Vernichtung des italienischen Luftschiffes Citta di Ferrara auf der Rückfahrt von Fiume durch das österreichisch-ungarische Marineflugzeug "L 48" (Führer Linienschiffsleutnant Glasing, Beobachter Seekadett v. Fritsch) am 8. Juni 1915.
Am 8. Juni 1915 um 3 Uhr morgens bombardierte die Città di Ferrara die Anlagen der Danubius-Werft in Fiume, dem heutigen Rijeka. Auf dem Rückflug wurde sie von einem österreichisch-ungarischen Lohner-L-Flugboot (Dienst-Seriennummer L48) verfolgt und bei der Insel Asinello eingeholt. Das Luftschiff versuchte mittels Maschinengewehrfeuer das Flugboot abzuschießen. Dies misslang und als die Munition aufgebraucht war näherte sich das Flugboot und beschoss die Hülle des Luftschiffs mit Karabiner und spezieller zur Bekämpfung von Luftschiffen entwickelter Munition. Als diese keine Wirkung zeigte schoss man mit der Signalpistole und schaffte so die Hülle zu entzünden. Wie eine brennende Fackel stürzte das Luftschiff über dem Meer ab. Hierbei starben Leutnant zur See De Pisa und der Maschinist Stabsfeldwebel Mantero. Alle anderen Besatzungsmitglieder wurden von dem Torpedokanonenboot SMS Magnet gefangen genommen. Die Überreste des Luftschiffs wurden geborgen und befinden sich zum Teil heute noch im Marinemagazin.
Originale, farbige Offset-Lithographie von 1915.
Nach dem Originalgemälde von Rudolf Alfred Höger.
In der Platte signiert und datiert: R. A. Höger 1915.
Auf grünem Karton montiert.
Karton an der rechten unteren Ecke mit eingeprägtem Adelswappen
Größe 240 x 336 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
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Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!1. Weltkrieg, 1. WK, 1.WK, 1915, 1st World War, 20. 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Februar 1877 in Proßnitz, Mähren; † 7. November 1930 in Wien) war ein österreichischer Genre- und Kriegsmaler. Leben Höger widmete sich vorwiegend der Genremalerei, so malte er zahlreiche Szenen aus dem Alten Wien mit romantischen Bezeichnungen wie etwa „Beim Heurigen in Grinzing“, „Susanne und die beiden Alten“, „Gaudeamus Igitur“, „Obstmarkt in Venedig“, „Picknick in Dürnstein“ oder „Im Maien“. Ansonsten ist wenig Biografisches über Rudolf Adolf Höger bekannt. Als gesichert scheint, dass er während des Ersten Weltkrieges, zumindest in den Jahren von 1914 bis 1917, Mitglied der Kunstgruppe im k.u.k. Kriegspressequartier war. Dort entstanden zahlreiche Arbeiten, welche sich heute in den Sammlungen des Wiener Heeresgeschichtlichen Museums befinden. Diese Ölgemälde entstanden hauptsächlich an der russischen Front und an der Balkanfront. Fregattenleutnant Johann Ritter von Fritsch von Cronenwald. Besitzer der goldenen Tapferkeitsmedaille, der silbernen Tapferkeitsmedaille 1. u. 2. Klasse, geboren am 03.04.1895 in Salzburg, in treuer Pflichterfüllung den Fliegertod gefunden am 22.04.1917 in Capo Laghi (Durres) bei einem Flugunfall bei einem Testflug des Wasserflugzeuges Brandenburg / UFAG K804. Die K804 war auf der Seeflugstation Kumbor Bucht von Kotor (Boka Kotorska) stationiert. Berühmt wurde er als Beobachter als Bord des Wasserflugzeugs Lohner L48 des Linienschiffsleutnants Gustav Klasing, das am 08.06.1915 das italienische Luftschiff Cittá di Ferrara abschoß. Città di Ferrara (Luftschiff) Die M 2 „Città di Ferrara“ (Stadt Ferrara) war ein Militärluftschiff der italienischen Königlichen Marine (ital. Regia Marina). Hierbei handelte es sich um ein Halbstarres Luftschiff der Klasse „M“ (ital. Medio = Mittelgroß). Technische Daten Die Città di Ferrara wurde von Enrico Forlanini entworfen und in Ferrara gebaut. Im August 1913 wurde sie fertiggestellt und an die Königliche Marine übergeben. Die Hülle hatte eine Länge von 83 m, einen maximalen Durchmesser von 17 m und ein Volumen von 12.000 m³. Die vier Motoren von je 125 PS trieben zwei Propeller an. Das Luftschiff trug eine Nutzlast von 3000 kg (davon 1000 kg für Bomben) und erreichte eine Geschwindigkeit von 85 km/h. Die Besatzung bestand aus zwei Offizieren und sieben Mannschaften. Sie erreichte eine maximale Höhe von 2000 bis 2500 m und war so außerhalb der Reichweite der Schnellfeuergeschütze und hatte einen Aktionsradius von 300 km. Das Militärluftschiff wurde hauptsächlich zur Bombardierung von Landzielen und vor Anker liegenden Schiffen eingesetzt. Geschichte Im Frühjahr 1915 wurde das Luftschiff von Ferrara auf den Marinestützpunkt bei Jesi unter Leutnant zur See Castruccio Castracane verlegt. Als am 24. Mai 1915 das österreichisch-ungarische Schlachtschiff SMS Zrínyi die Stadt Senigallia beschoss, versuchte die Città di Ferrara das Schiff zu attackieren. Alle sechs Bomben verfehlten jedoch ihr Ziel. Das Torpedoboot SMS Velebit nahm das Luftschiff unter Beschuss – konnte aber auch keine Treffer erzielen. Am gleichen Tag um 5 Uhr morgens soll das Luftschiff auch den Hafen von Pula bombardiert haben. Hierbei liegt aber wahrscheinlich eine Verwechslung mit der Città di Jesi vor. Drei Tage später flog die Città di Ferrara einen Angriff auf Šibenik. Sie wurde zunächst beschossen aber nicht getroffen und attackierte dann einen Dampfer auf dem Prokljan-See. Danach kehrte sie zum Stützpunkt zurück. Die aufgestiegenen Flugboote konnten sie nicht mehr erreichen. Am 8. Juni 1915 um 3 Uhr morgens bombardierte die Città di Ferrara die Danubius-Werft in Fiume. Auf dem Rückflug wurde sie von einem österreichisch-ungarischen Lohner-L-Flugboot (Dienst-Seriennummer L48) verfolgt und bei der Insel Asinello eingeholt. Das Luftschiff versuchte mittels Maschinengewehrfeuer das Flugboot abzuschießen. Dies misslang und als die Munition aufgebraucht war nährte sich das Flugboot und beschoss die Hülle des Luftschiffs mit Karabiner und spezieller zur Bekämpfung von Luftschiffen entwickelter Munition. Als diese keine Wirkung zeigte schoss man mit der Signalpistole und schaffte so die Hülle zu entzünden. Die Città di Ferrara musste im Meer notlanden. Hierbei starben Leutnant zur See De Pisa und der Maschinist Stabsfeldwebel Mantero. Alle anderen Besatzungsmitglieder wurden von dem Torpedokanonenboot SMS Magnet gefangen genommen. Die Überreste des Luftschiffs wurden geborgen und befinden sich zum Teil heute noch im Marinemagazin. k.u.k. Seeflieger Mit der Abkommandierung von drei Marineoffizieren zur Militäraeronautischen Station Wiener Neustadt im Jahr 1910 zwecks Erwerbs des Heerespilotenscheins begann die Geschichte des k. u. k. Seeflugwesens. 1911 begann man mit der Errichtung der ersten Seeflugstation. Zu diesem Zweck wurde die im Hafen von Pola gelegene Insel Santa Catarina durch Aufschütten vergrößert. Ein Hangar für 20 Maschinen wurde errichtet, dazu Lagerschuppen, Mannschaftsunterkünfte und eine Bootsanlegestelle. Später folgten noch fünf weitere Seeflugstationen: Triest, Kumbor, Parenzo, Puntisella und Odessa. Die ersten Seeflugzeuge waren vier französische Donnet-Levêque der FBA (Franco British Aviation). Später kamen die Flugzeuge von den Firmen Lohner in Wien, UFAG, ÖFFAG, Fokker und Hansa-Brandenburg hinzu. Ende 1912 bestand das fliegende Personal aus sechs Marineoffizieren. Mit dem Zukauf dreier ausländischer Flugzeuge und selbst gebauter Maschinen standen zehn Fluggeräte für den Probebetrieb zur Verfügung. Bei Kriegsbeginn hatte diese Einheit 25 Piloten. Als wegen veralteter Maschinen der Schulungsbetrieb in der Seefliegerschule auf der Insel Cosada nicht mehr aufrechterhalten werden konnte, wurden zahlreiche Marineoffiziere nach Hamburg-Fuhlsbüttel abkommandiert. Im Zuge der Blockade von Skutari durch eine Flottenabteilung aller Großmächte gegen die serbische Enklave in Albanien kamen die österreichischen Seeflieger zu ihrem ersten Einsatz. Zu diesem Zweck wurde die Küstenflugstation Kumbor im Golf von Cattaro eingerichtet. Von hier aus starteten die Maschinen Erkundungsflüge und machten auch die ersten Luftbilder der Küste. Im Herbst 1914 wurden die bis dahin unbewaffneten Flugzeuge bewaffnet. Dies betraf jene Lohner-Flugboote, die mit einem 100 PS starken Mercedesmotor ausgestattet waren. Sie wurden mit einem 6,5 Millimeter Maschinengewehr System Schwarzlose ausgestattet und ab sofort auch als Offensivwaffe eingesetzt. Als Hoheitszeichen zeigten die Marineflugzeuge die k. u. k. Kriegsflagge am Seitenleitwerk und das Eiserne Kreuz der Fliegertruppe des deutschen Heeres am Rumpf. Der erste Bombenangriff durch ein Flugboot erfolgte am 15. August 1914 auf Krstac, die ersten Geschwaderangriffe wurden am 23. Oktober 1914 nach Antivari geflogen. Der erste belegte Nachtangriff, für den die österreichischen Seeflieger bekannt wurden, wurde am 9. November 1914 ebenfalls gegen Antivari geflogen. Die in der Bucht von Cattaro stationierten Flieger griffen vor allem immer wieder die Bahnlinie Antivari – Virpazar an. Das aus einem durch die Italiener eroberten österreichischen Flugboot gewonnene Wissen wurde in den italienischen Macci-Flugbooten verwertet, die dann ab dem Herbst 1915 zum Einsatz gelangten. Eine der Aufgaben der österreichischen Marineflieger war die Abwehr feindlicher Luftschiffe, die österreichische Küstenstädte bombardierten. So wurde am 5. Juni die „Citta di Ferrara“ zum Absturz gebracht. Bis auf zwei Mann konnte die Besatzung durch österreichische Torpedoboote gerettet werden. Außerdem wurden die k. u. k. Seeflieger mit Erkundungs- und Aufklärungsflügen beauftragt sowie mit Angriffen auf feindliche Objekte und Truppen, der Verfolgung feindlicher U-Boote und der Verteidigung eigener Häfen und Einheiten. So wurde das französische U-Boot „Foucault“ durch einen Bombentreffer versenkt. Die Besatzung wurde durch das Flugboot und ein weiteres mit Unterstützung eines Torpedobootes gerettet. Die Seeflieger unterstützten aber auch die Bodentruppen während der Isonzo-Schlachten. Zu den Stützpunkten der Seeflieger entlang der Adriaküste kam im Oktober 1915 in Keszthely am Plattensee in Ungarn noch eine Seeflugstation zur Werksabnahme neuer Flugzeuge und um diese einzufliegen. Ende November 1915 verfügten die k.u.k. Seestreitkräfte über 65 Marineflugzeuge. Die steigende Zahl italienischer Bombenangriffe führte zu Überlegungen über die Konstruktion spezieller Jagdflugboote. Für Linienschiffsleutnant Gottfried von Banfield, der als einer der erfolgreichsten österreichischen Fliegerasse des Ersten Weltkrieges als „Adler von Triest“ bekannt wurde, wurde ein Prototyp konstruiert, der aber nicht in Serie produziert wurde. Man griff auf das von Ernst Heinkel entwickelte Flugboot Hansa-Brandenburg CC zurück, von dem die Marineverwaltung 40 Maschinen kaufte. Linienschiffsleutnant Gottfried von Banfield errang am 31. Mai 1917 den ersten Luftsieg bei Nacht in der Luftkriegsgeschichte. Um 22:30 Uhr zwang er ein italienisches Seeflugboot in der Nähe von Schloss Miramare zur Landung. Gegen Kriegsende wurden die österreichischen Seeflieger immer mehr in die Defensive gedrängt. Zwei Quellen deuten darauf hin, dass die Seeflieger so wie die Donauflottille 1918 in Odessa am Schwarzen Meer eingesetzt waren, ausreichend belegt ist (Stand wann?) dies aber nicht. Zwischen 1915 und 1918 wurden 1.063 Einsätze geflogen, darunter 463 Bombenangriffe und 157 Luftkämpfe. 65 Mann gerieten in Gefangenschaft – acht davon gelang die Flucht. 510 Offiziere und Mannschaften – jeder dritte Pilot – starben im Flugdienst. Mit dem Ende der Monarchie endete auch die Geschichte des k. u. k. Seeflugwesens. Über das Ende der Seeflieger ist nichts bekannt; vermutlich wurden die Flugzeuge zerstört. Die k.u.k. Luftfahrtruppen waren die Luftstreitkräfte der k.u.k. Armee bis zur Auflösung des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn. Im ersten Weltkrieg kämpften sie an der Ostfront gegen die russischen und an der Südfront gegen die italienischen und britischen Luftstreitkräfte. Die k.u.k. Kriegsmarine hatte mit den k.u.k. Seefliegern eigene Luftstreitkräfte, die Kaiserlich Königliche Landwehr und die Königlich Ungarische Landwehr hatten keine eigenen Luftstreitkräfte. Geschichte Entstehung Die militärische Luftfahrt in Österreich-Ungarn begann mit der Gründung der k.u.k. Militär-Aeronautischen Anstalt 1892 auf dem Gelände des Arsenalexerzierplatzes Wien. Diese beschäftige sich mit der militärischen Nutzung von Ballons. In den folgenden eineinhalb Jahrzehnten stellte die k.u.k. Armee mehrere Ballonabteilungen auf. Im Oktober 1909 wurde die Militär-Aeronautische Anstalt im Zuge einer Neuorganisation die k.u.k. Luftschifferabteilung umbenannt und in die neu geschaffene Verkehrstruppenbrigade eingegliedert. Der Grund war das durch den Erwerb von Lenkluftschiffen erweiterte Tätigkeitsfeld und der Bedeutungsverlust von Ballons für militärische Zwecke. Das Luftschiff konnte aber die österreichisch-ungarische Heeresverwaltung nicht überzeugen. Nach je zwei Ankäufen aus dem In- und dem Ausland verzichtete die Heeresverwaltung auf Luftschiffe und setzte das Budget für den Ausbau der Fliegerwaffe ein. Bis zum ersten Weltkrieg wurde die Luftschifferabteilung zu einer reinen Fliegertruppe. Mit der Neuorganisation 1909 übersiedelte die Luftschifferabteilung auf eines neues Areal bei Fischamend. Weiter wurde Flugplatz Wiener Neustadt die Militäraviatische Station für die Fliegerkräfte geschaffen. Dort fanden im gleichen Jahr die ersten inoffiziellen militärischen Übungsflüge statt. Ab Mitte 1910 wurden die ersten Flugzeuge stationiert, bei denen es sich um Geschenke unterschiedlicher Herkunft handelte und offiziell mit dem Übungsbetrieb begonnen. Nach den Besuchen von Kaiser Franz Josef, des Generalstabschefs Conrad von Hötzendorf und des Kriegsministers von Krobatin wurde von der Heeresverwaltung die erste Ausschreibung von Heeresflugzeugen erlassen. Mit der nächsten Neuorganisation im Oktober 1911 wurde die Leitung der k.u.k. Luftschifferabteilung dem Oberstleutnant Emil Uzelac übertragen, der die weitere Entwicklung der Fliegerkräfte der k.u.k. Armee prägen sollte. Das Heer schaffte in der folgenden Zeit Etrich-Tauben und Lohner Pfeilflieger an und die Fliegerkräfte wurden in taktische Überlegungen einbezogen, was sich auch in der Einsatz bei den Manövern bis Kriegsbeginn zeigte. Erster Weltkrieg Trotzdem waren die Luftfahrtruppen bei Kriegsausbruch nicht kriegsbereit. Es fehlte nicht nur an Flugzeugen und Piloten, die meisten Flugzeuge waren auch nicht kriegstauglich. Nach Kriegsbeginn kaufte die österreichisch-ungarische Heeresverwaltung zunächst im In- und Ausland, vor allem dem deutschen Reich Flugzeuge an, was zwangsläufig zu einer bunten Mischung von unterschiedlichen Flugzeugtypen führte. Der Zustand der Luftfahrtruppen wurde durch das Fehlen von Luftstreitkräften bei den Gegnern am Balkan sowie den schlechten Zustand der russischen Luftstreitkräfte relativiert. Dass zu diesem Zeitpunkt nur Offiziere Feldpiloten und Beobachter werden durften, wirkte sich zusätzlich negativ aus. Bereits die ersten Kriegsmonate brachten schwere Niederlagen und einen überproportional hohen Verlust an Offizieren mit sich. In der ganzen Armee herrschte Offiziermangel. Nur mit Mühe gelang es Uzelac durchzusetzen, dass auch Unteroffiziere Feldpiloten werden konnten. Im Laufe des Krieges stellten diese schnell die Mehrheit der Piloten, aber Beobachter durften bis Kriegsende weiterhin nur Offiziere werden. Organisation Die Streitkräfte an der Front waren in Fliegerkompanien (kurz Flik) eingeteilt. Zur Versorgung der Einheiten mit Flugzeugen, Motoren, Waffen und anderen notwendigen Ausrüstungsgegenständen dienten die Fliegeretappenparks (kurz Flep). Jeder Fliegeretappenpark war für einen bestimmten Frontabschnitt verantwortlich und musste die dort stationierten Fliks versorgen. Hier wurden auch Reparaturen durchgeführt, die für die Fliegerkompanien selbst zu aufwendig waren. Die Fliegerersatzkompanien (kurz Flek) wiederum waren für die Ausbildung und Bereitstellung von Piloten, Mechanikern und Hilfspersonal für Fliegerkompanien zuständig. Die Fleks waren in zwei Fliegerersatzbataillonen zusammengefasst und unterstanden der Leitung der Fliegerersatztruppe. Direkt dem Kriegsministerium unterstellt waren die Fliegerarsenale zur Beschaffung der kompletten Ausrüstung. Auch das Testen von neuen Flugzeugen übernahmen die Fliegerarsenale. Den Flugzeugherstellern wurden Bauaufsichten zugewiesen, meistens bestehend aus einem einzelnen Offizier, der ein fertiges Flugzeug überprüfte, bevor es an ein Fliegerarsenal gesandt wurde. Das Fliegerarsenal verteilte das Material an die Fliegerersatzkompanien und die Fliegeretappenparks. Die Fliegerkompanie Die Fliegerkompanien waren in arabischen Zahlen durchnummeriert. Der Sollstand an Flugzeugen einer Fliegerkompanie betrug sechs Flugzeuge und zwei Reserveflugzeuge. Die Kompanie gliederte sich im allgemeinen in ein Kommando, zwei Züge, einen Reservezug und den Train. Sie hatte etwa 10 Offiziere einschließlich vier Beobachtungsoffizieren und 100 Unteroffiziere und Mannschaften. Als "Bedeckung" (Sicherungspersonal) war höchstens eine Halbkompanie von 60 Mann zugeteilt. Die Fliegerkompanien waren sehr mobil und verlegten bei Bedarf innerhalb kürzester Zeit ihren Standort. Eine Funkverbindung zu den Flugzeugen bestand nicht. Ab 1917 setzte eine Spezialisierung der Fliegerkompanien ein. Zur Kennzeichnung ihrer Aufgabe führten sie in der Regel einen einzelnen Großbuchstaben nach ihrer Nummer. Die verschiedenen Fliegerkompanientypen unterschieden sich folglich in der Quantität und den Typen der Flugzeuge. Die Kurzzeichen waren: D - Divisionsfliegerkompanie, für Artillerieaufklärung und Leitung, Infanterieunterstützung und Frontaufklärung im Nahbereich, einem Divisionskommando unterstellt K - Korpsfliegerkompanie (ab 1918), Aufklärungseinheit, einem Korpskommando unterstellt F - Fernaufklärungskompanie, zur Aufklärung im feindlichen Hinterland, einem Armeekommando unterstellt G - Grossflugzeugkompanie, bestimmt zum Einsatz zweimotoriger Großlugzeuge (Bomber), aus Mangel an solchen später Typ C Flugzeuge verwendet J - Jagdfliegerkompanie, zur Bekämpfung aller Arten feindlicher Flugobjekte, Sollstand waren 18 Jagdflugzeuge S - Schutzfliegerkompanie (ab 1918 Schlachtfliegerkompanien), zunächst als Schutz für die Divisionsfliegerkompanien aufgestellt, später als Schlachtfliegerkompanien zur Infanterieunterstützung eingesetzt P - Photoaufklärerkompanie (ab 1918) Rb - Reihenbildaufklärerkompanie Die Fliegerersatzkompanie Vor dem Krieg diente die Flugmaschinen-Instruktionsabteilung zur Ausbildung von Personal für die Luftfahrtruppen. Um die personellen Verluste zu Kriegsbeginn auszugleichen wurde diese in eine Fliegerkompanie umgewandelt und an die Front verlegt. Zur Ausbildung wurden ab November 1914 die Fliegerersatzkompanien gegründet. Der steigenden Zahl der Kompanien wegen wurden im März alle Fleks im Fliegerersatzbattaillon I zusammengefasst. Bis Kriegsende entstanden 22 Fliegerersatzkompanien, zusammengefasst in zwei Fliegerersatzbattaillonen und dem Kommando der Fliegerersatztruppe unterstellt. Truppenstärke Zur Zeit des Kriegsausbruches 1914 existierten 15 Fliegerkompanien zu je 106 Mann. Im Frühjahr 1916 verfügten die k.u.k. Luftfahrtruppen erst über 12 Fliegerkompanien. Erst danach setzte ein gewisser Aufschwung ein, als die Gesamtzahl der Kompanien auf 48 erhöht werden konnte. 1000 Flugzeuge und 500 Ersatzmotoren konnten zugeschoben werden. Die bei Jahresende 1917 bestehenden 66 Fliegerkompanien krankten nach wie vor an mangelnder Ausstattung, sodaß lediglich ein Istbestand von 66% erreicht werden konnte. Bis Kriegsende wurde die Anzahl noch auf 77 Fliegerkompanien erhöht. Ergänzungswesen (Stand 1917) Offiziere wurden nach absolviertem zweijährigem Truppendienst zum Piloten- oder Beobachtungsdienst bestimmt. Sie blieben dann ständig bei der ihnen zugewiesenen Fliegerkompanie, bei zeitweiliger Dienstleistung bei ihrer Stammeinheit. Die Mannschaft wurde größtenteils aus dem Rekrutenkontingent bestimmt. Abkommandierungen aus den Einheiten waren eher selten. Im Krieg wurden die Fliegerkompanien den Höheren Kommanden, (Armee und Korps) zugewiesen. Die Bezeichnung der Offiziere im militärischen Sprachgebrauch lautete: "Luftfahroffiziere" und "Beobachtungsoffiziere". Zum Beobachtungsoffizier wurden Truppenoffiziere bestimmt, die vorher einen zweimonatigen "Beobachtungskurs" zu absolvieren hatten. Beobachter konnten nur Offiziere werden, während auch Mannschafts- bzw. Unteroffiziersdienstgrade zur Pilotenausbildung zugelassen waren. Einsatz im Ersten Weltkrieg Ostfront Bis zum Kriegseintritt Italiens war das russische Zarenreich der Hauptgegner der Luftfahrtruppen. Russland besaß im August 1914 etwa 16 Luftschiffe und 360 Flugzeuge, davon war der Großteil veraltet. Außerdem verteilten sich die Einheiten über eine enorme Frontlänge. Im Gegensatz zu anderen Bereichen der Rüstungsindustrie lief die Produktion von Flugzeugen nur sehr schleppend an. Russland produzierte in ähnlichen Stückzahlen wie Österreich-Ungarn, blieb jedoch in der Qualität des Materials und der Ausbildung hinter diesen zurück. Balkan Die Balkanfront war die Front mit der geringsten Lufttätigkeit. Obwohl knapp vor dem Krieg in Serbien mit dem Aufbau von Luftstreitkräften begonnen wurde, besaß das Königreich bei Kriegsbeginn nur drei einsatzbereite Flugzeuge[3]. Die Milizarmee Montenegros besaß keine Luftstreitkräfte. So hatten die Luftfahrtruppen in den ersten Kriegsmonaten die Luftherrschaft über dem Balkan. Diese verloren sie wieder, als die Ententemächte in Saloniki landeten. Italienfront Mit den italienischen Luftstreitkräften, dem Corpo Aeronautico Militare, stand Österreich-Ungarn der materiell stärkste Gegner gegenüber. Es gelang ihnen jedoch erst gegen Ende des Krieges die Luftherrschaft über der Front zu gewinnen, als sich die materielle Überlegenheit voll auszuwirken begann. Zusätzlich nahm die Unterstützung durch Einheiten des britischen Royal Flying Corps immer weiter zu, speziell nach der zwölften Isonzoschlacht. In geringen Umfang waren auch fränzösische Fliegerkräfte an der italienischen Front stationiert. Bei Kriegsausbruch mit Italien 1915 lag in Kärnten eine Fliegerkompanie mit vier Flugzeugen sowie am Isonzo vier Fliegerkompanien mit 16 Flugzeugen. An der Tiroler Front befanden sich 2 Fliegerkompanien. An der Hochgebirgsfront wurden fast nur zweisitzige Beobachtungsflugzeuge zum Einsatz gebracht. Jagdflugzeuge, Bomber und das was man heute als Jagdbomber bezeichnen würde kamen dagegen fast ausschließlich am Isonzo, der Piave und um den Monte Grappa zum Einsatz. Der Schwerpunkt der Luftfahrtruppen verschob sich mehr und mehr an diese Front. Nachdem Kriegsaustritt Russlands waren beinahe alle Fliegerkompanien an der italienischen Front stationiert. 1917 und 1918 umfasste der durchschnittliche Stand an Feldpiloten nur 500 bis 600 Mann, wobei man einen Abgang von 100% (!) als realistisch einkalkulierte. Die Überlebensdauer eines österreich-ungarischen Feldpiloten betrug 1917 vier Monate. Dadurch war im letzten Jahr des Krieges auf diesem Schauplatz gerade die Anzahl von ca. 200 Maschinen einsatzbereit. (Dem standen etwa 6500 italienische Flugzeuge gegenüber!) Eingesetzte Flugzeugtypen Bei den Zweisitzertypen wurden zunächst vor allem die B-Typen der Firma Lohner eingesetzt. Im Laufe des Jahres 1916 setzten die Luftfahrtruppen erstmals Hansa-Brandenburg C.I Flugzeuge ein. Dieses Modell fand für alle Einsatzarten Verwendung. Im Bereich der Luftaufklärung und bei Bombeneinsätzen blieb es bis Kriegsende das Rückgrat der Luftfahrtruppen. Die letzte Generation der zweisitzigen Mehrzweckflugzeuge bildeten unter anderen die C.I Modelle der Firmen Aviatik, Phönix und Ufag. Als sich das Konzept der Jagdeinsitzer für den Kampf gegen feindliche Flugzeuge durchsetzte, wurden aus Mangel an eigenen Typen 1915 zunächst Fokker Eindecker aus dem deutschen Reich angekauft. Gegen Ende des Jahres 1916 wurden diese durch die ebenfalls importierten Hansa-Brandenburg D.I Kampfdoppeldecker abgelöst. Im späteren Verlauf des Krieges waren die Standardjagdflugzeuge die von Oeffag in Lizenz gebauten und verbesserten Albatros D.III, die österreichisch-ungarischen Jagdeinsitzer Aviatik D.I Berg und die D-Reihe der Firma Phönix. Die meisten inländischen Flugzeughersteller versuchten sich auch am Bau von Großflugzeugen. Die Modelle kamen jedoch nicht über das Prototypenstadium hinaus. Sie wurden entweder von der Heeresverwaltung abgelehnt oder das Projekt wurde von der Firma selbst eingestellt. So musste wieder aus dem deutschen Reichs importiert werden. In nennenswerten Stückzahlen kamen nur Gotha G.IV zum Einsatz. Die meisten Bombeneinsätze wurden überhaupt mit für diesen Zweck adaptierten Hansa-Brandenburg C.I Flugzeugen durchgeführt. Albatros B.I, D.II, D.III Anatra C.I Aviatik B.I, B.II, B.III, C.I, D.I, D.II Etrich Taube A.I, A.II Fokker A.III, B.I, B.II, B.III, D.I, D.II, D.VI, D.VII Gotha G.IV Hansa-Brandenburg B.I, C.I, D.I, G.I Knoller B.I, C.I, C.II Llyod C.I, C.II, C.III, C.IV, C.V Lohner B.I, B.II, B.III, B.IV, B.V, B.VI, B.VII, C.I Oeffag C.II Phönix C.I, D.I, D.II, D.IIa Ufag C.I Nummernschema Bei den k.u.k. Luftfahrtruppe wurde 8. Februar 1915 es ein Nummernschema zur eindeutigen Bezeichnung jedes Flugzeuges eingeführt. Jeder Flugzeughersteller, der in nennenswerten Stückzahlen für die Luftfahrtruppen produzierte, erhielt eine Ziffer (siehe unter Luftfahrtindustrie). Gefolgt von einer laufenden Zahl für jeden von dieser Firma produzierten Flugzeugtyp, wobei die Ziffer 0 für Prototypen reserviert war. Wurde dieses Modell mit bedeutenden Veränderungen, wie etwa einem anderen Motor, gebaut wurde dies mit einer weiteren Ziffer vor der bisherigen zweistelligen Zahl vermerkt. Nach einem Punkt folgte die laufende Produktionsnummer. Zum Beispiel stand die Nummer 153.07 für das siebente ( 07 ) von der Oesterreichischen Flugzeugfabrik AG ( Ziffer 5 ) produzierten Flugzeugs vom Typ Albatros D.III ( Ziffer 3 ). Dabei war Albatros D.III der dritte von diesem Flugzeughersteller produzierte Flugzeugtyp. Jedoch wurden gegenüber der ursprünglichen Serie ( 53 ) Veränderung in der Konstruktion oder Motorisierung vorgenommen. Das wurde mit der führenden Ziffer 1 vermerkt. Flugzeugbezeichnungen Die Flugzeugnamen setzten sich aus dem Herstellernamen (z.B. Albatros), einem Großbuchstaben zur Bezeichnung der Flugzeugtype und einer römischen Zahl als Modellnummer zusammen. Wurde das Flugzeug in Lizenz produziert, wurde dies durch das Kurzzeichen der Firma in Klammern vermerkt. So stellte Aviatik D.I (Ll) die erste Konstruktion eines Jagdeinsitzers in Doppeldeckerbausweise der Firma Aviatik dar. Dieser Typ wurde von der Ungarischen Llyod Flugzeugfabrik in Lizenz gebaut. Die Bezeichnungen konnten von den Werksbezeichnungen abweichen. Bei Flugzeugen aus dem Deutschen Reich konnten sie von den dort verwendeten Bezeichnungen abweichen. Die Codierung der Flugzeugtypen war: A - Eindecker, meist unbewaffnete Schulmaschinen B - Doppeldecker, Zweisitzer, ältere Baumuster bis etwa 150 PS C - Doppeldecker, Zweisitzer, neuere Typen ab 160 PS D - Doppeldecker, Kampfeinsitzer E - Eindecker, Kampfeinsitzer vom Typ Fokker F - Doppeldecker, 350 PS, als Fernaufklärer G - Doppeldecker, zweimotorige Großflugzeuge H - Doppeldecker, mehrmotorige Riesenflugzeuge Luftfahrtindustrie Neben den inländischen Produkten und den Lizenzbauten wurden auch Flugzeuge und Motoren importiert. Herkunftsland war mit einer Ausnahme immer das deutsche Reich. Vor allem zu Kriegsbeginn musste importiert werden, da die inländische Produktion nicht ausreichte. Etwa Ende 1916 stoppte der Flugzeugimport, da das deutsche Reiche durch die steigende Intensität des Luftkrieges an der Westfront alle produzierten Flugzeuge selbst benötigte. Der für Österreich-Ungarn wichtigere Import von Motoren lief bis Kriegsende und gleichte die heimische Minderproduktion von Flugmotoren gegenüber Flugzeugen aus. Flugzeughersteller für die Luftfahrtruppen Flugzeughersteller Sitz der Flugzeugfabrik Start der Flugzeug- produktion Albatros Flugzeugwerke Ges.m.b.H Berlin-Johannisthal Österreich-Ungarische Flugzeugfabrik Aviatik Wien-Heiligenstadt und Wien-Essling 1914 Hansa-Brandenburg Flugzeugsfabrik A.G. Brandenburg, Briest an der Havel und Hamburg-Fuhlsbüttel Flugzeugfabrik des k.u.k. Fliegerarsenals Fischamend 1913 Fokker-Flugzeugwerke Schwerin-Görries Jacob Lohner & Co. Wien-Floridsdorf 1910 Ungarische Llyod Flugzeugfabrik Budapest-Aszód 1914 Magyar Altalanos Gepyar (dt.:Ungarische Allgemeine Maschinenfabrik) Budapest 1916 Österreichische Flugzeugfabrik A.G. Wiener Neustadt 1915 Phönix Flugzeugwerke A.G.2) Wiener Neustadt 1914 Thöne & Fiala Wien-Alsergrund 1916 Ungarische Flugzeugwerke A.G. Budapest-Albertfalva 1912 Wiener Karosserie- und Flugzeugfabrik Dr.W.v.Gutmann Wien-Favoriten 1915 Als Marineflieger bezeichnet man die zu den Seestreitkräften eines Landes gehörenden Fliegerkräfte. Sie können mit Flugzeugen und Hubschraubern ausgerüstet sein, die von Schiffen oder Flugplätzen an Land für Marineaufgaben eingesetzt werden. Die bekanntesten Marineflieger sind die von Flugzeugträgern aus operierenden Kräfte. Geschichte Bereits früh wurde die Bedeutung von Luftfahrzeugen für die Seekriegführung erkannt. Österreich-Ungarn errichtete bereits 1911 die erste Seeflugstation in Pola. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurden die 10 österreichischen Seeflugzeuge bewaffnet. Die ersten Angriffe wurden alsbald geflogen, im November 1914 wurde der erste belegte nächtliche Angriff geflogen. Bald konnten die Flieger, 65 gegen Ende des Jahres 1915, Bomben abwerfen und 1916 wurden auch 40 Jagdflugzeuge angeschafft. Einsatzgebiete waren die Abwehr feindlicher Bomber und Luftschiffe, die Verfolgung feindlicher Marineeinheiten sowie Angriffe auf feindliche Häfen, Kampfeinheiten und Infrastruktur. 1915 konnte erstmals auch ein (französisches) U-Boot von einem Marineflugzeug zerstört werden. In Deutschland wurden die ersten Marinefliegerkräfte 1913 aufgestellt. Im Ersten Weltkrieg spielten Flugzeuge und Marineluftschiffe eine bedeutende Rolle. Großbritannien baute die ersten Flugzeugträger während dieses Krieges. Die USA stellten ihren ersten Träger USS Langley, einen umgebauten Kohlenfrachter, erst 1922 in Dienst. Auch andere Schiffe wurden mit Flugzeugen ausgestattet, die von einem Katapult gestartet wurden. Sie konnten auf dem Wasser landen und wurden mit einem Kran wieder an Bord genommen. Marineluftschiffe dienten der militärischen Aufklärung, griffen aber auch Ziele an Land mit Bomben an. Die große Zeit der Flugzeugträger kam im Zweiten Weltkrieg. Vor allem die USA nutzten die neuen Möglichkeiten, nachdem sie bei Pearl Harbor viele ihrer Schlachtschiffe verloren hatten. Die Schlacht um Midway war die erste große Seeschlacht, bei der ausschließlich Trägerflugzeuge zum Kampferfolg kamen. Seitdem sind Trägerkampfgruppen das Rückgrat der amerikanischen Fähigkeit zur Machtprojektion in aller Welt. Mit der Einführung von Hubschraubern entstand die Möglichkeit, auch auf kleineren Kriegsschiffen Luftfahrzeuge unterzubringen. Eines der ersten Kriegsschiffe mit Bordhubschrauber war der deutsche Minentender Drache, der ab etwa 1943 einen Hubschrauber mitführte. Arten von Marinefliegerkräften Trägerflugzeuge Die großen Flugzeugträger der U.S. Navy führen eine Vielzahl verschiedener Flugzeuge mit, darunter Angriffsflugzeuge zur Bekämpfung von See- und Landzielen Jagdflugzeuge zur Abwehr gegnerischer Flugzeuge U-Jagdflugzeuge zur Bekämpfung von U-Booten Störflugzeuge für die Elektronische Kampfführung Tankerflugzeuge Transportflugzeuge Hubschrauber für die U-Boot-Jagd und Seenotrettung Aufklärungsflugzeuge Mit dieser Ausstattung kann das Fliegergeschwader eines großen Flugzeugträgers alle Arten der Luftkriegführung über See und über Land bestreiten. Andere Nationen haben kleinere Flugzeugträger mit einem reduzierten Einsatzspektrum. Bordhubschrauber Bordhubschrauber können auch auf Schiffen mitgenommen werden, die sehr viel kleiner sind als ein Flugzeugträger. Sie dienen vor allem folgenden Aufgaben: Bekämpfung von U-Booten Seeraumüberwachung Kampf gegen Seeziele Transport Sie werden von Schiffen wie Zerstörern und Fregatten mitgeführt. Größere Versorgungsschiffe sind meistens ebenfalls mit Transporthubschraubern ausgestattet. Zudem verfügen Länder wie die USA, Großbritannien und Frankreich - aber auch andere - über spezielle Hubschrauberträger oder amphibische Docklandungsschiffe, auf denen Hubschrauber stationiert werden können. Seefernaufklärer Um weite Seegebiete zu überwachen, werden große Flugzeuge mit langer Flugausdauer eingesetzt. Eine wichtige Aufgabe dieser Seefernaufklärer (engl. Maritime Patrol Aircraft, MPA) ist die Ortung und Bekämpfung von U-Booten. Mit weitreichenden elektronischen Sensoren können sie außerdem gegnerische Schiffe erkennen. Seefernaufklärer können mit Torpedos und Wasserbomben gegen U-Boote und mit Flugkörpern gegen Überwasserschiffe ausgerüstet sein. Sonstige Marineflugzeuge Außer den genannten Typen haben Marinen verschiedene Sorten von Flugzeugen und Hubschraubern für unterschiedliche Zwecke eingesetzt. So werden zur Minenabwehr auch Hubschrauber eingesetzt. Sie können Minen optisch orten und mit nachgeschleppten Magnetspulen und Geräuschsimulatoren zur Explosion bringen. Insbesondere in der Anfangsphase der Seefliegerei kamen Wasserflugzeuge in größerer Zahl zum Einsatz. Sie wurden entweder von Landstationen oder von Schiffen aus eingesetzt. Beim Schiffseinsatz wird entweder vom Wasser oder von einem Katapult aus gestartet. Das Flugzeug landet auf dem Wasser und wird mit einem Kran geborgen. Als Bordflugzeuge wurden Wasserflugzeuge vor allem zur Aufklärung und zur Minenortung eingesetzt. Viele große Kampfschiffe der beiden Weltkriege trugen solche Flugzeuge. Außerdem gab es Flugzeugmutterschiffe, deren Aufgabe der Betrieb eines Wasserflugzeugstützpunkts war. Im Ersten Weltkrieg trugen allein acht deutsche Sperrbrecher Seeflugzeuge. Landgestützte Wasserflugzeuge dienten häufig der Seenotrettung. Gegenwärtig haben Wasserflugzeuge nur eine geringe militärische Bedeutung. Marineflieger in Deutschland Mit Allerhöchster Kabinettsorder (AKO) vom 3. Mai 1913 wurden die ersten Marinefliegerkräfte der Kaiserlichen Marine aufgestellt. Es handelte sich um eine Luftschifferabteilung in Berlin-Joachimsthal und eine Gruppe von Flugzeugen in Putzig. Im Ersten Weltkrieg machten in erster Linie die Marineluftschiffe von sich reden. Sie griffen England mit Bomben an und lieferten vor allem wichtige Aufklärungsergebnisse für die Marine. In der Ostsee wurden zu Flugzeugmutterschiffen umgebaute Dampfer eingesetzt, um die Baltische Küste mit Flugzeugen anzugreifen. Während der Weimarer Republik besaß die Reichsmarine keine offiziellen Marineflieger, weil der Versailler Vertrag Deutschland den Besitz von militärischen Flugzeugen untersagte. Gleichwohl gab es geheime Projekte und Tarnorganisationen wie die zusammen mit der Lufthansa betriebene Seeflug-Versuchsanstalt (SEVERA), in denen die Marinefliegerei fortbetrieben und fortentwickelt wurde. Mit der Deutschen Wiederaufrüstung, die 1933 zunächst heimlich, ab 1935 offen einsetzte, wurden auch wieder Seefliegerkräfte aufgestellt. Sie wurden gegen den Widerstand der Marine auf Druck Görings („Alles was fliegt, gehört mir“) ab 1939 Teil der ab 1935 neu aufgestellten Luftwaffe, einschließlich der Bordfliegerstaffel für den in Bau genommenen Flugzeugträger „Graf Zeppelin“. Dieser wurde zu 90 Prozent fertig gestellt, jedoch während des Krieges nicht vollendet. Weil sich die Unterstellung der Marineflieger im Krieg nicht bewährt hatte und die Marine häufig ohne Fliegerunterstützung hatte operieren müssen, erhielt die Bundesmarine ab 1956 wieder eigene Fliegerkräfte. Das Kommando der Marineflieger, später Marinefliegerdivision und Flottille der Marineflieger, war zeitweise das größte Typkommando der Flotte. Es bestand in seiner Hochzeit aus fünf Marinefliegergeschwadern mit bis zu 200 Flugzeugen und Hubschraubern. Ungewöhnlich war der große Anteil von bis zu 110 Jagdbombern der Typen Seahawk, Starfighter und Tornado. Sie waren für die Bekämpfung von Landungsverbänden des Warschauer Pakts vorgesehen. Diese Jagdbomber waren auf zwei Fliegerhorste in Schleswig-Holstein stationiert. Hinzu kamen in der Reihenfolge der Indienststellung: Hubschrauber Saunders Roe Skeeter, Bristol Sycamore, Sikorsky Chocktow, Westland Seaking, Westland Sealynx und Seefernaufklärer Fairey Gannet, Dassault-Breguet Atlantic und Lockheed Orion sowie Transport- und Verbindungsflugzeuge Dornier DO 27, Hunting Percival Pembroke, Grumman Albatros, Dornier Skyservant und Dornier DO 228. Auch die Volksmarine der DDR hatte Marinefliegerverbände. Es wurde das Marinehubschraubergeschwader (MHG) mit dem Standort Parow bei Stralsund aufgestellt. Flächenflugzeuge gehörten zunächst nicht zu den Fliegerkräften der Volksmarine. Erst 1988 wurde das Marinefliegergeschwader (MFG) 28 mit dem Standort Laage bei Rostock aufgestellt. Das Geschwader verblieb zunächst im Verband der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung und sollte der Marine nur einsatzmäßig unterstellt werden. Erst im Frühjahr 1990 wurde das MFG an die Volksmarine übergeben. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte auch der Wechsel der Uniformen von den Luftstreitkräften zur Marine. Seit der Wiedervereinigung 1990 sind die Marinefliegerkräfte stark reduziert worden. Bis 2005 wurden alle Jagdbomber an die Luftwaffe abgegeben. Die Marine wird auf mittlere Sicht noch über ein Geschwader, das Marinefliegergeschwader 3 Graf Zeppelin, mit Hubschraubern und Seefernaufklärern in Nordholz (bei Cuxhaven) verfügen. Die landgestützten Hubschrauber sind zur Zeit noch im Marinefliegergeschwader 5 mit Hauptstützpunkt in Kiel-Holtenau stationiert. Die Marineflieger der Deutschen Marine haben folgende Aufgaben: Bordhubschrauber (eingesetzt auf Fregatten und Versorgungsschiffen) Seeraumüberwachung und Ortung mit Radar und Sonar Bekämpfung von Überwasserzielen mit Flugkörpern und Maschinengewehren Bekämpfung von U-Booten mit Torpedos Transport von Personal und Material Landgestützte Hubschrauber Such- und Rettungsdienst Transport von Personal und Material Seefernaufklärer Seeraumüberwachung und Ortung mit Radar, elektronischen Aufklärungsgeräten und Sonarbojen Bekämpfung von U-Booten mit Torpedos Ölüberwachung in Nord- und Ostsee (Spezialflugzeuge) Die österreichische Marine war die Gesamtheit der Seestreitkräfte Österreichs. Daneben bestand die österreichische Handelsmarine. Die Marine hatte ihren Ursprung in der seit dem 16. Jahrhundert existierenden Donauflottille und der seit Ende des 18. Jahrhunderts bestehenden Mittelmeerflotte. Bis zum Ausgleich von 1867 zwischen dem Kaisertum Österreich und dem Königreich Ungarn wurde sie als österreichische Kriegsmarine oder k. k. Kriegsmarine bezeichnet. Danach operierte sie bis 1918 als k. u. k. Kriegsmarine. Auf ihrem Höhepunkt vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs galt sie als die sechstgrößte Marine der Welt. Die wichtigsten Seehäfen waren Triest (heute Italien) und Pola (heute Kroatien) im Küstenland. Wichtige Donauhäfen waren Linz und Korneuburg. Mit der Niederlage der Mittelmächte im Ersten Weltkrieg und der Auflösung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie im Jahre 1918 war auch das Schicksal der Kriegsmarine besiegelt. Die Schiffe der Mittelmeerflotte und Teile der Donauflottille gingen in den Besitz der Siegermächte über. Die nicht von den Siegermächten beanspruchten Teile der Flotte wurden am Ende des Krieges dem neuen südslawischen Nationalrat übergeben. Der Republik Österreich blieben nur einige Patrouillenboote auf der Donau. Die letzten beiden Patrouillenboote stellten im Herbst 2006 ihren Dienst ein. Anfänge der österreichischen Marine Zwar waren bereits im 14. Jahrhundert erste Küstenlandstriche der kroatischen Adriaküste in habsburgischen Besitz gelangt, doch hatte Wien lange Zeit den Seehandel und dessen Verteidigung gegen maurische und osmanische Freibeuter der Eigeninitiative der Küstenbewohner überlassen. In den Kriegen gegen das osmanische Reich ab dem 16. Jahrhundert kam es zur Gründung einer kaiserlichen Donauflottille, um den osmanischen Flussstreitkräften etwas entgegenzusetzen und die Landoperationen zu unterstützen. Ausgehend von der Überlegung, dass sich Schiffstypen, die sich auf dem Meeren bewährt hatten, auch für die Donau eignen müssten, wurden im 17. und 18. Jahrhundert allerdings viel zu groß dimensionierte Schiffe gebaut. Die mit erheblichen Aufwand hergestellten Donaufregatten (wie z. B. die Theresia) konnten auf der Donau kaum manövrieren und liefen wegen ihres großen Tiefgangs immer wieder auf Grund. Für eine Absicherung österreichischer Kolonialpläne reichte diese Seemacht nicht aus. Unter Kaiser Joseph II. kam es zur Gründung einer österreichischen Kriegsmarine, die mangels finanzieller Mittel jedoch nur wenige Kriegsschiffe umfasste. Mit dem Frieden von Campo Formio im Jahre 1797 gelangten Venedig, Istrien und Dalmatien in österreichischen Besitz, die venezianische Marine mit eingeschlossen. Venedig blieb während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch Haupthafen der Kriegsmarine; später wurde sie durch eigene Kriegshäfen in Pola und Cattaro abgelöst. Diese 1797 gegründete Marine wurde als „Österreichisch-Venezianische Marine“ (k.k. Veneta Marine) bezeichnet. Die Mannschaften und die Offiziere kamen nahezu alle aus Venetien, sprachen Venetisch und waren durch die nautische, militärische, kulturelle und historische Tradition Venedigs geprägt. Im Jahr 1829 bombardierten österreichische Kriegsschiffe marokkanische Häfen an der Atlantikküste, die man der Piraterie verdächtigte. Erste „echte“ militärische Erfahrungen machten Erzherzog Friedrich und die Besatzungen österreichischer Kriegsschiffe an der Seite britischer Kriegsschiffe 1840 vor der syrischen Küste, wo sie als Teil der Quadrupelallianz Hafenstädte bombardierten (z. B. Saida, Akko, Beirut) und den Osmanen halfen, den ägyptischen Vizekönig zurückzudrängen. Die Bedeutung der Kriegsschiffsflotte für Österreich zeigte sich 1864 durch die Seesiege Wilhelm von Tegetthoffs bei Helgoland im Deutsch-Dänischen Krieg. In dessen Zeit als oberster Admiral der Kriegsmarine begannen dringend notwendige Reformen, wie die Einführung einer einheitlichen Dienstsprache zur Beendigung von Verständigungsproblemen unter den kroatischen, italienischen und österreichischen Seeleuten auf hoher See, und die nachhaltige Modernisierung der Flotte. Die italienische Marine war bis dahin der österreichischen noch deutlich überlegen. Entscheidender Wendepunkt war jedoch die Seeschlacht von Lissa, in welcher Österreich 1866 die zahlenmäßig überlegenen Italiener durch die Rammtaktik besiegte. Diese ersten großen Erfolge der österreichischen Marine garantierten auch die benötigten finanziellen Mittel zur Modernisierung der Flotte. Holz als Baumaterial wurde zusehends durch Eisen ersetzt, die Seeschlacht von Lissa sollte auch die letzte Schlacht bleiben, die durch Einsatz von Rammkreuzern entschieden wurde. Von diesem Zeitpunkt an war Österreichs Marine in der Adria eine ernst zu nehmende Seestreitkraft. Neben militärischen Aufgaben kam der Kriegsmarine auch eine volkswirtschaftliche und wissenschaftliche Bedeutung zu, die sich in zahlreichen Forschungsfahrten österreichischer Kriegsschiffe manifestierte. Diese Fahrten zu allen Kontinenten dienten nicht zuletzt der Ausbildung der Mannschaft, wobei das „Flagge-Zeigen“ auf den Weltmeeren zu Prestigezwecken ein erwünschter Nebeneffekt war. Hochseeschifffahrt: Die Mittelmeerflotte Gründung als österreichische Kriegsmarine Obwohl die seit Ende des 18. Jahrhunderts existierende Kriegsmarine die österreichische Flagge zeigte, war sie ursprünglich venezianisch dominiert, machte doch die einst venezianische Flotte, die 1797 im Frieden von Campo Formio in österreichischen Besitz gelangte, das Herzstück der österreichischen Kriegsmarine aus. Es gab vorerst kaum deutschstämmige Marineoffiziere und Seeleute, diese kamen alle aus dem venezianisch geprägten Teil der Monarchie. 1848, im Zuge der Revolution in Österreich und Ungarn wollte sich neben anderen italienischen Provinzen auch Venedig von Österreich lösen und dem italienischen Risorgimento anschließen. Diesem Aufstand schlossen sich auch die österreichischen Soldaten und Seeleute venezianischer Abstammung an, so dass die k.k. Kriegsmarine einen großen Teil ihrer Schiffe an Venedig verlor, das zunächst erfolgreich in seiner Unabhängigkeitsbewegung war. Während es in ganz Österreich Unruhen gab und Radetzky die österreichischen Truppen zurückzog, sammelten sich die treu gebliebenen Besatzungen mit ihren Kriegsschiffen in Triest, Pola und Fiume. Nach dem Sieg Radetzkys über die Italiener 1849 bei Novara und dem darauf folgenden Frieden zog sich die sardinische Flotte aus der Adria zurück und ermöglichte es so der österreichischen Marine, sich an der Blockade von Venedig zwecks Rückeroberung zu beteiligen. Um die österreichische Kriegsmarine neu aufzubauen, machte man sich auf die Suche nach einem geeigneten Oberbefehlshaber. Gefunden wurde dieser in der Person des dänischen Kommodore 1. Klasse Hans Birch Dahlerup. Er wurde im Februar 1849 in Olmütz vom jungen Kaiser Franz Joseph I. persönlich empfangen, zum Marinekommandanten ernannt und zugleich zum Vizeadmiral und Feldmarschallleutnant befördert. An der Adria angekommen, sah er sich der schwierigen Aufgabe gegenüber, aus den Resten der nicht zu den italienischen Aufständischen übergegangenen österreichischen Flotte eine neue Seemacht zu bilden. Durch sein bestimmtes Auftreten und seine überlegenen Kenntnisse gelang es ihm bald, Respekt zu erlangen und die Arbeit in Gang zu setzen. Man bemühte sich verstärkt um österreichische Seeleute, die Kommandos wurden verstärkt in Deutsch und Venezianisch gegeben, und die italienischen Namen der Schiffe wurden ins Deutsche übersetzt. Mit dem Bau neuer Schiffe wurde begonnen. Nach der Rückeroberung von Venedig verblieb der Sitz des Marineoberkommandos vorläufig in Triest. Stimmen, die für Pola plädierten, wurden aber schon damals laut, was Dahlerup aber ablehnte. Trotzdem kam am 20. November 1850 der Befehl, in Pola ein Marinearsenal zu errichten. Zu Schulungszwecken verkehrten die Schiffe der Kriegsmarine zwischen den österreichischen Adriahäfen und sicherten auch die griechischen und türkischen Gewässer gegen Seeräuber. 1850 wurde Deutsch als allgemeine Dienstsprache eingeführt. Im August 1850 bat Dahlerup um seinen Abschied und ihm folgte Feldmarschallleutnant Graf Franz von Wimpffen, ein Offizier des Landheeres. Während dessen Kommandozeit wurde das bisherige Marinekollegium in eine Marineakademie umgewandelt und der Ausbau von Pola beschleunigt. 1854 legte Graf Wimpffen das Kommando nieder. Am 10. September 1854 wurde Erzherzog Ferdinand Maximilian von Kaiser Franz Joseph I., seinem Bruder, zum neuen Oberkommandanten der österreichischen Kriegsmarine ernannt. 1859 kam es abermals zum Krieg mit Italien im Sardinischen Krieg. Dieser sah Erzherzog Ferdinand Maximilian in der Doppelfunktion als Oberkommandant der Kriegsmarine und als Generalgouverneur von Lombardo-Venetien. Der Umstand, dass die Flotte noch nicht die notwendige Stärke erreicht hatte, erlaubte es nicht, diese offensiv gegen den Feind einzusetzen. Es galt vielmehr, mögliche feindliche Angriffe abzuwehren. In dem am 10. November 1859 geschlossenen Frieden von Zürich blieb der Zugang zur Adria erhalten und damit die Kriegsmarine. Das Jahr 1860 brachte die Eingliederung des Flottillenkorps in die Kriegsmarine: die Lagunen-, die Gardasee- und die Donauflottille unterstanden nicht mehr länger dem Landheer. Die ersten Panzerfregatten Österreichs liefen 1861 von Stapel (Salamander und Drache, 1862 die Kaiser Max). 1864 folgte Erzherzog Ferdinand Maximilian dem Ruf aus Mexiko und wurde Kaiser von Mexiko. Sein Nachfolger wurde Viceadmiral Ludwig von Fautz als Chef der Marinesektion (1865–1868). Erzherzog Leopold war von 1865 bis 25. Feber 1868 Inspektor der Marinetruppen und der Flotte, eigentlich ein Offizier des Landheeres. Seegefecht vor Helgoland 1864 zogen Österreich und Preußen gemeinsam gegen Dänemark in den Krieg um Schleswig-Holstein, in dessen Verlauf es zum Seegefecht vor Helgoland kam. Zunächst erhielt Wilhelm von Tegetthoff den Befehl, im Mittelmeer befindliche dänische Handelsschiffe zu kapern und dänischen Kriegsschiffen den Aufenthalt im Mittelmeer unmöglich zu machen. Später erhielt er den Befehl, sich mit österreichischen Kriegsschiffen in die Nordsee zu begeben. Sein Auftrag blieb der gleiche: dänische Handelsschiffe kapern, dänische Kriegsschiffe vertreiben und den deutschen Handel mit allen Mitteln schützen. Am 9. Mai 1864 kam es zum ersten Seegefecht zwischen der dänischen und der österreichisch-preußischen Flotte. Die österreichischen Schiffe kehrten schließlich schwer beschädigt nach Cuxhaven zurück, aber auch die dänische Flotte zog sich in heimatliche Gewässer zurück. Es gab keinen eindeutigen Sieger. Konflikt mit Preußen Trotz des gemeinsamen österreichisch-preußischen Siegs über Dänemark blieben die Spannungen um die Vorherrschaft in Deutschland bestehen. 1866 verbündete sich Preußen mit Italien, Preis für die italienische Waffenhilfe gegen Österreich war Venedig. Der innerdeutsche Konflikt um die „Großdeutsche Lösung“ oder die „Kleindeutsche Lösung“ stürzte Österreich in einen Zweifrontenkrieg: Preußen und einige verbündete deutsche Kleinstaaten im Norden und im Süden Italien, das die Gelegenheit sah, die restlichen „unerlösten“, unter österreichischer Herrschaft stehenden Gebiete zu „befreien“. Der Preis, den Preußen für die italienische Waffenhilfe zahlte, war Venetien – auf Österreichs Kosten. Um nicht aus dem Zweifronten-Krieg einen Dreifronten-Krieg werden zu lassen, schloss Österreich mit Frankreich einen Nichtangriffspakt. Am 3. Juli 1866 wurde die Schlacht bei Königgrätz zur Katastrophe für Österreich, und die österreichische Südarmee musste nach dem Sieg bei Custozza eiligst nach Norden verlegen, um Wien vor den anmarschierenden Preußen zu schützen. Als Schutz der österreichischen Adriaküste vor weiteren Angriffen der Italiener blieb nur die Flotte. Seeschlacht von Lissa Eines der italienischen Ziele war die Eroberung der Insel Lissa (heute: Vis), um sich die Herrschaft über die östlichen Adriaküsten zu sichern. Während die italienische Flotte (vorwiegend sizilianische, sardische und neapolitanische Mannschaften) als eine der größten und modernsten der Welt galt und kurz vor der Schlacht noch die als unsinkbar geltende Affondatore einen neun Meter langen Rammsporn erhielt, hatte Wilhelm von Tegetthoff alle Hände voll zu tun, um aus den veralteten und unterlegenen österreichischen Schiffen einen halbwegs ernst zu nehmenden Gegner zu schaffen. Die zu einer Schraubenfregatte umgebaute Novara war durch einen Brand schwer beschädigt worden. Erzherzog Ferdinand Max und Habsburg waren noch nicht fertig, trotzdem wurden sie angefordert. Die Kaiser, das größte österreichische Holzschiff galt als hoffnungslos veraltet und unbrauchbar. Dennoch wurde dieses Schiff und andere Fregatten und Korvetten notdürftig mit Eisenbahnschienen und Ankerketten an Bug und Bordwänden verstärkt. Am 17. Juli 1866 erschien die durch tiefe Feindschaft der Kommandeure (Admiral Persano, Vizeadmiral Albini, Admiral Vacca) zerstrittene italienische Flotte und begann mit der Beschießung der österreichischen Befestigungen, und nachdem Tegetthoff die Erlaubnis zum Auslaufen erhalten hatte, erreichte am 20. Juli die österreichische Flotte die Gewässer von Lissa, wo es zur Seeschlacht von Lissa kam. Wilhelm von Tegetthoff wusste um die Unterlegenheit seiner Schiffe und so setzte er nicht auf lange Artillerieduelle mit Breitseitenschießen, sondern auf den Nahkampf unter Einsatz der Rammsporne. Die Erzherzog Ferdinand Max mit Tegetthoff an Bord rammte die Re d’Italia. Der italienische Panzerkreuzer sank binnen weniger Minuten. Die Palestro erhielt einen Treffer in die Munitionskammer, explodierte und sank. Die altersschwache Kaiser versuchte die Re di Portogallo zu rammen, wurde dabei aber schwer beschädigt. Beim Versuch, die Kaiser zu rammen, wurde die Affondatore durch österreichischen Beschuss so schwer beschädigt, dass sie wenige Tage später im Hafen von Ancona sank. Im Anblick des Sieges warfen die weit überwiegend venezianischen Besatzungen der habsburgischen Schiffe ihre Mützen in die Luft und riefen „Viva San Marco“. In der zwei Stunden dauernden Schlacht verlor Italien drei Panzerschiffe, Österreich kein einziges Schiff. Die Kaiser wurde schwer beschädigt, die gröbsten Schäden wurden gleich im Hafen von Lissa ausgebessert. Auch die personellen Verluste der Österreicher waren weit geringer als jene der Italiener. Diese Seeschlacht war die letzte große Seeschlacht des 19. Jahrhunderts unter Beteiligung von Holzschiffen mit Takelage und das einzige größere Gefecht des Jahrhunderts, bei dem man auf den Einsatz von Rammspornen als Waffe im Schiffskampf zurückgriff. Am Abend des gleichen Tags informierte Tegetthoff Kaiser Franz Joseph I. über den Sieg. Ein Dampfer des österreichischen Lloyd brachte dessen Antwort, in der Tegetthoff zum Vize-Admiral ernannt wurde. Die Italiener hatten ihre eigene Art, mit der Niederlage fertigzuwerden. Sie verbreiteten Siegesmeldungen. Vor allem über die angebliche Versenkung der Kaiser gab es wilde Phantasieberichte. Um den von der britischen und französischen Presse weiterverbreiteten Falschmeldungen entgegenzutreten, lud Tegetthoff ausländische Offiziere und Pressevertreter zum Lokalaugenschein auf das vermeintlich gesunkene Schiff. Das Marineministerium, das nur wenige Jahre bestand, verweigerte die Bezahlung der Bewirtung dieser Gäste und kritisierte Tegetthoff für sein eigenmächtiges Vorgehen. Zu den Gratulanten für den Sieg gehörten auch Kaiser Maximilian von Mexiko und Admiral Dahlerup. k. u. k. Kriegsmarine Reformierung der Kriegsmarine Während die Kriegsmarine und die öffentliche Meinung Tegetthoffs Ernennung zum Marineminister erwarteten, schickte ihn das Kriegsministerium auf Studienreise nach England und in die USA. Nach seiner Rückkehr nach Österreich erhielt er den Befehl, den Leichnam des hingerichteten Kaisers Maximilians von Mexiko mit der Novara nach Österreich zu überführen. Im Anschluss daran wurde Tegetthoff aufgefordert, seine Vorschläge über den Aufbau einer österreichisch-ungarischen Kriegsmarine schriftlich darzulegen. Das von ihm vorgeschlagene Marineministerium wäre ein viertes gemeinsames Reichsministerium der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn geworden. Die Ungarn hätten dann darauf bestanden, die Sitze der gemeinsamen Reichsministerien paritätisch auf Wien und Budapest zu verteilen. Das wollten weder der Kaiserhof noch die österreichische (cisleithanische) Regierung. Als Kompromissvorschlag entstand die Marinesektion, als Teil des Reichs-Kriegsministeriums. Sitz aller gemeinsamen Ministerien blieb Wien. Kaiser Franz Joseph I. genehmigte die Vorschläge und ernannte Tegetthoff am 25. Februar 1868 zum Marinekommandanten und Chef des Reichskriegsministeriums, Marinesektion. In den nächsten Jahren wurde das von Tegetthoff erstellte Ausbildungskonzept (Mannschaftsschulen, Lehrgänge für Marinebeamte und Marineingenieure (Maschinisten)) umgesetzt. Verwirklicht wurde aber auch die schon von Erzherzog (Kaiser) Maximilian zu Ausbildungszwecken erdachte Idee der „Missionsfahrten“. Jedes Jahr sollte sich zumindest ein Schiff der Marine auf „Auslandsmission“ befinden, um wirtschaftliche Kontakte zu knüpfen, die seemännische Ausbildung zu vertiefen und „Flagge zu zeigen“, also zu repräsentieren. Kaiser Franz Joseph I. und die Marine 1869 – aus Anlass der Eröffnung des Sueskanals – unternahm Kaiser Franz Joseph I. eine ausgedehnte Schiffsreise. Er erwiderte bei dieser Gelegenheit einen Staatsbesuch des osmanischen Sultans. Weiters besuchte er die Heiligen Stätten in Jerusalem – er trug ja unter anderem auch den Titel „König von Jerusalem“, wo er im österreichischen Hospiz nächtigte. Des knappen Zeitplans wegen musste der Kaiser am 14. November trotz des stürmischen Wetters mit einem Ruderboot auf die kaiserliche Privatjacht Greif gebracht werden. Mit Müh´ und Not gelangte er dort durchnässt und durchfroren an Bord. Seit diesem Tag soll der Kaiser ein gestörtes Verhältnis zur Seefahrt besessen haben. Am 7. April 1871 starb Tegetthoff in Graz. Er wurde unter großen militärischen Ehren in Wien auf dem Matzleinsdorfer Friedhof beigesetzt; Kaiser Franz Joseph I. blieb der Zeremonie fern. Am 31. Oktober 1872 wurde sein Leichnam nach Graz auf den Sankt-Leonhard-Friedhof überführt. Weitere Einsätze der Marine Die folgenden Jahre waren vor allem von wissenschaftlichen Fahrten geprägt. Der Balkan aber bereitete immer wieder diplomatische und auch militärische Probleme. 1868 wurde ein neues Wehrgesetz erlassen, das eine mehrjährige Dienstzeit für alle Wehrpflichtigen vorsah. Die Bevölkerung der Region Krivošije in der Nähe von Cattaro setzte sich gegen diesen Plan zur Wehr, und es kam zu Kampfhandlungen zwischen Aufständischen und Armee-Einheiten, die von der Marine unterstützt wurden. 1878 kam es auf Einladung des deutschen Kanzlers Otto von Bismarck zum Berliner Kongress, in dessen Folge der Balkan auf Kosten der Türkei aufgeteilt wurde. Österreich-Ungarn wurde mit der Okkupation Bosnien-Herzegowinas beauftragt. 1882 kam es wieder zu einem Aufstand in der Krivošije, der das Eingreifen der Marine nötig machte. 1908 kam es im Zuge der Annexion Bosnien-Herzegowinas abermals zu einer Krise im Raum Cattaro, bei der die Marine eingesetzt wurde. Eingreifen im chinesischen Boxeraufstand Zu Beginn des Boxeraufstands in China im April 1900 war Österreich-Ungarn mit der S.M.S. Zenta vertreten, die sich in China befand, und so war die Donaumonarchie von Beginn an in die Ereignisse und, durch nach Peking in die Botschaft entsandte Matrosen und Offiziere, auch in die Kampfhandlungen verwickelt. Die nach China entsandte Verstärkung, bestehend aus S.M.S. Kaiserin und Königin Maria Theresia, S.M.S. Kaiserin Elisabeth und S.M.S. Aspern, kamen für ein Eingreifen in die Kampfhandlungen aber zu spät. Im Ersten Weltkrieg Unter den Marinekommandanten Hermann von Spaun, Rudolf Montecuccoli und Anton Haus entstand die moderne Flotte, mit der die Österreichisch-Ungarische Monarchie in den Ersten Weltkrieg eintrat. Wesentlichen Anteil am Ausbau der Flotte hatte auch der 1914 ermordete Erzherzog Thronfolger Franz Ferdinand, der zahlreiche Neubauten durchsetzen konnte und auch für die Einführung von U-Booten ab 1908 verantwortlich zeichnete. Am 24. Juni 1911 wurde mit der SMS Viribus Unitis („mit vereinten Kräften“) das erste nach Vorbild der britischen Dreadnoughts gebaute österreichische Schlachtschiff vom Stapel gelassen. Diese größte Klasse der Kriegsschiffe wurde in Österreich in der Tegetthoff-Klasse zusammengefasst, die außer der Viribus Unitis mit der SMS Tegetthoff (1912), der SMS Prinz Eugen (1912) und der SMS Szent István (1914) drei weitere Schiffe umfasste. Die Viribus Unitis war das erste Schiff der Welt, dessen Hauptartillerie in vier Drillingstürmen angeordnet war. Der Kreuzer S.M.S. Kaiserin Elisabeth wurde beim Stationsdienst bei Tsingtau (Haupthafen der deutschen Kolonie Kiautschau) vom Ersten Weltkrieg überrascht und unterstellte sich der Befehlsgewalt des deutschen Gouverneurs. Japan beanspruchte diese Kolonie und erklärte dem Deutschen Kaiserreich und Österreich-Ungarn den Krieg. Während deutsche Einheiten (darunter auch die berühmte Emden) ausliefen, blieb das österreichische Schiff mit einem deutschen Kanonenboot zur Verteidigung zurück. Nach zwei Monaten Kampf kapitulierte Tsingtau. Um die S.M.S. Kaiserin Elisabeth nicht übergeben zu müssen, wurde sie in der Nacht zum 2. November 1914 von der eigenen Besatzung versenkt. Die deutschen und österreichischen Verteidiger blieben bis 1920 in japanischer Kriegsgefangenschaft. Die Planungen des Dreibundes (Österreich-Ungarn, Deutsches Kaiserreich, Italien) hatten für das Mittelmeer einen Flottenstützpunkt in Messina (Sizilien) vorgesehen. Durch die anfängliche Neutralitätserklärung Italiens verlor die Flotte von Österreich-Ungarn den zentral im Mittelmeer gelegenen Stützpunkt und war nach dem feindlichen Kriegseintritt Italiens in der Adria eingesperrt. Ihr verblieb nur noch die Freihaltung der Adria von feindlichen Einheiten, der Schutz der Küste und Inseln vor feindlichen Angriffen, der Schutz der Handelsschifffahrt entlang der Küste, sowie die Unterstützung der k.u.k. Armee im Küstengebiet beziehungsweise an der Südfront durch Nachschub. Eine der Aufgaben der Flotte lag auch darin, die Küste Montenegros, das der Donaumonarchie feindlich gegenüberstand, zu blockieren und damit auch Serbien vom Nachschub der Entente, der über den Hafen von Antivari lief, abzuschneiden. Am 16. August 1914 erschien das Gros der französischen Mittelmeerflotte vor Antivari, um die beiden dort im Blockadedienst stehenden Schiffe, den Kreuzer Zenta und den Zerstörer Ulan, anzugreifen. Die Ulan brachte sich im Marinestützpunkt in der Bucht von Cattaro in Sicherheit. Die Zenta stellte sich dem ungleichen Kampf und wurde als erstes Kriegsschiff der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine versenkt. 130 von etwa 320 Mann Besatzung überlebten, gerieten aber in montenegrinische Kriegsgefangenschaft, aus der sie 1916 befreit wurden. Auf dem Staatsgebiet von Montenegro befand sich über Cattaro der Lovćen-Pass, von dem aus die österreichischen Aktivitäten an Land und auf dem Wasser beobachtet und beschossen werden konnten. Durch französische Batterien wurde diese Stellung ausgebaut. Es gelang der S.M.S. Radetzky und anderen Schiffen aber, diese Stellungen zu zerstören. Im Jänner 1916 konnten österreichisch-ungarische Armee- und Marineeinheiten den Pass erobern. Dies ermöglichte nun den Ausbau der österreichischen Anlagen in dem nun gesicherten Hafen, der sich auch zur wichtigsten U-Boot-Basis der Kriegsmarine entwickelte. Von hier aus wurden die feindlichen Schiffe durch die Straße von Otranto zurückgedrängt. Nach der Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn (23. Mai 1915) lief um 19 Uhr die gesamte k.u.k. Flotte aus den Häfen Pola, Sebenico und Cattaro aus, um die Ostküste Italiens zwischen Venedig und Barletta anzugreifen. Hauptangriffsziel war Ancona (siehe Angriff auf Ancona), aber auch Rimini, Vieste, Manfredonia, Barletta sowie Brücken und Eisenbahnanlagen an der Küste wurden beschossen. Venedig wurde wegen seiner Lage in der Lagune aus der Luft angegriffen. Bomben trafen das Arsenal Venedig und verursachten Brände. Italiens Flotte wurde überrascht und setzte sich kaum zur Wehr, die österreichischen Schiffe kehrten ohne Verluste wieder zurück. Nachdem es Italien in den nächsten Monaten nicht gelang, sich für diese Niederlage zu revanchieren (Luftschiff Cittá di Ferrara von Marinefliegern abgeschossen, Luftschiff Cittá di Jesi abgeschossen, Flaggschiff Giuseppe Garibaldi durch U 4 versenkt), unternahm auch Italien sowie Frankreich keine Aktionen mehr mit großen Schiffen. Kleine Schiffe, U-Boote und Marineflieger übernahmen auf beiden Seiten die Hauptrolle. Im Jänner 1917 beschlossen die österreichisch-ungarischen und deutschen Außenminister und Flottenkommandeure den uneingeschränkten U-Boot-Krieg als Antwort darauf, dass Schiffe der Entente – als Schiffe neutraler Staaten getarnt – Nachschub transportierten. Kurz nach diesem Beschluss (am 8. Februar 1917) verstarb der österreichische Großadmiral Anton Haus. Vom Kaiser abwärts waren zahlreiche hochrangige Militärs beim Begräbnis in Pola anwesend. 1925 wurden seine sterblichen Überreste exhumiert und auf den Hütteldorfer Friedhof in Wien überführt. Sein Nachfolger wurde der Kroate Admiral Maximilian Njegovan, der nach der Matrosenmeuterei von Cattaro um seine Versetzung in den Ruhestand bat. Letzter Flottenkommandant wurde etwas unerwartet Nikolaus von Horthy. Als Antwort auf den italienischen Versuch, die Straße von Otranto unpassierbar zu machen (Otranto-Sperre), kam es im Sommer 1917 zum größten Seegefecht zwischen der österreichisch-ungarischen Flotte und Kriegsschiffen Italiens, Frankreichs und Großbritanniens. Zwar trug die österreichisch-ungarische Flotte im Kampf gegen die stärkeren Feinde keine wesentlichen Schäden davon, während die Entente zwei Zerstörer, 14 Sperrschiffe und ein Seeflugzeug verlor, doch die Sperre blieb bestehen. Im Oktober 1917 lief das Torpedoboot XI nach Italien über, nachdem die Offiziere und die deutschsprachige Mannschaft überwältigt worden waren. Das Schlachtschiff Wien wurde im Dezember im Hafen von Triest bei Nacht und Nebel von einem unbemerkt herangekommenen italienischen Schiff torpediert. Die Wien versank in wenigen Minuten, etwa 40 Mann ertranken. Im Juni 1918 plante das Flottenkommando unter Horthy noch einmal eine große Offensive gegen die Sperre der Otrantostraße. Unter Beteiligung der Großkampfschiffe sollte in zwei Gruppen angegriffen werden. Allerdings wurde die zweite Gruppe unterwegs von einem Torpedoboot gesichtet und angegriffen. Die SMS Szent István sank durch einen Torpedotreffer. Die geplante Offensive wurde abgebrochen, da das Überraschungsmoment weggefallen war. Am 31. Oktober 1918 übergab Admiral Nikolaus von Horthy auf Befehl Kaiser Karls I. die österreichisch-ungarische Flotte dem neu gebildeten südslawischen Nationalrat. Die rot-weiß-rote Kriegsflagge wurde im Zentralhafen Pola um 16:45 Uhr zum letzten Mal mit feierlichem Zeremoniell eingeholt und die kroatische Flagge gehisst. In der Boche di Cattaro erfolgte der Flaggenwechsel erst am 1. November, ebenfalls mit feierlichem militärischem Zeremoniell. Die Hoffnung des Kaisers, dass der neue südslawische Nationalstaat in einem föderativen Habsburgerreich aufgehen werde, blieb aber unerfüllt. Das Kommando über die Flotte übernahm der bisherige k.u.k. Linienschiffskapitän Janko Vuković, der von südslawischen Nationalrat zum Konteradmiral befördert wurde. Flaggschiff blieb die SMS Viribus Unitis, deren Kommandant LSK Janko Vuković bisher gewesen war. Eine Umbenennung des Schiffes in Jugoslavia, die in der Literatur häufig erwähnt wird, hat in der Realität nicht stattgefunden. Admiral Janko Vuković starb nur zwölf Stunden später gemeinsam mit hunderten Matrosen im Hafen von Pola den Seemannstod an Bord seines Schiffes, als am 1. November 1918 eine von italienischen Kampfschwimmern angebrachte Mine explodierte. Matrosenaufstand von Cattaro Februar 1918 In Österreich-Ungarn kam es im Jänner 1918, ähnlich wie kurz darauf in Deutschland, unter dem Eindruck der russischen Revolution und der Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk zu einer großen Streikwelle. Weite Teile der Arbeiterschaft sahen in den unmäßigen Forderungen der deutschen Obersten Heeresleitung (OHL) den Versuch einen Gewaltfrieden durchzusetzen. Die Arbeiter streikten für einen annexionslosen Frieden. Diese Streikwelle erreichte auch die Werftarbeiter und Matrosen in Pola. Schließlich wollten sich auch die Matrosen von Cattaro anschließen. Inzwischen war jedoch der Streik beendet worden, ohne dass diese Nachricht sie erreicht hatte. Die Matrosen wollten mit ihrer Anfang Februar geplanten Aktion das Signal für einen allgemeinen Aufstand geben. Plaschka kam zu dem Ergebnis, dass die Aktionen in Cattaro als revolutionäre Demonstration angelegt gewesen waren. Am 1. Februar 1918 begannen die Besatzungen der in Cattaro liegenden Einheiten der österreichisch-ungarischen Flotte rote Fahnen zu hissen, die Offiziere teilweise zu entwaffnen und an der Ausübung ihrer Kommandogewalt zu hindern. Zwischenzeitlich beteiligten sich 6000 Matrosen auf 40 Schiffen an den Unruhen. Die Matrosen bildeten Schiffskomitees sowie ein zentrales Komitee auf dem Flaggschiff SMS SANKT GEORG. Nachdem die Aktion isoliert blieb und die Militärführung loyale Truppen heranführte, wurde sie am 3. Februar abgebrochen. Vierzig Mann galten als Haupträdelsführer und wurden vor ein Standgericht gebracht. Vier Personen wurden wenige Tage später standrechtlich erschossen, zwei weitere zu Kerkerstrafen verurteilt und zwei Mann freigesprochen. Die Übrigen wurden dem Kriegsgericht überantwortet. Einem Teil der übrigen Verhafteten wurde ab dem 16. September 1918 der Prozess gemacht. Im Oktober wurde die Anklage gegen 348 Männer zurückgezogen, gegen 31 Mann ging der Prozess weiter. Durch den Zusammenbruch der Donaumonarchie wurde die Verhandlung vor dem Kriegsgericht offiziell nicht beendet, sondern nur vertagt. Verbleib der Mittelmeerflotte Einige der in Pola und Cattaro befindlichen Schiffe und Unterseeboote wurden von Italien am 23. März 1919 nach Venedig gebracht und dort bei der am 25. März abgehaltenen Siegesparade vorgeführt und anschließend vertäut, um den Besitzanspruch deutlich zu machen. Tatsächlich erhielten die Küsten- und Hochseetorpedoboote sowie weitere Schiffe und Boote: England: Habsburg, Árpád, Babenberg (1922/23 abgewrackt) Erzherzog Friedrich, Erzherzog Ferdinand Max (1921 abgewrackt) Monarch, Budapest (1921 abgewrackt) Kaiser Karl VI., Sankt Georg, Kaiserin und Königin Maria Theresia, Admiral Spaun, Aspern, Szigetvár (von 1921 bis 1923 in Neapel, Tarent, Elba und Venedig abgewrackt) Panther, Leopard (1921 abgewrackt) Italien: Tegetthoff (1924/25 abgewrackt. Die (zweite, stählerne) Glocke kam auf ein deutsches Kriegsschiff des Zweiten Weltkriegs, 1973 zurück nach Österreich und in die Barmherzigenkirche in Graz) Radetzky, Zrinyi (November 1920 von der US Navy außerhalb der 3-Meilen-Zone an Italien übergeben, 1926 bzw. 1921 abgewrackt) Erzherzog Franz Ferdinand (1921 abgewrackt) Helgoland, Saida (11. März 1937 außer Dienst gestellt, abgewrackt) Zara, Spalato, Sebenico, Meteor, Blitz, Komet, Planet, Trabant, Magnet, Scharfschütze, Uskoke, Turul, Csikós, Velebit, Dinara, Huszár (II), Warasdiner (1921 abgewrackt) Tátra, Balaton (5. Juli 1923 außer Dienst gestellt, abgewrackt) Csepel, Orjen (1. Mai 1937 außer Dienstgestellt, abgewrackt) Triglav (II), Lika (II), Uzsok (5. Jänner 1939 außer Dienst gestellt) Frankreich: Prinz Eugen (1922 als Zielschiff versenkt) Erzherzog Karl (auf dem Weg zum Abbruch in der Lagune von Bizerta bei Schlechtwetter gesunken; 1921 an Ort und Stelle abgewrackt) Novara (1942 zum Abbruch verkauft) Satellit, Pandur, Reka (1921 abgewrackt), Dukla (5. Oktober 1936 zum Abbruch verkauft) Weiters Küsten- und Hochseetorpedoboote, Unterseeboote (darunter U-Boot Curie (ex-k.u.k. U 14)) und weitere Schiffe und Boote. Griechenland: Ulan (1932 gestrichen) Jugoslawien: Küsten- und Hochseetorpedoboote sowie weitere Schiffe und Boote. Rumänien: Küsten- und Hochseetorpedoboote Portugal: Küsten- und Hochseetorpedoboote k.u.k. Seeflieger Mit der Abkommandierung von drei Marineoffizieren zur Militäraeronautischen Station Wiener Neustadt im Jahr 1910 zwecks Erwerbs des Heerespilotenscheins begann die Geschichte des k. u. k. Seeflugwesens. 1911 begann man mit der Errichtung der ersten Seeflugstation. Zu diesem Zweck wurde die im Hafen von Pola gelegene Insel Santa Catarina durch Aufschütten vergrößert. Ein Hangar für 20 Maschinen wurde errichtet, dazu Lagerschuppen, Mannschaftsunterkünfte und eine Bootsanlegestelle. Später folgten noch fünf weitere Seeflugstationen: Triest, Kumbor, Parenzo, Puntisella und Odessa. Die ersten Seeflugzeuge waren vier französische Donnet-Levêque der FBA (Franco British Aviation). Später kamen die Flugzeuge von den Firmen Lohner in Wien, UFAG, ÖFFAG, Fokker und Hansa-Brandenburg hinzu. Ende 1912 bestand das fliegende Personal aus sechs Marineoffizieren. Mit dem Zukauf dreier ausländischer Flugzeuge und selbst gebauter Maschinen standen zehn Fluggeräte für den Probebetrieb zur Verfügung. Bei Kriegsbeginn hatte diese Einheit 25 Piloten. Als wegen veralteter Maschinen der Schulungsbetrieb in der Seefliegerschule auf der Insel Cosada nicht mehr aufrechterhalten werden konnte, wurden zahlreiche Marineoffiziere nach Hamburg-Fuhlsbüttel abkommandiert. Im Zuge der Blockade von Skutari durch eine Flottenabteilung aller Großmächte gegen die serbische Enklave in Albanien kamen die österreichischen Seeflieger zu ihrem ersten Einsatz. Zu diesem Zweck wurde die Küstenflugstation Kumbor im Golf von Cattaro eingerichtet. Von hier aus starteten die Maschinen Erkundungsflüge und machten auch die ersten Luftbilder der Küste. Im Herbst 1914 wurden die bis dahin unbewaffneten Flugzeuge bewaffnet. Dies betraf jene Lohner-Flugboote, die mit einem 100 PS starken Mercedesmotor ausgestattet waren. Sie wurden mit einem 6,5 Millimeter Maschinengewehr System Schwarzlose ausgestattet und ab sofort auch als Offensivwaffe eingesetzt. Als Hoheitszeichen zeigten die Marineflugzeuge die k. u. k. Kriegsflagge am Seitenleitwerk und das Eiserne Kreuz der Fliegertruppe des deutschen Heeres am Rumpf. Der erste Bombenangriff durch ein Flugboot erfolgte am 15. August 1914 auf Krstac, die ersten Geschwaderangriffe wurden am 23. Oktober 1914 nach Antivari geflogen. Der erste belegte Nachtangriff, für den die österreichischen Seeflieger bekannt wurden, wurde am 9. November 1914 ebenfalls gegen Antivari geflogen. Die in der Bucht von Cattaro stationierten Flieger griffen vor allem immer wieder die Bahnlinie Antivari – Virpazar an. Das aus einem durch die Italiener eroberten österreichischen Flugboot gewonnene Wissen wurde in den italienischen Macci-Flugbooten verwertet, die dann ab dem Herbst 1915 zum Einsatz gelangten. Eine der Aufgaben der österreichischen Marineflieger war die Abwehr feindlicher Luftschiffe, die österreichische Küstenstädte bombardierten. So wurde am 5. Juni die „Citta di Ferrara“ zum Absturz gebracht. Bis auf zwei Mann konnte die Besatzung durch österreichische Torpedoboote gerettet werden. Außerdem wurden die k. u. k. Seeflieger mit Erkundungs- und Aufklärungsflügen beauftragt sowie mit Angriffen auf feindliche Objekte und Truppen, der Verfolgung feindlicher U-Boote und der Verteidigung eigener Häfen und Einheiten. So wurde das französische U-Boot „Foucault“ durch einen Bombentreffer versenkt. Die Besatzung wurde durch das Flugboot und ein weiteres mit Unterstützung eines Torpedobootes gerettet. Die Seeflieger unterstützten aber auch die Bodentruppen während der Isonzo-Schlachten. Zu den Stützpunkten der Seeflieger entlang der Adriaküste kam im Oktober 1915 in Keszthely am Plattensee in Ungarn noch eine Seeflugstation zur Werksabnahme neuer Flugzeuge und um diese einzufliegen. Ende November 1915 verfügten die k.u.k. Seestreitkräfte über 65 Marineflugzeuge. Die steigende Zahl italienischer Bombenangriffe führte zu Überlegungen über die Konstruktion spezieller Jagdflugboote. Für Linienschiffsleutnant Gottfried von Banfield, der als einer der erfolgreichsten österreichischen Fliegerasse des Ersten Weltkrieges als „Adler von Triest“ bekannt wurde, wurde ein Prototyp konstruiert, der aber nicht in Serie produziert wurde. Man griff auf das von Ernst Heinkel entwickelte Flugboot Hansa-Brandenburg CC zurück, von dem die Marineverwaltung 40 Maschinen kaufte. Linienschiffsleutnant Gottfried von Banfield errang am 31. Mai 1917 den ersten Luftsieg bei Nacht in der Luftkriegsgeschichte. Um 22:30 Uhr zwang er ein italienisches Seeflugboot in der Nähe von Schloss Miramare zur Landung. Gegen Kriegsende wurden die österreichischen Seeflieger immer mehr in die Defensive gedrängt. Zwei Quellen deuten darauf hin, dass die Seeflieger so wie die Donauflottille 1918 in Odessa am Schwarzen Meer eingesetzt waren, ausreichend belegt ist (Stand wann?) dies aber nicht. Zwischen 1915 und 1918 wurden 1.063 Einsätze geflogen, darunter 463 Bombenangriffe und 157 Luftkämpfe. 65 Mann gerieten in Gefangenschaft – acht davon gelang die Flucht. 510 Offiziere und Mannschaften – jeder dritte Pilot – starben im Flugdienst. Mit dem Ende der Monarchie endete auch die Geschichte des k. u. k. Seeflugwesens. Über das Ende der Seeflieger ist nichts bekannt; vermutlich wurden die Flugzeuge zerstört. S.M. Unterseeboote Zwischen 1907 und 1910 wurden drei Unterseeboote verschiedener Typen (Simon Lake, Germania, John Philip Holland) gebaut, um die für die Zwecke Österreich-Ungarns beste Bauart zu ermitteln und in größerer Stückzahl zu bauen. Gedacht waren sie als Küstenboote für die Adria. Während des Krieges wurden die U-Boote in der Whitehead-Werft in Fiume gebaut, kamen von der Germaniawerft in Kiel oder auch von einer Werft in Budapest – in beiden Fällen zerlegt per Eisenbahn, um im Seearsenal Pola zusammengebaut zu werden. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurden die Unterseeboote von der Unterseebootstation Pola im Zentralkriegshafen in den Hafen von Brioni verlegt. In den dort leer stehenden Hotels durften Offiziere und Teile der Mannschaften kostenlos einquartiert werden. Ebenfalls in Pola stationiert war eine Unterseebootsflottille der deutschen Kaiserlichen Marine. Deren Einsatzgebiet war das westliche Mittelmeer, während den U-Booten der Donaumonarchie der Ostteil zugewiesen worden war. Die erste Kriegshandlung der k.u.k. Unterseeboote fand am 28. November 1914 statt, als S.M. U 4 das Segelschiff Fiore del Mare aus dem verfeindeten Albanien aufbrachte. 1914 versuchte das französische U-Boot Curie in den Hauptkriegshafen von Pola einzudringen und dort mit sieben Torpedos die k.u.k. Kriegsflotte anzugreifen, scheiterte aber an der Netzsperre und sank am 20. Dezember 1914. Nachdem die österreichische Flotte das Boot gehoben und wieder instand gesetzt hatte, wurde es am 7. Februar 1915 in S.M. U 14 umbenannt und am 1. Juni 1915 offiziell in Dienst gestellt. Am 10. Juli lief S.M. U 14 (ex Curie) zu ihrem ersten Einsatz aus. Bei einem solchen Einsatz wäre dieses Boot beinahe von einem anderen österreichischen U-Boot als feindlich versenkt worden. So, wie die Curie in den Hafen von Pola einzudringen versuchte, wollte U-12 unter dem Linienschiffsleutnant Egon Lerch in den Hafen von Venedig einlaufen. Am 8. August 1915 wurde das Unterseeboot durch eine Mine versenkt. Die gesamte Mannschaft kam dabei ums Leben. Nachdem das Wrack durch die Italiener gehoben worden war, wurden die Toten auf der Friedhofsinsel San Michele in Venedig beigesetzt. Als größtes feindliches Kriegsschiff wurde der französische Panzerkreuzer Léon Gambetta am 27. April 1915 durch U-5 (Kommandant: Georg Ludwig von Trapp) versenkt, nachdem am 21. Dezember 1914 U-12 das französische Schlachtschiff Jean Bart durch einen Torpedotreffer schwer beschädigt hatte. Georg Ritter von Trapp versenkte außerdem noch am 5. August 1915 mit U-5 das italienische U-Boot Nereide. Als am 18. Juli 1915 der italienische Panzerkreuzer Giuseppe Garibaldi die Eisenbahnlinie Ragusa-Cattaro an der dalmatinischen Küste beschoss, konnte U-4 eingreifen und das Schiff versenken. Am 11. Juni 1917 beschädigte U-27 vor Kreta durch einen Torpedotreffer am Bug den japanischen Zerstörer Sakaki schwer und setzte diesen monatelang außer Gefecht. U-14 versenkte am 29. August 1917 den zivilen italienischen Dampfer Milazzo. Am 6. Juli 1918 wurde U 20 von einem italienischen Unterseeboot nahe der Mündung des Tagliamento durch einen Torpedotreffer versenkt. 1962 wurde das Wrack gehoben. Der Propeller befindet sich in Privatbesitz, der Turm sowie einige andere Fundstücke befinden sich im Heeresgeschichtlichen Museum im Wiener Arsenal und können dort besichtigt werden. Ebenso ist eine k.u.k. Kriegsflagge des Unterseebootes U-12 ausgestellt. Ein U-Boot-Motor, Typ MAN, ist im Technik-Museum in Sinsheim zu besichtigen. Mit dem Ende der Donaumonarchie endete auch die Geschichte der k. u. k. Unterseeboote. Fluss- und Seeschifffahrt Donauflottille Aufgabe der Donauflottille war die militärische Kontrolle der Donau, des Hauptstroms des österreichischen Kaiserreichs, und deren schiffbarer Nebenflüsse. Ihre Hauptaufgabe war der Kampf gegen die Ungarn und Türken. Eine ebenfalls wichtige Aufgabe war der Schutz des auf der Donau transportierten Nachschubs für die Armee. Hauptstützpunkt der Donauflottille war das Kaiserliche Arsenal in Wien. Vor dem österreichisch-ungarischen Ausgleich Für das Jahr 1514 wird eine Stärke von 148 Schiffen mit 2.500 Hakenbüchsen (Arkebusen) unter dem Kommando von Jeronimus von Zara genannt. Der Bau einer neuen Donauflottille mit Schiffen mit bis zu 40 Geschützen durch den von Kaiser Leopold I. beauftragten Marquis de Fleury scheiterte. So wurden im Auftrag von Kaiser Karl VI. zwischen 1716 und 1718 zehn große Schiffe mit bis zu 64 Kanonen gebaut. 10 Jahre später folgten vier weitere große Schiffe. Dass sie aber alle strandeten, machte den Verantwortlichen klar, dass die Donau nicht der richtige Platz für große Schiffe ist. Der nachfolgende Schiffstyp wurde „Tschaike“ genannt nach dem slawischen Wort für den „Kiebitz“ und war ruder- und segelfähig. Zu deren Bedienung wurden zwei ständige Tschaikisten-Kompanien aufgestellt, denen 1764 zwei weitere folgten. Ab 1769 wurde dieses Bataillon nach dem Standort des Stabes in Titl im Banat „Titler Bataillon“ genannt. Ursprünglich wurden die Schiffsgeschütze durch Artilleristen bedient, später übernahmen auch dies die Tschaikisten. 1806 hatte das Titler Bataillon eine Mannschaftsstärke von 1.200 Mann. Wichtigster Stützpunkt für diese kleinen Schiffe, die bei der Belagerung von türkischen Festungen an Donau und Save eine wichtige Hilfe waren, war damals die Festung Komorn in Ungarn, wo schadhafte Schiffe ausgebessert und neue gebaut wurden. Eine wichtige Produktionsstätte für Tschaiken war unter anderem die Schiffswerft Klosterneuburg, welche auch das an der ungarischen Theißmündung stationierte Tschaikistenbataillon ständig mit neuen Schiffen versorgte. Nach der fast vollständigen Eroberung Ungarns verlor die Donauflottille an Bedeutung. Der Hauptstützpunkt wurde an die Südgrenze verlegt, wohin aber nur ein Teil der Mannschaft folgte. 1763 wurde unter Oberst Mathias Mathesen ein neues Bataillon in Titl errichtet, das dem jeweiligen Oberbefehlshaber der Militärgrenze unterstellt war. Im Einsatz waren diese Tschaiken bis mindestens 1830. Der erste versuchsweise Einsatz eines Dampfschiffs auf der Donau erfolgte im Jahr 1817, regelmäßigen Dampfschiffbetrieb gab es erst durch die DDSG im Jahr 1831. Im Zuge der Revolution 1848 kaufte die ungarische Regierung von der DDSG das Dampfschiff Franz I. und ließ es umbauen und bewaffnen. Am 25. Juli wurde die Besatzung angelobt. Am 19. August 1848 wurde dieses Schiff in Kämpfe mit Kroaten verwickelt und am 13. Oktober 1848 kam es bis Hainburg. Der frühe Wintereinbruch zwang es am 18. November 1848 in die DDSG-Werft in Alt-Ofen. Ein Angriff kaiserlicher Truppen unter Alfred I. Fürst zu Windisch-Graetz im Winter 1848/1849 führte bis zur Theiß. Am 5. Jänner 1849 wurde der festsitzende Dampfer erobert, beschlagnahmt und in General Schlick umgetauft. Im Frühjahr 1849 kam die General Schlick nach Wien. Trotz des Friedens nach dem Sieg über Ungarn blieb die General Schlick bewaffnet und wurde das erste Schiff einer neuen Donauflottille. Im Jahr 1850 wurde eine neue Donauflottille mit Stützpunkt in Pest aufgestellt. Das zweite Schiff der neuen Donauflottille wurde am 31. Mai 1852 in Dienst gestellt. Die Dampfmaschine der Erzherzog Albrecht war während der Revolution von der damaligen ungarischen Regierung in England bestellt worden, konnte aber der Kampfhandlungen wegen nicht geliefert werden. Die Offiziers- und Unteroffiziersschule wurde ab 1853 in Klosterneuburg bei Wien eingerichtet. 1854 wurde die General Schlick außer Dienst gestellt und durch die Graf Schlick, gebaut in Klosterneuburg und 1859 in Dienst gestellt, ersetzt. Die Kaiserjacht Adler wurde mangels Bedarf 1860 in einen Kriegsdampfer umgebaut. Ein weiteres geplantes Schiff wurde dann doch nicht angeschafft. Eingliederung in die k. u. k. Kriegsmarine 1861 wurde die Führung der Donauflottille von der Kriegsmarine übernommen. Dass 1864 Frankreich fünf moderne gepanzerte Kanonenboote, die den österreichischen Schiffen überlegen waren, an die Türkei lieferte, war für Österreich kein Hindernis, die Donauflottille 1866 zur Gänze aufzulösen und die Dampfer der DDSG zu verkaufen. 1871 wurde eine neue Donauflottille aufgestellt. Wichtigster Schiffstyp waren die sogenannten „Monitore“, die im amerikanischen Sezessionskrieg erstmals gebaut und eingesetzt worden waren. Benannt wurden diese Schiffe, die über Geschütze in drehbaren Türmen verfügten, nach Flüssen in Österreich und Ungarn (Leitha, Szamos, Körös, Temes (I), Bodrog, Enns, Inn, Sava und Bosna). Unterstützt wurden sie von 14 Patrouillenbooten, die mit Kleinbuchstaben bezeichnet wurden (a, b, c, …) und einem Torpedoboot. Während des Ersten Weltkriegs kamen zusätzlich noch verschiedene Hilfsschiffe zum Einsatz (bewaffnete Dampfschiffe, Minenleger, Minenräumer, Traindampfer, Spitalschiffe, Wohnschiffe). Eingesetzt wurde die Donauflottille erstmals bei der Okkupation von Bosnien-Herzegowina 1878. Einsätze im Ersten Weltkrieg Während des Ersten Weltkriegs führten die Schiffe der Donauflottille mangels Gegner zu Wasser einen Kampf gegen Ziele am Land durch. Serbien besaß keine Donauflotte und die starke rumänische Donauflottille vermied den Kampf mit der k. u. k. Flottille. Verluste an Menschen und Material erlitt die Flottille durch Artilleriebeschuss von Stellungen an Land und durch Seeminen. Am 11. August unternahm die Donauflottille die erste größere Kampfhandlung. Am 14. September beschossen Einheiten der Donauflottille Belgrad, wodurch in der alten Belgrader Festung Kalemegdan Munitionslager explodierten. Die erste, noch sehr primitive serbische Treibmine wurde am 19. Oktober 1914 aus der Donau gefischt und entschärft. Die Flotte versuchte sich mit improvisierten Schutzvorrichtungen vor den Minen zu schützen, was aber nicht immer gelang. Minen wurden aber auch von der Donauflottille selbst ausgebracht. Zwischen dem 12. und 15. Dezember 1914 besetzten Einheiten der Donauflottille und Heerestruppen Belgrad. Hohen Besuch brachte der 17. April 1917, als eine spanische Offiziersmission unter General Burguete unter anderem die Donauflottille besichtigte, und am 20. April kamen zwei türkische Seeoffiziere zu Studienzwecken. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. und der bulgarische Zar Ferdinand I. kamen am 21. September 1917 zu Besuch. Bei dieser Gelegenheit wurde der österreichische Korvettenkapitän von Förster, Stabschef der Donauflottille, durch Wilhelm II. eigenhändig mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Am 22. September wurde der Monitor Inn durch einen Minentreffer stromaufwärts von Brăila versenkt. Korvettenkapitän von Förster kam dabei ums Leben. Die Inn wurde zwischen Oktober und November gehoben – interessierter Zuseher war Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha, der zu dieser Zeit die Flottille besuchte – und die Leiche von Korvettenkapitän von Förster geborgen. Er wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt. Den abenteuerlichsten Versuch, die Schiffe der Donauflottille zu bekämpfen, unternahm das russische Zarenreich. Drei speziell für die Flussverhältnisse der Donau konstruierte U-Boote wurden gebaut. Zum Einsatz kam lediglich eines davon und dieses wurde am 12. März 1918 fast unbeschädigt erbeutet. Der Plan, dieses U-Boot in die Adria zu schaffen und dort einzusetzen, scheiterte an der mangelnden Seetauglichkeit der Kriegsbeute. Als nach dem Friedensvertrag von Brest-Litowsk aufgrund bolschewistischer Unruhen der von den Mittelmächten dringend benötigte Handel mit Kohle und Getreide über das Schwarze Meer nicht aufgenommen werden konnte, wurden am 10. April Schiffe der Donauflottille auf den Dnjepr verlegt. Ihr Auftrag war es, deutsche und österreichisch-ungarische Truppen, die seit Mitte März 1918 in Odessa und Nikolajew waren, zu unterstützen und zu schützen. Am 12. September 1918 kehrte die erfolgreiche Donauflottille wieder in den Ausgangshafen Brăila zurück. Mit dem Ende der Donaumonarchie endete auch die Geschichte der k. u. k. Donauflottille. Schicksal der Donauflottille Am 13. November 1918 wurde Ungarn von den Kriegssiegern in der Militärkonvention von Belgrad aufgetragen, die in Budapest liegenden Monitore und eine große Zahl weiterer Schiffe abzugeben. Am 8. Dezember wurden fünf Monitore (Bosna, Sava, Enns, Temes (I), Körös) von einer eigens aufgestellten englischen Donauflottille beschlagnahmt und nach Belgrad überführt und instand gesetzt, um von der Marine des SHS-Staates eingesetzt werden zu können. Die Übergabe dieser Schiffe an die Serben erfolgte am 31. Dezember 1918. Nach der Ausrufung der ungarischen Räterepublik unter Béla Kun am 21. März 1919 wurden zwei Monitore nach Budapest verlegt, um die von den Rotarmisten bedrohte alliierte Militärmission zu evakuieren (22.–24. März 1919). Die in Budapest verbliebenen und bereits entwaffneten Kampfschiffe wurden von den Truppen Béla Kuns wieder einsatzbereit gemacht und teilweise auch in den Kämpfen gegen die Tschechen – diese hatten Oberungarn besetzt – eingesetzt. Ende 1919 befanden sich alle Einheiten der ehemaligen k.u.k. Donauflottille unter alliierter Kontrolle. Am 15. April 1920 genehmigte die Botschafterkonferenz der Alliierten die Aufteilung der ehemaligen Kampfschiffe: Österreich: Fogas, Csuka, Barsch, Stör (III) Ungarn: Wels, Compo, Viza, Lachs (II) Königreich SHS: Bodrog, Enns, Bosna Rumänien: Sava, Inn, Temes (I) Europäische Donaukommission: Maros, Leitha, Szamos, Körös (alle entwaffnet, um als Ponton genutzt zu werden.) Allerdings fanden noch Änderungen in dieser Aufteilung statt, so dass Österreich endgültig die Schiffe Fogas, Compo, Barsch und Stör (III) erhielt, die am 28. Jänner 1921 in Wien eintrafen und innerhalb von vier Monaten in der Schiffswerft Korneuburg demobilisiert werden sollten. Donauflottille nach 1918 Nach 1918 war Österreich ein Binnenland, das über keine Kriegsmarine mehr verfügte. Auf den später für das Bundesheer der Ersten, aber auch der Zweiten Republik angeschafften Booten versahen Pioniere des Bundesheers ihren Dienst. Die vier von den Alliierten Österreich zugesprochenen Schiffe wurden später an Ungarn verkauft und dafür ein anderes Schiff erworben, das den Namen Birago erhielt. Von österreichischen Werften wurden außerdem sechs 14-Tonnen-Boote gebaut (Drau, Enns, Krems, Mur, Salzach, Traun) sowie einige kleinere Boote, die auch die Nebenflüsse befahren konnten. Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte eine Patrouillenbootstaffel, bestehend aus neun Booten, angeschafft werden, um die Donau als internationale Wasserstraße zu sichern. Tatsächlich wurden in der Schiffswerft Korneuburg jedoch nur zwei erbaut und in Betrieb genommen: 1957 die 12,30 m lange Oberst Brecht (6 Mann Besatzung) und 1970 die 29,67 m lange Niederösterreich (73 t; Besatzung: 9 Mann). Zuletzt waren in der Marinekaserne Tegetthoff in Wien-Kuchelau nur noch die beiden vorgenannten Boote sowie einige sehr kleine Motorboote stationiert. Flottenhandbücher nennen für 2003 noch einen Personalbestand von zwei Offizieren (Bootskommandanten) und 30 weiteren Soldaten. Die beiden leicht bewaffneten Patrouillenboote stellten mit dem Einholen der Flagge am 1. August 2006 ihren Dienst im November 2006 endgültig ein. Beide Wachboote wurden dem Heeresgeschichtlichen Museum übergeben und lagen ein paar Jahre lang bei der Reichsbrücke in Wien als Leihgabe im Rahmen der Vereinstätigkeit der Marinekameradschaft Admiral Erzherzog Franz Ferdinand. Mittlerweile befinden sich die beiden PatBoote im Bereich der ehemaligen Werft Korneuburg, wo sie während der Sommermonate jeweils am ersten Sonntag im Monat von 09:00 – 12:00h besucht werden können (Außenstelle des HGM). Gardaseeflottille Die Existenz der Gardaseeflottille findet kaum irgendwo Erwähnung und ist dementsprechend wenig bekannt. Gegründet wurde die Flottille auf dem Gardasee von Feldmarschall Josef Wenzel Graf Radetzky von Radetz zur Unterstützung seines Landheeres. Sie wurde unter der Führung des ersten Kommandanten Hauptmann Anton von Mollinary errichtet. 1860 wurde auch diese Flottille von der Kriegsmarine übernommen. Basis war der Ort Torri del Benaco. Im Juni 1859 operierten die bewaffneten Raddampfer SMS Franz Joseph, SMS Benaco und SMS Hess mit den Kanonenbooten gegen die piemontesisch-französischen Kräfte, die jedoch keine Schiffe auf dem See besaßen. Dabei ging die Benaco vor Salo am 20. Juni 1859 durch Beschuss einer piemontesischen Landbatterie verloren. Sie wurde danach von den Italienern gehoben. 1866 wurde die Benaco von den anderen österreichischen Raddampfern zurückerobert und 1866 mit Ihnen an Italien abgetreten. Nachdem Österreich vom Gardasee seit 1859 nur noch der nördliche und östliche Teil gehörte, kam es auch hier im Sommer 1866 im Dritten Italienischen Unabhängigkeitskrieg zu erneuten Kampfhandlungen zwischen den österreichischen Raddampfern SMS Franz Joseph und SMS Hess und sechs Kanonenbooten (u. a. Speiteufel, Wildfang, Scharfschütze) unter dem Kommando des Korvettenkapitän Moritz Manfroni von Montfort und der italienischen Flottille, die Giuseppe Garibaldi unterstand. Aufgabe der Flottille war es, österreichisches Gebiet zu verteidigen, eine italienische Landung zu verhindern, ein Vordringen der Italiener nach Südtirol zu unterbinden, die einzige Uferstraße am Ostufer zu schützen und italienische Nachschubwege auf dem See zu behindern. Zwei italienische Schiffe wurden gekapert und es kam zu einer Seeschlacht mit dem italienischen (ehemals österreichischen) Dampfer Benaco. Am 25. Juli beschoss Manfroni italienische Infanterie, die auf dem Weg zur Stadt Riva del Garda am Gardasee war und sich daraufhin zurückzog. Manfroni gelang die Besetzung der Stadt kurz vor dem neuerlichen Anmarsch der Italiener. Der Gardasee blieb bis zum Ende der Donaumonarchie teilweise österreichisch. Die Schiffe der Gardaseeflottille wurden 1866 an Italien verkauft. Die Hess und die Franz Joseph blieben unter den Namen RN Principe Oddone und RN San Marco bis 1880 im Dienst der italienischen Marine auf dem See. Die österreichische Gardaseeflottille wurde 1866 offenbar aufgelöst. Expeditionen Novara-Expedition Zwischen dem 30. April 1857 und dem 26. August 1859 erfolgte zu Forschungszwecken die Weltumsegelung durch die SMS Novara, begleitet von der Korvette SMS Carolina. Besucht wurden dabei unter anderem Brasilien, China und Australien. In Valparaíso bekam man die Nachricht über einen möglichen Krieg zwischen Österreich und einem französisch-sardinischen Bündnis und beschloss, auf schnellstem Weg nach Österreich zurückzukehren. In Gibraltar wurde bekannt, dass Frankreich die Novara zum Schutz der wissenschaftlichen Exponate an Bord als „neutral“ erklärt hatte. Österreichisch-ungarische Nordpolexpedition Julius Payer aus Österreich hatte 1870 eine wenig erfolgreiche Forschungsfahrt des Norddeutschen Bundes begleitet und fasste – ermutigt vom Kartographen und Geographen August Petermann – den Plan, unter österreichischem Kommando ebenfalls eine derartige Fahrt zu unternehmen. Unter dem Kommando des Kaiserjägeroberleutnants Julius Payer und des Linienschiffsleutnants Carl Weyprecht begann – unterstützt von Erzherzog Rainer von Österreich (Kurator der Akademie der Wissenschaften), der Marinesektion und Johann Nepomuk Graf Wilczek – mit der eigens in Bremerhaven gebauten „SMS Tegetthoff“ am 13. Juni 1872 die Österreichisch-Ungarische Nordpolexpedition, die Rückkehr erfolgte 1874. Ein Mann war während der abenteuerlichen und gefährlichen Reise, in deren Verlauf das Schiff aufgegeben werden musste, gestorben (der Maschinist Ota Kříž). Entdeckt wurde die Inselgruppe des Franz-Joseph-Landes (da für Österreich-Ungarn in keiner Weise von Nutzen, dem Zarenreich überlassen). Auf Karten eingetragene Namen sind „Kap Wien“, „Kap Tegetthoff“, „Kronprinz Rudolf-Insel“, „Wilczek-Insel“ und weitere. S.M.S. Zrinyi in Ostasien Die Schraubenkorvette „Zrinyi“ (benannt nach dem Banus von Kroatien Miklos Zrinyi, 1508–1566) wurde vom Stabilimento Tecnico Triestino (STT) 1869–1871 gebaut. Der Stapellauf erfolgte am 10. Dezember 1870. (Der Stapellauf des gleichnamigen Schlachtschiffes erfolgte am 12. April 1910 ebenfalls in der Triestiner Werft des STT.) Eine der erwähnten „Missionsfahrten“ führten die Korvette Zrinyi unter dem Kommandanten k.u.k. Korvettenkapitän Wladimir Khittel 1890/1891 nach Ostasien. Die Fahrt führte über Aden nach Singapur und Shanghai den Jangtsekiang aufwärts bis Nanjing und Hankow. Der Jangtsekiang wurde skizziert und kartiert und die Festungsanlagen der Siedlungen zu beiden Seiten des Stroms beschrieben – Arbeiten, die während der Kämpfe des Boxeraufstands eine große Hilfe sein sollten. Literatur: Wladimir Aichelburg, Register der k.(u.)k. Kriegsschiffe, Wien-Graz 2002. Über diese Fahrt berichtet das Buch „Die Reise S.M. Schiffes ‚Zrinyi‘ nach Ost-Asien: Yang-tse-kiang u. Gelbes Meer 1890–1891“ von Jerolim Benko von Boinik ebenso wie ein weiteres über die „Reise S.M. Schiffes ‚Zrinyi‘ über Malta, Tanger und Teneriffa nach Westindien in den Jahren 1885 und 1886 […] mit Zugrundelegung der Berichte des Schiffscommandanten, […]“ Tiefsee-Expeditionen In den Jahren 1890 bis 1898 unternahm das Transportschiff SMS Pola sieben Tiefsee-Expeditionen ins östliche Mittelmeer, in die Adria und das Rote Meer. Ziel war eine umfassende Bestandsaufnahme der topographischen, physikalischen, chemischen und biologischen Verhältnisse. Flaggen Erster Staat, der für seine Schiffe eine Flagge einführte, war Holland. Anfänglich zeigten Handels- und Kriegsschiffe die gleiche, doch später wurden für die beiden Kategorien von Schiffen zwei verschiedene Flaggen eingeführt. Seit 1687 zeigten auch die Kriegsschiffe der römisch-deutschen Kaiser sowie des Königreichs Neapel die schwarz-gelbe Flagge mit dem doppelköpfigen Reichsadler auf gelbem Grund und mit schwarzen Randzacken als Kaiserflagge. 1730, während der Regierung von Kaiser Karl VI., wurden National-, Kriegs-, Handels- und Kommandoflaggen eingeführt, die später auch von Maria Theresia bestätigt wurden. Die Kriegsflagge war gelb und ohne Randzacken, in der Mitte war der doppelköpfige Adler zu sehen. Im Gegensatz dazu war die Handelsflagge nur mit einem kleinen Adler in der linken oberen Ecke versehen. Zusätzlich gab es noch dünne schwarze und horizontale Querstreifen. Da diese Flagge aber der toskanischen Flagge ähnelte und es dadurch zu Verwechslungen kam, führte Kaiser Joseph II. 1786 neue Flaggen ein, welche nur für die Erbländer gelten sollten und für Kriegs- und Handelsschiffe identisch war. Die rot-weiß-rote Flagge zeigte goldumrandet das österreichische Wappen und die römisch-deutsche Kaiserkrone. Nach der Niederlegung der römisch-deutschen Kaiserwürde durch Kaiser Franz I. 1806 wurde diese Krone durch eine geschlossene Krone ersetzt. 1867, nach dem Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn, kam die zusätzliche Einführung einer Handelsflagge. Die rot-weiß-rote Flagge wurde in der Mitte geteilt. In der linken Hälfte befand sich das österreichische Wappen mit Krone, in der rechten Hälfte wurde der untere rote Balken durch einen grünen ersetzt und das ungarische Wappen eingefügt. Um die Anwesenheit eines Mitglieds des Kaiserhauses an Bord zu signalisieren, wurde seit der Änderung der Flaggen durch Kaiser Joseph II. die schon 1687 verwendete „Kaiserflagge“ als „Standarte“ geführt. Wie in allen Marinen gab es auch in der k. u. k. Kriegsmarine eine Vielzahl von Dienst-, Rang- und Kommandoflaggen. Die rot-weiß-rote Flagge wurde von allen Schiffen, Seebehörden und Häfen der Monarchie geführt. Das letzte Mal eingeholt wurde sie am 30. Oktober 1918 auf dem Flaggschiff Viribus Unitis und einen Tag später auf der Flottenbasis Cattaro. Dort erfolgte das Niederholen, wie auch das anschließende Hissen der kroatischen Flagge, feierlich mit Hymnen und Flaggensalut. Dienstgrade Folgend die Dienstgrade bei der k. u. k. Kriegsmarine zu Beginn des 20. Jahrhunderts in absteigender Reihenfolge von der höchsten Dienstgradgruppe der Admirale bis zur niedrigsten Dienstgradgruppe der Mannschaft. Wie alles andere unterlagen auch diese Bezeichnungen der Veränderung. Admiräle: Großadmiral (1916 an Adm. Anton Haus verliehen) Admiral Viceadmiral Konteradmiral Stabsoffiziere: Linienschiffskapitän (auch: Schiffskapitän) Fregattenkapitän Korvettenkapitän Oberoffiziere: Linienschiffsleutnant (auch: Schiffsleutnant, entsprach dem Hauptmann 1. Klasse der Armee) Fregattenleutnant, entsprach bis 1908 dem Hauptmann 2. Klasse (bis 1849 Capitän-Lieutenant) der Armee, seit 1908 nur noch ranggleich dem Oberleutnant der Armee. Die Berufsoffiziere der Marine wurden seit 1908 mit diesem Dienstgrad von der k.u.k. Marineakademie ausgemustert. Linienschiffsfähnrich (1908 abgeschafft, auch: Schiffsfähnrich), 1859 bis 1908 höchster Absolventendienstgrad der k.u.k. Marineakademie (vor Seekadett), entsprach dem Oberleutnant der Armee. 1908 trat der Fregattenleutnant an diese Position. Fregattenfähnrich (1859/1860 abgeschafft, bis dahin höchster Absolventendienstgrad der k.u.k. Marineakademie), entsprach dem Unterleutnant/Leutnant der Armee Korvettenleutnant in der Reserve (seit 1916, Reservedienstgrad für Zivilseeleute mit einem Jahr Dienstzeit in der k.k. Kriegsmarine), ranggleich mit Leutnant der Armee. Berufsoffiziere der Kriegsmarine durchliefen diesen Dienstgrad nicht. Offizieranwärter Seefähnrich (bis 1908: Seekadett 1. Klasse) Seekadett (bis 1859: Marinekadett, dann Seekadett, 1869 bis 1908: Seekadett 2. Klasse). See-Eleve 1. Klasse (Zögling und (Ober-)Realschulabsolvent), nach sechs Monaten Kursus Beförderung zum Seekadetten See-Eleve 2. Klasse (Zögling), nach drei Jahren Kursus Beförderung zum Seekadetten Seeaspirant Unteroffiziere: Oberstabsbootsmann, Stabstelegraphenmeister usw. (bis 1908: Oberbootsmann usw., seit 1914 die vor 1908 verabschiedete Reservisten aber Oberbootsmann 1. Klasse) Stabsbootsmann, Stabsgeschützmeister usw. (bis 1908: Bootsmann usw., seit 1914 die vor 1908 verabschiedete Reservisten aber Oberbootsmann 2. Klasse) Unterbootsmann, Untergeschützmeister, Untertelegraphenmeister usw. (seit 1914 Bootsmann, Geschützmeister usw.). Die wiederholten Umbenennungen der Bootsmann-Dienstgrade sorgen in der Rückschau für Verwirrung. 1908 ersetzten Stabsbootsmann und Oberstabsbootsmann die Dienstgrade Bootsmann und Oberbootsmann alter Art. Die vor diesem Zeitpunkt in die Reserve übergetretenen Boots-/Oberbootsleute behielten ihre bisherige Dienstgradbezeichnungen vorerst bei. Die Umbenennung des Unterbootsmanns in Bootsmann im Jahr 1914 machte es jedoch notwendig, die Boots-/Oberbootsleute alter Art umzubenennen in Oberbootsmann 1. bzw. 2. Klasse. Die nach 1908 in die Reserve übergetretenen Marineunteroffiziere rangierten dagegen als Stabs-/Oberstabsbootsleute. Die Rangabzeichen waren identisch (zwei bzw. drei verkürzte gelbseidene Ärmeltressen). Chargen: Bootsmannsmaat, Geschützmaat, Elektromaat usw. Marsgast, Telegraphengast, Oberheizer, Quartiermeister usw. Matrose 1. Klasse, Telegraphenmatrose 1. Klasse, Heizer 1. Klasse usw. Mannschaften: Matrose, Telegraphenmatrose, Heizer usw. 2. Klasse Kommandanten der k. u. k. Kriegsmarine Die folgenden Abschnitte enthalten eine Übersicht über alle Marine- und Flottenkommandanten (gab es nur im Ersten Weltkrieg) der k. u. k. Kriegsmarine sowie über die Chefs der Marinesektion im k.u.k. Kriegsministerium. Bedeutende Kommandanten der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine waren: Ferdinand Maximilian, Bruder von Kaiser Franz Joseph I. und 1864–1867 Kaiser von Mexiko Wilhelm von Tegetthoff, Oberbefehlshaber während der Seeschlacht von Lissa Miklós Horthy, letzter Flottenkommandant und danach Reichsverweser von Ungarn Marinekommandanten Der Marinekommandant war in der k.u.k. Kriegsmarine die höchste militärische Dienststellung. Er war der De-facto-Oberbefehlshaber der Marine unter dem Kaiser und König als Oberbefehlshaber de jure. Name Dienstgrad Beginn der Berufung Ende der Berufung Ludwig von Fautz Vizeadmiral 1861 Juni 1865 Wilhelm von Tegetthoff Vizeadmiral Juli 1865 April 1871 Friedrich von Pöck Admiral April 1871 November 1883 Maximilian Daublebsky von Sterneck Admiral November 1883 Dezember 1897 Hermann von Spaun Admiral Dezember 1897 November 1904 Rudolf Graf Montecuccoli Admiral November 1904 Februar 1913 Anton Haus Admiral/Großadmiral Februar 1913 Februar 1917 Maximilian Njegovan Admiral April 1917 Februar 1918 Miklós Horthy Vizeadmiral März 1918 Oktober 1918 Flottenkommandant (1914–1918) Der Flottenkommandant war im Ersten Weltkrieg der Befehlshaber der gesamten mobilisierten Flotte. Name Dienstgrad Beginn der Berufung Ende der Berufung Anton Haus Admiral/Großadmiral Juli 1914 Februar 1917 Maximilian Njegovan Admiral Februar 1917 Februar 1918 Miklós Horthy Konteradmiral/Vizeadmiral März 1918 Oktober 1918 Chefs der Marinesektion des Kriegsministeriums Der Chef der Marinesektion des Reichskriegsministeriums, seit 1911 des k.u.k. Kriegsministeriums, war der oberste Verwaltungschef der Marineabteilung (Sektion) des Reichskriegsministeriums. Er war stets ein Marineoffizier im Admiralsrang und oft in Personalunion auch Marinekommandant. Durch das Ausscheiden Ungarns aus der Realunion mit Österreich per 31. Oktober 1918 entfiel die Basis für die gemeinsame Marine. Da infolge des Zerfalls Österreich-Ungarns weder Österreich noch Ungarn Anteil an der Adriaküste besaß, entschied Karl I./IV., die Flotte dem neuen südslawischen Staat übergeben zu lassen. Das k.u.k. Kriegsministerium wurde vom neuen Staat Deutschösterreich am 12. November 1918 für aufgelöst erklärt und mit seiner Marinesektion als Liquidierendes Kriegsministerium unter der Aufsicht des deutschösterreichischen Staatsamtes für das Heerwesen bis zum Ende der Liquidierungs- und Aufteilungsarbeiten weitergeführt. Name Dienstgrad Beginn der Berufung Ende der Berufung Ludwig von Fautz Vizeadmiral Juli 1865 Feber 1868 Wilhelm von Tegetthoff Vizeadmiral Februar 1868 April 1871 Friedrich von Pöck Admiral Oktober 1872 November 1883 Maximilian Daublebsky von Sterneck Admiral November 1883 Dezember 1897 Hermann von Spaun Admiral Dezember 1897 November 1904 Rudolf Graf Montecuccoli Admiral November 1904 Februar 1913 Anton Haus Admiral/Großadmiral Februar 1913 Februar 1917 Karl Kailer von Kaltenfels Vizeadmiral Februar 1917 April 1917 Maximilian Njegovan Admiral April 1917 Februar 1918 Franz von Holub Vizeadmiral (*) März 1918 Jänner 1919 Wilhelm Buchmayer Linienschiffskapitän (*) Jänner 1919 Feber 1920 Alfred Suchomel Fregattenkapitän (*) Feber 1920 Mai 1923 (*) seit 1. November 1918 nicht mehr k.u.k. und ohne Flotte, seit 12. November 1918 liquidierend Marinebibliothek Museale Rezeption Der Geschichte der österreichischen Marine ist im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum ein eigener Saal gewidmet. Die Ausstellung deckt dabei die gesamte Chronologie von der Entstehung der Donauflottille bis zum Ende der k.u.k. Kriegsmarine ab. Besonders ragen die zahlreichen Schiffsmodelle heraus, wobei jenes der SMS Viribus Unitis im Maßstab von 1:25 und einer Gesamtlänge von 6 Meter, welches von acht Facharbeitern der Werft Stabilimento Tecnico Triestino von 1913 bis 1917 gebaut wurde, besonders beeindruckt. Zahlreiche Ölgemälde, darunter auch welche mit monumentalen Ausmaßen, veranschaulichen zusätzlich die bewegte Geschichte der österreichischen Marine. Die Novara-Expedition (1857–1859), die Österreichisch-Ungarische Nordpolexpedition (1872–1874) und das Eingreifen beim Boxeraufstand in China 1900 nehmen ebenfalls breiten Raum in der Ausstellung des Marinesaals ein. Hier befindet sich auch das einzige noch erhaltene Fragment eines k.u.k. U-Bootes, nämlich der Turm von U 20, welches 1918 versenkt und 1962 geborgen wurde. Luftkrieg Die wenig robusten Flugzeuge bei Kriegsbeginn wurden hauptsächlich zur Fernaufklärung eingesetzt. Doch bereits in diesem Zeitraum erfüllten sie eine wichtige, von den Generälen anfangs unterschätzte Aufgabe. Als die Briten in Frankreich ankamen, brachten sie gerade einmal 48 Aufklärungsmaschinen mit. Sie beobachteten ständig die Front und meldeten die Feindbewegungen an das Oberkommando. Ihnen war es besonders zu verdanken, dass General Joffre die Offensive an der Marne einleitete. Das deutsche Heer hatte bei seinem Vormarsch beabsichtigt, Paris westlich zu umgehen. Als es plötzlich nach Südosten abdrehte und dabei eine große Lücke zwischen den einzelnen Armeen hinterließ, wurde dies zuerst von den Fliegern der Royal Flying Corps (RFC) bemerkt. Sie gaben die Nachricht an die französische Kommandokette weiter, die daraufhin den Gegenangriff an der Marne einleiten konnte. Auf diesem Wege gewann die Luftaufklärung zunehmend an Bedeutung. Als der Stellungskrieg einsetzte, wurden die Flieger auch zu Artilleriekoordinierung eingesetzt, weswegen erste Methoden zu ihrer Bekämpfung entwickelt wurden. Der französische Luftfahrtpionier Roland Garros war der erste, der ein echtes Jagdflugzeug entwickelte. Er montierte ein Maschinengewehr an die Spitze seines Flugzeugs. Um den Propeller nicht zu beschädigen, verstärkte er ihn mit Stahlplatten. Im Frühjahr 1915 machte er mit seiner neuen Waffe 18 Tage lang über Flandern Jagd auf die Deutschen, bis er bei einer seiner Missionen abgeschossen wurde. Wenig später baute der Niederländer Anton Herman Gerard Fokker ein Unterbrechergetriebe in seine Fokker E.III ein. Durch die Synchronisation setzte das MG immer dann sein Feuer aus, wenn es den Propeller getroffen hätte. Die ersten erfolgreichen Piloten dieser Maschinen waren Max Immelmann und Oswald Boelcke, die den Ruf der Fokkergeißel begründeten. Bis Anfang 1916 dominierten die Deutschen den Himmel über der Westfront. Angriffe durch Bombenabwürfe kamen zuerst eher selten vor, wurden aber im Laufe des Krieges verstärkt. Die ersten Bomben wurden von einem deutschen Zeppelin am 24. August 1914 über Antwerpen abgeworfen. Im Dezember desselben Jahres griff man auch die britische Insel an. Die Engländer wiederum konzentrieren sich bei ihren Angriffen auf die Industrie Westdeutschlands und die Zeppelinwerke am Bodensee. Der Erste Weltkrieg war die erste militärische Auseinandersetzung, in der Bomber eingesetzt wurden. Bei diesen handelte es sich um besonders große und stabile Doppeldecker, die Fliegerbomben mit einem Gewicht von teilweise über einer halben Tonne mit sich führten. Bis 1918 starben durch deutsche Bomben, die von Zeppelinen abgeworfen wurden, 1400 britische Zivilisten und fast 5000 wurden verwundet. Im Zuge der Militarisierung der Luftfahrt wurde auch über den Meeren aufgerüstet. Bisher nur zur Aufklärung eingesetzte Wasserflugzeuge bzw. Marineflieger, die auf dem Wasser landeten, wurden bewaffnet und gegen Häfen, Küstenbefestigungen und militärische Einheiten zu Luft und zu Wasser eingesetzt. Der Erste Weltkrieg war zudem der erste Krieg, in dem frühe Flugzeugträger zum Einsatz kamen. Dazu bauten US-Amerikaner und Briten mehrere ihrer Kriegsschiffe um. Diese frühen Modelle waren nur für den Einsatz von Wasserflugzeugen geeignet, die vom Deck starteten und in der Nähe des Flugzeugträgers landeten, um mit einem Kran an Bord befördert zu werden. Die vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges beschleunigte Entwicklung von Flugzeugträgern sollte sich während des Zweiten Weltkrieges bei den Kämpfen im Pazifik als entscheidend herausstellen. Bis 1917 wurden immer wieder schwere Angriffe auf London geflogen, worauf einige Industrien den Betrieb sogar stilllegen mussten. Danach wurden die Luftschiffe, welche eine zu große Angriffsfläche boten und zu unbeweglich waren, zunehmend durch Großflugzeuge abgelöst. Ab 1916 verloren die Deutschen ihre Lufthoheit wieder. Die Alliierten hatten sich neu organisiert und flogen nun mit einigen robusten Flugzeugen (zum Beispiel Nieuport 11) sehr erfolgreiche Angriffe. Die Deutschen reagierten. Oswald Boelcke bildete einige der besten Flieger aus und vermittelte ihnen sein Kampfwissen, welches er in der Dicta Boelcke niederschrieb. Die deutschen Jagdstaffeln (kurz Jasta), insbesondere die Jasta 11, brachten den Alliierten schwere Verluste bei. Nach dem Tod Boelckes wurde Anfang 1917 die Jasta 11 von Manfred von Richthofen geleitet. Er sorgte mit seinen Piloten für den blutigen April, in dem die Alliierten 443 Flieger verloren. Richthofen selber schoss in dieser Zeit 20 Flugzeuge ab, sein Bruder Lothar brachte es auf 15 Abschüsse. Ein anderer Pilot, Kurt Wolf, errang in diesem April 22 Luftsiege. Als 1918 die US-Amerikaner eintrafen, wendete sich das Blatt. Die US-Amerikaner waren zwar unerfahren. Ihre zahlenmäßige Überlegenheit an Flugzeugen konnten die Deutschen jedoch nicht ausgleichen. Ab Sommer 1918 mussten die kaiserlichen Piloten ihr Glück mit Sturzangriffen versuchen, da sie sonst keine Chance gegen die alliierten Geschwader hatten. Daraufhin ließen die Alliierten mehrere Staffeln übereinander fliegen, wodurch die Deutschen weiterhin bedrängt wurden. Am 21. April 1918 wurde Manfred von Richthofen durch einen australischen MG-Schützen abgeschossen, während er von Arthur Roy Brown verfolgt wurde. Er war mit 80 bestätigten Luftsiegen der erfolgreichste Jagdflieger des Ersten Weltkrieges. Durch den Verlust ihres Idols und durch zunehmende Nachschubschwierigkeiten verstärkte sich der Druck auf die kaiserlichen Jagdstaffeln. Zum Kriegsausgang konnten die Luftstreitkräfte wenig beitragen. Der Krieg wurde am Boden entschieden. Zahlreiche gefallene Flieger, u. a. Richthofen, wurden in Berlin auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt