge und mehr. Mit Volumina von typischerweise 56.000 - 69.000 Kubikmetern konnten sie 40 - 50 Tonnen Nutzlast aufnehmen und durch fünf bzw. sechs Maybach-Motoren zu je rund 191 kW (260 PS) Geschwindigkeiten bis zu 100 - 130 km/h erreichen. Einen Höhenrekord von 7600 m stellte LZ 101/„L 55“ am 20. Oktober 1917 auf, um feindlichem Feuer über der Westfront zu entgehen. LZ 104/„L 59“ wiederum, das so genannte „Afrikaluftschiff“, stellte einen Streckenrekord auf. Am 21. November 1917 startete das deutsche Luftschiff L 59 von Jamboli (Bulgarien) aus in Richtung Ostafrika. Der Kommandant des Luftschiffes, Kapitänleutnant Bockholdt, hatte Munition, Gewehre und Sanitätsmaterial geladen. Das Luftschiff sollte nach Erreichen seines Ziels abgerüstet und für Zelte und andere Ausrüstung verwendet werden. Nach einem Funkspruch kehrte der Kommandant auf halber Strecke wieder um (siehe auch Deutsch-Ostafrika). Es legte in 95 Stunden 6757 km zurück. Die zeitlich längste Dauerfahrt legte LZ 90/„LZ 120“ unter Kapitän Ernst A. Lehmann vom 26. bis 31. Juli 1917 zurück. Die Fahrt dauerte 101 Stunden, und nach der Landung hatte LZ 90 noch Benzin für weitere 33 Stunden Fahrt an Bord. Diese Dauerfahrt über der Ostsee wird teilweise als Probefahrt für die Afrikafahrt des L 59 angesehen. Das Ende der Kriegsluftschiffe Die deutsche Niederlage bedeutete zugleich das Ende der deutschen Kriegsluftschifffahrt, denn die siegreichen Alliierten verlangten eine vollständige Entwaffnung der deutschen Luftstreitkräfte. Der Vertrag von Versailles nannte dabei die Luftschiffe ausdrücklich und forderte in Artikel 202 die Auslieferung aller verbliebenen Luftschiffe, Luftschiffhallen und der deutschen Fabrik, in der das Traggas hergestellt worden war, im Rahmen der Reparationsleistungen. Eine Woche vor Vertragsunterzeichnung, am 23. Juni 1919, zerstörten viele Kriegsluftschiffer ihre Zeppeline in deren Hallen, um sie nicht an die ehemaligen Gegner abgeben zu müssen. Sie folgten damit dem Beispiel der deutschen Hochseeflotte, die sich zwei Tage zuvor in Scapa Flow selbst versenkt hatte. Die übrigen Zeppeline wurden 1920 nach Frankreich, Italien, England und Belgien überführt. Die Einsatzwirkung der Kriegsluftschiffe im Ersten Weltkrieg war insgesamt gesehen positiv. Zwar zeigte sich, dass sie als Waffe nur vergleichsweise geringen Schaden anrichten konnten, jedoch verbreiteten sie beim Gegner in Militär und Zivilbevölkerung überproportional Angst und Schrecken und banden große Mengen an kriegswichtigen Ressourcen. Die Entente Cordiale musste zur Bekämpfung der deutschen Militärluftschifffahrt mit ihren rund 15.000 Mann und durchschnittlich etwa 25 Luftschiffen Waffen, Material und Personen im Verhältnis von fast 1 zu 33 abstellen. Dieses Verhältnis blieb selbst von den deutschen U-Booten, die ebenfalls effizient gegnerische Streitkräfte banden, unerreicht.