Übergang über eine Lianenbrücke in Kamerun.
Original - Holzstich von 1903.
Nach dem Originalgemälde von Carl Arriens.
In der Platte signiert.
Journalausschnitt in der Größe 180 x 275 mm.
Mit aufgeklebtem Beschreibungstext auf der Rückseite.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
100%-Echtheitsgarantie – kein Repro, kein Nachdruck!!!
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Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!1. Stammkompanie in Duala, 1903, 20. Jahrhundert, Afrika, Armee, Askari, Askaris, Cord Uniform, Corduroy Uniform, Deutsche Geschichte, Deutsche Kolonialpolitik, Deutsche Kolonien, Deutsche Schutzgebiete, Deutsches Kaiserreich, Deutsches Reich, Deutschland, Dschungel, Eingeborene, Ethnologie, Expedition, Expeditionstruppe, Heer, Heerführer, Heerwesen, kaiserliche Schutztruppe, Kaiserzeit, Kampftruppe, Karabiner, Kolonialbeamte, Kolonialbesitz, Kolonialgeschichte, Kolonialismus, Kolonialkämpfe, Kolonialkrieg, Kolonialkrieger, Kolonialpolitik, Kolonialtruppe, Kolonialtruppen, Kolonialwesen, Kolonialzeit, Kolonien, Landeskunde, Militär, Militärgeschichte, Militaria, Militärposten, Offizier, Offiziere, Ortskunde, Palmen, Patriotismus, Schutz- und Überseetruppen, Schutzgebiete, Schutztruppe, Schutztruppler, Soldat, Soldaten, Südwester, Topographie, Tropen, Tropenuniform, Truppe, Uniform, Uniformkunde, Vaterland, Völkerkunde, Wilhelminische Ära, Wilhelminisches Kaiserreich, Wilhelminisches Zeitalter, Zeitgeschehen, Zeitgeschichte Carl Arriens, deutscher Maler, Zeichner und Illustrator. Geboren am 12. August 1869 in Heide (Norden Ditmarschen, Holstein), gestorben ca. 1930. Ausbildung in Dresden und Berlin. Carl Arriens war Schüler des Landschaftsmalers Friedrich Preller dem Jüngeren in Dresden. Er illustrierte Bücher und Zeitschriften. Um 1900 arbeitete Carl Arriens für den Sunlicht-Verlag, der damals eine Romanreihe in Jugendstil-Einbänden verlegte. 1909 lebte Arriens Berlin-Friedenau, Lefevrestr. 5. Er wurde damals als Maler und Illustrator in die Berliner Anthropologische Gesellschaft aufgenommen. Carl Arriens nahm an den Deutschen Inner-Afrika-Forschungs-Expeditionen Nr. IV und VI von Leo Frobenius teil. Diese fanden von 1910 bis 1912 und von 1912 bis 1914 statt. Neben den Zeichnungen, die er auf diesen Expeditionen anfertigte, schuf er auch Illustrationen für Romane und Vorlagen für Schulwandbilder. Er signierte offenbar mit C. Arriens. Offenbar betätigte er sich später auch als Reiseschriftsteller; 1924 etwa kam Mosaik des Völkerlebens, 1927 Unter Kabylen und Beduinen und 1928 Am Herdfeuer der Schwarzen heraus. Bereits seit 1907 war Arriens Mitglied der Berliner Freimaurerloge Zum Pegasus. Die Kameruner Schutztruppe ging 1894 im Zuge einer Reorganisation der Streitkräfte nach dem „Dahomé-Aufstand“ aus der drei Jahre zuvor gebildeten Polizeitruppe hervor. Erster Kommandeur war Max von Stetten. Wie in Ostafrika bestand sie auch aus afrikanischen Soldaten, die von deutschen Offizieren und Unteroffizieren geführt wurden. In der Zeit vom 14. bis zum 22. Dezember 1884 fanden Kämpfe mit der Einheimischen Bevölkerung statt, zu denen in der Amtspresse Preußen unter dem Titel Die Kämpfe in Kamerun. (IV. Jahrgang. No. 12. Neueste Mittheilungen. Verantwortlicher Herausgeber: Dr. H. Klee. Berlin, Donnerstag, den 29. Januar 1885) ein ausführlicher Bericht vorhanden ist. In den zwanzig Jahren ihres Bestehens wurde die Truppe sukzessive vergrößert, zuletzt um zwei Kompanien zur Eingliederung Neukameruns. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges bestand sie aus zwölf Kompanien. Kamerun war von 1884 bis 1919 eine deutsche Kolonie. Die Kolonie hatte anfangs eine Fläche von 495.000 km², nach der Angliederung Neukameruns im Jahre 1911 hatte sie eine Fläche von 790.000 km² und war damit etwa 1,3 mal so groß wie das Mutterland. Durch den Versailler Vertrag von 1919 ging Kamerun offiziell in den Besitz des Völkerbundes über, der wiederum ein Mandat zur Verwaltung an die Briten und Franzosen gab. Daraufhin wurde Kamerun in ein Britisch-Kamerun und ein Französisch-Kamerun aufgeteilt. Inbesitznahme Seit 1862 waren deutsche Handelshäuser in Gabun tätig, darunter das Hamburger Haus Woermann, dessen Agent Emil Schulz zugleich als kaiserlicher Konsul mit Amtsbefugnissen bis zum Kamerunästuar fungierte. 1868 errichtete Woermann die erste deutsche Faktorei in Douala. Am 19. März 1884 ernannte Reichskanzler Bismarck den Afrikaforscher und bisherigen deutschen Generalkonsul in Tunis, Dr. Gustav Nachtigal, zum kaiserlichen Kommissar für die Westküste Afrikas, mit dem Auftrag, die für den deutschen Handel interessanten Gebiete unter deutsches Protektorat zu stellen. Hierzu gehörte auch der Küstenstrich zwischen dem Nigerdelta und Gabun, insbesondere der gegenüber der Insel Fernando Poo in der Bucht von Biafra gelegene Teil. Am 10. Juli 1884 traf der von Togo kommende Reichskommissar Dr. Gustav Nachtigal auf der "Möwe" in Douala ein. Nach der Unterzeichnung von Schutzverträgen zwischen der deutschen Delegation und den wichtigsten Führern der Douala, Ndumb´a Lobe (Bell) und Ngand´a Kwa (Akwa) am 11. und 12. Juli 1884, kam es am 14. Juli in Douala zur Hissung der deutschen Flagge und Erklärung der „Schutzherrschaft“. Der fünf Tage später eintreffende britische Konsul Hewett, der Kamerun für England in Besitz nehmen wollte, musste sich mit einem förmlichen Protest begnügen. Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Douala-Clans wurden im Dezember 1884 durch Mannschaften der Korvetten Bismarck und Olga unter dem Befehl von Konteradmiral Eduard Knorr unterdrückt. Die Kämpfe richteten sich zwar nicht primär gegen die deutsche Herrschaft, markieren aber mit der Unterdrückung durch die Reichsmarine den Beginn der militärischen Unterwerfung der Kolonie. Die vorläufigen Grenzen der Kolonie wurden ein Jahr später auf der Kongo-Konferenz (Kongo-Akte) in Berlin festgelegt. Der endgültige Grenzverlauf beruht auf den Verträgen vom 3. Mai 1885 (mit Großbritannien), 24. Dezember 1885 (mit Frankreich), 27. Juli 1886 (mit Großbritannien), 2. August 1886 (mit Großbritannien), 14. April 1893 (mit Großbritannien), 15. November 1893 (mit Großbritannien), 15. März 1894 (mit Frankreich), 1901 und 1902 (mit Frankreich) und 1908 (mit Frankreich). Eine bedeutende Vergrößerung der Kolonie erfolgte noch einmal im Jahr 1911 im Marokko-Kongo-Abkommen auf Kosten der französischen Kolonien in Zentralafrika (Neukamerun). Ein kleineres Gebiet im Nordosten Kameruns, der sogenannte Entenschnabel, wurde stattdessen Französisch-Äquatorialafrika einverleibt. Die vorherige Fläche der deutschen Kolonie wurde nachfolgend Altkamerun genannt. Geplante Symbole für Deutsch-Kamerun Im Jahr 1914 wurde ein Wappen sowie eine Flagge für Deutsch-Kamerun geplant, jedoch aufgrund des Kriegsbeginns nicht mehr eingeführt. Unterwerfung und „Pazifizierung“ des Binnenlandes Die ersten größeren Expeditionen in das Binnenland unternahmen in den Jahren 1888 bis 1891 die Offiziere Richard Kund, Hans Tappenbeck und Curt Morgen im Hinterland der Batangaküste und der Forscher Eugen Zintgraff im Grasland Westkameruns, wo er die Station Baliburg gründete. Kund und Tappenbeck gründeten 1889 die Forschungsstation Jeundo, als deren Bezeichnung sich bereits kurze Zeit später „Jaunde“ einprägte und aus der die heutige Landeshauptstadt hervorgegangen ist. Sie bildete bis zum Ersten Weltkrieg das Rückgrat der deutschen Herrschaft in Zentral- und Südostkamerun. Im Sommer 1891 beauftragte das Gouvernement den Hauptmann Karl von Gravenreuth mit der Unterwerfung der Kpe (Bakwiri) von Buëa. Gravenreuths Tod bei der Erstürmung des Ortes verhinderte eine nachhaltige „Pazifizierung“ des Gebietes um den Kamerunberg. Erst Curt Morgen und Hans Dominik brachen den Widerstand gegen die deutsche Herrschaft dort 1894 endgültig. Max von Stetten, der im gleichen Jahr das Kommando der neugegründeten Kaiserlichen Schutztruppe übernahm, führte 1895 mehrere militärische Expeditionen gegen die Bakoko am unteren Sanaga durch. Oltwig von Kamptz erzwang im Februar 1896 nach einer Revolte mehrerer Ewondo- und Bane-Gruppen gegen die Station Jaunde den ungehinderten Verkehr zwischen der Küste der Station. Die Unterwerfung des Nordostens der Kolonie leitete ebenfalls Hauptmann von Kamptz ein, indem er am 14. Januar 1899 die Vute-Residenz Ndumba und am 11. März Tibati erstürmte. Als Etappenstation und Basis für das weitere Vordringen nach Norden gründete er die Station Joko. Im Oktober 1901 wurde unter Hans Dominik eine weitere Expedition entsandt, um in Kontakt mit den islamischen Fürstentümern Adamauas zu treten. Ehe Dominik die Fulbestaaten Nordkameruns erreichte, hatte der Stationsleiter von Joko, Rudolf Cramer von Clausbruch, gegen die ausdrücklichen Befehle des Gouverneurs von Puttkamer bereits vollendete Tatsachen geschaffen und die wichtigen Zentren Ngaundere und Garua besetzt. Dominik besiegte bei Miskin-Marua die Truppen des Emirs Djubayru von Yola, womit der Weg bis zum Tschadsee offenstand. Die Eingliederung der Tschadseeländer (Mandara, Deutsch-Bornu und die Kotoko-Sultanate) vollzog 1902 Oberst Curt Pavel als Kommandeur der Schutztruppe. Die Grenze zum britischen Protektorat Nord-Nigeria wurde in den Jahren 1903/1904 mit der Beteiligung des deutschen Leutnants Arnold Schultze von Yola bis zum Tschadsee markiert. In den Jahren 1904 bis 1906 kam es im Nordwesten Kameruns am Oberlauf des Cross River und seiner Nebenflüsse zu einem Kleinkrieg, der unter den Namen Anyangkrieg und Mpawmankukrieg in die Geschichte der Kolonie einging. 1906 und 1910 kam es im Gebiet des oberen Nyong zu den beiden sogenannten Maka-Aufständen. Der letztere konnte nur mit bereits zur damaligen Zeit umstrittenen Methoden niedergeschlagen werden. „Dominik drahtet aus Akonolinga am 17/6/10 … Nur Weiberabnahme erzwingt bei besitzlosen Makkas schnelle Unterwerfung und Fechtende wissen, dass sie eventuell die Weiber erhalten, schonen sie. Schiessen sonst alles ab... Gouverneursbefehl beruht auf Unkenntnis der Praxis“ Wiederholt kam es während der deutschen Kolonialherrschaft zu regelrechten „Kolonialskandalen“. Zum Sinnbild der brutalen Unterdrückung der indigenen Gesellschaften Anfang der 1890er Jahre wurde in der öffentlichen Wahrnehmung der auch im Reichstag wiederholt thematisierte Fall „Leist“: Der Forschungsreisende Karl von Gravenreuth hatte in Überschreitung seiner Kompetenzen von dem Dahomey-König Behanzin mehrere Frauen und Männer als „Sklaven“ angekauft, aus denen er eine Expeditionstruppe für die Erschließung des Nordens bilden wollte. Die Verwaltung, durch Gravenreuth vor vollendete Tatsachen gestellt, reihte die Männer in die 1891 gegründete Polizeitruppe ein und verwendete die Frauen im Dienst des Gouvernements. Hervorgerufen durch die gegenüber den frei angeworbenen Soldaten geringere Löhnung und brutale Übergriffe auch gegenüber den Frauen kam es im Dezember 1893 zur Dahomey-Meuterei. Mit dem Einsatz eines Kanonenbootes wurden die Unruhen unterdrückt. Der damalige stellvertretende Gouverneur Heinrich Leist, der durch die entwürdigende körperliche Züchtigung der Dahome-Frauen als Hauptverantwortlicher für die Unruhen galt, wurde aus dem Dienst entlassen, letztlich aber zu einer in der liberalen und linken Öffentlichkeit als zu gering empfundenen Strafe verurteilt. Infrastruktur Verkehrswesen Von See aus wurde die deutsche Kolonie Kamerun vor allem durch den Hafen von Duala erschlossen. Daneben entwickelten sich Landungsstellen bei Kampo, Kribi, Rio del Rey und Victoria sowie in der Muni-Bucht. Unter deutscher Flagge liefen Schiffe der Bremen-Afrika-, Hamburg-Amerika- und Woermann-Linie Kamerun regelmäßig an. Auf dem Landweg dominierte anfangs der Lastentransport zu Fuß. Um dies zu erleichtern und auch Fahrzeugverkehr zu ermöglichen, bauten die Deutschen das Wegenetz aus und schufen Straßen. Zudem wurden nach 1900 zwei Bahnbauprojekte aufgenommen: Zum einen die Mittellandbahn von Duala über Bidjoka zum Njong, von der 1916 ca. 131 km in Betrieb waren, sowie zum anderen die Nordbahn, auch Manenguba-Bahn genannt. Von ihr waren 160 km fertiggestellt. Ein drittes Bahnprojekt im Süden der Kolonie wurde von Händlern gefordert, fand aber keine ausreichende Unterstützung der deutschen Regierung. Daneben bestanden private Kleinbahnen, etwa die Pflanzungsbahn der WAPV. Die von Viktoria nach Goppo führende Schmalspurbahn wies eine Länge von 31 km auf. Sie schloss die am Kamerunberg liegenden Plantagen an die Küste an. Im Vergleich zu den Streckennetzen der großen Kolonien Deutsch-Ostafrika und -Südwestafrika nahm sich das Kameruner Bahnnetz bescheiden aus (etwa 500 Streckenkilometer verglichen mit jeweils über 2.000 Kilometer im Bau oder Betrieb). Nachrichtenwesen 1911 bestanden in Kamerun 37 Post- und 11 Telegrafenanstalten, die in diesem Jahr etwas über eine Million Briefsendungen und knapp 70.000 Telegramme beförderten. Im Jahre 1912 wurde ein deutsches Seekabel von Monrovia nach Togo und Kamerun fortgesetzt, so dass der deutsche Kabelverkehr von der britischen Leitung unabhängig wurde. In den Jahren 1911 und 1912 wurde bei Duala außerdem eine Küstenfunkstelle zur drahtlosen Telegrafie gebaut. Ursprünglich war Kamerun auch als möglicher Standort für eine transkontinentale Großfunkstelle vorgesehen. Diese Funktion übernahm aber schließlich die Funkstation Kamina in Togo. Verwaltung Erster vollwertiger Gouverneur wurde ab 4. Juli 1885 Julius Freiherr von Soden. Die wichtigsten Entwicklungen wie die Ausweitung der kolonialen Gewalt auf das gesamte Territorium der Kolonie und die Ausweitung der kolonialwirtschaftlichen Unternehmungen auf das Binnenland, vollzogen sich aber erst unter Jesko von Puttkamer (1895–1906), der Kamerun als deutsche Kolonie nachhaltig geprägt hat. Er ließ auch 1901 den Verwaltungssitz von Duala nach dem gesünder gelegenen Buëa verlegen. Die Lokalverwaltung bestand aus Bezirksämtern, Regierungs- und Militärstationen und Residenturen mit indirekter Verwaltung im islamischen Norden der Kolonie. Vor der Eingliederung Neukameruns bestanden die Bezirke Rio del Rey, Victoria, Duala, Jabassi, Johann-Albrechts-Höh, Bare, Ossidinge, Bamenda, Kribi, Edéa, Ebolowa, Lomië, Molundu/Jukaduma, Dume, Jaunde und Banjo, sowie die Residenturen Adamaua und Deutsche Tschadseeländer. Zwei weitere Residenturbezirke wurden 1913 in Ngaundere durch die Teilung Adamauas und 1914 in Bamun durch die Abtrennung der gleichnamigen Chefferie vom Bezirk Bamenda geschaffen. Kolonialtruppen Die deutsche Schutztruppe im noch nicht ganz eroberten Kamerun bestand 1900 aus 15 deutschen Offizieren und 23 Unteroffizieren, die zwei Askari-Kompanien von 318 Mann kommandierten. Dazu kamen 150 einheimische Polizisten. Beim Vorstoß in die zentralen Savannen und ins südliche Adamawa 1908 kamen etliche freiwillige Rekruten aus den Stämmen der Bali Nyonga und Bamun hinzu. Die Ewondo stellten Schützen unter ihren eigenen Kommandanten, nkukuma genannt. Bis 1914 stieg die Zahl auf 1550 Askari mit 185 deutschen Offizieren. Die paramilitärische Polizeitruppe (gegründet 1891) umfasste 1200 Mann unter 30 Offizieren. Ein Großteil der einheimischen Truppen wurde außerhalb Kameruns (Liberia, Togoland, Dahomey) rekrutiert, jedoch unterstützten besonders die Stämme Ngambi, Ndu und einige andere die Rekrutierung durch die Deutschen, da sie diese als weniger belastend als die Dominanz zum Beispiel der Fulbe einschätzten. Im Laufe des Weltkriegs wurde die Kolonialtruppe auf fast 10.000 Mann ausgebaut. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges konnte sich die zahlenmäßig und materiell (vor allem durch großen Mangel an Munition) unterlegene Schutztruppe noch zwei Jahre in Kamerun halten. Das Gros der Truppe überschritt Anfang Februar 1916 die Grenze zum benachbarten spanischen Rio Muni-Gebiet und wurde auf Fernando Póo bzw. in Spanien interniert. Am 20. Februar 1916 begab sich die letzte Garnison in Mora (Nordkamerun) nach der Zusage eines freien Abzugs in die Hände der britischen Kolonialarmee. Geschichte nach der deutschen Herrschaft Durch den Versailler Vertrag von 1919 ging Kamerun offiziell in den Besitz des Völkerbundes über, der wiederum ein Mandat zur Verwaltung an die Briten und Franzosen gab. Daraufhin wurde Kamerun in ein Britisch-Kamerun und ein Französisch-Kamerun aufgeteilt. Der deutsche Kolonial-Revisionismus propagierte in der Zwischenkriegszeit eine Rückgabe Kameruns an Deutschland. Für den Fall eines Sieges im Zweiten Weltkrieg sollte Kamerun in einem Deutsch-Mittelafrika aufgehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden beide Völkerbundmandate durch die Nachfolgeorganisation, die Vereinten Nationen, in Treuhandmandate umgewandelt. Am 1. Januar 1960 erhielt das französische Kamerun nach einer Volksabstimmung und nach dem Auslaufen des UN-Mandats die Unabhängigkeit und nannte sich Ost-Kamerun. Der Norden des britischen Mandatsgebietes stimmte bei einer vorangegangenen Volksabstimmung für den Anschluss an Nigeria, der südliche Teil entschied sich für einen Anschluss an den Staat Kamerun. Am 11. November 1960 wurde Kamerun Mitglied der UNESCO. Kamerun (frz.: Cameroun; engl.: Cameroon) liegt in Westafrika und grenzt an Nigeria, den Tschad, die Zentralafrikanische Republik, die Republik Kongo, Gabun und Äquatorialguinea. Geographie Das Landesinnere besteht vorwiegend aus flachen Plateaus, die sich nach Norden zum Adamawa-Hochland erheben und dann allmählich wieder zur Niederung des Tschadsees im äußersten Norden abfallen. Der Westen ist von vulkanischem Gebirge bestimmt, das in Küstennähe vom aktiven Vulkan und der höchsten Erhebung Westafrikas, dem Kamerunberg, überragt wird. Die südlichen Plateaus sind mit Regenwald bedeckt und senken sich zu breiten Ebenen in der Küstengegend ab. Das Klima ist tropisch mit niederschlagsreichen Regenperioden und hohen Temperaturen, die in den Höhenlagen gemildert sind. Im Norden des Landes, beim Tschadsee, ist das Klima trocken. Das tropische Klima insgesamt lässt eine Unterteilung in drei regionale Klimazonen zu. Im Norden des Landes ist es wechselfeucht mit einer Trockenzeit von Oktober bis April und einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von ca. 700 mm im Jahr. Hier liegen Kameruns Anteile am Tschadbecken mit Sumpfgebieten. Die Zeit, in der der geringe Niederschlag fällt, erstreckt sich von Juli bis September. Die mittlere Temperatur liegt bei 32,2° Celsius. Aufgrund der hohen Temperaturen und den dazu im Gegensatz stehenden geringen Niederschlägen liegt in diesem Raum eine mittlere Dürrewahrscheinlichkeit (alle zwei bis fünf Jahre) vor. Im sich nach Süden anschließenden inneren Hochland (1.000 bis 1.500 m über dem Meer) erreicht die Temperatur durchschnittlich 22 °C im Jahr und es fallen Niederschläge von 1.500 bis 1.600 mm jährlich. Hier vollzieht sich der Wechsel von den Savannen des Nordens zum Regenwald des Südens. Das folgende Westkameruner Bergland weist konstante Niederschläge zwischen 2.000 und 11.000 mm auf. Die Gegend an den südlichen Ausläufen des Kamerunbergs hat durchschnittliche Niederschlagsmengen von 11.000 mm und gehört deswegen zu den regenreichsten Gebieten der Welt. In diesen beiden Regionen kommt es zu einer „Trockenzeit“ zwischen Dezember und Februar, wobei auch diese Zeit nicht vollständig ohne Niederschläge bleibt. Die Küstenebene im Süden hat äquatoriales Klima mit Niederschlägen zwischen 1.500 und 2.000 mm und einer Durchschnittstemperatur von 25° Celsius. Hier gibt es dichten tropischen Regenwald. Die trockeneren Monate sind Dezember und Januar. Um den Naturraum Kamerun zusammenfassend zu kennzeichnen, lässt sich sagen, dass Kamerun ein Afrika im kleinen darstellt. Bei den in Kameruns Süden und Mitte vorkommenden Böden handelt es sich um ferrallitische Böden, also um Böden der äquatoriale Braunlehme der immerfeuchten Tropen. Im Norden, dem Bereich der Trocken- und Dornensavanne liegen typische rotbraune und rote Böden der Trockensavanne vor. Ressourcen: Erdöl, Kaffee, Bananen, Kautschuk, Aluminium, Bauxit, Eisenerz, Holz Ethnisch gliedert sich Kamerun in 286 verschiedenen Volks- und Sprachgruppen. Im Süden leben Bantu (Luanda, Ewondo, Kpe/Bakwiri, Duala [2% der Gesamtbevölkerung], Basaa, Ngoumba, Beti/Mpongwe-Fang [15% der Gesamtbevölkerung], Boulou, Makaa, Njem, Ndzimou u.a.), im Zentrum und im Norden Semibantu (Bamiléké [19% der Bevölkerung], Bamoun [1,3% der Bevölkerung], Chamba (Samba), Tikar, Vute und andere) sowie tschadische (Kanuri, Massa, Moundang u. a.) und sudanische Ethnien (Kirdi [11% der Bevölkerung], Kotoko, Fulbe [10% der Bevölkerung], Gbaya u. a.); der südliche Regenwald ist Lebensraum einiger Tausend Pygmäen. Die europäische Minderheit besteht meist aus Franzosen. Am dichtesten besiedelt sind das Grasland der Bamileke, die Küstenprovinz um die Hafenstadt Douala und das Gebiet um die Hauptstadt Yaoundé. Demgegenüber sind die Mitte und der Südosten des Landes menschenarm. Sprachen Die Zahl der in Kamerun gesprochenen Sprachen entspricht der Vielzahl der dort siedelnden Ethnien. Amtssprachen sind Französisch (ca. 80 % der Bevölkerung) und Englisch (ca. 20 % der Bevölkerung), entsprechend der Zuordnung der Verwaltungsdistrikte nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg (Völkerbundsmandate/UNO-Treuhandschaft). Pidgin-Englisch dient als Lingua franca; daneben gewinnt Camfranglais, eine Mischung aus Englisch, Französisch und Pidgin, in den Städten und unter Jugendlichen an Bedeutung. Die Hauptsprachen des Nordens sind Fulfulde, Kanuri, Kotoko und Shuwa, im Süden (etwa 40 % der Gesamtbevölkerung) vor allem Bantusprachen (Basaa, Douala, Kpe-Mboko, Malimba-Yasa, Makaa, Njem, Ndsimu, Ngoumba, Kounabémbé) und verschiedene Beti-Fang-Dialekte, darunter Ewondo, Boulou und Fang. Über 20 % sprechen sudanische und Az-Sande-Sprachen. Der Rest der Bevölkerung, im Grasland Westkameruns, spricht die Sprachen der Semibantu. Religion In Kamerun sind ca. 50 Prozent der Bevölkerung Christen, davon jeweils die Hälfte Katholiken und Protestanten, rund 20 Prozent Muslime und der Rest sind Animisten.[1] Die meisten Muslime leben in den nördlichen Regionen des Landes, deren Städte stark durch den Islam geprägt sind. Zahlenmäßig sind die Muslime nur im Norden in der Überzahl. Ein überwiegender Teil der christlichen Bevölkerung pflegt nach wie vor ebenfalls lokale animistische Bräuche. Die Kameruner Baptisten unterhalten seit über 100 Jahren enge Beziehungen zum deutschen Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden. Geschichte Kamerun als deutsche Kolonie Inbesitznahme Seit 1862 waren deutsche Handelshäuser in Gabun tätig, darunter das Hamburger Haus Woermann, dessen Agent Emil Schulz zugleich als kaiserlicher Konsul mit Amtsbefungnissen bis zum Kamerunästuar fungierte. 1868 errichtete Woermann die erste deutsche Faktorei in Douala. Am 19. März 1884 ernannte Reichkanzler Bismarck den Afrikaforscher und bisherigen deutschen Generalkonsul in Tunis, Dr. Gustav Nachtigal, zum kaiserlichen Kommissar für die Westküste Afrikas, mit dem Auftrag die für den deutschen Handel interessanten Gebiete unter deutsches Protektorat zu stellen. Hierzu gehörte auch der Küstenstrich zwischen dem Nigerdelta und Gabun, insbesondere der gegenüber der Insel Fernando Poo in der Bucht von Biafra gelegene Teil. Nach der Unterzeichnung von Schutzvertägen zwischen der deutschen Delegation und die wichtigsten Führern der Douala, Ndumb´a Lobe (Bell) und Ngand´a Kwa (Akwa) am 11. und 12. Juli 1884 kam es am 14. Juli in Douala zur Hissung der deutschen Flagge und Erklärung der Schutzherrschaft. Der fünf Tage später eintreffende britische Konsul Hewett, der Kamerun für England in Besitz nehmen wollte, musste sich mit einem förmlichen Protest begnügen. Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Douala-Clans wurden im Dezember 1884 durch Mannschaften der Korvetten Bismarck und Olga unter dem Befehl von Konteradmiral Eduard Knorr unterdrückt. Die Kämpfe richteten sich zwar nicht primär gegen die deutsche Herrschaft, markieren aber mit der Unterdrückung durch die Reichsmarine den Beginn der militärischen Unterwerfung der Kolonie. Die vorläufigen Grenzen des Schutzgebiets wurden ein Jahr später auf der Kongo-Konferenz (Kongo-Akte) in Berlin festgelegt. Der endgültige Grenzverlauf basiert auf den Verträgen vom 3. Mai 1885 (mit Großbritannien), 24. Dezember 1885 (mit Frankreich), 27. Juli 1886 (mit Großbritannien), 2. August 1886 (mit Großbritannien), 14. April 1893 (mit Großbritannien), 15. November 1893 (mit Großbritannien), 15. März 1894 (mit Frankreich), 1901 und 1902 (mit Frankreich) und 1908 (mit Frankreich) festgelegt. Eine bedeutende Vergrößerung des Schutzgebietes erfolgte noch einmal im Jahr 1911 im Marokko-Kongo-Abkommen auf Kosten der französischen Kolonien in Zentralafrika (Neukamerun) Unterwerfung und „Pazifizierung“ des Binnenlandes Die ersten größeren Expeditionen in das Binnenland unternahmen in den Jahren 1888 bis 1891 die Offiziere Richard Kund, Hans Tappenbeck und Curt Morgen im Hinterland der Batangaküste und der Forscher Eugen Zintgraff im Grasland Westkameruns. Kund und Tappenbeck grüdeten 1889 die Forschungsstation Jaunde, aus der die heutige Landeshauptstadt hervorgegangen ist. Sie bildete bis zum Ersten Weltkrieg das Rückgrat der deutschen Herrschaft in Zentral- und Südostkamerun. Im Sommer 1891 beauftragte das Gouvernement den Hauptmann Karl von Gravenreuth mit der Unterwerfung der Kpe (Bakwiri) von Buëa. Gravenreuths Tod bei der Erstürmung des Ortes verhinderte eine nachhaltige „Pazifizierung“ des Gebietes um den Kamerunberg. Erst Curt Morgen und Hans Dominik brachen den Widerstand gegen die deutsche Herrschaft dort 1894 endgültig. Max von Stetten, der im gleichen Jahr das Kommando der neugegründeten Kaiserlichen Schutztruppe übernahm, führte 1895 mehrere militärische Expeditionen gegen die Bakoko am unteren Sanaga durch. Oltwig von Kamptz erzwang im Februar 1896 nach einer Revolte gegen die Station Jaunde gegen die Mvog Betsi am Njong den ungehinderten Verkehr zwischen der Küste der Station. Die Unterwerfung des Nordostens der Kolonie leitete ebenfalls Hauptmann von Kamptz ein, indem er am 14. Januar 1899 die Vute-Residenz Ndumba und am 11. März Tibati erstürmte. Als Etappenstation und Basis für das weitere Vordringen nach Norden gründete er die Station Joko. Im Oktober 1901 wurde unter Hans Dominik eine weitere Expedition entsandt, um in Kontakt mit den islamischen Fürstentümern Adamawas zu treten. Ehe Dominik die Fulbestaaten Nordkameruns erreichte, hatte der Stationsleiter von Joko, Rudolf Cramer von Clausbruch, gegen die ausdrücklichen Befehle des Gouverneurs von Puttkamer bereits vollendete Tatsachen geschaffen und die wichtigen Zentren Ngaundere und Garua besetzt. Dominik besiegte bei Miskin-Marua die Truppen des Emirs Djubayru von Yola, womit der Weg bis zum Tschadsee offenstand. Die Eingliederung der Tschadseeländer (Mandara, Deutsch-Bornu und die Kotoko-Sultanata) vollzog 1902 Obert Curt Pavel als Kommandeur der Schutztruppe. Verwaltung Erster vollwertiger Gouverneur wurde ab 4. Juli 1885 Julius Freiherr von Soden. Die wichtigsten Entwicklungen wie die Ausweitung der kolonialen Gewalt auf das gesamte Territorium der Kolonie und die Ausweitung der kolonialwirtschaftlichen Unternehmungen auf das Binnenland, vollzogen sich aber erst unter Jesko von Puttkamer (1895-1906), der Kamerun als deutsche Kolonie nachhaltig geprägt hat. Er ließ auch 1901 den Verwaltungssitz von Buala nach dem gesünder gelegenen Buëa verlegen. Die Lokalverwaltung bestand aus Bezirksämtern, Regierungs- und Militärstationen und Residenturen mit indirekter Verwaltung im islamischen Norden der Kolonie. Vor der Eingliederung Neukameruns bestanden die Bezirke Rio del Rey, Victoria, Duala, Jabassi, Johann-Albrechts-Höh, Bare, Ossidinge, Bamenda, Kribi, Edea, Ebolowa, Lomië, Molundu/Jukaduma, Dume, Yaoundé und Banjo, sowie die Residenturen Adamaua und Deutsche Tschadseeländer. Zwei weitere Residenturbezirke wurden 1913 in Ngaundere durch die Teilung Adamauas und 1914 in Bamoun durch die Abtrennung des gleichnamigen Kleinkönigreichs vom Bezirk Bamenda geschaffen. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges konnte sich die zahlenmäßig und materiell (vor allem durch großen Mangel an Munition) unterlegene Schutztruppe noch zwei Jahre in Kamerun halten. Das Gros der Truppe überschritt Anfang Februar 1916 die Grenze zum benachbarten spanischen Muni-Gebiet und wurde auf Fernando Póo bzw. in Spanien interniert. Am 20. Februar 1916 begab sich die letzte Garnison in Mora (Nordkamerun) nach der Zusage eines freien Abzugs in die Hände der britischen Kolonialarmee. Mandatszeit Durch den Versailler Vertrag von 1919 ging Kamerun offiziell in den Besitz des Völkerbundes über, der wiederum ein Mandat zur Verwaltung an die Briten und Franzosen gab. Daraufhin wurde Kamerun aufgeteilt. Dies erklärt die zwei Landessprachen Französisch und Englisch. Die Franzosen erhielten den größeren Teil (4/5) und errichteten eine vollkommen eigenständige Verwaltung, mit der sie versuchten, das Land möglichst stark an sich zu binden. Sie betrieben in ihrem Teil des Landes einen starken Ausbau der Kakao- und Kaffeeanbauflächen. Allerdings wurde die Produktion dieser begehrten cash crops (Kaffee/Kakao) nicht auf großen Plantagen erweitert, vielmehr förderte man den Anbau durch Kleinbauern, wodurch man sich eine stärkere Beteiligung der Bevölkerung an der Produktion für den Export erhoffte. Auf diese Weise und wegen der starken Nachfrage, entwickelte sich Kamerun zu einem wichtigen Exportland für diese beiden landwirtschaftlichen Produkte. Neben dem verstärkten Engagement im ersten Sektor wurde gleichzeitig die Industrialisierung des Landes vorangetrieben, womit konkret der Beginn der Erdölförderung und der Aluminiumproduktion sowie der Aufbau von Brauereien gemeint ist. Es kehrte sogar ein gewisser Wohlstand ein, große wirtschaftliche oder soziale Fortschritte blieben jedoch, wie auch im britischen Teil, aus. Die Briten dagegen verfolgten ganz andere Ziele. Sie hatten nur geringes Interesse an einer wirtschaftlichen Ausbeutung des Landes in eigener Regie. So konnten viele der vorherigen deutschen Plantagenbesitzer ihren beschlagnahmten Grundbesitz auf einer Auktion in London wieder ersteigern. Es kam sogar zu der paradoxen Situation, dass im britischen Mandatsgebiet Kameruns selbst 1938 noch dreimal mehr Deutsche als Engländer lebten. Zudem gaben die Briten ihrem Teil Kameruns eine eigene Verwaltung und weitaus mehr Rechte. Schließlich zogen sich die Briten sogar vollständig aus Kamerun zurück. Während des Zweiten Weltkrieges schloss sich das französische Mandatsgebiet der französischen Exilregierung, den Freien Franzosen, unter General de Gaulle an. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden beide Völkerbundmandate durch die Nachfolgeorganisation, die Vereinten Nationen, in Treuhandmandate umgewandelt. Ziel der Vereinten Nationen war eine allmähliche Selbstverwaltung des Gebietes zu erreichen. In den folgenden Jahren bis 1957 kam es häufig zu Unruhen und zum Kampf um die Unabhängigkeit der französischen Kolonie. 1944 wurde in Duala der erste Gewerkschaftsverband, die Union des syndicats confédérés du Cameroun (U.S.C.C.) gegründet. Sie stand der französischen C.C.T. nahe. Sofort setzte eine heftige gewerkschaftsfeindliche Kampagne seitens des konservativen katholischen Klerus ein. 1945 organisierte die U.S.C.C. den ersten größeren Streik. Provokateure plünderten einige Gebäude und lieferten so den Siedlern den Vorwand, sich mit Waffen aus dem nur schwach bewachten Arsenal der Garnison in Duala zu versorgen und eine Treibjagd auf die Streikenden und schließlich auf Afrikaner im Allgemeinen zu veranstalten. Nach einer offiziellen Schätzung wurden mehr als 80 Menschen ermordet. 1947 wird Ruben Um Nyobé zum Generalsekretär der U.S.C.C. gewählt. 1948 wird die Union des populations du Cameroun (U.P.C.), die erste politische Massenpartei, gegründet. Ruben Um Nyobé wird ihr Generalsekretär. 1952 verlangt er als erster Kameruner, der Gelegenheit hat vor der UNO zu sprechen, ein Ende der Mandatszeit. 1953 gründet der französische Missionar Louis-Paul Aujoulat eine politische Partei mit dem Ziel, die linke U.P.C. zu bekämpfen. 1955 wird die U.P.C. verboten. 1957 finden Wahlen statt, aber ein Amnestiegesetz wird erst 12 Tage vor den Wahlen von der französischen Nationalversammlung in erster Lesung verabschiedet. Die U.P.C reagiert auf die aus ihrer Sicht gefälschten Wahlen mit der Aufnahme des bewaffneten Kampfes. 1957 kam die erste kamerunische Regierung unter André-Marie Mbida im französischen Mandatsgebiete an die Macht und die erste Verfassung für den französischen Teil Kameruns wurde erlassen. Mbida war zunächst ein Mitarbeiter Aujoulats, entzweite sich dann aber mit diesem. Auf Anraten des französischen Hochkommisars im Kamerun Jean Ramadier tritt Ahmadou Ahidjo, der spätere Diktator, aus der Regierung Mbida aus und provoziert eine Regierungskrise. Im September 1958 wird Ruben Um Nyobé umgebracht. Im Oktober 1958 verkündet Ramadiers Nachfolger den Willen General de Gaulles, Kamerun die Unabhängigkeit zu gewähren. 1959 unterzeichnen Ahmadou Ahidjo und Michel Debré einen Vertrag über die „Zusammenarbeit“ Frankreichs und Kameruns, der Frankreich weiter den entscheidenden Einfluss sichert. Kamerun seit der Unabhängigkeit Am 1. Januar 1960 erhielt das französische Kamerun nach einer Volksabstimmung und nach dem Auslaufen des UN-Mandats die Unabhängigkeit und nannte sich Ost-Kamerun. Der Norden des britischen Mandatsgebietes stimmte bei einer vorangegangenen Volksabstimmung für den Anschluss an Nigeria, der südliche Teil entschied sich für einen Anschluss an den Staat Kamerun; so kommt es zu den beiden Amtssprachen Französisch und Englisch und dem Problem zweier komplett getrennter Verwaltungssysteme. Am 11. November 1960 wurde Kamerun Mitglied der UNESCO. Der vom Ministerpräsident zum kamerunischen Staatspräsidenten aufgestiegene Fulbe Ahmadou Ahidjo errichtet eine blutige Diktatur und lässt jede unabhängige Meinungsäußerung unterdrücken. Dabei wird er von französischen Spezialisten aus dem Milieu der extremen Rechten beraten. Die „endgültige“ Niederschlagung der U.P.C. wird immer wieder verkündet, dennoch bleiben alle Reisen des Präsidenten in seinem eigenem Land aus Angst vor Anschlägen geheim. Mit Hilfe seiner französischen Berater und brutaler Repression gelingt es Ahidjo sein Regime zu festigen. Die Einheitspartei Rassemblement Democratique du Peuple Camerounais (RDPC) wird gegründet. Reformen werden erst 1972 durchgeführt. Die Bundesrepublik Kamerun wurde in einen Einheitsstaat umgewandelt (Vereinigte Republik Kamerun). Nach dem Rücktritt des Staatspräsidenten Ahidjo am 6. November 1982 wurde sein Premierminister Paul Biya zum Staatsoberhaupt und Vorsitzenden der Einheitspartei RDPC. Er gewann 1984 die Wahlen und konnte einen Putschversuch vereiteln. Biya versprach die Demokratisierung des Landes und mehr soziale Gerechtigkeit. Bei den Wahlen 1988 kandidierte Biya ohne Gegenkandidat und erhielt die Mehrheit. Belastet wurde seine Regierung durch die wirtschaftliche und soziale Krise des Landes während der 1980er Jahre, die ihm und seinem korrupten Kabinett angelastet wurde. Die Forderungen nach Pressefreiheit und Beendigung des Einparteiensystem wurden immer lauter. Mit der Zulassung der Pressefreiheit erschienen viele kritische Zeitungen und die Opposition im Land wurde immer stärker. Anfang der 1990er Jahre kam es vermehrt zu Unruhen und Generalstreiks mit der Forderung nach dem Ende der Monopolstellung der RDPC. Biya gab dem Druck der Straße zögerlich nach und ließ die Bildung von Oppositionsparteien zu, so dass 1992 die ersten freien Wahlen stattfanden, bei denen Biya erneut gewann. Die Opposition vermutete Wahlbetrug, da ausländische Wahlbeobachter behindert wurden. Wahrscheinlicher ist aber, dass die Oppositionsparteien zu sehr zersplittert waren (bei der Wahl traten 32 Parteien an) um ihre Stimmen zu bündeln. Trotzdem hatte das Wahlergebnis zur Folge, dass die RDPC (89 Sitze) mit der größten Oppositionspartei UNPD (65 Sitze) koalieren musste. Durch französische Unterstützung und geschicktes Ausspielen seiner politischen Gegner konnte er bis 1997 seine Mehrheit im Parlament halten und wurde bei den Wahlen im gleichen Jahr bestätigt. Bis 1884 stand das Gebiet von Kamerun unter dem Einfluss selbständiger afrikanischer Herrscher, von denen die Duala die Mächtigsten waren. Der europäische Einfluss begann im Jahr 1472, als portugiesische Seeleute an der Küste Kameruns landeten. Kamerun erhielt seinen Namen aufgrund der vielen Krabben im Fluss Wouri (damals Rio de Camarões, Krabbenfluss). Um 1520 begann ein Handel mit den Portugiesen insbesondere mit Efen-Bein, Palmöl und Zuckerrohr. Der Sklavenhandel erlangte an der Kameruner Küste nie eine besondere Bedeutung; schon 1820 wurde der Sklavenhandel aufgehoben und die Sklavenhändler wurden verfolgt. Schließlich unterzeichneten am 10. Juli 1840 die Duala-Könige mit Großbritannien die völkerrechtlichen Verträge für das weltweite Verbot des Menschenhandels bzw. der Sklaverei. (Zum Vergleich: In den USA wurde die Sklaverei 1865, in Brasilien 1888 abgeschafft.) 1868 wurde durch die Errichtung von Handelsniederlassungen an der Mündung des Wouri des Hamburger Handelshauses Woermann der Einfluss des Deutschen Reiches auf Kamerun immer stärker. Am 14. Juli 1884 schloss der deutsche Generalkonsul Dr. Gustav Nachtigal als Kaiserlicher Kommissar mit den Königen der Duala und anderen regionalen Herrschern Schutzverträge ab und proklamierte damit die deutsche Schutzherrschaft über Kamerun als sogenanntes deutsches Schutzgebiet. Die faktische Inbesitznahme des Hinterlandes und die gewaltsame oder kooperative Integration der dortigen Gesellschaften vollzog sich allerdings erst in den folgenden 30 Jahren und war bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges noch nicht endgültig abgeschlossen. Im Jahr 1911 erfolgte im Marokko-Kongo-Abkommen auf Kosten der französischen Kolonien in Zentralafrika eine bedeutende Vergrößerung des Schutzgebietes (Neukamerun). Die hierdurch angeschlossen Territorien gingen allerdings durch den Versailler Vertrag wieder verloren. Im Ersten Weltkrieg konnte sich die zahlenmäßig und materiell unterlegene Schutztruppe nur zwei Jahre in Kamerun halten. 1916 ergab sich die letzte Garnison in Mora (Nordkamerun) der britischen Kolonialarmee. Durch den Versailler Vertrag von 1919 ging Kamerun offiziell in den Besitz des Völkerbundes über, der wiederum ein Mandat zur Verwaltung an Großbritannien und Frankreich gab. Es kam zur Aufteilung, bei der Frankreich vier Fünftel erhielten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden beide Völkerbundmandate durch die UNO in Treuhandmandate umgewandelt. Ziel der UNO war es, eine allmähliche Selbstverwaltung des Gebietes zu erreichen. In den folgenden Jahren bis 1957 kam es häufig zu Unruhen und zum Kampf um die Unabhängigkeit des französischen Treuhandgebietes. Am 10. Mai 1957 wurde im Amt des Ministerpräsidentes André Marie Mbida eingesetzt. Kamerun seit der Unabhängigkeit Am 1. Januar 1960 erhielt das französische Kamerun nach einer Volksabstimmung und nach dem Auslaufen des UN-Mandats die Unabhängigkeit und nannte sich Ost-Kamerun. Der Norden des britischen Mandats-Treuhandsgebietes hatte bei einer vorangegangenen Volksabstimmung für den Anschluss an Nigeria gestimmt, der südliche Teil entschied sich für einen Anschluss an den Staat Kamerun (1. Oktober 1961). Das ist der Hintergrund dafür, daß heute zwei Amtssprachen (Französisch und Englisch) in Kamerun anerkannt sind. Der vom Ministerpräsident zum kamerunischen Staatspräsidenten aufgestiegene Fulbe Ahmadou Ahidjo errichtete eine blutige Diktatur und ließ jede unabhängige Meinungsäußerung unterdrücken. Mit Hilfe seiner französischen Berater und brutaler Repression gelang es Ahidjo, sein Regime zu festigen. Am 1. September 1966 wurde die Einheitspartei Union Nationale Camerounaise (UNC) gegründet, die seit 1985 als 'Rassemblement Democratique du Peuple Camerounais' (RDPC) genannt wird. 1972 wurden Reformen durchgeführt. Die Bundesrepublik Kamerun wurde in einen Einheitsstaat umgewandelt (Vereinigte Republik Kamerun). Nach dem Rücktritt des Staatspräsidenten Ahidjo am 6. November 1982 wurde sein Premierminister Paul Biya zum Staatsoberhaupt und Vorsitzenden der Einheitspartei UNC. Er gewann 1984 die Wahlen und konnte einen Putschversuch vereiteln. Mit der neuegegründeten Einheitspartei RDPC versprach Biya die Demokratisierung des Landes und mehr soziale Gerechtigkeit. Bei den Wahlen 1988 kandidierte Biya jedoch ohne Gegenkandidat und erhielt die Mehrheit. Belastet wurde seine Regierung durch die wirtschaftliche und soziale Krise des Landes während der 1980er Jahre, die ihm und seinem korrupten Kabinett angelastet wurde. Die Forderungen nach Pressefreiheit und Beendigung des Einparteiensystem wurden immer lauter. Mit der Zulassung der Pressefreiheit erschienen viele kritische Zeitungen, und die Opposition im Land wurde immer stärker. Anfang der 1990er Jahre kam es vermehrt zu Unruhen und Generalstreiks mit der Forderung nach dem Ende der Monopolstellung der RDPC. Biya gab dem Druck der Straße zögerlich nach und ließ die Bildung von Oppositionsparteien zu, so dass 1992 die ersten freien Wahlen stattfanden, bei denen Biya erneut gewann. Die Opposition vermutete Wahlbetrug, da ausländische Wahlbeobachter behindert wurden. Wahrscheinlicher ist aber, dass die Oppositionsparteien zu sehr zersplittert waren (bei der Wahl traten 32 Parteien an), um ihre Stimmen zu bündeln. Trotzdem hatte das Wahlergebnis zur Folge, dass die RDPC (89 Sitze) mit der größten Oppositionspartei UNPD (65 Sitze) koalieren musste. Durch französische Unterstützung und geschicktes Ausspielen seiner politischen Gegner konnte Biya bis 1997 seine Mehrheit im Parlament halten und wurde bei den Wahlen im gleichen Jahr bestätigt. Politik Das ehemalige französische Mandatsgebiet Ost-Kamerun ist seit dem Januar 1960 unabhängig, das britische West-Kamerun folgte im Oktober 1961. Seit 1960 ist Kamerun eine Präsidialrepublik mit einer neuen Verfassung, deren Text letztmals 1996 geändert wurde. Das Parlament mit 180 Mitgliedern wird für fünf Jahre gewählt. Staatsoberhaupt ist seit 1982 Paul Biya. Regierungschef des Landes ist Ephraim Inoni seit 2004. Kamerun ist Mitglied des Commonwealth of Nations. Es ist das erste Land, das dem Bund beigetreten ist, ohne vorher vollständig eine Kolonie Großbritanniens gewesen zu sein. Schutztruppe war die offizielle Bezeichnung der militärischen Einheiten in den deutschen Kolonien in Afrika von 1891 bis 1918. In den sogenannten Schutzgebieten Deutsch-Ostafrika, Kamerun und Deutsch-Südwestafrika befanden sich Schutztruppen, die die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit im Inneren zur Aufgabe hatten. Sie wurden zum Beispiel zur Niederschlagung von Aufständen, Grenzsicherung oder zur Sicherung von Expeditionen eingesetzt. Für eine Landesverteidigung gegen äußere Angreifer waren sie nicht konzipiert. Die Schutztruppen bildeten einen vom Reichsheer und der Kaiserlichen Marine unabhängigen Teil der Armee des Deutschen Reiches unter dem Befehl des deutschen Kaisers. Ostafrika Die Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika wurde durch das Reichsgesetz vom 22. März 1891, die Schutztruppen für Kamerun und Deutsch-Südwestafrika durch das Reichsgesetz vom 9. Juni 1895 errichtet. Der Stiftungstag der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika wurde der 8. Februar 1889, um das Andenken der Wissmann-Truppe zu ehren und zu verkünden, dass die Schutztruppe aus der Wissmann-Truppe hervorgegangen ist. Der Stiftungstag für die Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika wurde durch die Allgemeine Kabinettsorder vom 16. September 1911 auf den 16. April 1889 festgelegt. Die zusammenfassende Regelung der Rechtsverhältnisse der Schutztruppen in den afrikanischen Kolonien erfolgte durch das Reichsgesetz vom 7./18. Juli 1896 (Schutztruppengesetz). 1907 wurde die Verwaltung der Schutztruppe in das neu geschaffene Reichskolonialamt eingegliedert. Das Oberkommando der Schutztruppe war in der Mauerstraße 45/46 (Berlin-Mitte) untergebracht, in unmittelbarer Nähe des Reichskolonialamtes. Die Truppen setzten sich aus Offizieren, Sanitäts- und Veterinäroffizieren, Unteroffizieren, Mannschaften und Beamten sowie angeworbenen Einheimischen zusammen, die in der deutschen Armee als spezielle Truppe (Askari) Dienst taten. In Deutsch-Südwestafrika gab es keine Askari. Dafür warb man eingeborene Hilfstruppen an. Südwestafrika Die Mannschaften Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika bestanden aus Soldaten des Heeres und der Marine (und auch Österreichern), die sich freiwillig aus ihren Regimentern für die Truppe gemeldet hatten. Vor der Verschiffung nach Afrika wurden die Freiwilligen auf deutschen Ausbildungsstützpunkten für ihre speziellen Aufgaben vorbereitet. Solch ein Stützpunkt befand sich beispielsweise in Karlsruhe. Wegen der oft feucht-heißen Bedingungen am Oberrhein sorgte man hier für eine frühe Akklimatisierung. Stärke 1913 bestanden die Schutztruppen in Deutsch-Ostafrika aus 410 Deutschen und 2.682 Askari, in Deutsch-Südwestafrika aus 1.967 Deutschen und in Kamerun aus 185 Deutschen und 1.560 Einheimischen. Strafrecht Für die Schutztruppen galten die deutschen Militärgesetze und die deutsche Militärdisziplinarstrafordnung. Die Militärstrafgerichtsbarkeit über sie wurde nach der Verordnung vom 26. Juli 1896 durch das Gericht des Oberkommandos der Schutztruppen (Reichskanzler und ein vortragender Rat) und Abteilungsgerichte (Befehlshaber der Abteilung und ein untersuchungsführender Offizier) verwaltet. Das Verfahren war das der deutschen Militärstrafgerichtsordnung vom 1. Dezember 1908. Aufstellung der Schutztruppen Oberkommando der Schutztruppen (ab 1897): Berlin - Reichskolonialamt Deutsch-Ostafrika Kommando Daressalam 1. Kompagnie: Aruscha 2. Kompagnie: Iringa und Unbena 3. Kompagnie: Lindi 4. Kompagnie: Kilimatinde und Ssingidda 5. Kompagnie: Massoko 6. Kompagnie: Udjidiji und Kassulo 7. Kompagnie: Bukoba, Ussuwi und Kifumbiro 8. Kompagnie: Tabora 9. Kompagnie: Usumbura 10. Kompagnie: Daressalam 11. Kompagnie: Kissenji und Mruhengeri 12. Kompagnie: Mahenge 13. Kompagnie: Kondoa-Irangi 14. Kompagnie: Muansa und Ikoma Zusätzlich in Daressalam: ein Rekrutendepot, eine Signalabteilung und Intendatur. Stärke: 68 Offiziere, 42 Ärzte, 150 weiße Beamte, Feuerwerker und Unteroffiziere, 2472 farbige Soldaten Deutsch-Südwestafrika Kommando Windhuk Gericht des Kommandos, Intendantur, Sanitätsamt u. Vermessungstrupp Nordbezirk Kommando Windhuk 1. Kompagnie: Regenstein, Seeis 4. Kompagnie (MG): Okanjande 6. Kompagnie: Outjo und Otavi 2. Batterie: Johann-Albrechts-Höhe Verkehrszug 1: Karibib Proviantamt: Karibib Pferdedepot: Okawayo Artillerie- und Train Depot: Windhuk Lazarett: Windhuk Hauptsanitätsdepot: Windhuk Bekleidungsdepot: Windhuk Ortskommandantur: Windhuk Ortskommandantur u. Proviantamt: Swakopmund Südbezirk Kommando: Keetmanshoop 2. Kompagnie: Ukamas 3. Kompagnie: Kanus 5. Kompagnie (MG): Chamis und Churutabis 7. und 8 Kompagnie: Gochas und Arahoab (Kamelreiter und MG), Lazarett. 1. Batterie: Narubis 3. Batterie: Kranzplatz bei Gibeon Verkehrszug 2: Keetmanshoop Artillerie- und Train-Depot: Keetmanshoop Lazarett - und Sanitätsdepot: Keetmanshoop Bekleidungsdepot: Keetmanshoop Proviantamt: Keetmanshoop Garnisonverwaltung: Keetmanshoop Pferdedepot: Aus Kamelgestüt: Kalkfontain Ortskommandantur u. Proviantamt: Lüderitzbucht Stärke: 90 Offiziere, 22 Ärzte, 9 Veterinäre, 59 Beamte, Feuerwerker, 342 Unteroffiziere, 1444 weiße Soldaten Kamerun (Stand: 1914) Kommando Soppo 1. Kompagnie (Stammkompanie) und Artilleriedetachement: Duala 2. Kompagnie: Bamenda, Wum und Kentu 3. Kompagnie: Mora und Kusseri 4. Kompagnie (Expeditionskompanie): Soppo 5. Kompagnie: Buar und Karnot (Carnot) 6. Kompagnie: Mbaiki, Nola und Nguku 7. Kompagnie: Garua, Nassarau (Nassarao), Mubi, Marua, Lere 8. Kompagnie: Ngaundere 9. Kompagnie: Dume und Baturi 10. Kompagnie: Ojem und Mimwoul 11. Kompagnie: Akoasim (Akoafim), Ngarabinsam und Minkebe 12. Kompagnie: Bumo, Fiange (Fianga), Gore und Schoa Stärke: 61 Offiziere, 17 Ärzte, 23 Beamte, Feuerwerker, 98 weiße Unteroffiziere, 1550 afrikanische Soldaten Polizeitruppen In Afrika und in der Südsee waren diese den Zvilbehörden, in Kiautschou dem Gouvernement unterstellt. Sie waren jedoch in keinem Fall Teil einer militärischen Verwaltung (Bei den Zahlenangaben über Polizeitruppen handelt es sich häufig um Sollstärken.) Deutsch-Ostafrika 4 Offiziere, 61 weiße Wachtmeister, 147 farbige Unteroffiziere, 1.863 Askari (ohne so genannte Knüppel-Askaris) Kamerun 4 Offiziere, 37 Köpfe sonstiges weißes Personal, 1.255 Mann (ausschl. Zoll) Deutsch-Südwestafrika 7 Offiziere, 9 Köpfe Verwaltung, 68 Polizeiwachtmeister, 432 Polizeiserganten, 50 Vertragspolizisten, außerdem farbige Polizeidiener Togoland 2 Offiziere, ? Polizeimeister, 530 farbige Soldaten Deutsch-Neuguinea 19 weiße Polizeimeister, 670 farbige Polizisten in Neuguinea und auf den Inseln 1 farbiger Polizeimeister, 30 Fita - Fita, 20-25 Landespolizisten auf Samoa. Die Fitafita bestand aus Häuptlingssöhnen und war hauptsächlich für den Ordonnanzdienst, den Dienst als Bootsmannschaft, Hilfspolizist, Ehrenwache und Postbote vorgesehen. Die Landespolizisten waren dagegen für den üblichen Polizeidienst vorgesehen. Kiautschou sog. chinesische Polizei (war Teil der Zivilverwaltung und bestand ausschließlich aus Chinesen) Europäischer Stab und 60 Chinesen Die berittene Landespolizei von Deutsch-Südwestafrika bestand im Gegensatz zu den berittenen Polizeien der anderen Kolonien ausschließlich aus Deutschen. Moderne Schutztruppen Im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet der aus der Kolonialzeit stammende Begriff Schutztruppe (meist internationale) Truppen, die in anderen Ländern nach einem Krieg oder Ähnlichem die öffentliche Ordnung und Sicherheit bzw. den Herrschaftsanspruch der Großmächte gewährleisten sollen. Ein Beispiel für eine solche Schutztruppe ist ISAF in Afghanistan.