Das Rhönrad, eine deutsche Erfindung für den Sport.
Von Dr. Edwin Huber.
Fünfseitiger Originaldruck von 1931.
Mit vier Fotoabbildungen, vermutlich nach Aufnahmen von Gerhard Riebicke.
Hervorragende Bild-Qualität auf Kunstdruckpapier!
Größe 160 x 250 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
100%-Echtheitsgarantie – kein Repro, kein Nachdruck!!!
Besichtigung jederzeit möglich.
100% guarantee of authenticity - not a reproduction, not a reprint!
Visit any time.
Bitte warten, hier kommt gleich ein großes Bild!!!
Aus großem Bildarchiv, weitere Angebote in meinem ebay-shop!
Out of a large archiv, more offers in my ebay shop!
Das Angebot wird als Sammlerstück verkauft - Urheberrechte sind im Kauf ausdrücklich NICHT enthalten!!!
This offer is sold as a collector's item only and no copyrights are being sold here.
Weitere historische Originale finden Sie in meinem ebay-shop!!!
For more original historical prints please take a look in my ebay-shop!!!
Versand ausschließlich per Einschreiben.
Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!1931, 20. Jahrhundert, 30er – Jahre, Akrobatik, Anmut, Artistik, Ästhetik, Athlet, Athletik, Athletin, Bewegung, Bewegungen, D-97070 Würzburg, Dame, Deutsche Geschichte, Deutsche Jugendbewegung, Deutsche Turnerjugend, Deutsches Reich, Deutschland, Dreißiger Jahre, DTB, Eleganz, female, Fitness, Fotografie, Frau, Frauen und Mädchen, Frisch-Fromm-Froh-Frei, Frisch-Fromm-Fröhlich-Frei, Geräteturnen, German wheel, Germany, Geschichte, Geschlechtsleben, Gesellschaftsleben, Gesundheit und Schönheit, Globus-Rad, G-Rad, Gut Heil!, Gymnastik, Haltung und Balance, Historische Bilder, Hobby, Individualsportart, Josef Brand, Jugend, Körper, Körperertüchtigung, Körperhaltung, Körperkultur, Kulturgeschichte, Leibesertüchtigung, Leibesübungen, Leistungssport, Leni Klarmann, Lichtbild, Lichtbildwesen, Muskeln, Nostalgia, Nostalgie, Otto Feick, Recreative Physical Training, Rhoenrad, Rhönrad-Sportgesellschaft, Schönheit, Sport, Sportgerät, Sportgeschichte, Sportler, Technik, Technikgeschichte, Thirties, Training, Turnen, Turner, Turnerbund, Turngerät, Vintage print, woman Das Rhönrad ist ein Sportgerät, das aus zwei Reifen besteht, die durch sechs Sprossen – zwei einfache Stangen (Spreizsprossen), zwei Griffsprossen und zwei Brettsprossen – miteinander verbunden sind. Der Durchmesser des Rades variiert je nach Größe des Turners, so dass der Turner fast gestreckt auf den Brettern stehen kann und sich an den Griffen hält. An den Brettern können Lederschlaufen, so genannte Bindungen, befestigt werden, in denen sich der Turner mit den Füßen festklemmen kann. Es gibt Räder von 130 cm bis 245 cm Durchmesser. Die Räder wiegen zwischen 40 und 60 kg. Es gibt sie in verschiedener Dicke und in verschiedenen Farben. Geschichte Das Rhönrad wurde 1925 von Otto Feick in Schönau a.d. Brend in der bayerischen Rhön zum Patent angemeldet, als „Reifen- Turn- und Sportgerät“. Erfunden hatte er das Rad in Ludwigshafen am Rhein ca. 1920–1922, auf dem Gelände des VSK Germania, einem Sportverein, dessen Gründungsvorsitzender Otto Feick war. Das Patent wurde am 8. November 1925 ausgestellt, erst 1926 wurde der Name „Rhönrad“ geschützt und eingetragen. Der Sohn eines Schmiedes war bereits als Kind in zwei Wagen-Reifen in Reichenbach (Pfalz) vor der Schmiede des Großvaters den Berg heruntergerollt. Später entwickelte er das Sportgerät weiter. 1936, bei den Olympischen Spielen in Berlin, wurde dieser Sport vorgeführt, jedoch nicht als olympische Disziplin. Heute ist das Rhönradturnen auch über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt. Der Schwerpunkt dieser Turnsportart liegt allerdings in Deutschland. Disziplinen Es gibt drei Einzel-Disziplinen: Das Geradeturnen: Dabei rollt das Rad auf einer Fläche von 23 auf 3 Metern auf beiden Reifen und es werden Pflicht- und Kürübungen vorgeturnt. Teilweise werden dabei Elemente aus dem Reck- oder Barrenturnen verwendet. Es gibt Übungen, die mit Hilfe beider, einer oder ohne Bindungen ausgeführt werden. Bei der Kür geht es von 10,00 Punkten aus, 4,00 Punkte davon entsprechen der Schwierigkeit, 1,00 Punkt dem Aufbau und 5,00 Punkte der Ausführung. Im Erwachsenenbereich der Bundesklasse wird das Geradeturnen zu Musik (ähnlich dem Eiskunstlaufen) ausgeführt. Dabei ist es wichtig, dass die Turnerinnen und Turner zur Musik passend ihre Elemente turnen und entsprechende Akzente setzen. Das Spiraleturnen: Das Rad bewegt sich auf einem der Reifen, es tellert wie bei einer Münze. In der „großen“ Spirale hat das Rad einen Neigungswinkel von 60 Grad, in der „kleinen“ Spirale weniger als 30 Grad. Der Turner versucht das Rad durch Gewichtsverlagerung und Armzug auf der jeweiligen Höhe zu halten und nach 3–5 Sekunden in der kleinen Spirale das Rad wieder in den Stand zu bringen. Beim Spiraleturnen turnt man eine Pflicht, und später kommt dann noch die Kür dazu. Der Sprung: Der Sprung wird von den männlichen und seit 1999 auch von den weiblichen Turnern ausgeführt. Das Rad wird mit Schwung angeschoben. Der Turner läuft im Steigerungslauf hinter dem Rad her und lässt sich vom Schwung auf das Rad ziehen. Aus der Grätsch-, Hock- oder Standposition vollführt er dann einen Sprung auf einen Mattenberg. Dies kann z. B. ein Hocksprung, Grätschsprung, Überschlag oder Salto sein. Momentan führen die jüngeren Mädchen (L8 und L9) Demonstrationssprünge bei Wettkämpfen aus, die dann allerdings nicht zur Gesamtwertung zählen, sondern einzeln bewertet werden und keine Pflicht sind. Daneben gibt es für Paare die Disziplinen Partnerturnen, Synchronturnen und Partnerspirale. Bei den Wettkämpfen werden die Ausführung, der Schwierigkeitsgrad und das Vorhandensein von obligatorischen Elementen, dem sogenannten Aufbau, bewertet. Im Jahre 1995 wurden der Internationale Rhönradturn-Verband (IRV) gegründet und die 1. Rhönrad-Weltmeisterschaft ausgetragen. Otto Feick (* 4. Juli 1890 in Reichenbach, Pfalz; † 17. Oktober 1959 in Schönau an der Brend) war der Erfinder des Rhönrads. Leben Feick wurde 1890 als Sohn eines Schmieds geboren. Er war Schlosser und Eisenbahner. Von 1914 bis 1923 war er in der Betriebsstätte der Deutschen Reichsbahn in Ludwigshafen am Rhein tätig. Zu dieser Zeit lebte er in Ludwigshafen-Gartenstadt. Er war Anhänger der Gewerkschaftsbewegung und Mitglied im Hauptvorstand der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands. Schon als Kind rollte er gerne in zwei Eisenreifen, die durch Querstäbe verbunden waren, den Berg hinunter. Den Prototyp des Rhönrades erfand Feick in Ludwigshafen am Rhein. Ein Foto, aufgenommen in der Badeanlage des VSK Niederfeld, diente als Vorlage zum Patent, das er von Schönau an der Brend aus anmeldete. Feick kam in den Heimatort seiner Frau, Schönau an der Brend, nach der Ausweisung aus der Pfalz durch die französischen Besatzer. Er gründete mit weiteren Bekannten in Schönau eine Metallwerkstatt und stellte unter anderem Spielgeräte und Bettgestelle her. Er baute im Jahr 1924/25 eine weitere Variante seiner Erfindung Rhönrad in dem Niederschedener Zieh- und Stanzwerk Schedetal (vorübergehend Rhönradwerke Niederscheden, heute Kunststoffwerk AVI), dieses Werk hatte von Feick die Lizenz erhalten, Rhönräder herzustellen. Nicht belegt ist die Aussage, er hätte seine Erfindung in Scheden gemacht und wäre Angestellter des Werkes gewesen. Die Idee dazu hatte er 1921 in der Zeit seiner Haft in Mainz, wo er wegen seiner Aktivitäten im Abwehrkampf gegen die Loslösungsbestrebungen der Pfalz von der französischen Militärpolizei inhaftiert und zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde. In verschiedenen Schreiben belegte Feick, dass er sich als Junge in der Schmiede seines Großvaters in Reichenbach (Pfalz) zwei Eisenreifen nahm, sie miteinander verband und damit einen Abhang hinunterrollte. Auf dem Gelände des heutigen VSK-Germania Niederfeld 1919 e. V., dessen Gründer und erster Vorsitzender er 1919 war, machte er die ersten Versuche. Hier entstanden auch die Bilder zur Patentanmeldung. Später zog er auf der Flucht vor den französischen Besatzern nach Schönau an der Brend, den Heimatort seiner Frau Pauline, geborene Schmalz, die er während seiner aktiven Dienstzeit beim Militär – bei den „Jägern“ in Aschaffenburg – kennengelernt hatte. Zum Dank an die neue Heimat in der bayerischen Rhön nannte er das neue Sportgerät Rhönrad. Im August 1930 organisierte er das erste internationale Rhönradturnier in der nahegelegenen Kurstadt Bad Kissingen. 1927 zog er nach Würzburg, und dann wieder zurück nach Schönau an der Brend, wo er am 17. Oktober 1959 in ärmlichen Verhältnissen verstarb. Das Lebensmotto von Otto Feick war: Kämpfe, ringe – aber singe! In Schönau, von wo aus der Siegeszug des Rhönrades begann, wurde ihm und dem Rhönrad ein Denkmal gesetzt. In Glan-Münchweiler, wo Otto Feick einige Jahre lebte, befindet sich ein Denkmal in Form eines Rhönrades im Kreisel der Bundesstraße 423 im Ortsteil Bettenhausen. Der Komponist und Verleger Leopold Maaß (1872–1957), welcher auf der Flucht vor dem Nationalsozialismus über Shanghai schließlich nach Amerika gelangte, schrieb um das Jahr 1928 dem Erfinder des Rhönrades ein kleines, dreistrophiges Vokalwerk für Singstimme und Klavier, das sogenannte „Rhönrad-Lied“. Es ist überschrieben mit den Worten: „Dem Erfinder des Rhönrades, Herrn Otto Feick, Würzburg [sic!] in Verehrung gewidmet“. Dieses Opus wurde nach 88 Jahren erstmals anlässlich der 54. deutschen Rhönrad-Meisterschaften, ausgetragen von der DJK Olympia Schönau anlässlich des 90. Rhönradjubiläums in Bad Neustadt, wieder aufgeführt und aufgenommen. Das Turnen ist ein Teilbereich des Sports, die bekanntesten Disziplinen sind Gerätturnen und Bodenturnen. Für das organisierte Turnen in Deutschland gilt Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852) als Begründer. Turnen entwickelt konditionelle Fähigkeiten (Fitness) und koordinative Fähigkeiten (siehe hierzu die Geschichte des Sports). Organisation Der Fachverband in Deutschland ist der Deutsche Turner-Bund (DTB), einer der größten Verbände im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Auffällig ist der hohe Frauenanteil beim DTB. In der Schweiz ist es der Schweizerische Turnverband, der 1985 nach der Fusion mit dem Frauenturnverein als Nachfolgeverein aus dem Eidgenössischen Turnverein hervorging. Geschichte In der (Schul-)Bildung des 18. Jahrhunderts spielte die Leibesertüchtigung praktisch keine Rolle. Dies ging auf die kirchliche Lehre zurück, welche einen körperlichen Erziehungsansatz ablehnte. Lediglich auf den Ritterakademien wurden Fechten und Tanzen gelehrt. Die so genannten „Philanthropen“ der Aufklärung betrachteten dann den Geist und den Körper als eine Einheit, weshalb Leibesübungen zuerst in den 1770er Jahren am Philanthropinum in Dessau, bald darauf auch in Schnepfenthal eingeführt wurden. Historisch begründet wurde die Turnbewegung 1807 in Deutschland vom „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn. Zwar gab es schon vorher verschiedene Formen der Gymnastik, doch fügte er den bis dahin bekannten Übungen den Barren und das Reck hinzu und gab ihnen die Bezeichnung Turnen. In Folge der Besetzung Europas durch Napoleon wurde das Turnen ab 1811 eine Schule der patriotischen Erziehung zur Vorbereitung auf den Befreiungskrieg. Jahn strebte somit nicht wie die Philanthropen der Aufklärung die Erziehung des einzelnen Individuums, sondern die geistige Formung einer Nation an. Daher bildeten sich im Zuge des „Erwachens nationaler Identitäten“ (Nationenbildung) ziemlich bald auch Ableger des Jahnschen Turnens in der Schweiz (im Jahr 1802 wurde der Telliring als erster öffentlicher Turnerplatz in der Schweiz angelegt). Die enge Verbindung mit dem frühen Burschenschaftswesen und die nationale Ausrichtung, welche die Überwindung der deutschen Kleinstaaterei anstrebte, führte in den meisten Kleinstaaten Deutschlands von 1820–1842 zum Verbot des Turnwesens, der so genannten Turnsperre. Die Geschichte des Turnens sowie das Leben und Wirken von Friedrich Ludwig Jahn ist im Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum in Freyburg (Unstrut) dargestellt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts etablierte sich das Turnen in den Schulen als obligatorisches Schulfach. Da es nach der Reichsgründung 1871 zu einer staatlichen „Schulreform von oben“ her kam, entwickelten sich in Deutschland das Vereins- und Schulturnen auf zwei verschiedenen Schienen weiter. Anders verlief dieser Prozess in der Schweiz. Durch die erfolgreiche 1848er-Revolution gingen die liberal-national gesinnten Turner den gleichen Weg wie der Bundesstaat. In der Folge konnte sich der Eidgenössischen Turnverein rege in die Diskussion um die Gestaltung des Schulturnens mit einbringen (z. B. bei der Gestaltung des Lehrmittels). Einzelne Exponenten wie der Schweizer Turnvater „Johann Niggeler“ avancierten dabei zu direkten Beratern des Bundesrates. Das Turnwesen stand auf Grund eines unterschiedlichen kulturellen Ursprungs von Beginn an in direkter Konkurrenz zum Sport (siehe die Geschichte des Sports). Erst im Zuge der „Versportung“ des Turnwesens und der Nationalisierung des Sports, kam es zu einem Abbau der Differenzen. So wurden auf der einen Seite sportliche Wettkämpfe wie die Olympischen Spiele zu einem „Gradmesser nationaler Tüchtigkeit“ und auf der anderen Seite hielt der Zeitgeist des Sports (Reglementierung, Spezialisierung, Methodifizierung, Rationalisierung) auch im Turnwesen Einzug. Dies führte zu einem veränderten Gebrauch des Begriffes Turnen. Galt er im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch für alle im Turnverein praktizierten Übungen, wird er heute nur noch für das Boden- und Gerätturnen verwendet. Lediglich im Fach Schulturnen hat sich der Begriff gehalten. Der jahrzehntelang gebräuchliche Begriff Kunstturnen für das leistungsorientierte Turnen an den Geräten ist in Deutschland mittlerweile offiziell durch Gerätturnen, manchmal mit dem Zusatz olympisch, ersetzt. In Österreich wird der Begriff „Kunstturnen“ weiterhin für die Bewerbe im olympischen Sechskampf verwendet. Disziplinen des Turnens Zum Turnen zählen neben den klassischen Disziplinen Gerätturnen, Bodenturnen und Trampolinturnen im erweiterten Sinne auch die allgemeine Gymnastik, Rhythmische Sportgymnastik, Rhönradturnen, Aerobic, Akrobatik, Seilspringen und Voltigieren sowie verschiedene Turnspiele. Das klassische Gerätturnen (bzw. Kunstturnen) besteht bei den Männern aus einem Sechskampf an den Geräten Boden, Pauschenpferd, Ringe, Sprung, Barren und Reck. Bei den Frauen werden vier Geräte geturnt: Sprung, Stufenbarren, Schwebebalken und Boden. In der Schule, aber auch im Freizeit- und Breitensports, werden zunehmend wieder Inhalte, Geräte sowie Übungs- und Organisationsformen des so genannten „Alternativen Turnens“ (Hindernisturnen, Erlebnis- und Abenteuerturnen, Bewegungslandschaften, geselliges Turnen) angewendet. International werden das Allgemeine Turnen sowie die Sportarten Gerätturnen, Trampolinturnen, Rhythmische Sportgymnastik, Tumbling, Sportaerobic und Sportakrobatik durch die Fédération Internationale de Gymnastique (FIG, Internationaler Turnverband) und die Union Européenne de Gymnastique (UEG, Europäische Turnunion) vertreten. Turnergruß Der Turnergruß lautete „Gut Heil!“ und wurde um 1840 von Otto Leonhard Heubner geprägt. 1899 änderte der Arbeiter-Turnerbund „Gut Heil“ in „Frei Heil“. Der Deutsche Turner-Bund e. V. (DTB) ist der Dachverband der Turn-Verbände und -Vereine. Geschichte Der DTB wurde 1848 auf dem 1. Deutschen Turntag in Hanau gegründet. Ein erstes Deutsches Turnfest wurde 1860 in Coburg ausgetragen. 1868 ging der DTB in der Deutschen Turnerschaft DT auf. Parallel zum DT wurde 1893 der sozialdemokratisch orientierte Arbeiterturnerbund (ATB) gegründet, der sich seit 1919 Arbeiter- Turn- und Sport-Bund (ATSB) nannte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde während der ersten inoffiziellen Deutschen Meisterschaft im Kunstturnen in Northeim am 13. September 1947 der Deutsche Arbeitsausschuss Turnen (DAT) gegründet, der Wegbereiter des DTB, der 1950 in Tübingen erneut gegründet wurde. Dieser wies 1952 bereits 900.000 Mitglieder in über 6.100 Vereinen auf. 1953 gab es das erste Deutsche Turnfest der Bundesrepublik, der Austragungsort war Hamburg. 2005 fand in Berlin das erste Internationale Deutsche Turnfest (IDTF) statt. Das nächste folgte 2009 in Frankfurt am Main und das dritte wird im Mai 2013 in der Metropolregion Rhein-Neckar ausgetragen. Im Jahr 2017 wird das Internationale Deutsche Turnfest wieder nach Berlin zurückkehren. Der DTB war bereits 2003 Ausrichter der Trampolin-WM in Hannover (16. bis 19. Oktober) und 2007 Ausrichter der EnBW Turn-WM Stuttgart (1. bis 9. September 2007). Im Jahr 2010 richtete der DTB die EM der Rhytmischen Sportgymnastik (15. bis 18. April) in Bremen aus und ein Jahr später die Turn-EM (4. bis 10. April) in Berlin. Die WM der Rhytmischen Sportgymnastik 2015 in Stuttgart wird das nächste große Event sein, das der DTB ausrichtet. Organisation Der Deutsche Turner-Bund ist als eingetragener Verein (e. V.) organisiert. Ihm steht ein mehrköpfiges Präsidium vor, dessen Präsident seit 2000 Rainer Brechtken ist. Dessen Vorgänger war Jürgen Dieckert. Die Geschäftsstelle des DTB befindet sich in Frankfurt am Main. Regional ist er in 22 Mitgliedsverbände gegliedert, davon 20 Landesturnverbände (in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern gibt es jeweils mehr als einen Verband): Badischer Turner-Bund, Bayerischer Turnverband, Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund, Bremer Turnverband, Hessischer Turnverband, Landesturnverband Sachsen-Anhalt, Märkischer TurnerBund Brandenburg, Niedersächsischer Turner-Bund, Pfälzer Turnerbund, Rheinhessischer Turnerbund, Rheinischer Turnerbund, Saarländischer Turnerbund, Sächsischer Turn-Verband, Schleswig-Holsteinischer Turnverband, Schwäbischer Turnerbund, Thüringer Turnverband, Turnverband Mecklenburg-Vorpommern, Turnverband Mittelrhein, Verband für Turnen und Freizeit-Landesorganisation Hamburg, Westfälischer Turnerbund. Überdies werden der Akademische Turnbund (ATB) und der Bayrische Turnspiel-Verband als Spezialmitglieder angesehen. Regional erfolgt die Gliederung in Turngaue, Turnkreise und Turnbezirke. Leitbild 2004 hat der Deutsche Turntag in Berlin ein Leitbild verabschiedet, das die Kernaufgaben des Verbandes skizziert: Stärkung der Grundsportarten Gerätturnen und Gymnastik. Positionierung von Kinderturnen als Marke der Turnbewegung. Sicherung bedarfsgerechter Angebote für Jugendliche im sportlichen und außersportlichen Bereich. Sicherung der Marktführerschaft im Fitness- und Gesundheitssport durch bedarfsgerechte Angebote für junge Erwachsene sowie für das mittlere Erwachsenenalter, insbesondere für Mädchen und Frauen. Förderung des olympischen Spitzensports mit dem Ziel internationaler Erfolge. Entwicklung zeitgemäßer Angebote in seinen Sportarten und Fachgebieten. Anhand dieser Aussagen wird versucht, die umfangreiche Verbandsarbeit zu operationalisieren und eine stärkere Fokussierung auf die Kernaufgaben zu erreichen. Ein Resultat dieser Operationalisierung sind die entstandenen Marken Kinderturnen, Gymwelt und Turnen!. DTB-Organisationen Die beiden Organisationen des DTB: Verein Deutsche Turnfeste e.V. Deutsche Turnerjugend Verein Deutsche Turnfeste e.v. Eine der Hauptaufgaben des Deutschen Turner-Bundes ist die Organisation von Deutschen Turnfesten. Mit bis zu 100.000 Teilnehmenden ist das Deutsche Turnfest, welches seit 2005 den Zusatz "International" trägt, die größte Wettkampf- und Breitensportveranstaltung der Welt. Um dieses herausragende Ereignis zu organisieren, gründete der Deutsche Turner-Bund den Verein Deutscher Turnfeste e.V., der diese Aufgabe übernimmt. Das nächste Internationale Deutsche Turnfest gibt es in der Metropolregion Rhein-Neckar im Jahr 2013. Deutsche Turnerjugend Die Deutsche Turnerjugend (DTJ) ist die Jugendorganisation des deutschen Turner-Bundes e.V. und mit über 2 Millionen Mitgliedern eine der größten Kinder- und Jugendorganisationen Deutschlands. Schwerpunkte in der Arbeit der Deutschen Turnerjugend sind: die inhaltlich-konzeptionelle Arbeit im Kinderturnen, Jugendturnen und in der Allgemeinen Jugendarbeit sowie die Vermittlung neuester Impulse im Freizeit- und Gesundheitssport durch zahlreiche Fortbildungsangebote für Multiplikatoren/innen. die jugendgemäße und trendorientierte Wettkampfgestaltung, z.B. im Showwettbewerb Tuju-Stars, Turnerjugend-Gruppen Meisterschaft und Wettkampf (TGM/TGW). die Teilnahme am Deutschen Turnfest, an der EUROGYM und der Weltgymnaestrada sowie die Veranstaltung von Turnerjugend-Gruppentreffen, Bundesjugendtreffen, Internationalen Jugendlagern und weiterer Freizeitmaßnahmen mit attraktiven Angeboten für Jugendliche und junge Erwachsene, die das Gruppenerlebnis und Gemeinschaftsgefühl betonen. die Auseinandersetzung mit aktuellen sport-, jugend- und gesellschaftspolitischen Themen und die Interessenvertretung ihrer Kinder und Jugendlichen in den Gremien des Deutschen Turner-Bundes und in der Deutschen Sportjugend.