Generaloberst Freiherr Conrad von Hötzendorf, Generalstabschef der österreichisch-ungarischen Armee.
Fotoabbildung im Originaldruck von 1915.
Nach einer Originalaufnahme von Rudolf Jobst.
Journalausschnitt in der Größe 90 x 124 mm.
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Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!1. Weltkrieg, 1. WK, 1.WK, 1915, 1st World War, 20. Jahrhundert, 2403011, 43-400 Cieszyn, 598933, 737 01 Český Těšín, A-1010 Wien, A-1100 Wien, Abzeichenfarben, Adel, adlig, Altösterreich, Alt-Österreich, Aristocracy, Aristocratic, Aristokratie, Armee, Army, Army, Ars gratia artis, art history, Austriaca, Austriaco, Austria-Hungary, Austria-Ungheria, Austro-Hungarian, Austro-Hungarian Army, Austro-Hungarian Empire, Bezirk Karviná, Český Těšín, Cieszyn, Der Europäische Krieg, Deutschtum, Dienst, Dienstzeit, Donaumonarchie, Donau-Monarchie, Doppeladler, Doppelmonarchie, Dynastie, Dynastien, Edelleute, Ehrenzeichen, Elite, Elitetruppe, Erster Weltkrieg, Europäische Geschichte, Exzellenz, Feldheer, Feldherr, Feldzug, first world war, Front, Fronteinsatz, Galizien, Generalstab, Generalstabschef, Generalsuniform, Geschichte, Großbürgertum, Große Zeit, Großer Generalstab, Großösterreich, gute alte Zeit, Habsburg, Habsburger, Habsburgerreich, Heer, Heeresdienst, Heeresleitung, Heerführer, Heerwesen, Heimat, Heimatverteidigung, Heimatwehr, Helden, Heldengang, Heldenkampf, Heldenkraft, High Society, Historically, Historisch, Historische Bilder, historische Persönlichkeiten, History, Hochadel, Hofstaat, hohe Militärs, Imperial and Royal Austrian Empire, k.u.k Monarchie, K.u.K., k.u.k. 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Geboren am 13. Juli 1872 in Budapest, gestorben am 4. Dezember 1952 in Wien. Ab 1924 Mitglied des Künstlerhauses Wien. Rudolf Jobst ist der Vater des Fotografen Raoul Jobst. Franz (zuletzt Graf) Conrad von Hötzendorf (* 11. November 1852 in Penzing bei Wien; † 25. August 1925 in Mergentheim, Württemberg), war bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs, 1914, Chef des Generalstabes für die gesamte bewaffnete Macht Österreich-Ungarns, seit 1916 Feldmarschall. Conrad, der zuvor mehrmals vergeblich Präventivkriege der Monarchie gegen Italien und Serbien vorgeschlagen hatte, spielte eine wichtige Rolle in der Julikrise, die zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte. Name Der Feldmarschall, mit vollem Namen Franz Xaver Josef (seit 1910 Freiherr, 1918/19 bis zur Adelsaufhebung Graf) Conrad von Hötzendorf, wurde schon zu Lebzeiten als „Conrad von Hötzendorf“ oder meist nur als „Conrad“ erwähnt, was den Eindruck erweckte, dies sei sein Vorname. Daher erschien 1914 folgende Pressenotiz: Wir werden von geschätzter Seite ersucht, darauf aufmerksam zu machen, daß der Familienname des Chefs unseres Generalstabes „Conrad“ ist, daß sich G. d. I. Freiherr v. Conrad immer nur „Conrad“ unterfertigt und sich nie mit seinem Adelsprädikat nennt. Im Wiener Adressbuch 1921 / 1922 war er als Franz Conrad verzeichnet. Leben Herkunft und Ausbildung Conrad stammte aus einer österreichischen Offiziers- und Beamtenfamilie. Sein Urgroßvater wurde 1815 in den erblichen Adelsstand erhoben. Der Name von Hötzendorf geht auf großmütterliche Vorfahren aus Bayern zurück. Sein Vater Franz Xaver Conrad von Hötzendorf (1793–1878) nahm schon an der Völkerschlacht bei Leipzig teil und bekämpfte die Wiener Revolutionäre in der Revolution von 1848. Dabei wurde er schwer verletzt, was eine Verbitterung gegen 1848er-Revolutionäre und ihre Ideen nach sich zog, die auch seinen Sohn Franz später beeinflusste. Dieser wurde erst 1852 von einer um 32 Jahre jüngeren Frau, einer Tochter des Malers Josef Kügler, geboren, als sein Vater schon im Rang eines Obersten der Husaren pensioniert worden war. Franz entwickelte als Schüler reges Interesse für Naturwissenschaften. Naturgesetze waren ihm wichtiger als religiöse Überzeugungen. Später entwickelte sich Conrad zu einem vehementen Verfechter des Sozialdarwinismus. Conrad besuchte ab Herbst 1863 die Hainburger Kadettenschule, ab Herbst 1867 die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt, wo er Ende August 1871 als Leutnant zum Feldjäger-Bataillon 11 ausgemustert wurde. Im Herbst 1874 bestand Conrad die Aufnahmsprüfung für die Kriegsschule und beendete seine Generalstabsausbildung im Herbst 1876. Am 1. Mai 1877 wurde er Oberleutnant und diente als Stabsoffizier bei der 6. Kavalleriebrigade in Kaschau. Am 16. August 1878 wurde er dem Generalstab der 4. Infanterie-Truppendivision zugeteilt und nahm im Verband des 3. Korps am Okkupationsfeldzug in Bosnien und Herzegowina und im September 1879 beim Einmarsch in Sandschak Novi Pazar teil.[5] Am 1. Mai 1879 wurde er zum Hauptmann im Generalstabskorps befördert. 1882 war Conrad an der Bekämpfung einer Insurrektion in Süddalmatien beteiligt. Am 10. April 1886 heiratete er in Lemberg seine Verlobte Vilma (1860–1905), Tochter des Geniedirektors August von Le Beau, wobei er nur mit Mühe die für Offiziere vorgeschriebene Heiratskaution aufbringen konnte. Vilma schenkte ihm vier Söhne, 1887 Konrad, 1888 Erwin, 1891 Herbert Conrad und 1896 Egon - alle ergriffen später den Offiziersberuf. Am 29. Oktober 1883 wurde er Stabschef der 11. Infanterie-Truppendivision in Lemberg und begründete seinen Ruf als großer Innovator, indem er beispielsweise Manöver im Gelände statt Übungen nur am Paradeplatz durchsetzte. 1887 kehrte er mit Familie nach Wien zurück, vorerst ins Büro für operative und besondere Generalstabsarbeiten. Am 1. November 1887 wurde er zum Major ernannt und übernahm bis zum September des folgenden Jahres ein Büro für operative Generalstabsarbeiten in Wien. Vom 10. September 1888 bis zum Herbst 1892 war Conrad als Major Taktiklehrer an der k.u.k. Kriegsschule in Wien und wurde dabei am 1. Mai 1890 zum Oberstleutnant befördert. Conrad war ein beliebter Lehrer und viele seiner damaligen Schüler waren ein Vierteljahrhundert später im Weltkrieg hohe, ihm oft ergebene Offiziere. Im Oktober 1892 ließ er sich als Bataillonskommandant des 93. Infanterieregiments nach Olmütz versetzen und wurde am 1. Mai 1893 zum Oberst befördert. Vom 16. Oktober 1895 bis zum 8. April 1899 war Conrad Kommandant des Infanterieregiments „Kaiser“ Nr. 1 in Krakau. Am 9. April 1899 wurde Conrad zum Kommandanten der 55. Infanteriebrigade in Triest ernannt und am 1. Mai des gleichen Jahres zum Generalmajor befördert. Dort schlug er einen Aufstand italienischer Hafenarbeiter mit Waffengewalt nieder und gewann dabei die Überzeugung, dass die italienischen Ansprüche auf das Trentino und Triest eine Austragung der Gegensätze unausweichlich machten. Am 8. September 1903 übernahm Conrad die Führung der 8. Infanterie-Truppendivision in Innsbruck und wurde am 1. November zum Feldmarschalleutnant befördert. Chef des Generalstabes In der Armee als operativer Denker und auch wegen seiner modernen, kriegsnahen Ausbildungsmethoden bekannt, wurde er am 18. November 1906 auf Vorschlag von Erzherzog Franz Ferdinand zum Chef des Generalstabs der „Bewaffneten Macht“ ernannt, er wurde dadurch Nachfolger des aus Altersgründen verabschiedeten Feldzeugmeister Friedrich Freiherr von Beck-Rzikowsky. Der an die Macht drängende Thronfolger wollte eigene Vertrauensleute an Schlüsselpositionen platzieren. Er war damit der operativ Verantwortliche für den allfälligen Kriegseinsatz der k.u.k. Armee, der k.k. Landwehr und des k.u. Honved und ausschließlich dem Kaiser und König als Oberbefehlshaber (und dem von ihm aus Altersgründen bestellten Vertreter, bis 1914 Franz Ferdinand, danach der Armeeoberkommandant) unterstellt. 1910 wurde Conrad in den Freiherrenstand erhoben, doch führte seine Auseinandersetzung mit Außenminister Graf Aehrenthal, der die von Conrad propagierten Präventivkriege ablehnte, am 3. Dezember 1911 zu seiner Entlassung durch den Kaiser. Noch bei einer Audienz am 15. November 1911 hatte der Kaiser Conrad Vorhaltungen gemacht: „Diese fortwährenden Angriffe, besonders die Vorwürfe wegen Italien und des Balkan, die sich immer wiederholen, die richten sich gegen mich, die Politik mache ich, das ist meine Politik! Meine Politik ist eine Politik des Friedens. Dieser Meiner Politik müssen sich alle anbequemen.“ Ein Skandal wegen seiner Affäre mit der verheirateten Gina Reininghaus, seiner späteren zweiten Ehefrau, spielte dabei ebenfalls eine Rolle. Am 12. Dezember 1912 (inzwischen war Aehrenthal verstorben) erreichte der Thronfolger während der Balkankriege seine erneute Betrauung. Im Mai 1913 versuchte Conrad vergeblich, die Affäre um den Geheimnisverrat von Oberst d. G. Alfred Redl zu verheimlichen. Obwohl sich der Thronfolger für seine Wiederbestellung eingesetzt hatte, verschlechterte sich ihr Verhältnis zusehends und führte im Sommer 1913 fast zur neuerlichen Absetzung Conrads. Vorkriegspolitik Conrads Lebensauffassung wurde der „Aktivismus“, worunter er angriffsfreudige Entschlusskraft, zielbewussten Tatendrang und unbeugsamen Willen verstand. Schon im April 1907 schlug Conrad vor, Italien in einem Präventivkrieg „niederzuwerfen“, ein Vorschlag, den er immer wieder vorbringen sollte. Lange vor dem Krieg sprach Conrad von der Umgestaltung der Monarchie zu einem modernen Imperium und wollte sich an der Aufteilung des europäischen Teils des Osmanischen Reiches noch aktiver, durch dessen Zerschlagung und Einverleibung, beteiligen, um die Monarchie gegen russische und italienische Konkurrenz sowie slawischen Nationalismus zu stärken. Conrad, der am 15. November 1908 zum General der Infanterie ernannt wurde, wünschte wie Franz Ferdinand, eine Beseitigung der ungarischen Machtstellung in der Doppelmonarchie. Der Thronfolger distanzierte sich von Conrad zunehmend wegen dessen aggressiven Annexionismus. Conrad sah als einziges Heilmittel für die schwierige innenpolitische Lage weniger eine zwischen den Nationalitäten der Monarchie ausgleichende, sondern eine auf den Balkan ausgreifende Politik an. Er wollte durch Eingliederung Serbiens in ein südslawisches habsburgisches Königreich den Dualismus durch einen Trialismus ersetzten. Das drückte er schon Ende 1907, noch etwas verklausuliert, in einer Denkschrift aus: „In der Schaffung dieses südslawischen Komplexes im Rahmen der Monarchie wäre ein sehr vorteilhafter Kräfte-Ausgleich der Nationalitäten gelegen, welcher es ermöglichen würde, im Inneren Ordnung zu schaffen, das Gleichgewicht herzustellen. Im Frühjahr 1909 wurden Conrads abenteuerliche Pläne zur Einverleibung Serbiens mit vorheriger Niederwerfung des Dreibund-Partners Italien vor allem vom k.u.k. Außen- und vom k.u.k. Kriegsminister abermals abgelehnt. Im Oktober 1912, kurz nach Ausbruch des Ersten Balkankrieges und noch in der Zeit als er nur Armeeinspektor war, entwickelte Conrad den Plan, der neue Balkanbund sollte unter österreichischer Führung das Osmanische Reich in Europa liquidieren und sich danach der Monarchie unterordnen, wie Bayern dem Deutschen Reich. In den Jahren 1913 und 1914 forderte Conrad nicht weniger als fünfundzwanzigmal vergeblich den Krieg gegen Serbien, bevor dieser dann tatsächlich zu Stande kam. Als Generalstabschef entwickelte Conrad detaillierte Operationspläne gegen die potentiellen Gegner Russland, Serbien und Italien, die sich zu Kriegsbeginn 1914 allesamt als Makulatur herausstellten. Er gehörte mit den wichtigsten Exponenten der Gesamtmonarchie, dem k.u.k. Außenminister Leopold Berchtold, dem österreichischen Ministerpräsidenten Karl Stürgkh, dem gemeinsamen Finanzminister Leon Biliński und dem k.u.k. Kriegsminister Alexander von Krobatin zur so genannten Kriegspartei, den Befürwortern einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Serbien. Der Historiker Wolfram Dornik hat ihn deshalb auch als Falken des Kaisers bezeichnet. Erster Weltkrieg: Vom Sommer 1914 bis zum Tod Kaiser Franz Josephs Conrad war im Sommer 1914 einer der Hauptunterstützer eines sofortigen Krieges gegen das Königreich Serbien als Reaktion auf die Ermordung des Thronfolgers in Sarajewo. Er wollte auf die Nachricht vom Attentat sofort mit dem Angriff beginnen, aber Berchtold und Kaiser Franz Joseph hielten eine Untersuchung und diplomatische Vorbereitung für notwendig. Zu einem „Überraschungsschlag“ gegen Serbien, wie ihn Deutschland nach dem „Blankoscheck“ vom 5./6. Juli erwartete, fehlten der Monarchie die politischen und militärischen Voraussetzungen. Conrad wollte damit nur den Kriegszustand erreichen, der von den Politikern gegen seinen Willen oft verhindert worden war, und jegliche Friedensmöglichkeit ausschließen. Nach dem Ultimatum an Serbien drängte Conrad Kaiser und Außenminister: Die Rückkehr zum Friedenszustand sei bei der Stimmung in der Armee nicht möglich. Nach der Entscheidung des Kaisers und Königs für die Kriegserklärung brachte er den Schwerpunkt der österreichisch-ungarischen Armee gegen Serbien in Stellung, musste jedoch nach dem Eintritt Russlands in den Krieg große Teile der Truppen nach Galizien verlegen, wo der russische Angriff erwartet wurde. Die daraus resultierende Verspätung und die Unterschätzung insbesondere des russischen Gegners führte beinahe zum frühzeitigen Ausscheiden Österreich-Ungarns aus dem Krieg. Conrad gelang es allerdings, mit massiver deutscher Unterstützung die von Russland besetzten Teile Galiziens und der Bukovina zurückzuerobern, Serbien und Montenegro sowie Rumänien zu erobern und eine stabile Front gegen Italien zu organisieren. Nach der Rückeroberung Lembergs wurde Conrad am 23. Juni 1915 zum Generaloberst befördert. Die Zusammenarbeit mit der deutschen Obersten Heeresleitung (OHL) war schon bald getrübt. Für Conrad sah der Leiter der zweiten OHL Erich von Falkenhayn im Verbündeten nur den schwächeren Bruder, dem er die Anerkennung versagte, um alle Erfolge auf seine Rechnung zu buchen, und der danach strebte, für die erhoffte Zukunft Deutschlands Hegemonie über Österreich anzubahnen. Conrad rechnete sich selbst auf die Seite von Tirpitz, auf die andere Seite Falkenhayn und Bethmann Hollweg. Conrad redete immer der Offensive das Wort, Falkenhayn huldigte der Ermattungsstrategie. Die persönliche Kommunikation zwischen den beiden Befehlshabern riss im Frühjahr 1916 schließlich völlig ab. Conrad war ein entschiedener Verfechter weitreichender Kriegsziele der Monarchie. Seit November 1915 bestürmte Conrad Außenminister Burián mündlich, aber auch in endlosen Denkschriften, die auf dem Balkan eroberten Gebiete zu annektieren. Schon vor Abschluss des entscheidenden Feldzuges gegen Serbien und Montenegro Anfang November 1915 meinte er, „dass nur die völlige Einverleibung Serbiens und Montenegros in die Monarchie (mindestens als untrennbarer Bundesstaat) der Gefahr vorzubeugen vermag, welche mit einem selbständigen Serbien und Montenegro, seien diese auch noch so klein, verbunden wäre. Sie blieben (unabhängig) nach wie vor die Agitationsherde für unsere Gegner, vornehmlich Rußland und Italien, und würden bei jedem Krieg der Monarchie deren militärische Lage empfindlichst erschweren.“ Doch insbesondere Ungarn wehrte sich gegen eine annexionistische Politik, da ein Ungleichgewicht innerhalb der Monarchie, und verschlechterte Friedensbedingungen nach dem Krieg befürchtet wurden. Als Conrad im Februar 1916 beim Kaiser auch die Annexion Montenegros und Nordalbaniens durchsetzen wollte, antwortete dieser: Was, das auch noch? Das ist zuviel! Conrad entgegnete: Ja, aber es ist notwendig. (Ein) Selbständiges Albanien ist unmöglich. Der ungarische Ministerpräsident István Tisza erschien Conrad als großer Gegenspieler, als Schreckensbild, obwohl die beiden eine gute Gesprächsbasis aufrechterhielten; den k.u.k. Außenminister Burián sah er in dessen Schlepptau als das Horn Tiszas. Der politisch überwältigenden Durchschlagskraft Ungarns und Tiszas stünde herüben (gemeint ist Österreich) ein Trottel, nämlich Stürgkh, gegenüber. Daher versuchte Conrad, Anfang 1916 den Sturz von Ministerpräsident Stürgkh herbeizuführen, und trat für den damaligen k.k. Innenminister Konrad zu Hohenlohe-Schillingsfürst als Nachfolger und Gegengewicht zu Tiszas Ungarn ein.[33] Conrad hatte mit diesen Intrigen allerdings keinen Erfolg. Mangels großer militärischer Erfolge hatten Conrad und die Leute vom k.u.k. Armeeoberkommando nicht das politische Gewicht, das es ihnen, wie im Fall der dritten OHL in Deutschland, ermöglicht hätte, die zivilen Instanzen zu dominieren. Erster Weltkrieg: Enthebung durch den neuen Kaiser Armeeoberkommandant war an Stelle des zu dieser Zeit 86-jährigen Kaisers bis 2. Dezember 1916 Erzherzog Friedrich. Dieser ließ Conrad, dem ihm unterstellten Chef des Generalstabes, weitestgehend freie Hand. Nach dem Tod Franz Joseph I. übernahm am 2. Dezember 1916 der junge Kaiser Karl I. persönlich den Oberbefehl. Erzherzog Friedrich fungierte bis zu seiner Enthebung am 11. Februar 1917 als sein Stellvertreter. Conrad war am 23. November 1916 noch zum k.u.k. Feldmarschall ernannt worden, doch sein Einfluss nahm stark ab. Er wurde von Karl I. gegen seinen Willen am 1. März 1917 als Chef des Generalstabes durch Arthur Arz von Straußenburg ersetzt, übernahm aber auf Druck des Kaisers später das Kommando an der Südwestfront gegen Italien in Tirol, um die Italiener glauben zu machen, an dieser Front werde der nächste Hauptangriff der k.u.k. Streitkräfte erfolgen. Nach der gescheiterten Junioffensive (von Asiago bis zur unteren Piave) und der gescheiterten Offensive am Monte Grappa wurde Conrad am 14. Juli 1918 von Karl I. auch seiner Position als Befehlshaber der Heeresgruppe in Tirol enthoben. Um diese Entscheidung nicht zu harsch wirken zu lassen, erhob ihn der Kaiser gleichzeitig in den Grafenstand und ernannte ihn ehrenhalber zum Obersten aller kaiserlichen Garden in Wien. Das Auseinanderbrechen der Monarchie wenige Monate später hielt Conrad für die Folge des mangelnden Gehörs, das seine Warnungen und Vorhersagen gefunden hätten. Krankheit und Tod Die Jahre nach dem Krieg verbrachte Conrad in Wien und Innsbruck. Er arbeitete an Veröffentlichungen über sein Leben und versuchte sein Wirken zu rechtfertigen. Nach einem schweren Gallenleiden auf Kur in Bad Mergentheim, beklagte er in seinen Memoiren, die Familie Habsburg, insbesondere Erzherzog Friedrich, dem er über zwei Jahre lang erfolgreich gedient habe, habe sich nicht einmal zu Genesungswünschen an ihn aufraffen können. Conrad starb am 25. August 1925 in Bad Mergentheim an einem Rückfall. Er wurde auf dem Hietzinger Friedhof in Wien begraben. Den pompösen Begräbnisfeierlichkeiten am 2. September wohnten mehr als 100.000 Trauergäste bei. Das Ehrengrab wurde 2012 im Zuge der Diskussion um das Ehrengrab von Engelbert Dollfuß von der Gemeinde Wien wie dieses in ein „Historisches Grab“ umgewandelt. Einschätzung in der Forschung In der Republik Österreich gehörte die Pflege des Prestiges der k.u.k. Armee zur Selbstdarstellung des ehemaligen Offizierskorps und bis in die 1960er-Jahre zum patriotischen Bekenntnis zu Österreich: „Identifikationsfigur und Heros dieser Geschichtsbetrachtung war Feldmarschall Franz Conrad von Hötzendorf. Um seinen Ruhm und den Ruf der Armeeführung zu schützen, waren seine früheren Mitarbeiter bereit, jede Kritik an Conrads Feldherrngenie rigoros zurückzuweisen.“ Während ihn seine zeitgenössischen Bewunderer als größten österreichischen Feldherrn seit Prinz Eugen von Savoyen bezeichneten, wurde durch die Ereignisse schon bald die Problematik seiner Politik und seiner militärischen Planungen klar. Conrad ignorierte konsequent kritische Faktoren wie Terrain, Wetter, Jahreszeiten oder Wege für Versorgung und Truppenbewegungen. Die Kritik an seiner Führung im Weltkrieg bemängelt in taktischer Hinsicht, dass er die Bedeutung der modernen Schnellfeuerwaffen und der schweren Artillerie zu wenig berücksichtigt habe, wodurch bei seinem stets bevorzugten Angriffsverhalten katastrophale Verluste schon zu Kriegsbeginn eingetreten seien. Auch schwere strategische Versäumnisse seien ihm anzulasten, etwa die politisch motivierte Truppenkonzentration an der serbischen Grenze, während die russischen Armeen schon Richtung Galizien marschierten. „Der schon in den Denkschriften ausgebreitete Bellizismus mit sozialdarwinistischer Fundierung entsprach auch oder gerade nach der Niederlage Conrads Weltsicht, und so präsentierte er sich in seinem Erinnerungswerk als der verhinderte Retter des Habsburgerreiches. Da er die Schuld am Weltkrieg der Entente und die Verantwortung für Österreich-Ungarns prekäre Lage im Frühsommer 1914 der politischen Führung der Monarchie zuwies, konnte die hagiographische Militärgeschichtsschreibung Conrads Selbstdarstellung übernehmen.“ Fritz Fellner beurteilt Conrads Verhalten in der Julikrise äußerst kritisch: „Wenn der erwünschte Krieg tatsächlich ohne ausländische Einmischung geführt werden sollte, so mußte er ohne Aufschub begonnen werden, doch Conrad von Hötzendorf, der seit Jahren den Präventivkrieg gegen Serbien gepredigt, ihn vom Zaun zu brechen sich bemüht hatte, begann, kaum daß der Entschluß gefaßt war, schon um Zeitaufschub zu betteln. Dilettantischer ist noch nie ein Krieg vom Zaun gebrochen worden, als der Krieg gegen Serbien im Juli 1914 ... Man wußte schon seit dem 7. Juli, daß man Krieg führen wollte, ... der Generalstabschef jedoch erklärt sich außerstande, den seit drei Wochen geplanten Krieg vor einer weiteren Frist von 14 Tagen tatsächlich beginnen zu können.“ Der Historiker Samuel R. Williamson beurteilt Conrad sogar als den wahrscheinlich intrigantesten aller militärischen Führer in Europa vor 1914. Conrad übernahm niemals seinen Teil an der Verantwortung für den Ausbruch des Krieges und die Niederlage seines Landes. Er verteidigte sich damit, immer „nur der militärische Fachmann“ gewesen zu sein, der keine politische Entscheidung getroffen habe. Nach der Annexion von Serbien, Montenegro und Polen wollte Conrad in national geschlossenen Territorien den Völkern die Verwirklichung ihrer nationalen Bestrebungen im Rahmen der Monarchie gestatten. Die hochfliegenden Pläne des Strategen Conrad standen jedoch nicht im Einklang mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Die tatsächliche militärische Kraft der Monarchie hätte für seine Balkanpläne nie ausgereicht. Conrads Imperialismus bewegte sich immer noch auf dem Felde, das Metternich 100 Jahre zuvor abgesteckt hatte, denn auch für Conrad war nur die „Räson“ des überkommenen Staates maßgebend, nicht aber der Wille seiner Nationen. Es ging Conrad, wie Metternich, nicht um gesellschaftliche, wirtschaftliche oder koloniale Probleme, sondern um die Stärkung des Staates durch Expansion. Conrad sah die Rettung der wirtschaftlich wenig entwickelten und national stark gemischten Habsburgermonarchie in der Konstruktion eines Interessenstaates. Dieser sollte seine politische Kraft und historische Rechtfertigung durch die Vertretung der wirtschaftlichen Belange der kleinen Balkanvölker erlangen, um ihnen dadurch ihre Existenz überhaupt erst zu sichern. Conrads Interessenstaat sollte aus den drei Königreichen Österreich-Böhmen, Ungarn und Südslawien bestehen, deren „gegeneinander Ausspielen“ den Zentralismus stärken sollte. Sein Imperialismus entwuchs also nicht der Lebenskraft seines Staates, sondern seiner Schwäche, sein „Imperialismus der Defensive“ nimmt sich wie eine Flucht nach vorn aus. Dass Einverleibungen gegen den Willen der betroffenen Bevölkerung einen Staat schwächen, statt ihn zu stärken, ganz besonders in Zeiten der Selbstbestimmung der Völker, begriff er wie so viele andere nicht. Sein Denken war austrozentrisch geprägt, sodass er den Widersinn seiner Expansionsbestrebungen gegenüber den extrem nationalistischen und um Selbständigkeit kämpfenden Balkanvölkern gar nicht erfasste. „Wenn Conrad die Notwendigkeit der Expansion unter anderem auch wirtschaftlich begründet hat, so zielte dieses Argument bei ihm höchstens auf eine vorbeugende Sicherung eines großen Absatzgebietes hin, doch kennzeichnet es nicht den eigentlichen Zweck der Expansion ... Die innenpolitische Voraussetzung für seine Expansionsforderungen war nicht die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft, sondern der drohende Zerfall des Staates in seine nationalen Bestandteile. ... Mit der Vorstellung, dass der österreichische Staat nur mehr durch Eroberung Serbiens erneuert werden könne, wurzelt also der Wille zur imperialistischen Expansion zutiefst in einem konservativen Moment. ... Die Sorge um die inneren Verhältnisse war wohl der tiefere Grund für Conrads aggressive Expansionspläne. Er selbst verwahrte sich gegen den Vorwurf, Imperialist zu sein, denn er verstand unter Imperialismus nur Expansion um ihrer selbst willen.“ Conrad war in seinem Handeln vom Sozialdarwinismus geprägt. Der Kampf ums Überleben ist alles, Individuen zählen nicht, Nationen kämpfen um ihre Existenz und existieren, um zu kämpfen. Seine darwinistische Grundeinstellung führte zu einem imperialistischen politischen Programm, das mit dem Glauben an die naturgesetzliche Unterwerfung der Schwachen und Kleinen eine ausgeprägt kriegerische Note enthielt. Rezeption Im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum befindet sich im Saal V („Franz-Joseph-Saal“) eine Vitrine, in welcher persönliche Gegenstände Conrads ausgestellt sind, so seine Feldbinde, Kartentasche, Brieftasche und Feldflasche sowie sein Säbelportepee, Stulphut für Generale, Helm zu seiner Uniform als Chef des königlich-preußischen 5. Garde-Regiments zu Fuß, sein Lorgnon und militärwissenschaftliche Arbeiten Conrads. Über der Vitrine befindet sich ein Porträt, das Conrad als General der Infanterie zeigt und von der Hand des Malers Hermann Torggler (1878–1939) stammt. Das DDR-Comic Mosaik schickte 1978/79 als Gegenspieler der Abrafaxe den österreichischen Major Hötzendorfer ins Rennen, eine deutliche Anspielung auf Feldmarschall von Hötzendorf. Während nach dem Ersten Weltkrieg in anderen Nationen der Generalstab und seine Tätigkeit, auch in Erwartung eines weiteren Krieges, einer allgemeinen Geheimhaltung unterlag, war Conrads Werk Aus meiner Dienstzeit 1906–1918, dessen Quellenwert vorsichtig zu beurteilen ist, unter anderem eine der ersten zusammenhängenden Darstellungen der Arbeit eines Generalstabschefs. Neben einigen Rezensenten ist auch Boris Michailowitsch Schaposchnikow in seinem Werk Der Generalstab – Das Hirn der Armee umfangreich auf Conrad von Hötzendorfs Werk eingegangen. Das Armeeoberkommando (AOK) wurde in Österreich-Ungarn vom Allerhöchsten Oberbefehlshaber, Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und König von Ungarn, damals 84 Jahre alt, am Tag der allgemeinen Mobilmachung, dem 31. Juli 1914, in Hinblick auf den ausbrechenden Ersten Weltkrieg eingerichtet und bestand bis zum Zerfall der Doppelmonarchie im Herbst 1918. Das AOK war in dieser Zeit Befehlszentrale für die Bewaffnete Macht der Doppelmonarchie. Armeeoberkommandant Die formelle Leitung hatte bis 1916 der am 31. Juli 1914 vom Monarchen ernannte Erzherzog Friedrich von Österreich-Teschen als Armeeoberkommandant. Das AOK war damals in Teschen, Österreichisch-Schlesien, stationiert. Am 2. Dezember 1916 übernahm der neue Kaiser und König Karl I./IV. das Armeeoberkommando selbst; Erzherzog Friedrich blieb bis 11. Februar 1917 formal Stellvertretender Armeeoberkommandant und wurde dann enthoben. Am 7. Dezember 1916 fand ein Treffen der beiden verbündeten Monarchen Karl I./IV. und Wilhelm II. und ihrer Spitzenmilitärs in Teschen statt; kurz danach wurde das Armeeoberkommando im Auftrag des Kaisers in das im Eigentum von Friedrich stehende Schloss Weilburg in Baden bei Wien verlegt, wo es Kaiser Karls Residenz Schloss Laxenburg sehr nahe war. Der Monarch hatte die Absicht, das Kommando nicht nur nominell selbst zu führen. Im Herbst 1918 sahen sich die Vertreter des Königreichs Ungarn, da sie die Realunion mit Cisleithanien mit Zustimmung des Herrschers per 31. Oktober aufgekündigt hatten, vom 1. November an nicht mehr dem AOK unterstellt. Am 3. November 1918 übergab der Monarch das Amt des Armeeoberkommandanten an den Generalstabschef Arthur Arz, der das Amt allerdings ablehnte. Mit der Übergabe wollte der Monarch offenbar vermeiden, den unausweichlichen Waffenstillstand von Villa Giusti selbst vertreten zu müssen. Zu dieser Zeit war allerdings das Armeeoberkommando praktisch schon bedeutungslos geworden: Die so genannten ungarischen Truppen der bisherigen k.u.k. Armee unterstanden dem neuen ungarischen Kriegsminister, die nichtungarischen Truppen organisierten Rückzug bzw. Heimkehr je nach ihrem Heimatstandort individuell. Daraufhin wurde noch am 3. November der auf dem Balkan weilende Feldmarschall Hermann Kövess zum Armeeoberkommandanten ernannt, den die Nachricht allerdings erst am 5. November erreichte. Bis zum Eintreffen Kövess in Wien, wohin das AOK in der Zwischenzeit übergesiedelt war, und seiner Übernahme am 11. November vertrat Arz ihn als Armeeoberkommandant. Nach mehreren Wochen dauernden Querelen mit der neuen deutschösterreichischen Staatsregierung legte Kövess, der mit der Liquidierung und Demobilisierung der k.u.k. Armee beschäftigt war, seine Funktion als Chef des AOK auch offiziell am 20. Dezember 1918 nieder. Die Liquidierung des Armeeoberkommandos zog sich noch weitere Monate hin und war schließlich Ende Mai 1919 abgeschlossen. Generalstabschef Als unmittelbarer Untergebener des Armeeoberkommandanten, de facto als tatsächlicher „Macher“ des AOK, fungierte der Generalstabschef. Von 1906 bis 1911 und von 1912 bis zum 1. März 1917 war dies (vor dem Krieg direkt im k.u.k. Kriegsministerium) Franz Conrad von Hötzendorf, zunächst Feldmarschallleutnant, am 23. November 1916 zum Feldmarschall befördert. Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand hatte Conrad 1906 für diese Spitzenposition empfohlen. Es war inoffiziell vereinbart worden, dass Armeeoberkommandant Erzherzog Friedrich seinem Generalstabschef weitgehend freie Hand lassen würde. Vom 1. März 1917 bis Kriegsende fungierte, von Karl I./IV. ernannt, Generaloberst Arthur Arz als Generalstabschef. Die Landstreitkräfte Österreich-Ungarns bestanden aus der kaiserlich und königlichen Armee, der kaiserlich-königlichen Landwehr und der königlich ungarischen Landwehr. Geschichte und Aufgaben Der in diesem Artikel behandelte Themenbereich bezieht sich auf die österreichisch-ungarischen Landstreitkräfte im Zeitraum zwischen 1866 und 1914. Bis zum Jahre 1866 gehörte Österreich-Ungarn zum Deutschen Bund und lag mit Truppen in den Bundesfestungen Ulm, Rastatt, Mainz und Luxemburg in Garnison. Es war dies auch das zweite geschichtsträchtige Jahr für die Armee (nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1806 und der damit verbundenen Proklamation von Franz I. als Kaiser von Österreich). Geschwächt durch den verlorenen Krieg gegen Preußen, war man in Wien gezwungen, Ungarn mit dem sog. Ausgleich vom 15. März 1867 praktisch die Autonomie zu gewähren. Das führte dazu, dass man in der ungarischen Reichshälfte sofort begann eine eigene Armee aufzustellen, die k.u. Landwehr „Király Honvédség“. Die Gefahr einer Schwächung der gemeinsamen Armee wurde bewusst in Kauf genommen. Konsequenterweise begann auch die cisleithanische Reichshälfte eine Landwehr zu errichten, die k.k. Landwehr. Somit bestanden also in Österreich-Ungarn praktisch drei, zumindest teilweise selbstständige Heere nebeneinander. Nach dem Wehrgesetz von 1889 waren die Aufgaben der Streitkräfte klar geregelt. Die gemeinsame Armee und die Kriegsmarine dienten zur Verteidigung der Monarchie sowohl nach außen als auch im Inneren. Die Landwehr unterstützte im Krieg das Heer innerhalb und außerhalb der Reichsgrenzen, sorgte (allerdings nur in Ausnahmefällen) im Frieden für die innere Sicherheit und Ordnung. Der Landsturm diente im Kriegsfalle der Unterstützung von Land- und Seestreitkräften. Dem Kaiser als Oberbefehlshaber stand eine Militärkanzlei zur Verfügung, deren Aufgabe die Aufrechterhaltung der Verbindung zu den Zentralbehörden war - dem Reichskriegsministerium, dem k.k. Ministerium für Landesverteidigung (k.k. Landwehr) und dem k.u. Landesverteidigungsministerium (k.u. Honvéd) Chef des Reichskriegsministerium war ein höherer General als Reichskriegsminister, der über eine Reihe von Hilfsorganen verfügte: Chef des Generalstabes Generalkavallerieinspektor Generalartillerieinspektor Inspektor der Festungsartillerie Generalgenieinspektor Generaltraininspektor Generalinspektor der Militärerziehungs- und Bildungsanstalten Generalmontierungsinspektor Sanitätstruppenkommandant Chef des militärärztlichen Offizierskorps Generalbauingenieur Militärsanitätskomitee Apostolisches Feldvikariat Technisches Militärkomitee Fachrechnungsabteilung Dem Reichskriegsministerium unmittelbar unterstellt waren die Militärterritorialkommanden mit einem höheren General an der Spitze. Das Personal der Militärterritorialkommanden gliederte sich in die Militärabteilung, die Korpsintendanz, die Militärbauabteilung und die Hilfsorgane. Die Militärabteilung mit dem Generalstabschefs des betreffenden Korps oder Militärkommandos an der Spitze war für die Führung der militärischen Geschäfte zuständig. Die Militärbauabteilung war zuständig für die nichtfortifikatorischen Bauten: Die Korps- bzw. Militärkommando Intendanz für die ökonomisch-administrativen Geschäfte. Die Hilfsorgane der Korps- bzw. Militärkommandos umfassten den Artilleriebrigadier, den Justizreferenten, den Sanitätschef, und die Militärgeistlichen der verschiedenen Konfessionen (soweit vorhanden). Beschreibung Die k.u.k. Armee (offizieller Name: „Bewaffnete Macht“ oder auch „Wehrmacht“) bestand als solche eigentlich nur aus den gemeinsamen Verbänden der beiden Reichshälften. Hierbei ist zu beachten, dass es österreichische (deutsche Kommandosprache) und ungarische (ungarische Kommandosprache) Regimenter gab. Alle Truppenteile, die nicht nach Ungarn bzw. in die von Ungarn beanspruchten Gebiete gehörten, waren „deutsche Regimenter“, egal ob es sich um Polen oder Kroaten handelte. Bereits in der Uniformierung unterschieden sich die „Deutschen“ und die „Ungarn“. Daneben existierte noch die jeweilige Landwehr, die die Bezeichnung k.k. (kaiserlich österreichisch - königlich böhmisch) für die nichtungarischen Landesteile bzw. k.u. (königlich ungarisch - oder auch nur Honvéd) für Ungarn und die bis 1918 zu Ungarn gehörenden Teile von Kroatien, Serbien, der Slowakei (Oberungarn) und Rumänien (Siebenbürgen und Banat) führte und die wiederum eine andere Uniform trug. Die königliche Landwehr Honvéd war geteilt in die ungarische Landwehr und die kroatisch-slawonische Landwehr. Wobei es das im "kleinen Ausgleich" von 1868 verbürgte Recht der Kroaten war kroatisch als Dienst- und Kommandosprache in ihren Honvéd-Einheiten einzuführen. Außerdem unterstanden die kroatisch-slawonischen Honvéd-Einheiten dem Ban in Agram und nicht dem Landesverteidigungsminister in Ofen-Pest. Die Landwehr wurden vom österreichischen Landwehrminister und seinem ungarischen Pendant getrennt verwaltet. Das besondere an den Streitkräften Österreich-Ungarns war die etwas ungewöhnlich Aufteilung in fünf Gliederungen, die sich teilweise organisatorisch, traditionell und Uniformmäßig voneinander unterschieden: die k.u.k. Armee mit den "deutschen" Regimentern den "ungarischen" Regimentern der "deutschen" Landwehr (k.k.) der "ungarischen" Landwehr (k.u.) mit der "kroatisch-slawonischen" Landwehr Aufbau der Landstreitkräfte k.u.k Armee Nach dem Ausgleich von 1867 wurde die bisherige österreichische Armee in die neue k. u. k. Armee umgewandelt (zuvor k.k. Armee) und unter Leitung eines gemeinsamen Kriegsministeriums gestellt. Da die Außenpolitik weiterhin in Wien entschieden wurde (was letztendlich auch die kriegerischen Handlungen einschloss) und der Kaiser unbestritten der militärische Oberbefehlshaber war, endete die wie auch immer geartete Selbstständigkeit mit der allgemeinen Mobilmachung. Das k.u.k. Kriegsministerium war lediglich für Verwaltungsaufgaben des Heeres und der Flotte zuständig. Militärische Führungskräfte wurden an der k. u. k. Kriegsschule, an der Theresianischen Militärakademie, an der k.k. Franz-Joseph-Militärakademie sowie der Technischen Militärakademie ausgebildet. Reitlehrer wurden im Militär-Reitlehrer-Institut ausgebildet. Als vorbereitende Schule für die Militärakademien existierten die Kadettenschulen. Die größte befand sich im heutigen Kommandogebäude Theodor Körner in Breitensee in Wien. An Medikamenten und Heilmitteln für Soldaten wurde in der Militär-Medikamenten-Direktion in Wien geforscht. Die Verpflegung des Heeres wurde aus dem Militärverpflegungsetablissement gesteuert. Da die Armee eine Stütze der Doppelmonarchie bilden sollte, wurde auf nationale und religiöse Besonderheiten bei der Einberufung keine Rücksicht genommen, wiewohl jedoch beim Dienst die religiösen Vorschriften der verschiedenen Glaubensgemeinschaften peinlichst genau beachtet wurden. Auch waren religiöse Zwistigkeiten zwischen z.B. serbischen (orthodoxen) und bosnisch-hercegowinischen (muslimischen) Soldaten im Gegensatz zu heute unbekannt. Für die Soldaten jüdischen Glaubens gab es im Kriegsfalle eigene Feldrabbiner, für die islamischen Glaubens Feldimame. Eine Besonderheit der österreichisch-ungarischen Armee waren die, in früheren Jahren häufigen Wechsel der Standorte. Die Bataillone der einzelnen Regimenter wurden sehr häufig zu anderen Standorten verlegt und möglichst flächendeckend über größere Gebiete verteilt. (1914 waren nur drei Infanterieregimenter der k.u.k. Armee komplett in einer Garnison stationiert - das IR 14 in Linz, das IR 30 in Lemberg und das IR 41 in Czernowitz) So konnte sich einerseits kein traditionelles Verhältnis der Regimenter zu bestimmten Orten und deren Bevölkerung bilden (wie es z. B. in der Preußischen Armee durchaus gefördert wurde - das InfRgt. 115 lag seit seiner Gründung 1622 bis zu seiner Auflösung 1919 nur in Darmstadt). Andererseits dienten die verlegten Soldaten oft am anderen Ende des Reiches. Hintergrund dieser Praxis war, dass die Armee durch eine nicht mögliche Fraternisierung der Soldaten mit Teilen der Bevölkerung im Falle innerer Unruhen ein zuverlässiges Instrument der Monarchie sein sollte, um Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Diese Praxis wurde jedoch in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg stark eingeschränkt. Landwehr Die Landwehr war wesentlich anders organisiert als in Deutschland. Zu Landwehr gehörten hier nicht nur Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, die ihre Dienstpflicht im aktiven Heer bereits abgeleistet hatten, sondern ein Teil der Rekruten wurden sofort der Landwehr zugewiesen. Diese Mannschaften dienten in der Landwehr meist zwei Jahre aktiv und gehörten dann zehn Jahre lang zum Beurlaubtenstand der Landwehr. Es handelte sich nicht um eine Miliz, sondern um eine reguläre Kampftruppe, zwar mit verminderter Truppenstärke- nur drei Bataillone pro Regiment, jedoch mit etatmäßigem Sollbestand der einzelnen Einheiten. D.h. die Regimenter waren nicht nur teilmobil oder gekadert. Friedenspräsenz Infanterie Ein Infanterie-Regiment der k.u.k. Armee wies vor Kriegsbeginn 1914 die folgende Stellenbesetzung auf: Stab Ein Oberst als Regimentskommandant / vier Bataillonskommandanten / ein Stabsoffizier und zwei Hauptleute z.b.V. / ein Regimentsadjutant (subaltern) / ein Pionieroffizier (subaltern) / ein Proviantoffizier (subaltern) / vier Bataillonsadjutanten (subaltern) / fünf Regiments- bzw. Oberärzte / ein Rechnungsführer (Oberoffizier) / zwei Rechnungshilfsarbeiter im Korporalsrang / (Regimentsmusik: ein Stabsführer, ein Regimentstambour, ein Feldwebel, vier Korporale, fünf Gefreite, 30 Infanteristen, zwei Eleven) ein Bataillonstambour / vier Bataillonshornisten / ein Büchsenmacher / 21 Offiziersdiener Gesamt: 21 Offiziere / 73 Unteroffiziere und Mannschaften Bei den Kompanien 16 Haupleute / 48 Subalternoffiziere / 16 Kadetten / 16 Feldwebel / 16 Rechnungsunteroffiziere / 32 Zugsführer / 96 Korporale / 96 Gefreite / 1.120 Infanteristen / 16 Kompaniehornisten / 16 Kompanietamboure / 64 Offiziersdiener Sollbestand demnach: 64 Offiziere und 1.488 Unteroffiziere und Mannschaften (Das gleiche galt für die vier Tiroler Jäger-Regimenter (Kaiserjäger), jedoch mit nur 4 Regiments-Oberärzten und bei dem Kompanien statt der 16 Kompanietamboure weitere 16 Kompaniehornisten.) Ersatzbataillonskader Ein Kommandant (Oberstleutnant oder Major) / zwei Ergänzungsbezirksoffiziere / ein Regiments- bzw. Oberarzt / ein Rechnungsführer (Oberoffizier) / 3 Hilfsarbeiter im Korporalsrang / 3 Rechnungshilfsarbeiter im Korporalsrang / ein Stabsführer / ein Büchsenmacher / 5 Offiziersdiener Gesamt: 5 Offiziere, 13 Unteroffiziere und Mannschaften Bei der Unterabteilung: ein Hauptmann / ein Subalternoffizier / 2 Rechnungsunteroffiziere / ein Korporal / 6 Infanteristen / 2 Offiziersdiener Gesamt: 2 Offiziere, 11 Unteroffiziere und Mannschaften. Dem Ersatzbataillonskader oblag die Führung der Evidenz der sich im nichtaktiven Stande befindlichen Personen des Regiments. (Will heißen - Überwachung der Reservisten, der Beurlaubten und der aus sonstigen Gründen abwesenden Militärpersonen.) Jedes Infanterie-Regiment hatte 2 Korporale und 16 Soldaten mit Pionierausbildung (Regimentspioniere) Kavallerie Die Kavallerie bestand aus Ulanen, Husaren und Dragonern. Es gab keinen Unterschied zwischen schwerer (Ulanen) und leichter (Husaren, Dragoner) Kavallerie. Die Namen basierten auf rein traditionellen Gründen. Ein Kavallerieregiment wird 1914 mit folgender Stellenbesetzung geführt: Stab Stab samt zwei Divisionsstäben (mit Division ist ein Verband in Bataillonsstärke gemeint, die Division als solche wird mit Truppen-Division bezeichnet.) Ein Oberst als Regimentskommandant / ein Oberstleutnant und ein Major als Divisionskommandanten / ein Oberleutnant als Regimentsadjutant / ein Oberleutnant als Pionierzugskommandant / ein Oberleutnant als Proviantofffizier / 3 Regiments- bzw. Oberärzte / ein Hauptmann- oder Oberleutnantrechnungsführer / ein tierärztlicher Beamter / 2 Wachtmeister / 2 Zugsführer als Telegraphisten / 2 Sanitätsgehilfen / 2 Rechnungshilfsarbeiter (Korporale) / ein Stabsführer / ein Regimentstrompeter / 2 Divisionstrompeter / ein Büchsenmacher / 10 Offiziersdiener Gesamt: 11 Offiziere (incl. ein Beamter, 23 Unteroffiziere und Mannschaften Bei den Eskadrons 6 Rittmeister 1. Klasse / 4 Rittmeister 2. Klasse / 8 Oberleutnants / 12 Leutnants. Berittene Unteroffiziere und Mannschaften: ein Kadett / 12 Wachtmeister / 24 Zugsführer / 72 Korporale / 6 Eskadronstrompeter / 24 Patrouilleführer / 732 Dragoner (Husaren,Ulanen) Unberittene Mannschaft: 6 Rechnungsunteroffiziere / 78 Dragoner (Husaren,Ulanen) 30 Offiziersdiener / 6 Kurschmiede / 6 Eskadronsriemer Gesamt: 30 Offiziere, 997 Unteroffizier und Mannschaften Sollbestand demnach: 41 Offiziere, 1.020 Unteroffiziere und Mannschaften Ersatzkader Ein Rittmeister 1. Klasse / ein Oberleutnant / zwei Leutnants / ein berittener Wachtmeister / ein berittener Zugsführer. Unberitten: ein Rechnungsunteroffizier / 3 Korporale / 2 Patrouilleführer / 11 Mannschaftsdienstgrade Gesamt: 4 Offiziere, 23 Unteroffiziere und Mannschaften Personalverluste bei Kriegshandlungen wurden durch die Marschbataillone ersetzt. (Das System der Reserve Regimenter wie bei der deutschen Armee gab es nicht.) Sprachprobleme Da die k. u. k. Monarchie ein Vielvölkerstaat war, wurde Deutsch als gemeinsame Kommandosprache festgesetzt. Letzteres bedeutete, dass der Rekrut aus Lemberg oder Riva die etwa 100 wichtigsten Kommandos in Deutsch erlernen musste, um seinen Pflichten innerhalb des Dienstbetriebes nachkommen zu können. Nur ein kleiner Teil der Armeeverbände sprach ausschließlich Deutsch. Allerdings gab es daneben noch die „Dienstsprache“, die zum Verkehr der Dienststellen untereinander benutzt wurde. Sie war beim k.u.k. Heer und der Flotte sowie der k.k. Landwehr Deutsch, bei der k.u. Honvéd jedoch ungarisch, teilweise kroatisch. Zusätzlich existierte noch die „Regimentssprache“. Das war die Sprache, die von der Mannschaft mehrheitlich gesprochen wurde. Sollte, wie bei dem Infanterie Regiment Nr. 100 in Krakau, die Mannschaft sich aus 27% Deutschen, 33% Tschechen und 37% Polen zusammensetzen, so gab es eben 3 Regimentssprachen. Jeder Offizier hatte die Regimentssprache(n) innerhalb von 3 Jahren zu erlernen. Rein deutschsprachige Infanterie Regimenter waren z.B. nur: Infanterie Regiment „Hoch- und Deutschmeister“ Nr. 4 Nationalitäten: 95% Deutsche - 5% Andere (Stab /II./III. Bataillon in Wien / I. Btl. Wöllersdorf / IV. Btl. Konjic) Regimentskommandant: Oberst Rudolf Sterz Edler von Ponteguerra Infanterie Regiment „Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein“ Nr. 14 (Linz) Nationalitäten: 98% Deutsche - 2% Andere Regimentskommandant: Oberst Friedrich Edler von Löw Infanterie Regiment „Albert I. König der Belgier“ Nr. 27 Nationalitäten: 94% Deutsche - 6% Andere (Stab / I./II./IV. Bataillon Laibach /III. Btl. Graz) Regimentskommandant: Oberst Carl Weber Infanterie Regiment „Freiherr von Hess“ Nr. 49 Nationalitäten: 98% Deutsche - 2% Andere (Stab /I. /II. Bataillon Brünn / III. Btl. Sarajevo / IV. Btl. St. Pölten) Regimentskommandant: Oberst Eduard Hentke Infanterie Regiment „Erzherzog Rainer“ Nr. 59 Nationalitäten: 97% Deutsch - 3% Sonstige (Stab /I.Bataillon Bregenz /II.Btl. Innsbruck /III. Btl. Schwaz /IV. Btl.Salzburg) Regimentskommandant: Oberst Gustav Fischer Infanterie Regiment „Albrecht Herzog von Württemberg“ Nr. 73 Nationalitäten: 97% Deutsche - 3% Andere (Stab /I. /II. /III.Bataillon Prag / IV. Btl. Eger (Böhmen)) Regimentskommandant: Oberst Adolf Brunswik von Korompa Gliederung zu Kriegsbeginn 1914 Sollbestand der gesamten Streitkräfte im Jahre 1914 etwa: 25 000 Offiziere (Ärzte, Tierärzte und Rechnungsführer nicht eingerechnet.) 410 000 Unteroffiziere und Mannschaften 87 000 Pferde (hier schwanken die Angaben) 1200 Geschütze (nur aktive, feldbewegliche Geschütze - Festungsgeschütze und Reservebestände nicht eingerechnet) Diese wurde unter Miteinbeziehung des Rekrutenjahrganges 1914 (Geburtsjahrgang 1893) auf 3,35 Millionen Mann Mobilmachungsstand gebracht. Dazu kamen erste Marschbataillone und zusätzliche Landsturmformationen. Gemeinsame Armee (k.u.k. - kaiserlich und königlich) [Bearbeiten] 16 Korpskommandos 49 Infanterie Truppendivisionen - 76 Infanteriebrigaden - 14 Gebirgsbrigaden 8 Kavallerie Truppendivisionen - 16 Kavalleriebrigaden 102 Infanterie-Regimenter zu je vier Bataillonen - 4 Bosnisch-Hercegowinische Infanterie-Regimenter zu je vier Bataillonen 4 Tiroler Jäger-Regimenter (Kaiserjäger) zu je vier Bataillonen 32 Feldjäger-Bataillone - 1 Bosnisch-Hercegowinisches Feldjäger Bataillon 42 Feldkanonen-Regimenter - 14 Feldhaubitz-Regimenter 11 Reitende Artillerie Divisionen - 14 schwere Haubitz Divisionen 11 Gebirgsartillerie Regimenter 6 Festungsartillerie Regimenter - 10 selbst. Festungsartillerie Bataillone 15 Dragoner-Regimenter - 16 Husaren-Regimenter - 11 Ulanen-Regimenter 16 Train Divisionen 14 Sappeur Bataillone - 9 Pionier Bataillone - 1 Brücken Bataillon - 1 Eisenbahn-Regiment - 1 Telegraphen-Regiment k.k. Landwehr (kaiserlich österreichisch/königlich böhmisch) 35 Landwehr Infanterie-Regimenter zu je drei Bataillonen 2 Landwehr Gebirgsinfanterie-Regimenter 3 Tiroler Landesschützen Regimenter - 1 Reitende Tiroler Landesschützen Division (Btl.) - 1 Reitende Dalmatiner Landesschützen Division (Btl.) 6 Landwehr Ulanen-Regimenter 8 Landwehr Feldkanonen Divisionen - 8 Landwehr Feldhaubitz Divisionen k.u. Honvéd (königlich ungarische Landwehr) 6 k.u. Honvéd Landwehr Distrikte 2 k.u. Honvéd Infanterie Truppendivisionen 2 k.u. Honvéd Kavallerie Truppendivisionen 4 k.u. Honvéd Infanteriebrigaden - 12 Selbstständige k.u. Honvéd Infanteriebrigaden 4 k.u. Honvéd Kavalleriebrigaden 32 Honvéd Infanterie-Regimenter 10 Honvéd Husaren-Regimenter 8 Honvéd Feldkanonen Regimenter - 1 Honvéd Reitende Artillerie Abteilung Orden und Auszeichnungen Auf dem Bild sind die Orden eines Zugsführers (etwa Stabsunteroffizier) des 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger (später Hochgebirgskompanie Nr. 30) zu sehen. Einsatzorte: Galizien Karpathen Col di Lana Monte Piano bei Lafraun (Lavarone/Hochfläche der sieben Gemeinden) Monte Pasubio Sextner Dolomiten Ortler Hohe Schneid (Ortler-Alpen) Tonalepass (Adamello - Presanella Massiv) Cima Presena (Adamello - Presanella Massiv) Busazza (Adamello - Presanella Massiv) Dafür wurden ihm die folgenden Auszeichnungen verliehen:: die große silberne Tapferkeitsmedaille (Kaiser Karl I. / verliehen nach Jänner 1917) die kleine silberne Tapferkeitsmedaille (Kaiser Karl / verliehen nach Jänner 1917) die bronzene Tapferkeitsmedaille (Kaiser Franz-Josef / verliehen vor Jänner 1917) das Karl-Truppenkreuz (für mind. 12 Wochen Fronteinsatz und Teilnahme an mind. einer Schlacht) die Verwundeten-Medaille (Blessierten-Medaille) für einmalige Verwundung (nach Jänner 1917) die Erinnerungsmedaille des Landes Tirol an seine Verteidiger Distinktionen und Dienstränge Anmerkungen: Die Bezeichnung Kadett (ung. Hadapród) löste seit 1908 die Bezeichnung Kadett-Feldwebel für einen im aktiven Truppendienst stehenden Offiziersanwärter (Tisztjelölt) ab. Davon zu unterscheiden ist der junge, noch in Ausbildung befindliche Kadett an einer Militäranstalt, der „Zögling“ (Novendék) tituliert wurde. Innerhalb des Kadettenkorps konnte ein Zögling den Rang eines Kadett-Unteroffiziers (Novendékaltiszt; kein wirklicher Militärsdienstgrad!) erreichen. Der Dienstgrad Kadett-Offiziersstellvertreter wurde 1908 umbenannt in Fähnrich. Stabsfeldwebel/Stabswachtmeister und Offiziersstellvertreter wurden seit 1915 in der neuen Dienstgradgruppe der Höheren Unteroffiziere zusammengefasst. Die Rangabzeichen befanden sich links und rechts auf dem Kragen. Mannschaften, Unteroffiziere, Offiziersanwärter, Offiziersstellvertreter Infanterist (Honvéd) / Jäger / Dragoner / Ulan / Husar Kanonier / Pionier / Trainsoldat / Sanitätssoldat keine Abzeichen Gefreiter (Őrvezető) / Vormeister / Patrouillenführer je ein weißer Stern Korporal (Tizedes) / Geschütz-Vormeister Gewehr-Vormeister / Unterjäger / Bataillonstambour Waffenmeister 3. Klasse / Bataillonshornist je zwei weiße Sterne Zugsführer (Szakaszvezető) / Stabsführer / Kurschmied Rechnungs-Unteroffizier 2. Klasse / Waffenmeister 2. Klasse je drei weiße Sterne Feldwebel (Őrmester) / Wachtmeister / Feuerwerker Oberjäger / Rechnungs-Unteroffizier I. Klasse Waffenmeister I. Klasse / Regimentstambour Regimentshornist / Einjährig-Freiwilliger-Feldwebel Kadett-Feldwebel je drei weiße Sterne mit zusätzlich einer 1,3 cm breiten Litze mit gezacktem Dessin aus kaisergelber Seide rund um die Kragenkante. Stabsfeldwebel (Törzsörmester) / Stabswachtmeister / Stabsfeuerwerker / Stabsoberjäger bis Juni 1914 eine 13 mm breite Litze aus kaisergelber Seide mit einem 2mm breiten, eingewebten, schwarzen Mittelstreifen, 3 mm darüber eine weitere 6 mm breite Litze mit drei weißen Sternen. Nach Juni 1914 Silberborten mit Seidensternen Kadett-Offiziersstellvertreter (Hadapród-Tiszthelyettes) (aufgehoben 1908) Goldlitze wie Feldwebel mit einem glatten, silberplattierten Stern Kadett (Hadapród) (ab 1908) 3 weiße (ab Juni 1914 aus Seide) Sterne auf 13 mm breiter Goldborte mit ebensolchem Vorstoß Offiziersstellvertreter / (Tiszthelyettes) (ab 1915) Eine 13 mm breite Silberlitze 3 mm darüber eine weitere 6 mm breite Litze mit einem Fähnrichstern aus Messing Fähnrich (Zászlós) 1 silberner Stern auf 13 mm breiter, goldener Borte Offiziere Die Offiziere trugen bei gelben Knöpfen goldfarbig gestickte Sterne und bei weißen Knöpfen silberfarbig gestickte Sterne. Stabsoffiziere hatten bei gelben Knöpfen goldene Kragenborten und bei weißen Knöpfen silberen Kragenborten. Die Sterne waren dann von entgegengesetzter Art. Leutnant / (Hadnagy) / Assistenz-Arzt / Leutnant-Rechnungsführer 1 gold- oder silbergestickter Stern Rangklasse XI Tierärztlicher Assistent / Tierarzt / Apotheker / Offizial / Lehrer 1. Klasse / Fechtmeister 1. Klasse / Wirtschaftsunterverwalter / Kriegswirtschaftskommissär 2 gold- oder silbergestickte Sternrosetten Rangklasse XI Oberleutnant / (Főhadnagy) / Oberarzt / Oberleutnant-Auditor / Oberleutnant-Rechnungsführer 2 gold- oder silbergestickte Sterne Rangklasse X Tierärztliche Adjunkt / Obertierarzt / Oberapotheker / Oberoffizial / Oberlehrer / Oberfechtmeister / Wirtschaftsverwalter / Kriegswirtschafts-Oberkommissär / Forstverwalter 3 gold- oder silbergestickte Sternrosetten Rangklasse IX Hauptmann / (Százados) / Rittmeister / Regimentsarzt / Hauptmann-Auditor / Hauptmann-Rechnungsführer 3 gold- oder silbergestickte Sterne Rangklasse IX Stabstierarzt / Stabsapotheker / Technischer Rat / Rechnungsrat / Zahlmeister / Registrator / Artilleriezeugsverwalter / Verpflegsverwalter / Oberlehrer / Wirtschaftsoberverwalter / Kriegswirtschafts-Rat 1 gold- oder silbergestickte Sternrosette auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VIII Major / (Őrnagy) / Stabsarzt / Major-Auditor 1 gold- oder silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VIII Außerordentlicher Professor / Oberstabstierarzt Oberstabsapotheker 2. Klasse / Technischer Oberrat Artillerie-Oberzeugsverwalter 2. Klasse / Oberrechnungsrat 2. Klasse / Kassendirektor 2. Klasse / Oberverpflegsverwalter / Registratur-Unterdirektor / Wirtschaftsdirektor / Kriegwirtschafts-Oberrat 2. Klasse 2 gold- oder silbergestickte Sternrosetten auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VII Oberstleutnant / (Alezredes) /Oberstabsarzt 2 Klasse / Oberstleutnant-Auditor 2 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VII Ordentlicher Professor / Oberstabsapotheker 1. Klasse / Technischer Rat 1. Klasse / Technischer Oberrat 1. Klasse Artillerie-Oberzeugsverwalter 1. Klasse / Oberrechnungsrat 1. Klasse Registratur-Direktor / Kassendirektor 1. Klasse / Baurechnungsrat 1. Klasse Kriegswirtschafts-Oberrat 1. Klasse 3 gold- oder silbergestickte Sternrosetten auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VI Oberst / (Ezredes) / Oberstabsarzt 1. Klasse / Oberst-Auditor 3 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VI Generalmajor / (Vezérőrnagy) / General-Stabsarzt / General-Auditor 1 silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse V Feldmarschallleutnant (Altábornagy) / General-Oberstabsarzt General-Chefauditor 2 silbergestickter Sterne einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse IV General der Infanterie (Gyalogsági Tábornok) General der Kavallerie (Lovassági Tábornok) Feldzeugmeister (Táborszernagy) 3 silbergestickter Sterne einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse III Generaloberst (Vezérezredes)(ab 1915) 3 silbergestickte Sterne, unterlegt von einem silbergesticktem Kranz von 40 mm Durchmesser auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse II Feldmarschall (Tábornagy) am Kragen eine 33 mm breite Stickerei mit nach unten gerichtetem Eichenlaub Rangklasse I Beamte im Offiziersstand Praktikant 1 Rosette mit 13 mm breitem Goldbörtchen Rangklasse XII Untertierarzt / Akzessist / Assistent / Lehrer 2. Klasse / Fechtmeister 2. Klasse / Wirtschaftsadjunkt 1 gold- oder silbergestickte Sternrosette Rangklasse XI Artillerieingenieur-Assistent / Militär-Bauingenieur-Assistent 2 gold- oder silbergestickter Sterne Rangklasse X Sekretär der Militärkanzlei Sr. Majestät / Unterintendant / Artillerie-Ingenieur / Militär-Bauingenieur 3 gold- oder silbergestickter Sterne Rangklasse IX Sekretär der Militärkanzlei Sr. Majestät / Intendant / Artillerie-Oberingenieur 3. Klasse Militär-Bauoberingenieur 3. Klasse 1 gold- oder silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VIII Hofsekretär der Militärkanzlei Sr. Majestät / Sekretär der Militärkanzlei Sr. Majestät Oberintendant 2. Klasse/ Artillerie-Oberingenieur 2. Klasse Militär-Bauoberingenieur 2. Klasse 2 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VII Sektionsrat der Militärkanzlei Sr. Majestät / Regierungsrat der Militärkanzlei Sr. Majestät Oberintendant 1. Klasse / Artillerie-Oberingenieur 1. Klasse Militär-Bauoberingenieur 1. Klasse 3 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VI Hofrat der Militärkanzlei Sr. Majestät / Generalintendant / Artillerie-Generalingenieur General-Bauingenieur / Hofrat der Mil. Tierärztlichen Hochschule / Ministerialrat / Kriegwirtschafts-Generalrat 1 silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse V Sektionschef 2 silbergestickte Sterne auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse IV Wehrpflicht Seit 1866 bestand die allgemeine Wehrpflicht. Sie umfasste den Dienst im Heere, der Kriegsmarine, der Landwehr und dem Landsturm. Die Dauer der Dienstpflicht im stehenden Heere betrug 12 Jahre und zwar: 3 Jahre in der Linie (aktiv) 7 Jahre in der Reserve 2 Jahre in der Landwehr Ein Teil der wehrfähigen Mannschaften wurde der Ersatzreserve zugewiesen. Diese übten einmalig nur mehrere Wochen und verblieben zehn Jahre in der Ersatzreserve der Landwehr. Einjährig-freiwilliger Dienst war sowohl im Heere (resp. der Kriegsmarine) als auch in der Landwehr gestattet. Die allgemeine Dienstpflicht begann mit dem 21. Lebensjahr. Landsturmpflichtig waren alle Personen vom 19. bis zum 42. Lebensjahr, sofern sie nicht dem Heer, der Landwehr und der Ersatzreserve angehörten. Branchen/Waffengattungen Insgesamt bestanden in den Landstreitkräften die folgenden Branchen: Infanterie Deutsche Infanterie - Ungarische Infanterie - Bosnisch-Hercegowinische Infanterie - Jägertruppe - k.k. Landwehr Infanterie - k.u. Landwehr Infanterie Kavallerie Dragoner - Husaren - Ulanen - Landwehr-Ulanen - Landwehr-Husaren - k.k. Gestütsbranche - k.u. Gestütsbranche Artillerie Feldartillerie - Festungsartillerie - Technische Artillerie - k.k. Landwehr Artillerie - k.u. Landwehr Artillerie Technische Truppe Pioniere - Sappeure - Eisenbahnregiment - Telegraphenregiment - Train- und Pionierzeugswesen Militärbaudienst Sanitätswesen Ärztliches Offizierskorps - Sanitätstruppe - Militärmedikamentenwesen - Tierärztlicher Dienst Ökonomische Verwaltung Militärverpflegungsbranche - Monturverwaltungsbrache - Militärkassen - Truppenrechnungsdienst - Intendanzen Train Militärbildungs- und Erziehungsanstalten Offizierswaiseninstitut - Militärunterrealschulen - Militäroberrealschule - Militärakademien - Kadettenschulen Militärgeographisches Institut Armeestand Militärseelsorge Katholische Militärgeistliche - Griechisch-orientalische (orthodoxe) Militärgeistliche - Evangelische Militärprediger - jüdische Feldrabbiner Militärinvalidenversorgungsstand Generale Stäbe Adjutanten - Generalstab - Artilleriestab - Geniestab Leibgarden-Offiziersgarden k.u. Leibgarde - Erste Arciéren Leibgarde Leibgarden-Mannschaftsgarden Trabantenleibgarde - Leibgardereitereskadron - Leibgardeinfanteriekompanie Militärpolizeiwachkorps Militär - Justizwesen Militärwachkorps für die Zivilgerichte in Wien Technisches Militärkomitee