Andre Hofers Kriegsrat (Szene in Meran, gemalt um 1890).
Originale, farbige Offset-Lithographie von 1916.
Nach dem Originalgemälde von Franz von Defregger.
In der Platte signiert.
Journalausschnitt in der Größe 230 x 287 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Jahrhundert, A-6020 Innsbruck, A-6060 Hall in Tirol, A-6069 Gnadenwald, A-6111 Volders, A-6500 Altfinstermünz, A-6500 Landeck, Adler von Tirol, Akademische Kunst, Akademische Malerei, Alpen, Alpenkrieg, Alpenländer, alpenländisch, Alto Adige, Altösterreich, Alt-Österreich, Andreas Hofer, Ars gratia artis, Aufstand, Austriaca, Austriaco, Austria-Ungheria, Austro Hungarian, Austro-Hungarian Empire, Bauern, Bauernaufstand, Bauerntum, Bavarica, bayerische Geschichte, Bayern, Bayrische Geschichte, Befreiungskriege, Berg Isel, Bergbauern, Berge, Bergisel, Bezirk Landeck, Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt, Brauchtum, Deutschtum, Dolomiten, Donaumonarchie, Donau-Monarchie, Doppelmonarchie, Ethnographie, Frankreich, Franzosen, Freiheitskampf, Freiheitskämpfer, Freiheitskriege, Gebirge, Gebirgskampf, Gebirgskrieg, Gebirgsvolk, Gemälde, Genre, Genremalerei, Geschichte, gute alte Zeit, Habsburg, Habsburgerreich, Heerführer, Heimat, Heimatkunde, Heimatverteidigung, Heimatwehr, Helden, Heldenkampf, Heldenruhm, Heldentaten, Heldentum, Historienbild, Historische Bilder, Historismus, history, Hochgebirge, I-39012 Meran, I-39015 St. Leonhard in Passeier, I-39031, Inntal, Iselberg, Italia, Italien, Josef Speckbacher, Joseph Speckbacher, Kampf, Königreich Bayern, Kriegsgeschichte, Kultur, Kulturgeschichte, Kunst, Kunstgeschichte, Ladinien, Landbevölkerung, Landeskunde, Landesverteidigung, Landleben, Landlibell, Landlibill, Landwirtschaft, Mann von Rinn, Militär, Militäralpinistik, Militärgeschichte, Militaria, Monarchie, Moos in Passeier, Napoleon Bonaparte, napoleonische Fremdherrschaft, Napoleonische Kriege, Nostalgia, Nostalgie, Oberinntal, Ortsansichten, Ortsgeschichte, Ortskunde, Österreich, Österreichische Geschichte, Österreich-Ungarn, Patriotismus, Provinz Bozen – Südtirol, Rebellion, Region Trentino-Südtirol, Revolution, San Leonardo in Passiria, Sandwirt Andreas Hofer, Sarntal, Schlacht am Berg Isel, Standschützen, Südtirol, Tapferkeit, Tirol, Tiroler Adler, Tiroler Aufstand, Tiroler Freiheitskampf 1809, Tiroler Freiheitskämpfe, Tiroler Schützen, Tiroler Volksaufstand, Topographie, Tracht, Tradition, Vaterland, Volkskunde, Volksleben, Volkstrachten, Welschtirol, Zeitalter, Zeitgeschehen, Zeitgeschichte Franz Defregger, ab 1883 Ritter von Defregger (* 30. April 1835 am Ederhof bei Stronach, Gemeinde Iselsberg-Stronach, Osttirol; † 2. Januar 1921 in München) war ein österreichisch-bayerischer Genre- und Historienmaler und Vertreter der Münchner Schule. Leben Der Tiroler Bauernsohn verkaufte 1860 seinen geerbten Hof, um seine beiden Schwestern auszuzahlen und nach Amerika auszuwandern. Daraus wurde jedoch nichts, und so kam er 1860 nach Innsbruck und studierte bei dem Bildhauer und Professor an der Innsbrucker Gewerbeschule Michael Stolz. Im Herbst 1860 stellte er sich bei Karl Theodor von Piloty in München vor. Dort besuchte er die Vorbereitungsklasse an der Königlichen Kunstgewerbeschule bei Hermann Dyck. Am 19. Juli 1861 bestand er die Aufnahmeprüfung an der Königlichen Kunstakademie, wo er sich für die Malklasse des Cornelius-Schülers Hermann Anschütz immatrikulierte. Von 1863 bis 1865 hielt sich Defregger in Paris auf. Nachweisen lässt sich dort auch ein Studium an der École des beaux-arts. Die Einschreibung erfolgte dabei auf Empfehlung von Alexander Laemlein. Im Jahr 1864 nahm Defregger sogar am Salon des Refusés teil. Der Salonkatalog von 1864 verzeichnet ihn ebenfalls als „élève de l’École des Beaux-Arts“. Darüber hinaus bildete sich Defregger in Paris autodidaktisch durch Aktzeichnen und ein gründliches Studium der Museen, Kunstsammlungen und Ateliers weiter. Am 8. Juli 1865 kehrte er nach München zurück und arbeitete an Entwürfen. 1867 bis 1870 wurde er neben Hans Makart und Gabriel von Max Mitarbeiter im Atelier des Münchener Historienmalers Piloty. Rasch wurden seine Gemälde zu einem Publikumserfolg, und er wurde von 1878–1910 Professor der Historienmalerei in der Komponierklasse der Münchener Kunstakademie. Er malte mit Vorliebe Porträts, Motive aus dem bäuerlichen Alltagsleben sowie dramatische Szenen aus dem Tiroler Volksaufstand von 1809. Defregger wurde 1883 mit dem Verdienstorden der Bayerischen Krone ausgezeichnet und damit als Ritter von in den persönlichen Adelsstand erhoben. Er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter den preußischen Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste[4]. 1906 wurde Defreggers Werk auf der Jahrhundertausstellung deutscher Kunst in Berlin gewürdigt. Seine Schüler waren die Grödner Josef Moroder Lusenberg und Hans Perathoner, Lovis Corinth, Hugo Engl und viele andere. Defregger arbeitete auch gemeinsam mit anderen Künstlern im Atelier, die sich demselben Stil der Münchner Schule verpflichtet fühlten. Hierzu ist vor allem Rudolf Epp zu zählen. Sein Privathaus im Münchner Stadtteil Maxvorstadt (Königinstraße 27), das Defregger-Haus, erbaute der Architekt Georg von Hauberrisser im Jahre 1893 im Baustil deutsche Neo-Renaissance. Sein Wohnsitz in Bozen, die Villa Defregger, wo sich der Maler für gewöhnlich zweimal im Jahr für längere Zeit aufhielt, wurde 1879 nach Plänen des Bozner Stadtbaumeisters Sebastian Altmann errichtet. Franz von Defregger starb im Alter von 85 Jahren und wurde in der Familiengruft auf dem Münchner Nordfriedhof beigesetzt (Grab Nr. 51-14-1). Im Jahr 1922 wurde in Wien Meidling (12. Bezirk) die Defreggerstraße nach ihm benannt. Nach Franz von Defregger wurde auch in Bozen eine Straße benannt: 1906 bis 1929 hieß die heutige Leonardo-da-Vinci-Straße so; seit 1946 gibt es im Stadtteil Gries eine Defreggerstraße. Unterhalb des Großvenedigers trägt die 1887 errichtete Schutzhütte Defreggerhaus seinen Namen. Nachkommen Sein Sohn war Oberstleutnant Hermann Defregger, sein Enkel war Matthias Defregger (* 18. Februar 1915; † 23. Juli 1995), Weihbischof von München und Freising. Andreas Hofer (* 22. November 1767 am Sandhof bei St. Leonhard in Passeier (Südtirol); † 20. Februar 1810 in Mantua) war Wirt ( Gasthaus „Am Sand” ), Viehhändler und ein Tiroler Freiheitskämpfer. Er gilt als der Vaterlandsheld Tirols. Leben In den Befreiungskriegen von 1809 führte Andreas Hofer die Tiroler drei Mal siegreich zum Kampf gegen die französischen Truppen unter Napoleon. Tirol stand infolge der Niederlage Österreichs im dritten Koalitionskrieg seit 1805/1806 wieder unter bayerischer Herrschaft (Pressburger Friede). Die Bayern begannen in der neuen bayerischen Provinz Tirol eine Reihe von Reformen durchzuführen, wobei vor allem die Missachtung der alten Tiroler Wehrverfassung (Landlibell Kaiser Maximilians I. von 1511) und die Wiedereinführung der josephinischen Kirchenreform für Unmut sorgten (Minister Maximilian von Montgelas). Gerade die massiven Eingriffe in das religiöse Leben (Verbot von Christmette, Prozessionen und Wallfahrten, Rosenkranz etc.) führten zum so genannten Kirchenkampf des Klerus und der einfachen Bevölkerung. Dazu zählt auch der dem Aufstand unmittelbar vorangegangene Aufruf von Pater Joachim Haspinger, sich der von der bayrischen Besatzung auch für Tirol eingeführten Pockenimpfung mit Gewalt zu widersetzen, da es den Menschen nicht zustehe, sich auf diese Weise in Gottes Plan einzumischen. Somit richtete sich die Aufstandsbewegung nicht nur gegen Besatzung und Fremdherrschaft, sondern trägt auch deutliche Züge eines antimodernen Kampfes gegen die Ziele der Aufklärung. Die Zwangsaushebung von Rekruten für die Bayerische Armee führte schließlich zum Aufstand, der am 9. April 1809 in der Tiroler Hauptstadt Innsbruck begann. Andreas Hofer stellte sich an die Spitze der antibayerischen Bewegung. Bereits am 11. April konnte er sich bei Sterzing gegen die Bayern durchsetzen. Am 12. April kam es zu Kampfhandlungen um Innsbruck, und schon zwei Tage später konnten die Österreicher in Innsbruck einziehen. Den bayerischen und französischen Truppen gelang es aber, Teile Tirols wieder unter ihre Kontrolle zu bringen und Innsbruck einzunehmen. Nachdem sich am 13. Mai die bayerisch-französischen Truppen in einer blutigen Schlacht bei Wörgl durchgesetzt hatten, kam es am 25. und am 29. Mai zu zwei Schlachten am Bergisel, wobei sich die bayerischen Truppen am 29. Mai geschlagen ins Unterinntal zurückziehen mussten. Es folgte der Znaimer Waffenstillstand mit erneuter Besetzung Tirols durch napoleonische Truppen. Dem Aufruf zum Landsturm folgte ein erneuter Sieg am 13. August: 15.000 bayerische, sächsische und französische Soldaten unter der Führung von Marschall Levèbvre standen einem ebenso großen Tiroler Schützenaufgebot unter Andreas Hofer gegenüber. Der Friede von Schönbrunn, der in Tirol unbestätigt war und als Betrug galt, motivierte Hofer erneut zum Aufstand, der allerdings am 1. November 1809 mit der Niederlage der Tiroler am Bergisel endete. Ein weiterer Aufruf zum Widerstand vom 11. November hatte wenig Wirkung. Hofer musste flüchten, wurde von Franz Raffl verraten und am 28. Jänner 1810 auf der Mähderhütte der Pfandleralm (Alm des Prantacher Hofs gegenüber St. Martin in Passeier) gefangen genommen. Danach wurde er nach Mantua in Oberitalien geführt, vor ein Kriegsgericht gestellt und am 20. Februar 1810 erschossen. Andreas Hofer liegt seit 1823 in der Hofkirche in Innsbruck begraben. Versionen seiner letzten Worte Hofers letzte Worte sollen „Franzl, Franzl, das verdank ich dir!“ gewesen sein. Hiermit bezog er sich auf Franz I., seit 1804 Kaiser, der auf die Seite Napoleons übergetreten war. Es wird aber auch berichtet, Hofer habe, nachdem die erste Exekutionssalve das Ziel verfehlte, ausgerufen: „Ach, was schießt Ihr schlecht!“. Für den Ursprung dieses Gerüchts, das die Kampfkraft der eigenen Tiroler Schützen hervorhebt, gibt es keinerlei historische Belege. Hofer als Nationalheld Hofer gilt bei Teilen der Bevölkerung als Nationalheld, und sein Einsatz wird in einer Reihe von Denkmälern geehrt. Alljährlich wird er am 20. Februar als Vaterlandsheld gefeiert. Immer wieder wurden auch kritische Stimmen gegen die politische Mythologisierung des nicht zuletzt auch aus „religiösem Fundamentalismus“ geführten Aufstandes und seines bekanntesten Anführers laut. In engem Zusammenhang mit den Kämpfen der napoleonischen Zeit steht auch das alljährlich in ganz Tirol feierlich begangene Herz-Jesu-Fest: Als 1796 Tirol von französischen Truppen bedroht war, gelobte der Tiroler Landtag, alljährlich das Herz-Jesu-Fest feierlich zu begehen, was noch heute mit feierlichen Gottesdiensten, Prozessionen und Bergfeuern geschieht. Das Lied Zu Mantua in Banden ist die Landeshymne des österreichischen Bundeslandes Tirol. Der Text stammt von dem 1803 in Marieney im sächsischen Vogtland geborenen und 1867 in Oldenburg verstorbenen deutschen Dichter Julius Mosen. Die Schüler des nach ihm benannten Julius-Mosen-Gymnasiums in Oelsnitz (Vogtland) pflegen die Verbindung zu Andreas Hofer durch Fahrten nach Südtirol und Auftritten von Musik- und Gesangsgruppen in Bozen. Umgekehrt nehmen Tiroler Schützenabordnungen an Veranstaltungen in Mosens Heimat teil. Rezeption Mit seinem Buch "Des Hofers neue Kleider" hat Siegfried Steinlechner 2000 eine erste umfassende Rezeptionsgeschichte Andreas Hofers vorgelegt. Demnach sei Hofer selbst zwar keineswegs als Nationalheld zu sehen und 1848 sei er selbst in Tirol eher belächelt worden. Mit dem Aufstieg der Deutschnationalen in Tirol wurde er jedoch zu jener Figur des nationalen Widerstandes verklärt. Deshalb finden sich im Andreas-Hofer-Lied /Text von 1831) auch die Worte "ganz Deutschland lag in Schmach und Schmerz", als der Tod Hofers besungen wird. Von den Nationalsozialisten wurde Andreas Hofer wiederum als Verteidiger des Deutschtums gegen Italien und Frankreich ins Spiel gebracht, Bozen als Mythos der "letzten deutschen Stadt" aufgebaut, die von Hofer verteidigt worden sei. 1899 widmete sich der heimatverbundene Autor Franz Kranewitter der Tiroler Vergangenheit: das Drama über Andreas Hofer unter dem Titel "Andre Hofer" entstand. Dieses wurde u.a. von den Tiroler Volksschauspielen in Telfs wiederentdeckt und 1984 unter der Regie von Klaus Rohrmoser aufgeführt. 1984 erhielt der Andreas-Hofer-Mythos neuen Aufschwung durch die Feier des 175-Jahr-Jubiläums. Insbesondere der öffentliche Konflikt um die "Dornenkrone", eine mehrere Meter durchmessende Metallkrone, die von den Tiroler Schützen beim Festzug mitgetragen wurde, war prägend für das Land. Die Dornenkrone wurde vom Brenner bis nach Innsbruck getragen und sollte dort verbleiben. Ein öffentlicher Aufschrei der gleichzeitig erwachenden Tiroler Alternativ- und Intellektuellenszene hat dies jedoch verhindert. Die Diskussion um die Dornenkrone war einer der Marksteine für das Entstehen der Liste für ein anderes Tirol, aus der schließlich die Tiroler Grünen hervorgehen sollten. Die Dornenkrone befindet sich heute etwa 30 Kilometer westlich von Innsbruck in der Marktgemeinde Telfs auf dem Privatgelände eines Industriellen. 2001 wurde die Lebensgeschichte Andreas Hofers in dem Film Andreas Hofer 1809 – Die Freiheit des Adlers von Xaver Schwarzenberger verfilmt; Hauptrollen: Tobias Moretti (Andreas Hofer), Franz Xaver Kroetz (Joachim Haspinger) und Martina Gedeck (Mariandl). 2004 sorgte Andreas Hofer wieder für breite Diskussionen in Tirol. Auf die Melodie des Andreas-Hofer-Liedes gibt es nämlich unterschiedliche Texte, darunter auch sozialdemokratische und sozialistische, darunter auch "Dem Morgenrot entgegen." Als dieses Lied öffentlich auf einer Feier der SPÖ gesungen wurde, kam es zu einer Anzeige durch Otto Sarnthein, Bundesobmann der Tiroler Schützen. Ein Landesgesetz aus dem Jahr 1948 sah für den Fall, dass zur Melodie ein abweichender Text gesungen wird, bis zu vier Wochen Arrest vor. In einer Sitzung des Tiroler Landtages im November 2004 wurde der Gesetzestext leicht abgeändert. Die Landtagssitzung gilt als legendär, weil die ÖVP unter Landeshauptmann Herwig van Staa erklärte, den Grünen gehöre "eine links und rechts" dafür, dass sie sich gegen die Mythisierung von Andreas Hofer in der Landeshymne aussprachen. 2006 kam es erneut zur großer Aufregung in Tirol. Der Landtag hatte beschlossen, das Innsbrucker Riesenrundgemälde zu verlegen und ein "Museum der Tiroler Wehrhaftigkeit" am Bergisel zu errichten, in dem die Geschichte Tirol vom Landlibell 1511 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918 dargestellt werden sollte. Der Klubobmann der Innsbrucker Grünen, Gerhard Fritz, hatte daraufhin erklärt, Andreas Hofer sei weniger ein Freiheitskämpfer als vielmehr mit einem "obersten Taliban" zu vergleichen gewesen. Der Grüne Klubobmann Georg Willi erklärte, Andreas Hofer sei "erzkonservativ" gewesen, und auf diese Wortmeldungen brach eine Diskussion los, in der Fritz Dinkhauser von der ÖVP die Grünen als "Hosenscheißer" bezeichnete, die lieber Lebende beleidigen sollten als Andreas Hofer in den Schmutz zu ziehen. 2009 werden sich die 18. Braunauer Zeitgeschichte-Tage zum Thema "Das Wirtshaus als politischer Ort" mit Andreas Hofer als Gastwirt beschäftigen. Der Tiroler Volksaufstand war ein Aufstand der Tiroler Bevölkerung gegen die französische Besatzung vor dem Hintergrund des Fünften Koalitionskrieges im Jahre 1809. Unter der maßgeblichen Führung Andreas Hofers wurde das Land im Frühjahr 1809 von der bayerisch-französischen Besatzung befreit und bis zum Herbst verteidigt. Erst im November und Dezember 1809 konnten die alliierten Truppen das Land erneut besetzen und ihre Herrschaft wieder festigen. In der Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts wurde dieses Ereignis später national glorifiziert. Vorgeschichte Während Österreich und Bayern im Krieg von 1800 gegen Frankreich noch Verbündete waren, zerfiel dieses lose Bündnis bereits 1805. Kurfürst Max IV. Joseph von Bayern schloss ein „Schutz- und Trutzbündnis“ mit Napoléon Bonaparte. Für Tirol war dies erst gefährlich, später verhängnisvoll. Als die Festungsanlagen bei Scharnitz und Leutasch von französischen Truppen attackiert wurden und schließlich fielen, stand Tirol den Franzosen offen. Reguläre österreichische Truppen verließen das Land und die Schützenverbände wurden aufgelöst. Am 5. November 1805 marschierte Marschall Michel Ney in Innsbruck ein. Das von Napoleon und seinen Verbündeten schwer geschlagene Österreich musste im Frieden von Pressburg seine gefürstete Grafschaft Tirol an das mit Napoleon verbündete Bayern abtreten. Das bayrische Besitzergreifungspatent datierte mit dem 22. Januar 1806, am 11. Februar wurde Tirol offiziell von französischen Offizieren dem bayrischen Hofkommissär übergeben. Nach der bayerischen Inbesitznahme des Landes erschien sehr bald eine Tiroler Delegation in München und erwies dem mittlerweile zum König erhobenen Max IV. Joseph in unterwürfiger und schmeichlerischer Weise ihre Reverenz. Diese Huldigung spiegelte allerdings nicht die Mehrheitsmeinung der Tiroler wider, da diese der neuen Landeszugehörigkeit wegen der bisweilen recht konfliktbeladenen gemeinsamen Vergangenheit eher skeptisch gegenüberstanden. Dies war auch Max IV. Joseph bewusst, der sich mit einer Reihe vertrauensbildender Maßnahmen darum bemühte, die Sympathie der Tiroler zu erringen, denen er umgekehrt zunächst auch mit großem Wohlwollen gegenüberstand. Ein besonders wichtiges Zugeständnis des Königs bestand darin, dass er in schriftlicher Form die Unantastbarkeit der Landesverfassung und die bisherige Sonderstellung des Landes bestätigte. Dies bedeutete auch die Anerkennung des für Tirol so wichtigen Landlibell, in dem 1511 festgelegt worden war, dass kein Tiroler zum Kriegsdienst außerhalb der eigenen Landesgrenzen verpflichtet werden durfte. Ein weiteres Entgegenkommen des Königs bestand darin, dass er den Grafen Karl Arco zum Hofkommissär ernannte. In dieser Funktion sollte der aus einem alten welschtiroler Adelsgeschlecht entstammende Graf die Verwaltung des neu hinzugewonnenen Landesteils von Innsbruck aus leiten. All diese - im Grunde sogar ehrlich gemeinten - Maßnahmen konnten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die bisherige Sonderrolle Tirols den Plänen zur Neuordnung des eben erst entstandenen Königreichs Bayern im Wege standen. Insbesondere der leitende Minister der bayrischen Ministerbürokratie, Graf Montgelas zeigte dabei praktisch keinerlei Bereitschaft, auf die Empfindsamkeiten in den neu hinzugewonnenen Landesteilen in irgendeiner Weise einzugehen. Hinzu kam, dass die in der Verwaltung Tirols eingesetzten untergeordneten Beamten die ministerialen Vorgaben oftmals in rigider und sehr unsensibler Weise umsetzten. Zudem erhöhte sich gleich zu Beginn der bayerischen Herrschaft die Steuerlast für die Tiroler um ein Vielfaches. Gleichzeitig begann eine wirtschaftliche Flaute, die einerseits auf Napoléons Kontinentalsperre, andererseits darauf zurückzuführen war, dass die Provinzzölle erhalten blieben und der Viehexport nach Altbayern sogar verboten wurde. Auch sonst gab es keine Förderungen für Handel, Produktion und Verkehr. Nur ein geringer Teil der Bevölkerung war der neuen Regierung gegenüber positiv gestimmt. Viele Bürger, vor allem der größeren Städte, dachten aufgeklärter und erhofften sich auch wegen der neuen Grenzverhältnisse und der Nähe zur Hauptstadt München Vorteile und bessere Erschließung. Als nun staatliche Organe begannen, sich in kirchliche Angelegenheiten einzumischen, wurde keine Rücksicht auf die Traditionen des konservativ denkenden, tiefgläubigen Gebirgsvolkes genommen. Als beispielsweise 1806 die Mitternachtsmesse zu Weihnachten verboten wurde, war man über das Maß der Empörung im Volke sogar überrascht. Aber die Einmischungen in kirchliche Angelegenheiten gingen weiter: Bäuerliche Feiertage wurden abgeschafft, Glockenläuten zu Feierabend unter Strafe gestellt, Bittgänge und Prozessionen verboten. Die meisten Geistlichen ertrugen vorerst alle Einschränkungen, denn diese waren rein praktisch und griffen die Glaubenssubstanz selbst kaum an. Aber irgendwann wurden auch gegenüber dem Klerus Forderungen gestellt, woraufhin ein regelrechter Kirchenkampf ausbrach. Die Bischöfe von Chur und Reichenhall wurden verbannt, dreißig Priester mussten ihre Klöster verlassen und die sieben großen Klöster des Landes wurden vollständig aufgehoben, die Stiftsgüter konfisziert. Am 1. Mai 1808 wurde die neue Verfassung des Königreiches Bayern ausgerufen. Tirol hörte nun auf, als ein zusammengehörendes Staatsgebilde zu existieren, und wurde stattdessen nach französischem Vorbild in drei nach ihren Hauptflüssen Etsch, Eisack und Inn benannte Kreise geteilt. Gleichzeitig verschwand die alte Tiroler Verfassung. Mit Einführung dieser neuen Staatsverfassung konnten die bayerischen Behörden Tiroler zum Militärdienst einberufen, was den verbrieften Landesfreiheiten widersprach. Als die Behörden am 12. und 13. März 1809 in Axams tatsächlich Rekruten ausheben wollten, flohen die betroffenen jungen Männer vor den Militärs, während bewaffnete Bauern die Soldaten gefangen nahmen, entwaffneten und nach Innsbruck zurück schickten. Verlauf des Krieges Von Wien aus organisierte Josef Freiherr von Hormayr, der Vertraute des Erzherzogs Johann, die Vorbereitung des Aufstandes und lud dazu auch Vertreter des Tiroler Widerstandes ein. Am 9. April 1809 erklärte Österreich Frankreich und seinen Verbündeten den Krieg. General Johann Gabriel von Chasteler überquerte die Drau und nahm Lienz ein, während Erzherzog Karl mit einem österreichischem Heer den Inn überquerte und auf München zumarschierte. Der in Villach mit einem Heer stehende Erzherzog Johann unterschrieb eine von Hormayr aufgelegte Urkunde, in der er Tirol wieder ausdrücklich zu österreichischem Besitz erklärte und jeden kämpfenden Tiroler als einen Angehörigen eines militärischen Aufgebotes, nicht als Rebell beschrieb. Bei der Kunde vom Kriegsausbruch erhoben sich überall in Tirol bewaffnete Bauernscharen, die die unbeliebten Beamten absetzten und die unterlegenen bayrischen Militäreinheiten überwältigten oder vertrieben. Als moralische und juristische Rechtfertigung für die Aufstandsbewegung diente dabei der Umstand, dass der bayrische Staat mit der 1808 erfolgten Aufhebung der Tiroler Landesverfassung die im Preßburger Friedensvertrag festgelegten Bestimmungen gebrochen und damit das Besitzrecht auf Tirol verwirkt habe. Vor allem die im Rückblick als verlogen empfundenen Versprechungen des bayrischen Königs aus dem Jahr 1806 wirkten sich nun in fataler Weise aus, denn nach Tiroler Auffassung sei man einem wortbrüchigem Landesherrn jedenfalls in keiner Weise mehr zu Treue und Gehorsamkeit verpflichtet. Die meisten militärischen Aktionen während des Aufstands liefen ohne Oberbefehlshaber ab. Ausnahmen bildeten dabei lediglich die Kämpfe um Sterzing mit Andreas Hofer als Anführer und die Befreiung von Hall und Volders, bei der Josef Speckbacher eine tragende Rolle spielte. Die schwersten Kämpfe fanden rund um Innsbruck am 11. und 12. April 1809 statt, wo sich die Bayern verbissen wehrten. Einen Tag später kam vom Brenner herunter eine 4.600 Mann starke gegnerische Abteilung auf Innsbruck marschiert, die aber zur Kapitulation gezwungen wurde. Als Vertreter der zivilen Ordnung im wieder gewonnenen Land wurde Josef Freiherr von Hormayr eingesetzt, die militärische Führung übernahm General von Chasteler. Napoléon, der Erzherzog Karl mit seiner Armee bereits wieder aus Bayern vertrieben hatte und nun auf Wien zu marschierte, wollte keinen Brandherd in seinem Rücken lassen und schickte Marschall François-Joseph Lefebvre mit zwei bayerischen Divisionen (insgesamt 10.000 Mann) über den Pass Strub bei Lofer nach Tirol, um das Land erneut zu unterwerfen. Der Pass wurde eingenommen. Danach kam es zu Ausschreitungen gegen die Zivilbevölkerung. In der Ebene vor Wörgl musste die österreichische Heeresabteilung eine vernichtende Niederlage einstecken. Beim Eingang ins Zillertal kam es erneut zu Kämpfen. Schwaz wurde in Brand gesteckt, später ebenso Vomp und andere Dörfer in Umgebung. Während Innsbruck eingenommen wurde, rief Andreas Hofer im südlichen Tirol zum Widerstand auf. Mit einem Bauernheer bezog er unterstützt von österreichischen Kräften die Berghänge südlich von Innsbruck, die damals allgemein als Bergisel bekannt waren. Am Morgen des 25. Mai 1809 kam es dort zur ersten Schlacht am Berg Isel. Obwohl diese unentschieden endete, räumten die Bayern am folgenden Tag die Stadt. Es kam daraufhin zu pogromartigen Ausschreitungen der Tiroler gegen die jüdische Bevölkerung von Innsbruck. Am 29. Mai 1809 hatte Kaiser Franz I. versichert, keinen Vertrag unterzeichnen zu wollen als einen, der Tirol für immer an das Kaiserreich bindet. Doch nach der Schlacht bei Wagram willigte er am 12. Juli dennoch in den Znaimer Waffenstillstand ein. Danach rückten erneut 20.000 Mann unter Marschall Lefebvre in Tirol ein und besetzte es größtenteils. Nur in Südtirol existierte noch eine Widerstandsbewegung unter Andreas Hofer, die zu zerschlagen das Ziel des Marschalls war. Von Innsbruck aus schickte er eine starke Abteilung durch das Oberinntal und das Vinschgau und eine andere über den Brennerpass nach Brixen. Sie sollten sich mit aus dem Süden und aus dem Pustertal anrückenden Franzosen vereinigen. Gegen diese Truppen erhob sich vielerorts die ländliche Bevölkerung. In Kämpfen an der Lienzer Klause, an der Ehrenberger Klause (Reutte), an der Pontlatzer Brücke (bei Landeck) und in der Eisackschlucht (zwischen Brixen und Sterzing) erlitten die Soldaten schwere Niederlagen. Auch der Vorstoß von 7.000 Mann unter Lefebvres persönlichen Kommando scheiterte kurz jenseits des Brenners. Bei der Verfolgung der Franzosen kam es zu einer weiteren Schlacht am Berg Isel (12./ 13. August 1809), die wiederum in einem französischen Rückzug resultierte. Andreas Hofer übernahm daraufhin die Verwaltung des Landes. In Hall ließ er eigene Tiroler Münzen prägen, den so genannten „Hofer-Zwanziger“. Geld wurde von reichen Betrieben und Händlerfamilien geliehen. Die wichtigste Aufgabe war aber die Landesverteidigung und Grenzbefestigung. An allen Pässen im Norden wurden starke Einheiten postiert. In den gefährdeten Osten und Nordosten sollten starke Vorposten geschaffen werden. Es gelang den Tirolern auch, Teile der Salzburgischen Bevölkerung gegen die bayrisch-französische Besatzung aufzuwiegeln und auf diese Art zwei wichtige Pässe zu erobern: Den Steinpass und den Pass Lueg (südlich Hallein). Allerdings waren Nahrungsmittel knapp, obwohl Hofer am 4. Oktober 1809 eine Summe vom Kaiser empfing. Die endgültige Niederschlagung des Aufstands Kurz nach diesen nochmaligen Erfolgen der Aufständischen schloss der Kaiser aber am 14. Oktober 1809 den Friedensvertrag von Schönbrunn. In dieser eher als Diktat anzusehenden Vereinbarung verzichtete er nun doch auf Tirol, und das obwohl er am 29. Mai 1809 versichert hatte, niemals einen Vertrag unterzeichnen zu wollen, der das Land vom österreichischen Kaiserreich trennen würde. Noch am selben Tag befahl Napoleon erneut die Unterwerfung Tirols, woraufhin drei bayerische Divisionen unter General Jean-Baptiste Drouet d’Erlon erneut in das Aufstandsgebiet eindrangen und die von Josef Speckbacher befehligten Tiroler Verteidiger am 17. Oktober 1809 bei Melleck schlugen. Durch diesen Sieg konnten sich die Invasoren den Zugang zum Pass Strub sichern, während gleichzeitig zwei weitere Kolonnen bei Kufstein und Kössen in das Land einrückten ein. Am 24. Oktober 1809 erreichten die bayerisch-französischen Truppen Innsbruck, das von Hofer drei Tage vorher verlassen worden war. In deutlichem Gegensatz zu ihrem ersten Rückeroberungsversuch im Mai 1809 waren die Bayern dabei aber wesentlich verhaltener vorgegangen und hatten versucht, den Aufstand eher mit Friedens- und Amnestieangeboten, denn mit militärischer Gewalt zu beenden. Die zur erneuten Inbesitznahme des Landes angetretene Armee rückte dabei ganz bewusst nur sehr langsam vor, um den Tirolern das Eingehen auf die Friedensangebote zu erleichtern. Eine Teilstreitmacht dieser Armee wurde dabei von dem anti-napoleonisch gesinnten bayerischen Kronprinz Ludwig kommandiert, einem erklärten Freund der Tiroler. Aufgrund der deeskalierenden bayerischen Offerten und angesichts der mittlerweile drückenden militärischen Übermacht resignierten daher viele einflussreiche Anführer der Aufstandsbewegung, weil sie die Aussichtslosigkeit weiterer Widerstandsmaßnahmen erkannt hatten. Nach deren Resignation und dem Abzug der von diesen Kommandeuren befehligten Aufständischen, war das verbliebene tirolische Aufgebot somit eigentlich nicht mehr in der Lage, wirkungsvollen Widerstand zu leisten. Dennoch stellten sich die verbliebenen Aufständischen am 1. November noch einmal zur vierten und letzten Schlacht am Berg Isel. Im Gegensatz zu den drei vorhergehenden Schlachten endete diese Auseinandersetzung allerdings für die Tiroler mit einem totalen Fiasko. Zwar konnten die Bauernaufgebote in den folgenden Wochen noch einige kleinere Siege erringen, so am Küchelberg bei Meran und bei Sankt Leonhard in Passeier (22. November 1809), diese konnten aber nicht die vollständige Besetzung des Landes verhindern. Folgen Nach der endgültigen Niederlage der Aufstandsbewegung verhängten die Invasoren ein hartes Strafgericht über das besiegte Land. Begründet wurde dies vor allem mit dem Umstand, dass die in der Schlussphase des Aufstands offerierten Friedens- und Amnestieangebote von einem Teil der Aufständischen bis zum Ende ignoriert worden waren. Am härtesten traf es dabei das Pustertal, in dem der französische General Jean-Baptiste Broussier zahlreiche Exekutionen vornehmen ließ. Betroffen war dabei nahezu jeder größerer Ort des Tals und oftmals spielte hier die individuelle Beteiligung an der Aufstandsbewegung überhaupt keine Rolle für die Verhängung des Todesurteils. In anderen Teilen Südtirols wurde zwar die persönliche Beteiligung am Aufstand bei der Aburteilung stärker berücksichtigt, aber dennoch wurden auch hier aufständische Tiroler exekutiert, so in Bozen und Brixen. Lediglich in dem unter bayerischer Kontrolle verbliebenen Nordtirol wurden keine Todesurteile über Aufständische verhängt. Andreas Hofer hatte als Anführer der Aufstandsbewegung bis zuletzt Widerstand geleistet und war daher ebenfalls zum Geächteten geworden. Zu einer Flucht nach Österreich konnte er sich allerdings nicht entschließen, so dass er nach dem endgültigen Zusammenbruch des militärischen Widerstands zusammen mit seiner Familie zunächst auf der ’’Kellerlahn’’ im Passeier Zuflucht suchte, danach auf dem ’’Pfandlerhof’’ und dann auf der ’’Pfandleralm’’. Auf dieser Alm endete schließlich am 28. Januar 1810 seine Flucht und er wurde von Besatzungssoldaten gefangen genommen, die seinen Aufenthaltsort von dem verräterischen Tiroler Franz Raffl mitgeteilt bekommen hatten. Nachdem Hofer in die Hand seiner Gegner geraten war, wurde er nach Mantua verbracht, dem Hauptquartier des französischen Vizekönigs von Italien, Eugène Beauharnais. Dieser wollte Hofer zunächst begnadigen, weil er sich dem Feind gegenüber stets menschlich verhalten, und darüber hinaus auch viel Unglück vermieden hatte. Der französische Kaiser Napoleon zeigte allerdings keinerlei Absicht, Gnade walten zu lassen und ordnete persönlich die unverzügliche Aburteilung und Exekution Hofers an. Das daraufhin zusammen getretene französische Militärgericht hatte daher keinen Handlungsspielraum mehr und verhängte nach kurzer Gerichtsverhandlung am 19. Februar 1810 das vordiktierte Todesurteil über Andreas Hofer. Dieses wurde am folgenden Tag vollstreckt. Erst 1823 wurden seine sterblichen Überreste in der Innsbrucker Hofkirche beigesetzt. Nach der Niederlage Napoleons 1814 fiel Tirol wieder an Österreich. Nachwirkungen Der Kampf der Tiroler erregte zu jener Zeit großes Aufsehen in Europa. Er wirkte wie ein Fanal und bestärkte wie auch der Kampf der Spanier in vielen anderen europäischen Völkern den Widerstand gegen die napoleonische Herrschaft. Ausschlaggebend dafür waren nicht alleine die militärischen Erfolge der Aufstandsbwegung, sondern vor allem auch deren tragisches Scheitern. In der Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts wurde das Ereignis schließlich unter nationalistischen Gesichtspunkten in missbräuchlicher Weise glorifiziert. Die vier Schlachten am Bergisel waren Teil des Tiroler Freiheitskampfes unter Führung von Andreas Hofer, die gegen die napoleonischen Franzosen und ihre Verbündeten, die Bayern am Bergisel bei Innsbruck geführt wurden. Im Gegensatz zu heute bezeichnete man damals auch die Berghänge von der Sillschlucht bis zum Anstieg nach Natters als Bergisel. Ausgangssituation Ursache der Schlachten am Bergisel war die bayrische Herrschaft in Tirol, die unter anderem zur Aufhebung des Landlibell von 1511 (Missachtung der Tiroler Wehrverfassung) und massiven Eingriffen in das traditionelle religiöse Leben führten. Auslöser war die Zwangsaushebung von Rekruten in Axams im Zuge der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. Anfang April 1809 erhob sich in ganz Tirol der "Landsturm". Der Kampf um Innsbruck entbrannte am 12. April 1809. Erste Bergiselschlacht (25. Mai 1809) In den Morgenstunden des 25. Mai traf ein etwa 5.000 Mann starkes Bauernheer in Matrei ein und begann mit der Besetzung der Berghänge südlich von Innsbruck. Josef Speckbacher rückte vom Unterinntal mit etwa 1.000 Schützen an, weiters wurden die Tiroler von rund 1.200 Mann österreichischer Infanterie unterstützt, die über 5 Geschütze verfügten. Es kam bald zu Kämpfen auf breiter Front mit den knapp 5.000 bayrischen Soldaten unter General Deroy, ohne daß jedoch die Tiroler unter Andreas Hofer einen genauen Schlachtplan hatten. Die anbrechende Nacht und ein Gewitterregen verhinderten einer Entscheidung - die Bayern behaupteten die Talebene, die Tiroler die Berghänge. Die 1. Bergiselschlacht fand am 12. April 1809 statt. An diesem Tag befreite der Schützenhauptmann Martin Teimer die Landeshaupstadt Innsbruck. Die bayrischen Truppen unter General Kinkel müssen sich den Tirolern ergeben. Die Kämpfe von 25. und 29. Mai 1809 werden zusammen als die 2. Bergiselschlacht gezählt. Am 25. Mai gelang den Tirolern nicht der Durchbruch. Die Schützenführung Hofer, Haspinger und Speckbacher hatten Schwierigkeiten die Schützen auf dem Bergisel zu halten. Die Bauern wollten schnell siegen und heim aufs Feld. Doch dann traf in Tirol die Nachricht ein, daß Napoleon in Aspern bei Wien in der dortigen Schlacht besiegt worden war. Dies war der Grund, warum die Schützen voller Zuversicht und siegreich am Morgen des 29. Mai erneut angriffen. Am 30. Mai zog Andreas Hofer in das befreite Innsbruck ein. Dazu gibt es noch eine alte Erzählung: Am Abend des 25. Mai 1809 saß der Sandwirt Andreas Hofer im Gasthof Schupfen, in seinem Hauptquartier, mit seinen Getreuen zusammen. Plötzlich kam ein alter Mann und verlangte zum Sandwirt vorgelassen zu werden. Als er endlich vor dem Tisch stand, an dem Hofer saß sagte er zu ihm:" Hofer Ander, am Morgen des 29. Mai mußt Du angreifen, dann siegen die Tiroler!" Der Alte verschwand, trotz befragen und umhören konnte nie ermittelt werden, wer dieser Mann gewesen ist. So bildete sich die Meinung, daß ein Engel in Verkleidung des Alten erschienen ist, der dem Sandwirt den Termin für den Angriff mitgeteilt hat. Soweit die Sage. Zweite Bergiselschlacht (29. Mai 1809) Nach herbeigerufener Verstärkung ließ Andreas Hofer noch einmal angreifen. Die bayrischen Truppen erlitten große Verluste und mussten den Rückzug in das Unterinntal antreten. Am 21. und 22. Mai wurde Napoleon in Aspern bei Wien und Eßlingen von der österreichischen Armee unter Erzherzog Karl geschlagen, konnte jedoch seinerseits die Österreicher am 5. und 6. Juli bei Wagram schlagen und sie zu einem am 12. Juli in Znaim unterzeichneten Waffenstillstand zwingen. Dritte Bergiselschlacht (13. August 1809) In der zweiten Julihälfte marschierte eine 25.000 Mann starke Armee auf Napoleons Befehl hin auf allen Seiten nach Tirol ein, der jedoch in Kämpfen um die Lienzer Klause, an der Ehrenberger Klause bei Reutte, an der Pontlatzer Brücke zwischen Landeck und Prutz und in der Eisackschlucht zwischen Sterzing und Brixen große Verluste zugefügt wurden. Die Entscheidungsschlacht wurde am 13. August am Bergisel geschlagen. 15.000 bayerische, sächsische und französische Soldaten unter der Führung des französischen Marschalls Levèbvre standen einem ebenso großen Tiroler Schützenaufgebot unter Andreas Hofer gegenüber. Die von Peter Mayr befehligten Kompanien aus Süd- und Nordtirol bildeten dabei das Zentrum des tirolischen Aufgebotes. Levèbvre blieb nach einem Ruhetag nichts anderes mehr übrig, als am 15. August den Rückzug durch das Unterinntal anzutreten. Andreas Hofer regierte das Land als Oberkommandant in der Hofburg. Der im Oktober 1809 unterzeichnete Friede von Schönbrunn beinhaltete die endgültige Aufgabe der Tiroler Gebiete durch den Kaiser. Vierte Bergiselschlacht (1. November 1809) Noch am Tag des Friedensschlusses gab Napoleon den Befehl, Tirol zu unterwerfen. Mitte Oktober traten bayrische Truppen zum Sturm auf Tirol an, und bereits am 24. Oktober standen sie vor Innsbruck. Hofer hatte die Landeshauptstadt schon verlassen und zögerte mit einem neuerlichen Angriff. Nach leichten Gefechten traten die Bayern am 1. November in der Früh zum Sturm auf den Bergisel an, und nach einem knapp zweistündigen Gefecht war die letzte Bergiselschlacht für die Tiroler verloren. Einzelne Erfolge Mitte November, etwa bei Meran oder St. Leonhard in Passeier konnten die Niederlage nicht verhindern, und Andreas Hofer wurde nach einem Verrat am 28. Januar 1810 gefangen genommen und am 20. Februar 1810 in Mantua in Italien erschossen. Auswirkungen Die südlichen italienischsprachigen Gebiete und der südlichste Teil des deutschsprachigen Tirol (mit Bozen) wurden zum italienischen Königreich geschlagen, und Osttirol mit Lienz, Sillian und Matrei wurde Teil der Illyrischen Provinzen Frankreichs. Nach der Niederlage Napoleons 1813/1814 kam Tirol wieder zu Österreich und wurde um die bis 1805 salzburgischen Gebiete Zillertal, Brixental und Matrei vergrößert