Mit
dieser Dokumentation will ich keine alten Wunden aufreißen, aber
angesichts der Vorgänge auf dem Balkan, ist es wohl berechtigt
festzustellen, dass allen Volksgruppen die gleichen Rechte zustehen, wie
es die Landsmannschaften immer wieder fordern. Und so will ich der
vielen Opfer gedenken, welche die Vertreibung aus unserer Heimat
gefordert hat. In den Gedenkreden der Fünfzig-Jahre-Feiern des
Kriegsendes wurden viele Millionen Kriegsopfer betrauert; doch die über
zwei Millionen Toten, die nicht im Krieg, sondern bei der Vertreibung -
als in Europa schon Friede war - umgekommen sind, wurden nicht erwähnt.
Meine Niederschrift soll einen kleinen Beitrag zur
Versöhnung mit unseren polnischen Nachbarn leisten. Echte Aussöhnung
aber kann nur aus der Vergebung wachsen. Schuld vergeben ist jedoch -
ohne Schuld zuzugeben – ganz unmöglich. Das wiederum setzt wahrhaftiges
Erinnern voraus, was sogar die Grenzen der Selbstachtung verletzen kann.
Früher gab es dafür das Wort "Gewissenserforschung". Es ist leider
außer Gebrauch gekommen, vermutlich auch deshalb, weil man nach
christlichem Verständnis Schuld immer zuerst bei sich selbst zu suchen
hat und nicht bei anderen.
135 Seiten, mit zahlreichen Abb. und Dokumenten, Bilderdruckpapier, Festeinband, gebunden
Mit einem sig. Bild!