Erdeinbruch in Lützkendorf bei Merseburg.
In der Nähe des Tagbaus Cecilie der Grube Wreschen-Weißenfels, die im Geiseltal bei Merseburg liegt, ereignete sich ein umfangreicher Erdeinbruch, der durch den Druck der Deckschicht auf die weiche Kohle verursacht wurde.
Fotoabbildung im Originaldruck von 1915.
Nach einer Aufnahme von W. Schultze, Halle.
Journalausschnitt in der Größe 125 x 110 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Jahrhundert, Abbautechnik, Alte Berufe, Antriebsmaschinen, Antriebstechnik, Arbeit, Arbeitsbahnen, Bahn, Bahnanlagen, Bahnbau, Bahnbautechnik, Bahnbauten, Bahnbetrieb, Bahndienstfahrzeug, Bahnstrecke, Bahnstrecken, Bahnsystem, Bahntechnik, Bau Steine Erden, Bauarbeiten, Bau-Arbeiten, Bauausführung, Baugeschichte , Baugewerbe, Baumaßnahme, Baumethoden, Bautechnik, Bauten, Bauunternehmen, Bauunternehmung, Bauwesen, Beförderungsmittel, Berg, Bergbau, Bergbau, Bergbaubetrieb, Bergbautätigkeit, Bergmann, Bergmänner, Bergrecht, Bergrevier, Bergwerk, Bergwerksanlagen, Bergwerksbetrieb, Beruf, Berufe, Berufsleben, Berufswelten, Berufswesen, Betrieb, Betriebseinrichtungen, Betriebsmaschinen, Bodenerzeugnisse, Bodenschätze, Branchen, Braunkohle, Braunsbedra, D-06242, D-06249 Mücheln, D-06255 Wünsch, D-06259 Frankleben, D-06268 Langeneichstädt, D-06632 Branderoda, Deutsche Geschichte, Deutsche Wirtschaftsgeschichte, Deutsches Kaiserreich, Deutsches Reich, Deutschland, Dienstbahn, economy, Eisenbahn, Eisenbahnbau, Eisenbahnbetrieb, Eisenbahner, Eisenbahngeschichte, Eisenbahngleise, Eisenbahnindustrie, Eisenbahnlinie, Eisenbahntechnik, Energie, Energieerzeugung, Energietechnik, Energiewirtschaft, Erdarbeiten, Erdbau, Feldbahn, Feldbahnbetrieb, Feldbahnen, Firma, Firmen, Firmengeschichte, Förderbahn, Förderbahnen, Fördertechnik, Fossile Brennstoffe, Geiseltal, Geologie, germany, Gestein, Gewerbe, Gleise, Großindustrie, Gröst, Grubenbahn, Grubenbetrieb, Grubenfelder, Grundbau, Gründerzeit, Güter, Güterbeförderung, Gütertransport, Güterverkehr, Handwerk, Heimatkunde, historical, historisch, Historische Bilder, Historische Eisenbahn, historische Fahrzeuge, history, Hoch- und Tiefbau, Hüttenwerksanlagen, Hüttenwesen, Industrie, Industriebahn, Industriegebiet, Industriegeschichte, Industriezweig, Kaiserzeit, Kleinbahn, Kleinbahnen, Knappe, Knappschaft, Kohle, Landeskunde, Landkreis Saalekreis, Landschaft, Lastentransport, Lasttransport, Maschinenbau, Mineralien, Mineralogie, mining industry, Montan, Montanindustrie, Nahfördermittel, nostalgia, Nostalgie, Oechlitz, Ortsansichten, Ortsgeschichte, Ortskunde, Produktion, Revier, Rohstoffe, Rohstoff-Förderung, Sachsen-Anhalt, Schienen, Schienenfahrzeug, Schienenfahrzeuge, Schienenverkehr, Schmalspur, Schmalspurbahn, Schmalspurbahnen, Schmalspurzug, Schwerindustrie, Schwerlast, Schwerlastverkehr, Schwertransport, Sonderfahrzeuge, Spezialfahrzeuge, Steinbruch, System Technik, Systemtechnik, Tagebau, Technik, Technikgeschichte, Topographie, Transport, Transportanlagen, Transportbahn, Transportmittel, Transporttechnik, Transportwesen, Unternehmen, Unternehmensgeschichte, Untertage, Untertagebau, Verladefördermittel, Wilhelminische Ära, Wilhelminisches Kaiserreich, Wilhelminisches Zeitalter, Wirtschaft, Wirtschaftsgeschichte, Wirtschaftsleben, working, Zeche, Zeitgeschehen, Zeitgeschichte Das Geiseltal ist eine Landschaft in Sachsen-Anhalt westlich von Merseburg im Landkreis Saalekreis. Namensgeber ist die in Mücheln entspringende Geisel, ein knapp 17 km langer Nebenfluss der Saale. Hauptorte sind Braunsbedra und Mücheln. Geologie Das Geiseltal ist 15 km lang (WNW-ESE) und fünf Kilometer breit. Es wird im Norden durch den flachen Merseburger Buntsandsteinsattel und im Süden durch das Müchelner Muschelkalkplateau der Querfurt-Freyburger Mulde begrenzt. Die Neumark-Hauptschwelle teilt es in zwei etwa gleich große Bereiche. Der Untergrund besteht weitgehend aus perm-zeitlichen Ablagerungen, wie Rotliegendem (vor 302 bis 257 Millionen Jahren) und Zechstein (vor 257 bis 251 Millionen Jahren), denen triassische Sedimente, überwiegend des Buntsandsteins (vor 251 bis 243 Millionen Jahren) und Muschelkalks (vor 243 bis 235 Millionen Jahren) aufliegen. Durch Auslaugung des Zechstein-Steinsalzes, aber auch tektonischen Bewegungen und chemischen Verwitterung des Muschelkalks kam es zu Senkungsbewegungen dieser Sedimente, vor allem im Alttertiär (vor 65 bis 23 Millionen Jahren), was zur Bildung einer Beckenstruktur im heutigen Geiseltal führte. Damit kann das Geiseltal prinzipiell als Senkungsgebiet angesprochen werden, wobei in Diskussion ist, wie dieser Prozess genau abgelaufen ist. Im frühen Tertiär, hauptsächlich im Eozän (vor 56 bis 34 Millionen Jahren) lag das Geiseltal nahe der Küste eines einstigen Meeres. Das damalige subtropische Klima und die starke Bewaldung förderte eine intensive Braunkohlebildung in den küstennahen Mooren und Teichen, ein Prozess der etwa fünf bis maximal acht Millionen Jahre in Anspruch nahm und durch die Aufschiebung von Erzgebirge, Vogtland und Harz unterstützt wurde. Mehrere Flöze sind nachgewiesen, die unteren enthielten die bedeutende Geiseltalfauna. Im Pleistozän (vor 2,6 bis 0,012 Millionen Jahren), bedingt durch die starken Klimaschwankungen des jüngsten Eiszeitalters, lagerten sich mächtige Sedimentschichten ab, die das Deckgebirge des Geiseltales bilden und bis zu 50 m Mächtigkeit erreichen. Mehrmals wurde das Geiseltal vom Eis überfahren, so zur Elster-Kaltzeit (vor 400.000 bis 320.000 Jahren) und zur Saale-Kaltzeit (vor 300.000 bis 130.000 Jahren). Das Eis der Weichsel-Kaltzeit (vor 100.000 bis 10.000 Jahren) erreichte das Gebiet aber nicht mehr. Dafür lagerte sich eine vier bis sechs Meter mächtige Lössschicht ab, deren obersten Bereiche den holozänen Humusboden umfassen. Tagebaubetrieb Geschichte Der Abbau von Braunkohle ist erstmals für 1698 nahe dem Zöbigker Wäldchen bezeugt, dürfte aber höchstwahrscheinlich jedoch älter sein. Anfangs nur zwölf kleinere Gruben entstanden mit Beginn der industriellen Förderung im ausgehenden 19. Jahrhunderts großflächige Fördergebiete, die alsbald zu einem der größten zusammenhängenden Bergbauareale Deutschlands wurden. Besonders Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden einzelne, meist unabhängige Gruben (Elisabeth 1906, Großkayna 1907, Beuna 1907, Cecilie 1907, Rheinland 1908, Leonhardt 1910, Pfännerhall 1911). Im Zuge der weiteren Verarbeitung der Kohle entstanden neun Brikettieranlagen. Die immensen Kohlevorkommen im Geiseltal und die günstigen Transportbedingungen führten auch dazu, dass sich hier mehrere Chemiebetriebe ansiedelten. Bedeutend in dem Zusammenhang ist der 1916/1917 erfolgte Bau des Ammoniakwerks Merseburg der BASF (die späteren Leuna-Werke),sowie das von der Wintershall AG ab 1936 erbaute „Mineralölwerk Lützkendorf“, ein Betrieb zur Treibstoff- und Schmierölproduktion. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einer weiteren Intensivierung des Abbaus. Dabei kohlte der Tagebau Mücheln, gegründet 1949 durch Zusammenlegung mehrerer bereits bestehender Abbaufelder (u. a. Pauline, Elisabeth, Emma und Elise II), hauptsächlich das westliche Geiseltal aus, während die Tagebaue Großkayna, gegründet 1949 (aus der Grube Rheinland), und Kayna-Süd, gegründet 1948, im östlichen Teil förderten. Der Abbaubetrieb stieß im Tagebau Großkayna bis in eine Tiefe von 130 m, im Tagebau Mücheln bis 70 m vor (natürliche Oberkante bei ca. 110 m ü. NN). Dabei wurden etwa 33 km² Landschaft zerstört, wobei auch mindestens 16 dort ansässige Ortschaften, z. B. Lützkendorf, diesem Prozess zum Opfer fielen. Mit der Schließung des Tagebaus Mücheln 1993 endete die Kohleförderung im Geiseltal vollständig. Insgesamt wurden seit 1861 mehr als 1,4 Milliarden Tonnen Braunkohle gefördert, wobei etwa gleich viel (1,4 Milliarden m³) Abraum bewältigt werden mussten. Das Geiseltal gilt damit nach 300-jähriger Bergbaugeschichte als weitgehend erschöpft. In den 1990er Jahren wurde der Tagebau Mücheln hauptsächlich an seinen Böschungskanten saniert, wodurch wiederum rund 26 Millionen m³ Erdmasse bewegt werden mussten, die ausschließlich der Abflachung und Anstützung der Böschung diente. Mit dem Fertigstellen dieser Maßnahmen begann am 30. Juni 2003 die Flutung des Restloches zum Geiseltalsee, der am 26. April 2011 seinen Wasserhöchststand bei 98 m ü. NN erreichte. Der See nimmt nun eine Fläche von 18,9 km² ein, womit er der zwölftgrößte See Deutschlands ist. Der Tagebau Kayna-Süd wurde bereits 1972 stillgelegt und renaturiert, wodurch der Südfeldsee mit 2,6 km² Wasserfläche entstand. Die Abbauarbeiten im Tagebau Großkayna endeten noch früher, nämlich 1965. Das Restloch wurde bis 1995 als Spüldeponie für Abfälle der Leuna- und Buna-Werke benutzt und danach zu einem 2,1 km² großen See geflutet (Runstedter See). Beide heutigen Seen sind durch einen bis zu 140 m hohen Kippendamm vom Geiseltalsee getrennt. Seit dem Ende aller Tagebau-Arbeitsaktivitäten hat sich die Natur einen Teil dieses Refugium wieder zurückerobert. Begünstigt durch die Lage des Geiseltals im Windschatten des Harzes besteht hier ein besonderes Mikroklima, das durch eine im Durchschnitt etwas höhere Jahresmitteltemperatur und eine relativ geringe Jahresniederschlagsmenge von etwa 500 mm charakterisiert ist. Aufgrund seiner Lage zählt es zum Mitteldeutschen Trockengebiet. Bedingt auch durch den sandigen Untergrund hat sich vor allem am Nordrand eine besondere Floren- und Faunengemeinschaft angesiedelt. Am bekanntesten ist eine dort brütende Bienenfresserkolonie. Darüber hinaus bietet der Geiseltalsee auch Voraussetzungen für Weinbau. Am Nordufer befindet sich eine Erhöhung, deren Südhang auf 25-%-Steigung abgetragen wurde. Die Nordseite wird später durch einen Wald geschützt sein. Der Geiseltalsee ist ein Tagebaurestsee im südlichen Sachsen-Anhalt. Der See entstand im Zuge von Rekultivierungsmaßnahmen im früheren Braunkohleabbaugebiet Geiseltal nordöstlich von Mücheln. Er ist mit fast 19 Quadratkilometern der größte künstliche See in Deutschland, gehört zu den zehn wasserreichsten Seen in Deutschland und ist das größte Gewässer im Mitteldeutschen Seenland. Zusammen mit weiteren südöstlich gelegenen Seen (Runstedter See, Südfeldsee und dem wesentlich kleineren Hassesee bei Roßbach) bildet er den Geiseltaler Seenkomplex. Geschichte Braunkohletagebau Im Geiseltal befindet sich eine im Tertiär (Eozän) entstandene Braunkohlelagerstätte, die sich auf einer Fläche von etwa 15 × 5 Kilometer erstreckt. Die Förderung der Kohle lässt sich bereits für 1698 urkundlich belegen, gewann jedoch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an Bedeutung. Die erschlossenen Gruben dienten vor allen zur Versorgung umliegender Zuckerfabriken. Insgesamt bewegte sich die Förderung aber auf einem geringen Niveau. Zwischen 1861 und 1906 belief sie sich auf nur etwa 4,4 Millionen Tonnen. Im Zuge der fortschreitenden Industrialisierung erbrachten Erkundungen neue Erkenntnisse über das Ausmaß der Lagerstätte, die ab 1905/06 im großtechnischen Maßstab erschlossen wurde. Innerhalb weniger Jahre nahmen die Tagebaue Elisabeth (1907), Rheinland (1907), Cecilie (1907), Beuna (1907), Leonhardt (1910), Vesta (1910), Gute Hoffnung (1911), Pfännerhall (1911) und Elise (1912) den Betrieb auf. Zur Weiterverarbeitung wurden zwischen 1897 und 1913 acht Brikettfabriken errichtet. Die im Geiseltal geförderte Braunkohle wurde nicht nur zur Energiegewinnung insbesondere in umliegenden Zuckerfabriken genutzt, sondern diente auch als Rohstoff für chemische Prozesse und beschleunigte die Ansiedlung entsprechender Produktionsstätten im Raum Merseburg. Nach dem Werk Oppau der BASF gingen 1917 die Leunawerke als zweite großtechnische Anlage für die Ammoniak¬synthese nach dem Haber-Bosch-Verfahren in Betrieb. Die I.G. Farben begannen 1936 in Schkopau mit dem Bau der Buna-Werke, der weltweit ersten Fabrik für Synthesekautschuk. Im gleichen Jahr war in Lützkendorf bei Krumpa auch Baubeginn für das Hydrierwerk der Wintershall AG zur Herstellung von synthetischem Benzin. Nach 1945 erfolgte eine Intensivierung des Abbaus (1948 Aufschluss des Tagebaus Kayna Süd). Der umfangreiche Tagebaubetrieb zog grundlegende Änderungen im Landschaftsbild und der Siedlungsstruktur nach sich. Seit 1929 wurden Siedlungen devastiert. Insgesamt wurden 18 Siedlungen ganz oder teilweise überbaggert und rund 12.500 Menschen umgesiedelt. Der Lauf der Geisel wurde viermal verlegt. Die Bahnstrecke Merseburg–Mücheln musste ebenfalls viermal neu trassiert werden, die Überland-Straßenbahnlinie Merseburg–Mücheln wurde ab 1957 schrittweise rückgebaut. Als Bergbau bezeichnet man die Aufsuchung, Erschließung, Gewinnung und die Aufbereitung von Bodenschätzen aus der oberen Erdkruste unter Nutzung von technischen Anlagen und Hilfsmitteln. Nach der modernen umfassenden Definition dieses Begriffes gehören zum Bergbau das erforderliche Vermessungswesen (Markscheidewesen), Grubenbewirtschaftungsaufgaben (Bewetterung und Wasserhaltung), soziale Sicherungssysteme (Knappschaftskassen), spezielle Ausbildungsstätten (beispielsweise Bergakademien) sowie Bergaufsichtsbehörden. Es gibt über- und untertägige Abbauverfahren für feste, flüssige und gasförmige Rohstoffe. Als montanistisch (von lat. mons für Berg) bezeichnet man alle auf den Bergbau bezogene Sachverhalte. Bergbauliche Aktivitäten werden weltweit durch das jeweilige Bergrecht innerhalb der nationalen Gesetzgebung geregelt. Im deutschsprachigen Raum waren und sind auch die Bezeichnungen Montanwesen, Gewinnung von mineralischen Rohstoffen sowie Berg- und Hüttenwesen üblich. Allgemeines Die abzubauenden Bodenschätze befinden sich in einer Lagerstätte, deren Ausmaß und Lage heute meist durch geophysikalische Exploration untersucht wird. Diese vorbereitende Tätigkeit wird häufig außerhalb des Bergbausektors, durch wissenschaftliche Einrichtungen und Behörden geleistet. Von der Vorgeschichte bis in die Neuzeit sind viele Lagerstätten – zum Beispiel Erzgänge – durch ihre Sichtbarkeit an der Erdoberfläche (Ausbisse) entdeckt worden. Eine künftig zunehmende Bedeutung wird der Abbau von Lagerstätten in der Tiefsee erhalten. In Deutschland ist der Bergbau grundsätzlich durch das Bundesberggesetz geregelt, in anderen Ländern durch vergleichbare Rechtsvorschriften. Die öffentliche Stelle, der die gesetzliche Kontrolle übertragen ist, heißt Bergamt, in Österreich Montanbehörde. In der Schweiz ist die bergrechtliche Zuständigkeit bei den Kantonen angesiedelt. Geschichte Vor- und frühgeschichtlicher Bergbau Die älteste Form der Rohstoffgewinnung, die als Bergbau bezeichnet wird, geht auf die gelegentliche Nutzung von Feuersteinlagerstätten in der Steinzeit zurück. Kleine Arbeitstrupps begeben sich für einige Tage zu Feuersteinbergwerken, um Rohmaterial für die Herstellung von Geräten zu gewinnen. In steinzeitlichen Kulturen (Nordamerikas, Neuguinea) hielt sich diese Arbeitsweise zum Teil bis in die heutige Zeit. Auch die Ausbeutung mediterraner Obsidianlagerstätten gilt als das Werk von Gelegenheitsbergleuten. Ein dauerhafter oder saisonaler Bergwerksbetrieb setzt eine Landwirtschaft mit Überschüssen und Handel voraus, da die Bergleute ernährt werden müssen, ohne selbst Nahrung produzieren zu können und selbst mehr Produkte erzeugen, als die Gemeinschaft verwerten kann. Die Voraussetzungen dafür waren in der Regel erst in der Kupfersteinzeit gegeben (Naqada-Kultur/ Kupferminen von Timna in Ägypten). Irans Kupferbergwerke sind bereits steinzeitlich und über 6500 Jahre alt. Die Blütezeit der zyprischen Minen beginnt vor 4000 Jahren. In Europa haben die Archäologen zwei Arten prähistorischer Minen untersucht. Kupfer, Gold und Türkise wurden um 3000 v. Chr. in Ägypten abgebaut. Wahrscheinlich gab es gegen 3000 v. Chr. schon Erzgruben in Indien und China. Um 2500 v. Chr. begann die Kupferförderung in Mitteldeutschland. Eisenerz wurde ab etwa 800 v. Chr. in den Alpen abgebaut. In Mitteldeutschland legt ein Ofen aus der La-Tène-Zeit in Wilnsdorf Zeugnis von Bergbau um 500 v. Chr. ab. Der Abbau von Steinkohle ist seit dem 9. Jahrhundert in England bekannt. Feuersteinbergwerke In Teilen Europas entdeckten Archäologen im weichen Kreideuntergrund Feuersteinbergwerke: in Großbritannien (Grimes Graves 2300–1700 v. Chr.), in Frankreich, Belgien und Holland (Rijckholt, ca. 4500-2500 v. Chr.), in Deutschland, Jütland und Polen. Die prähistorischen Bergleute teuften bis zu 15 m tiefe Schächte in feuersteinführende Schichten ab und legten Strecken an. Als Werkzeuge dienten Hacken aus Hirschgeweih und Stein. Bei Obourg in Belgien wurde ein verunglückter prähistorischer Bergmann mit seiner Ausrüstung gefunden. Erzbergwerke Den großen Bedarf der Hochkulturen des nahen Ostens an Metallen deckte man schon frühzeitig auch aus europäischen Minen, die vermutlich von Prospektoren erschlossen wurden. Kupferbergwerke in Bulgarien und Jugoslawien wurden durch Keramikfunde in das 4. Jahrtausend vor Christus (v. Chr.) datiert. In Rudna Glava (Serbien) dringen vertikale Schächte 25 m tief in den Berg ein. Im ungarischen Kőszeg fanden Archäologen neben einer alten Kupfermine eine Schmiedewerkstatt mit Metallbarren, Bronzeresten und Tondüsen von Blasebälgen, Toneinsätze für Formen, einen tönernen Schmelztiegel und über 50 steinerne Gussformen. Steinerne Gussformen und Geräte, die auf derartige Werkstätten deuten, kennt man auch von Špania Dolina (Slowakei), aus Großbritannien (Alderley Edge, Cheshire) und Irland (Mount Gabriel). Das besterforschte Kupferbergbaugebiet Europas ist das von Mitterberg im Salzburger Land. Dort gab es im späten 2. Jahrtausend v. Chr. 32 Erzgruben. Berechnungen ergaben, dass hier gleichzeitig 200 Bergleute, Hüttenarbeiter und Hilfskräfte tätig gewesen sein müssen. Man löste das Erz aus der Grubenwand, indem das Gestein erhitzt und mit Wasser abgeschreckt wurde. Die bronzezeitlichen Schächte waren bis zu 100 m lang. Das Chalkopyrit-Erz wurde in Tragkörben aus dem Bergwerk geschafft. Für Luftzirkulation sorgten Schächte, die die übereinander liegenden Stollen miteinander verbanden. Leitern aus Baumstämmen mit Trittkerben ermöglichten den Bergleuten den Zugang zu den Stollen. Die Kupfergruben der Iberischen Halbinsel wurden bereits 2500 v. Chr. durch eine kupferzeitliche Kultur erschlossen (Los Millares). Von hier verbreiten die Glockenbecher-Leute metallurgische Kenntnisse in Europa. Im Altertum waren die Silberminen von Laurion berühmt. Dort arbeiteten Sklaven für Athener Bürger. Die Römer beuteten die alten Gruben in Tartessos, in Britannien und Dakien (Rumänien) weiter aus und erschlossen in anderen Provinzen neue. Sie führten neue Techniken ein, z. B. Schöpfräder, um die Bergwerke zu entwässern, sowie Erzwaschanlagen. Bergrecht Da die Erschließung und Ausbeutung von Lagerstätten sehr zeitaufwendig und kostenintensiv ist, ist es für Bergbaufirmen von Belang eine hohe Vertrags- und Investitionssicherheit zu haben. Dem gegenüber stehen die Interessen des Staates, höchstmögliche Steuern und Abgaben aus dem Bergbau zu erzielen. Kunden und Empfängerländer wünschen sich Versorgungssicherheit und niedrige Preise. Es gibt zwei grundlegende Rechtsauffassungen und Konfliktlösungsmechanismen in Bezug auf die lokalen Eigentumsverhältnisse an natürlichen Rohstoffen das Prinzip des Bergregals und/oder der Bergfreiheit. Die Rohstoffe sind vom Grundeigentum entkoppelt. Die Bodenschätze werden vom König, Landesherren (Bergregal) oder Staat (Staatsvorbehalt) beansprucht und können von diesen verliehen werden oder sie gelten als herrenlos, wobei ein Eigentum an ihnen aber nur durch staatliche Verleihung entsteht. der Grundsatz des Grundeigentümerbergbaus. Hier ist der Grundeigentümer der Besitzer der Bodenschätze. Auf öffentlichem Land erwirbt der Finder Ansprüche auf seinen Fund. Diese Auffassung stammt aus dem englischen Common Law. Der französische Code civil und die angelehnten Rechtssysteme vertreten einen vermittelnden Standpunkt. Die oberirdischen Lagerstätten gehören dem Grundeigentümer und die unterirdischen dem Staat. Je nach Lage, Verlauf und Erschließung von Vorkommen und Lagerstätten ergeben sich damit auch Konflikte durch unterschiedliche Rechtstraditionen, Gebietskörperschaften und vertragliche Regelungen. Die Entdeckung bzw. mögliche Erschließung umfangreicher Rohstoffvorkommen kann bestehende territoriale Konflikte und problematische Grenzziehungsfragen verschärfen, wie auch zu neuen Rechtsinstrumenten führen. Beispielhaft sei hier die 200-Meilen-Zone bei Küstenstaaten. Erfolgreiche grenzüberschreitende Konfliktregelungen wie die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (als Vorläuferorganisation der EU), dem Nordseeöl oder dem Spitzbergenvertrag begründeten eine stabile Grundlage für internationale Zusammenarbeit. Bergbaulich geförderte Rohstoffe Die im Bergbau geförderten Rohstoffe können in drei große Gruppen unterteilt werden: Element-, Energie- und Eigenschaftsrohstoffe. Zur Gruppe der Elementrohstoffe gehören Grundstoffe für die Metallurgie und Chemie. Erze: Eine Anreicherungen von Metallen oder metallhaltigen Mineralen, wie etwa Gold, Eisenerze (Hämatit und andere), Bleiglanz, Zinkblende. Eine Untergruppe der Erze sind die Spate Flussspat und Schwerspat. Salze: z. B. Steinsalz, Kalisalze, Salpeter, Borate, Nitrate Elementarer Schwefel Graphit Die Gruppe der Energierohstoffe umfasst die Kohlenwasserstoffe, Kohle und Uran. Kohlenwasserstoffe: Erdöl und Erdgas (verbunden mit diesen sind: Asphalt, Erdwachs, Bitumen und Ölschiefer). Kohle: Braunkohle, Steinkohle und Anthrazit, Torf, Sapropelkohle (Kaustobiolithe). Uran: Ausgangsmaterial für die Kernenergieerzeugung. Die Gruppe der Eigenschaftsrohstoffe umfasst Steine und Erden, darunter Industrieminerale und Massenrohstoffe, sowie die Edelsteine und Halbedelsteine: Industrieminerale z. B. Kaolin (Tonerde), Glimmer, Asbest, Feldspat, Quarz und Quarzit, Graphit, Talk, Magnesit, Alaune, Vitriole Massenrohstoffe wie Kalkstein, Dolomit, Sand, Kies, Ton, Trass und Gips (zur Herstellung von Baustoffen) Bentonit, Farberden, Phosphate, Kieselgur Edelsteine und Halbedelsteine z. B. Diamanten, Smaragde, Rubine, Granate, Bernstein Methoden der Rohstoffgewinnung Zum Erschließen und Fördern der bergbaulich förderbaren Rohstoffe wird zwischen drei Methoden der Gewinnung unterschieden: dem Tagebau: oberflächennahe Rohstoffe werden durch Abgrabung in offenen Gruben gewonnen z. B. in einem Steinbruch, in Tongruben, Kiesgruben, Sandgruben, Torfstichen oder Kreidebrüchen, durch Schürfen von z. B. Gold, oder beim Mountaintop removal mining dem Tiefbau (unter Tage): Gewinnung in einem Bergwerk. Der Zugang zur Lagerstätte wird mit Stollen und/oder Schächten hergestellt. dem Bohrlochbergbau: Rohstoffe werden durch Tiefbohrungen von über Tage gewonnen. Hierzu gehören die Erdöl- und Erdgasförderung, sowie das Solen von Salzen. Bergbauliche Berufe und Hochschulen Im Laufe der Jahrhunderte bildeten sich eine Vielzahl an Berufsbildern im Bergbau heraus. Heute noch wird in Deutschland an drei montanwissenschaftliche Hochschulen (auch Bergakademie genannt), die Technische Universität Bergakademie Freiberg, die Technische Universität Clausthal und die Rheinisch-westfälische technische Hochschule Aachen bergbaubezogene Studiengänge angeboten. Ferner bieten die Technische Fachhochschule Georg Agricola in Bochum und einige weitere Bergschulen bergbaubezogene Studiengänge an. Zur Grubenbahn gehören Bahnanlagen, welche im Bergbau über wie unter Tage zum Abtransport von Erz, Kohle und Abraum sowie zum Transport der Kumpel (Bergleute) verwendet werden. Heute werden Grubenbahnen meist elektrisch betrieben, in früheren Zeiten dienten vor allem Kleinpferde wie etwa Shetlandponys als Zugtiere. Bei sehr beengten Verhältnissen wurden auch Kinder eingesetzt. Allgemeines Von der Grubenbahn besteht normalerweise schon aufgrund der meist geringen Spurweite kein direkter Anschluss an die Grubenanschlussbahn oder das öffentliche Schienennetz. In Mitteldeutschland existierte im Leipzig-Altenburger Braunkohlerevier bis 1995 das größte zusammenhängende schmalspurige Gruben- und Kohleverbindungsbahnnetz über Tage in Europa. Es umfasste zur Zeit der größten Ausdehnung 726 Kilometer in 900 mm Spurweite. Davon waren ca. 215 km rückbares Gleis innerhalb der Gruben und 511 km stationäres Gleis der Kohleverbindungsbahnen vorhanden. Bis 1999 wurde im Tagebau Zwenkau bei Leipzig der letzte 900 mm-Grubenbahnbetrieb in Sachsen aufrechterhalten. Vom ehemals vorhandenen Gleisnetz wurden zuletzt noch befahren: 70 km bewegliche Gleisanlagen und 90 km stationäre Gleisanlagen in 900 mm Spurweite innerhalb des Tagebaubetriebes Zwenkau sowie ca. 20 km normalspurige Kohleverbindungsbahn zu den Kraftwerken (1995–1999). Mit der Schließung dieses Tagebaus endete auch die Geschichte der 900 mm-Grubenbahnen im Braunkohlebergbau in Sachsen. Im Dezember 1999 wurde auch der letzte Mitteldeutsche Gruben- und Kohlebahnbetrieb auf 900 mm Spurweite in der Lausitz stillgelegt. Elektrischer Betrieb Die vor 1900 verwendete elektrischen Antriebstechnik mit Gleichstrom von wenigen Hundert Volt und direkter Motorspeisung aus der Fahrleitung ermöglichte den Bau von leistungsfähigen, kleinen und robusten Zugmaschinen mit einfachen Mitteln. Dies kam den Bedürfnissen von Grubenbahnen vor allem für den Untertagebetrieb sehr entgegen und so verbreitete sich der elektrische Betrieb bei Grubenbahn früh und umfassend. Die erste elektrische Grubenbahn der Welt wurde von Siemens & Halske für den Steinkohlebergbau im sächsischen Zauckerode bei Dresden (heute Freital) entwickelt und bereits 1882 auf dem 5. Hauptquerschlag des Oppelschachts von den Königlich Sächsischen Steinkohlenwerken betrieben. 1894 wurde die Minenbahn des Aachener Hütten-Aktien-Vereins Rothe Erde elektrisch betrieben und in der Folge auch zahlreiche weitere Grubenbahnen im Rheinland, Saarland, Lothringen, Luxemburg und im belgischen Wallonien. In großem Umfang erfolgten Lieferungen von elektrischen Lokomotiven hierfür vor allem von der Allgemeinen Electricitäts-Gesellschaft (AEG), von Siemens & Halske, den Siemens-Schuckert-Werken (SSW) und der Union Electricitäts-Gesellschaft (UEG) in diese Länder. In allen Bergwerken der Ruhrkohle AG (heute Deutsche Steinkohle AG, DSK) werden explosionsgeschützte Bergbaulokomotiven der Schalker Eisenhütte eingesetzt. Druckluft-Betrieb Der Antrieb von Druckluftlokomotiven erfolgt über gespeicherte Druckluft, welche die Lokomotive in Druckbehältern mitführt. Dieser Antrieb hat Vorteile für die Grubensicherheit und als Nachteil hohe Betriebskosten. Kraftstoff-Betrieb Moderne Grubenbahnlokomotiven werden aus Sicherheitsgründen (Schwerentflammbarkeit des Kraftstoffes) ausschließlich mit Dieselkraftstoff betrieben. Im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert wurden die Fahrzeuge hingegen auch mit Benzin, Benzol und Spiritus-/Benzolgemisch betrieben. Wenngleich solche Antriebe wohl bevorzugt im Erzbergbau eingesetzt wurden, wurde Schlagwettersicherheit durch besondere Bauarten der Motoren sowie spezielle Abgasführung mit späterhin kühlender Wassereinspritzung und Sieb-, Span- oder Plattenschutz vor den Auspufföffnungen erreicht. Diese Filter trugen wesentlich zur Verminderung lästiger Gerüche bei. Kohlenbahn als Museum und Museumsbahn Ein Reststück der im Leipzig-Altenburger Braunkohlerevier vorhandenen Kohlenbahn kann als Museum bzw. als Museumsbahn besichtigt und gefahren werden. Auf der Strecke von Meuselwitz findet über Haselbach nach Regis-Breitingen regelmäßig ein Museumsbetrieb statt.