Unsere Marine im Weltkrieg: Ein deutsches Großkampfschiff in der Schlacht, Backbord-Breitseite der schweren und mittleren Artillerie feuernd.
Großformatige originale Offset-Lithographie von 1916.
Nach dem Originalgemälde von Claus Bergen.
In der Platte signiert: "Claus Bergen Wilhelmshaven 1916".
Journalausschnitt in der Größe 355 x 270 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!1. Weltkrieg, 1. WK, 1.WK, 1917, 1st World War, 20. Jahrhundert, Akademische Kunst, Akademische Malerei, Altdeutschland, Altmeisterlichkeit, Armee, army, Ars gratia artis, art history, Besatzung, Bildnis, Bildniskunst, blaue Jungs, Blaujacken, Boot, D-24103 Kiel, D-26382 Wilhelmshaven, D-26384 Wilhelmshaven, D-27498 Helgoland, Deck, Dekorative Graphik, Der Europäische Krieg, Deutsche Geschichte, Deutsche Kriegsmarine, Deutsche Marine, deutsche Volkskraft, Deutsches Kaiserreich, Deutsches Reich, Deutschland, Erster Weltkrieg, Feindfahrt, Feindfahrten, Flotte, Front, Fronteinsatz, Frontgeschehen, Gemälde, Genre, genre painting, Genremalerei, German, German Empire, Germans, Germany, Geschütze, Graphik, Große Zeit, Heer, Heereswesen, Heerwesen, Heimatverteidigung, Heimatwehr, Heldenkampf, Heldenleben, Heldentaten, Heldentum, Historical, Historically, Historisch, Historische Bilder, History, Hochsee, Hochseeflotte, Hohenzollern, Imperial German Navy, Kaiser Wilhelm II., Kaiserlich deutsches Marineoffizierkorps, Kaiserliche Armee, Kaiserliche Marine, Kaiserliche Werft, Kaiserreich, Kaiserzeit, Kampf, Kanonen, Kapitän, Kommandant, Kommando, Kreuzer, Kriegsbilder, Kriegs-Bilder, Kriegschiffe, Kriegsflotte, Kriegsführung, Kriegsgebiet, Kriegsgeschichte, Kriegsjahr 1917, Kriegsland, Kriegsmaler, Kriegsmalerei, Kriegsmarine, Kriegsschauplatz, Kriegsschiffe, Kriegstechnik, Kriegswirtschaft, Kultur, Kulturgeschichte, Kunst, Kunstgeschichte, Küstenschutz, Landesverteidigung, Marine, Marinearsenal, Marineeinheiten, Marinemaler, Marinemalerei, Marineoffizier, Marinetruppen, Maritim, Meer, Militär, Militärgeschichte, Militaria, Militärmacht zur See, Militärmalerei, military, Monarchie, Nautic, Nautik, naval, Navy, Niedersachsen, Norddeutschland, Nordmeer, Nordsee, Nordseeküste, North sea, Opfergang, Patriotika, Patriotismus, Reichsmarine, Reichsmarineamt, Reichs-Marine-Amt, Schiff, Schiffahrt, Schiffsverkehr, Schlachtschiff, See, Seefahrer, Seefahrt, Seegefecht, Seekrieg, Seekriegführung, Seekriegswaffe, Seemacht, Seeschlacht, Seestreitkräfte, Seewehr, Streitkräfte, System Technik, Systemtechnik, Taktik, Tapferkeit, Technik, Technikgeschichte, Tradition, Truppe, Truppenformationen, Truppengattung, Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser, Vaterland, Waffen, Waffengattung, Waffentechnik, Wilhelminische Ära, wilhelminische Epoche, Wilhelminisches Kaiserreich, Wilhelminisches Zeitalter, World War I, WWI, Zeitgeschehen, Zeitgeschichte, Zerstörer, Zweites Kaiserreich, Zweites Reich Claus Friedrich Bergen, deutscher Marinemaler und Karl May-Illustrator. Geboren am 18. April 1885 in Stuttgart; gestorben am 4. Oktober 1964 in Lenggries/Oberbayern an einer Farbvergiftung. Er war schon berühmt, als er noch nicht dreißig war. Das Talent zum Malen hat Claus Bergen von seinem Vater geerbt, der künstlerischer Leiter der Gartenlaube war. Vier Wochen nach seiner Geburt in Stuttgart kam Bergen nach München. Ab 1904 Besuch der Malerschule von Moritz Weinhold und der Königlichen Akademie der Bildenden Künste, wo er zunächst Menschen, Häuser, Hühner und eine Fronleichnamsprozession in Südtirol malte. Als erster Sohn von Fritz Bergen, in der Kaiserzeit populärer Maler und Illustrator, ergab sich ein geradliniger Weg zum Beruf des Kunstmalers. Er lernte in seinen Jugendjahren nichts anderes kennen. Mit überreichem Talent versehen, war seine akademische Kunstausbildung in München hochkarätig. Ungewöhnlich war lediglich seine Entscheidung für die Marinemalerei, die in Bayern und München nun nicht gerade ihre Hochburg hatte. Wenig bekannt sind seine rund 450 Illustrationen für „Karl Mays Illustrierte Reiseerzählungen“ die ab Dezember 1907 erschienen. Nach einer Studienreise in englische Fischerdörfer in Cornwall entschloß er sich, nur noch Wasser und Schiffe zu malen. 'Diese Motive kann ich einfach nicht mehr über Bord werfen', sagt Bergen. 'Nur gelegentlich machte er Seitensprünge mit dem Pinsel So malte er die Dreidecker-Staffel von Richthofen. 'Flugzeugträger interessieren mich nicht. Das sind keine Schiffe, sondern schwimmende Kasernen.' Einen Namen machte er sich bereits ab 1909 mit seinen stimmungsvollen Bildern des englischen Fischerhafens Polperro an der Küste Cornwalls. Mehrere Studienaufenthalte in Polperro in den nächsten Jahren bis zum Ausbruch des Weltkrieges erbrachten eine größere Zahl von Gemälden mit Motiven des Fischerhafens, der Menschen und der Fischerboote. Auf Ausstellungen mit Goldmedaillen bedacht, verkauften sich Bergens Englische Fischer, trotz happiger Preise recht gut. Sie brachten Bergen den Ruf ein, gut und teuer zu sein, was übrigens bis heute gilt. In den beiden Weltkriegen betätigte sich Bergen, der nie Soldat war, 'auf eigenen Wunsch und eigene Verantwortung' als Marinemaler. Bei der Rückkehr der Flotte von der Seeschlacht vor dem Skagerrak war Bergen zufällig in Wilhelmshaven. Er sprach als erster Marinemaler mit Besatzungsmitgliedern, empfand die Stimmung und sah „stolze“ und zusammengeschossene Schiffe. Sein hervorragender Kontakt zu Admiral Hipper, dem Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte, gab ihm die Möglichkeit, bei Übungen der Flotte mitzufahren, um so die entsprechende Optik für seine Studien zu erhalten. Claus Bergen gilt seitdem als der Maler der Skagerrakschlacht, der bis heute größten artilleristisch geführten Seeschlacht. Professor Bergen weiß nicht, wie viele Seebilder er gemalt hat. 'Ein paar tausend sind's bestimmt', überlegt er. Allein von der Skagerrak-Schlacht, entstanden einige hundert. Admiral Hipper, der in Weilheim begraben ist, hatte nach der Schlacht die deutsche Flotte 'streng geheim noch einmal auslaufen lassen, nur damit Bergen seine Bilder malen konnte. Von 1915 bis 1918 als Marinemaler in Wilhelmshaven tätig. Im Juni / Juli 1917 nahm er als einziger Marinemaler der Zeit an einer Feindfahrt auf S.M.S. U 53 unter Kapitänleutnant Hans Rose teil. Seine Bilder des U-Boot-Krieges sind stimmungsvolle Dokumente einer besonderen Epoche des Seekrieges. Claus Bergen war 'Badegast' auf über 50 Kriegsschiffen. Da er dabei nur kleinere. Gefechte miterlebte, studierte er Kriegstagebücher, Pläne und Karten und interviewte Dutzende von Augenzeugen. Die realistische Darstellung von krepierenden Granaten und Einschlägen lernte er als Augenzeuge von Scheibenschießen der Marine. Er hat viele Schiffe gemalt, die er nie gesehen hatte. Er meint dazu: 'Menzel hat ja auch keinen Friedrich den Großen gesehen.' Mit Stolz erinnert sich Bergen an das Jahr 1918, als eine große Ausstellung seiner Werke im Münchner Glaspalast zu sehen war. 'Damals habe ich König Ludwig III. persönlich herumgeführt. Er war Mitglied der königlich-privilegierten Münchner-Künstlergenossenschaft von 1868. Für Marinemaler brachen nach dem Ersten Weltkrieg schwere Zeiten an. Claus Bergens künstlerische Qualität war jedoch so überzeugend, dass er mit bemerkenswerten Aufträgen versorgt wurde. Neben der Jungfernfahrt des Dampfers COLUMBUS gehörten dazu 1926 die Ausstattung des erweiterten Deutsches Museums in München mit 9 monumentalen Gemälden (maritime Darstellungen) und die Überführungsfahrt der Motoryacht AMIDA von Kiel nach New York. Sie brachten ihm nicht nur Ruhm, Ehre und Auszeichnungen ein, sondern vor allem finanzielle Unabhängigkeit. Zwischen den beiden Weltkriegen wurden seine Bilder in München, Nürnberg, Augsburg, Hannover, Laboe, Berlin, Kiel, Wllhelmshaven, Flensburg, Brooklyn, Barcelona, Amsterdam, Chicago, Buenos Aires, New York und Paris gezeigt. 1928 Ehrenmitglied der U-Bootkameradschaft München; 1926 - 1931 Reisen auf verschiedenen Schiffen der Reichs- und der Kriegsmarine, u.a. U 26, U 53, U 32 und U 43; 1930 Mitherausgeber des Buches der UK München 'Wir leben noch! Deutsche Seehelden im U-Bootkampf'; ab 1945 vorwiegend maritime Historienmalerei Motive aus der Luftfahrt Weil sie durch Zufall im selben Haus in München wohnten und die Begeisterung für die Fliegerei bekanntlich ansteckend ist, gründeten die Brüder Claus und Otto Bergen und Ernst Udet mit anderen Jungen den „Aero-Club München 1909“. Otto Bergen fiel als Flieger im Ersten Weltkrieg und die luftfahrtgeschichtliche Karriere von Ernst Udet ist hinlänglich bekannt. Claus Bergen hielt immer Kontakt zu seinem Freund „Erni“, der ihm Anfang und Mitte der 1930er Jahre den Weg zu den Spitzen der deutschen Luftfahrtindustrie ebnete. Bald zierten Bergens Gemälde die Repräsentationsbereiche der Flugzeugwerke, doch die Kenner sind sich einig, dass ihm das Wasser mehr lag als die Luft. Von ihm stammen die einzigen farbigen Darstellungen der Inneneinrichtung des Flugschiffes Dornier Do X. Die Bekanntschaft zu den Oberbefehlshabern der Kriegsmarine Erich Raeder und Karl Dönitz sicherte Bergen die Aufmerksamkeit der Marine bis 1945. Das von späteren Chronisten angeschneiderte reine „Propagandahemd“ passt Claus Bergen jedoch nicht. Sein Arbeitsstil der großen Formate in Öl auf Leinwand ließ die Menge seiner Werke übersichtlich bleiben und die jährliche Präsenz einiger weniger zeitkonformer Gemälde aus seinem Atelier in Lenggries in der Großen Deutschen Kunstausstellung in München können sein Lebenswerk nicht diskreditieren. Im Herbst 1943 bat der Unteroffizier Hans Willy Bernartz (HWB), späterer Mitbegründer des Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven, Claus Bergen um das nochmalige Malen eines Bildes, das bei einem Bombenangriff verbrannt war. Bergen bezweifelte zwar seine Urheberschaft des „Bildchens“, aber aus dem ersten Kontakt entstand eine Freundschaft zwischen Mäzen und Künstler, die zwanzig Jahre mit Höhen und Tiefen bestehen sollte. Die hinterlassene Korrespondenz der beiden miteinander dokumentiert Bergens Lebenschaos in den Nachkriegsjahren und die Einflussnahme von HWB auf Bergens künstlerische Entwicklung in den 1950er Jahren. Spätes Werk nach dem Zweiten Weltkrieg Das letzte Gefecht des Schlachtschiffes BISMARCK gehört zu den bekanntesten Gemälden Bergens. Die Stiftung der Montanindustrie von 1963 an die Marineschule Mürwik war eines der verschenkten Bergen-Gemälde, das sich in eine Reihe einfügte, zu dem auch das Atlantikbild an John F. Kennedy gehörte. Wenige Tage vor dem Attentat in Dallas erreichte das Bild Washington. Bergen äußerte später die Hoffnung, dass der von ihm verehrte Schnellbootkommandant sein Bild noch vor seinem Tod in Augenschein nehmen konnte. Die Frage, ob Kennedy das Bild noch gesehen hat, bleibt genauso unklar wie einige Geschehnisse nach Bergens überraschenden Tod am 4. Oktober 1964. Die verschenkten Chancen, sein Werk einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die Rückführung „abhanden“ gekommener Gemälde aus den USA sind spannende Geschichten, die sich um Bergens Nachlass ranken. Die Kaiserliche Marine entstand nach der Reichsgründung 1871 aus der Marine des Norddeutschen Bundes. Die Reichsverfassung vom 16. April 1871 bezeichnet die Marine des Reichs meist als Kriegsmarine, an einer Stelle aber auch als Kaiserliche Marine. Für den Marinegebrauch wurde letztere Bezeichnung am 1. Februar 1872 eingeführt. Sie bestand bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918. Den Schiffsnamen der Kaiserlichen Marine wurde – vergleichbar der Tradition in der britischen Marine (HMS = His/Her Majesty's Ship) – das Kürzel S.M.S. (für "Seiner Majestät Schiff") vorangestellt. 1871 bis 1890 1. Februar 1872 wurden deren bisherige Marinebehörden zur Kaiserlichen Admiralität zusammengefasst, deren erster Chef General der Infanterie Albrecht von Stosch wurde. Den Oberbefehl hatte der Kaiser inne. Anfangs bestand die Hauptaufgabe im Küstenschutz und im Schutz der deutschen Seehandelswege, obwohl schon bald erste Auslandsstationen gegründet wurden. In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts beteiligte sich die Kaiserliche Marine an der Gewinnung von Kolonien in Afrika, Asien und Ozeanien. Kiel an der Ostsee und Wilhelmshaven an der Nordsee waren gemäß der Reichsverfassung Reichskriegshäfen. Zu den Aufgaben der Marine gehörte auch die allgemeine Repräsentanz des Reichs im Ausland und vor allem in Übersee. Bereits die Preußische Marine hatte, wie in der damaligen Zeit üblich, Auslandskreuzer eingesetzt, die die diplomatische Interessenvertretung Preußens und später des Reichs insbesondere gegenüber kleineren Staaten zu unterstützen hatten. Ein besonderes Beispiel für diese Form der Zusammenarbeit von Diplomatie und Marine, der klassischen Kanonenbootdiplomatie, war die sogenannte Eisenstuck-Affäre in Nicaragua 1876-1878. 1890 bis 1914 Unter dem flottenbegeisterten Kaiser Wilhelm II. (1888 - 1918) gewann die Marine an Bedeutung, und eine große maritime Rüstungsindustrie entstand. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal wurde 1895 fertiggestellt und erlaubte eine schnelle Verlegung der Seestreitkräfte zwischen Nord- und Ostsee. Ab 1889 änderte sich die Führungsstruktur. Marinekabinett, Oberkommando der Marine und Reichsmarineamt (von 1897-1916 war Großadmiral (seit 1911) Alfred von Tirpitz dessen Staatssekretär) entstanden. 1898 beschloss der Reichstag ein neues Flottengesetz, welches den weiteren Ausbau festlegte. Das Oberkommando wurde 1899 durch den Generalstab abgelöst, und der Kaiser übernahm erneut den Oberbefehl. Tirpitz gelang es mit Hilfe seines "Nachrichtenbüros" und des Deutschen Flottenvereins, durch geschickte Propaganda im Deutschen Reich eine große Begeisterung für die Flotte zu erzeugen. Die Flottenrüstung war, wie auch in den anderen Marinen der damaligen Zeit, von einer schnellen technischen Entwicklung gekennzeichnet. Nacheinander wurden neue Waffensysteme eingeführt, wie die Seemine, der Torpedo, das U-Boot und die Marineflieger mit Flugzeugen und Luftschiffen. Obwohl alle diese Entwicklungen bereits mit einfachen Modellen im amerikanischen Bürgerkrieg zum Einsatz gekommen waren, war ihre Bedeutung für künftige Seekriege zunächst kaum erkannt worden. Eine Veränderung der Doktrin zu Verteidigungskrieg und Seeschlacht mündete mit dem Aufbau der Hochseeflotte in einem Wettrüsten mit England. Die aus dem deutsch-englischen Gegensatz entstandene Isolierung des Deutschen Reichs hatte entscheidenden Einfluss auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Eines der wesentlichen Probleme der Kaiserlichen Marine war bis gegen Ende des Ersten Weltkriegs die mangelhafte interne Koordination. Da der Kaiser selber den Oberbefehl ausübte, fehlte es an der Koordination zwischen den diversen direkt unterstellten Marinedienststellen mit direktem Vorspracherecht beim Kaiser, den sogenannten Immediatstellen, von denen es zeitweise bis zu acht gab. Dazu gehörten der Staatssekretär des Reichsmarineamts, der Chef der Hochseeflotte, die Chefs der Marinestationen. Organisatorisch bildete die Hochseeflotte ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts den Kern der Kaiserlichen Marine. Daneben gab es das Ostasiengeschwader, die Mittelmeer-Division und diverse Landdienststellen, wie etwa die Marinestationen der Nordsee und der Ostsee. Hochseeflotte Noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war es allgemein üblich, Flotten nur in den Sommermonaten aktiv zu halten, während im Winter die meisten Schiffe aufgelegt wurden. Nach der Aktivierung im Frühjahr bedurfte es großer Übungen, um die Schiffe einsatzfähig zu machen. Zu diesem Zweck wurde in der Kaiserlichen Marine alljährlich die so genannte Übungsflotte zusammengezogen, an deren Spitze ein Admiral als Flottenchef stand. Um 1900 wurde die Übungsflotte zunächst in Schlachtflotte und 1906 in Hochseeflotte umbenannt. Ihr erster Chef war der Bruder des Kaisers, Prinz Heinrich. Die Hochseeflotte bildete den Kern der Kaiserlichen Marine. Bei Kriegsausbruch im August 1914 betrug ihre Stärke: 14 Schlachtschiffe 22 Linienschiffe 8 Küstenpanzerschiffe 5 Große Kreuzer (Schlachtkreuzer) 7 Große Kreuzer (Panzerkreuzer) 12 Kleine Kreuzer 89 Torpedoboote (im Flottendienst) 19 U-Boote Die Schlachtschiffe, Linienschiffe und Küstenpanzerschiffe bildeten zu dieser Zeit sechs Geschwader, die Kreuzer bildeten fünf Aufklärungsgruppen, die Flottentorpedoboote waren in acht, die U-Boote in zwei Flottillen eingeteilt. Zusätzlich zu den oben aufgeführten Einheiten gehörten zur Hochseeflotte vier Hafenflottillen mit Kleinen Kreuzern und Torpedobooten. Die Chefs der Hochseeflotte im Ersten Weltkrieg waren: 1914 - 1915 Admiral Friedrich von Ingenohl 1915 - 1916 Admiral Hugo von Pohl 1916 - 1917 Admiral Reinhard Scheer 1917 - 1918 Admiral Franz Ritter von Hipper Ostasiengeschwader Das Ostasiengeschwader ging 1897 aus dem vormaligen Kreuzergeschwader hervor. Es war ein selbständiger Verband, der die Aufgabe hatte, deutsche Interessen im asiatisch-pazifischen Raum zu unterstützen. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs versuchte das Geschwader, unter Vizeadmiral Graf Spee, rund um Südamerika nach Deutschland durchzubrechen, wurde aber bei den Falklandinseln durch überlegene britische Kräfte gestellt und vernichtet. Der Erste Weltkrieg Der Erste Weltkrieg offenbarte schnell die konzeptionellen Fehler der deutschen Flottenrüstung. Großbritannien verhängte eine Fernblockade gegen das Deutsche Reich und hielt seine Schlachtflotte außerhalb der Reichweite der Hochseeflotte. Die Seeschlachten des Ersten Weltkriegs (u.a. Gefecht auf der Doggerbank, Skagerrakschlacht) hatten deshalb für den Gesamtverlauf keine entscheidende Bedeutung. Zum Kriegsende sollte die Kaiserliche Marine gemäß einem Flottenbefehl vom 24. Oktober 1918 zu einer letzten großen Schlacht ("ehrenvoller Untergang") gegen die Royal Navy antreten. Das wurde durch den Matrosenaufstand verhindert. Dieser mündete in die Novemberrevolution, die das Ende des Kaiserreichs bedeutete. Die Verluste an Menschenleben im Seekrieg werden für das Deutsche Reich mit 1.569 Offizieren, 8.067 Deck- und Unteroffizieren und 25.197 Mannschaften angegeben. An sie erinnert das 1936 am 20. Jahrestag der Skagerrakschlacht eingeweihte Marineehrenmal in Laboe bei Kiel. Selbstversenkung der Hochseeflotte Nach Ende der Kampfhandlungen wurde die Hochseeflotte gemäß den Waffenstillstandsbestimmungen im schottischen Scapa Flow interniert. Die Schiffe waren entwaffnet worden und nur mit Notbesatzungen besetzt. Als im Sommer 1919 die Bedingungen des Versailler Vertrages und die damit verbundene Ablieferung großer Teile der Flotte an die Siegermächte bekannt wurde, ließ Konteradmiral Ludwig von Reuter die unter seinem Kommando befindliche Hochseeflotte am 21. Juni 1919 versenken. Damit war der Kern der Kaiserlichen Marine zerstört. Mit der Selbstversenkung hatte die Marine zwar einen Teil des im Krieg und insbesondere während der Revolution verlorenen Ansehens zurückgewonnen, jedoch waren harte Konsequenzen zu tragen. Die Alliierten verlangten nicht nur die Übergabe anderer, zum Teil recht moderner Schiffe, die für die neue Reichsmarine hätten den Grundstock bilden sollen, sondern auch den größten Teil der noch bestehenden deutschen Handelsflotte. Die durch die Versenkung unbrauchbar gewordenen Schiffe hatten noch einen großen Schrottwert. Außerdem blockierten sie die besten Ankerplätze in der Bucht von Scapa Flow. Deshalb wurden sie bis zum Zweiten Weltkrieg zum größten Teil gehoben und verschrottet. Bis heute wird jedoch gelegentlich hochwertiger Stahl aus den Wracks für medizinische Geräte geborgen. Dieser Stahl ist deswegen wertvoll, weil er nicht atmosphärischer Strahlung während der Zeit der oberirdischen Nukleartests ausgesetzt war und sich deshalb gut zum Bau von derartigen Messgeräten eignet. Bilanz Hatte die Marine in den Einigungskriegen von 1866 und 1871 noch keine praktische Rolle gespielt, so wurde sie in den Folgejahren mit Augenmaß und den Bedürfnissen des Reichs entsprechend aufgebaut. Nach Bismarcks Entlassung 1890 begann unter Kaiser Wilhelm II. und Tirpitz das große Flottenwettrüsten, das eine der wesentlichen, jedoch nicht die einzige Ursache des Ersten Weltkriegs war. Es war ein Element einer verfehlten Bündnis- und Rüstungspolitik. Im Ersten Weltkrieg zeigte sich, dass die Hochseeflotte falsch konzipiert und schlecht geführt war. Sie konnte nicht entscheidend zum Kriegsausgang beitragen, und der Unmut ihrer Soldaten entlud sich in Meutereien, die wesentlich zum Ende der Monarchie beigetragen haben. Die Kaiserliche Werft Wilhelmshaven war eine Marinewerft in Wilhelmshaven. Sie bestand von 1871 bis 1918 und war neben der Kaiserlichen Werft Kiel und der Kaiserlichen Werft Danzig eine von drei Werften, die fast ausschließlich für die Kaiserliche Marine tätig waren. Ihre Aufgaben waren Bau, Ausrüstung und Instandhaltung von Kriegsschiffen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Werft von der Reichsmarine (ab 1935: Kriegsmarine) betrieben. Seit 1957 befindet sich auf dem ehemaligen Werftgelände ein Marinearsenal der Bundesmarine (seit 1990: Deutsche Marine). Geschichte Mit der dänischen Blockade der deutschen Küsten 1848 zeigte sich die Anfälligkeit der deutschen Handelsschifffahrt gegenüber jedem Gegner. Folglich wandten sich 1849 Abgeordnete des Großherzogtums Oldenburg an die preußische Regierung mit der Bitte um zukünftigen Beistand. Nach etlichen Verhandlungen kam es zum Abschluss des „Jade-Vertrages“ vom 20. Juli 1853 zwischen dem König von Preußen und dem Großherzog von Oldenburg. In diesem Vertrag wurde die Abtretung eines 556 Jück (etwa 1.230 preußische Morgen entsprechen etwa 314 Hektar) großen Areals am Jadebusen an das Königreich Preußen festgelegt. Dieses wiederum verpflichtete sich zur Errichtung einer Marineanlage und dem Schutz oldenburgischer Schifffahrt. Ende 1854 nahm Preußen das abgetretene Gebiet als „Königlich-Preußische-Jadegebiet“ in Besitz, der für die Marine bestimmte Bereich wurde zum „Marine-Etablissement an der Jade“. Ab 1856 wurde mit dem Bau von Werkstätten und Magazinen, später auch von Hellingen, begonnen. Nach Gründung des Norddeutschen Bundes wurde die Werft 1867 mit Entstehung der Marine des Norddeutschen Bundes zur „Marinewerft des Norddeutschen Bundes“. Kurz nach Inbetriebnahme des Kriegshafens wurde, nach den bereits existierenden königlichen preußischen Werften in Danzig und Kiel, auf dem Gelände 1870 mit dem Bau der dritten königlichen preußischen Werft in Deutschland begonnen. Mit Ausrufung des deutschen Kaiserreichs im Januar 1871 wurden wiederum die Marine des Norddeutschen Bundes und Preußens zur Kaiserlichen Marine zusammengefasst, die ehemaligen „Königlichen Werften“ wurden entsprechend in „Kaiserliche Werften“ umbenannt. Auf dem Areal rund um die Marineanlagen war mittlerweile eine neue Stadt entstanden, die 1869 anlässlich der Einweihung von neuen Hafenanlagen durch Wilhelm I. den Namen Wilhelmshaven erhielt. Mit der wachsenden internationaler Bedeutung des Deutschen Reiches erlebte die Marine in den folgenden Jahren unter Kaiser Wilhelm II. und seinem Flottenchef Großadmiral Tirpitz einen raschen Aufschwung, was mit der in Deutschland vorhandenen Werftenkapazität jedoch nur schwer zu realisieren war. So wurden in den darauffolgenden Jahren umfangreiche Erweiterungen der Werftanlagen in Wilhelmshaven, u.a. von 1906 bis 1908 der Bau der Docks IV bis VI, eines 4.000-t-Schwimmdocks sowie Erweiterungen des Hafengeländes durchgeführt. 1911 wurde als damals größtes Kohlekraftwerk die Südzentrale für die Stromversorgung der Werft fertiggestellt. 1915 lieferte die DEMAG den seinerzeit größten Schwimmkran der Welt, den „Langen Heinrich“, an die Werft. Der Kran ist noch heute (2011) auf der Schiffsreparaturwerft Zamponi in Genua im Einsatz. Anfang 1914 betrug die Belegschaftsstärke der Werft etwa 11.500 Mitarbeiter, diese vergrößerte sich bis Ende 1918 auf etwa 21.000. Das Kriegsende 1918 beendete den Militärschiffbau in Wilhelmshaven. Die drei Kaiserlichen Werften wurden in ihrer Kapazität wesentlich reduziert und teils privatisiert. Spätere Nutzung Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Werft verkleinert. Mangels Aufträgen an Schiffsbauten wurden Lokomotiven repariert, als Notprogramm u.a. Fischdampfer und -kutter sowie einige Fracht- und Passagierdampfer gebaut. Ab 1919 blühte auch das Abwrackgeschäft und verschaffte Arbeit. Nachdem am 1. Januar 1921 aus der Vorläufigen Reichsmarine die Reichsmarine entstand, erfolgte in den 1920er Jahren die Umbenennung des zwischenzeitlich als Industriewerke Rüstringen firmierenden Betriebes in Reichsmarinewerft. 1935 wurde sie dann zur Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven. Seit 1957 wird ein Teil des Areals als Arsenal für die Bundesmarine (ab 1995: Deutsche Marine) genutzt.